Inhaltsverzeichnis - Physik-Lösungen Q12
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Inhaltsverzeichnis - Physik-Lösungen Q12
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<strong>Inhaltsverzeichnis</strong><br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de<br />
<strong>Inhaltsverzeichnis</strong><br />
Hinweise zur Arbeit mit dem Lehrermaterial .......................... 2<br />
Übersicht über den <strong>Physik</strong>unterricht der Klassen 7–12 Gymnasium<br />
(Stand 2010) ..................................................... 3<br />
Vorschlag für eine Unterrichtsplanung ............................... 5<br />
Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung ............... 12<br />
4.1 Eigenschaften von Quantenobjekten .......................... 12<br />
4.2 Ein Atommodell der Quantenphysik ........................... 27<br />
4.3 Strukturuntersuchungen zum Aufbau der Materie ............... 48<br />
4.4 Ein einfaches Kernmodell der Quantenphysik ................... 54<br />
4.5 Radioaktivität und Kernreaktionen ............................ 61<br />
<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs . .............................. 85<br />
Bildquellenverzeichnis<br />
Cornelsen Experimenta: 18/1; IBM/Crommie, Lutz & Eigler: 39/1, 39/2; LD Systeme AG & Co. KG: 44/1, 45/1;<br />
Meyer, L., Potsdam: 13/1.<br />
1
02 Hinweise zur Arbeit mit dem Lehrermaterial<br />
1<br />
Hinweise zur Arbeit mit dem Lehrermaterial<br />
Die folgenden Empfehlungen und Materialien für den <strong>Physik</strong>unterricht der Klasse 12 sollen dem Lehrer Anregungen<br />
für seinen Unterricht geben und ihm eine rationelle Unterrichtsvorbereitung und -durchführung ermöglichen. Dabei<br />
wird keine Vollständigkeit angestrebt, sondern es werden Anregungen zu Schwerpunkten des Unterrichts gegeben.<br />
Grundlage ist der bearbeitete Lehrplan für die Jahrgangsstufe 12 in der Fassung vom Juli 2009.<br />
Die Empfehlungen und Materialien sind abgestimmt mit dem Lehrbuch<br />
− <strong>Physik</strong> Klasse 12, Gymnasium, Duden Schulbuchverlag 2010<br />
(ISBN 978-3-8355-3105-5)<br />
Als Nachschlagewerke für Inhalte aus der Sekundarstufe I sind zu empfehlen:<br />
− Basiswissen Schule <strong>Physik</strong>, Duden Schulbuchverlag<br />
ISBN 978-3-89818-013-9<br />
− Grundwissen S I im Überblick (Zusammenfassung des Grundwissens für das bayerische Gymnasium)<br />
ISBN 978-3-8355-3111-6<br />
Folgende zusätzlichen Materialien sind für Lehrkräfte und Schüler der Sekundarstufe II zu empfehlen:<br />
− Naturwissenschaftliche Formelsammlung für das bayerische Gymnasium.<br />
Duden Schulbuchverlag, ISBN 978-3-8355-3112-3<br />
− Basiswissen Schule <strong>Physik</strong> Abitur (mit DVD)<br />
Dudenverlag Mannheim · Leipzig · Wien · Zürich<br />
Duden Schulbuchverlag Berlin · Mannheim<br />
ISBN 978-3-89818-076-4<br />
− Experimentieranleitungen <strong>Physik</strong> Sekundarstufe II<br />
Duden Schulbuchverlag Berlin · Mannheim<br />
Printversion, ISBN 978-3-89517-793-4<br />
CD-ROM, ISBN 978-3-89517-781-1<br />
Über das gesamte Angebot des Duden Schulbuchverlags können Sie sich im Internet unter folgender Adresse<br />
informieren:<br />
http://www.duden.de<br />
Nachschlagewerke für die Schüler sind zu finden unter:<br />
http://www.schuelerlexikon.de<br />
Das vorliegende Material enthält:<br />
− eine Übersicht über den <strong>Physik</strong>unterricht der Klassen 7 –12,<br />
− einen Vorschlag für eine Unterrichtsplanung für die Klasse 12,<br />
− konkrete Unterrichtsmaterialien (Tafelbilder, Kopiervorlagen, Arbeitsblätter, Experimente, Projekte),<br />
− Hinweise zu den Experimenten des Lehrbuchs,<br />
− die ausführlichen <strong>Lösungen</strong> aller Aufgaben des Lehrbuchs.<br />
Für Anregungen, Vorschläge für konkrete Unterrichtsmaterialien, Kritiken und Hinweise ist der Duden Schulbuchverlags<br />
immer dankbar.<br />
Duden Schulbuchverlag<br />
Redaktion <strong>Physik</strong><br />
Bouchéstraße 12, Haus 8<br />
12435 Berlin<br />
E-Mail: physik@duden-paetec.de<br />
© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de
Übersicht über den <strong>Physik</strong>unterricht Klassen 7–12 Gymnasium (Stand 2010)<br />
2<br />
Klasse 7 Klasse 8 Klasse 9 Klasse 10<br />
<strong>Physik</strong> (2 Std.) <strong>Physik</strong> (2 Std.) <strong>Physik</strong> (2 Std.)<br />
Natur und Technik,<br />
Schwerpunkt <strong>Physik</strong> (2 Std.)<br />
<strong>Physik</strong> als Grundlage moderner Technik <strong>Physik</strong>alische Weltbilder<br />
Energieerhaltung –<br />
ein fundamentales Naturprinzip<br />
Übersicht über den <strong>Physik</strong>unterricht Klassen 7–12 Gymnasium (Stand 2010)<br />
10.1 Astronomische Weltbilder (8 Std.)<br />
9.1 Elektrik (18 Std.)<br />
8.1 Die Energie als Erhaltungsgröße<br />
(20 Std.)<br />
− Einführung der Energie als Erhaltungsgröße<br />
− Energieformen in der Mechanik (potenzielle<br />
und kinetische Energie und Arbeit,<br />
Leistung, Wirkungsgrad, Goldene<br />
Regel der Mechanik)<br />
7.1 Elektrischer Strom (18 Std.)<br />
Entwicklung des astronomischen Weltbilds von<br />
der Antike bis zu Kepler<br />
Aspekte der modernen Kosmologie<br />
Magnetisches und elektrisches Feld<br />
Elektromagnetische Induktion<br />
−<br />
−<br />
Elektrischer Stromkreis<br />
Magnetismus<br />
Größen zur Beschreibung des elektrischen<br />
Stromkreises<br />
−<br />
−<br />
−<br />
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−<br />
−<br />
10.2 Die Mechanik Newtons (32 Std.)<br />
9.2 Atome (22 Std.)<br />
Newtons Gesetze als Grundlage für die Beschreibung<br />
von Bewegungsabläufen<br />
Eindimensionale Bewegungen (Bewegungsgleichung,<br />
Fallbewegung, Schwingung)<br />
Zweidimensionale Bewegungen (waagerechter<br />
Wurf, Kreisbewegung, Planetenbewegungen)<br />
Einblick in die Grenzen der Gültigkeit der newtonschen<br />
Mechanik<br />
−<br />
−<br />
Aufbau der Atome<br />
Aufnahme und Abgabe von Energie<br />
Kernumwandlungen<br />
Strahlung radioaktiver Nuklide<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
8.2 Aufbau der Materie und<br />
Wärmelehre (18 Std.)<br />
− Aufbau der Materie und innere Energie<br />
(Teilchenmodell, Aggregatzustände,<br />
Temperatur)<br />
− Änderung der inneren Energie (1.<br />
Hauptsatz der Wärmelehre, Aggregatzustandsänderungen)<br />
− Energieentwertung<br />
− absolute Temperatur<br />
7.2 Kräfte in der Natur und Technik<br />
(22 Std.)<br />
− Grundgrößen der Kinematik<br />
− Kraft und Bewegungsänderung<br />
− Überblick über Kraftarten und ihre<br />
Ursachen<br />
− Kräfteaddition und -zerlegung an einfachen<br />
Beispielen<br />
− Kraft und Verformung<br />
10.3 Wellenlehre und Einblick in die Quantenphysik<br />
(16 Std.)<br />
− Wellenphänomene in verschiedenen Bereichen<br />
der <strong>Physik</strong><br />
− Wellencharakter und Teilchencharakter des<br />
Lichts<br />
− Teilchencharakter und Wellencharakter von<br />
Elektronen<br />
− Photonen und Masseteilchen als Quantenobjekte<br />
9.3 Kinematik und Dynamik<br />
geradliniger Bewegungen (16 Std.)<br />
− Darstellung von Bewegungsabläufen in<br />
Diagrammen<br />
− Bewegungsfunktionen für Bewegungen<br />
unter konstanter Krafteinwirkung<br />
8.3 Elektrische Energie (18 Std.)<br />
7.3 Optik (16 Std.)<br />
Elektrische Spannung<br />
Widerstände in einfachen Stromkreisen<br />
Elektrische Energie und Leistung<br />
Energieversorgung<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
Geradlinige Ausbreitung<br />
Bilder an Spiegeln und Linsen<br />
Farben<br />
−<br />
−<br />
−<br />
10.3 Profilbereich am NTG<br />
− Auswahl aus angegebenen Themen<br />
9.4 Profilbereich am NTG<br />
− Auswahl aus angegebenen Themen<br />
8.4 Profilbereich am NTG<br />
− Auswahl aus angegebenen Themen<br />
5 Std. für spezielle Aktivitäten wie ein Unterrichtsprojekt<br />
5 Std. für spezielle Aktivitäten wie ein<br />
Unterrichtsprojekt<br />
5 Std. für spezielle Aktivitäten wie ein<br />
Unterrichtsprojekt<br />
3
04 Übersicht über den <strong>Physik</strong>unterricht Klassen 7–12 Gymnasium (Stand 2010)<br />
Klasse 11 Lehrplanalternative Biophysik (Klasse 11) Klasse 12 Lehrplanalternative Astrophysik (Klasse 12)<br />
12.1 Orientierung am Himmel (6 Std.)<br />
12.1 Eigenschaften von Quantenobjekten<br />
(12 Std.)<br />
11.1 Auge und Ohr (21 Std.)<br />
11.1 Statisches elektrisches Feld (16 Std.)<br />
Überblick über typische astronomische Objekte<br />
Tägliche und jährliche Bewegung von Himmelskörpern<br />
−<br />
−<br />
Teilchencharakter von Photonen<br />
Wellencharakter von Elektronen<br />
Verhalten von Quantenobjekten<br />
−<br />
−<br />
−<br />
Das Auge<br />
Grenzen unserer Sehleistung<br />
Grundlagen der Akustik<br />
Das Ohr<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
Feldlinienbilder, Feldstärke<br />
Homogenes elektrisches Feld, Feld einer<br />
Punktladung<br />
−<br />
−<br />
12.2 Überblick über das Sonnensystem (9 Std.)<br />
12.2 Ein Atommodell der Quantenphysik<br />
(21 Std.)<br />
− Elektron im eindimensionalen<br />
Potenzialtopf<br />
− Quantenphysikalisches Modell des<br />
Wasserstoffatoms<br />
− Ausblick auf Mehrelektronensysteme<br />
11.2 Typische Untersuchungsmethoden<br />
der Biophysik (21 Std.)<br />
11.2 Statisches magnetisches Feld (8 Std.)<br />
Aufbau des Sonnensystems<br />
Bestimmung von Massen und Bahnparametern<br />
−<br />
−<br />
Lichtmikroskop<br />
Grundlagen elektrischer und magnetischer<br />
Felder<br />
Elektronenmikroskop<br />
Spektroskopische Verfahren<br />
−<br />
−<br />
Magnetische Flussdichte<br />
Stromdurchflossene Spulen<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
12.3 Die Sonne (17 Std.)<br />
− Spektrum der Sonne<br />
− Energieabstrahlung der Sonne<br />
− Energieerzeugung im Innern der Sonne<br />
− Aufbau der Sonne und Energietransport<br />
12.3 Strukturuntersuchungen zum Aufbau<br />
der Materie (6 Std.)<br />
Aufbau der Materie, Standardmodell<br />
Fundamentale Wechelwirkungen und<br />
ihre Austauschteilchen<br />
−<br />
−<br />
11.3 Neuronale Signalleitung und<br />
Informationsverarbeitung (21 Std.)<br />
− Zelluläre Grundlagen<br />
− Erregungsleitung im Nervensystem<br />
− Optische Täuschungen (fakultativ)<br />
11.3 Bewegung geladener Teilchen in<br />
Feldern und Einblick in die spezielle<br />
Relativitätstheorie (22 Std.)<br />
− Bewegung in homogenen elektrischen<br />
Feldern<br />
− Bewegung in homogenen magnetischen<br />
Feldern<br />
− Anwendungen (Massenspektrograf,<br />
Zyklotron)<br />
− Grundaussagen der speziellen Relativitätstheorie<br />
12.4 Sterne (18 Std.)<br />
− Entfernungsbestimmung und Bewegung von<br />
Sternen<br />
− Zustandsgrößen von Sternen<br />
− Hertzsprung-Russell-Diagramm<br />
− Sternentwicklung<br />
12.4 Ein einfaches Kernmodell der<br />
Quantenphysik (8 Std.)<br />
− Massendefekt und Bindungsenergie<br />
− Kernkraft, Potenzialtopfmodell, Stabilität<br />
von Atomkernen<br />
Aus den folgenden drei Themen sind<br />
ca. 21 Stunden auszuwählen:<br />
11.4 Photosynthese (21 Stunden)<br />
11.4 Elektromagnetische Induktion<br />
(14 Std.)<br />
Induktion im bewegten und im<br />
ruhenden Leiter<br />
Selbstinduktion<br />
−<br />
11.5 Strahlenbiophysik und Medizinphysik<br />
(21 Std.)<br />
−<br />
12.5 Großstrukturen im Weltall (13 Std.)<br />
12.5 Radioaktivität und Kernreaktionen<br />
(16 Std.)<br />
11.5 Elektromagnetische Schwingungen<br />
und Wellen (24 Std.)<br />
Milchstraße als typische Spiralgalaxie<br />
Entfernungsbestimmung von Galaxien<br />
Kosmologie<br />
−<br />
−<br />
−<br />
11.6 Grundlagen der Biomechanik<br />
(21 Std.)<br />
Radioaktive Strahlung<br />
Kernreaktionen, Aspekte der Nutzung<br />
der Kernenergie<br />
−<br />
−<br />
Elektromagnetische Schwingungen<br />
Elektromagnetische Wellen<br />
Licht als elektromagnetische Welle<br />
−<br />
−<br />
−<br />
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3<br />
Vorschlag für eine Unterrichtsplanung<br />
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Vorschlag für eine Unterrichtsplanung<br />
„Während die Schüler im bisherigen Unterricht einen Überblick über die wichtigsten Teilgebiete und Konzepte der <strong>Physik</strong><br />
erworben haben, erweitern sie nun in der Oberstufe ihre Fähigkeiten, indem sie ihre Kenntnisse durch theoretische<br />
Grundlagen vertiefen und miteinander verknüpfen. Dies führt einerseits zu einer breiten naturwissenschaftlichen Allgemeinbildung,<br />
die vor allem auf der zielgerichteten Verwendung fundamentaler Prinzipien und zeitgemäßer physikalischer<br />
Modelle beruht, andererseits erwerben die Schüler auf diese Weise ein modernes Weltbild, in das diese<br />
Prinzipien und Modelle sinnvoll eingebettet sind.<br />
Auch durch die Verwendung abstrakter Modelle können die Schüler nun anspruchsvollere Probleme lösen, wobei die<br />
Nützlichkeit mathematischer Verfahren an vielen Stellen deutlich wird. Darüber hinaus erkennen sie, dass physikalische<br />
Modelle die Basis für das Verständnis vieler Alltagsphänomene und technischer Anwendungen bilden.“<br />
Soweit ein Auszug aus dem neuen Lehrplan für die Oberstufe. In Jahrgangsstufe 12 werden, wie schon in Jahrgangsstufe<br />
11, Inhalte aus dem vorhergehenden <strong>Physik</strong>unterricht (Quantenobjekte Kl. 10, Fotoeffekt Kl. 10, Atom- und Kernphysik<br />
Kl. 9) wieder aufgegriffen und vertieft. Das betrifft vor allem die Nutzung von Modellen und die mathematische<br />
Beschreibung von Sachverhalten.<br />
Zentrale Themen in Jahrgangsstufe 12 sind die Quantenphysik sowie das eng damit verbundene Thema „Radioaktivität<br />
