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04.11.2012 Aufrufe

46 VERANSTALTUNGEN GENERATIONplus+ ROGER HODGSON (EX-SUPERTRAMP) SPIELT MIT BAND [thk]. Konzerte voller Hits kündigt Roger Hodgson für seinen Deutschlandaufenthalt im Juli an, die der legendäre Ex- Supertramp-Sänger/Gitarrist/Pianist in Bandbesetzung spielen wird. Auf dem Programm der „Breakfast In America“-Tour stehen unter anderem die Klassiker „Take The Long Way Home“, „The Logical Song“, „It’s Raining Again“. Einen US-Auftritt der bereits laufenden, globalen Gast - spielreise besprach der sich als abgeklärt bezeichnende Kritiker der renommierten Onlinezeitung The Huffington Post begeistert: „Wow! Roger und seine Gruppe servieren uns die Hits als wären es brandaktuelle Song-Perlen. Einige davon haben noch nie besser geklungen! Selbst unbekannte Lieder entwickeln sich dabei zu neuen Favoriten. Die Präsenz von Roger Hodgson ist natürlich und sehr sympathisch. Er braucht kein großes Produktionsspektakel. Die Stücke werden von ihm samt Formation voller Feingefühl und Transparenz dargeboten – mit brillantem Gesang und in phantastischer Spieltechnik.“ Der Eintritt zu den eineinhalb- bis zweistündigen Konzerten kostet € 43,00 (Dresden) beziehungsweise € 41,00 (Ham - burg) – zuzüglich Gebühren. Karten sind im Vorverkauf erhältlich und bei www.ticketmaster.de Roger Hodgson & Band – „Breakfast In America“ Germany 2012 02.07.12 Dresden, Junge Garde (Einlass: 17 Uhr 30, Beginn: 19 Uhr) 03.07.12 Hamburg, Stadtpark (Einlass: 18 Uhr, Beginn: 19 Uhr) DIE BRÜDER GRIMM VOM MÄRCHENSCHREIBER ZUM VERFASSUNGSKÄMPFER Eine theatrale Auseinandersetzung mit der archaischen Kraft von Märchen und politischem Protest anhand einer Geschichte um die „Göttinger Sieben“. Premiere: 26.05.2012 – 20 Uhr 2012 feiert die Georg-August-Universität ihr 275-jähriges Jubiläum, 200 Jahre nach der ersten Veröffentlichung der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, die als Professoren an der Göttinger Universität lehrten und vor 175 Jahren gegen die Aufhebung der Verfassung im Königreich Hannover protestierten. Diese Auflehnung gegen ein antifreiheitliches Machtbestreben des herrschenden Königs kostete sie jedoch das Amt und zwang sie alsbald, das Land zu verlassen. Anlässlich dieser Jubiläen und historischen Ereignisse entwickelt das Junge Theater Göttingen anhand historischer Texte, Stückfragmen - ten, Märchen und Göttinger Inspirationen eine große Theater - produktion, die sich den Wurzeln der „Stadt, die Wissen schafft“, widmen möchte. Ausgangspunkt dieser Arbeit ist Göttingen als Bildungsstadt, die wie die Brüder Grimm Poesie und Wissenschaft zu verbinden weiß und sich kritisch mit ihrer Gegenwart auseinandersetzt. Regie: Andreas Döring, Ausstattung: Steffen Mutschler, Dramaturgie Andreas Döring, Katja Klemer, Udo Eidinger. Mit Agnes Giese, Felicity Grist, Franziska Beate Reincke, Dirk Böther, Gintas Jocius, Jan Reinartz, León Schröder und Studierenden der Georg-August-Universität Göttingen

