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MARTIN<br />

STRAUBE<br />

STRESS UND KREISLAUFERKRANKUNGEN<br />

BehandlungsmÄglichkeiten mit OTC-PrÅparaten der Anthroposophischen<br />

Medizin


2 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-PrÅparaten der anthroposophischen Medizin<br />

Inhalt<br />

Stress und stressabhÅngige Erkrankungen.........................................................................3<br />

Die Bedeutung des Stress als Risikofaktor – warum muss man den Stress<br />

behandeln?...................................................................................................................3<br />

Was passiert im Stress?...............................................................................................6<br />

Behandlung ..................................................................................................................8<br />

Neurodoron É ........................................................................................................................9<br />

Bryophyllum.......................................................................................................................13<br />

Weleda LavendelÑl 10%....................................................................................................14<br />

Avena sativa <strong>comp</strong>. Streukügelchen .................................................................................15<br />

Aurum/Lavandula <strong>comp</strong>. Herzsalbe...................................................................................18<br />

Crataegus <strong>comp</strong>. Dilution ..................................................................................................19<br />

Digestodoron .....................................................................................................................20<br />

Kephalodoron ....................................................................................................................21<br />

<strong>Olibanum</strong> <strong>comp</strong>. ................................................................................................................23<br />

Ä Martin Straube, Arzt<br />

2


3 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-Präparaten der anthroposophischen Medizin<br />

Stress und stressabhÄngige Erkrankungen<br />

Die Bedeutung des Stress als Risikofaktor – warum muss man den Stress<br />

behandeln?<br />

Vergleicht man die Todesfallstatistik der letzten Jahrzehnte, so sehen wir, dass die fieberhaften<br />

Infekte als Todesursache immer mehr zurückgegangen sind und stattdessen kalte<br />

Erkrankungen, wie Tumoren stetig zugenommen haben, besonders aber die Erkrankungen<br />

des Herz-Kreislauf-Systems sprunghaft in die Höhe gegangen sind. Dies sind besonders<br />

Erkrankungen, die durch eine Sklerosierung der Gefäße bedingt sind, wie die Herzinfarkte<br />

und Schlaganfälle. Hier<br />

spielen viele Faktoren eine<br />

Rolle, die durch den Lebensstil<br />

und die zivilisatorischen<br />

Einflüsse bedingt sind.<br />

Unter diesen Einflüssen<br />

nimmt der Stress eine große<br />

Rolle ein. Waren es bis zur<br />

Wende vom 19. zum 20.<br />

Jahrhundert vorwiegend<br />

Stressarten, auf die der<br />

Mensch mit großer körperlicher<br />

Anstrengung reagierte:<br />

Flucht, Kampf und Arbeit, haben<br />

sich heute die Hauptstressfaktoren<br />

verschoben: Soziale, intrapsychische, terminliche und medienbedingte<br />

Stressfaktoren haben deutlich zugenommen, Stressfaktoren also, die ohne Bewegung<br />

einhergehen.<br />

Das erscheint umso bedeutsamer, als die physiologischen<br />

Stressreaktionen vorwiegend eines bewirken: maximale<br />

muskuläre Leistungsfähigkeit:<br />

� Die adrenalinvermittelte stärkere Atmung, der höhere<br />

Druck und der vermehrte Puls sorgen für eine<br />

größere Blutfülle in der Muskulatur.<br />

� Die ebenfalls adrenalinvermittelte geringere Ansprechbarkeit<br />

des Gewebes auf Insulin, die cortisoninduzierte<br />

vermehrte Bereitstellung von Zucker<br />

und die herabgesetzte Insulinproduktion bewirken<br />

einen höheren Zuckerspiegel, der nur von den<br />

Geweben genutzt werden kann, die insulinunabhängig<br />

Zucker verwerten können: Muskulatur und<br />

Zentralnervensystem.<br />

So gesehen dient die Stressphysiologie zwei Organen, die<br />

im Stress besonders leistungsbereit gemacht werden: dem<br />

© Martin Straube, Arzt<br />

3


4 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-PrÅparaten der anthroposophischen Medizin<br />

Zentralnevensystem und der Muskulatur.<br />

Rudolf Steiner hat in seiner „physiologischen Dreigliederung“ den Organismus in drei<br />

Funktionsbereiche eingeteilt, die sich in den drei KÑrperhÑhlen zentrieren:<br />

� In das Sinnes-Nervensystem, mit Zentrum in der knochenumhállten SchÅdelhÑhle,<br />

� Das Rhythmische System mit seinem Zentrum im knÑchern halboffenen Brustraum<br />

und<br />

� Das Stoffwechsel-Gliedmaàensystem mit dem Zentrum im Bauchraum, der sich<br />

knÑchern nicht abschlieàt, offener ist und den Gliedmaàen, die sich nach auàen<br />

wenden.<br />

Im Zentralnervensystem sind es die Sinne, die sich áber die Auàenwelt im Innern reprÅsentieren<br />

kÑnnen, im Stoffwechselgliedmaàensystem sind es die Gliedmaàen, die sich<br />

áber innere Willensimpulse der Auàenwelt mitteilen.<br />

Stress basiert immer auf Wahrnehmungen. Ein Ritter im Kampf muss immer die schnell<br />

aufeinander folgenden SchlÅge wahrnehmen, ihre Richtung und Gefahr interpretieren, ist<br />

aber auch in der Lage, kraftvoll, schnell und gezielt zu reagieren. Stress war so seit Jahrmillionen<br />

zugleich eine enorme Sinnesleistung und zugleich eine hohe muskulÅre Antwort.<br />

Nervensystem, rhythmische Funktionen und Stoffwechsel dienten dieser Sinnes- und<br />

Muskelleistung. Der Mensch war, bei aller Gefahr fár Leib und Leben im Gleichgewicht, da<br />

beide Pole seiner Natur, Sinne und Muskulatur gleich stark gefordert waren.<br />

Schauen wir uns Stressformen an, wie wir sie heute oft beobachten, so sind neben unangenehmen<br />

Termindruck, Geldsorgen und Sorgen um den Arbeitsplatz, Mobbing, âberforderungen<br />

aller Art, besonders auch zwei Stressformen zu bedenken, die nicht nur unangenehm<br />

sind, sondern, die wir in unserer Kultur lieben gelernt haben: Fernsehen und Autofahren.<br />

Der Organismus empfindet die starken Sinneseindrácke z.B. beim Fernsehen als<br />

Stress, egal ob es sich bei der Sendung um eine langweilige Polittalkshow handelt, oder<br />

um einen spannenden Krimi oder einen Horrorfilm. Nur wir bewegen uns nicht dabei, auch<br />

beim Autofahren nicht. Dennoch erhÑhen sich Atemtiefe, Pulsfrequenz, Blutdruck, Schlagvolumen<br />

und die Stoffwechsellage verÅndert sich in Richtung Diabetes.<br />

Was wir in solchen Stresssituationen essen oder naschen, wird nur teilweise ordnungsgemÅà<br />

verstoffwechselt. Der Organismus „rechnet“ dennoch mit bald einsetzender und<br />

maximaler kÑrperlicher Anstrengung, hÅlt den Groàteil der aufgenommenen Nahrungsreserven<br />

fár diese Anstrengungen parat und versorgt vom Rest nur die nÑtigsten Funktionen.<br />

Die nicht verbrauchten NÅhrstoffe hÅlt er als verfágbare Reserve meist in Form von<br />

labil gespeicherten Fetten bereit – sie sind Teil der Blutfette, die jetzt zusammen mit der<br />

diabetogenen Stoffwechsellage, dem Blutdruck, der Bewegungsarmut, den engen BlutgefÅàen<br />

Schaden anrichten: Die BlutgefÅàe verlieren ihre DurchlÅssigkeit, werden fester,<br />

physischer und verengen sich dauerhaft.<br />

Diese Stressoren haben zugenommen, wÅhrend diejenigen, die mit Bewegung einhergehen,<br />

abgenommen haben. Auf Dauer sind die Folgen fár die BlutgefÅàe und die damit im<br />

Zusammenhang stehenden Erkrankungen fatal.<br />

Stress ist nicht nur ein unangenehmes Gefáhl, sondern ist das derzeit vielleicht gravierendste<br />

gesundheitliche Problem áberhaupt. Es ist zu Charakterisieren als ein âberwiegen<br />

der Sinneseindrácke áber den gesamten Organismus, da der Gegenpol, die Bewegung,<br />

wegfÅllt.<br />

Ä Martin Straube, Arzt<br />

4


5 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-PrÅparaten der anthroposophischen Medizin<br />

Diese âberformung des Organismus durch die abbauende und destruktive Sinnes-<br />