und Kernreaktionen“. Dabei sollte bewusst an die bisher erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten angeknüpft und<br />
zentrale Kompetenzen (mit Fachwissen umgehen, Methoden der <strong>Physik</strong> nutzen, Informationen erschließen und austauschen,<br />
Sachverhalte erkennen und bewerten) weiterentwickelt werden. Die Schüler sollen dazu befähigt werden, zunehmend<br />
selbstständig zu arbeiten, eigene Versuchsideen zu entwickeln, mit Simulationen zu arbeiten, Informationen<br />
selbst zu suchen, zu bewerten, zu verarbeiten und zu präsentieren.<br />
Ein wichtiges Ziel ist es, die Schüler solide auf das Abitur vorzubereiten. „Die Kompetenzbereiche der Einheitlichen<br />
Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung werden wie bisher unter Berücksichtigung der verschiedenen Anforderungsbereiche<br />
in einem ausgewogenen Verhältnis in die Abituraufgaben eingearbeitet. Dies bedeutet, dass neben<br />
Reproduktion und Anwendung (Anforderungsbereiche I und II) auch unbekannte Sachverhalte mithilfe erworbener<br />
Kompetenzen zu erarbeiten sind (Anforderungsbereich III – Transfer). Zudem wird bei der Erstellung der Aufgaben weiterhin<br />
auf einen deutlichen Kontextbezug (Experimente, Technik, Alltag) geachtet. Der Anteil von Aufgaben, bei denen<br />
keine „klassische Musterlösung“ (oft rechnerisch) erwartet wird, hat bereits in den schriftlichen Abiturprüfungen der<br />
vergangenen Jahre leicht zugenommen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Aufgaben, bei denen die Schülerinnen<br />
und Schüler<br />
− Sachverhalte qualitativ erklären,<br />
− Diagramme interpretieren,<br />
− ihre Meinung zu bestimmten Sachverhalten begründen,<br />
− mögliche Lösungsstrategien anbieten müssen.“<br />
Soweit ein Auszug aus den Vorgaben des ISB Bayern vom Februar 2010.<br />
Die Abituraufgaben sollen vom Niveau her nicht über die Anforderungen im bisherigen Grundkurs hinausgehen.<br />
Auszüge aus den Musterabituraufgaben sowie Aufgabenmöglichkeiten für ein Kolloquium werden am Ende dieses<br />
Buchs vorgestellt. Weitere Aufgaben findet man zum Beispiel im Band zum G8 Abitur des Starkverlags.<br />
Abkürzungen:<br />
LB Lehrbuch<br />
SE Schülerexperiment<br />
DE Demonstrationsexperiment<br />
DSE Demonstrationsexperiment (unter Mitarbeit der Schüler)<br />
LM Lehrermaterial<br />
AB Arbeitsheft<br />
Hinweis zu der Auswahl der Medien:<br />
Es wurden möglichst viele Programme bzw. Simulationen angegeben, mit denen sich die Inhalte veranschaulichen<br />
lassen. Es sei darauf hingewiesen, dass laufend neue Simulationsprogramme und Auswertungstools zur Verfügung gestellt<br />
werden. Die Lehrkraft trifft eine Auswahl (auch je nachdem, ob entsprechende Programme vorhanden sind bzw.<br />
wie viel Zeit investiert werden kann). Frei erwerbbare Applets (z. B. Fendt, PhysLets) sind im Internet zu finden bzw.<br />
auch auf der RLFB – CD. Die Programme Albert und Galileo sind beim Klettverlag erhältlich, PhysSmart bei Aulis. Dabei<br />
ist zu beachten: Simulationen ersetzen selbstverständlich keine Realexperimente, weder Demonstrationsversuche noch<br />
Schülerversuche.<br />
5
06 Vorschlag für eine Unterrichtsplanung<br />
Inhalte Methodische Hinweise und Hinweise zur Kompetenzentwicklung Hinweise auf Lehr- und Lernmittel<br />
Stundenzahl<br />
12 Ph 12.1 Eigenschaften von Quanten objekten LB S. 7 –38<br />
4 Teilchencharakter von Photonen<br />
DE: Fotoeffekt (aus Kl. 10 bekannt)<br />
AB: Der Fotoeffekt<br />
DE: Gegenfeldmethode<br />
Versuche zum Fotoeffekt lassen sich nur durch den Teilchencharakter von<br />
Licht erklären. Die Gegenfeldmethode führt einerseits zum planckschen<br />
Wirkungsquantum,<br />
andererseits zur Energie der Photonen E = h f<br />
Quantitative Behandlung des Fotoeffekts,<br />
Deutung nach Einstein<br />
Energie und Impuls des Photons<br />
Zur Bestimmung von h: Methode der<br />
Leuchtdioden.<br />
LM: Bestimmung von h mithilfe von Leuchtdioden<br />
Simulationsmöglichkeiten:<br />
Physsmart: Fotoeffekt, Gegenfeldmethode<br />
Fendt-Applet: Fotoeffekt<br />
Photoelectric PhEt<br />
Da Masse und Energie äquivalent sind, kann dem Photon eine Masse und<br />
damit auch ein Impuls zugewiesen werden: p = h<br />
} λ<br />
In diesem Zusammenhang lassen sich ein weiteres Mal die verschiedenen<br />
Modelle für Licht und ihre Grenzen aufzeigen.<br />
Schülerreferate:<br />
Modellvorstellungen vom Licht<br />
Streit: „Was ist Licht?“<br />
siehe LB S. 36, Aufgabe 2.<br />
5 Wellencharakter von Elektronen<br />
LM: Zusammenhang Impuls-Wellenlänge<br />
LM: Die Elektronenbeugungsröhre<br />
Nach de Br o g l i e sollten Teilchen auch als Welle beschrieben werden können,<br />
wenn Wellen Teilchencharakter haben können: Der Übertrag auf die Wellenlänge<br />
eines Teilchen erfolgt umgekehrt wie bei Licht: λ = h<br />
} p = h<br />
} mν<br />
Zusammenhang zwischen Impuls und<br />
Wellenlänge nach de Br o g l i e<br />
LM: Funktionsweise der Elektronenbeugungsröhre<br />
DE: Elektronenbeugungsröhre mit Auswertung<br />
des Versuchs – Bestimmung der<br />
Wellenlänge.<br />
Simulationsprogramme:<br />
Der quantenmechanische Doppelspaltversuch<br />
von K. MuthsaM<br />
Physsmart: Feynmans Gewehr<br />
LM: Doppelspaltexperiment bei Elektronen<br />
LB S. 21<br />
Die schon aus der 10. Klasse bekannte Elektronenbeugungsröhre bringt den<br />
Nachweis des Wellencharakters, zusätzlich kann auch die Wellenlänge der<br />
Elektronen bestimmt werden.<br />
Qualitative Experimente mit der<br />
Elektronen beugungsröhre<br />
Das Verhalten von Elektronen im Doppelspaltexperiment kann anhand des<br />
Experiments von Jö n s s o n nachverfolgt werden.<br />
Quantitative Datenauswertung von<br />
Doppelspalt- oder Gitterversuchen, z. B.<br />
auch mithilfe geeigneter Simulationsprogramme<br />
Technische Anwendung, z. B. Prinzip des<br />
Elektronenmikroskops<br />
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Vergleich des Lichtmikroskops mit dem Elektronenmikroskop.
Inhalte Methodische Hinweise und Hinweise zur Kompetenzentwicklung Hinweise auf Lehr- und Lernmittel<br />
Stundenzahl<br />
3 Beschreibung des Verhaltens von<br />
Quantenobjekten<br />
LM: AB zur Unschärferelation<br />
Simulationen:<br />
Physsmart: Unschärferelation<br />
Es werden die Eigenschaften von Quantenobjekten herausgearbeitet<br />
(haben etwas „Körniges“, „Welliges“ und „Stochastisches“).<br />
Wahrscheinlichkeitsaussagen zu Interferenzversuchen<br />
mit einzelnen Quantenobjekten<br />
Unbestimmtheitsrelation von h eisenBerg<br />
22 Ph 12.2 Ein Atommodell der Quantenphysik LB S. 39 – 84<br />
7 Beschreibung eines Elektrons im eindimensionalen<br />
Potenzialtopf<br />
AB: Das Energieniveauschema des Wasserstoffs<br />
DE: Spektralröhren; Balmerlampe; Umkehrung<br />
der Na-Linie<br />
LM: Wiederholung der Spektren, Energieniveauschema<br />
Eine kurze Übersicht über die Entwicklung von Atommodellen führt zurück<br />
auf die aus der Mittelstufe bekannten Energieniveauschematas.<br />
Wiederholung der verschiedenen Arten von Spektren.<br />
Anwendungsmöglichkeit: Funktionsweise eines Lasers.<br />
Emittiertes und absorbiertes Licht<br />
atomarer Gase, Zusammenhang<br />
zwischen Linienspektren und Energiestufen,<br />
Energieniveauschema<br />
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Das Elektron im Potenzialtopf: Grundlage ist die Schrödingergleichung, die<br />
für die Quantenphysik den gleichen Stellenwert hat, wie die newtonschen<br />
Grundgleichungen in der klassischen Mechanik.<br />
Veranschaulichung mehrdimensionaler<br />
stehender Wellen, z. B. durch Chladni-<br />
Figuren<br />
Vorschlag für eine Unterrichtsplanung<br />
Simulation:<br />
Atomos: Schrödingergleichung<br />
Physlets: <strong>Lösungen</strong> der eindimensionalen<br />
Schrödingergleichung<br />
Albert: Stationäre Schrödingergleichung<br />
(auch Tunneleffekt)<br />
Feyn-Simulator von Matthias Amelunxen<br />
LM: Chladni-Figuren<br />
LM: Schwingende Seite<br />
LM: Der lineare Potentialtopf<br />
Eine Vereinfachung der dreidimensionalen Gleichung ist der lineare<br />
Potenzial topf mit unendlich hohen Wänden. Dies führt zu den <strong>Lösungen</strong>:<br />
Elektron im Potenzialtopf mit unendlich<br />
hohen Wänden, stehende Wellen<br />
und Aufenthaltswahrscheinlichkeiten,<br />
diskrete Energiewerte<br />
En = h2<br />
} · n2<br />
2 8 · me L<br />
Diese <strong>Lösungen</strong> lassen sich modellhaft mit den Schwingungen einer Seite in<br />
der Mechanik vergleichen.<br />
Hinweis auf die zeitunabhängige, eindimensionale<br />
Schrödingergleichung als<br />
quantenphysikalische Grundgleichung<br />
LM: <strong>Lösungen</strong> der Schrödingergleichung<br />
(mit Küblbeck-Programmen)<br />
AB: Das Wasserstoffatom<br />
Sind die Elektronen im endlich hohen Potenzialtopf, ergibt sich auch eine<br />
entsprechende Aufenthaltswahrscheinlichkeit außerhalb des Topfes. Hier<br />
kann man die Bedeutung des Tunneleffektes zeigen.<br />
Interpretation der graphischen <strong>Lösungen</strong><br />
der Schrödingergleichung für den endlich<br />
hohen Potentialtopf, Hinweis auf<br />
den Tunneleffekt<br />
7
08 Vorschlag für eine Unterrichtsplanung<br />
Inhalte Methodische Hinweise und Hinweise zur Kompetenzentwicklung Hinweise auf Lehr- und Lernmittel<br />
Stundenzahl<br />
6 Quantenphysikalisches Modell<br />
des Wasserstoffatoms<br />
Wendet man den linearen Potenzialtopf auf zwei Dimensionen an, nämlich x<br />
und y, lassen sich als Analogon die Klangfiguren von Chladni verwenden. Die<br />
Zustände, welche man in drei Dimensionen erhält ähneln denen, die man in<br />
der 9. Klasse für das Atom angesehen hat.<br />
Grafische Veranschaulichung der<br />
<strong>Lösungen</strong> der Schrödingergleichung für<br />
das Coulombpotenzial (nur Radialanteil)<br />
Simulation:<br />
Schrödingers Schlange (Freeware<br />
Programm);<br />
Schrödinger-Wippe ( von Küblbeck)<br />
Quantenphysik-Programme von Prof. Dr.<br />
Denninger<br />
Mithilfe des Programms „Schrödingers Schlange“ kann man die <strong>Lösungen</strong><br />
der Schrödingergleichung veranschaulichen. Die Lösung<br />
Dreidimensionale Darstellung der<br />
Aufenthaltswahrscheinlichkeiten durch<br />
Orbitale<br />
} = –13,6 eV · 1<br />
2 }<br />
n 2<br />
der Schrödingergleichung liefert die bekannten Balmerlinien bzw. die anderen<br />
bekannten Linien des H-Atoms.<br />
En = me · e4<br />
}<br />
8 ε 2 · 1<br />
· h2 n 0<br />
Spektrallinien des Wasserstoffatoms als<br />
experimentelle Bestätigung<br />
3 Ausblick auf Mehrelektronensysteme<br />
Die Quantenzahlen n, l und m ergeben sich aus der Schrödingergleichung<br />
und beschreiben entsprechende Zustände des Atoms. Einer bestimmten<br />
Hauptquantenzahl n lassen sich 2n 2 Zustände zuordnen. Nach Pauli können<br />
in einem Atom niemals zwei Elektronen mit vier identischen Quantenzahlen<br />
existieren.<br />
Charakterisierung der Elektronenzustände<br />
durch Quantenzahlen, Pauli-<br />
Prinzip<br />
Mit den aufgestellten Regeln lässt sich der Aufbau des Periodensystems der<br />
Elemente mithilfe der gewonnen Quantenzahlen erklären.<br />
Deutung des Periodensystems der<br />
Elemente mithilfe von Quantenzahlen<br />
Im Folgenden werden einige Versuche gezeigt, welche die Theorie bestätigen:<br />
− Franck-Hertz-Versuch (hier mit dem klassischen Hg-Rohr) zeigt die charakteristische<br />
U-I-Kennlinie mit Maxima und Minima, welche eindeutig auf die<br />
Energieniveaus im Atom hindeuten.<br />
4 Experimentelle Befunde und Anwendungen<br />
zum quantenphysikalischen<br />
Atommodell<br />
DE: Franck-Hertz-Rohr mit Hg oder Ne<br />
AB: Der Franck-Hertz-Versuch<br />
Energieaufnahme durch Stoßanregung<br />
(Franck-Hertz-Versuch)<br />
DE: Aufnahme des Spektrums von Röntgenstrahlung<br />
AB: Das Röntgenspektrum<br />
Auch das charakteristische Spektrum der Röntgenstrahlung lässt sich mit dem<br />
Atommodell erklären.<br />
Röntgenstrahlung<br />
(Erzeugung, Spektrum)<br />
Schülerreferate; Arbeit mit dem LB,<br />
Informationssuche im Internet, Präsentation<br />
<strong>Physik</strong> des Lasers (LB S. 47– 49); Rastertunnelmikroskop (LB S. 57) und Spektren<br />
in der Astronomie (LB S.46), sowie weitere Themen stehen zur Auswahl.<br />
Simulation: Laser in PhET<br />
2 Ein Beispiel einer Anwendung in<br />
Wissenschaft und Technik<br />
(z. B. Einblick in die Absorptions- und<br />
Emissionsspektroskopie, auch in der<br />
Astronomie, Funktionsprinzip des Lasers)<br />
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Inhalte Methodische Hinweise und Hinweise zur Kompetenzentwicklung Hinweise auf Lehr- und Lernmittel<br />
Stundenzahl<br />
6 Ph 12.3 Strukturuntersuchungen zum Aufbau der Materie LB S. 85 –104<br />
Simulation:<br />
Rutherford scattering (PhET)<br />
http://phet.colorado.edu/index.php<br />
Atomos: Rutherford<br />
Rutherford Zoom; Wolfgang Kuntsch<br />
LM: Wiederholung Streuversuch von<br />
Rutherford<br />
AB: Strukturuntersuchungen zum Aufbau<br />
der Materie<br />
6 Aufbau der Materie und Teilchenfamilien<br />
des Standardmodells<br />
Ausgehend vom Wissen über den Materieaufbau aus der Mittelstufe, werden<br />
als zentrales Hilfsmittel die Streuexperimente vorgestellt.<br />
Entdeckung des Atomkerns durch Streuung<br />
von Alpha-Teilchen<br />
Es werden die beiden Teilchenfamilien Leptonen und Hadronen im Standardmodell<br />
vorgestellt sowie die zugehörigen Antiteilchen thematisiert.<br />
Zusammensetzung der Hadronen aus<br />
Quarks<br />
