newsletter 1/2005 - Doebler-online.de
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europäisch forschen ◆ lehren ◆ studieren<br />
Mitteilungen über Auslandskontakte, europäische Forschung & internationale Soziale Arbeit<br />
FH Braunschweig/Wolfenbüttel ◆ Fachbereich Sozialwesen ◆ <strong>newsletter</strong> 1/<strong>2005</strong><br />
Inhalt<br />
Fachtagung „Jugendarbeit in <strong>de</strong>r Region“<br />
Deutsch-französisches Seminar „Soziale Arbeit<br />
mit Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen in <strong>de</strong>r Region“<br />
Summer School „Erlebnispädagogik“<br />
Kurzzeitdozentur an <strong>de</strong>r University of Central<br />
Lancashire<br />
Initiative für konstruktives Konfl iktmanagement<br />
Auslandssemester an <strong>de</strong>r Arcada/Helsinki<br />
Mail aus Schwe<strong>de</strong>n<br />
Publikationen – Kongresse – Tagungen<br />
INSTITUT FÜR FORT- UND WEITERBILDUNG<br />
SOZIALER BERUFE E.V.<br />
Tel.: +49 - 531 - 2852 - 145<br />
Europäisch aktiv<br />
Fachtagung: „Jugendarbeit in <strong>de</strong>r Region“<br />
Prof. Dr. Ludger Kolhoff, Iris Bothe (Stadt Wolfsburg)<br />
und Dr. Peter Ulrich Wendt (Lehrbeauftragter<br />
an <strong>de</strong>r FH Braunschweig/Wolfenbüttel) haben eine<br />
internationale Fachtagung zum Thema „Jugend<br />
in <strong>de</strong>r Region“ in <strong>de</strong>r Zeit vom 6. bis 8. April <strong>2005</strong><br />
in Wolfsburg organisiert. An <strong>de</strong>r Tagung nahmen<br />
über 200 Fachleute aus <strong>de</strong>m In- und Ausland<br />
teil.<br />
Die Tagung wur<strong>de</strong> von Prof. Werner Thole mit<br />
einem Vortrag zum Thema „Kin<strong>de</strong>r- und Jugendarbeit<br />
als Beitrag einer sozialen Kultur in <strong>de</strong>r Region“<br />
eingeleitet. Es schlossen sich Vorträge von Prof.<br />
Dr. Franz-Josef Krafeld zur „Jugendarbeit in <strong>de</strong>r<br />
Region“ und von Winfried Pletzer vom bayerischen<br />
Jugendring zum Themenfeld „Nachhaltigkeit“ an.<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Tagung wur<strong>de</strong> auch auf „Spezifika<br />
<strong>de</strong>r Region Südostnie<strong>de</strong>rsachsen“ hingewiesen.<br />
So stellten die Wolfsburger Stadtjugendpfl egerin<br />
Iris Bothe und Prof. Dr. Ludger Kolhoff ein Projekt<br />
zur „Neukonzeption <strong>de</strong>r offenen Jugendarbeit in<br />
<strong>de</strong>r Region Wolfsburg“ vor.<br />
Neben einem Aufriss über Handlungsmöglichkeiten<br />
und Problemstrukturen wur<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r<br />
Tagung in elf Workshops auch Perspektiven für<br />
die Jugendarbeit in <strong>de</strong>r Region aus <strong>de</strong>m Blickwinkel<br />
von Ost und West, von Stadt und Land o<strong>de</strong>r<br />
bspw. auch <strong>de</strong>r Vernetzung und Kooperation mit<br />
Unternehmen und Schulen entwickelt. Die Tagung<br />
en<strong>de</strong>te mit einem Vortrag von Dr. Werner Lindner<br />
vom nie<strong>de</strong>rsächsischen Lan<strong>de</strong>sjugendamt. Unter<br />
<strong>de</strong>r Überschrift „Salto Mortale rückwärts“ problematisierte<br />
er „Strategien für magere Jahre“.<br />
Im Zuge <strong>de</strong>r Herausbildung eines Europas <strong>de</strong>r<br />
Regionen wird auch die Jugendarbeit in Europa<br />
sich gegenseitig beeinfl ussen und prägen. Im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r Fachtagung gingen zum Themenfeld<br />
