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Landschaftsplan Kamp-Lintfort/Moers/Neukirchen-Vluyn - Erläuterungsband Vorentwurf - Teil B. Erläuterungen
2. Besonders geschützte Teile von Natur und Landschaft (§§ 22 - 29 BNatSchG i.V.m. § 19 LG)
Eichen. Der extensiv überwiegend als Grünland genutzte, tlw. der Nutzung entzogene
Niederungszug des Vinnbruchgrabens im Niephauserfeld wird relikthaft von
einzelnen Gehölzen (Weiden) umgeben. Im Süden befindet sich ein kleiner Waldbestand
aus Grauerle, Esche und wenigen Solitärbuchen entlang eines kleinen
Steilrandes, sowie ein Wald aus Buche und Stieleiche mit jungem Roteichenbestand.
Der sich mittig durch die Auenwiesen ziehende Graben besitzt ein geregeltes
Uferprofil ohne Steinbefestigung und wird nur im Mittelteil von wenigen Eichen
und Weißdornen gesäumt. Die nördlichen Wiesen sind vermutlich durch Anstau
vollständig vernässt und werden von großen Binsenflächen und Hochstaudenbeständen
durchsetzt. Das Stauwasser bildet eine Vielzahl von für Amphibien
wertvollen Kleinsttümpeln. Der Landwehrgraben östlich von Kamp-Lintfort ist
von Gehölzbständen gesäumt und durchfließt einen intensiv ackerbaulich genutzten
Landschaftsraum.
Im Bereich der Dong befinden sich einzelne Kompensationsflächen.
Im Bereich des Vinnbruchgrabens befinden sich gem. § 30 BNatSchG gesetzlich
geschützte Nass- und Feuchtwiesen sowie Röhrichtbestände.
Die Niederungszüge haben mit ihrer hohen strukturellen Vielfalt und ihren wertvollen
Bachauen mit offenen Wasserflächen, Röhrichten, Nass- und Feuchtgrünlandflächen
und Gehölzbeständen Bedeutung als Lebensraum für gefährdete Tierund
Pflanzenarten, insbesondere für Amphibien, Libellen, Wiesen- und Wasservögel,
Höhlen-, Hecken- und Gebüschbrüter (z.B. Haubentaucher, Sumpfrohrsänger,
Steinkauz, Graureiher). Darüber hinaus haben die Niederungszüge als Bestandteile
des Moerser Kendelsystems, insbesondere als Vernetzungsbiotop zwischen
dem Niepkuhlenzug und dem Moersbach, eine regionale und lokale Bedeutung
für den Biotopverbund.
Die reich strukturierten Niederungszüge mit ihren Grünlandflächen, gliedernden
Hecken und Kopfbäumen und z.T. ausgeprägten Auenkanten haben eine besondere
Bedeutung für das Landschaftsbild und sind kulturhistorisch wertvoll.
L20
Landschaftsschutzgebiet L 20: Halde Pattberg
Das Landschaftsschutzgebiet erfasst die Halde Pattberg südlich von Kohlenhuck.
Bei der Halde handelt es sich um eine vollständig rekultivierte und überwiegend
mit einem Laubmischwald bestockte Bergehalde.
Die Halde hat mit ihrer hohen strukturellen Vielfalt, ihren wertvollen Ruderalflächen
und Waldbeständen Bedeutung als Lebensraum für gefährdete Tier- und
Pflanzenarten, insbesondere für Reptilien, Höhlen- und Gebüschbrüter. Darüber
hinaus haben die Waldbereiche als Trittsteinbiotop eine lokale Bedeutung für den
Biotopverbund sowie eine besondere Bedeutung für den Klimaschutz.
Die Halde hat eine besondere Bedeutung für die Naherholung und soll auf der
Grundlage des Entwicklungskonzeptes zum „Landschaftspark NiederRhein“ für
eine naturnahe ruhige Freizeit- und Erholungsnutzung weiterentwickelt werden.
FG 60-2/Projektgruppe Landschaftsplanung - 114 -