Erweitern,aber nicht verzetteln - Ernst Wagener Hydraulikteile GmbH

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15.11.2014 Aufrufe

Bild: Fecht Geschäftsführer Jan Wagener: „Kunden legen Wert auf getestete und zertifizierte Produkte. So besteht eine Nachfrage nach Kupplungen, die auf einen bestimmten Druck hin getestet und zertifiziert wurden.“ Interview: Jan Wagener, Ernst Wagener Hydraulikteile Erweitern,aber nicht verzetteln Zum Systempartner in Sachen Hydraulik-Verbindungstechnik hat sich das einstige Handelshaus Ernst Wagener Hydraulikteile GmbH aus Hattingen gewandelt. Im gerade neu bezogenen Domizil erfuhr fluid von Geschäftsführer Jan Wagener, warum sich Verbindungstechnik heute nicht mehr als reine Katalogware, sondern nur noch mit einem ganzheitlichen Mix aus Service, Logistik und Beratung verkaufen lässt. fluid: Warum sind Sie von Bochum nach Hattingen in ein deutlich größeres, moderneres Domizil umgezogen? Wir haben uns vom Grundstück her vervierfacht, um Reserven für weitere Expansion zu besitzen. Die Büro- und Produktionsfläche hat sich verdreifacht. Die zuletzt sehr beengte Situation in Bochum führte zu diesem Neubau. fluid: Wie hat sich das Geschäft nach dem Krisenjahr 2010 weiter entwickelt? Hinzu kam im Schlauchbereich die Trockenreinigung mit speziellen Reinigungsgeräten samt Schaumprojektilen mit homogener Zellstruktur vom Marktführer aus den USA. Wir nahmen außerdem Bauteile ins Sortiment auf, die dem Anwender die Montage erleichtern. Dazu zählen etwa Montagehilfsmittel zum kurzzeitigen Verschließen von Flanschen oder Schlauch- und Rohrleitungen. Diese sind insbesondere im Service- und After-Sales-Bereich sehr gefragt. fluid: Das heißt also: Der Trend geht bei Ihnen hin zu ‚all inclusive‘? Ja, das trifft zu. Wir haben versucht, unser Konzept zu erweitern, ohne uns dabei zu verzetteln. Unsere Identität besteht weiterhin im Kerngeschäft mit Hydraulikkomponenten unserer Partnerfertigungen. Jede Erweiterung muss dazu passen: Wir werden also sicherlich nicht in die Befestigungstechnik einsteigen. fluid: Woher rühren Ihr enormes Wachstum und der damit einhergehende Platzbedarf? Ich sehe als wesentlichen Grund den Trend zum System. Wir liefern direkt just-in-time an das Montageband komplette Schlauchsätze in maßgeschneiderten Boxen. Diese Kits lassen sich aber nur bei einem entsprechenden Platzangebot wirtschaftlich kommissionieren. Für derartige Aufgaben haben wir zwei neue Montageplätze eingerichtet. Hinzu kommt eine Nachfrage nach mehrfach verwertbaren, kundenindividuellen Transportboxen, die auch viel Platz benötigen. fluid 10/2012 83

Bild: Fecht<br />

Geschäftsführer Jan <strong>Wagener</strong>: „Kunden legen Wert auf getestete und zertifizierte Produkte.<br />

So besteht eine Nachfrage nach Kupplungen, die auf einen bestimmten Druck hin getestet<br />

und zertifiziert wurden.“<br />

Interview: Jan <strong>Wagener</strong>, <strong>Ernst</strong> <strong>Wagener</strong> <strong>Hydraulikteile</strong><br />

<strong>Erweitern</strong>,<strong>aber</strong> <strong>nicht</strong> <strong>verzetteln</strong><br />

Zum Systempartner in Sachen Hydraulik-Verbindungstechnik hat sich das einstige<br />

Handelshaus <strong>Ernst</strong> <strong>Wagener</strong> <strong>Hydraulikteile</strong> <strong>GmbH</strong> aus Hattingen gewandelt. Im gerade neu<br />

bezogenen Domizil erfuhr fluid von Geschäftsführer Jan <strong>Wagener</strong>, warum sich Verbindungstechnik<br />

heute <strong>nicht</strong> mehr als reine Katalogware, sondern nur noch mit einem ganzheitlichen Mix aus<br />