„Jugendarbeit mit Migranten und ethnischen<br />
Min<strong>de</strong>rheiten in Regionen Europas“ Referenten<br />
aus Frankreich und Tschechien auf Probleme<br />
und Handlungsansätze bei unseren europäischen<br />
Nachbarn ein. Aus Poitiers/Frankreich waren Yves<br />
Coutand und Nicole Uzenar vom Institut Regional<br />
du Travail Social Poituou/Charentes mit zwei weiteren<br />
Kolleginnen und zwölf Studieren<strong>de</strong>n angereist.<br />
Sie boten einen Einblick in die Jugendarbeit<br />
mit Migranten, die in Frankreich insbeson<strong>de</strong>re aus<br />
<strong>de</strong>m Magreb kommen. Katharina Pavilskova von<br />
<strong>de</strong>r Universität Ostrava stellte ihre Arbeit mit<br />
jugendlichen Roma in Ostrava, Tschechien vor,<br />
die sich <strong>de</strong>utlich von <strong>de</strong>n französischen Problemen<br />
mit jugendlichen Migranten unterschie<strong>de</strong>n.<br />
An <strong>de</strong>r Fachtagung nahmen nicht nur renommierte<br />
Fachleute aus <strong>de</strong>m In- und Ausland teil,<br />
son<strong>de</strong>rn auch Studieren<strong>de</strong> und Jugendliche aus<br />
<strong>de</strong>r Region. Ergänzend zur Tagung wur<strong>de</strong> ein<br />
Wettbewerb für innovative Projekte <strong>de</strong>r Jugendarbeit<br />
in <strong>de</strong>r Region Südostnie<strong>de</strong>rsachsen durchgeführt.<br />
Die Stadt Wolfsburg und an<strong>de</strong>re Städte<br />
aus <strong>de</strong>r Region stifteten einen Preis in Höhe von<br />
4.000 Euro, <strong>de</strong>r im Rahmen <strong>de</strong>r Tagung verliehen<br />
wur<strong>de</strong>.<br />
(Ludger Kolhoff)<br />
Deutsch-französisches Seminar „Soziale Arbeit<br />
mit Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen in <strong>de</strong>r Region“<br />
Prof. Dr. Ludger Kolhoff führte in <strong>de</strong>r Zeit vom<br />
4. bis 8.4.05 ein gemeinsames Seminar mit <strong>de</strong>m<br />
Institut Regional du Travail Social Poitiers (Frankreich)<br />
zum Thema „Soziale Arbeit mit Kin<strong>de</strong>rn und<br />
Jugendlichen in <strong>de</strong>r Region Südostnie<strong>de</strong>rsachsen“<br />
durch. Es han<strong>de</strong>lt sich um das zwölfte gemeinsame<br />
Seminar.<br />
An <strong>de</strong>r Veranstaltung nahmen von französischer<br />
Seite zwölf Studieren<strong>de</strong> und vier Lehren<strong>de</strong> teil.<br />
Sie tauschten sich mit <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Seminarteilnehmern<br />
aus und erhielten in Vorträgen von Prof.<br />
Dr. Ludger Kolhoff, Prof. Dirk Plickat und Karsten<br />
Maul (Paritätisches Jugendbildungswerk) Einblicke<br />
in die Strukturen und Wandlungsprozesse
europäisch forschen ◆ lehren ◆ studieren<br />
Mitteilungen über Auslandskontakte, europäische Forschung & internationale Soziale Arbeit<br />
<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und Jugendarbeit in Deutschland.<br />
Ergänzend wur<strong>de</strong>n Einrichtungen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und<br />
Jugendarbeit in <strong>de</strong>r Region besucht. Weiterhin<br />
nahm die Gruppe an <strong>de</strong>r internationalen Fachtagung<br />
„Jugend in <strong>de</strong>r Region“ in Wolfsburg teil.<br />
Der Gegenbesuch fi n<strong>de</strong>t im April 06 statt. Interessentinnen<br />
und Interessenten können sich bei<br />
Prof. Dr. Ludger Kolhoff anmel<strong>de</strong>n.<br />
(Ludger Kolhoff)<br />
