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vereinbar werden, davon hält Sögner nicht viel. „Wenn´s<br />
gebraucht wird, soll man was machen, wie in Wolfurt<br />
mit der Kinderbetreuung für 0 bis 3 jährige an der Fatt<br />
– mit qualifizierten Fachkräften.“ Generell anbieten<br />
möchte er so etwas nicht. Da hält er es für besser,<br />
Steuererleichterungen auszuweiten. Wie etwa in Frankreich,<br />
wo eine sogenannte „Politik des dritten Kindes“<br />
verfolgt wird. Dort gibt es viele einkommens- und<br />
kinderzahlabhängige finanzielle Hilfen für Eltern, die<br />
oft erst mit der Geburt des zweiten Kindes gewährt<br />
werden.<br />
Eine regionale Idee wäre auch ein Einkaufsausweis für<br />
Familien. „Da denke ich auch an die Wirtschaft Wolfurt<br />
– wenn den Familien hier etwa 5% Rabatt gewährt<br />
werden, kaufen Sie wieder öfter im Ort ein. So wäre<br />
beiden geholfen – den Familien und dem Handel.“<br />
Familiengeschichte<br />
Adolf Sögner kommt aus einer Familie mit neun Kindern.<br />
Während des Krieges wurden alle elf von Linz<br />
nach Weissenkirchen im Attergau „umquartiert“ - „wo<br />
sie aus Tieffliegern mit Maschinengewehren auf uns<br />
geschossen haben.“ Man habe nie viel gehabt – ein Paar<br />
Schuhe, eine Hose. „Die erste Sorge war immer das<br />
Essen. Aber wir haben nie gehungert – wenn meine<br />
Das Idealbild der Familie<br />
tut sich schwer<br />
in der heutigen Realität –<br />
und bleibt trotzdem das Ziel.<br />
Adolf Sögner, Obmann des<br />
Vorarlberger Familienverband<br />
Wolfurt im Gespräch.<br />
TEXT: MH | FOTO: MG<br />
Großmutter erzählte, sie hat kurz nach dem ersten<br />
Weltkrieg geheiratet, da musste für das Hochzeitsessen<br />
angesucht werden, dass 1 dag Butter und 10 dag<br />
Fleisch bewilligt werden.“ Kindheitserfahrungen prägen.<br />
„Damals musste man Angst um die Zukunft haben,<br />
die Arbeit war ungewiss, steht am nächsten Tag noch<br />
was zu Essen auf dem Tisch…“, relativiert er die heutige<br />
Form von Ungewissheit und Zukunftsangst. „Dafür<br />
sind heute die Anforderungen an den Lebensstandard<br />
gestiegen.“ Und das kostet. „Es zählt oft das Prestigedenken,<br />
wir leben in einer Fun-Gesellschaft: man will<br />
alles, sofort und im Übermaß.“<br />
Die Jugend will die Wahrheit wissen<br />
Sögner war Berufsschullehrer in Schloss Hofen. Weltund<br />
Vizeweltmeister lernten bei ihm die hohe Schule<br />
des Kochens, viele seiner ehemaligen Schützlinge sind<br />
in die weite Welt gezogen und halten Kontakt zu ihm.<br />
Und er war Religionslehrer. „Bei mir mussten Sie lernen.“<br />
Aber er habe die Schüler nie für dumm verkauft sondern<br />
Ihnen das mitgeteilt, was für sie wichtig war. „Die<br />
Jugend will die Wahrheit wissen, und man muss auch<br />
die Schwachen oder Schwierigen akzeptieren und anerkennen.“<br />
Heute seien die Kinder und Jugendlichen viel<br />
abgelenkter, vom Fernsehen über Computer bis hin<br />
zum Handy. „Ich kenne das von meinem Enkel.“<br />
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