Der Logenplatz [Gp-joc]. Agamemnon opfert seine eigene Tochter Iphigenie den Göttern. Nach - dem er dies erledigt hat, begibt er sich auf den Weg nach Troja, um die Stadt zu erobern, was ihm nach jahrelangem blutigem Kampf schließlich gelingt. Wieder zurückgekehrt, wird er bereits von seiner Ehefrau Klytaimnestra erwartet, die ihn aus Rache für den Mord an der gemeinsamen Tochter in einer Nacht-und-Nebel- Aktion niedermetzelt. Orestes, der Sohn von Agamemnon und Klytaimnes tra, nimmt Rache für den Vater, indem er die Mutter erschlägt. Dies nehmen die als Rachegeister tätigen Erinnyen ihm übel und der von Schuldgefühlen geplagte Orestes muss fliehen. Er stellt sich schließlich der Göttin Athene. Diese beruft ein Geschwo renengericht ein, welches mit den Erinnyen als Staats anwälten und dem Gott Apollon als Verteidiger über die Schuld von Orestes zu entscheiden hat. Nachdem die Geschwo renen kein eindeutiges Votum abgeben können, spricht Athene Orestes frei, denn im Zweifel, so die Göttin, sei für den Angeklagten zu entscheiden. Was sich auf den ersten Blick wie die Schilderung eines blutrünstigen neumodischen Splatterfilms anhört, ist in Wirklichkeit „die Orestie“, die älteste erhaltene griechische Tragödie. Aischylos, der sein Werk im Jahre 458 v. Chr. geschaffen hat, errang hiermit einen seiner insgesamt dreizehn Siege beim jährlichen Tragödienwettstreit. Intendant Mark Zurmühle hat nun diese einzigartige Tragö dien trilogie im Deutschen Theater in Göttingen eindrucksvoll inszeniert. Im ersten Teil präsentiert uns Zurmühle das Stück im Stile einer klassischen griechischen Tragödie. Die Charaktere sind durch große weiße Masken auf gesichts- und seelenlose Figuren reduziert. Aus diesen Masken kotzen sie uns zu einer dumpfen stampfenden akustischen Untermalung ihre Katharsis geradezu im Staccato entgegen. . Unter dem Motto „Tun, Leiden, Lernen“ wird dem Zuschauer klar gemacht, dass jede Handlung eine weitere Handlung und jeder Fehler eine Bestrafung nach sich zieht, einzig und allein mit dem Ziel, aus uns bessere Menschen zu machen. Diese furchterregende Handlung wird vom Chor, einem weiteren Element des klassischen griechischen Theaters, moralisierend, teils aber auch etwas kopflos kommentiert. Einzig und allein die unschuldigen Opfer, nämlich die Tochter Iphigenie und die Seherin Kassandra, behalten (ohne Masken) ihre Individualität und vermitteln dadurch einen Hauch von Menschlichkeit und warmen Gefühlen in dieser grauenvollen Atmosphäre. Ganz anders der zweite und dritte Teil: Der Chor, der vorher noch in grellem Weiß stets im Mittelpunkt stand, tritt nunmehr – schwarzge- GENERATIONplus+ VERANSTALTUNGEN 47 Der Autor ist weder Germanist, noch gelernter Schauspieler oder gar Theaterkritiker, sondern einfach Jurist. Seine Überlegungen zu den Göttinger Theateraufführungen, die wir an dieser Stelle regelmäßig veröffentlichen werden, verstehen sich daher nicht als Expertise. Es handelt sich vielmehr um die persönlichen Eindrücke eines „ganz normalen Zuschauers“. MORD, TOTSCHLAG, UND AM ENDE DOCH VERSÖHNUNG wandet – in den Hintergrund und gibt seine Kom men - tare – sehr eindrucksvoll – nur noch in Gebär den - sprache ab. Gleichwohl verliert er hierdurch nicht seine Stimme, denn die Gebärden werden von einem Einzelcharakter intoniert. Die Figuren legen ihre Masken ab und erhalten durch diese Individuali sie - rung menschliche Züge und Emotionen. Mark Zurmühle hat die 15 Einzelrollen des Stückes und den im ersten Teil des omnipräsenten Chors auf acht Darsteller verteilt, die somit bis zu vier verschiedene Charaktere darzustellen haben, was durchweg hervorragend gelingt. Herausragend hierbei sind Alois Reinhardt und Roland Bonjour, die in Tenniskleidung und mit einem Golfschläger bewaffnet die Zerrissenheit des Orestes zwischen Rache für den Vater und Schuld für den Mord an der Mutter eindrucksvoll in Szene setzen. Angelika Fornell überzeugt als kühle rücksichtslose Gattenmörderin Klytaim nestra, die selbst noch im Angesicht des Todes kalt wie die sprichwörtliche Hundeschnauze versucht, zu taktieren. Besonders begeisternd ist Marie-Kristin Heger als Kassandra und Athene. Die Empörung über die Bigotterie der siegreichen Griechen ist mit den Händen greifbar, ebenso wie die gütige Gerechtigkeit der Göttin Athene. Erwäh nens wert ist zudem Marie-Thérèse Fontheim, die sowohl die Orestes-Schwester Elektra, als auch die Iphigenie, gekonnt darstellt. Alles in allem wird die Inszenierung im zweiten und dritten Teil versöhnlicherer. Die akustische Untermalung wird weicher, geradezu melancholisch. Das klassische, nur auf die katharsische Reinigung des Zuschauers bedachte antike Trauerspiel wandelt sich zu einem modernen Theaterstück. Gut untermalt wird dies durch die geschickte Beleuchtung und das Bühnenbild, welches die Tiefe des Raumes optimal ausnutzt. So verlässt der Zuschauer nach blutrünstigem und bedrückendem Beginn das Theater schließlich in nahezu gelöster Stimmung. Der Fluch des Hauses der Atriden ist aufgehoben, die Rachegeister sind versöhnt und mit der weisen, gütigen Gerechtigkeit der Athene ist schließlich auch Orestes freigesprochen. Kein Wunder, dass nach Verkündung dieses Urteils eine spürbare Welle der Erleichterung durchs Publikum wogte, die in anhaltenden, geradezu beglückten Applaus überging. Mark Zurmühle ist mit dieser bemerkenswerten Inszenierung der Spagat zwischen antiker Tragödie und modernem Schauspiel hervorragend gelungen und am Ende ist – neben der angestrebten Katharsis – „alles Frieden“.