Summer School „Erlebnispädagogik“<br />
Erstmals in <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Hochschullandschaft<br />
fi n<strong>de</strong>t eine Sommer-Universität<br />
zu Konzept und Praxis <strong>de</strong>r Erlebnispädagogik<br />
statt. Vier Hochschulen mit vier Professoren<br />
unternehmen diesen Start – zunächst mit kleiner<br />
internationaler Besetzung:<br />
- Universität Augsburg<br />
- Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel<br />
- Fachhochschule Linz/Österreich<br />
- Fachhochschule Nürnberg<br />
Je<strong>de</strong> Hochschule wird mit ca. 15 Studieren<strong>de</strong>n<br />
vertreten sein.<br />
Vom 1.8. bis 6.8.<strong>2005</strong> wird diese Begegnung<br />
und <strong>de</strong>r Austausch mit an<strong>de</strong>ren Studieren<strong>de</strong>n in<br />
Hohegeiß/Harz stattfi n<strong>de</strong>n. Die für die Sommer-<br />
Universität notwendige Plattform stellt <strong>de</strong>r erlebnispädagogische<br />
Bildungsträger „Erlebnistage<br />
Deutschland“.<br />
Das Know-how und die Metho<strong>de</strong>nkompetenz<br />
bringen die Vertreter <strong>de</strong>r Hochschulen mit. Mit<br />
einem abwechslungsreichen Mix aus Lehr- und<br />
Lernmetho<strong>de</strong>n (Open University, „erlebnispädagogischer<br />
Markt“, Projektarbeit, Impulsreferate<br />
und Praxispräsentationen u. a.) wer<strong>de</strong>n Theorie<br />
und Praxis <strong>de</strong>r Erlebnispädagogik vermittelt und<br />
erarbeitet.<br />
(Klaus Prenner/Holger Sei<strong>de</strong>l)<br />
Kurzzeitdozentur an <strong>de</strong>r University of Central<br />
Lancashire<br />
Mit zwei Vorträgen und vertiefen<strong>de</strong>n Kolloquien<br />
zu <strong>de</strong>n Themenkomplexen „Social Service Provision<br />
and Social Work in Germany” und “Key<br />
Elements of the German Welfare State Reform“<br />
hat Prof. Dr. Döbler eine Kurzzeitdozentur an <strong>de</strong>r<br />
University of Central Lancashire/U.K. wahrgenommen.<br />
Seine Veranstaltungen waren Bestandteile<br />
<strong>de</strong>s im zweiten Studiensemester angebotenen<br />
Moduls „Comparative Social Care in Europe“, für<br />
<strong>de</strong>ssen Konzeptualisierung und Durchführung die<br />
britischen Kollegen Jack Hampson und John Washington<br />
verantwortlich zeichnen. Zum Gelingen<br />
<strong>de</strong>s von etwa 40 Studieren<strong>de</strong>n gewählten Moduls<br />
haben Dozenten aus insgesamt fünf europäischen<br />
Hochschulen beigetragen. Neben <strong>de</strong>n Vorträgen<br />
wur<strong>de</strong>n vor allem auch Lehrangebote im Team-<br />
Teaching mit regem Interesse aufgenommen.<br />
Am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Veranstaltung konnten ERASMUS/<br />
SOCRATES-Vereinbarungen mit <strong>de</strong>r Aarhus<br />
School of Social Work (Dänemark), <strong>de</strong>r University<br />
Lodz (Polen) sowie <strong>de</strong>r Polytechnischen Hochschule<br />
in Porto (Portugal) eingeleitet wer<strong>de</strong>n.<br />
(Joachim Döbler)<br />
FBS - international<br />
Initiative für konstruktives Konfliktmanagement<br />
- Kooperation mit <strong>de</strong>r UWC/Kapstadt<br />
Der Fachbereich Sozialwesen <strong>de</strong>r Fachhochschule<br />
Braunschweig/Wolfenbüttel hat mit <strong>de</strong>r University<br />
of the Western Cape (UWC) in Kapstadt/Südafrika<br />
einen Kooperationsvertrag abgeschlossen.<br />
„Der inhaltliche Schwerpunkt liegt dabei auf <strong>de</strong>n<br />
