Volz Hesse-Flyer 3-09:Volz Berlin-Flyer - Hermann Hesse Portal
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9. - 13. April 20<strong>09</strong><br />
Ostern im Tessin<br />
Das Tessin:<br />
Ein vorgeträumtes Paradies<br />
Literaturreise auf den Spuren<br />
von <strong>Hermann</strong> <strong>Hesse</strong><br />
„Die Tessiner Landschaft, die ich im Jahr 1907 zum erstenmal gründlicher<br />
kennenlernte, hat mich stets wie eine vorbestimmte Heimat oder doch wie<br />
ein ersehntes Asyl angezogen und empfangen. In vielen meiner Dichtungen<br />
ist sie beschrieben, in einigen spielt sie die Hauptrolle, und eines meiner<br />
Bücher, das ‚Wanderung’ heißt, ist nichts als ein Lobgesang an die Tessiner<br />
Landschaft. Sie ist mir zur Heimat geworden. Und auch die Tessiner liebe ich<br />
sehr, nicht nur ihre Landschaft und ihr Klima. Es hat in den Jahrzehnten, seit<br />
ich unter Ihnen wohne, Friede und Freundlichkeit zwischen uns geherrscht.<br />
Hier im Tessin finde ich manche Dinge, die nicht nur schön und wohlig<br />
anzusehen, sondern auch voll tausendjähriger Tradition und Kultur sind“.<br />
aus: Dank ans Tessin, 1954<br />
Haus in Gaienhofen<br />
Do 1. Tag: Abfahrt 7.30<br />
Uhr über die Autobahn<br />
Herrenberg – Singen nach<br />
Gaien hofen. Anfang des<br />
20. Jahrhunderts zog die<br />
einmalige Lage der Halbinsel<br />
Höri zahlreiche Künstler<br />
und Literaten auf der<br />
Suche nach Inspiration an – so auch<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Hesse</strong>, der dort von 1904-1912<br />
lebte. Nach der Jugend in Calw, der Schulund<br />
Ausbildungszeit in Maulbronn und Tübingen<br />
und einer ersten Anstellung in Basel,<br />
war Gaienhofen am Bodensee die erste<br />
Station, wo <strong>Hesse</strong> als freischaffender Künstler<br />
tätig war – zugleich erlebte er dort zumindest<br />
anfangs eine Zeit großen privaten Glücks mit seiner<br />
frisch angetrauten Frau Mia, einer Berufsfotografin, und<br />
den drei Söhnen Bruno, Heiner und Martin, die 1906,<br />
19<strong>09</strong> und 1911 geboren werden. Nachdem die Fa milie anfangs<br />
im Wohntrakt eines einfachen alten<br />
Bauernhauses mitten im Dorf wohnte,<br />
ließen <strong>Hermann</strong> und Mia <strong>Hesse</strong><br />
1907 ein modernes Haus<br />
im Stil der „Lebensreform“<br />
bauen. 90 Jahre lang war es<br />
für die Öffentlichkeit nicht<br />
zugänglich – erst seit kur -<br />
zem ermöglichen die neuen<br />
Eigentümer einen Zugang<br />
zum Garten und zum Haus,<br />
das noch ganz dem baulichen Original-Zustand entspricht<br />
und deshalb eine weitgehend authentische<br />
Atmosphäre vermittelt.<br />
Bei einem Rundgang tauchen Sie<br />
ein in die Gaien hofener Jahre des<br />
Dichters und lesen auch einige ausgewählte<br />
Texte, die auf diese Zeit<br />
Bezug nehmen. Am Nachmittag<br />
Weiterfahrt über den San Bernardino<br />
nach Lugano, wo Sie in einem<br />
familiär geführten, kleineren Hotel<br />
(Kat. 3 Sterne) in Lugano-Paradiso<br />
für 4 Nächte Quartier beziehen.<br />
Mia <strong>Hesse</strong><br />
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Casa Rossa<br />
Fr 2. Tag: Fahrt nach Montagnola. Nach dem Besuch des<br />
Friedhofs Sant’Abbondio (Grab von <strong>Hermann</strong> und Ninon<br />
<strong>Hesse</strong>, Gunther Böhmer, Hugo Ball) Führung im Museo<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Hesse</strong>, ein schliesslich der neu eröffneten Sonderausstellung<br />
»Begegnungen auf der Collina d’Oro:<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Hesse</strong>. Maria Holzleitner. Margherita<br />