Service, Logistik und Beratung verkaufen lässt.<br />

fluid: Warum sind Sie von Bochum nach Hattingen in ein deutlich<br />

größeres, moderneres Domizil umgezogen?<br />

Wir haben uns vom Grundstück her vervierfacht, um Reserven für<br />

weitere Expansion zu besitzen. Die Büro- und Produktionsfläche<br />

hat sich verdreifacht. Die zuletzt sehr beengte Situation in Bochum<br />

führte zu diesem Neubau.<br />

fluid: Wie hat sich das Geschäft nach dem Krisenjahr 2010 weiter<br />

entwickelt?<br />

Hinzu kam im Schlauchbereich die Trockenreinigung mit speziellen<br />

Reinigungsgeräten samt Schaumprojektilen mit homogener Zellstruktur<br />

vom Marktführer aus den USA. Wir nahmen außerdem<br />

Bauteile ins Sortiment auf, die dem Anwender die Montage erleichtern.<br />

Dazu zählen etwa Montagehilfsmittel zum kurzzeitigen Verschließen<br />

von Flanschen oder Schlauch- und Rohrleitungen. Diese<br />

sind insbesondere im Service- und After-Sales-Bereich sehr gefragt.<br />

fluid: Das heißt also: Der Trend geht bei Ihnen hin zu ‚all inclusive‘?<br />

Ja, das trifft zu. Wir haben versucht, unser Konzept zu erweitern,<br />

ohne uns dabei zu <strong>verzetteln</strong>. Unsere Identität besteht weiterhin im<br />

Kerngeschäft mit Hydraulikkomponenten unserer Partnerfertigungen.<br />

Jede Erweiterung muss dazu passen: Wir werden also sicherlich<br />

<strong>nicht</strong> in die Befestigungstechnik einsteigen.<br />

fluid: Woher rühren Ihr enormes Wachstum und der damit einhergehende<br />

Platzbedarf?<br />

Ich sehe als wesentlichen Grund den Trend zum System. Wir liefern<br />

direkt just-in-time an das Montageband komplette Schlauchsätze in<br />

maßgeschneiderten Boxen. Diese Kits lassen sich <strong>aber</strong> nur bei einem<br />

entsprechenden Platzangebot wirtschaftlich kommissionieren. Für<br />

derartige Aufgaben haben wir zwei neue Montageplätze eingerichtet.<br />

Hinzu kommt eine Nachfrage nach mehrfach verwertbaren,<br />

kundenindividuellen Transportboxen, die auch viel Platz benötigen.<br />

fluid 10/2012<br />

83


Spezial Verbindungstechnik<br />

fluid: Wie hat das Neugeschäft mit dem o+p-Bereich Ihr Geschäft<br />

verändert?<br />

Es kam zum Aufbau eines Ersatzteillagers etwa für Pressbacken<br />

oder Sägeblätter. Hier bieten wir den gleichen schnellen Lieferservice<br />

wie bei unseren traditionellen Produkten. Gefragt ist immer<br />

mehr die garantierte Lieferung am nächsten Vormittag beispielsweise<br />

bis zehn Uhr.<br />

fluid: Welche Trends bewegen aktuell Ihr traditionelles Geschäft mit<br />

Kupplungen?<br />

Bei den flachdichtenden Kupplungen zeichnet sich ab, dass sie in<br />

immer mehr Anwendungen und Branchen zum Einsatz kommen.<br />

Gefragt sind größere Systeme, die auch noch unter sehr hohen<br />

Restdrücken kuppeln. Im Kommen befinden sich sehr lange haltbare<br />

Schwerlastkupplungen, für die auch Druckimpulshäufigkeiten<br />

im Millionenbereich unproblematisch sind. Aufgrund dieser<br />

Eigenschaften stoßen sie in völlig neue Anwendungen vor.<br />

Was die Flat-Face-Technologie angeht, setzt Geschäftsführer Jan<br />

<strong>Wagener</strong> zukünftig sehr stark auf die Landtechnik als Abnehmerbranche<br />