Bereichen Konfl iktmanagement und alternative<br />
Konfl iktlösungsstrategien“, so die bei<strong>de</strong>n Initiatoren,<br />
Prof. Marion Keim Lees (UWC) und Prof. Dr.<br />
Ansgar Marx, stellvertreten<strong>de</strong>r Geschäftsführer<br />
<strong>de</strong>s an <strong>de</strong>r FH in Braunschweig ansässigen Instituts<br />
für angewandte Rechts- und Sozialforschung.<br />
Ebenfalls an <strong>de</strong>n Vertragsverhandlungen beteiligt<br />
war Prof. Chris Tapscott, Dekan <strong>de</strong>r Fakultät Economic<br />
and Management Sciences <strong>de</strong>r UWC.<br />
„Südafrika ist ein Land im Umbruch, das in diesem<br />
Jahr die 10jährige offizielle Abschaffung <strong>de</strong>r Apartheid<br />
und die Einführung <strong>de</strong>mokratischer Wahlen<br />
feiert. Dennoch ist die Kluft zwischen <strong>de</strong>r weißen,<br />
<strong>de</strong>r bantusprachigen schwarzen und <strong>de</strong>r farbigen<br />
Bevölkerung gravierend. In Kapstadt leben die<br />
meisten Schwarzen in sogenannten Townships,<br />
umzäunte Wohngebiete mit Slumcharakter. Enge,<br />
Arbeits- und Perspektivlosigkeit und niedriger Bildungsstandard<br />
produzieren eine Kriminalität, die<br />
oft mit großer Brutalität ausgeführt wird“, berichtete<br />
Marx nach seiner Rückkehr aus Kapstadt.<br />
Deshalb trainiert seine südafrikanische Kollegin<br />
Keim Lees im größten Township von Kapstadt,<br />
in Kayelitsha, das etwa 1,3 Millionen Einwohner<br />
zählt, sogenannte Community Peace Workers.<br />
Diese Frie<strong>de</strong>nsarbeiter patrouillieren sichtbar<br />
durch die Straßen und sind Ansprechpartner für<br />
Bürger bei Nachbarstreitigkeiten, Familienkonflikten<br />
o<strong>de</strong>r bei gewaltsamen Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen.<br />
Ziel ist die Einführung eines konstruktiven Konfliktmanagements<br />
sowie die Konfl iktprävention. Das
europäisch forschen ◆ lehren ◆ studieren<br />
Mitteilungen über Auslandskontakte, europäische Forschung & internationale Soziale Arbeit<br />
Projekt wird von <strong>de</strong>r Gesellschaft für Technische<br />
Zusammenarbeit (GTZ) finanziell unterstützt.<br />
Auch an <strong>de</strong>r UWC wird Konfliktmanagement<br />
gelehrt. Von <strong>de</strong>r Kooperation bei<strong>de</strong>r Hochschulen<br />
versprechen sich Keim Lees und Marx eine<br />
Stärkung von Lehr- und Forschungsaktivitäten auf<br />
diesem Gebiet. So sollen unter an<strong>de</strong>rem Studieren<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Fachbereichs Sozialwesen <strong>de</strong>r FH die<br />
Gelegenheit bekommen, Lehrveranstaltungen an<br />
<strong>de</strong>r UWC zu besuchen sowie Praktika in Kapstadt<br />
zu absolvieren.<br />
(Ansgar Marx)<br />
Studieren im Ausland<br />
„Human Ageing and El<strong>de</strong>ry Service“ –<br />
Auslandssemester an <strong>de</strong>r Arcada Polytechnic<br />
Von September bis Dezember 2004 studierte ich<br />
an <strong>de</strong>r Arcada Polytechnic Helsinki „Social and<br />
Healthcare“ mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt „Human Ageing<br />
and El<strong>de</strong>rly Service“. Grundlage für mein Auslandsstudium<br />
war eine ERASMUS/SOCRATES-<br />
Vereinbarung zwischen <strong>de</strong>r FH Braunschweig/<br />
Wolfenbüttel und <strong>de</strong>r Arcada.<br />
Die ersten Polytechnics entstan<strong>de</strong>n im Zuge <strong>de</strong>r<br />