Osswald-Toppi. Elisabeth Rupp.« Die Ausstellung<br />
thematisiert drei Künstlerinnen, die bisher immer nur am<br />
Rande von <strong>Hesse</strong>s Lebens- und Werkgeschichte ein -<br />
geordnet wurden. Sie trugen jedoch jede auf ihre Weise<br />
dazu bei, den Jahren zwischen Klingsor und Siddhartha<br />
ihre eigene Problematik und intensive Lebensfülle zu verleihen.<br />
Die Ausstellung zeigt Werke der Künstlerinnen,<br />
dokumentiert ihr Verhältnis zu <strong>Hermann</strong> <strong>Hesse</strong> und gibt<br />
einen Einblick in ihre Lebensläufe. Anschließend Spaziergang<br />
von der Casa Camuzzi, in der <strong>Hesse</strong> von 1919 bis<br />
1931 wohnte, zur Casa Rossa, dem Wohnhaus, das der<br />
Mäzen Hans C. Bodmer für <strong>Hesse</strong> und seine Frau<br />
Ninon bauen ließ. <strong>Hesse</strong> lebte dort von 1931 bis zu<br />
seinem Tod 1962. Von hier aus unternehmen Sie<br />
eine kleine Wanderung nach Agra, der<br />
höchsten Erhebung im Süden der Collina<br />
d’Oro. Die Aussichtsterrasse der Kirche gehörte<br />
zu den Lieblingsorten von <strong>Hesse</strong> bei seinen<br />
Malausflügen. Wem der Fußweg zu anstrengend ist, kann<br />
mit dem Bus fahren. Einkehr in einem idyllisch im Wald<br />
gelegenen typischen Tessiner „Grotto“. Dort Einführung<br />
in <strong>Hesse</strong>s Tessiner Jahre (Klingsors letzter Sommer,<br />
Gedichte, Erzählungen). Der Abend steht Ihnen<br />
in Lugano zur freien Verfügung.<br />
Sa 3. Tag: Fahrt mit der Seilbahn auf den Monte<br />
San Salvatore (912 m ü.M.) Der Gipfel ist von der<br />
Bergstation aus zu Fuss in wenigen Minuten erreichbar.<br />
Die herrliche Aussicht auf das Luga -<br />
nese und das Mendrisiotto belohnt die kleine<br />
Mühe. Durch einen Kastanienwald geht es zu Fuß<br />
zu dem malerischen Dorf Carona, das auf einer<br />
Terrasse zwischen dem Monte San Salvatore und<br />
Monte Arbostora hoch über dem Luganer See<br />
liegt (Gehzeit ca.1,5 Std. – alternativ Fahrt mit dem Bus).<br />
Spaziergang durch den Ort, der als Schauplatz von<br />
„Klingsors letzter Sommer“ eine Rolle spielt, und wo<br />
<strong>Hesse</strong> 1919 Ruth Wenger, seine spätere zweite Frau<br />
kennen lernte. Waldspaziergang (ca. 1 km) zur Kirche<br />
Madonna d’Ongero, die <strong>Hesse</strong> besonders geliebt, immer<br />
wieder aufgesucht, gemalt und geschildert hat. Danach<br />
besuchen Sie den Parco San Grato – ein wahres Juwel für<br />
Gartenfreunde. 690 m hoch gelegen, erstreckt sich auf<br />
einer Fläche von über 6 ha ein märchenhaftes Blüten -<br />
paradies von Rhododendren, Kamelien und<br />
Azaleen. Der Park, 1923 von Martin Winterhalter<br />
angelegt, einem Erfinder und Juristen,<br />
der u.a. das Patent für das Reissverschluss-<br />
System hatte, ist heute eine Stiftung der<br />
Schweizer Bank UBS. Der säurehaltige<br />
Nährboden über dem Quarzporphyr ist der<br />
Grund dafür, daß die Pflanzen hier besonders<br />
prächtig gedeihen und den Besucher<br />
im Frühjahr in einen wahren Farbenrausch<br />
versetzen. Für Gäste, die nördlich der Alpen<br />
zuhause sind, offenbart sich hier die ganze<br />
Anziehungskraft der Tessiner Landschaft.<br />
Am Spätnachmittag sind Sie zu Gast im<br />
<strong>Hesse</strong>-Museum Montagnola, in der neu eingerichteten<br />
Sala Boccadoro. Dr. Eva Zimmermann hält anlässlich der<br />
Sonderausstellung einen Vortrag zum Thema Elisabeth<br />
Gerdts-Rupp: Dichterin, Gelehrte, Reisende. Einblicke<br />
in eine vielseitige Persönlichkeit. Elisabeth Gerdts-Rupp<br />
(1888-1972) aus Ravensburg, die 1910 als erste Frau<br />
in Straßburg Jura studierte und später auch Gedichte<br />