– schon alleine aus Umweltaspekten.<br />

fluid: Was hat sich bei der Verbindungstechnik getan?<br />

Die Landtechnik fordert beispielsweise wegen den größeren Fahrzeugen<br />

sehr viel höhere Förderleistung und Drücke. Sehr gefragt<br />

ist anwenderfreundliche Technik, die dem Landwirt das Herstellen<br />

einer Verbindung erleichtert. Daher gibt es besonders bei den<br />

Kupplungen einen starken Trend hin zu voll- und halbautomatischen<br />

Systemen. Der Anwender setzt auf Systeme, bei denen sich<br />

durch das Umlegen eines Hebels oder Schalten eines Betätigungsknopfes<br />

mehrere Leitungen gleichzeitig kuppeln lassen, ohne dazu<br />

von seinem Gerät abzusteigen zu müssen. Im Vordergrund steht<br />

für den Landwirt dabei das sichere, reibungslose und schnelle<br />

Kuppeln, denn an einem Erntetag steht nur ein gewisser Zeitraum<br />

zur Verfügung.<br />

fluid: Vor zwei Jahren gingen sie mit der italienischen Firma o+p Srl<br />

eine Vertriebspartnerschaft ein. Wie hat sich das Geschäft mit<br />

o+p-Maschinen zum Bearbeiten von Schläuchen und Rohren weiter<br />

entwickelt?<br />

Die Kunden haben dieses neue Angebot angenommen. In unserem<br />

neu eingerichteten Showroom kann er die Maschinen ausprobieren<br />

und testen, von denen wir einige im Lager auf Vorrat haben.<br />

Einige Firmen orderten bei uns einen ganzen Maschinenpark: Sie<br />

beziehen die Schläuche und Rohre nun auch von uns.<br />

fluid: Trainieren Sie die Mitarbeiter der Kunden auch?<br />

Ja, sie können unseren Mitarbeitern bei der deutlich erweiterten<br />

Serienproduktion von Schläuchen über die Schulter schauen, um<br />

den Umgang mit den Maschinen zu lernen. Wir arbeiten in diesem<br />

Bereich übrigens in Teams, die Aufträge noch schneller als bisher<br />

abwickeln.<br />

fluid: In welche Branchen gehen diese o+p-Anlagen? Gibt es ein Highlight<br />

bei den Anwendungen?<br />

Wir haben einem bedeutenden deutschen Baukonzern mehrere<br />

Großpressen verkauft, der sie nun bei einem größeren Projekt im<br />

Ausland direkt auf einer langjährigen Dauerbaustelle einsetzt, um<br />

autark von regionalen Serviceunternehmen zu sein. Dieser Auftrag<br />

ist für uns ein werbewirksames Aushängeschild.<br />

Bild: Fecht<br />

fluid: Das wären zum Beispiel?<br />

Ich bin mir sicher, dass auch die Landtechnik früher oder später<br />

die sogenannte Flat-Face-Technologie in verstärktem Maße, schon<br />

allein aus Umweltaspekten aufgrund ihrer minimalen Leckageraten<br />

für sich entdeckt. Momentan befinden sich hier vorwiegend<br />

Kegel-Ventil-Kupplungen in der Anwendung, die bei jedem Kuppelvorgang<br />

Ölverluste im System mit sich bringen.<br />

fluid: Apropos Flat-Face: Die unter Druck kuppelbare VEP-HD-Serie<br />

ihres italienischen Partners Stucchi ließ sich unter hohem Druck von bis<br />

zu 600 bar einsetzen. Welche Drücke vertragen hochwertige Hydraulikkupplungen<br />

aktuell und für welche Anwendungen eignen sie sich?<br />

Profil<br />

Zu den Kernprodukten der <strong>Ernst</strong> <strong>Wagener</strong> <strong>Hydraulikteile</strong> <strong>GmbH</strong> in Hattingen<br />

(42 Mitarbeiter) gehören Fertigungssortimente der Partnerunternehmen<br />

Pister Kugelhähne <strong>GmbH</strong>, Stucchi SrL Hydraulikkupplungen sowie die<br />

Maschinenpalette der Firma o+p Srl (Maschinen zur Rohr- und Schlauchbearbeitung).<br />

Über das reine Handelsgeschäft mit weiteren ergänzenden<br />

Qualitätskomponenten hinaus betreibt <strong>Wagener</strong> in drei Fertigungslinien<br />

eine eigene Schlauchkonfektionierung zur maßgeschneiderten Serienherstellung<br />

von Hydraulikschläuchen nach Kundenvorgabe. Weitere Infos im<br />

Internet unter www.flatface.de.<br />

Der neue Stammsitz von <strong>Wagener</strong> in Hattingen: das Grundstück hat sich<br />

vervierfacht und die Büro- sowie Produktionsfläche verdreifacht.<br />

84 fluid 10/2012


Spezial Verbindungstechnik<br />

„Wir haben versucht unser Konzept zu<br />

erweitern, ohne uns dabei zu <strong>verzetteln</strong>.<br />

Unsere Identität besteht weiterhin im Kerngeschäft<br />

mit Hydraulikkomponenten unserer Partnerfertigungen.“<br />

Jan <strong>Wagener</strong>,<br />

<strong>Ernst</strong> <strong>Wagener</strong> <strong>Hydraulikteile</strong><br />