finnischen Ausbildungsreform zu Beginn <strong>de</strong>r 90er<br />
Jahre. Die Arcada Polytechnic ist im Großraum<br />
Helsinki etabliert und erlangte 1998 einen permanenten<br />
För<strong>de</strong>rungsstatus <strong>de</strong>s „Ministry of Education“.<br />
Sie erhält außer<strong>de</strong>m private För<strong>de</strong>rgel<strong>de</strong>r<br />
durch die schwedische „Arcada Foundation“.<br />
Vorlesungen wer<strong>de</strong>n in Englisch, Schwedisch<br />
und Finnisch angeboten. Die fachspezifi schen<br />
Studienprogramme bestehen zum einen aus verpflichten<strong>de</strong>n<br />
Kursen, die in Form von konstanten<br />
Klassenverbän<strong>de</strong>n angeboten wer<strong>de</strong>n, zum<br />
an<strong>de</strong>ren aus fachübergreifen<strong>de</strong>n Wahlfächern,<br />
darunter umfangreichen Sprachangeboten und<br />
Vorlesungen zur fi nnischen Kultur. Stun<strong>de</strong>npläne<br />
regeln hierbei die wöchentlich wechseln<strong>de</strong>n Vorlesungen.<br />
Seit Januar <strong>2005</strong> basiert das höhere Ausbildungssystem<br />
in Finnland auf <strong>de</strong>m europäischen ECTS-<br />
Punktesystem. Die ECTS-Punkte können durch<br />
unterschiedliche Prüfungen erworben wer<strong>de</strong>n.<br />
Mein Studienprogramm und die Teilnahme an<br />
bestimmten Vorlesungen wur<strong>de</strong>n im Vorfeld durch<br />
sog. „Learning Agreements“ festgelegt. Hierbei<br />
war es mir als „exchange stu<strong>de</strong>nt“ erlaubt, auch<br />
an fachfrem<strong>de</strong>n Kursen teilzunehmen.<br />
Der Studiengang „Human Ageing und El<strong>de</strong>rly<br />
Service“ zeichnet sich vor allem durch gleich<br />
gewichtete Theorie- und Praxisanteile aus. So<br />
wer<strong>de</strong>n unterschiedliche praktische Einheiten im<br />
pflegerischen und medizinischen Bereich angeboten,<br />
z.B. „Geriatric Care“ und „Drugadministration“.<br />
An<strong>de</strong>re Bereiche <strong>de</strong>s Studienfel<strong>de</strong>s sind: Gerontology,<br />
Senior citizens in society, Geriatrics, Gerotechnology<br />
und Care Management. Außer<strong>de</strong>m<br />
wer<strong>de</strong>n Hospitationsbesuche in gerontologischen<br />
Einrichtungen organisiert.<br />
Regelmäßig durfte ich an <strong>de</strong>n „thesis seminars“<br />
teilnehmen. Hier erhalten Diploman<strong>de</strong>n Gelegenheit,<br />
ihre schriftliche Abschlußarbeit vor einer<br />
Gruppe Fachbereichsstu<strong>de</strong>nten und Professoren<br />
vorzustellen und zu diskutieren. Die Präsentation<br />
<strong>de</strong>r Arbeit wird durch Medieneinsätze unterstützt<br />
und bietet angehen<strong>de</strong>n Absolventen hilfreiche<br />
Anregungen für ihren eigenen Abschluß.<br />
Das „International Bureau“ und die Tutoren<br />
bieten <strong>de</strong>n Austauschstu<strong>de</strong>nten eine sehr gute<br />
Betreuung. Das erleichterte es mir, mich relativ<br />
schnell in meinem neuen Umfeld einzuleben.<br />
Mit <strong>de</strong>r Koordinatorin <strong>de</strong>s Fachbereiches konnte<br />
ich über <strong>de</strong>utsche Studienschwerpunkte re<strong>de</strong>n,<br />
und sie vermittelte mir Kontakte zu fachkundigen<br />
Ansprechpartnern. So hatte ich Gelegenheit, ein<br />
finnisches Gefängnis („vankila“) zu besuchen. Die<br />
Betreuung <strong>de</strong>r Lehrer, Dozenten und Professoren<br />
war von Verständnis und einer positiven Lernatmosphäre<br />
geprägt. Großes Augenmerk wird auf<br />
