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TECHNICAL REPORT Validierung des Milch ... - MINITÜB GmbH

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<strong>TECHNICAL</strong> <strong>REPORT</strong><br />

11 | 2010<br />

<strong>Validierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Milch</strong>-Progesteron-Schnelltests eProCheck®<br />

anhand der Standardanalyse der Klinik für Wiederkäuer,<br />

LMU München<br />

Häusler E.-M., 2008. Minitüb <strong>GmbH</strong>, Deutschland<br />

Mit dem im Folgenden beschriebenen Versuch wurde verglichen, inwieweit die Ergebnisse der eProCheck® Messungen von Progesteron in <strong>Milch</strong>proben<br />

mit den entsprechenden im Serum ermittelten Werte übereinstimmen. Die auf einem ELISA Testsystem basierende eProCheck® Analyse<br />

wurde an der Klinik für Wiederkäuer der LMU München/Oberschleißheim durchgeführt und der etablierten Labormethode EIA gegenübergestellt.<br />

Versuchsaufbau:<br />

Der Versuch wurde auf zwei Betrieben mit Proben von insgesamt 15 Kühen durchgeführt. Durch das Einsetzen einer CIDR Spange wurde die<br />

Synchronisation der Tiere 10 Tage vor dem erwünschten Ovulations-Tag eingeleitet.<br />

Einsetzen der CIDR Spange: Tag -10<br />

Applikation von Prostaglandin: Tag - 4<br />

Entfernung der CIDR Spange: Tag - 3<br />

Erwarteter Tag der Ovulation / Besamungszeitpunkt: Tag 0<br />

Die Probennahme von <strong>Milch</strong> und Blutproben begann am Tag der Prostaglandingabe, 4 Tage vor der vermuteten Ovulation. An 11 weiteren,<br />

definierten Tagen <strong>des</strong> Brunstzyklus wurden jeweils parallel <strong>Milch</strong>- und Blutproben der Kühe genommen.<br />

Die <strong>Milch</strong>proben wurden vor Ort mit dem eProCheck® - Schnelltest analysiert und der Progesteronwert sofort ermittelt. Die Ergebnisse für diesen<br />

Versuch wurden vom Gerät nicht als Balkendiagramm ausgegeben sondern es wurde hier auf die analogen Nanogrammwerte zurückgegriffen,<br />

um später einen direkten Vergleich mit den Werten im Serum herstellen zu können.<br />

Der Progesterongehalt im Serum wurde im Labor der Klinik für Wiederkäuer in Oberschleißheim mit einem kompetitiven Immunoassay mit<br />

Doppelantikörpertechnik auf Mikrotiterplatten bestimmt. Für den Nachweis wurde ein monoklonaler progesteronspezifischer Antikörper aus<br />

der Ratte verwendet.<br />

Insgesamt wurde auf diese Weise ein Proben- und Datenmaterial von 12 <strong>Milch</strong>- und 12 Serumproben pro Kuh in einem Zeitraum von 26 Tagen<br />

gesammelt und analysiert.<br />

Im Laufe der Versuchsdauer mussten 3 Tiere aus verschiedenen Gründen aus dem Versuch ausscheiden. Die Messdaten der verbleibenden 12<br />

Tiere wurden grafisch aufbereitet, um den Verlauf der ermittelten Progesteronwerte in <strong>Milch</strong> und Blutserum deutlich darzustellen.<br />

Bei der tierärztlichen Trächtigkeitsuntersuchung nach Ende <strong>des</strong> Versuchs wurde bei 6 Kühe eine Trächtigkeit und bei 6 Kühe eine Nicht-Trächtigkeit<br />

festgestellt.<br />

www.minitube.de


Ergebnisse:<br />

Grafik 1: Progesteronverlauf bei Kühen, die im Anschluss an den Versuch nach tierärztlicher TU als trächtig diagnostiziert wurden:<br />

In obiger Grafik sind die Mittelwerte aller Messergebnisse der Progesteronanalyse in <strong>Milch</strong> und der Progesteronanalyse im Serum dargestellt.<br />

