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Wandern

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„Ja, um diese Küste rankt sich so manche<br />

Legende”, erklärt Mike Stentiford, unser<br />

Tourführer, ein sanftmütiger Zeitgenosse, der<br />

einst aus dem malerischen Devon nach Jersey<br />

zog und seit 1958 hier ansässig ist. „Das macht<br />

wohl den Reiz der Insel aus.“<br />

Wir folgen Mike entlang Jerseys spektakulärer<br />

Nordküste mit ihren Höhlen und Schluchten, den<br />

versteckten Wäldchen und verborgenen Buchten.<br />

Vom Wind gezeichnete Felsen überragen unseren<br />

Fußweg, der durch farngesäumte Täler und über<br />

heidekrautgeschmückte Hügel führt.<br />

Mike Stentiford liebt<br />

Jerseys Tierwelt innig,<br />

und an diesem nebelverhangenen<br />

Morgen<br />

scheint er besonders<br />

empfänglich für den Ruf<br />

der Wildnis zu sein. „Sehen<br />

Sie die Eissturmvögel<br />

bei der Klippe dort?<br />

Und die Tölpel auf dem Meer draußen? Oder<br />

den Dompfaff auf dem Brombeerstrauch dort<br />

drüben? Und beachten Sie die Efeuranken am<br />

Fuß dieser Eichen und, da, die krausen Spitzen<br />

dieses Hirschzungenfarns!“ Mit solch einem<br />

Führer dauert es nicht lange, bis man schließlich<br />

selbst ganz Auge und Ohr für die Reize dieses<br />

Eilands ist.<br />

Der Vizegouverneur von Jersey muss den Ausblick<br />

von La Crête aus genossen haben – das zu seinem<br />

Landhaus umfunktionierte ehemalige Fort aus dem<br />

19. Jahrhundert steht auf einem Felsen zwischen<br />

den Buchten von Bonne Nuit und Le Havre Giffard,<br />

mit der Landspitze von La Belle Hougue im Osten.<br />

La Crête war eines von vielen Forts, die einst aus<br />

Furcht vor einer französischen Invasion errichtet<br />

wurden. Die Franzosen kamen nie; dafür aber die<br />

Deutschen. So steht denn auch heute noch auf<br />

der Landspitze von Le Petit Port ein Denkmal zu<br />

Ehren von Captain Philip Ayton, einem britischen<br />

Soldaten, der während eines Alliiertenangriffs<br />

auf die besetzte Insel sein Leben verlor. Ein<br />

ergreifendes Mahnmal an einem einsamen Ort.<br />

Tourführer Mike führt uns von den Eichen von<br />

Egypt Wood steil hinauf: Was für ein Blick über<br />

die herrliche Bucht von Bouley. Kein Wunder,<br />

dass Taucher diesen Ort mit seinem kristallklaren<br />

Wasser lieben. Hier oben entdecken wir zwei<br />

weitere Forts aus viktorianischer Zeit in<br />

spektakulärer Küstenlage, L’Etacquerel und Fort<br />

Leicester. Als wir von Mike erfahren, dass man<br />

Fort Leicester auch mieten kann, träumen die<br />

Romantiker unter uns bereits von Ferien im Fort.<br />

Glücklicherweise fehlt jede Spur vom Schwarzen<br />

Hund von Bouley, einem Monstrum mit Augen<br />

groß wie Wagenräder, das seine Kette entlang<br />

der örtlichen Klippen schleppen soll. „An dieser<br />

Küste hausten einst Schmuggler, die riesige<br />

Vorräte an Branntwein, Wein und Tabakwaren<br />

aus Frankreich anlegten und wahrscheinlich<br />

solche Spukgeschichten selbst in Umlauf setzten,<br />

um damit Neugierige fernzuhalten.“<br />

Oberhalb von Bouley erspähen wir nord- bzw.<br />

westwärts die Umrisse der Inseln Sark und Alderney<br />

und halten mit dem Feldstecher Ausschau nach den<br />

Inselchen des Ecréhous-Riffs, einem verlassenen<br />

Archipel, dessen wenige Behausungen gelegentlich<br />

Fischerleuten aus Jersey sowie anderen Freunden<br />

gelobter Einsamkeit als Zufluchtsstätte dienen.<br />

In Rozel, einem kleinen Fischerdorf, dessen Kai<br />

zum Spaziergang einlädt, gelangt unsere Reise<br />

an ihr Ende. Ein Blick auf die Speisekarten der<br />

Restaurants genügt, um Wünsche nach frisch<br />

gefangenem Fisch<br />

wach werden zu lassen<br />

und so lassen wir es<br />

uns dann in einem<br />

lebendigen Café auch<br />

so richtig schmecken.<br />

Einfach lecker!<br />

Christopher Somerville,<br />

Reisejournalist<br />

Termine zum Vormerken<br />

Frühlingswandern:<br />

12. – 19. Mai 2007<br />

Herbstwandern:<br />

15. - 22. September 2007<br />

Ferien im Fort?<br />

Jersey Heritage Trust<br />

Tel:+44 (0)1534 633300<br />

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