Kleingruppenarbeit und die persönliche Betreuung<br />
<strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nten gelegt.<br />
Beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Kontakt zu an<strong>de</strong>ren Sozialwesenstu<strong>de</strong>nten<br />
aus ganz Europa bietet die Chance,<br />
Soziale Arbeit im europäischen Vergleich zu<br />
betrachten, voneinan<strong>de</strong>r zu lernen und von gegenseitigen<br />
Erfahrungen zu profi tieren. Diese wer<strong>de</strong>n<br />
mich auch in meiner zukünftigen Arbeit im sozialen<br />
Bereich nachhaltig beeinflussen.<br />
(Sonja Vieten)<br />
Mail aus Schwe<strong>de</strong>n<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
dank Ihrer Unterstützung ist es mir möglich, mein<br />
Anerkennungsjahr in Schwe<strong>de</strong>n zu absolvieren.<br />
Daher möchte ich Ihnen einen kurzen schriftlichen<br />
Zwischenbericht zukommen lassen:<br />
Ich arbeite nun schon fast vier Wochen in einer<br />
internationalen englischen Schule. Diese ist einer<br />
schwedischen Grundschule angeglie<strong>de</strong>rt und<br />
basiert auf <strong>de</strong>r Philosophie und <strong>de</strong>m Curriculum<br />
<strong>de</strong>r „International Baccalaureate Organization“<br />
(IBO). Diese gemeinnützige Bildungseinrichtung<br />
greift auf eine humanistische Perspektive zurück<br />
und betont in ihren pädagogischen Zielsetzungen
europäisch forschen ◆ lehren ◆ studieren<br />
Mitteilungen über Auslandskontakte, europäische Forschung & internationale Soziale Arbeit<br />
die Ausbildung von Toleranz, interkulturellem<br />
Bewusstsein und Verständnis zwischen jungen<br />
Menschen. Die Schule umfasst eine Pre-School<br />
für Kin<strong>de</strong>r im Alter von vier bis fünf Jahren, das Primary<br />
Year Programme für Kin<strong>de</strong>r zwischen sechs<br />
bis elf Jahren und das Middle Year Programme für<br />
Schüler von elf bis sechszehn Jahren.<br />
Die Arbeitssprache ist englisch, in zukünftigen<br />
Meetings mit <strong>de</strong>r Kommune und Kollegen an<strong>de</strong>rer<br />
Schulen wer<strong>de</strong> ich aber vermehrt auf meine<br />
Schwedischkenntnisse zurückgreifen. Die ersten<br />
Wochen war ich zumeist mit <strong>de</strong>m Kennenlernen<br />
<strong>de</strong>r Schüler und meiner Kollegen sowie <strong>de</strong>r<br />
Schule, <strong>de</strong>r IBO-Organisation und ihrer Philosophie<br />
beschäftigt. Nun bin ich dabei, meine Funktion<br />
und Rolle in <strong>de</strong>r Schule zu fin<strong>de</strong>n. Mein gegenwärtiger<br />
Aufgabenbereich umfaßt die Anleitung neuer<br />
Schüler, die Beobachtung von Verhaltensweisen<br />
im Klassenzimmer, die Anfertigung von Schülerprofi<br />
len sowie die Unterstützung <strong>de</strong>r Lehrer bei<br />
beson<strong>de</strong>ren Unterrichtseinheiten. Dabei bekomme<br />
ich von meiner Mentorin beson<strong>de</strong>re Hilfen, in<strong>de</strong>m<br />
sie mich durch Mitarbeitertreffen, Gespräche, Literatur<br />
und Beratungstrainings anleitet.<br />
Die Arbeit in <strong>de</strong>r Schule bereitet mir große Freu<strong>de</strong>,<br />
da ich die unterschiedlichen Kulturen <strong>de</strong>r Schüler<br />
kennenlerne, inwiefern sie auf ihre Verhaltensweisen<br />
Einfl uss nehmen und wie die pädagogischen<br />
Kräfte mit dieser Diversität umgehen. In naher<br />
Zukunft, also nach <strong>de</strong>r Einarbeitungsphase,<br />