Nervenorganisation als „Zeitkrankheit“ trifft in eine Zeit, in der die Sinnesreize inflationÅr<br />

zugenommen haben. Nicht nur áber die Medien, auch der LÅrm, ein rasanter Wechsel von<br />

kulturellen, technischen, informativen, konflikttrÅchtigen und erregenden Umgebungsfaktoren<br />

in der Alltagswelt trifft auf eine durch Stress empfindlicher gemachte Konstitution, dass<br />

wir uns vorstellen kÑnnen, dass der Anstieg der Herz-Kreislauferkrankungen in der Todesfallstatistik<br />

mehr hier eine Ursache hat, als in dem erhÑhten Konsum von Fetten….<br />

Ä Martin Straube, Arzt<br />

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6 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-PrÅparaten der anthroposophischen Medizin<br />

Was passiert im Stress?<br />

Wir kennen drei Stressphasen:<br />

� „Alarmreaktion“: Unter der ErhÑhung des Sympathicotonus wird die Atmung tiefer,<br />

das Herz schlÅgt schneller, der Blutdruck steigt, die Muskulatur wird stÅrker<br />

durchblutet, der Zucker erhÑht sich, das Insulin wird weniger gebildet, Darm und<br />

Blase werden trÅger, die Peripherie<br />

wird weniger durchblutet, die lebenswichtigen<br />

Organe werden besser<br />

versorgt und ihre Leistungsbe-<br />

reitschaft steigt. Organe wie Muskulatur und Gehirn, die ohne Insulin Zucker<br />

verwerten kÑnnen, sind in maximaler erhÑhter Leistungsbereitschaft. Denn in<br />

der Alarmreaktion ist alles auf Flucht und/oder Kampf eingestellt.<br />

� „Widerstandsphase“: In der 2. Phase versucht der Organismus, sich an den<br />

Stressor anzupassen. Dabei lÅsst die WiderstandsfÅhigkeit gegenáber anderen<br />

Stressoren nach, und es kann zu einer SchwÅchung des Immunsystems kommen,<br />

so dass sich die Abwehrbereitschaft gegenáber Krankheiten verringert.<br />

Hier versucht der Organismus gegen die hohe Leistung der Alarmphase gegen-<br />

zusteuern. Das macht er mit einer<br />

ErhÑhung der AktivitÅt des Parasympatikus,<br />

jedoch nicht mit einer<br />

Verminderung der SympatikusaktivitÅt.<br />

So kommt es zu einer para-<br />

doxen Stoffwechsellage, die alle AktivitÅten der Alarmreaktion beibehÅlt, dazu<br />

aber gleichzeitige Entspannungsreaktionen verursacht. Das kann zu wechselnden<br />

Reaktionen fáhren: Wechsel von Hoch- und Niederdruck des Blutes, Wechsel<br />

von Verstopfung und Durchfall, etc.<br />

� Die dritte Phase ist die „ErschÑpfungsphase“. Hier geht die adaptive KapazitÅt<br />

verloren. Es kommt zu Energiebereitstellungsproblemen (Glucose und Muskel-<br />

energie), d.h. Adaptationsproblemen.<br />

Die Wachstums-<br />

, Fortpflanzungsprozesse<br />

und die Immunabwehr sind<br />

geschwÅcht. Wenn die Nebennierenrinde<br />

ihren Vorrat<br />

entleert hat, kann das Anpassungssystem<br />

die StressbewÅltigung<br />

nicht mehr erfállen.<br />

Es kommt zur VergrÑàerung<br />

der Nebennierenrinde<br />

(wie beim Cushing-<br />

Syndrom ein Krankheitsbild,<br />

Ä Martin Straube, Arzt<br />

Symptome der ersten Stressphase:<br />

âbererregtheit, Unruhe, SchlafstÑrungen,<br />

Verspannungen<br />

Symptome der zweiten Stressphase:<br />

Widerspráchliche Reaktionen wie Wechsel<br />

von Durchfall und Verstopfung, Hyperkinetisches<br />

Herzsyndrom, MigrÅne<br />

Symptome der dritten Stressphase:<br />

Ohnmacht, Gefáhl des Festgefahrenseins, Zerbrechen<br />

des Selbstbildes, Gefangensein, Ungeduld, Aggression,<br />

Depression, NÑrgelein, KompromissunfÅhigkeit, Pessimismus,<br />

defensive und wahnhafte Vorstellungen, Misstrauen,<br />

immunologische SchwÅchen mit hÅufigen Infekten,<br />

SchlafstÑrungen werden schlimmer TrÅume (z.B. AlbtrÅume),<br />

sexuelle Probleme treten hinzu, auch<br />

Kreislaufprobleme, Atembeschwerden, Rácken- und/oder<br />

Kopfschmerzen, Tics, Verdauungsbeschwerden, GewichtsverÅnderungen<br />

und Inappetenz. Genussmittel oder<br />

Drogen werden vermehrt konsumiert. Suizidgefahr<br />

das bei ábermÅàiger Ausscháttung von Nebennierenrindenhormonen auftritt.<br />

Symptome: u.a. Fettleibigkeit, Vollmondgesicht, hoher Blutdruck mit abnormer<br />

Vermehrung der Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten wie man es auch<br />

bei langer Cortisoneinnahme beobachten kann), Schrumpfung der Thymusdráse,<br />

Ulcusbildung, StÑrungen im Darmbereich, Gewichtsverlust und psychosomatischen<br />

StÑrungen. Langzeitfolgen sind echte Erkrankungen wie Hypertonie,<br />

Herz-Nierenerkrankungen und Entzándungskrankheiten sowie Allergien.<br />

KÑrperlich erfolgen immunologische SchwÅchen mit hÅufigen Infekten,<br />

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7 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-Präparaten der anthroposophischen Medizin<br />

Schlafstörungen werden schlimmer (z.B. Albträume), sexuelle Probleme treten<br />

hinzu, auch Kreislaufprobleme, Atembeschwerden, Rücken- und/oder<br />

Kopfschmerzen, Tics, Verdauungsbeschwerden, Gewichtsveränderungen und<br />

Inappetenz. Genußmitttel oder Drogen werden konsumiert. Es wendetb sich zu<br />

einer lebensbedrohenden (Suizidgefahr!) existentiellen Krise. Das<br />

Kohärenzgefühl nach Antonovsky ist zerstört. Nach Antonovsky bedeutet dies<br />

extrem hohe Anfälligkeit für Erkrankungen und eine geringere Lebenserwartung.<br />

Dort, wo der Organismus am schwächsten ist, brechen Krankheiten aus. Das<br />

Reaktionsvermögen ist vermindert, Unfälle werden häufiger.<br />

Die Alarmphase ist durch eine Überaktivierung gekennzeichnet und die Widerstandsphase<br />

durch typische psychosomatische Erkrankungen wie Asthma, Hypertonie, Ulcus usw. Die<br />

Erschöpfungsphase ist mit Infektanfälligkeit, frühzeitiger Alterung, depressiven Zustände<br />

und Ängstlichkeit assoziiert.<br />

So finden wir in der ersten Phase die Dominanz des Nerven-Sinnespoles deutlich, in der<br />

zweiten Phase, mit der Dysregulation der vegetativen Funktionen eine nachhaltige<br />

Schwächung des rhythmischen Systems. In der dritten Phase wird durch die Erschöpfung<br />

und die aus eigenen Kräften nicht mehr mögliche Regeneration eine elementare Schwäche<br />

des Stoffwechsels manifest. Die Empfindlichkeit gegenüber Reizen aller Art bleibt erhalten.<br />

Das Sinnes-Nerven-System dominiert anhaltend.<br />

© Martin Straube, Arzt<br />

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8 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-PrÅparaten der anthroposophischen Medizin<br />

Behandlung<br />

So kÑnnen wir die Folgen des Stress zusammenfassen einerseits als ein Ungleichgewicht<br />

des dreigliedrigen Systems. Besonders das rhythmische System ist Not leidend, denn<br />

auch bei der SchwÅche des Stoffwechsels sind die Folgen am Herz- Kreislauf- System am<br />

deutlichsten. Durch die ErschÑpfung kommt es zu einem Versagen der Regeneration und<br />

der AufbauvorgÅnge, also zu einer ErschÑpfung der Lebensorganisation („ãtherleib“).<br />

Fráhzeitig dyskoordinieren viele Funktionen im Organismus, was auf eine áberforderte<br />

„Ich-Organisation“ hinweist. Hierzu passt auch der so genannte „Tunnelblick“ im Stress:<br />

Wir sehen nur noch das Problem. SchÑnes, Entspannendes wird nicht mehr als Wahrnehmung<br />

zugelassen, unser Fokus ist verengt, die Distanz zum Geschehen geht verloren,<br />

wir sehen nur noch, was stÑrt oder gefÅhrlich ist. Hier Ist die Empfindungsorganisation<br />

(„Astralleib“) ganz auf das Problem fixiert, um sich schátzen zu kÑnnen. Er antwortet auf<br />