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Leptonen, Quarks und ihre Antiteilchen<br />
Simulation:<br />
Farbladungsausstausch; Bogendörfer; Uni<br />
Erlangen;<br />
LM: Übersicht über Elementarteilchen und<br />
Wechselwirkungen<br />
Zum Verständnis des Modells gehören die vier grundlegenden „Kräfte“ bzw.<br />
Wechselwirkungen mit ihren entsprechenden Austauschteilchen.<br />
Die fundamentalen Wechselwirkungen<br />
und ihre Austauschteilchen<br />
LB S. 92–93<br />
LB S. 98 –101<br />
Zusatzthemen: Wiederholung der Teilchenbeschleuniger; Hinweis auf<br />
Feynman-Diagramme und das Ringen um das Verständnis der fundamentalen<br />
Wechselwirkungen.<br />
8 Ph 12.4 Ein einfaches Kernmodell der Quantenphysik LB S. 105 –120<br />
Vorschlag für eine Unterrichtsplanung<br />
Schülerreferate zur Wiederholung<br />
AB: Atome und Atomkerne<br />
AB: Massendefekt – mittlere Bindungsenergie<br />
– Energiefreisetzung<br />
Protonen und Neutronen im Potenzialtopf<br />
der Kernkraft<br />
4<br />
Massendefekt und mittlere Bindungsenergie<br />
je Nukleon in Abhängigkeit von<br />
der Nukleonenzahl, Energiegewinnung<br />
aus Atomkernen<br />
Hinweis: CD der Energieversorger<br />
Zunächst werden die Grunddaten der Atomkerne aus der Mittelstufe wiederholt:<br />
Der Kern baut sich aus Protonen (m ; +e) und den Neutronen (m,<br />
neutral) auf. Die Massenzahl A ist die Summe aus der Zahl der Protonen und<br />
der Neutronen. Die Dichte der Kernmaterie lässt sich bestimmen.<br />
Beim Zusammensetzen der einzelnen Protonen und Neutronen wird Energie<br />
frei (Massendefekt; Musterrechnung für Helium). Die Auswertung der Bindungsenergien<br />
je Nukleon lässt zwei Möglichkeiten der Energiegewinnung<br />
zu: Kernfusion und Kernspaltung.<br />
LM: Potenzialtopfmodell des Atomkerns mit<br />
Anwendungen<br />
Die Anordnung der Protonen und Neutronen im Atomkern auf entsprechenden<br />
Energieniveaus führt zum Potenzialtopfmodell des Kerns. Durch<br />
verschiedene Energieniveaus lassen sich sowohl die diskreten Energiewerte<br />
der γ-Strahlung erklären als auch β-Strahlung und α-Strahlung (unter Zuhilfenahme<br />
des Tunneleffekts) anschaulich darstellen.<br />
Eigenschaften der Kernkraft und zugehöriges<br />
Potenzialtopfmodell, Verteilung<br />
der Protonen und Neutronen auf die jeweils<br />
möglichen Energieniveaus, diskrete<br />
Energiewerte von γ-Quanten<br />
3<br />
Simulation: Nuclear Physics; PhET<br />
Eine Nuklidkarte (N-Z-Diagramm) aller Kerne verschafft eine Überblick über<br />
die Bereiche stabiler und instabiler Atomkerne.<br />
1 Stabilität von Atomkernen, Entstehung<br />
von α- und β-Strahlung durch Kernumwandlungen<br />
9
10 0 Vorschlag für eine Unterrichtsplanung<br />
Inhalte Methodische Hinweise und Hinweise zur Kompetenzentwicklung Hinweise auf Lehr- und Lernmittel<br />
Stundenzahl<br />
16 Ph 12.5 Radioaktivität und Kernreaktionen LB S. 121–160<br />
DE: Ablenkung verschiedener Strahlungen<br />
im Magnetfeld<br />
Simulationen:<br />
Klett: <strong>Physik</strong> Labor: Strahlungsarten aus<br />
dem Atomkern, Ablenkung in verschiedenen<br />
Feldern., auch Abschirmbarkeit mit verschiedenen<br />
Materialien simulierbar.<br />
DE: Versuch von Absorption radioaktiver<br />
Strahlung<br />
LM: Wiederholung der Nachweisgeräte<br />
Radioaktive Strahlung stammt entweder aus in der Natur vorkommenden<br />
Radioisotopen oder aber sie wird künstlich hervorgerufen. Wir unter scheiden<br />
zwischen α-, β- und γ-Strahlung, welche in verschiedenen Experimenten unterschieden<br />
werden können:<br />
Radioaktive Strahlung<br />
2<br />
Untersuchungsmöglichkeiten zur Unterscheidung<br />
der Strahlungsart<br />
Durchlässigkeit durch verschiedene Materialien, Ablenkung in elektrischen<br />
und magnetischen Feldern<br />
An dieser Stelle bietet es sich an, die Nachweisgeräte für radioaktive Strahlung<br />
durch z. B. Referate zu wiederholen.<br />
Simulationen:<br />
Klett <strong>Physik</strong>labor: Natürliche Radioaktivität<br />
in der Isotopentafel; Zerfallsreihe<br />
Die natürliche Radioaktivität gibt es seit Millionen von Jahren. Die natürlichen<br />
Radionuklide kann man in vier Zerfallsreihen einteilen. In verschiedenen Diagrammen<br />
lassen sich die einzelnen Zerfälle übersichtlich darstellen.<br />
Natürliche Zerfallsreihen, Nuklidkarte<br />
1<br />
AB: Eigenschaften radioaktiver Strahlung<br />
AB: Eigenschaften und Nutzung von<br />
Gammastrahlung<br />
Mit entsprechenden Grundannahmen kann man das Abstandsgesetz für<br />
β- und γ- Strahlung herleiten:<br />
− punktförmige Strahlungsquelle,<br />
− Abstrahlung erfolgt in alle Richtungen gleich,<br />
− keine Absorption von Strahlung,<br />
− jedes Teilchen wird auch registriert.<br />
Abstandsgesetz<br />
1<br />
Damit erhält man: z ~ 1<br />
}<br />
r 2<br />
DE: Aufnahme des Zerfallsgesetzes, z. B. mit<br />
einem Isotopengenerator.<br />
Modellierung des Zerfallsgesetzes mithilfe<br />
eines Computerprogramms.<br />
AB: Natürliche Radioaktivität<br />
Nun wird das Zerfallsgesetz, ähnlich wie in der 9. Klasse, hergeleitet, jetzt<br />
allerdings unter Einsatz der e-Funktion, welche in der 11. Klasse in Mathematik<br />
behandelt wurde. An dieser Stelle wird auch die Aktivität behandelt.<br />
Zerfallsgesetz<br />
2<br />
Simulation:<br />
Klett: <strong>Physik</strong> Labor: Natürliche Radioaktivität,<br />
Zerfallsgesetz Simulieren mit verschiedenen<br />
Halbwertzeiten.<br />
Physlets: Mutter Tochter …. Zerfall und<br />
radio aktives Gleichgewicht<br />
Mithilfe des Zerfallsgesetzes können Altersbestimmungen vorgenommen<br />
werden:<br />
C-14 Methode und Uran-Blei-Methode werden ausführlicher besprochen,<br />
andere Methoden in Form von Aufgaben bereitgestellt.<br />
Anwendung des radioaktiven Zerfalls<br />
zur Altersbestimmung<br />
2<br />
Schülerreferate zu verschiedenen Methoden,<br />
basierend auf Pressemitteilungen (z. B.: Die<br />
falsche Tochter Ramses o. Ä.)<br />
LM: Uran-Blei Methode<br />
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Inhalte Methodische Hinweise und Hinweise zur Kompetenzentwicklung Hinweise auf Lehr- und Lernmittel<br />
Stundenzahl<br />
Simulationen:<br />
Klett: <strong>Physik</strong> Labor: Biologische Wirkung der<br />
Strahlung<br />
Zum Strahlenschutz werden die gängigen Größen (Energiedosis und Äquivalentdosis)<br />
wiederholt sowie die verschiedenen Strahlenbelastungen (natürliche,<br />
künstliche) dargestellt. Das Thema wird in die Methode „Präsentieren<br />
von Informationen“ eingebunden.<br />
1 Strahlenbelastung des Menschen durch<br />
natürliche und künstliche Strahlung,<br />
Strahlenschutz<br />
AB: Zerfallsreihen und Belastung durch<br />
Radon<br />
LM: Aufstellen von Energiebilanzen an<br />
Beispielen<br />
AB: Kernspaltung und radioaktive Strahlung<br />
AB: Kernenergie<br />
Die Erhaltungsgrößen (Energie und Impuls) erlauben es, die genaueren Vorgänge<br />
bei Kernreaktionen zu berechnen. Wir unterscheiden endotherme und<br />
exotherme Reaktionen.<br />
Kernreaktionen, Aspekte der Nutzung<br />
der Kernphysik<br />
5<br />
Energiebilanzen und Impulsbilanzen bei<br />
Kernreaktionen<br />
Simulation:<br />
Klett: <strong>Physik</strong> Labor: Entdeckung der Kernspaltung;<br />
Steuern eines Reaktors<br />
Nuclear Fission ; PhET<br />
LM: Funktionsweise Siedewasserreaktor<br />
Der Energiegewinn bei der Spaltung von 1 kg Uran kann berechnet werden.<br />
Die Funktionsweise verschiedenen Reaktoren wird erläutert.<br />
Kernspaltung, Kettenreaktionen, Prinzip<br />
eines Kernreaktors<br />
Neutronen, welche zur Kernspaltung benötigt werden, wurden erst 1932 von<br />
ChadwiCk nachgewiesen. Der Weg zur Entdeckung des Neutrons wird kurz<br />
aufgezeigt. Eine Neutronenquelle wird vorgestellt.<br />
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Entdeckung und Nachweis des Neutrons<br />
Simulation:<br />
Klett: <strong>Physik</strong> Labor: Der Atomkern unter<br />
Beschuss: Entdeckung des Neutrons<br />
Neben der Spaltung schwerer Atomkerne in zwei leichtere kann auch durch<br />
Verschmelzen leichter Kerne zu schwereren Energie gewonnen werden (Diagramm!).<br />
Es wird das Prinzip der Kernfusion erläutert und der Energiegewinn<br />
berechnet.<br />
Der Stand der Fusionstechnik wird kurz vorgestellt.<br />
Kernfusion, Prinzip eines Fusionsreaktors<br />
Gewinnung von Energie aus Atomkernen<br />
(Spaltung und Fusion)<br />
WinFunktion <strong>Physik</strong>: p-p- Zyklus; CNO Zyklus<br />
Simplified MRT; PhET<br />
Vorschlag für eine Unterrichtsplanung<br />
In der Medizin gibt es diagnostische und therapeutische Anwendungen der<br />
Kerntechnik.<br />
Anwendungen in der Medizin<br />
CD: Energiewelten (Arbeitskreis Schulinformation/<br />
Energie)<br />
Schülerreferate, Recherche im Internet,<br />
Präsentationen<br />
Dieser Punkt eignet sich insbesondere zur Informationsbeschaffung und zum<br />
Bewerten der einzelnen Quellen sowie zum Präsentieren der gewonnen<br />
Erkenntnisse.<br />
Chancen und Risiken der Kernenergietechnik,<br />
Sicherheitsvorkehrungen, Entsorgung<br />
radioaktiver Materialien<br />
2<br />
LB S. S.186–195<br />
Das letzte Kapitel gibt Hinweise für die Schüler zur Abiturvorbereitung. Es<br />
enthält Aufgaben aus dem Musterabitur des ISB für das Fach <strong>Physik</strong> am G8.<br />
Nach<br />
Bedarf<br />
11
12 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
4<br />
Das zentrale Thema der Jahrgangsstufe 12 ist die Struktur<br />
der Materie mit den Schwerpunkten<br />
− Eigenschaften von Quantenobjekten,<br />
− Ein Atommodell der Quantenphysik,<br />
− Strukturuntersuchungen zum Aufbau der Materie,<br />
− Ein einfaches Kernmodell der Quantenphysik,<br />
− Radioaktivität und Kernreaktionen.<br />
Dabei kann vielfach an Kenntnisse der Schüler angeknüpft<br />
werden, die sie im vorhergehenden <strong>Physik</strong>unterricht<br />
erworben haben.<br />
Kennzeichnend für die Jahrgangsstufe 12 ist die Arbeit<br />
mit z. T. anspruchsvollen Modellen und die verstärkte<br />
mathematische Durchdringung. Erhöhte Anforderungen<br />
sind, auch mit Blick auf das anstehende Abitur, an die<br />
Selbstständigkeit der Schüler zu stellen. Das gilt für die<br />
Mitwirkung an Experimenten ebenso wie für die Informationssuche<br />
sowie die Verarbeitung, Bewertung und<br />
Präsentation von Informationen.<br />
4.1<br />
Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
Eigenschaften von Quantenobjekten<br />
Die Schüler haben bereits in Jahrgangsstufe 10 einige<br />
elementare Kenntnisse über Quantenobjekte erworben.<br />
Im Abschnitt „Quantenobjekte – Elektronen, Photonen,<br />
Masseteilchen“ haben sie erfahren,<br />
− was Quantenobjekte sind,<br />
− dass Elektronen Teilchen- und Wellencharakter haben,<br />
− welche Rolle der Zufall in der Quantenphysik spielt.<br />
An dieses Wissen kann angeknüpft werden, wobei eine<br />
ausführliche Wiederholung sicher sinnvoll ist. Dazu kann<br />
die Übersicht zum Grundwissen aus den Jahrgangsstufen<br />
7–11 im Lehrbuch S. 162–181 mit genutzt werden.<br />
Zu empfehlen ist auch die Nutzung der beiliegenden<br />
Arbeitsblätter und Folien.<br />
Inhaltliche Schwerpunkte in Jahrgangsstufe 12 sind:<br />
− die quantitative Beschreibung des Fotoeffekts und<br />
der Photonen (Energie, Impuls),<br />
− die Behandlung der de-Broglie-Beziehung,<br />
− die Deutung und quantitative Beschreibung von Doppelspaltexperimenten<br />
und<br />
− die Unbestimmtheitsrelation von Heisenberg.<br />
Für das methodische Herangehen bieten sich unterschiedliche<br />
Varianten an:<br />
(a) Nach einer Wiederholung von Grundlagen aus Jahrgangsstufe<br />
10 werden – ausgehend vom Zufall in<br />
der Quantenphysik – die Eigenschaften von Quantenobjekten<br />
am Beispiel von Photon und Elektron<br />
behandelt. Der Fotoeffekt wird als wichtiges historisches<br />
Experiment einbezogen, steht aber nicht am<br />
Anfang der Behandlung und nimmt damit keine<br />
zentrale Stellung ein.<br />
(b) Das Vorgehen folgt der traditionellen Darstellung<br />
des Lehrplans und des Lehrbuchs: Ausgangspunkt<br />
ist der Fotoeffekt, seine Deutung und seine quantitative<br />
Beschreibung. Anschließend wird der Wellencharakter<br />
von Elektronen behandelt und abschließend<br />
allgemeine Aussagen zum Verhalten von<br />
Quantenobjekten getroffen.<br />
Wir orientieren uns nachfolgend an der im Lehrplan und<br />
im Lehrbuch dargestellten Variante.<br />
Es empfiehlt sich, zunächst das zu wiederholen, was in<br />
Jahrgangsstufe 10 zu Quantenobjekten bereits vermittelt<br />
wurde. Dazu kann die Lehrkraft die beiliegende Folie<br />
nutzen, die zum einen allgemeine Aussagen zu Quantenobjekten<br />
enthält und zum anderen auf den Teilchencharakter<br />
und den Wellencharakter von Elektronen eingeht.<br />
Letzteres war ein Schwerpunkt im Abschnitt „Quantenobjekte“<br />
in Jahrgangsstufe 10.<br />
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Eigenschaften von Quantenobjekten<br />
Quantenobjekte und ihre Eigenschaften<br />
Zu den Quantenobjekten, mit denen sich die Quantenphysik<br />
beschäftigt, gehören Elektronen, Photonen, Neutronen und Protonen,<br />
aber auch Atome und Moleküle.<br />
Im Unterschied zu den uns umgebenden makroskopischen Körpern gilt<br />
für die Quantenobjekte:<br />
− Quantenobjekte bewegen sich nicht auf Bahnen.<br />
− Quantenobjekte sind keine kleinen Kügelchen.<br />
− Bei Quantenobjekten treten Teilchen- und Welleneigenschaften auf.<br />
Quantenobjekte<br />
Das<br />
Elektron<br />
haben etwas Welliges, was ihre Ausbreitung<br />