Spezielle Versionen für maximale Betriebsdrücke von 700 bar<br />

kommen in erster Linie für den industriellen Bereich – also etwa<br />

für Werkzeugmaschinen – infrage.<br />

Das stimmt. Daher kam es zu einer Neuorientierung im Vertrieb.<br />

Wir haben nun Spezialisten für einzelne Produktgruppen,<br />

die erst dann zum Einsatz kommen, wenn die Vertriebsmanager<br />

ein Interesse für ein Produkt feststellen. Denn es ist bei der heutigen<br />

Produktvielfalt unmöglich, jedes Produkt gleich gut zu<br />

kennen.<br />

fluid: Was steht für Sie in näherer Zukunft an?<br />

Wir bereiten uns auf 2013 vor, denn dann gibt es drei sehr wichtige<br />

Messen: die Bauma, die Agritechnica und die Hannover Messe mit<br />

der Fachausstellung MDA. Ich erwarte nämlich, dass sich dann in<br />

der Bau- und Landmaschinentechnik sehr wichtige Neuerungen<br />

für die Verbindungstechnik ergeben.<br />

fluid: Welche weiteren Ansprüche stellen die Kunden?<br />

Sie legen Wert auf getestete und<br />

zertifizierte Produkte. So besteht<br />

eine Nachfrage nach<br />

Kupplungen, die auf einen bestimmten<br />

Druck hin getestet<br />

und zertifiziert wurden. Das<br />

gab es früher <strong>nicht</strong>.<br />

Autor<br />

nikolaus Fecht, freier Journalist<br />

fluid: Was zeichnet die Pister-<br />

Kugelhähne und -Absperrventile<br />

aus, die sie ebenfalls vertreiben?<br />

Hier legen die Kunden zunehmend<br />

Wert darauf, dass das<br />

Ventil in einem kompletten<br />

Block integriert wird. Generell<br />

bietet unser Partner Pister auch<br />

Sonderlösungen in kleineren<br />

Losgrößen. Dort geht der Weg<br />

auch weg vom Katalog-Standard<br />

hin zu Sonderlösungen<br />

und Spezialanwendungen. Das<br />

betrifft besonders den Öl- und<br />

Gasbereich.<br />

fluid: Diese Entwicklung<br />

bedeutet für Sie: mehr Platzbedarf<br />

für eine gesteigerte Anzahl<br />

von Varianten?<br />

Die Teilevielfalt hat sich deutlich<br />

erhöht. Wir müssen den<br />

richtigen Artikel in der richtigen<br />

Stückzahl zur richtigen<br />

Zeit im Lager vorhalten. Wir<br />

haben uns dazu logistisch völlig<br />

neu aufgestellt. Am neuen<br />

Standort konnten wir ein wegeoptimiertes<br />

Lager aufbauen, in<br />

dem sich etwa die Schnelldreher<br />

in der Nähe des Versandes<br />

befinden. Wir kommissionieren<br />

außerdem nur noch in einer<br />

Ebene.<br />

fluid: Dann hat der Beratungsbedarf<br />

für die Produkte sicherlich<br />

auch zugenommen?<br />

Qualität aus der Schweiz<br />

SERTO produziert Verschraubungen für die Rohrleitungstechnik welche in anspruchsvollen Anwendungen<br />

z.B. in der Bahnindustrie, in Kaffeemaschinen, in der Wasseraufbereitung, im Anlagenbau<br />

zum Einsatz kommen. Als erfolgreiches Schweizer Unternehmen sind uns gute Verbindungen<br />

immer wichtig. Nicht nur zwischen Rohrleitungen, sondern auch zu unseren Kunden und Partnern.<br />

SERTO AG • CH-8355 Aadorf<br />

Tel. +41 (0)52 368 11 12 • info-ch@serto.com<br />

www.serto.com<br />

SERTO <strong>GmbH</strong> • D-34123 Kassel<br />

Tel. +49 (0)561 58004-0 • info-de@serto.com

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