Marktplatz 2007.11.xpd
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Seine Frau hat er in London kennen gelernt, er war<br />
Koch „in einem der besten Hotel Restaurants am Platz“,<br />
sie Diätköchin in einem Krankenhaus. Seit 44 Jahren<br />
sind sie verheiratet, gemeinsam haben sie eine<br />
Tochter und zwei Söhne. „Und aus allen ist etwas geworden.“<br />
Die Tochter ist Bankkauffrau, ein Sohn ist Arzt,<br />
ein weiterer Sohn führt ein Lokal in Bregenz. Dort legt<br />
Adolf Sögner mit Hand an: „Er ist der Chef, ich bin der<br />
Küchenmeister“. Rangordnung muss sein. Und wenn<br />
es nach ihm ginge, könnten zu den zwei Enkelkindern<br />
ruhig noch welche dazukommen, da ist es schön, dass<br />
ein Urenkel „in Arbeit“ sei, wie Sögner meint. Miteinander<br />
reden sei das Um und Auf bis heute. Und wenn es<br />
nach ihm ginge, könnten zu den zwei Enkelkindern,<br />
ruhig noch welche dazukommen, da ist es schön, dass<br />
ein Urenkel „in Arbeit“ sei, wie Sögner meint.<br />
Seit 33 Jahren ist er mittlerweile Obmann des Familienverbandes<br />
in Wolfurt, organisiert Seniorenausfahrten,<br />
Nikolausaktionen, Hilfe für bedürftige Familien und<br />
Alleinerziehende, Maiandachten. Gegründet wurde der<br />
katholische Familienverband 1953 von Kardinal Franz<br />
König, österreichweit hat er 60.000 Mitglieder, Vorarlberg<br />
ist mit 10.000 Mitgliedern eine große Landesorganisation.<br />
„Der Familienverband heißt überall „katholisch“,<br />
ausgerechnet im so katholischen Vorarlberg<br />
nicht, hier ist es einfach der Vorarlberger Familienverband“,<br />
wundert sich Sögner. Die Ortsgruppe Wolfurt<br />
entstand bereits 1954 „Im September konnte ich 25<br />
neue Mitglieder werben, das ist sensationell!“ Der Enthusiasmus<br />
ist ihm ins Gesicht geschrieben.<br />
Statistischer Ausflug<br />
Wurden in Österreich 1961 noch 60.001 Ehen geschlossen,<br />
waren es letztes Jahr noch 36.923. Im gleichen<br />
Zeitraum stieg die Zahl der Scheidungen von 8.045 auf<br />
20.336. Vorarlberg weist für 2006 eine Scheidungsrate<br />
von 46,2% auf. Die durchschnittliche Kinderzahl pro<br />
Frau liegt bei 1,51. Die sogenannte „Nettoreproduktionsrate“<br />
liegt aber nur bei 0,73. Im Klartext: Die kommende<br />
Elterngeneration ist um fast ein Drittel kleiner.<br />
„Mut zur Familie, Mut zum Kind“ ist ganz oft im Programm<br />
des Familienverbandes zu lesen. Ob es denn<br />
heute generell am Mut fehle, frage ich Adolf Sögner.<br />
Er nickt heftigst.<br />
Man interessiere sich nicht mehr für den Menschen,<br />
sondern für den schnellen Sex und den Konsum, der<br />
Mensch werde zum Verbrauchs- und Gebrauchsartikel.<br />
„Das Fundament der Familie ist die Treue und die<br />
ist weitgehend verloren gegangen. Man hat alles, will<br />
alles und will auf nichts verzichten. Aber es zahlt sich