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Datenfriedhof oder Füllhorn für die Ddr-Forschung? Geschichte ...

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gen Untersuchungen aus bundesrepublikanischen Beständen. (...) Nachträgliche<br />

Anonymisierung und Aggregierung ist also das Gebot.“ (Best/Hornbostel 1998,<br />

S. 205; vgl. Hornbostel 1999, S. 187-189).<br />

Einer Projektgruppe am Institut <strong>für</strong> Soziologie der Friedrich-Schiller-<br />

Universität Jena 6 gelang 1996 bis 1998 in Zusammenarbeit mit dem Bundesarchiv<br />

Koblenz und mit Fördermitteln des Landes Thüringen <strong>die</strong> Dekomprimierung<br />

der Dateien, <strong>die</strong> Anonymisierung der Datensätze und <strong>die</strong> Konvertierung<br />

der Daten vom Großrechnercode (EBCDIC) in den Standardcode <strong>für</strong> PCs<br />

(ASCII). Das Bundesarchiv sorgte <strong>für</strong> eine Übertragung der Daten auf <strong>die</strong><br />

m<strong>oder</strong>nen Speicherme<strong>die</strong>n CD-ROM und Digital Audio Tape. Eine von der<br />

Deutschen <strong>Forschung</strong>sgemeinschaft geförderte Projektgruppe am Institut <strong>für</strong><br />

Soziologie der Universität Jena 7 übernahm 1999 <strong>die</strong> Aufgabe der Entschlüsselung<br />

noch unbekannter Variablen (Kadermerkmale) und Werte (Merkmalsausprägungen)<br />

des ZKDS und der Bereinigung der Daten von offensichtlichen<br />

Eingabe- und Verarbeitungsfehlern. Alle Dateien der Kaderdatenspeicher der<br />

Jahre 1980 und 1985 bis 1989 wurden zu einer Masterdatei vereinigt. Die Dateien<br />

der Kaderdatenspeicher umfassen insgesamt 2,6 Millionen Fälle; nach<br />

Beseitigung der Dubletten liegt eine Masterdatei mit 698.566 Biografien vor<br />

(vgl. Wittig 2003). 8 Parallel zur Aufbereitung der Daten konnte durch Recherchen<br />

in Bundes-, Staats-, Partei- und Betriebsarchiven der historische Hintergrund<br />

des EDV-Kaderprojektes erhellt werden (vgl. Remy 2002). Unter Nutzung<br />

der Archivalien und der Masterdatei sind umfassende empirische Analysen<br />

der kollektiven Berufsbiografien von Führungsgruppen in der DDR möglich<br />

(erste Ergebnisse: Best 2002, Hornbostel 2002).<br />

6<br />

Das Drittmittelprojekt „Analyse von Qualifikationspotentialen ostdeutscher Manager“<br />

wurde von Heinrich Best geleitet.<br />

7<br />

Das Projekt „Führungsgruppen und gesellschaftliche Differenzierungsprozesse in der<br />

DDR“ wurde bis 2001 von der DFG im Normalverfahren gefördert. Seit 2001 ist es Bestandteil<br />

des Sonderforschungsbereiches 580 an den Universitäten in Jena und Halle/Wittenberg.<br />

Leiter sind Heinrich Best und Stefan Hornbostel, Wissenschaftliche Mitarbeiter<br />

Ronald Gebauer, Heinz Mestrup, Axel Salheiser, Immo Wittig und Dietmar Remy.<br />

8<br />

Bei der Erstellung der Masterdatei wurde auch auf Daten von Arbeitskräftedatenspeichern<br />

zurückgegriffen, da <strong>die</strong> im Bundesarchiv Koblenz aufbewahrten Kaderdatenspeicher Datenlücken<br />

aufwiesen.<br />

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