sichtbarer Linktext - Kreis Wesel
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Landschaftsplan Kamp-Lintfort/Moers/Neukirchen-Vluyn - Erläuterungsband zum Vorentwurf - Teil B. Erläuterungen<br />
2. Besonders geschützte Teile von Natur und Landschaft (§§ 22 - 29 BNatSchG i.V.m. § 19 LG)<br />
L10<br />
Landschaftsschutzgebiet L 10: Waldgebiete Niersenberg, Hoher Busch,<br />
Kamper Berg, Dachsberg, südlicher Rayener<br />
Berg, Gülixberg<br />
Das Landschaftsschutzgebiet erfasst die eiszeitlichen Inselberge „Niersenberg“,<br />
„Hoher Busch“, „Kamper Berg“ und „Dachsberg“ nordwestlich von Kamp-<br />
Lintfort, südlicher „Rayener Berg“ nördlich von Rayen sowie „Gülixberg“ nördlich<br />
von Hochkamer. Alle Waldflächen stocken auf eiszeitlichen Inselbergen<br />
(Endmoränenreste), die durch den Vorstoß der skandinavischen Gletscher während<br />
der Weichseleiszeit entstanden sind. Der Niersenberg ist überwiegend mit einem<br />
Stieleichenwald mit einzelnen, z.T. alten Buchen (z.T. Niederwaldreste) bestockt.<br />
Im Norden des Gebietes befindet sich eine mit Eichen bestandene Wallhecke,<br />
im Südteil ein Soldatenfriedhof. Im Süden und Norden des Gebietes befinden<br />
sich Reste früherer Sandabgrabungen, die inzwischen weitgehend bewaldet sind.<br />
Der Hohe Busch weist steile Hänge auf, die teilweise mit älterem Laubholzbestand<br />
(Eichen-Buchen-Wald) bestanden sind. Im Norden des Gebietes befinden<br />
sich kleinere ehemalige, inzwischen zugewachsene Sand-Abgrabungen sowie eine<br />
Aufforstung mit Bergahorn (Stangenholz). Die westliche Hälfte des Hohen<br />
Buschs wird von Kiefern- und Roteichenpflanzungen eingenommen (Stangenholz<br />
bis geringes Baumholz), einzelne ältere Kiefernparzellen sind eingestreut. Auf<br />
dem Kamper Berg stockt ein baumartenreicher Eichen-Buchenmischwald, der von<br />
einer größeren Straße mit einer alten Bergahorn-Eichen-Allee durchschnitten<br />
wird. Buchen- und Eichen dominierte Flächen wechseln sich ab. Der Waldmantel<br />
ist meist lückig ausgebildet. Im zentralen Bereich findet sich der Rest eines entwässerten<br />
Erlenbruchwaldes. Den Südrand des Waldes bildet eine Baumreihe mit<br />
Kopf-Buchen, Eichen und Bergahorn. Das Waldgebiet wird von mehreren Reitund<br />
Wanderwegen durchzogen. Der Dachsberg ragt mit einer relativen Höhe von<br />
31 m aus der Niederterrasse heraus. Der Nordteil wird als Friedhof mit einem größeren<br />
Baumbestand genutzt. Der Südteil wird von jüngeren bis mittelalten Stieleichenbeständen<br />
mit hoher Strauch- und dichter Krautschicht eingenommen. Z.T.<br />
sind Parzellen mit Kiefern eingestreut. Am Südrand befindet sich eine größere, an<br />
den Rändern vollständig bewaldete ehemalige Kiesgrube. Ein Waldmantel ist nur<br />
stellenweise vorhanden. Der Südteil des Rayener Berges wird als Friedhof genutzt.<br />
Der Gülixberg ragt als kleinerer Inselberg bis 44 m aus der Niederterrasse<br />
heraus. Im südlichen Bereich befinden sich eine aufgeforstete größere Sand-<br />
Kiesabgrabung, am südwestlichen Hangfuß weitere ehemalige Abgrabungsflächen,<br />
die bereits von Wald eingenommen worden sind. Der Laubmischwald besteht<br />
teilweise aus Stangenholz, so dass sich Sträucher und eine dichte Krautschicht<br />
nur am Waldrand und an lichteren Stellen ausbilden konnten. Im ganzen<br />
Gebiet, besonders am Südhang, sind Reste früherer Niederwaldnutzung (v.a.<br />
Hainbuchen) deutlich sichtbar. Am Nordosthang befindet sich ein größerer Bestand<br />
von sehr alten und tlw. abgestorbenen Kopf-Rotbuchen.<br />
Die Waldflächen haben mit ihrer hohen strukturellen Vielfalt und ihren wertvollen<br />
Gehölzbeständen, insbesondere Altbäume, Bedeutung als Lebensraum für gefährdete<br />
Tier- und Pflanzenarten, insbesondere für Amphibien, Höhlen-, Hecken- und<br />
FG 60-2/Projektgruppe Landschaftsplanung - 107 -