bestimmt und z. B. auch Interferenz bewirkt.<br />
haben etwas Körniges oder Teilchenhaftes,<br />
was sich z. B. bei einer Ortsmessung zeigt.<br />
haben etwas Stochastisches, was keine Aussage<br />
über das Verhalten eines einzelnen<br />
Quantenobjekts erlaubt, wohl aber Wahrscheinlichkeitsaussagen<br />
für eine große Anzahl<br />
von Quantenobjekten.<br />
ist als klassisches Teilchen beschreibbar.<br />
m = 9,1 · 10 –31 kg<br />
e = 1,6 · 10 –19 C<br />
Es besitzt eine bestimmte Geschwindigkeit<br />
und damit kinetische Energie.<br />
zeigt auch Welleneigenschaften.<br />
Es treten Beugung<br />
und Inter ferenz auf.<br />
13<br />
FoliE
14 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
FoliE<br />
Der Lehrplan fordert zunächst die Behandlung des Teilchencharakters<br />
von Photonen. Es bietet sich an, dazu den<br />
äußeren lichtelektrischen Effekt genauer zu betrachten.<br />
Dabei ist zu beachten, dass dieser Effekt bereits in Jahrgangsstufe<br />
10 phänomenologisch behandelt wurde.<br />
Für das methodische Herangehen hat sich der folgende<br />
Weg bewährt:<br />
− Anknüpfend an die Kenntnisse der Schüler aus Jahrgangsstufe<br />
10 wird der Fotoeffekt wiederholt. Die<br />
entsprechenden Experimente können als Lehrerdemonstrationsexperimente<br />
oder auch als Schülerexperimente<br />
gestaltet werden. Anregungen dazu bietet<br />
das beiliegende Arbeitsblatt.<br />
−<br />
Es wird in der Diskussion mit den Schülern herausgearbeitet,<br />
wie man die verschiedenen Phänomene,<br />
die sich in den Experimenten gezeigt haben, deuten<br />
kann. Dazu ist es sinnvoll, die den Schülern aus dem<br />
vorhergehenden <strong>Physik</strong>unterricht bereits bekannten<br />
Modelle für das Licht (b Folie unten) zu wiederholen.<br />
Dabei ist zu beachten: Der Fotoeffekt kann mit unterschiedlichen<br />
Modellen erklärt werden. Im LB S. 10 sind<br />
zwei Varianten dargestellt.<br />
−<br />
−<br />
Es werden energetische Betrachtungen zu den drei<br />
Fällen E > WA , E = WA und E < WA durchgeführt.<br />
Anschließend erfolgen quantitative Betrachtungen<br />
anhand der Einstein-Geraden bzw. der<br />
einsteinschen Gleichung für den Fotoeffekt. Der<br />
Schwerpunkt sollte dabei auf der Interpretation<br />
der Einstein-Geraden bzw. der einsteinschen Gleichung<br />
liegen, nicht auf formalen Berechnungen.<br />
Die Bestimmung der fundamentalen Naturkonstanten<br />
h kann mit der Gegenfeldmethode (LB S. 11) oder mithilfe<br />
von Leuchtdioden (b beiliegende Folie) erfolgen.<br />
Zumindest eine der beiden Varianten sollte im Unterricht<br />
realisiert werden.<br />
Die h-Bestimmung mit Leuchtdioden ist einfacher. Sie ermöglicht<br />
es darüber hinaus, Kenntnisse der Schüler aus<br />
dem vorhergehenden Unterricht (Wellenlängenbestimmung,<br />
Zusammenhang zwischen Wellenlänge und Frequenz)<br />
zu wiederholen.<br />
Verschiedene Modelle für das licht<br />
Modell lichtstrahl Modell Welle Modell Photon<br />
eignet sich zur<br />
Beschreibung des<br />
Wegs, den Licht<br />
zurücklegt.<br />
Keine Aussage zur<br />
Natur des Lichts<br />
eignet sich zur<br />
Erklärung von<br />
Beugung und<br />
Inter ferenz.<br />
Licht hat Wellencharakter.<br />
eignet sich zur<br />
Erklärung des Fotoeffekts.<br />
Licht hat Teilchencharakter.<br />
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Der Fotoeffekt<br />
Eigenschaften von Quantenobjekten<br />
1. Zur Untersuchung des Fotoeffekts wird die skizzierte Versuchsanordnung genutzt.<br />
Beschreiben Sie anhand der Skizze den Versuchsaufbau und den Ablauf des Versuchs!<br />
2.<br />
Erwartung für den Versuch:<br />
Führen Sie die folgenden Experimente durch und beschreiben Sie jeweils das Ergebnis!<br />
UV-Licht<br />
UV-Licht<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Zinkplatte Elektroskop<br />
Zinkplatte Elektroskop<br />
Licht<br />
rotes<br />
Licht<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Glasplatte<br />
UV-Licht<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
geladene<br />
Zinkplatte<br />
Zinkplatte Elektroskop<br />
Zinkplatte Elektroskop<br />
Ergebnis: Rotes Licht vermag auch bei aus einer Zinkplatte<br />
Elektroskop<br />
Elektronen abzulösen. Mit UV-Licht diese Ablösung auch bei Intensität.<br />
15<br />
ArbEiTSblATT
16 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
ArbEiTSblATT<br />
Der Fotoeffekt<br />
1. Zur Untersuchung des Fotoeffekts wird die skizzierte Versuchsanordnung genutzt.<br />
Beschreiben Sie anhand der Skizze den Versuchsaufbau und den Ablauf des Versuchs!<br />
2.<br />
Eine positiv bzw. negativ geladene Zinkplatte<br />
wird mit unterschiedlichem Licht bestrahlt.<br />
Die Ladung der Platte wird vom Elektroskop<br />
angezeigt.<br />
Erwartung für den Versuch:<br />
Licht kann Energie an die Elektronen einer Metalloberfläche in kontinuierlichen Beträgen<br />
abgeben. Rotes Licht wird bei hinreichender Intensität die Energie für die Ablösung von<br />
Elektronen liefern.<br />
Führen Sie die folgenden Experimente durch und beschreiben Sie jeweils das Ergebnis!<br />
UV-Licht<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
Zinkplatte Elektroskop<br />
Zinkplatte wird nicht entladen.<br />
UV-Licht<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Zinkplatte wird entladen.<br />
Zinkplatte Elektroskop<br />
Licht<br />
rotes<br />
Licht<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Zinkplatte Elektroskop<br />
Zinkplatte wird nicht entladen.<br />
Glasplatte<br />
UV-Licht<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
geladene<br />
Zinkplatte<br />
Zinkplatte Elektroskop<br />
Zinkplatte wird nicht entladen.<br />
Elektroskop<br />
Ergebnis: Rotes Licht vermag auch bei hoher Intensität aus einer Zinkplatte keine<br />
Elektronen abzulösen. Mit UV-Licht gelingt diese Ablösung auch bei geringer Intensität.<br />
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Der äußere lichtelektrische Effekt<br />
Eigenschaften von Quantenobjekten<br />
Die Erscheinung, dass aus der Oberfläche eines Körpers bei Bestrahlung<br />
mit Licht Elektronen austreten können, wird als äußerer lichtelektrischer<br />
Effekt bezeichnet.<br />
2<br />
1<br />
0<br />
–1<br />
–2<br />
− Die Steigung des Graphen ist das plancksche Wirkungsquantum h.<br />
− Der Schnittpunkt des Graphen mit der Abszissenachse ist die Grenzfrequenz<br />
fG .<br />
− Der Schnittpunkt des Graphen mit der Ordinatenachse ergibt den<br />
Betrag der Ablösearbeit WA .<br />
Die Energiebilanz beim äußeren lichtelektrischen Effekt lautet:<br />
h · f = W A + E kin<br />
h plancksches Wirkungsquantum (h = 6,626 · 10 –34 J · s)<br />
f Frequenz des eingestrahlten Lichts<br />
WA Austrittsarbeit (Materialkonstante)<br />
kinetische Energie der herausgelösten Elektronen<br />
E kin<br />
E kin = e · U<br />
in eV<br />
W A<br />
E kin = h · f – W A<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Grenzfrequenz f G<br />
∆f<br />
∆E<br />
∆E<br />
} = h<br />
∆f<br />
Frequenz f<br />
in 10 14 Hz<br />
17<br />
FoliE
18<br />
FoliE<br />
Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
h-bestimmung mit leuchtdioden (lEDs)<br />
Leuchtdioden sind spezielle Dioden, die in Durchlassrichtung betrieben<br />
werden. Sie senden Licht aus, wenn eine bestimmte Mindestspannung<br />
U S anliegt. Ursache für die Energieabgabe ist die Rekombination von<br />
Löchern und beschleunigten Elektronen im Halbleiter.<br />
Experimentell kann man die Kennlinien von Leuchtdioden aufnehmen.<br />
V<br />
100 Ω<br />
A<br />
100<br />
50<br />
0<br />
0<br />
I in mA<br />
Siliciumdiode<br />
rote LED<br />
gelbe LED<br />
grüne LED<br />
weiße LED<br />
Durchlassrichtung<br />
1 U s 3 4 U in V<br />
− Aus den Kennlinien ergibt sich die zum Betrieb erforderliche<br />
Mindestspannung US .<br />
− Die Wellenlänge des Lichts kann den Daten des Herstellers entnommen<br />
oder experimentell bestimmt werden.<br />
− Die Frequenz des Lichts ergibt sich mit f = c<br />
} .<br />
λ<br />
Schaltbrett mit leuchtdioden λ in nm f in 10 14 Hz U S in V<br />
480 6,25 2,60<br />
560 5,35 2,20<br />
590 5,08 2,10<br />
635 4,72 1,95<br />
665 4,51 1,85<br />
950 3,16 1,31<br />
Für die Energiebilanz bei der Spannung U S ergibt sich:<br />
Energie des Elektrons<br />
im Halbleiter<br />
e ∙ U S<br />
=<br />
=<br />
Energie des abgestrahlten<br />
Photons<br />
h ∙ f<br />
Mithilfe dieser Gleichung kann bei bekanntem e, U S und f das<br />
plancksche Wirkungsquantum h berechnet werden.<br />
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Die Experimente zum Fotoeffekt zeigen: Photonen besitzen<br />
Teilchencharakter. Sie können mit einem Teilchenmodell<br />
beschrieben werden. Ihnen kann eine Energie zugeordnet<br />
werden, die nur von der Frequenz bzw. von der<br />
Wellenlänge abhängig ist. Mit zunehmender Frequenz<br />
vergrößert sich die Energie der Photonen. Photonen<br />
des roten Lichts haben eine etwa halb so große Energie<br />
(ca. 1,5 eV) wie Photonen des blauen Lichts (ca. 3,0 eV).<br />
Die Größenordnungen von Energie, Masse und Impuls<br />
eines Photons im sichtbaren Bereich sind im Tafelbild unten<br />
angegeben.<br />
Ein zweiter inhaltlicher Schwerpunkt ist die Behandlung<br />
des Wellencharakters von Elektronen. In Jahrgangsstufe<br />
10 war das bereits Inhalt des <strong>Physik</strong>unterrichts, wobei<br />
dort die Behandlung auf experimenteller und phänomenologischer<br />
Grundlage erfolgte. Zu empfehlen ist<br />
eine Wiederholung der Experimente mit der Elektronenbeugungsröhre.<br />
Dazu kann auch das beiliegende Arbeitsblatt<br />
genutzt werden.<br />
Der neue Aspekt in Klasse 12 besteht darin, dass durch<br />
Einführung der de-Broglie-Wellenlänge eine quantitative<br />
Beschreibung erfolgen kann.<br />
Mit der Geschwindigkeit der Elektronen<br />
v = √ } 2 e ∙ U<br />
} m<br />
(Wiederholung aus Kl. 11) und der de-Broglie-Wellenlänge<br />
λ = h<br />
}<br />
m ∙ v<br />
daraus kann man folgern:<br />
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Energie und impuls eines Photons<br />
Eigenschaften von Quantenobjekten 19<br />
Eine Vergrößerung der Beschleunigungsspannung bedeutet<br />
eine Vergrößerung der Geschwindigkeit und damit<br />
eine Verkleinerung der Wellenlänge. Je kleiner die<br />
Wellenlänge ist, desto enger liegen die Maxima auf dem<br />
Schirm zusammen. Das lässt sich mit einer Elektronenbeugungsröhre<br />
experimentell leicht zeigen.<br />
Quantitative Betrachtungen können z. B. für das Jönsson-Experiment<br />
(b LB S. 22) durchgeführt werden. Dabei<br />
ist allerdings zu empfehlen, mit Beschleunigungsspannungen<br />
U ≤ 2,5 kV zu arbeiten, weil man so unter 10 %<br />
der Vakuumlichtgeschwindigkeit bleibt und damit in<br />
guter Näherung noch nichtrelativistisch arbeiten kann.<br />
Als eine technische Anwendung empfiehlt sich die Behandlung<br />
eines Elektronenmikroskops in einer Bauform,<br />
die gut mit einem Lichtmikroskop verglichen werden<br />
kann. Die beiliegende Folie kann dazu genutzt werden.<br />
Dabei kann das Problem des Auflösungsvermögens A<br />
eines Mikroskops diskutiert werden. Mit A ~ 1<br />
} ergibt sich:<br />
λ<br />
Die Wellenlängen, die Elektronen zugeordnet werden<br />
können, sind wesentlich kleiner als die des sichtbaren<br />
Lichts (λElektron bei U = 2,5 kV: 2,5 ∙ 10 –11 m, λLicht = 500 nm<br />
= 5 ∙ 10 –7 m). Das bedeutet eine Vergrößerung des Auflösungsvermögens<br />
um den Faktor 104 .<br />
Photonen können als Teilchen aufgefasst werden, die sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen.<br />
Ihnen kann eine Energie, eine Masse und ein Impuls zugeordnet werden.<br />
Energie eines Photons Masse eines Photons impuls eines Photons<br />
E = h · f<br />
E =<br />
h · c<br />
}<br />
λ<br />
im sichtbaren Bereich<br />
(1,55 – 3,3 eV)<br />
Aus E = m · c 2 folgt:<br />
m = E<br />
}<br />
c 2 =<br />
h · f<br />
}<br />
c 2<br />
Mit f = c<br />
} erhält man:<br />
λ<br />
m = h · c<br />
} λ<br />
(2,8 · 10 –36 – 5,8 · 10 –36 kg)<br />
Mit p = m · v erhält man<br />
für den Impuls eines<br />
Photon mit v = c:<br />
p = h<br />
}<br />
λ =<br />
h · f<br />
}<br />
c<br />
= E<br />
}<br />
c<br />
(0,8 · 10 –27 – 1,7 · 10 –27 kg · m<br />
} s )<br />
TAFElbilD
20 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
ArbEiTSblATT<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
Die Elektronenbeugungsröhre<br />
Die Skizze zeigt eine Elektronenbeugungsröhre. Beschriften Sie diese Skizze!<br />
U H<br />
Auf dem Schirm kann man Ringe erkennen. Ergänzen Sie die nachfolgenden Sätze!<br />
Das Muster wird von den Elektronen erzeugt. Dafür sprechen die<br />
folgenden Ergebnisse bei der Durchführung des Experiments:<br />
− Erhöht<br />
man die Beschleunigungsspannung, so werden die Durch-<br />
−<br />
messer der Kreise .<br />
Bringt man einen Magneten in die Nähe des Beugungsmusters, so<br />
wird die Ringstruktur .<br />
Im Ergebnis der Untersuchungen kann man formulieren:<br />
U<br />
Katode<br />
Elektronen besitzen auch . Elektronen kann eine<br />
zugeordnet werden, die von der und damit von der<br />
abhängt.<br />
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1.<br />
2.<br />
3.<br />
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Die Elektronenbeugungsröhre – lösung<br />
Eigenschaften von Quantenobjekten<br />
Die Skizze zeigt eine Elektronenbeugungsröhre. Beschriften Sie diese Skizze!<br />
U H<br />
Heizpannung<br />
Beschleunigungsspannung<br />
Auf dem Schirm kann man Ringe erkennen. Ergänzen Sie die nachfolgenden Sätze!<br />