Attacken mit in tiefen Schichten des Gehirns gespeicherten Automatismen, statt mit geplanten<br />

und gefáhrten Reaktionen. Das Ich ist ausgeschaltet.<br />

Ä Martin Straube, Arzt<br />

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9 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-PrÅparaten der anthroposophischen Medizin<br />

Neurodoron Ç<br />

Inhalt:<br />

Ferrum/Quarz (Eisensulfat+Bergkristall) D2,<br />

Kalium phosphoricum D6,<br />

Aurum metallicum praeparatum. D10<br />

Anwendung:<br />

ErschÑpfung, die aufgrund von Stress verursacht wurde, Kopfschmerzen, depressive Verstimmung, Angstund<br />

UnruhezustÅnde, niedriger Blutdruck, StoffwechselschwÅche und Rekonvaleszenz<br />

Dosierung:<br />

3-5x tgl 1-2 Tbl<br />

Auf die oben angedeutete Situation antwortet eine Arzneikomposition, das Neurodoron É ,<br />

das mit dem Kompositionsbestandteil Ferrum-Quarz (Kiesel, Eisen und Quarz) das dreigliedrige<br />

System schátzt und státzt, mit Kalium phosphoricum dem Lebensorganismus (Kalium)<br />

und dem Ich (Phosphor) zu Hilfe kommt und mit Aurum (Gold) die Mitte stÅrkt.<br />

Zum Bestandteil Ferrum/Quarz D2<br />

Ferrum/Quarz ist die Grundsubstanz, die auch im Kephalodoron É enthalten ist. Kephalodoron<br />

É ist ein MigrÅnemittel besonders fár die stressbedingte MigrÅne, bei der es als<br />

Intervalltherapie dient und weniger als Schmerzmittel im Akutzustand. Bei der MigrÅne ist<br />

das 5%ige Ferrum/Quarz der Standart. Im Neurodoron É ist die Dosierung etwas homÑopathisiert,<br />

also die Wirkung funktioneller. Ferrum/Quarz sind eigentlich drei Substanzen:<br />

Quarz, Eisen und Schwefel (Eisensulfat).<br />

� Ohne Quarz kann der Organismus nicht wahrnehmen. In allen Sinnesorganen, in<br />

allen Sinnesfunktionen wird Quarz benÑtigt. Die weltgeschichtlich jángsten Quarzvorkommen<br />

sind Opale, so genannte Feueropale, die wie von Innen heraus leuchten.<br />

Die Bergkristalle sind bis zu glasklar und lichtbrechend. In Achaten wird das<br />

Licht tráb und die Formen flieàend, im uralten Jaspis. Finden wir opake Farben und<br />

amorphe Formen. Die Reihe der Quarze zeigt die Wege des Lichtes bis zum Pigment.<br />

ãhnlich vermittelt Quarz im Organismus die Sinneseindrácke bis zur biologischen<br />

Wirksamkeit. Quarz steht fár die Sinne und das Nerven-Sinnessystem und<br />

damit fár den Prozess aus peripheren und nichtstofflichen Sinneseindrácken manifeste<br />

organische und stoffliche Prozesse im Inneren des Organismus auszulÑsen.<br />

� Ohne Eisen gÅbe es keinen Kreislauf, bzw. kein rhythmisches System. Eisen im<br />

HÅmoglobin, dem roten Blutfarbstoff, befÅhigt das Blut in der Lunge Sauerstoff aufzunehmen<br />

und KohlensÅure abzugeben. Im Gewebe wird Sauerstoff abgegeben<br />

und KohlensÅure aufgenommen. Was wir an Sauerstoff zum Abbau, zum Verbrennen<br />

benÑtigen, bindet Eisen aus der Atemluft und fáhrt es dem Organismus zu.<br />

Was als Abbauprodukt (KohlensÅure) entsteht, vermittelt das Eisen an die Umgebung.<br />

Es ist Austausch, stoffliches Geben und Nehmen. Ein rhythmischer Prozess.<br />

Daher spielt Eisen eine groàe Rolle in der Anthroposophischen Medizin beim Stabilisieren<br />

rhythmischer Prozesse, der Atmung und auch des Immunsystems.<br />

� Der Schwefel ist schon lange in der HomÑopathie ein „Roborans“ des Stoffwechsels.<br />

Schwefel scheidet aus und reinigt. Auch die wissenschaftliche Medizin verwendet<br />

viele schwefelhaltige PrÅparate (ACC, DMPS) bei Vergiftungen und zur Anregung<br />

der Ausscheidung. Schwefelhaltige Åtherische åle, wie in der Zwiebel, dem<br />

Ä Martin Straube, Arzt<br />

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10 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-PrÅparaten der anthroposophischen Medizin<br />

Knoblauch, Ingwer, Meerrettich, Senf u.a. durchwÅrmen, fÑrdern die Ausscheidung,<br />

beschleunigen z.B. die Reifung von Abszessen und regen allgemein die Stoffwechselleistungen<br />

an. Schwefel verstrÑmt und lÑst sich auf. Er verbindet sich lelicht mit<br />

anderen Stoffen – und stinkt. In diesem VerstrÑmen und sich AuflÑsen liegt eine<br />

entgegengesetzte Dynamik vor, als im Quarz, der verdichtet und stabil bleibt.<br />

Ferrum/Quarz ist somit eine Ausgangssubstanz, die das eingangs beschriebene dreigliedrige<br />

System ordnet. Im Stress ist diese Ordnung verloren gegangen.<br />

Zum Bestandteil Kalium phosphoricum D6<br />

Kalium kommt immer in Salzen vor, hier als Kalium phosphoricum, dem Salz mit der<br />

PhosphorsÅure. Beide Substanzen spielen hier eine groàe Rolle:<br />

� Kalium ist eine Basissubstanz des Lebens áberhaupt. Schon der Einzeller im Meer<br />

konzentriert in der Zelle Kalium wesentlich hÑher, als es im umgebenden Meerwasser<br />

enthalten ist und im Gegenzug enthÅlt die Zelle wesentlich weniger Natrium, als<br />

es im kochsalzhaltigen Meerwasser vorkommt. Der Aufbau dieses KonzentrationsgefÅlles<br />

ist eine Urgeste des Lebens áberhaupt. Alle LebensvorgÅnge sind an Kalium<br />

gebunden! In der HomÑopathie sind alle Kaliumsalze Arzneimittel bei der ErschÑpfung,<br />

denn in der ErschÑpfung erlahmen unsere LebensvorgÅnge!<br />

� Phosphor ist der EnergietrÅger in allen LebensvorgÅngen. Was an Energie entsteht,<br />

wird als Phosphorverbindung „gespeichert“, statt als WÅrme den Organismus zu<br />

áberwÅrmen. Phosphor leuchtet im Dunklen („phosphoriszieren“). WÅrme, Licht und<br />

Energie sind die QualitÅten, mit denen Phosphor umgeht. So spielt Phosphor eine<br />

groàe Rolle bei ErschÑpfungszustÅnden (BlÅsse, Sinnesáberreiztheit, AnÅmie, Abmagerung)<br />

und eine groàe Rolle bei ImmunschwÅchen. Im Infludo bewirkt es eine<br />

starke DurchwÅrmung. Licht, WÅrme und Energie sind nicht nur biologische GrÑàen,<br />

sondern auch seelisch-geistige. Auch hierzu hat Phosphor eine therapeutische<br />

Beziehung. Genauso, wie das Kalium mit dem „Leben“ verbunden ist, so ist es der<br />

Phosphor, der die Wirkung des „Ich“ im geistigen, seelischen, aber auch leiblichen<br />

vermittelt.<br />

� Im Kalium phosphoricum kommen – homÑopathisch betrachtet zwei widerspráchliche<br />

Welten zusammen: das Bild von Kalium carbonicum ist das eines Konservativen,<br />

der alles bewahrt: Erinnerungen, Riten, Pflicht und Ordnung, er behÅlt seine<br />

Gefáhle fár sich, bewahrt aber auch Stuhl, Wasser (ådeme) und Sekrete. Er ruht<br />

sehr in sich und ist unflexibel.<br />

Der Phosphortyp ist kreativ, unstet, aber sehr empfindlich. Er ist dánnhÅutig: kÑrperlich,<br />

wie psychisch. Er kann sich nicht abgrenzen, leidet unter mangelnder LeistungsfÅhigkeit,<br />

Leistungsdruck, Versagen, NervositÅt, wachsende Unsicherheit und<br />

Angst vor immer geringeren Anforderungen.<br />

Wenn beide zusammenkommen, entsteht eine schwierige Konstitution: Der Phosphoranteil<br />

sieht áberempfindlich lauter Anreize, auf die er nicht reagieren kann, weil<br />

der Kaliumanteil zu unflexibel ist. Der betreffende kann sich aber gegen den so<br />

empfunden Leistungsdruck nicht abgrenzen. Er wird, wenn er sich beobachtet fáhlt,<br />

leistungsunfÅhig (Phosphor stÑrt Kalium). Sein Pflichtgefáhl hindert die KreativitÅt<br />

