AntrAgsheft 1 - Linksjugend

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Doch auch außerhalb der verbandlich organisierten linken Jugend bietet sich das selbe Bild: nur noch wenige autonome Zusammenhänge und Antifa- Gruppen sind bereit sich an der traditionellen LL- 5 Demonstration zu beteiligen. Faktisch drückt sich diese jahrelange Entwicklung in der stetigen Abnahme der Teilnehmer*innenzahl aus.So besuchten 10 dieses Jahr nur noch etwa 4000 Teilnehmer die LL-Demo, welche noch vor einigen Jahren über 10.000 Linke zu mobilisieren vermochte. Mit der Rosa&Karl-Demonstration wurde Anfang des Jahres ein 15 erster Versuch gestartet, der angestaubten traditionellen Demo mit ihren überkommenen Inhalten eine emanzipatorische Alternative entgegen zu setzen. Gemeinsam mit befreundeten sozialistischen 20 Gewerkschafts-Jugendverbänden und den Jusos haben wir eine Demonstration durch Berlin, entlang der Gedenksteine von Rosa und Karl organisiert. Die Notwendigkeit einer solchen Demonstration beweisen die über 500 Teilnehmer*innen, die dieses Angebot zu schätzen wussten, Rosa und Karl gedenken zu 25 können, ohne menschenverachtende Ideologien in ihren Reihen hinnehmen zu müssen. Viele von ihnen hatten dem Gedenken aufgrund der immer neuen Vorfälle am Friedhof der Sozialist*innen und in der LL- 30 Demonstration abgewandt und fanden nun erstmals wieder die Möglichkeit, sich ohne Bauchschmerzen an dem Gedenken beteiligen zu können. Auch aus vielen Landesverbänden und dem ganzen Bundesgebiet beteiligten sich Mitglieder unseres Jugendverbands an der Demonstration. Das Rosa&Karl-Bündnis 35 beschränkte sich dabei nicht auf das Gedenken, sondern organisierte eine Veranstaltungswoche, welche sich in Workshops, Seminaren und Filmvorführungen mit Rosa und Karl, den Geschehnissen des 40 Spartakusaufstands, aber auch mit gegenwärtigen Fragen, wie der Krise, linker Organisierung oder dem Erbe des Stalininismus auseinandersetzte. Das Bündnis hat es aber auch versäumt Gruppen außerhalb der verbandsorganisierten Linken frühzeitig einzubinden. Viele Gruppen erklärten sich solidarische mit 45 dem Anliegen der Demonstration, fühlten sich aber zu ausgeschlossen und zu spät angesprochen, um sich inhaltlich und organisatorisch einzubringen. Nichts desto trotz fand eine kritisch-solidarische Begleitung 50 und Teilnahme dieser Gruppen an der Demonstration statt. Wir halten es für eine wichtige Aufgabe zukünftig diese und viele weitere Gruppen in das Bündnis einzubinden um die Demonstration größer, aber auch breiter aufzustellen. 55 60 65 70 22
Kandidatur zum Bundesschatzmeister Hannes Retzlaff Hannes Retzlaff, 26 Jahre, OG Berlin-Friedrichshain Allgemeine Vorstellung Ich bin 26 Jahre alt und lebe in Berlin. Seit dem Abschluss meiner Ausbildung zum Bürokaufmann, studiere ich Volkswirtschaftslehre an der Hochschule für Wirtschaft und Recht zu Berlin (HWR). Seit meinem Eintritt bei Linksjugend [‘solid], im Jahr 2007, bin ich in der Ortsgruppe Friedrichshain aktiv. Von 2010-2012 war ich Schatzmeister des Berliner Landesverbandes. Im letzten Jahr habe ich mit zwei anderen Genossen eine SDS Gruppe an der HWR zu Berlin gegründet. gegründet. Dort bringe ich mich seit 2012 für den Landesverband Berlin und in Absprache mit dem Bundesverband ein. Mit Blockupy gründete sich auch innerhalb von Linksjugend [‘solid] die bundesweite AG Krise, in welcher ich auch maßgeblich mitarbeite. Ziviler Ungehorsam ist ein wichtiges und richtiges Mittel, um gegen kapitalistische und (neo)nazistische Verhältnisse und Bestrebungen vorzugehen. Mit Lichterketten wird kein Naziaufmarsch zum Stoppen gebracht, mit Blockaden, Entschlossenheit und Masse schon. Ich werde auch weiterhin in Bündnissen die Fahne des Zivilen Ungehorsams hoch halten. Wofür stehe ich? Meine ersten Bündniserfahrungen habe ich 2009 im Berliner Dresden Nazifei Bündnis sammeln können, welches die erste erfolgreiche Massenblockade gegen den damals größten Naziaufmarsch Europas organisierte. Dieser Erfolg setzt sich bis heute fort. Im LSpR habe ich mich, neben der Hauptaufgabe, der Bearbeitung von Abrechnungen und den organisatorischen Dingen, hauptsächlich in Bündnissen engagiert. 2010-11 war ich u.a. für den Bundesverband im »Castor? Schottern!«- Bündnis aktiv. Auch wenn es, aufgrund des Einsatzes von 16.000 Polizisten*innen nur vereinzelt zu Schotter- Aktionen kam, war die Resonanz in den Medien, anders als in den Jahren zuvor, eine doch eher positive. Mit dem Ausbrechen der Finanzmarktkrise, welche zu einer »Staatsschuldenkrise« runtergebrochen wurde, kam die deutsche Austeritätspolitik (Sparpolitik) über Europa. Diese brachte und bringt massive Einschnitte in Lohn-, Sozial- und Bildungspolitik mit sich. Die Auswirkungen können tagtäglich in den Medien verfolgt werden. Um Solitarität mit denen zu zeigen, die unter der Krisenpolitik der Troika leiden und auch um den Protest gegen diese Politik nach Deutschland zu tragen, haben viele verschiedene Initiativen und Linke Gruppen das Blockupy Bündnis Ausblick Meine erste Priorität liegt natürlich bei den Finanzen und der damit einhergehenden Abstimmung mit der Bundesgeschäftsstelle. Ich bin mir der Verantwortung und Wichtigkeit dieses Amtes bewusst. Die Erfahrungen, die ich als Landesschatzmeister sammeln konnte, werden mir helfen, diese Aufgabe zum Wohle des Verbandes zu erfüllen. Des Weiteren will ich mich auch im Jahr 2013 bei Blockupy engagieren, denn ich finde es ist ein wichtiges Bündnis, da es die Proteste nach Frankfurt am Main, also in das Herz der europäischen Krisenpolitik bringt. Das Bündnis hat beschlossen bis mindestens 2014 weiter zuarbeiten, denn in dem Jahr soll die neue EZB-Zentrale in Frankfurt am Main eröffnet werden. Ich finde es wichtig, dass wir als Linksjugend [‘solid] diese Arbeit unterstützen und uns auch weiterhin aktiv in die Bündnisarbeit einbringen. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir Euer Vertrauen aussprecht und mich wählt. 23
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