Das Muster wird von den Elektronen erzeugt. Dafür sprechen die<br />
folgenden Ergebnisse bei der Durchführung des Experiments:<br />
− Erhöht<br />
man die Beschleunigungsspannung, so werden die Durch-<br />
−<br />
messer der Kreise kleiner .<br />
Im Ergebnis der Untersuchungen kann man formulieren:<br />
Bringt man einen Magneten in die Nähe des Beugungsmusters, so<br />
wird die Ringstruktur seitlich versetzt .<br />
Elektronen besitzen auch Welleneigenschaften . Elektronen kann eine Wellenlänge<br />
zugeordnet werden, die von der Beschleunigungsspannung und damit von der<br />
Geschwindigkeit der Elektronen abhängt.<br />
U<br />
Katode<br />
Anode<br />
Grafit<br />
Vakuumröhre<br />
Beugungsringe<br />
21<br />
ArbEiTSblATT
22<br />
FoliE<br />
Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
Lichtquelle<br />
Kondensor<br />
Objekt<br />
Objektiv<br />
Zwischenbild<br />
Okular<br />
Auge<br />
lichtmikroskop und Elektronenmikroskop<br />
lichtmikroskop Elektronenmikroskop<br />
Das Objekt wird mit Licht durchstrahlt.<br />
Die Abbildung erfolgt durch<br />
optische Linsen<br />
(Nutzung der Brechung von<br />
Licht).<br />
Es entsteht ein vergrößertes Bild<br />
des Objekts, das mit den Augen<br />
betrachtet oder fotografiert<br />
werden kann.<br />
Meist wird mit 20-facher bis<br />
1000-facher Vergrößerung<br />
gearbeitet.<br />
Das Auflösungsvermögen ist<br />
durch die Wellenlänge des Lichts<br />
begrenzt<br />
(bei blauem Licht: 0,4 µm).<br />
Elektronenquelle<br />
Kondensorspulen<br />
(Magnetlinse)<br />
Objekt<br />
Objektspulen<br />
(Magnetlinse)<br />
Zwischenbild<br />
Projektionsspulen<br />
(Magnetlinse)<br />
Auge<br />
Leuchtschirm<br />
mit Bild, Fotoplatte<br />
Das Objekt wird mit schnell bewegten<br />
Elektronen durchstrahlt.<br />
Die Abbildung erfolgt durch<br />
Magnetlinsen<br />
(Nutzung der Ablenkung von<br />
Elektronen in Magnetfeldern).<br />
Es entsteht ein vergrößertes Bild<br />
des Objekts, das mit den Augen<br />
betrachtet oder fotografiert<br />
werden kann.<br />
Die Vergrößerung ist etwa um<br />
den Faktor 10 3 größer als bei<br />
einem Lichtmikroskop.<br />
Das Auflösungsvermögen ist<br />
durch die Beschleunigungsspannung<br />
begrenzt<br />
(bei 100 kV : 0,3 nm).<br />
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Ein dritter Schwerpunkt ist die Beschreibung des Verhaltens<br />
von Quantenobjekten, das sich deutlich von dem<br />
makroskopischer Objekte und damit von unserem Erfahrungsbereich<br />
unterscheidet. Um diese Unterschiede<br />
herauszuarbeiten, ist es zweckmäßig die Prinzipien der<br />
klassischen <strong>Physik</strong> zunächst noch einmal zu verdeutlichen<br />
(b Folie oben). Laplace formulierte die Grundpositionen<br />
der klassischen <strong>Physik</strong> so:<br />
Wir müssen den jetzigen Zustand des Weltalls als Wirkung<br />
eines früheren und als Ursache des folgenden betrachten.<br />
Ein Dämon möge alle Kräfte der Natur sowie<br />
die Lage und die Geschwindigkeit aller Teilchen, aus denen<br />
die Natur besteht, in einem bestimmten Augenblick<br />
kennen. Könnte er zudem all diese Daten einer Rech-<br />
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Eigenschaften von Quantenobjekten 23<br />
Grundlegende Prinzipien der klassischen <strong>Physik</strong><br />
1. Kausalitätsprinzip: Jede Wirkung beruht auf einer Ursache.<br />
2. Determinismus: Alles Geschehen auf der Welt ist durch kausale<br />
Zusammenhänge in seinem Verlauf unabänderlich bestimmt.<br />
3. objektivierbarkeit: Der beobachtete Naturvorgang läuft unab hängig<br />
und unbeeinflusst von dem Beobachter ab. Das Naturgeschehen ist<br />
objektivierbar. Es lässt sich unabhängig vom Beobachter objektiv beschreiben.<br />
Eigenschaften von Quantenobjekten<br />
Quantenobjekte verhalten sich anders als die makroskopischen<br />
Objekte, mit denen wir es in unserem Erfahrungsbereich zu tun haben:<br />
− Für einzelne Quantenobjekte können Messergebnisse nicht vorhergesagt<br />
werden.<br />
− Für eine große Anzahl von Quantenobjekten kann man Wahrscheinlichkeitsaussagen<br />
treffen und Gesetze formulieren.<br />
− Quantenobjekte können durch den Messprozess gravierend beeinflusst<br />
werden.<br />
− Je bestimmter der Ort x eines Quantenobjekts ist, umso unbestimmter<br />
ist sein Impuls (seine Geschwindigkeit) und umgekehrt. Für<br />
Quantenobjekte gilt die heisenbergsche Unbestimmtheitsrelation:<br />
∆x ∙ ∆p ≥ h<br />
}<br />
4π<br />
nung zugrunde legen, so wäre er fähig, die Bewegung<br />
der größten Körper des Weltalls und der kleinsten Atome<br />
vorherzusagen. Für ihn wäre nichts unbestimmt, Zukunft<br />
und Vergangenheit lägen offen vor ihm.<br />
Die Quantenphysik stellt die Kausalität und die Objektiv<br />
ierbarkeit infrage. Für eine große Anzahl von Quantenobjekten<br />
lassen sich Wahrscheinlichkeitsaussagen treffen.<br />
Damit ist auch die Kausalität wieder hergestellt.<br />
Überzeugend lassen sich die Zusammenhänge am Beispiel<br />
der Interferenz von Licht und von einzelnen Photonen<br />
darstellen (b beiliegende Folie). Eine Gegenüberstellung<br />
von makroskopischen Objekten und Quantenobjekten<br />
(b Folie) ist ebenfalls sehr hilfreich für das Verständnis.<br />
FoliE<br />
FoliE
24<br />
FoliE<br />
Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
Lichtquelle<br />
Quelle für<br />
einzelne<br />
Photonen<br />
Quelle für<br />
einzelne<br />
Photonen<br />
interferenz von licht und von einzelnen Photonen<br />
Doppelspalt Schirm<br />
Doppelspalt Schirm<br />
Doppelspalt CCD-Array<br />
Doppelspalt<br />
CCD-Array<br />
Auf dem Schirm ergeben<br />
sich zwei Häufungsbereiche.<br />
Es entsteht ein<br />
Interferenzmuster mit<br />
Bereichen der Verstärkung<br />
und der Abschwächung.<br />
Bei wenigen Photonen<br />
ergibt sich ein Muster,<br />
aus dem man keinen gesetzmäßigenZusammenhang<br />
erkennen kann.<br />
Bei einer größeren Anzahl<br />
von Photonen ergibt<br />
sich ein typisches<br />
Interferenzmuster, vergleichbar<br />
mit dem von<br />
Licht.<br />
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Eigenschaften von Quantenobjekten<br />
Makroskopische objekte und Quantenobjekte<br />
Quantenobjekte sind die Objekte, mit denen sich die Quantenphysik beschäftigt.<br />
Zu ihnen gehören Elektronen, Photonen, Neutronen, Protonen, Atome und Moleküle.<br />
Sie unterscheiden sich in ihrem Verhalten grundsätzlich von makroskopischen<br />
Objekten.<br />
Makroskopische objekte Quantenobjekte<br />
z. B. Ball, Ziegelstein, Murmel z. B. Elektronen, Photonen, Atome<br />
Makroskopische Objekte bewegen<br />
sich auf Bahnen.<br />
Für ein makroskopisches Objekt kann<br />
man Ort und Impuls im Rahmen der<br />
Grenzen der Messgenauigkeit angeben.<br />
Schickt man ein makroskopisches<br />
Objekt mehrfach durch einen Doppelspalt,<br />
so geht es stets entweder durch<br />
den einen oder durch den anderen<br />
Spalt.<br />
Ein makroskopisches Objekt geht stets<br />
durch genau einen Spalt hindurch.<br />
Man kann vorhersagen, durch welchen<br />
Spalt es geht.<br />
Eine große Anzahl von makroskopischen<br />
Objekten ändert nichts an der<br />
Vorhersagbarkeit des Ergebnisses.<br />
Für makroskopische Objekte sind<br />
keine Quanteneffekte beobachtbar.<br />
m = 1,0 kg, Ortsunschärfe: 1 Atomdurchmesser<br />
(10 –10 m)<br />
Die Unbestimmtheit der Geschwindig-<br />
–25<br />
keit beträgt: ∆v ≥ 5,3 · 10 m<br />
}<br />
s<br />
Quantenobjekte bewegen sich nicht<br />
auf Bahnen.<br />
Je bestimmter der Ort eines Quantenobjekts<br />
ist, desto unbestimmter ist<br />
sein Impuls und umgekehrt.<br />
Schickt man ein Quantenobjekt in großer<br />
Anzahl durch einen Doppelspalt,<br />
so bildet sich auf einem Schirm ein<br />
typisches Interferenzmuster heraus.<br />
Elektronenquelle<br />
Für ein einzelnes Quantenobjekt ist<br />
nicht vorhersagbar, durch welchen<br />
Spalt es geht.<br />
Bei einer großen Anzahl von Quantenobjekten<br />
sind Wahrscheinlichkeitsaussagen<br />
möglich.<br />
Für Quantenobjekte spielen Quanteneffekte<br />
eine entscheidende Rolle.<br />
Elektron: Bei einer Ortsunschärfe von<br />
∆x = 0,0529 nm (bohrscher Radius)<br />
beträgt die Unbestimmtheit der<br />
Geschwindigkeit ∆v ≥ 1 000 km<br />
}<br />
s .<br />
25<br />
FoliE
26 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
Abschließend sei auf ein fachliches Problem aufmerksam<br />
gemacht, das bei Interferenzversuchen mit Licht (Photonen)<br />
eine Rolle spielt, im Unterricht aber meist übergangen<br />
wird. Es geht um die Begründung dafür, was an<br />
einem Detektor registriert wird. Wir betrachten dazu ein<br />
Mach-Zehnder-Interferometer mit einer Lichtquelle L,<br />
zwei Spiegeln, zwei Strahlteilern und zwei Detektoren<br />
(b Skizze).<br />
L<br />
X<br />
Spiegel 1<br />
A<br />
Strahlteiler 1<br />
Bei den Strahlteilern ist wesentlich, dass die Reflexion bei<br />
dem einem Strahlteiler an der Vorderfläche und bei dem<br />
anderen Strahlteiler an der Rückfläche erfolgt (b Skizze).<br />
Zum Detektor 1 gelangt das Licht auf zwei Wegen.<br />
B<br />
Strahlteiler 2<br />
Spiegel 2<br />
Weg A<br />
− Bei der Reflexion an der Vorderfläche von Strahlteiler<br />
1 erfolgt ein Phasensprung von λ<br />
} .<br />
2<br />
− Bei der Reflexion am Spiegel 1 erfolgt ebenfalls ein<br />
Phasensprung von λ<br />
} .<br />
2<br />
− Beim Durchgang durch Strahlteiler 2 erfolgt keine<br />
Phasenänderung.<br />
Weg b<br />
− Beim Durchgang durch Strahlteiler 1 erfolgt keine<br />
Phasenänderung.<br />
− Bei der Reflexion am Spiegel 2 erfolgt ein Phasensprung<br />
von λ<br />
} .<br />
2<br />
− Ebenfalls ein Phasensprung von λ<br />
} erfolgt bei der<br />
2<br />
Reflexion an der Vorderfläche von Strahlteiler 2.<br />
Ein Vergleich beider Wege zeigt: Bei Detektor 1 befindet<br />
sich das Licht, das verschiedene Wege zurückgelegt hat,<br />
in gleicher Phase. Es tritt konstruktive Interferenz auf.<br />
2<br />
1<br />
Analog dazu kann man die Wege des Lichts zu Detektor<br />
2 verfolgen.<br />
Weg A<br />
− Bei der Reflexion an der Vorderfläche von Strahlteiler<br />
1 erfolgt ein Phasensprung von λ<br />
} .<br />
2<br />
− Bei der Reflexion am Spiegel 1 erfolgt ebenfalls ein<br />
Phasensprung von λ<br />
} .<br />
2<br />
− Bei der Reflexion an der Rückfläche von Strahlteiler<br />
2 erfolgt keine Phasenänderung, beim Durchgang<br />
durch den Strahlteiler ebenfalls nicht.<br />
Weg b<br />
− Beim Durchgang durch Strahlteiler 1 erfolgt keine<br />
Phasenänderung.<br />
− Bei der Reflexion am Spiegel 2 erfolgt ein Phasensprung<br />
von λ<br />
} .<br />
2<br />
− Beim Durchgang durch Strahlteiler 2 erfolgt keine<br />
Phasenänderung.<br />
Ein Vergleich beider Wege zeigt hier: Es tritt an Detektor<br />
2 eine Phasendifferenz von λ<br />
} auf. Damit liegt destruk-<br />
2<br />
tive Interferenz vor. Detektor 2 registriert kein Licht.<br />
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4.2<br />
Ein Atommodell der Quantenphysik<br />
Der Weg zu einem modernen Atommodell – genauer, zu<br />
einem Modell für die Atomhülle – kann im Unterricht in<br />
verschiedener Weise gegangen werden.<br />
Eine Möglichkeit besteht darin, zunächst experimentelle<br />
Befunde zu sammeln, die nur mit einem modernen<br />
Atommodell widerspruchsfrei zu erklären sind:<br />
− Leuchtende Gase senden Linienspektren aus. Beim<br />
Durchgang von weißem Licht durch Gase entstehen<br />
Absorptions-Linienspektren.<br />
− Experimente zur Stoßanregung (Franck-Hertz-Versuch)<br />
liefern Hinweise auf diskrete Energieniveaus.<br />
− Die Analyse eines Röntgenspektrums legt die Vermutung<br />
nahe, dass in der Atomhülle diskrete Energieniveaus<br />
existieren.<br />
Mit dem Modell Potenzialtopf lassen sich die Phänomene<br />
deuten, das Orbitalmodell liefert eine anschauliche Deutung<br />
des Atoms.<br />
Die andere Möglichkeit ist im Lehrplan angelegt: Es wird<br />
vom bisherigen Wissen der Schüler über Atome und über<br />
Licht ausgegangen und anschließend mit dem Modell Potenzialtopf<br />
ein Modell eingeführt, das im Verbindung mit<br />
der Schrödingergleichung zu einem tieferen Verständnis<br />
atomarer Vorgänge führt.<br />
–<br />
+<br />
Atomhülle<br />
Atomkern<br />
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Aufbau des Atoms<br />
Ein Atommodell der Quantenphysik 27<br />
Ein Atom besteht aus<br />
−<br />
−<br />
einem positiv geladenen Atomkern<br />
(r ≈ 10 –15 m) mit Protonen und Neutronen,<br />
einer negativ geladenen Atomhülle<br />
(r ≈ 10 –10 m) mit Elektronen.<br />
Seine Masse beträgt 10 –27 – 10 –24 kg.<br />
Bei einem neutralen Atom gilt: Anzahl der Protonen = Anzahl der Elektronen<br />
Für die Massen der Elementarteilchen gilt: m p ≈ m n m e ≈ 1<br />
}<br />
1840 m p (m e vernachlässigbar)<br />
Massenzahl = Protonenzahl (Ordnungszahl) + Neutronenzahl<br />
A = Z + N<br />
Experimentelle Befunde für das quantenphysikalische<br />
Atommodell und Anwendungen dieses Modells werden<br />
nachgestellt.<br />
Wir orientieren uns nachfolgend an der im Lehrplan und<br />
Lehrbuch dargestellten Variante.<br />
In Jahrgangsstufe 9 wurde der Aufbau von Atomen bereits<br />
relativ ausführlich behandelt. Inhalte des Unterrichts<br />
waren:<br />
− die Größe von Atomen,<br />
− der Streuversuch von Rutherford,<br />
− ein elementares Atommodell (Kern-Hülle-Modell),<br />
− Vorgänge im Atom bei der Emission und Absorption<br />
von Licht,<br />
− die Entstehung und Anwendung von Röntgenstrahlung.<br />