46 VERANSTALTUNGEN GENERATION<strong>plus</strong>+<br />

ROGER HODGSON<br />

(EX-SUPERTRAMP)<br />

SPIELT MIT BAND<br />

[thk]. Konzerte voller Hits kündigt Roger Hodgson für seinen<br />

Deutschlandaufenthalt im Juli an, <strong>die</strong> der legendäre Ex-<br />

Supertramp-Sänger/Gitarrist/Pianist in Bandbesetzung spielen<br />

wird. Auf dem Programm der „Breakfast In America“-Tour<br />

stehen unter anderem <strong>die</strong> Klassiker „Take The Long Way<br />

Home“, „The Logical Song“, „It’s Raining Again“.<br />

Einen US-Auftritt der bereits laufenden, globalen Gast -<br />

spielreise besprach der <strong>sich</strong> als abgeklärt bezeichnende<br />

Kritiker der renommierten Onlinezeitung The Huffington<br />

Post begeistert: „Wow! Roger und seine Gruppe servieren<br />

uns <strong>die</strong> Hits als wären es brandaktuelle Song-Perlen. Einige<br />

davon haben noch nie besser geklungen! Selbst unbekannte<br />

Lieder entwickeln <strong>sich</strong> dabei zu neuen Favoriten. Die Präsenz<br />

von Roger Hodgson ist natürlich und sehr sympathisch. Er<br />

braucht kein großes Produktionsspektakel. Die Stücke werden<br />

von ihm samt Formation voller Feingefühl und<br />

Transparenz dargeboten – mit brillantem Gesang und in<br />

phantastischer Spieltechnik.“<br />

Der Eintritt zu den eineinhalb- bis zweistündigen Konzerten<br />

kostet € 43,00 (Dresden) beziehungsweise € 41,00 (Ham -<br />

burg) – zuzüglich Gebühren. Karten sind im Vorverkauf<br />

erhältlich und bei www.ticketmaster.de<br />

Roger Hodgson & Band –<br />

„Breakfast In America“ Germany 2012<br />

02.07.12 Dresden, Junge Garde<br />

(Einlass: 17 Uhr 30, Beginn: 19 Uhr)<br />

03.07.12 Hamburg, Stadtpark (Einlass: 18 Uhr, Beginn: 19 Uhr)<br />

DIE BRÜDER GRIMM<br />

VOM MÄRCHENSCHREIBER ZUM<br />

VERFASSUNGSKÄMPFER<br />

Eine theatrale Auseinandersetzung mit der archaischen Kraft von<br />

Märchen und politischem Protest anhand einer Geschichte <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />

„Göttinger <strong>Sie</strong>ben“. Premiere: 26.05.2012 – 20 Uhr<br />

2012 feiert <strong>die</strong> Georg-August-Universität ihr 275-jähriges Jubilä<strong>um</strong>,<br />

200 Jahre nach der ersten Veröffentlichung der Kinder- und<br />

Hausmärchen der Brüder Grimm, <strong>die</strong> als Professoren an der<br />

Göttinger Universität lehrten und vor 175 Jahren gegen <strong>die</strong><br />

Aufhebung der Verfassung im Königreich Hannover protestierten.<br />

Diese Auflehnung gegen ein antifreiheitliches Machtbestreben des<br />

herrschenden Königs kostete sie jedoch das Amt und zwang sie alsbald,<br />

das Land zu verlassen.<br />

Anlässlich <strong>die</strong>ser Jubiläen und historischen Ereignisse entwickelt das<br />

Junge Theater Göttingen anhand historischer Texte, Stückfragmen -<br />

ten, Märchen und Göttinger Inspirationen eine große Theater -<br />

produktion, <strong>die</strong> <strong>sich</strong> den Wurzeln der „Stadt, <strong>die</strong> Wissen schafft“, widmen<br />

möchte. Ausgangspunkt <strong>die</strong>ser Arbeit ist Göttingen als<br />

Bildungsstadt, <strong>die</strong> wie <strong>die</strong> Brüder Grimm Poesie und Wissenschaft zu<br />

verbinden weiß und <strong>sich</strong> kritisch mit ihrer Gegenwart auseinandersetzt.<br />

Regie: Andreas Döring, Ausstattung: Steffen Mutschler, Dramaturgie<br />

Andreas Döring, Katja Klemer, Udo Eidinger. Mit Agnes Giese, Felicity<br />

Grist, Franziska Beate Reincke, Dirk Böther, Gintas Jocius, Jan Reinartz,<br />

León Schröder und Stu<strong>die</strong>renden der Georg-August-Universität<br />

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