und Romane schrieb, hatte eine sehr enge, persönliche<br />
Beziehung zu <strong>Hesse</strong>. Dieses Verhältnis und die faszinierende<br />
Biografie der Wissenschaftlerin und Schriftstellerin<br />
werden anhand neu entdecktem<br />
und größtenteils unveröffentlichtem<br />
Material vorgestellt. Im<br />
Muse umscafé beim an schließenden<br />
Apéro und Abendessen<br />
haben Sie sicher viel Gesprächsstoff,<br />
um sich auszutauschen!<br />
So 4.Tag: Am heutigen Ostersonntag<br />
haben Sie zunächst<br />
Gelegenheit, einen festlichen<br />
Gottesdienst zu besuchen. Dann unternehmen Sie eine<br />
Bootsfahrt auf dem Luganer See und besuchen das malerische<br />
Morcote mit dem berühmten „Parco Scherrer“.<br />
„Wenn es ein Paradies gibt, dann ist es dies“, schrieb<br />
Agha Khan III. seinem Besitzer ins Gästebuch. Vor gut<br />
60 Jahren gab es hier nur ein altes Häuschen mit einem<br />
Stall und darüber, am Hang, einen Weinberg mit Kasta -<br />
nienbäumen. Arthur Scherrer, gebürtig aus St. Gallen,<br />
von Beruf ein erfolgreicher Textilkaufmann, aus Passion<br />
Landschaftsgärtner und ein Romantiker, erwarb das Haus<br />
und dann, in Etappen, das ganze Grundstück. Aus dem<br />
Häuschen wurde eine Residenz am See, dessen Zaubergarten<br />
bis heute nichts von seiner Faszination eingebüsst<br />
hat. 10 Jahre nach seinem Tod schenkte<br />
seine Frau 1965 den Park der Gemeinde<br />
Morcote mit der Auflage, diesen dem<br />
Publikum zugänglich zu machen. Heute<br />
bildet der exklusive Garten einen pittoresken<br />
Hintergrund für kulturelle und<br />
künstlerische Veranstaltungen – für Sie<br />
ein passender Ort für einen Oster -<br />
spaziergang! Am späten Nachmittag sind<br />
Sie nochmals zu Gast in Montagnola, um<br />
an der traditionellen Osterlesung teil -<br />
zunehmen: <strong>Hesse</strong>s Märchen »Vogel« lesen Rudolf<br />
Cornelius (deutsch) und Antonio Ballerio (italienisch),<br />
mit musika lischer Begleitung durch Vasily Danilin<br />
(Flöte). Anschliessend Apéro und gemeinsames Abend -<br />
essen in Montagnola.<br />
Mo 5. Tag: Nach dem Frühstück Fahrt über den Monte<br />
Ceneri – Locarno nach Ascona zum Monte Verita: Anfang<br />
des 20. Jhds. war dies ein Zentrum neuer „alternativer“<br />
Bewegungen, besonders der „Lebensreform“. Der Ort<br />
galt als Magnet für Aussteiger, Querdenker und Welt -<br />
verbesserer, aber auch für engagierte Pazifisten. Auch<br />
<strong>Hesse</strong> zählte zu den illustren Gästen ebenso wie u.a. Else<br />
Lasker-Schüler, Hans Arp, die Tänzerin Isadora Duncan,<br />
Ernst Bloch, C.G. Jung, Hugo Ball und August Bebel. Nach<br />
einer Führung durch den Park (Museum wegen Renovierungsarbeiten<br />
bis vs. 2011 geschlossen) gemeinsames<br />
Mittagessen. Rückreise über die St. Gotthard-Strecke<br />
vorbei am Vierwaldstätter See nach Vitznau, wo <strong>Hesse</strong><br />
während seiner Basler Buchhändlerszeit öfters in Ferien<br />
war und an „Peter Camenzind“ schrieb. Nach einem<br />
kurzen Aufenthalt Heimfahrt über Zürich – Schaffhausen<br />
– Singen. Rückkehr ca. 21.00 Uhr.<br />
Leitung: Herbert Schnierle-Lutz<br />
Parco Scherrer<br />
Leistungen: Fahrt mit komfortablem Reisebus, 4 Übern. mit Frühstücksbuffet,<br />
alle Zimmer mit Bad oder Dusche/WC, 2 Abendessen im Hotel, 2 Abendessen<br />
außerhalb, Mittagessen am 5. Tag, Reiseleitung, Führungen, Besichtigungen<br />
incl. Eintrittsgelder, Schifffahrt, Vortrag am 3. und musikalisch umrahmte<br />
Lesung am 4. Tag, Rücktrittskosten-Versicherung € 720,- EZ-Zuschlag € 100,-<br />
Währung: Schweizer Franken. Reisepass oder Personalausweis erforderlich.