Mit Blick auf die inhaltlichen Schwerpunkte der Jahrgangsstufe<br />
12 ist es zweckmäßig, an diesen Kenntnisse<br />
anzuknüpfen. In welcher Form Wiederholungen erfolgen,<br />
sollte die Lehrkraft von der Klassensituation abhängig<br />
machen. Bei der historischen Entwicklung von Atommodellen<br />
(b beiliegende Folie) bieten sich Kurzreferate<br />
zu den einzelnen Modellen an, wobei auf die Nutzbarkeit<br />
und die Grenzen des jeweiligen Modells eingegangen<br />
werden sollte.<br />
TAFElbilD
28<br />
FoliE<br />
Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
Entwicklung der Vorstellungen vom Atom<br />
1860 bis 1900<br />
Untersuchung von Katodenstrahlen<br />
(EugEn goldstEin, PhiliPP lEnard,<br />
J. J. th o m s o n)<br />
1902<br />
Atommodell von J. J. th o m s o n<br />
Positiv geladene „Flüssigkeit“ mit<br />
eingebetteten Elektronen<br />
(Rosinenkuchen-Modell)<br />
1911<br />
Atommodell von ErnEst ruthErford<br />
(Planetenmodell) –<br />
1913<br />
Atommodell von niEls Bo h r<br />
(Schalenmodell)<br />
ab 1925<br />
Quantenmechanisches Atommodell<br />
WErnEr hEisEnBErg<br />
Er W i n schrödingEr<br />
max Bo r n<br />
Katodenstrahlen sind schnell bewegte<br />
Elektronen. Mit den Elektronen<br />
wurde das erste Elementarteilchen<br />
gefunden.<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
+<br />
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–<br />
–<br />
– –<br />
–<br />
–<br />
Dieses Atommodell ist nur mit<br />
mathematischen Mitteln beschreibbar.<br />
Die Elektronen sind<br />
keine Teilchen und bewegen sich<br />
nicht auf Bahnen.<br />
+<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–
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Ein Atommodell der Quantenphysik<br />
Quantenhafte Emission und Absorption von licht<br />
Im bohrschen Atommodell bedeutet die Emission bzw. die Absorption<br />
von Licht den Übergang eines Elektrons von einer Bahn auf eine andere.<br />
Emission eines Photons Absorption eines Photons<br />
Ein Elektron „springt“ von einer<br />
kernferneren auf eine kernnähere<br />
Bahn.<br />
n 2<br />
n 1<br />
E 1<br />
E 2<br />
+<br />
h · f = ∆E<br />
– +<br />
Dabei wird eine Energieportion<br />
ausgesendet (emittiert).<br />
Ein Elektron wird von einer kernnäheren<br />
auf eine kernfernere<br />
Bahn „gehoben“.<br />
n 2<br />
n 1<br />
E 1<br />
E 2<br />
–<br />
h · f = ∆E<br />
Dabei wird eine Energieportion<br />
aufgenommen (absorbiert).<br />
Im quantenmechanischen Atommodell wird von Energieniveaus ausgegangen,<br />
die für die Elektronen in der Atomhülle existieren. Emission<br />
bzw. Absorption bedeutet den Übergang eines Elektrons von einem<br />
Energieniveau auf ein anderes.<br />
E<br />
–<br />
Emission von Photonen Absorption von Photonen<br />
–<br />
∆E<br />
–<br />
–<br />
Photon<br />
Es wird mit Photonen Energie<br />
abgegeben.<br />
E4 E3 E2 E1 E 0<br />
E<br />
–<br />
–<br />
∆E<br />
–<br />
Photon<br />
Es wird mit Photonen Energie<br />
aufgenommen.<br />
Die Energie entspricht einer bestimmten Frequenz f und mit c = λ · f<br />
einer bestimmten Wellenlänge.<br />
–<br />
E4 E3 E2 E1 E 0<br />
29<br />
FoliE
30<br />
FoliE<br />
Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
0<br />
– 0,85<br />
– 1,5<br />
– 3,4<br />
– 13,6<br />
Das Energieniveauschema des Wasserstoffs<br />
− Für ein Wasserstoffatom im Grundzustand ( n = 1) beträgt die Ionisierungsenergie<br />
13,6 eV.<br />
− Die möglichen Übergänge auf ein bestimmtes Niveau sind nach<br />
<strong>Physik</strong>ern benannt (Lyman, Balmer, Paschen, Brackett, Pfund).<br />
− Sichtbares Licht hat Energien zwischen 1,5 eV (langwelliges, rotes<br />
Licht) und 3,3 eV (kurzwelliges, violettes Licht). Das bedeutet:<br />
• Nur einige Spektrallinien der Balmer-Serie liegen im sichtbaren<br />
Bereich.<br />
• Die Linien der Lyman-Serie liegen im ultravioletten Bereich, die der<br />
anderen Serien im infraroten Bereich.<br />
0<br />
– 0,85<br />
– 1,5<br />
– 3,4<br />
E in eV<br />
Lyman-Serie<br />
Balmer-Serie<br />
Paschen-Serie<br />
Ausgewählte Energieniveaus der balmer-Serie<br />
E in eV<br />
H α<br />
(rot)<br />
H β<br />
(grün)<br />
H γ<br />
(blau)<br />
+10,2 eV<br />
H δ<br />
(violett)<br />
H α : λ = 656,28 nm Hγ: λ = 434,05 nm<br />
H β : λ = 486,13 nm H δ : λ = 410,17 nm<br />
+13,6 eV<br />
n = ∞<br />
n = 4<br />
n = 3<br />
n = 2<br />
n = 1<br />
(Grundzustand)<br />
n = ∞<br />
n = 5<br />
n = 4<br />
n = 3<br />
n = 2<br />
© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de
1.<br />
© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de<br />
Das Energieniveauschema des Wasserstoffs<br />
Ein Atommodell der Quantenphysik<br />
Die Skizze zeigt einen Ausschnitt aus dem Energieniveauschema von Wasserstoff.<br />
0<br />
– 0,85<br />
– 1,5<br />
– 3,4<br />
– 13,6<br />
E in eV<br />
Lyman-Serie<br />
Balmer-Serie<br />
Paschen-Serie<br />
Brackett-Serie<br />
(Grundzustand)<br />
a) Erläutern Sie anhand dieses Energieniveauschemas die quantenhafte Emission und Absorption<br />
von Licht!<br />
b) Ergänzen Sie in der Skizze die möglichen Übergänge für die Balmer-Serie (Übergang auf<br />
n = 2) und die Brackett-Serie (Übergang auf n = 4)!<br />
c) Berechnen Sie die Wellenlänge für den Übergang von n = 2 auf n = 1 (Lyman-Serie)! Was kann<br />
man daraus für die übrigen Spektrallinien der Lyman-Serie folgern?<br />
d) Beim Übergang von n = 5 auf n = 2 (Balmer-Serie) wird Licht mit einer Wellenlänge von<br />
434,05 nm abgestrahlt. Ermitteln Sie aus dieser Angabe die Energie, die dem Niveau n = 5<br />
zuzuordnen ist.<br />
n = ∞<br />
n = 4<br />
n = 3<br />
n = 2<br />
n = 1<br />
31<br />
ArbEiTSblATT
32 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
ArbEiTSblATT<br />
1.<br />
Das Energieniveauschema des Wasserstoffs<br />
Die Skizze zeigt einen Ausschnitt aus dem Energieniveauschema von Wasserstoff.<br />
0<br />
– 0,85<br />
– 1,5<br />
– 3,4<br />
– 13,6<br />
E in eV<br />
Lyman-Serie<br />
a) Erläutern Sie anhand dieses Energieniveauschemas die quantenhafte Emission und Absorption<br />
von Licht!<br />
Beim Übergang eines Elektrons in einen energetisch niedrigeren Zustand erfolgt die Emission<br />
eines Photons. Die Absorption eines Photons ist verbunden mit dem Übergang eines Elektrons<br />
in einen energetisch höheren Zustand. Die Energieänderung ΔE ist gleich der Energie h ∙ f<br />
des Photons.<br />
Balmer-Serie<br />
Paschen-Serie<br />
Brackett-Serie<br />
(Grundzustand)<br />
b) Ergänzen Sie in der Skizze die möglichen Übergänge für die Balmer-Serie (Übergang auf<br />
n = 2) und die Brackett-Serie (Übergang auf n = 4)!<br />
c) Berechnen Sie die Wellenlänge für den Übergang von n = 2 auf n = 1 (Lyman-Serie)! Was kann<br />
man daraus für die übrigen Spektrallinien der Lyman-Serie folgern?<br />
ΔE = 10,2 eV<br />
λ = h · c<br />
} ΔE = 6,626 · 10 –34 Js · 3 · 10 8 m<br />
} s<br />
}}<br />
10,2 · 1,6 · 10 –19 J<br />
λ = 1,2 · 10 –7 m = 120 nm<br />
Die betrachtete Linie liegt im ultravioletten<br />
Bereich. Das gilt wegen λ ~ 1<br />
} auch für alle<br />
ΔE<br />
übrigen Linien der Lyman-Serie.<br />
d) Beim Übergang von n = 5 auf n = 2 (Balmer-Serie) wird Licht mit einer Wellenlänge von<br />
434,05 nm abgestrahlt. Ermitteln Sie aus dieser Angabe die Energie, die dem Niveau n = 5<br />
zuzuordnen ist.<br />
8 m<br />
ΔE = 6,626 · 10 –34 Js · 3 · 10 } s<br />
}}<br />
4,3405 · 10 –7 m<br />
ΔE = 4,58 · 10 –19 J = 2,9 eV<br />
n = ∞<br />
n = 4<br />
n = 3<br />
n = 2<br />
n = 1<br />
Mit –3,4 eV für n = 2 erhält man mit<br />
ΔE = 2,9 eV für n = 5 eine Energie von – 0,5 eV.<br />
© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de
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Spektren<br />
Ein Atommodell der Quantenphysik<br />
Nach der Art ihrer Entstehung unterscheidet man verschiedene Arten<br />
von Spektren.<br />
glühender fester<br />
oder flüssiger Körper<br />
leuchtendes Gas<br />
bei geringerem Druck<br />
glühender Körper mit<br />
kühlerer Gashülle<br />
Sonne<br />
rot violett<br />
kontinuierliches Spektrum<br />
(Emissionsspektrum)<br />
Linienspektrum<br />
(Emissionsspektrum)<br />
kontinuierliches Spektrum<br />
mit schwarzen Linien<br />
(Absorptionsspektrum)<br />
Wesen der Spektralanalyse (G. r. Kirchhoff und r. W. Bunsen 1860)<br />
Jedes Gas sendet ein charakteristisches Spektrum aus.<br />
Das bedeutet umgekehrt: Wenn man das Spektrum einer Lichtquelle<br />
kennt, kann man darauf schließen, welche<br />
Stoffe zum Leuchten angeregt waren (Emissionsspektrum)<br />
oder welche Stoffe Licht<br />
absorbiert haben (Absorptionsspektrum).<br />
33<br />
FoliE
34<br />
FoliE<br />
Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
E<br />
Spontane und induzierte Emission<br />
Spontane Emission induzierte Emission<br />
∆E<br />
E 1<br />
E 0<br />
Angeregter Zustand besteht nur<br />
ca. 10 –8 s. Die Emission erfolgt<br />
ohne äußere Einwirkung.<br />
Beispiel: glühender Wolframdraht Beispiel: Laser<br />
Aufbau eines lasers<br />
E<br />
∆E<br />
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E 2<br />
E 1<br />
E 0<br />
Angeregter Zustand besteht<br />
mehr als 10 –2 s. Die Emission wird<br />
durch Photonen stimuliert.<br />
Spiegel Energiespeicher (Lasermedium) teildurchlässiger Spiegel<br />
Energiequelle<br />
Laserlicht<br />
Laserlicht unterscheidet sich vom Licht der meisten anderen<br />
Lichtquellen:<br />
− Laserlicht ist nahezu paralleles Licht.<br />
− Laserlicht ist Licht einer Frequenz bzw. einer Wellenlänge (monochromatisches<br />
Licht).<br />
− Die Frequenz (Wellenlänge, Farbe) hängt vom Lasermedium ab.<br />
− Laserlicht kann eine hohe Leistungsdichte von bis zu einigen Megawatt<br />
je Quadratzentimeter haben.
Mit dem Energieniveauschema verfügen die Schüler über<br />
eine anschauliche Deutung der energetischen Verhältnisse<br />
in der Atomhülle. Wie diese Energieniveaus zustande<br />
kommen, bleibt allerdings offen. Den Ansatz dafür<br />
bietet die Schrödingergleichung, deren <strong>Lösungen</strong> für<br />
ein Elektron im Potenzialtopf anschaulich verdeutlicht<br />
werden. Dabei sollte immer wieder klargestellt werden:<br />
Bei dem Potenzialtopf handelt es sich um ein stark vereinfachtes<br />
Modell, mit dem man das Vorhandensein diskreter<br />
Energieniveaus erklären kann. Bei Berechnungen<br />
erhält man Ergebnisse, die mit der Realität nicht übereinstimmen.<br />
Für das methodische Herangehen bieten sich unterschiedliche<br />
Varianten an:<br />
− Es wird von Analogienexperimenten ausgegangen,<br />
bei denen sich Objekte in stabilen Zuständen befinden.<br />
Das sind zum Beispiel lineare stehende Wellen<br />
(Experimente mit Saiten) oder zweidimensionale stehende<br />
Wellen (chladnische Klangfiguren). Anschließend<br />
wird ein Modell mitgeteilt, mit dem man stationäre<br />
Zustände von Elektronen in der Atomhülle<br />
beschreiben kann.<br />
−<br />
Es wird von der Schrödingergleichung ausgegangen<br />
und die <strong>Lösungen</strong> diese Gleichung für den Potenzialtopf<br />
erläutert. Die <strong>Lösungen</strong> ergeben stabile Zustände,<br />
die als stehende Wellen oder als Aufenthaltswahrscheinlichkeiten<br />
(Orbitale) gedeutet werden<br />
können. Analogieexperimente (schwingende Saiten,<br />
chladnische Klangfiguren) bieten eine gewisse Veranschaulichung<br />
für das eingeführte Modell.<br />
Egal, welchen Weg man geht. Den Schülern sollten drei<br />
Sachverhalte immer wieder bewusst gemacht werden:<br />
− Es wird mit Modellen gearbeitet, die nicht identisch<br />
sind mit der Realität. Potenzialtöpfe oder Orbitale<br />
sind Vorstellungen über die Atomhülle.<br />
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−<br />
−<br />
Ein Atommodell der Quantenphysik 35<br />
Die mathematische Beschreibung von Atomen mithilfe<br />
der Schrödingergleichung ist so genau, dass sie<br />
mit der Realität gut übereinstimmt und vielfältige<br />
Anwendungen ermöglicht.<br />
Das Modell linearer Potenzialtopf eignet sich gut, um<br />
die diskreten Energieniveaus für das Elektron in der<br />
Atomhülle zu erklären. Man beachte aber: Die tatsächlichen<br />
Energiewerte werden von dem Modell nur<br />
schlecht beschrieben.<br />
Mitunter helfen Analogien, um die relativ unanschaulichen<br />
Sachverhalte der Quantenphysik zu verdeutlichen.<br />
Eine solche Analogie ist bei der Folie auf der nachfolgenden<br />
Seite genutzt – der Vergleich des newtonschen<br />
Grundgesetzes mit der Schrödingergleichung.<br />
Die grafischen <strong>Lösungen</strong> der Schrödingergleichung sind<br />
im Lehrbuch und auf der Folie (b S. 37) dargestellt. Im<br />
Zentrum des Unterrichts sollte die Interpretation der<br />
Schaubilder stehen:<br />
− Die Eigenfunktionen beschreiben die stationären Zustände<br />
des Elektrons im Wasserstoffatom im Modell<br />
des Potenzialtopfs. Zweckmäßig ist hier ein Vergleich<br />
mit den Eigenschwingungen einer Saite, so wie er im<br />
Lehrbuch auf Seite 53 zu finden ist. Dabei ist allerdings<br />
zu beachten, dass die Analogie Grenzen hat:<br />
Eine Saite schwingt zwischen den Knotenpunkten hin<br />
und her. Elektronenzustände dagegen sind stationär.<br />
−<br />
−<br />
Die Quadrate der Eigenfunktionen sind ein Maß für<br />
die Wahrscheinlichkeit, das Elektron im betreffenden<br />
Raum nachzuweisen.<br />
Diese Aufenthaltswahrscheinlichkeit lässt sich auch in<br />
Form von „Wolken“ darstellen, die unterschiedliche<br />
Formen haben können und deren Dichte nach außen<br />
hin abnimmt. Sie werden als Orbitale bezeichnet.