(Kalium stÑrt Phosphor). Der Konflikt zwischen Anforderung (P) und LeistungsfÅhigkeit<br />

(K) wird auch dann empfunden, wenn es nicht berechtigt ist. Er kann keine zwei<br />

Dinge gleichzeitig tun.<br />

Diese Widerspráchlichkeit erinnert an die zweite Stressphase, das sich vÑllig gegenseitig<br />

behindern beider QualitÅten aber auch an die dritte Phase.<br />

Ä Martin Straube, Arzt<br />

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11 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-PrÅparaten der anthroposophischen Medizin<br />

Im Stress sind die ausgleichenden Wirkungen des „Ich“ vermindert und in der ErschÑpfung<br />

sehen wir eine SchwÅche der LebenstÅtigkeit. Kalium phosphoricum kommt hier zu Hilfe.<br />

Zum Bestandteil Aurum metallicum praeparatum D10<br />

Gold ist zugleich das dichteste der medizinisch verwendeten Metalle mit einem hohen<br />

spezifischen Gewicht und dem doppelten Gewicht des Blei, als auch das Metall, das am<br />

dehnungsfÅhigsten ist. So kann man 1g Gold zu einem 2km langen Faden ausziehen, ohne<br />

dass es reiàt. Dichte und Weite sind im Gold vereint. Wie das Herz den Blutfluss staut<br />

und dann an das weit verzweigte GefÅàsystem des KÑrpers mit 100 Million Meter BlutgefÅàen<br />

abgibt, so finden wir hier eine Åhnliche Dynamik zwischen Kreislaufsystem und<br />

Gold. Bei der Pflanze bewirkt die Sonne den SÅftestrom. In der gránen Pflanze wird das<br />

Sonnenlicht fár den Aufbau verwendet. Im Menschen ist es das Herz und der Kreislauf,<br />

durch das das rote Blut flieàt, in dem der Sauerstoff in die Organe gelangt, um dort den<br />

Prozess, der in der Pflanze den Aufbau bewirkte, durch Verbrennung ráckgÅngig zu machen.<br />

Kolloidales Gold erscheint im Tyndall-Effekt rot, wie das Blut, hauchdánnes Gold<br />

erscheint bei Durchsicht grán, wie das Blatt der Pflanze. Und es ist das Gold, das den<br />

Sonneneffekt in der Pflanze und den Kreislaufeffekt im Menschen vermittelt. Gold ist als<br />

Metall beides: Dichte und Dehnung und in dem Goldglanz verbirgt es das Rot und das<br />

Grán. Gold ist in allem die Mitte und vermittelt áberall Gleichgewichte und stabilisiert die<br />

Mitte. Dies geschieht in der Stabilisierung des Kreislaufs, der in der Dreigliederung die Mitte<br />

des Menschen bildet und seelisch verschafft es die Mitte des IdentitÅtsgefáhls, weswegen<br />

es als Antidepressivum eingesetzt wird.<br />

Neurodoron kann schon in der ersten Stressphase gegeben werden, auch in der zweiten.<br />

Besonders aber ist es in der ErschÑpfungsphase indiziert. Es gibt FÅlle, in denen Schauspieler<br />

ihr akutes Lampenfieber rasch durch die Einnahme von Neurodoron mindern konnten.<br />

In der Regel aber sind es chronifizierte ZustÅnde der spÅteren Stressphasen, die mit<br />

Neurodoron behandelt werden. Der Behandlungsbeginn erfolgt sinnvollerweise mit hÑheren<br />

Dosierungen (3-5 x 2-3 Tabletten) und wird nach eintretender Besserung auf 2–3 x 1<br />

Tbl. reduziert. Zur Stabilisierung sollte es weitergenommen werden. Nach 4 – 8 Wochen<br />

kann es dann abgesetzt werden.<br />

Konkurrenzpräparate:<br />

Zincum valerianicum Hevert:<br />

Mit Aconit, Ambra, Castoreum, Cimicifuga, Cocculus, Coffea, Convallaria, Cypripedium,<br />

Ignatia, Lilium tigrinum, Mitchella, Moschus, Nux vom., Passiflora, Platinum, Valeriana,<br />

und Zincum valerianicum ein sehr komplexes Mittel mit wichtigen Substanzen, aber ohne<br />

erkennbare Kompositionsgesichtspunkte. Aconit weist mehr auf akute und heftige Panikattacken,<br />

Ignatia, Platinum, Lilium sind mehr hysterische Mittel. Es ist auàer durch Ambra<br />

und Cocculus kein Mittel fár die zweite und dritte Stressphase, scheint an den Symptomen<br />

orientiert und wenig konstitutionsbezogen. Sicher ein gutes Mittel, wahrscheinlich etwas<br />

áberfrachtet.<br />

Schásslersalz Nr. 5:<br />

Das Schássler-Salz Nr. 5 enthÅlt Kalium phosphoricum D6, wie das Neurovital. In dieser<br />

Komponente sind beide PrÅparate vergleichbar. Mit Kephalodoron und Gold hat das Neurovital<br />

eine deutliches Benefit gegenáber der Monosubstanz. Es ordnet das ungleichge-<br />

Ä Martin Straube, Arzt<br />

11


12 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-Präparaten der anthroposophischen Medizin<br />

wichtige dreigliedrige System und über das Abschwächen der starken und erschöpfenden<br />

Reize des Nerven-Sinnessystems hinaus (durch Kalium phos.), stärkt es mi dem Gold das<br />

schwächste Glied, das Herz-Kreislaufsystem zusätzlich.<br />

Vitaminpräparate:<br />

Vitaminpräparate unterstützen den Organismus im Stressstoffwechsel, haben aber kaum<br />

Einfluss auf das Stressgeschehen selber.<br />

Alle Vitamine z.B. von Ortomol sind im Sanddornelexier enthalten.<br />

Johanniskraut:<br />

Johanniskraut ist ein Mittel bei milden Depressionen, daher in der dritten Stressphase geeignet.<br />

Johanniskraut mindert aber nicht den Prozess des Stresses. Als Homöopathicum,<br />

besonders als Hypericum auro cult. RH D3 ein wichtiges Ergänzungsmittel zu Neurovital,<br />

jedoch bei Stress nie ein Ersatz!<br />

© Martin Straube, Arzt<br />

12


13 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-PrÅparaten der anthroposophischen Medizin<br />

Bryophyllum<br />

Bryophyllum:<br />

Dilution: Urtinktur, D1, D3, D4, D6<br />

RH- Dilution: D3<br />

Trituration: 50%<br />

Bryophyllum Argento cultum<br />

Dilution: D2, D3<br />

RH-Dilution: D3<br />

Eine zentrale Heilpflanze im Zusammenhang mit Stress ist Bryophyllum (oder Kalanchoe).<br />

Sie vermehrt sich áber das Blatt. An den Blattrandzacken wachsen Jungpflanzen, die spÅter<br />

zu Boden fallen und dann weiterwachsen. Oft sind an den Jungpflanzen, solange sie<br />

noch mit den Mutterpflanzen verbunden sind, bereits die Enkel-, manchmal schon die Urenkelgenerationen<br />

zu sehen. Diese hohe reproduktive Kraft kennzeichnet diese Gattung.<br />

Der Pflanzentypus sieht Vermehrung áber die Bláte vor. Die Bláten sind die Stoffwechselorgane<br />

der Pflanze. Wie die Wurzeln funktional-prozesshaft zum Zentralnervensystem des<br />

Menschen in Verbindung zu bringen sind, der Blattbereich mit dem rhythmischen System<br />

des Menschen, so die Bláte und die Frucht mit dem Stoffwechselsystem. Wie in unserem<br />

Stoffwechselsystem das Sexualsystem mit seinen reproduktiven Prozessen topographisch<br />

zu einer Einheit wird, sind es die reproduktiven und regenerativen Funktionen, die das<br />

Stoffwechselsystem leistet, Basisfunktionen des Stoffwechsel-Gliedmaàen-Systems.<br />

Bryophyllum verschiebt diese Funktion aus der Bláte in das Blatt. Regenerative und reproduktive<br />

Funktionen des Stoffwechselsystems werden hier therapeutisch auf das rhythmische<br />

System anwendbar gemacht! Die VerhÅrtung der GefÅàe als funktionelle PrÅdominanz<br />

des Nerven-Sinnes-Systems auf die Funktionen des rhytmischen und des Stoffwechselsystems<br />

werden hier ausgeglichen!<br />

Regenerative VorgÅnge haben ihre stÅrkste Funktion in der Ruhe der Nacht. Die Ålteste<br />

therapeutische Methode der Menschheit, die Bettruhe, bedeutet, dass wir zur Rekonvaleszenz<br />

und zur Erholung dieser Ruhe bedárfen, damit Regeneration stattfinden kann. Die<br />