möchte ich mein Arbeitsfeld vor allem auf die<br />
Zusammenarbeit mit Eltern, das Anbieten von<br />
Nachmittagsangeboten und konkrete Beratungsgespräche<br />
für Schüler ausweiten.<br />
Vielen Dank für alles, Grüße aus Schwe<strong>de</strong>n,<br />
Katja Berning<br />
Publikationen<br />
Ludger Kolhoff, Christine Gruber<br />
Die EU-Erweiterung. Herausfor<strong>de</strong>rungen für<br />
die Sozialwirtschaft (SozialWIRTSCHAFT<br />
Diskurs), Augsburg (Ziel-Verlag) <strong>2005</strong>, 232 S.,<br />
19,80 EURO<br />
Durch <strong>de</strong>n zum 1. Mai 2004 erfolgten Beitritt von<br />
10 neuen Staaten wuchs die Europäische Union<br />
von bisher 15 auf <strong>de</strong>rzeit 25 Mitgliedsstaaten.<br />
Doch noch gibt es keine verbindliche Defi nition<br />
<strong>de</strong>ssen, was unter „europäischer Sozialpolitik“<br />
zu verstehen sein wird. Vielfältige soziale und<br />
kulturelle Traditionen, große ökonomische Unterschie<strong>de</strong><br />
und differieren<strong>de</strong> gesetzliche Regelungen<br />
prägen die Mitgliedsstaaten, die nun zu einer<br />
gemeinsamen Europäischen Union zusammenwachsen<br />
sollen.<br />
Experten aus Deutschland, Österreich und <strong>de</strong>n<br />
wichtigsten Beitrittslän<strong>de</strong>rn befassen sich in <strong>de</strong>m<br />
vorliegen<strong>de</strong>n Band mit <strong>de</strong>n anstehen<strong>de</strong>n Problemen,<br />
die es nun auf ökonomischem, politischem,<br />
rechtlichem, sozialem und kulturellem Gebiet<br />
anzupacken gilt.<br />
Die Publikation geht auf eine Tagung zurück,<br />
die Ludger Kolhoff im November 2003 als<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft<br />
Sozialmanagement/Sozialwirtschaft in Wien in<br />
Kooperation mit <strong>de</strong>m Studiengang Sozialarbeit <strong>de</strong>r<br />
Fachhochschule fh campus wien organisiert hat.<br />
Aus <strong>de</strong>m Inhalt: Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Beitritts für die<br />
Sozialwirtschaft in Deutschland und Österreich<br />
– Neue strategische Optionen für die Sozialwirtschaft<br />
– Zivilgesellschaftliches Engagement im<br />
Vergleich – Arbeitsmärkte und Wan<strong>de</strong>rungsbewegungen<br />
– Auswirkungen auf das Sozialwesen<br />
in Ungarn, Polen und Tschechien.<br />
Kongresse - Tagungen<br />
1st IRN Conference of International Social Work,<br />
September 30 - October 3, <strong>2005</strong> in Innsbruck<br />
– hosted by the Management Center Innsbruck<br />
(MCI) and the Society for International Cooperation<br />
in Social Work (SICSW): Panel 1: International<br />
Dimensions of Social Problems – Panel 2: International<br />
Comparative Research and Teaching<br />
– Panel 3: Intercultural Aspects of Social Work.<br />
For <strong>de</strong>tails, please, visit the conference web page<br />
<br />
Impressum<br />
Redaktion: Joachim Döbler, Dirk Plickat<br />
Beiträge: Katja Berning, Joachim Döbler,<br />
Ludger Kolhoff, Ansgar Marx, Klaus Prenner,<br />
Holger Sei<strong>de</strong>l, Sonja Vieten<br />
Layout und Satz: Joachim Döbler<br />
Die digitale Fassung <strong>de</strong>r „Mitteilungen“ fin<strong>de</strong>n Sie<br />
unter <strong>de</strong>r URL . Über die blau gesetzten Textpassagen<br />
gelangen Sie dort per Hyperlink direkt zu <strong>de</strong>n referenzierten<br />
Internetseiten und Dokumenten. Frühere Ausgaben<br />
<strong>de</strong>r „Mitteilungen“ sind einsehbar über die URL<br />
.