36<br />
FoliE<br />
Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
Die Schrödingergleichung<br />
Die Schrödingergleichung ist die Grundgleichung der Quantenphysik,<br />
ähnlich wie das newtonsche Grundgesetz F = m ∙ a Grundgleichung der<br />
klassischen Mechanik ist.<br />
Klassische Mechanik Quantenphysik<br />
Grundgleichung:<br />
Newtonsches Grundgesetz<br />
F = m ∙ a<br />
Das Verhalten eines Körpers wird<br />
durch die Summe der auf ihn<br />
wirkenden Kräfte bestimmt.<br />
Als Lösung ergibt sich eine Bahnkurve,<br />
die im einfachsten Fall in<br />
x-Richtung verläuft.<br />
x ist der Ort des Körpers zur<br />
Zeit t.<br />
Grundgleichung:<br />
Schrödingergleichung<br />
(allgemeine Form)<br />
Das Verhalten eines Elektrons<br />
der Atomhülle wird durch das<br />
Potenzial bestimmt, in dem sich<br />
das Elektron befindet.<br />
Als Lösung ergibt sich eine<br />
Eigenfunktion, die im einfachsten<br />
Fall des linearen<br />
Potenzialtopfs die stationären<br />
Zustände eines Elektrons verdeutlicht.<br />
Ψ n (x) ist die Eigenfunktion für<br />
das Elektron.<br />
Die zeitunabhängige Schrödingergleichung für ein Elektron im<br />
linearen Potenzialtopf mit unendlich hohen Wänden lautet:<br />
– h2<br />
}<br />
8 π 2 · m · Ψ n " (x) = E n · Ψ n (x)<br />
Als <strong>Lösungen</strong> dieser Differenzialgleichung erhält man die Funktionen:<br />
Ψn (x) ~ sin x · n · π<br />
( }<br />
L )<br />
Als Energien für das Elektron im Potenzialtopf ergeben sich:<br />
E n = h2<br />
}<br />
8 m · L 2 · n2 n = 1, 2, 3, ...<br />
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Ein Atommodell der Quantenphysik<br />
lösungen der Schrödingergleichung für ein Elektron im<br />
linearen Potenzialtopf mit unendlich hohen Wänden<br />
Die lösungen der Schrödingergleichung sind Eigenfunktionen Ψ n (x).<br />
Sie beschreiben die stationären Zustände des Elektrons.<br />
Ψ1 (x) ~ sin x · π<br />
( } L )<br />
0 L<br />
x<br />
Ψ2 (x) ~ sin x · 2 π ( }<br />
L )<br />
0 L<br />
x<br />
Ψ3 (x) ~ sin x · 3 π ( }<br />
L )<br />
0 L<br />
Das Quadrat der jeweiligen Eigenfunktion 3Ψ n (x)4 2 ist ein Maß für die<br />
Wahrscheinlichkeit (Aufenthaltswahrscheinlichkeit), ein Elektron im betreffenden<br />
Raumbereich nachzuweisen.<br />
[Ψ1 (x)] 2 ~ x · π<br />
3sin ( } L ) 4 2<br />
0 L<br />
x<br />
[Ψ2 (x)] 2 ~ x · 2 π<br />
3sin ( } L ) 4 2<br />
0 L<br />
x<br />
[Ψ3 (x)] 2 ~ x · 3 π<br />
3sin ( } L ) 4 2<br />
0 L<br />
Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit lässt sich auch mithilfe von<br />
„Wolken“ unterschiedlicher Dichte darstellen.<br />
Je größer ihre Dichte an einem Ort ist, desto größer ist die Aufenthaltswahrscheinlichkeit<br />
des Elektrons an diesem Ort.<br />
x<br />
x<br />
x<br />
0 L 0 L 0 L<br />
x<br />
x<br />
37<br />
FoliE
38 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
FoliE<br />
Das Modell linearer Potenzialtopf liefert eine Erklärung<br />
für die diskreten Energieniveaus des Elektrons eines Wasserstoffatoms.<br />
Die <strong>Lösungen</strong> der Schrödingergleichung<br />
für diesen Fall haben die gleiche Form wie stehende<br />
Wellen bei maximaler Auslenkung. Das legt die Analogie<br />
zwischen den Eigenschwingungen einer Saite und den<br />
Eigenfunktionen im linearen Potenzialtopf nahe, so wie<br />
es im Lehrbuch auf Seite 53 dargestellt ist. Dabei ist aber<br />
zu beachten, dass diese Analogie Grenzen hat: Eine Saite<br />
schwingt zwischen den Knotenpunkten hin und her. Dagegen<br />
sind die Elektronenzustände stationär.<br />
Nun sind allerdings Atome dreidimensionale Gebilde.<br />
Daraus ergibt sich die Frage, wie man sich die Atomhülle<br />
räumlich vorstellen kann.<br />
Auch hier können Analogiebetrachtungen nützlich sein,<br />
indem man von den bisher betrachteten eindimensionalen<br />
Bewegungen zu zweidimensionalen Bewegungen<br />
übergeht. Das Analogon sind schwingende Platten, bei<br />
denen die Bereiche, die nicht mit schwingen, als Linien<br />
sichtbar werden, wenn man die schwingende Platte vorher<br />
mit feinem Sand gestreut hat. Diese chladnischen<br />
Klangfiguren sind zweidimensionale stehende Wellen<br />
(b Folie auf der nächsten Seite). Das Analogon dazu in<br />
der Quantenphysik sind strukturierte Oberflächen, die<br />
von der Form her chladnischen Klangfiguren ähneln<br />
(b Folie auf der nächsten Seite).<br />
Für den dreidimensionalen Potenzialtopf gibt es kein<br />
einfaches mechanisches Analogon. Eine Vorstellung erhält<br />
man mit den Orbitalen, die beim Wasserstoff im einfachsten<br />
Fall kugelförmig beziehungsweise hantelförmig<br />
sind (b LB S. 65).<br />
Diese beiden Varianten lassen sich gut mit einem Luftballon<br />
veranschaulichen: Der Grundzustand ist der kugelförmige<br />
Luftballon, der angeregte Zustand der zu einer<br />
Hantel umgeformte Luftballon, der bei etwas Geschick<br />
nach kurzer Zeit von selbst wieder in den Grundzustand<br />
„zurückspringt“.<br />
Eigenschwingungen einer Saite und Eigenfunktionen<br />
im Potenzialtopf<br />
Eigenschwingungen<br />
einer Saite<br />
λ 1 = 2 L ; f 1 = 100 Hz λ 1 = 2 L<br />
λ 1 = 2 L ; f 1 = 100 Hz<br />
λ 1 = 2 L ; f 1 = 100 Hz<br />
λ 1 = 2 L ; f 1 = 100 Hz<br />
λ 2 = L ; f 2 = 200 Hz<br />
λ3 = 2 L<br />
} 3 ; f3 = 300 Hz<br />
Eigenfunktionen<br />
im Potenzialtopf<br />
E 1 =<br />
h 2<br />
}<br />
8 m · L 2<br />
Ψ 1 (x)<br />
λ2 = L ; f2 = 200 Hz λ2 = L<br />
Ψ (x) Ψ (x)<br />
1 2<br />
λ 2 = L ; f 2 = 200 Hz<br />
λ 2 = L ; f 2 = 200 Hz<br />
2 L<br />
0 L<br />
E 2 =<br />
x<br />
h 2<br />
}<br />
8 m L 2 · 4<br />
λ3 = 2 L<br />
} 3 ; f λ 3 = 300 Hz<br />
3 = } 3 ; f3 = 300 Hz λ3 =<br />
Ψ (x) Ψ (x)<br />
} 2<br />
Ψ (x)<br />
1 2 3<br />
λ3 = 2 L<br />
} 3 ; f3 = 300 Hz<br />
0 L<br />
x<br />
0 L<br />
E 3 =<br />
x<br />
3 L<br />
h 2<br />
}<br />
8 m · L 2 · 9<br />
x<br />
0 L 0<br />
x<br />
0 L 0<br />
x<br />
0 L<br />
© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de
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Ein Atommodell der Quantenphysik<br />
Chladnische Klangfi guren und Verteilung von Elektronen<br />
in einem Quantenpferch<br />
In einer Ebene (im Zweidimensionalen) erhält man zweidimensionale<br />
stehende Wellen (Dichteverteilungen) mit Knotenlinien. Das sind Orte,<br />
die nicht schwingen.<br />
randbedingungen Quadratische Platte Kreisförmige Platte<br />
Chladni-Figuren<br />
(die weißen Linien<br />
sind die Knotenlinien)<br />
Verteilung von<br />
Elektronen in einem<br />
Quantenpferch<br />
(die dunkleren<br />
Bereiche sind die<br />
Knoten linien.)<br />
Diese Verteilung<br />
der Elektronen hat<br />
Ähnlichkeit mit den<br />
beiden direkt darüber<br />
abgebildeten<br />
Chladni -Figuren.<br />
Diese Verteilung hat<br />
radiale Knotenlinien<br />
und entspricht damit<br />
der rechten Chladni-<br />
Figur direkt<br />
darüber.<br />
39<br />
FoliE
40 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
ArbEiTSblATT<br />
Das Wasserstoffatom<br />
1. Wasserstoff ist das Element mit der Ordnungszahl 1 im Periodensystem<br />
der Elemente. Beschreiben Sie seinen Aufbau!<br />
Fertigen Sie dazu eine Skizze an!<br />
2. Die Emission beziehungsweise Absorption eines Photons kann mit dem Energie niveauschema des<br />
Wasserstoffs erklärt werden. Geben Sie diese Erklärung!<br />
– 0,85<br />
– 1,5<br />
– 3,4<br />
– 13,6<br />
3. Die Emissionen eines Photons durch die Atomhülle bewirkt eine<br />
Änderung der Form des Orbitals.<br />
a) Beschreiben Sie das für den Übergang von E1 (1. angeregter<br />
Zustand) zu E0 (Grundzustand)!<br />
E in eV<br />
b) Die Energien für einige Energieniveaus in der Atomhülle des Wasserstoffatoms sind in der<br />
Skizze bei Aufgabe 2 angegeben. Welche Frequenz bzw. Wellenlänge kann einem Photon<br />
zugeordnet werden, wenn das Elektron von E3 auf E1 übergeht?<br />
c) Im Grundzustand ist das Orbital des Wasserstoffatoms eine Kugel, deren Dichte nach au-<br />
ßen hin abnimmt. Was kann man daraus für das Elektron in der Hülle des Wasserstoffatoms<br />
ableiten?<br />
E 2<br />
E 1<br />
E 0<br />
E3 E2 © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de<br />
E 1<br />
E 0
© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de<br />
Das Wasserstoffatom<br />
1. Wasserstoff ist das Element mit der Ordnungszahl 1 im Periodensystem<br />
der Elemente. Beschreiben Sie seinen Aufbau!<br />
Fertigen Sie dazu eine Skizze an!<br />
Ein Wasserstoffatom besitzt ein Elektron in der Atomhülle und ein<br />
Proton im Atomkern.<br />
Sein Atomradius beträgt 5,3 ∙ 10 –11 m (bohrscher Radius).<br />
Ein Atommodell der Quantenphysik<br />
2. Die Emission beziehungsweise Absorption eines Photons kann mit dem Energie niveauschema des<br />
Wasserstoffs erklärt werden. Geben Sie diese Erklärung!<br />
Geht ein Elektron von einem energetisch höheren<br />
Zustand in einem energetisch niedrigeren Zustand über,<br />
so wird ein Photon der Energie ΔE = h ∙ f emittiert.<br />
Bei der Absorption wird ein Elektron in einen<br />
energetisch höheren Zustand „gehoben“.<br />
– 0,85<br />
– 1,5<br />
– 3,4<br />
– 13,6<br />
3. Die Emissionen eines Photons durch die Atomhülle bewirkt eine<br />
Änderung der Form des Orbitals.<br />
a) Beschreiben Sie das für den Übergang von E1 (1. angeregter<br />
Zustand) zu E0 (Grundzustand)!<br />
Beim Übergang von E 1 zu E 0 wird die Energie ΔE = E 0 – E 1 frei<br />
gesetzt. Das hantelförmige Orbital des angeregten Zustands<br />
ändert sich zu einem kugelförmigen Orbital im Grundzustand.<br />
E in eV<br />
b) Die Energien für einige Energieniveaus in der Atomhülle des Wasserstoffatoms sind in der<br />
Skizze bei Aufgabe 2 angegeben. Welche Frequenz bzw. Wellenlänge kann einem Photon<br />
zugeordnet werden, wenn das Elektron von E3 auf E1 übergeht?<br />
ΔE = h · f = 2,55 eV<br />
f = ΔE<br />
}<br />
h<br />
f = 2,55 eV · 1,6 · 10–19 J<br />
}}<br />
6,626 · 10 –34 J · s = 6,2 · 1014 Hz<br />
c) Im Grundzustand ist das Orbital des Wasserstoffatoms eine Kugel, deren Dichte nach au-<br />
ßen hin abnimmt. Was kann man daraus für das Elektron in der Hülle des Wasserstoffatoms<br />
ableiten?<br />
Die Dichte des Orbital als ist ein Maß für die Wahrscheinlichkeit, das Elektron bei einer Ort s-<br />
messung in einem kleinen Raumbereich nachzuweisen.<br />
Aus c = λ · f ergibt sich<br />
λ = c<br />
}<br />
f<br />
3 · 108 m<br />
} s<br />
λ = }<br />
6,2 · 1014 = 484 nm<br />
Hz<br />
E 2<br />
E 1<br />
E 0<br />
–<br />
+<br />
E3 E2 E 1<br />
E 0<br />
41<br />
ArbEiTSblATT
42 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
FoliE<br />
Beim Ausblick auf Mehrelektronensysteme verlangt der<br />
Lehrplan eine Charakterisierung der Elektronenzustände<br />
durch Quantenzahlen, die Behandlung des Pauli-Prinzips<br />
und die Deutung des Periodensystems der Elemente<br />
mithilfe von Quantenzahlen. Die betreffenden Zusammenhänge<br />
sind im Lehrbuch, Seite 65–70, ausführlich<br />
dargestellt. Es sei deshalb nur auf folgende Sachverhalte<br />
aufmerksam gemacht:<br />
−<br />
−<br />
Für einen bestimmten Anregungszustand n gibt es<br />
stets n2 <strong>Lösungen</strong> der Schrödingergleichung. Unter<br />
Hinzunahme der Spinquantenzahl kommt man auf<br />
2n2 Kombinationen.<br />
Das Pauli-Prinzip kann unterschiedlich formuliert werden.<br />
Ausreichend ist für die Jahrgangsstufe 12 ist eine<br />
auf das Elektron in der Atomhülle bezogene Formulierung.<br />
Die Verallgemeinerung des Pauli-Prinzips ist<br />
an dieser Stelle nicht erforderlich.<br />
Abschließend orientiert der Lehrplan auf experimentelle<br />
Befunde und auf Anwendungen zum quantenphysikalischen<br />
Atommodell. Dabei sollten an die Schüler folgende<br />
erkenntnistheoretisch wichtige Aussagen herangetragen<br />
werden:<br />
Das Pauli-Prinzip<br />
In einem Atom können zwei Elektronen nicht gleichzeitig in allen<br />
Quantenzahlen übereinstimmen.<br />
n = 1 : 2 n 2 = 2 Kombinationen anderer<br />
Quantenzahlen<br />
n = 2 : 2 n 2 = 8 Kombinationen anderer<br />
Quantenzahlen<br />
n = 3 : 2 n 2 = 18 Kombinationen anderer<br />
Quantenzahlen<br />
−<br />
−<br />
Die Güte einer Theorie, hier der Vorstellungen über<br />
den Bau der Atomhülle, zeigt sich darin, ob experimentelle<br />
Befunde mit der Theorie erklärt werden<br />
können.<br />
Sie zeigt sich auch darin, dass Anwendungen, die auf<br />
dieser Theorie basieren, funktionieren.<br />
Beides kann man für das quantenphysikalische Atommodell<br />
bejahen. Beispiele für experimentelle Befunde sind<br />
der Franck-Hertz-Versuch und das Röntgenspektrum, als<br />
Anwendungen seien exemplarisch die Spektroskopie und<br />
der Laser genannt. Alle diese Inhalte sind im Lehrbuch<br />
relativ ausführlich dargestellt. Im Unterricht oder für die<br />
häusliche Arbeit können auch die beiliegenden Arbeitsblätter<br />
eingesetzt werden.<br />
maximal 2 Elektronen<br />
in der K-Schale<br />