Anregung der Regeneration durch Bryophyllum bewirkt eine Beruhigung, weswegen wir<br />

Bryophyllum oft auch als mildes Beruhigungsmittel schon in der ersten Stressphase verwenden.<br />

Als Bryophyllum argento cultum wird die Bryophyllumwirkung durch Silber verstÅrkt,<br />

mit dem die Pflanze gedángt worden ist – die Potenzierung des Silbers wird hier<br />

von den vegetativen Prozessen der Pflanze ábernommen. In der Regel wird Bryophyllum<br />

D3 oder Bryophyllum RH D3 oder Bryophyllum argento cult. RH D3 gegeben in drei bis<br />

fánf Einzeldosen. Da die RH-Tropfen wÅssrige LÑsungen sind, haben sie eine grÑàere<br />

OberflÅchenspannung, als die alkoholischen Tropfen und sind daher grÑàer. Alkoholische<br />

LÑsungen sollten in Einzeldosen von 10-20 Tropfen verabreicht werden, die RH-Tropfen in<br />

Einzeldosen von 7-15 Tropfen.<br />

Funktionell sind die vegetativen RegelungsvorgÅnge des sympathischen und parasympathischen<br />

Nervensystems Funktionen des rhythmischen Systems. Bryophyllum bringt hier<br />

ordnende Ruhe hinein, weswegen sich auch in der zweiten Stressphase eine Indikation<br />

ergibt!<br />

Ä Martin Straube, Arzt<br />

13


14 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-PrÅparaten der anthroposophischen Medizin<br />

Weleda LavendelÉl 10%<br />

Weleda Lavendelöl 10%<br />

Zur Åuàeren Anwendung bei funktioneller vegetativer Dysregulation<br />

Der Erregungszustand, der oft mit Stress verbunden ist und gut auf Bryophyllum anspricht,<br />

kann auch Åuàerlich behandelt werden durch Weldeda LavendelÑl 10%. Bei vegetativen<br />

GleichgewichtsstÑrungen , EinschlafstÑrungen, funktioneller Herzunruhe oder BauchkrÅmpfen,<br />

auch bei spastischer Bronchitis sind Einreibungen oder ålwickel wirksam.<br />

Das ål wird bevorzugt als ålwickel verwendet.<br />

Dazu benÑtigt man folgende Materialien:<br />

LeinenlÅppchen (so groà, wie die FlÅche des Wickels auf der Brust)<br />

Wollfliess und Handtuch<br />

Fettdichtes Butterbrotpapier oder Alufolie (dreimal so groà, wie das WickellÅppchen)<br />

Zwei WÅrmflaschen<br />

LavendelÑl<br />

Dann gibt man 50-70 Tropfen LavendelÑl auf das LeinenlÅppchen, schlÅgt dieses in das<br />

Butterbrotpapier oder die Alufolie ein (damit beim ErwÅrmen das Åtherische ål nicht in die<br />

Umgebung geht, sondern im Wickel bleibt), legt den so erwÅrmten Lappen auf die Brust,<br />

hÅlt dort die WÅrme mit dem Wollfliess, das man mit dem Handtuch fixiert. Ggf. behÅlt<br />

man die WÅrmflasche bei sich.<br />

Auch die Lavendelmilch als Badezusatz in einem warmen Bad bei Kerzenlicht, entspannender<br />

Musik und einem Glas Rotwein….<br />

Ä Martin Straube, Arzt<br />

14


15 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-PrÅparaten der anthroposophischen Medizin<br />

Avena sativa <strong>comp</strong>. Streukügelchen<br />

Inhalt:<br />

Avena sativa ç,<br />

Humulus lupulus ç,<br />

Passiflora ç,<br />

Valeriana ç,<br />

Coffea tosta D60<br />

Indikation:<br />

EinschlafstÑrungen, NervositÅt<br />

Dosierung:<br />

Ab 6 Jahre: mehrmals 15 Kágelchen, 1 bis 5 Jahre: mehrmals 10,SÅuglinge mehrmals 5 Kágelchen.<br />

Eine auch bei Kindern sehr hÅufige Indikation ist die Unruhe aufgrund starker Sinnesreize<br />

oder aufgrund nur vorgestellter Reize (Práfungsangst, Unruhe vor Geburtstagen, Weihnachten,<br />

Klassenarbeiten), oft verbunden mit EinschlafstÑrungen. Hier haben sich die<br />

Avena sativa <strong>comp</strong>. Streukágelchen bewÅhrt. Neben den in vielen anderen Kombinationen<br />

hÅufig verwendeten Klassiker wie Baldrian, Passionsblume und Hopfen sind hier der Hafer<br />

und Kaffee enthalten. Der Hafer ist das Futter, das besonders Pferde unruhig machen<br />

kann. Zwar gehÑren Pferde zu den stoffwechselbetonenden Huftieren (im Gegensatz zu<br />

den sinnesbetonenden Nagern oder den Raubtieren, die das rhythmische System betonen).<br />

Aber Pferde sind die sinnesempfindlichsten Huftiere. Sie reagieren empfindlich mit<br />

NervositÅt und motorischer Unruhe nach zu reichlichem Hafergenuss. So ist das Namengebende<br />

Avena sativa (Hafer) das Leitbild: besonders bei nervÑsen, sinnesempfindlichen<br />

Konstitutionen hilft dieses Mittel. Der Kaffee als Hochpotenz ist hier ein Simile fár die<br />

Symptome, wie wir sie nach der ersten Tasse Kaffee beobachten konnten: Unruhe,<br />

Schweià, nervÑse Herzbeschwerden, SchlafstÑrungen, Kopfschmerzen etc.<br />

Konkurrenzpräparate:<br />

Neurexan:<br />

Hier finden wir den Kaffee und den Hafer wieder, auch die Passionsblume. Anders ist das<br />

Zincum valerianicum. Es hat nichts mit Valeriana, dem Baldrian zu tun. Es ist das Zinkvalerianat:<br />

Zn(C5H9O2)2 + 2 H2O. Es ist sehr wirksam bei unruhigen Fáàen vor dem Einschlafen,<br />

hat aber lange nicht die Breite der Wirkung, die der Baldrian zusammen mit dem<br />

Hopfen dem Avena sativa <strong>comp</strong>. verleiht. Die Namensverwandtschaft zum NeurodoronÉ<br />

weist auf keine ãhnlichkeit in der Wirkung hin. Denn Neurodoron É ist ein ErschÑpfungsmittel<br />

mehr der spÅteren Stressphasen. Neurexan konkurriert mit Avena sativa <strong>comp</strong> unter<br />

einem Namen, der eine ãhnlichkeit zu Neurodoron É suggeriert! Hierauf sollte man aufmerksam<br />

machen.<br />

Baldrian:<br />

Baldrian ist ein gutes Mittel bei milden Formen von EinschlafstÑrungen und ErregungszustÅnden.<br />

Besonders bei dem „Tunnelblick“ im Stress hilft es gut. Es wird oft in Kombination<br />

gegeben. Auch in Avena sativa <strong>comp</strong>. ist Baldrian enthalten, ebenfalls in Kombination.<br />

Kaffee und Hafer aber machen Avena sativa <strong>comp</strong>. zu einem Mittel beim áberreizten Sinnen.<br />

Ä Martin Straube, Arzt<br />

15


16 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-Präparaten der anthroposophischen Medizin<br />

Hopfen:<br />

Hopfen wird fast nie als Monopräparat gegeben. Hopfen wirkt schlaffördernd und beruhigend.<br />

Daher ist die Wirkung in der ersten Stressphase belegt. Auch in Avena sativa <strong>comp</strong>.<br />

ist Hopfen enthalten, ebenfalls in Kombination. Kaffee und Hafer aber machen Avena sativa<br />

<strong>comp</strong>. zu einem Mittel beim überreizten Sinnen.<br />

Passionsblume:<br />

Passionsblume ist eine insbesondere motilitätshemmende Pflanzendroge mit leicht muskelentspanneneder<br />

Wirkung. Es wird praktisch nie alleine gegeben, da in hohen Dosen,<br />

die bei einer ausreichenden Wirkung erzielt werden müssten, eine zentral-erregende Wirkung<br />

stören würde. Auch in Avena sativa <strong>comp</strong>. ist Passionsblume enthalten, ebenfalls in<br />

Kombination. Kaffee und Hafer aber machen Avena sativa <strong>comp</strong>. zu einem Mittel beim<br />

überreizten Sinnen.<br />

Johanniskraut:<br />

Johanniskraut wird besonders bei stressbedingten Depressionen empfohlen, bei Winterdepressionen,<br />

