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Katalog 2013 - BAG electronics

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Heißzündung von<br />

Hochdruck-Entladungslampen<br />

Die große Vielfalt von Hochdruck-Entladungslampen ermöglicht deren<br />

Einsatz in einem weiten Anwendungsspektrum mit unterschiedlichsten<br />

lichttechnischen Anforderungen.<br />

Ein genereller Nachteil der Lampen ist jedoch, dass sie bei Verwendung<br />

von konventionellen Zündgeräten nach dem Ausschalten nicht<br />

sofort wiedergezündet werden können. Aufgrund des hohen Gasdruckes<br />

im Entladungsgefäß benötigen die Lampen zunächst eine<br />

Abkühlzeit, damit die Zündspannungen von 1 bis 5 kV der Standardzündgeräte<br />

ausreichend sind. Typische Abkühlzeiten liegen für Natriumdampf-Hochdrucklampen<br />

leistungsabhängig im Bereich von 2 bis<br />

5 Minuten und für Metallhalogendampflampen bei etwa 20 Minuten.<br />

Auf vielen Gebieten der Beleuchtungstechnik ist es erforderlich, dass<br />

Lampen, z.B. nach einer Netzunterbrechung, sofort wieder betriebsbereit<br />

sind. Dies ist beispielsweise bei Film- und Fernsehaufnahmen,<br />

Beleuchtung von Stadien, auf Flughäfen, in Fabrikationsbetrieben<br />

und militärischen bzw. zivilen Sicherheitsbereichen unbedingte Voraussetzung.<br />

Um die Anforderung einer sofortigen Wiederzündung<br />

der Lampe auch im heißen Zustand zu gewährleisten, werden spezielle<br />

Heißzündgeräte eingesetzt. Diese Zündgeräte erzeugen deutlich<br />

höhere Zündspannungen und stellen damit einen sofortigen Wiederstart<br />

sicher.<br />

Abb. 1 zeigt am Beispiel einer Metallhalogendampflampe HIT-DE 70 W<br />

die für die Heißzündung notwendige Zündspannung in Abhängigkeit<br />

der Dauer einer Netzunterbrechung ∆t. Für eine zu jedem Zeitpunkt<br />

zuverlässige Heißwiederzündung muss damit das Zündgerät ca. 25<br />

kV erzeugen können. Noch deutlich höhere Wiederzündspannungen<br />

von ca. 65 kV sind bei Lampen mit einer Leistung von 3500 W erforderlich.<br />

Im Vergleich hierzu ist die notwendige Zündspannung der<br />

kalten Lampe etwa 4 bis 5 kV.<br />

zuverlässigen und lampenschonenden Start sind bei der Erzeugung<br />

der Zündspannungen insbesondere die folgenden physikalischen Zusammenhänge<br />

zu beachten:<br />

• Die Anzahl der Zündpulse, sowie deren Breite und Höhe müssen so<br />

gewählt werden, dass die enthaltene Zündenergie einen vollständigen<br />

Spannungsdurchbruch der Entladungsstrecke sicherstellt.<br />

• Die Zündpulse müssen im richtigen Zeitpunkt bezogen auf die<br />

Netzspannung auftreten, damit auch noch nach dem Spannungsdurchbruch<br />

ausreichend Spannung und Energie zur Verfügung<br />

steht. Ein Verlöschen der Lampe wird damit verhindert und ein<br />

schneller Übergang von der Glimmentladung in den stabilen und<br />

elektrodenschonenden Zustand der Bogenentladung ermöglicht.<br />

Einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe der erzeugten Zündspannung<br />

hat die Art und Länge der verwendeten Lampenanschlussleitung.<br />

Die hieraus resultierende elektrische Leitungskapazität in Verbindung<br />

mit der kapazitiven Last der Lampe kann zu einer deutlichen<br />

Reduzierung der an der Lampe anliegenden Zündspannung führen.<br />

Das Zündgerät sollte also möglichst nahe der Lampe angeordnet<br />

sein und die maximal zulässige Belastungskapazität des Zündgerätes<br />

nicht überschritten werden.<br />

Aufgrund der extrem hohen Spannungen, welche für eine Heißzündung<br />

an den Lampenelektroden anliegen, sind nicht alle Lampen für<br />

eine solche Anwendung geeignet und vom Hersteller freigegeben.<br />

Verwendet werden können im Wesentlichen nur zweiseitig gesockelte<br />

Lampen (Abb. 2). Es können außerdem Lampen mit E40-Sockel<br />

eingesetzt werden, bei denen der zweite Pol auf der gegenüberliegenden<br />

Seite (dem Dom) sitzt (Abb. 3), sowie einseitig gesockelte<br />

Halogenmetalldampf-Kurzbogenlampen mit speziellen hochspannungsfesten<br />

Lampenfassungen (Abb. 4).<br />

Heißzündgeräte arbeiten nach dem Überlagerungsprinzip, d.h. die<br />

Zündspannungspulse sind der Netzspannung überlagert. Für einen<br />

Abb. 1<br />

25<br />

20<br />

Zündspannung [kV] [kV]<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

0<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Netzspannungsunterbrechung Δt ∆t (min) [min]<br />

4<br />

5<br />

Abb. 2 Abb. 3<br />

Abb. 4<br />

90

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