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Tabelle 2:<br />

Therapie <strong>de</strong>r Bein- und Beckenvenenthrombose<br />

mit nie<strong>de</strong>rmolekularen<br />

Heparinen [2]<br />

Wirkstoff Präparat Hersteller Dosierung Intervall<br />

Certoparin<br />

Mono-Embolex<br />

Novartis 8.000 I.E. s.c. 2 x tgl.<br />

THERAPIE ®<br />

Dalteparin Fragmin ® Pfizer 100 I.E./kg KG s.c. 2 x tgl.<br />

Fragmin ® Pfizer 200 I.E./kg KG s.c. 1 x tgl.<br />

Enoxaparin Clexane Sanofi-Aventis 1,0 mg/kg KG s.c. 2 x tgl.<br />

Clexane Sanofi-Aventis 1,5 mg/kg KG s.c. 1 x tgl.<br />

Nadroparin Fraxiparin GSK 0,1 ml/10 kg KG s.c. 2 x tgl.<br />

Fraxodi ® GSK 0,1 ml/10 kg KG s.c. 1 x tgl.<br />

Fraxiforte ® (CH) GSK 0,1 ml/10 kg KG s.c. 1 x tgl.<br />

Tinzaparin innohep ® LEO 175 I.E./kg KG s.c. 1 x tgl.<br />

Um Blutungskomplikationen zu vermei<strong>de</strong>n,<br />

sollte eine therapeutische Antikoagulation<br />

24 Stun<strong>de</strong>n vor einer<br />

Geburtseinleitung o<strong>de</strong>r einer geplanten<br />

Sectio caesarea bzw. bei Geburtsbeginn<br />

ausgesetzt wer<strong>de</strong>n [24]. Vollheparinisierte<br />

Schwangere können keine<br />

peridurale o<strong>de</strong>r Spinalanästhesie unter<br />

<strong>de</strong>r Geburt erhalten.<br />

Therapieumstellung auf UFH<br />

i.v. möglich<br />

Besteht ein sehr hohes Rezidivrisiko<br />

(z.B. akute VTE innerhalb <strong>de</strong>r letzten<br />

4 Wochen), kann durch eine Umstellung<br />

<strong>de</strong>r Antikoagulation auf UFH i.v.<br />

in therapeutischer Dosierung ca. vier<br />

bis sechs Stun<strong>de</strong>n vor <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n<br />

Kindsentwicklung <strong>de</strong>r Zeitraum<br />

einer unzureichen<strong>de</strong>n Antikoagulation<br />

verkürzt wer<strong>de</strong>n [1]. Alternativ dazu<br />

besteht dann auch eine <strong>de</strong>r wenigen<br />

Indikationen für einen Vena-cava-Filter<br />

[2]. Ein solches Management erfor<strong>de</strong>rt<br />

in je<strong>de</strong>m Fall eine enge interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit.<br />

Die NMH-Behandlung ist ca. vier Stun<strong>de</strong>n<br />

nach <strong>de</strong>r Geburt/Sectio wie<strong>de</strong>r aufzunehmen<br />

und für min<strong>de</strong>stens sechs<br />

Wochen fortzuführen.<br />

Thromboseprophylaxe in Schwangerschaft<br />

und Wochenbett: Frauen<br />

haben während <strong>de</strong>r Schwangerschaft<br />

und im Wochenbett generell ein ca.<br />

sechsfach erhöhtes Thromboserisiko.<br />

Patientinnen, die bereits vor <strong>de</strong>r<br />

Schwangerschaft eine VTE o<strong>de</strong>r Lungenembolie<br />

erlitten haben o<strong>de</strong>r aus<br />

an<strong>de</strong>ren Grün<strong>de</strong>n zusätzlich ein hohes<br />

Thromboserisiko aufweisen (z.B. nach<br />

Herzklappenersatz o<strong>de</strong>r bei bekannter<br />

Thrombophilie), benötigen in dieser<br />

Zeit eine risikoadaptierte Thromboseprophylaxe.<br />

Generell sollten bei <strong>de</strong>n<br />

Betroffenen Immobilisation und Dehydrierung<br />

möglichst vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n<br />

[25]. Durch das konsequente Tragen<br />

von oberschenkellangen Kompressionsstrümpfen<br />

Klasse 2 während <strong>de</strong>r<br />

gesamten Schwangerschaft und im<br />

Wochenbett kann das Thromboserisiko<br />

bereits erheblich reduziert wer<strong>de</strong>n [30].<br />

Alle Frauen mit einem erhöhten Thromboserisiko<br />

sollten im Wochenbett eine<br />

Thromboseprophylaxe mit NMH in<br />

mittlerer prophylaktischer Dosierung<br />

über einen Zeitraum von vier bis sechs<br />

Wochen erhalten. Die Experten sprechen<br />

sich in <strong>de</strong>n internationalen Empfehlungen<br />

gegen eine routinemäßige<br />

Thromboseprophylaxe mit Heparinen<br />

während <strong>de</strong>r Schwangerschaft aus und<br />

machen diese von einer individuellen<br />

Risikoabwägung abhängig [1, 25]. Für<br />

eine risikoadaptierte Prophylaxe haben<br />

sich die Kriterien zur Risikostratifizierung<br />

bewährt, die in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

EThIG-Studie mit 810 Schwangeren<br />

mit hohem Thromboserisiko entwickelt<br />

wor<strong>de</strong>n sind (Tab. 3).<br />

Demnach kann auf eine antepartale<br />

NMH-Prophylaxe verzichtet wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn eine VTE vor <strong>de</strong>r Schwangerschaft<br />

durch einen bekannten Auslöser<br />

(z.B. perioperativ o<strong>de</strong>r durch Immobilisation<br />

unabhängig von Schwangerschaft<br />

o<strong>de</strong>r Hormoneinnahme) ohne<br />

Nachweis einer Thrombophilie verursacht<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

Vascular Care 3/2010 Vol. 20 17

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