Angst und psychovegetativer Dysregulation, also hauptsächlich in der zweiten<br />

und dritten Stressphase. Johanniskraut wird nicht immer zu Recht zur Schlafförderung<br />

empfohlen, oft macht es sogar munter (antidepressiv). Die Hauptwirkung benötigt die<br />

dauerhafte Einnahme. Avena sativa <strong>comp</strong>. und Lavendel wirken direkt, beruhigend und<br />

besonders in der ersten Stressphase.<br />

Betablocker:<br />

ß-Blocker werden oft bei Stress verabreicht. Sie blockieren adrenerge Rezeptoren. Der<br />

Stress wird nicht beeinflusst, aber die vegetativen Reaktionen werden blockiert, so dass<br />

es nicht zu Herz- und anderen Sensationen kommt und so der Stress nicht verstärkt wird.<br />

Avena sativa <strong>comp</strong>. und Lavendel beruhigen auch seelisch und nervlich.<br />

Tricyklische Antdepressiva:<br />

Trizyklische Antidepressiva, wie Insidon, beruhigen das vegetative Nervensystem, sind<br />

stimmungsaufhellend und angstlösend. Sie blockieren die Fähigkeit im Stress angemessen<br />

zu reagieren. Es sollte den psychiatrisch relevanten Zuständen vorbehalten bleiben.<br />

© Martin Straube, Arzt<br />

16


17 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-Präparaten der anthroposophischen Medizin<br />

Im Rahmen von Stress treten neben vielen<br />

anderen Beschwerden oft Migräne, funktionelle<br />

Herzbeschwerden und Verdauungsbeschwerden<br />

auf. Für die Herz-Kreislauf-<br />

Beschwerden (Rhythmusstörungen, Druckschwankungen<br />

und Herzklopfen) ist Cardiodoron<br />

das Mittel der Wahl, das aber verschreibungspflichtig<br />

ist. Cardiodoron unterstützt<br />

die Herzfunktionen auf allen Ebenen<br />

© Martin Straube, Arzt<br />

Cardiodoron Dil. oder Cordiodoron Tabl.<br />

Inhaltsstoffe: 1 Tbl. enth.: Onopordon a. Ø 5mg,<br />

Primula v. Ø 5mg, Hyoscyamus Ø, 2mg<br />

Indikation: Störungen vegetativer Rhythmen<br />

(Herzrhythmusstörungen, Schlafstörungen, Dyscardien,<br />

Orthostase, funktionelle Herz-<br />

Kreislaufstörungen.<br />

Dosierung: 1-3 x tgl. 1-2 Tbl.<br />

und Verhilft dem Herzen zu einer geordneten mittleren Funktionsstärke.<br />

Ersatzweise kann Aurum/Lavandula <strong>comp</strong>. Herzsalbe äußerlich angewandt werden.<br />

17


18 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-PrÅparaten der anthroposophischen Medizin<br />

Aurum/Lavandula <strong>comp</strong>. Herzsalbe<br />

Inhalt:<br />

Aurum metallicum praeparatum D4<br />

Lavandula aetheroleum<br />

Aetheroleum extractum e floribus recentibus Rosae damascenae et centifoliae<br />

Anwendung:<br />

Vegetative Herz-Kreislauf-StÑrungen, Herzklopfen und Herzangst<br />

Dosierung und Art der Anwendung:<br />

1-2mal tÅglich (abends und ggf. morgens) einen Salbenstrang von 2-3cm LÅnge in der Herzgegend in die<br />

Haut einreiben.<br />

Bei Kindern ab 3 Jahren wird 1-2mal tÅglich ein Salbenstrang von 0,5-1cm LÅnge in der Herzgegend in die<br />

Haut eingerieben.<br />

Kinder:<br />

Bei Kindern unter 3 Jahren wegen nicht ausreichend dokumentierter Erfahrungen nicht anwenden.<br />

Das Herz und der Kreislauf reagieren auf verÅnderte Bedingungen, wie sie im Stress auftreten<br />

mit drei StellgrÑàen: mit Druck, Frequenz und Schlagvolumen. Das gut koordinierte<br />

Kreislaufsystem nutzt im Falle einer erhÑhten Anforderung mit allen drei StellgrÑàen zusammen.<br />

Symptom ab der zweiten Stressphase ist die fehlende Koordination, so dass<br />

entweder nur mit dem Druck (Hypertonie), nur mit der Frequenz (Tachycardie) oder nur<br />

mit dem Schlagvolumen (Herzklopfen) die vermehrten Anforderungen befriedigt werden.<br />

Es gibt viele Arzneien, die den Druck einseitig erhÑhen oder erniedrigen, die Frequenz<br />

beschleunigen oder verlangsamen kÑnnen. Cardiodoron (Onopordon, Primula und Hyoscyamus)<br />

versucht, wie die Herzsalbe Aurum/Lavandula <strong>comp</strong>. auch, das Herz wieder zu<br />

einer koordinierten TÅtigkeit zuráck zu fáhren. Die lÅngerfristige Anwendung vermag dies<br />

auch nachweislich, wenn es sich – wie bei Stress – um funktionelle Beschwerden handelt.<br />

Im ábrigen handelt es sich um wesentliche Begleittherapien bei schwereren und organisch<br />

fixierten Krankheiten.<br />

Man bedenke: Bei 50% der Menschen mit funktionellen Herzbeschwerden liegt nach 5<br />

Jahren eine manifeste Herzerkrankung vor. Bei 50% der Menschen mit einer manifesten<br />

Herzerkrankung tritt nach 5 Jahren der Tod ein.<br />

Diese funktionellen StÑrungen zeigen in EKG und Sonographie keine Befunde und werden<br />

daher meist nicht behandelt. Hier ist die Aurum/Lavandula <strong>comp</strong>. Herzsalbe eine gute Alternative!<br />

Ä Martin Straube, Arzt<br />

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19 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-Präparaten der anthroposophischen Medizin<br />

Crataegus <strong>comp</strong>. Dilution<br />

Inhalt:<br />

Aurum metallicum praeparatum D15<br />

Cactus grandiflorus D4<br />

Cardiodoron (Onopordon a., Primula v. Hyoscyamus n.)<br />

Cor bovis D6<br />

Crataegus D3<br />

Anwendungsgebiete:<br />

Altersherz, Missempfindungen im Herzbereich; Unterstützung von Herz und Kreislauf, auch nach und bei<br />

fieberhaften Erkrankungen; Blutdruckschwankungen<br />

Dosierung:<br />

Zu Beginn der Behandlung 3mal täglich 20 Tropfen, nach eingetretener Besserung 3mal täglich 10 Tropfen<br />

mit Wasser verdünnt vor den Malzeiten über längere Zeit einnehmen.<br />

Kinder:<br />

Bei Kindern unter 12 Jahren wegen nicht ausreichend dokumentierter Erfahrungen nicht anwenden.<br />

In diesem Präparat kommt das Gold, das unter Neurodoron (auf Seite 11) und der Aurum/Lavandula<br />

Herzsalbe Siehe Seite 18) bereits erwähnt wurde als Herzmetall neben<br />

Cardiodoron (Siehe Seite 17) mit dem Organpräparat des Herzens, dem Cactus und dem<br />

Weißdorn zusammen.<br />

Der Weißdorn ist ein vitaler Strauch, ein Rosengewächs, das auch im Wald wachsen<br />

kann, sehr widerstandsfähig ist, sich vegetativ vermehren und ausbreiten kann, aber neben<br />

dieser Vitalität auch über starke Formkräfte verfügt, mit denen er sein Wachstum<br />

bremst, aber stattdessen harte Dornen triebt. Seit an die 2000 Jahre ist der Weißdorn in<br />

der Herztherapie bekannt, besonders da, wo dem Herzen die Lebenskräfte schwinden und<br />

daher eine Insuffizienz beginnt, die sich auch darin äußert, dass der Flüssigkeitshaushalt<br />

seine Form verliert (Ödeme). Hier kann Weißdorn deutlich die Herzleistung steigern und<br />

den Rhythmus verbessern.<br />

Cactus grandiflorus (Königin der Nacht) ist ein Coronarmittel, das die Durchblutung des<br />

Herzmuskels erhöht. In der Urtinktur hat Cactus sogar eine dem Nitro ähnliche Wirkung. In<br />

der D4 wird diese Funktion stimuliert.<br />

Crataegus <strong>comp</strong>. ist in seiner Breite ein gutes Mittel zum Einnehmen, wenn unter Stress,<br />

im Rahmen von Infekten, verzögerter Rekonvaleszenz, durch das Altern (auch Voraltern)<br />

sich erste Zeichen einer veränderten Herztätigkeit bemerkbar machen, aber eine eingreifende<br />

Therapie noch nicht erforderlich ist. Wenn dies der Fall ist, das Herz also künstlich<br />

gestützt, der Druck künstlich gesenkt oder die Frequenz künstlich reguliert werden muss,<br />

ist Crataegus <strong>comp</strong>. ein gutes Begleitmittel, da es bei aller Regulation dem Herzen hilft<br />

wieder eigene Ressourcen zu nutzen.<br />

© Martin Straube, Arzt<br />

19


20 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-Präparaten der anthroposophischen Medizin<br />