An der Ordinate links ist zusätzlich zu den analogen Progesteronwerten auch die korrespondierende Balkenanzeige angetragen. Die horizontal<br />

verlaufenden Linien bezeichnen die Schwellenwerte von 3ng/ml und 9 ng/ml.<br />

An Tag -4 wurde Prostaglandin verabreicht. Der in <strong>Milch</strong> gemessene Progesteronwert fällt anschließend von einem hohen Niveau von über 9 ng/<br />

ml rapide ab. Es war somit ein aktiver Gelbkörper vorhanden, der sich durch die Prostaglandingabe rückbildet. Die Balkenanzeige <strong>des</strong> eProCheck®<br />

zeigt in diesem Fall einen Rückgang <strong>des</strong> Progesteronspiegels von 6 Balken auf 1 Balken an Tag -2 an. Ab Tag 0 (Ovulation) beginnt der Wert<br />

wieder zu steigen und klettert innerhalb von zwei Tagen auf eine Anzeige von 2 Balken. Bis Tag 7 ist ein kontinuierlicher Anstieg <strong>des</strong> Progesteronspiegels<br />

zu verzeichnen. Mit diesem Tag und mit Eintritt in die Zwischenbrunst wird das Level von 9 ng/ml Progesteron überschritten und der<br />

eProCheck® gibt dies mit der maximal Anzeige von 6 Balken wieder.<br />

An Tag 19 nach Besamung, an dem eine Frühträchtigkeitskontrolle anhand von Progesteron empfohlen wird, kann aufgrund <strong>des</strong> kontinuierlich<br />

hohen Progesteronspiegels abgeleitet werden, dass mit 80%iger Wahrscheinlichkeit eine Trächtigkeit besteht. Durch Unregelmäßigkeiten wie<br />

z.B. Gelbkörperzysten, persistierende Gelbkörper, oder das Absterben <strong>des</strong> Embryos zu einem späteren Zeitpunk kann hier noch keine 100%ige<br />

Aussage über eine bestehende Trächtigkeit getroffen werden.<br />

www.minitube.de


Grafik 2: Progesteronverlauf bei Kühen, die im Anschluss an den Versuch nach tierärztlicher TU als nicht trächtig diagnostiziert wurden.<br />

Hier sind ebenfalls die Mittelwerte aller Messergebnisse der Progesteronanalyse in <strong>Milch</strong> und der Progesteronanalyse im Serum dargestellt. An<br />

der Ordinate links befinden sich die korrespondierenden Balkenanzeigen. Die horizontal verlaufenden Linien bezeichnen die Schwellenwerte von<br />

3ng/ml und 9 ng/ml.<br />

Wie bereits in der ersten Grafik ist hier ebenfalls ein Abfall <strong>des</strong> Progesteronspiegels von hohem Niveau an Tag -4 bis hin zu 1 Balken an Tag 0 zu<br />

verzeichnen. Nach der Ovulation und erneutem Gelbkörperwachstum steigt der Wert wiederum rapide an, bis er die 9 ng/ml Schranke durchbricht<br />

und eine konstante Anzeige von 6 Balken während der Zwischenbrunst vorzufinden ist. An Tag 15 beginnt hier der Progesteronspiegel<br />

bereits abzufallen und hat an Tag 19 ein Messergebnis von 3 Balken erreicht. Bei einem Frühträchtigkeitstest kann somit das Ergebnis abgeleitet<br />

werden, dass mit 100%iger Sicherheit keine Trächtigkeit besteht, was eine Wiederbelegung 1-2 Tage später zur nächsten Ovulation ermöglicht.<br />

Die Tiere im Versuch wurden jedoch nicht sofort wiederbelegt. Durch eine tierärztliche Untersuchung zu einem späteren Zeitpunkt wurde bei<br />

allen Tieren mit einem abfallenden Progesteronwert an Tag 17-19 die Nichtträchtigkeit bestätigt.<br />

Fazit:<br />

Anhand oben angeführter Grafiken ist sehr gut ersichtlich, dass die mit dem eProCheck® aus Vollmilch ermittelten Progesteronwerte zu den im<br />

Labor in einem Enzymimmunoassay aus dem Serum analysierten Werten eine deutliche Parallelität aufweisen.<br />

Damit wurde gezeigt, dass die mit dem eProCheck® Schnelltest ermittelten Progesteronspiegel aussagekräftige Informationen liefern, mit denen<br />

zuverlässig der Reproduktionsstatus der Kuh bestimmbar ist.<br />

Die eProCheck® Ergebnisse bilden daher eine aussagekräftige Grundlage für effektive Maßnahmen im modernen Reproduktionsmanagement.<br />

www.minitube.de

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