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auf. Dafür haben wir das Repertoire schnell erweitert:<br />

mit Keksen, Lebkuchen, Sternen, Hexenhäuschen,<br />

Engelsfiguren und Lametta und vielem anderen mehr<br />

– heute übrigens nicht ungern noch mit Sitten anderer<br />

Kulturen vermischt – die Gleichzeitigkeit von Santa<br />

Claus, Weihnachtsmann, Christkind und Nikolaus stiften<br />

vielerorts Verwirrung und grell leuchtende<br />

Rentierattrappen und Papp-Plastik-Blink-Kutschen<br />

haben auch auf den Dächern des Rheintals schon die<br />

eine oder andere einfache Kerze abgelöst.<br />

Für die Kirche ist die Adventzeit der Beginn des christlichen<br />

Jahreskreises und mit zahlreichen zusätzlichen<br />

Aktivitäten verbunden – spezielle Familienmessen,<br />

Roraten von der Jugend vorbereitet, Messen mit anschließendem<br />

Kinderbasteln. Natürlich, so Christoph<br />

Lang, nutze die Kirche die Adventzeit, um die Menschen<br />

anzuziehen – nur, so der erfahrende Familienvater,<br />

ständige Diakon und Lehrer, kämen nicht mehr<br />

oder weniger Leute als sonst auch. Einzig in der Christmette<br />

an Heilig Abend sei die Kirche traditionell voll.<br />

Worin das Geschenke schenken seinen Ursprung hat,<br />

ist unklar, Christoph Lang meint – das Schenken sei ein<br />

Ausdruck der Freude. Freude, die heute in der Kindererziehung<br />

bisweilen gar nicht so leicht vermittelbar<br />

Geburt Christi von Sieger Köder<br />

sei, zu oft – so Adadevoh – werde von der Gesellschaft<br />

definiert und vorgegeben, wie Geschenke zu sein haben<br />

und Kinder müssten da oftmals gebremst werden.<br />

Dabei sei das Schenken, zeigt sich Adadevoh überzeugt,<br />

doch vielmehr und überhaupt als Geste mit<br />

Botschaft zu verstehen. Einmal habe sie bei ihren<br />

Nichten die Geschenke einfach weggelassen und stattdessen<br />

zum gemeinsamen Fest geladen. Auch Lang<br />

habe einmal seiner Frau und seinen beiden Töchtern<br />

großmütig schon im Vorfeld gesagt, auf Geschenke<br />

verzichten zu wollen – „die haben mich dann ordentlich<br />

braten lassen und mich bis zur letzten Minute<br />

auch in dem Glauben gelassen, dass ich keine<br />

Geschenke bekomme – da hab ich gemerkt, dass mich<br />

das doch sehr enttäuscht hätte.“<br />

Eine Werbung eines Mobilfunkanbieters wirbt derzeit<br />

mit „Weihnachten jetzt 365 Tage.“ Wäre doch sehr<br />

schade – denn heisst es nicht, Vorfreude sei die<br />

schönste? Schön wäre auch noch, wenn man weiß,<br />

worüber man sich freut… - aber all das führt hier wohl<br />

zu weit.<br />

Die vielleicht beste Erklärung hat Kassian, der fast 10jährige<br />

Sohn von Renate Adadevoh, wenn er sagt:<br />

„Der Advent macht das Warten leichter.“<br />

MARKTPLATZHOFSTEIG 16 | 17

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