Digestodoron<br />

Zusammensetzung:<br />

10g enthalten 1,8g ethanol. Digestio aus Drysopteris filix-mas, Folium rec.<br />

0,4g ethanol. Digestio aus Polypodium vulgare, Folium rec.<br />

0,4g ethanol. Digestio aus Salx alba / purpurea / viminalis, Folium rec.<br />

1,8g ethanol. Digestio aus Phyllitis scolopendrium, Folium rec.<br />

Darreichungsform:<br />

Dilutio und Tabletten<br />

Anwendungsgebiete:<br />

Störung der Absonderungs- und Bewegungstätigkeit, sowie des Milieus im Verdauungstrakt, auch auf chronisch-entzündlicher<br />

Grundlage, z.B. Sodbrennen, Übelkeit, Blähungen, Durchfälle, Verstopfung, Enteritis<br />

granulomatosa, Colitis ulcerosa<br />

Dosierung:<br />

1-3 mal täglich 2-4 Tabletten oder 10-15 Tropfen<br />

In der zweiten Stressphase kommt es oft zu Verdauungsbeschwerden durch die widersprüchlichen<br />

Signale der beiden vegetativen Nerven.<br />

Für die funktionellen Darmbeschwerden ist das Digestodoron ebenso eine Basistherapie,<br />

wie Neurodoron für den Stress und Cardiodoron für das Herz. Weiden und Farne wirken in<br />

diesem Präparat zu einer koordinierten Darmtätigkeit zusammen. Denn es handelt sich bei<br />

den funktionellen Verdauungsstörungen um ein Ungleichgewicht zwischen der Innervation<br />

von Längs- und Quermuskulatur, von zu schneller und zu langsamer Darmperistaltik, von<br />

spastischen und atonischen Phasen, von Motilität und Sekretion etc. Keine Therapie, die<br />

einseitig den Darm beschleunigt oder ihn verlangsamt kann die geordnete mittlere und<br />

koordinierte Funktionsreife wieder herbei führen. Die so unterschiedlichen Pflanzengattungen<br />

wie die Weiden und die Farne aber bewirken dies aber gemeinsam in großer Zuverlässigkeit.<br />

© Martin Straube, Arzt<br />

20


21 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-PrÅparaten der anthroposophischen Medizin<br />

Kephalodoron<br />

Kephalodoron Tabletten (5% und 0,1%)<br />

Inhalt:<br />

Ferrum sulfuricum und Quarz.<br />

Indikation:<br />

GefÅàbedingte Kopfschmerzen, MigrÅne, Beschwerden nach Gehirnerschátterung, nervÑse ErschÑpfungszustÅnde.<br />

Dosierung:<br />

1-3x tgl 1-2 Tbl. Bei drohenden AnfÅllen bis zu é stándlich 3-5 Tabl.<br />

Die MigrÅne bei Stress oder unmittelbar nach dem Stress („WochenendmigrÅne“) ist eines<br />

der hÅufigen Symptome, die in der Regel den âbergang in die zweite Stressphase markieren.<br />

MigrÅne ist oft veranlagt, aber benÑtigt Reize, die einen „Anfall“ mit Kopfschmerzen,<br />

âbelkeit, Erbrechen, Sinnesempfindlichkeit (Licht!), nicht selten GesichtsfeldausfÅllen,<br />

Doppelbildern oder Gesichtsfeldverzerrungen und VerÅnderungen der KÑperwahrnehmung<br />

(DysÅsthesien, ParÅsthesien) etc. AuslÑser kÑnnen neben Stress auch vermehrte<br />

Sinnesbelastungen (Fernsehen), âbermádung oder bestimmte Nahrungsmittel sein. Immer<br />

ist es eine zu groàe Empfindlichkeit gegenáber der Auàenwelt, der sich ja unsere<br />

Sinne Ñffnen. Als Reaktion darauf setzen<br />

Kaskaden von Neurotransmittern (die oft<br />

eine „Aura“ auslÑsen) eine Fálle von VorgÅngen<br />

in Gang. Einer davon ist eine erhÑhte<br />

DurchlÅssigkeit der sonst so stark<br />

gegenáber dem Hirngewebe abgedichteten<br />

BlutgefÅàe. Es treten aus dem Blut verschiedene<br />

Stoffe in das Hirngewebe áber,<br />

die diesen Stoffwechsel weiter stÑren. Damit<br />

verÅndert sich die Durchblutung des<br />

Hirnes in eine Richtung, die wir sonst aus<br />

Stoffwechselorganen kennen, wo die GefÅàe<br />

von Natur aus viel durchlÅssiger sind.<br />

Allein dies weist uns darauf hin, dass die<br />

Ä Martin Straube, Arzt<br />

Rudolf Steiner zur Migräne:<br />

Denken Sie nun, dass jene intensive Tätigkeit, die<br />

eigentlich die Tätigkeit des menschlichen Verdauungssystems<br />

ist, sich durch eine zu starke, zu<br />

große Intensität bis nach dem Nerven-Sinnes-<br />

System ausdehnt, so dass also diejenige Tätigkeit,<br />

die eigentlich im Stoffwechselsystem sein sollte,<br />

auf das Nerven-Sinnes-System übergreift, dann<br />

haben Sie zwei, allerdings Naturprozesse meinetwillen,<br />

aber Sie sehen gleich, wie der eine Naturprozess<br />

zum Abnormen wird. Er gehört eben nur<br />

hinein in das Stoffwechselsystem, und er bricht<br />

gewissermaßen nach oben durch in das Nerven-<br />

Sinnes-System.<br />

28.08.1923<br />

BlutgefÅàe (rhythmisches System) im Hirn (Nerven-Sinnessystem) sich Åhnlich verhalten,<br />

wie im Stoffwechselgliedmaàensystem. Es kommt also zum Verlust der funktionellen<br />

Kammerung der Arbeitsweisen des dreigliedrigen Systems. Diese Kammerung ist Aufgabe<br />

der Ich-Organisation, die hier eine deutliche SchwÅche zeigt. Rudolf Steiner gab es als<br />

prinzipielle Indikationshilfe an, dass wir mit tierischen Arzneimitteln mehr die Lebensorganisation<br />

(„ãtherleib“), mit Pflanzen mehr die Empfindungsorganisation („Astralleib“) und mit<br />

Mineralien mehr das Ich erreichen. Prinzipiell ist Equisetum arvense, der Ackerschachtelhalm<br />

eine Pflanze, die diesem Prozess verwandt ist. Um aber die ordnende KoordinationsfÅhigkeit<br />

der Ich-Organisation in diesem Prozess zu erreichen hat Rudolf Steiner empfohlen<br />

eine mineralische Komposition nach dem Vorbild des Ackerschachtelhalms anzufertigen.<br />

Im Kephalodoron ein PrÅparat gegen die MigrÅne vor (in der Schweiz Biodoron). Drei<br />

Komponenten von Equisetum, Kiesel, Eisen und Schwefel, werden hier durch einen langen<br />

pharmazeutischen Prozess unter Hinzunahme von Honig und Wein zu einem PrÅparat<br />

verarbeitet. Einersets fÅllt auf, dass áber den Wein das menschliche Blut angespro-<br />

21


22 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-Präparaten der anthroposophischen Medizin<br />

chen wird und über den Honig das menschliche Ich. Wie alle Sinnesprozesse an Kiesel<br />

gebunden sind, weswegen er als SAL-Prozess zum Sinnessystem gehört, ist das Eisen<br />

als Atmungsgrundlage eine MERCUR-Funktion und wird zum Stellvertreter des rhythmischen<br />

Systems; der Schwefel als Träger des SULFUR-Prozesses ist hier Stellvertreter der<br />

Stoffwechselprozesse. Durch mehrere Schritte aber werden die Ausgangssubstanzen immer<br />

weiter entvitalisiert und als Komposition dem Nerven-Sinnes-System immer geneigter<br />

gemacht. Somit ist Kephalodoron ein Präparat, das das Zusammenarbeiten der drei Funktionsbereiche<br />

im Kopf unter die Ordnungsfähigkeit des menschlichen Ich stellt. Es ist das<br />

Migränemittel, das zwar nicht im Anfall wie ein Schmerzmittel wirkt, aber als Intervalltherapie<br />

sehr zuverlässig die sonst periodisch wiederkehrenden Anfälle verhindern kann.<br />

Eine fast 15 mal stärkere Konzentration als in den 5%-Tabletten enthalten ist, liegt in den<br />

Ferrum-Quarz-Kapseln vor. Als Trituration liegen auch potenzierte Formen vor und Injektionspräparate.<br />

© Martin Straube, Arzt<br />

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23 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-PrÅparaten der anthroposophischen Medizin<br />

Zwei Symptome gehÑren noch zu den<br />

Bildern, die uns besonders in der letzen<br />

Stressphase begegnen: Die Depression<br />

und die Depersonalisation.<br />

Die Depression ist dabei das letzte und<br />

ausgebrannteste Bild. Die Depersonalisation<br />

ist ebenso spezifisch fár manche<br />

Stressformen (besonders das Burnout),<br />

wie beÅngstigend fár denjenigen, der es<br />

erleidet. Es kommt zu einer Entfremdung<br />

sich selber gegenáber. Sowohl der Leib<br />

fáhlt sich anders und fremd an, die seelischen<br />

VorgÅnge, ebenso wie die geistigen<br />

sind so, als wÅren es nicht mehr die<br />

eigenen, als wÅren sie nicht mehr steuer-<br />

bar. Der eigene Leib, die eigene Seele, der eigene Geist sind wie ein Stáck Auàenwelt<br />

und sind nicht mehr das „Innen“ und „Hier“, von dem das „Drauàen“ und „Dort“ abgegrenzt<br />

werden kann. Man wird zu seinem eigenen Schatten oder DoppelgÅnger. Viele Menschen<br />

erwÅhnen diese Symptome nicht, aus Angst, in eine Anstalt eingewiesen zu werden, sind<br />

aber oft sehr erleichtert, wenn man danach fragt, da dann die Beschwerden dann ja bekannt<br />

sind und nicht primÅr nur die eigene UnzulÅnglichkeit markieren. Nicht selten sind es<br />

AnlÅsse fár Suizide.<br />

<strong>Olibanum</strong> <strong>comp</strong>.<br />

Inhalt:<br />

Aurum met. Praep. D30,<br />

Myrrha D6,<br />

<strong>Olibanum</strong> D12<br />

Darreichungsform:<br />

Ampullen und Dilution<br />

Anwendung:<br />

Harmonisierung und Stabilisierung des Wesensgliedergefáges bei chronisch degenerativen und entzándlichen<br />

Erkrankungen, sowie traumatischen SchÅdigungen des Zentralnervensystems, bei seelischen Erkrankungen,<br />

Entwicklungs- und VerhaltensstÑrungen,funktionellen Herz-Kreislauf-StÑrungen.<br />

Dosierung:<br />

3x tgl. 10-20 Tr. (oder vom Arzt 2-3x wÑ. 1 Amp. Sc.)<br />

Ä Martin Straube, Arzt<br />

Symptome der Depersonalisation:<br />

� Ich kann mich im Spiegel nicht erkennen<br />

� Mein Bein sieht komisch aus, wenn ich runterschaue,<br />

irgendwie gehÑrt das nicht zu mir<br />

� Mein Schreibtisch fáhlt sich so an als kÑnnte<br />

ich da hindurch fassen<br />

� Ich kann meine Stimme nicht erkennen,<br />

manchmal ist das so als ob nur diese Stimme<br />

spricht, aber die erkenne ich dann nicht und<br />

mein KÑrper ist ganz weg<br />

� Ich kann gar nichts von meinem KÑrper spáren,<br />

nichts ist mehr da oder ist grÑàer, als<br />

sonst, kleiner, eigensinnig oder fremd.<br />

� Ich mÑchte mein altes ICH wieder haben!<br />

Viele Betroffene haben Angst "verráckt" zu werden.<br />

In solchen FÅllen hat sich ein PrÅparat bewÅhrt, das seiner Zusammensetzung nach zunÅchst<br />

anmutet, als seien andere Gránde ausschlaggebend fár die Komposition gewesen:<br />

<strong>Olibanum</strong> <strong>comp</strong>. Es enthÅlt Gold, Weihrauch und Myrrhe. Weihrauch (<strong>Olibanum</strong>) kennen<br />

wir aus der HomÑopathie bei Phantomschmerzen oder Eigensinnigkeiten in der Empfindung<br />

von Bewegungen einer amputierten Gliedmaàe. Diese nicht mehr vorhandene Grenze<br />

von „da“ und „nicht da“ ist erloschen und wir nehmen auàerhalb von uns Dinge wahr,<br />

die gar nicht mehr da sind. Gold verankert unser Selbstgefáhl wieder in uns selber, in unserer<br />

Mitte. Und Myrrhe ist eine Substanz, die Grenzen stabilisiert. Als Mundwasser bei<br />

offenen SchleimhÅuten kann es helfen, wenn es nicht potenziert verabreicht wird. In potenzierter<br />

Form stabilisiert es auch die inneren Grenzen des Erlebens von Auàen und In-<br />

23


24 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-PrÅparaten der anthroposophischen Medizin<br />

nen. <strong>Olibanum</strong> nimmt uns das Erleben von Fremdem auàerhalb von uns, Gold vermittelt<br />

das innere Erleben und Myrrhe stabilisiert die Grenze dazwischen.<br />

Die Depression<br />

Wenn man den erhÑhten Cortisolspiegel als Ausdruck einer Stresssymptomatik misst, sind<br />

viele Depressionen stressbedingt. Hier verstehen wir unter Depressionen nicht Traurigkeit<br />

und groàe negative Gefáhle, sondern die ErschÑpfung auch seelischer Funktionen mit<br />

vielen „Losigkeiten“: Appetitlosigkeit, Freudlosigkeit, Gefáhllosigkeit, Willenlosigkeit, Gedankenlosigkeit,<br />

Libidolosigkeit, Kontaktlosigkeit u.v.a.m. Dieser Mangel an innerem Licht,<br />

der oft mit einem Mangel an Åuàeren Licht, der Mangel an innerer Bewegung, der oft mit<br />

einem Mangel an Åuàerer Bewegung einhergeht, wie der Mangel an innerer Kraft sich in<br />

dem Mangel an Åuàerer Kraft spiegelt, ist nicht monokausal zu beheben. Meteoreisen<br />

wurde schon erwÅhnt. Der Meteorstein (Pallasit), in dem das Meteoreisen sich mit zwei<br />

anderen lichtaktiven Substanzen verbunden hat (Silicium, das lichtsensibel macht und<br />

Magnesium, das Licht in Aufbauprozesse vermittelt, wie im Chlorophyll), kann eine Steigerung<br />

sein (Trituration D6 und D12). Gold in verschiedenen Formen kann bei solchen Depressionen<br />

helfen (Aurum met. PrÅp. D10 Amp.).<br />

Ein WELEDA-typisches Arzneimittel aber soll<br />

noch erwÅhnt werden. Johanniskraut ist wegen<br />

seiner lichtsensiblen Wirkung und der Wirkung<br />

an Nerven bekannt (dem Hypericin wird eine<br />

dopaminerhÑhende Wirkung nachgesagt und<br />

der Mangel an Dopamin ist ein biochemischer<br />

Aspekt aller Depressionen). Johanniskraut<br />

wirkt nicht nur stofflich, sondern auch in homÑopathischer<br />

Dosierung. Das mit Gold gedángte<br />

Johanniskraut (Hypericum auro<br />

Ä Martin Straube, Arzt<br />

Hypericum auro cultum<br />

Alkoholische Dilution: D2, D3,<br />

RH-Dilution: D3<br />

InjektionslÑsung: D2, D3<br />

Indikation: Anregung und Strukturierung der<br />

Empfindungsorganisation, z.B. bei Depressionen,<br />

funktionellen StÑrungen des Herz-<br />

Kreislauf-Systems, vegetative Syndrome.<br />

Dosierung: 2x wÑchentlich bis tÅgl. 1 Amp. sc.,<br />

bzw. 2-4x tgl. 10-15 Tr<br />

cultum) verbindet die Johanniskrautwirkung mit dem Gold und ist eine probate Behandlung<br />

oder Begleitbehandlung der Depression.<br />

Stress ist nicht nur ein unangenehmes Gefáhl. Stress ist AuslÑser vieler und bedrohlicher<br />

Erkrankungen und TrÅger einer Fálle von ernsten Erscheinungen. Als PrÅdominanz des<br />

Nerven-Sinnes-Poles áber den ábrigen Teil des Organismus stellt er einen Ungleichgewichtszustand<br />

dar, der bereits in seinen AnfÅngen sehr ernst genommen werden muss.<br />

Die in diesem Skript enthaltenen TherapievorschlÄge sollen Anregungen geben und MÅglichkeiten aufzeigen.<br />

Sie ersetzen in keiner Weise die individuelle Ärztliche Therapieentscheidung. Der Autor Çbernimmt keine<br />

Haftung fÇr falsche oder nicht indizierte Anwendungen der Arzneimittel oder TherapievorschlÄge. Die Texte<br />

sind urheberrechtlich geschÇtzt. Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und Internet, sowie VervielfÄltigung<br />

auf DatentrÄger – auch – auszugsweise, nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Autors.<br />

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25 Stress und Kreislauf Ihre Behandlung mit OTC-Präparaten der anthroposophischen Medizin<br />

© Martin Straube, Arzt<br />

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