maximal 8 Elektronen<br />
in der L-Schale<br />
maximal 18 Elektronen<br />
in der M-Schale<br />
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Ein Atommodell der Quantenphysik<br />
Zustände der Atomhülle und Quantenzahlen<br />
Die Energieniveaus in der Atomhülle hängen von einer Zahl n mit<br />
n = 1, 2, 3, ... ab. Für das Wasserstoffatom gilt:<br />
E n = –13,6 eV · 1<br />
}<br />
n 2<br />
E n = – R H · h · c · 1<br />
}<br />
n 2<br />
Für n = 1 ergibt sich der Grundzustand, für n = 2 der erste angeregte<br />
Zustand usw.<br />
Für die verschiedenen energetischen Zustände erhält man unterschiedliche<br />
Orbitale.<br />
orbitale für n = 1 orbitale für n = 2<br />
z<br />
x<br />
y<br />
z<br />
x<br />
y<br />
Knotenfläche<br />
z<br />
x<br />
y<br />
Knotenfläche<br />
z<br />
x<br />
Knotenfläche<br />
Die geometrischen Eigenschaften der Orbitale lassen sich durch Zahlen<br />
charakterisieren, die man Quantenzahlen nennt.<br />
Quantenzahl bedeutung mögliche Werte<br />
Hauptquanten- kennzeichnet im Wesent- n = 1, 2, 3, ...<br />
zahl n<br />
lichen das jeweilige Energieniveau<br />
des Elektrons<br />
der Hülle.<br />
Nebenquanten- kennzeichnet die Anzahl l = 0, 1, 2, ..., n – 1<br />
zahl l<br />
der Knotenfl ächen im (s, p, d, f )<br />
(Bahndrehimpulsquantenzahl)<br />
Orbital.<br />
Magnetquan- kennzeichnet Orbitale mit m = – l, ..., –1, 0, 1, ..., + l<br />
tenzahl m gleichem n und l nach der<br />
Orientierung im Raum.<br />
Spinquantenzahl<br />
s<br />
beschreibt die Richtung<br />
der Eigenrotation des<br />
Elektrons, hat aber keinen<br />
Einfl uss auf die Form des<br />
Orbitals.<br />
s = + 1<br />
} , –<br />
2 1<br />
} 2<br />
y<br />
43<br />
FoliE
44 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
ArbEiTSblATT<br />
1.<br />
Der Franck-Hertz-Versuch<br />
Einen wichtigen experimentellen Beleg für das quantenphysikalische Atommodell liefert der<br />
Franck-Hertz-Versuch. Informieren Sie sich über das Leben und das Wirken von J. franck und<br />
G. hErtz! Bereiten Sie dazu eine kurze Präsentation vor!<br />
2. Die Skizze zeigt eine Frank-Hertz-Röhre.<br />
Beschreiben Sie kurz Versuchssaufbau und<br />
Versuchsdurchführung!<br />
Gitter<br />
Hg-Atom<br />
Katode – Anode<br />
–<br />
–<br />
V<br />
U I<br />
3. Das Bild zeigt den Versuchsaufbau, das Diagrammen den Zusammenhang zwischen U und I.<br />
Wie ist das Ergebnis des Experiments zu deuten?<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
I in mA<br />
0 5 10<br />
~1 V<br />
© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de<br />
15<br />
A<br />
– +– +<br />
U in V
1.<br />
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Der Franck-Hertz-Versuch<br />
Ein Atommodell der Quantenphysik<br />
Einen wichtigen experimentellen Beleg für das quantenphysikalische Atommodell liefert der<br />
Franck-Hertz-Versuch. Informieren Sie sich über das Leben und das Wirken von J. franck und<br />
G. hErtz! Bereiten Sie dazu eine kurze Präsentation vor!<br />
2. Die Skizze zeigt eine Frank-Hertz-Röhre.<br />
Beschreiben Sie kurz Versuchssaufbau und<br />
Versuchsdurchführung!<br />
Eine evakuierte Röhre enthält eine geringe<br />
Menge Quecksilber. Von der Katode werden<br />
Elektronen emittiert und in Richtung Gitter<br />
beschleunigt. Die maximale kinetische Energie<br />
der Elektronen hängt von der Spannung U ab.<br />
Gitter<br />
Hg-Atom<br />
Katode – Anode<br />
–<br />
–<br />
V<br />
U I<br />
Nach Durchlaufen des Gitters befinden sich die Elektronen in einem Gegenfeld.<br />
Die Stromstärke I ist ein Maß dafür, wie viele Elektronen zur Anode gelangen.<br />
Versuchsdurchführung: Die Beschleunigungsspannung U wird kontinuierlich vergrößert,<br />
die Stromstärke I gemessen. Der Zusammenhang zwischen U und I wird grafisch dargestellt.<br />
3. Das Bild zeigt den Versuchsaufbau, das Diagrammen den Zusammenhang zwischen U und I.<br />
Wie ist das Ergebnis des Experiments zu deuten?<br />
I in mA<br />
0 5 10<br />
~1 V<br />
– +– +<br />
U in V<br />
Es gilt zunächst I ~ U. Erreicht die Energie der Elektronen einen bestimmten Wert, dann nehmen<br />
Quecksilberatome Energie von Elektronen auf. Diese gelangen nicht mehr bis zur Anode.<br />
Die Stromstärke sinkt. Bei weiterer Vergrößerung von U steigt die Stromstärke zunächst an,<br />
bis man wieder in einem Bereich kommt, in dem Quecksilberatome Energie aufnehmen.<br />
30<br />
20<br />
10<br />
A<br />
0<br />
15<br />
45<br />
ArbEiTSblATT
46 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
ArbEiTSblATT<br />
Das röntgenspektrum<br />
1. Röntgenstrahlung lässt sich mit einer Röntgenröhre erzeugen. Dabei erhält man ein Spektrum<br />
der Röntgenstrahlung.<br />
a)<br />
b)<br />
U B<br />
– –<br />
–<br />
– –<br />
Metallanode<br />
Röntgenstrahlung<br />
Elektronen<br />
Glühkatode<br />
Intensität der Strahlung<br />
Bremspektrum<br />
charakteristisches<br />
Spektrum<br />
Röntgenspektrum<br />
einer<br />
Kupferkatode<br />
Bremspektrum<br />
λG λ in 10 –10 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5<br />
m<br />
Beschreiben und erklären Sie die Entstehung von Röntgenstrahlung!<br />
Geben Sie eine Erklärung für das charakteristische Spektrum!<br />
Bei<br />
c) λ =1,5 ∙ 10 –10 m erhält man bei einer Kupferanode ein ausgeprägtes Maximum.<br />
Welche Frequenz und welche Energie kann einem Röntgenphoton dieser Wellenlänge<br />
zugeordnet werden?<br />
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Das röntgenspektrum<br />
Ein Atommodell der Quantenphysik<br />
1. Röntgenstrahlung lässt sich mit einer Röntgenröhre erzeugen. Dabei erhält man ein Spektrum<br />
der Röntgenstrahlung.<br />
a)<br />
b)<br />
U B<br />
– –<br />
–<br />
– –<br />
Metallanode<br />
Röntgenstrahlung<br />
Elektronen<br />
Glühkatode<br />
Intensität der Strahlung<br />
Bremspektrum<br />
charakteristisches<br />
Spektrum<br />
Röntgenspektrum<br />
einer<br />
Kupferkatode<br />
Bremspektrum<br />
λG λ in 10 –10 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5<br />
m<br />
Beschreiben und erklären Sie die Entstehung von Röntgenstrahlung!<br />
In einer Vakuumröhre werden Elektronen von einer Glühkatode emittiert, im elektrischen<br />
Feld zwischen Katode und Anode beschleunigt und beim Auftreffen auf die Anode stark<br />
abgebremst. Wenn Elektronen stark abgebremst werden, entsteht elektromagnetische<br />
Strahlung, im gegebenen Fall Röntgenstrahlung (Bremsspektrum).<br />
Geben Sie eine Erklärung für das charakteristische Spektrum!<br />
Trifft ein schnelles Elektron auf die Anode, dann wird es abgebremst, kann aber auch tief in<br />
die Hülle eines Atoms der Anode eindringen und dabei ein Elektron aus einer inneren Schale<br />
„herausstoßen“. Dieser freie Platz wird durch ein äußeres Elektron sofort wieder besetzt.<br />
Bei diesem Elektronenübergang wird Energie frei. Ein Röntgenphoton mit dieser Energie<br />
wird abgegeben.<br />
c) Bei λ =1,5 ∙ 10 –10 m erhält man bei einer Kupferanode ein ausgeprägtes Maximum.<br />
Welche Frequenz und welche Energie kann einem Röntgenphoton dieser Wellenlänge<br />
zugeordnet werden?<br />
c = λ · f<br />
f = c<br />
}<br />
λ<br />
3 · 108 m<br />
} s<br />
f = }<br />
1,5 · 10 –10 m = 2 · 1018Hz E = h · f<br />
E = 6,626 · 10 –34 J · s · 2 · 10 18 Hz<br />
E = 13,3 · 10 –16 J = 8,3 keV<br />
47<br />
ArbEiTSblATT
48 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
TAFElbilD<br />
4.3<br />
Strukturuntersuchungen zum<br />
Aufbau der Materie<br />
In diesem Lehrplanabschnitt geht es um drei inhaltliche<br />
Schwerpunkte. Die Schüler sollen<br />
− erkennen, dass die entscheidende Methode bei der<br />
Untersuchung von Strukturen im Mikrobereich die<br />
Wechselwirkungen der Materie mit geeigneten Teilchen<br />
und die Auswertung dieser Wechselwirkungen<br />
ist,<br />
− viele der bisher bekannten Teilchen strukturiert sind<br />
und sich aus noch kleineren Teilchen zusammensetzen,<br />
− ein Standardmodell der Teilchenphysik entwickelt<br />
wurde, in dem alle Erkenntnisse der modernen Teilchenphysik<br />
zusammengefasst sind.<br />
Auch hier ist zu beachten, dass die Behandlung nicht<br />
voraussetzungslos erfolgt:<br />
In Jahrgangsstufe 9 wurde bereits der Streuversuch von<br />
ruthErford behandelt und Hinweise zu Quarks sowie<br />
zu Teilchenbeschleunigern gegeben. In Jahrgangsstufe<br />
11 war die Bewegung von geladenen Teilchen in elektrischen<br />
und magnetischen Feldern sowie die quantitative<br />
Beschreibung dieser Bewegungen ein Schwerpunkt.<br />
Als Ausgangspunkt können zunächst die wichtigsten bereits<br />
bekannten Erkenntnisse über das Atom zusammengestellt<br />
werden (b Tafelbild unten).<br />
−<br />
−<br />
−<br />
Negativ geladene Atomhülle mit Elektronen<br />
(e = 1,6 ∙ 10 –19 C)<br />
Aufbau eines Atoms<br />
Positiv geladener Atomkern mit Protonen und<br />
–<br />
Neutronen +<br />
Massenzahl = Protonenzahl + Neutronenzahl<br />
A = Z + N<br />
Die Massen von Proton und Neutron sind etwa gleich<br />
groß und betragen 1,67 ∙ 10 –27 kg.<br />
Das ist 1 840-mal mehr als die Masse eines Elektrons.<br />
Daran könnte sich die Frage anschließen: Wie kann man<br />
etwas untersuchen, was man nicht sehen beziehungsweise<br />
nicht direkt beobachten kann?<br />
Eine Diskussion dazu kann zunächst von Beispielen aus<br />
dem makroskopischen Bereich ausgehen, etwa:<br />
− Wie kann man die Wirkungen eines Geschosses ermitteln?<br />
− Wie lässt sich die Energie eines Laserstrahl bestimmen?<br />
− Was ist ein Maß für die Wirksamkeit der Bremsen<br />
eines Autos?<br />
Das Ergebnis der Diskussion ist: Es wird immer etwas für<br />
uns Zugängliches beobachtet oder gemessen. Daraus<br />
wird auf Eigenschaften eines Objekts geschlossen.<br />
Völlig analog geht man im mikroskopischen Bereich und<br />
im Bereich der Elementarteilchen vor: Es werden Wechselwirkungen<br />
zwischen Objekten herbeigeführt. Die Ergebnisse<br />
der Wechselwirkungen werden registriert und<br />
ausgewertet und daraus Folgerungen über die Objekte<br />
gezogen.<br />
Das klassische Beispiel für ein solches Herangehen ist<br />
der Streuversuch von ruthErford. Es bietet sich an, dieses<br />
Beispiel zu nutzen, um die grundlegende experimentelle<br />
Methode bei Strukturuntersuchungen der Materie<br />
den Schülern zu verdeutlichen (b Folie auf der nächsten<br />
Seite). Dass dabei auch immer theoretische Überlegungen<br />
und Hypothesen eine Rolle spielen, sollte deutlich formuliert<br />
werden.<br />
Atom<br />
10 –10 m<br />
Protonen und Neutronen sind jeweils aus drei Quarks zusammengesetzt.<br />
Atomkern<br />
10 –14 m<br />
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Strukturuntersuchungen zum Aufbau der Materie<br />
Streuexperimente zur Untersuchung<br />
der Struktur der Materie<br />
Eine grundlegende Methode zur Gewinnung von Erkenntnissen über<br />
den Aufbau der Materie sind Streuexperimente.<br />
Bekannte Teilchen (z. B. Protonen) werden gegeneinander oder auf<br />
Targets (zu untersuchende Objekte) geschossen. Die Ergebnisse der<br />
Wechselwirkungen werden registriert und daraus Folgerungen über<br />
Strukturen und Eigenschaften von Teilchen abgeleitet.<br />
Ein historisch bedeutsames Streuexperiment (E. ruthErford, um 1910)<br />
Strahl von<br />
α-Teilchen<br />
Leuchtschirm<br />
Goldfolie<br />
abgelenkte<br />
α-Teilchen<br />
Lichtblitz<br />
Erkenntnisse aus diesem Experiment:<br />
Atomkern<br />
− Die Atomhülle ist weitgehend leer.<br />
− Im Atom gibt es ein sehr kleines, massives Objekt, von dem<br />
α-Teilchen unterschiedlich abgelenkt werden. Es wird als Atomkern<br />
bezeichnet.<br />
− Der Atomkern ist positiv geladen.<br />
insgesamt gilt für Streuexperimente:<br />
− Effekte sind nur erzielbar, wenn streuendes und gestreutes Objekt<br />
die gleiche Größenordnung haben und damit tatsächlich Wechselwirkungen<br />
auftreten.<br />
− Die Erforschung immer kleinerer Strukturen erfordert immer größere<br />
Geschwindigkeiten und Energien der Streupartner<br />
(Beispiel: LHC Genf).<br />
Experimente und theoretische Überlegungen führen zu neuen<br />
Erkenntnissen über die Struktur der Materie und ihrer Grundbausteine.<br />
Die gegenwärtigen Erkenntnisse sind im Standardmodell zusammengefasst.<br />
49<br />
FoliE
50<br />
FoliE<br />
Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
Elementare bausteine der Materie<br />
Teilchen werden aus Gründen der Übersichtlichkeit in Familien zusammengefasst.<br />
Leptonen<br />
Elektron e Elektron-Neutrino ν e<br />
Myon µ Myon-Neutrino ν µ<br />
Tauon τ Tauon-Neutrino ν τ<br />
Alle Hadronen sind aus Quarks zusammengesetzt. Damit sind nach<br />
heutigem Erkenntnisstand Quarks und leptonen die Grundbausteine<br />
für alle anderen massebehafteten Teilchen.<br />
Familie 1 2 3<br />
Quarks<br />
leptonen<br />
u up c charm t top<br />
d down s strange b bottom<br />
ν e<br />
Elektron-<br />
Neutrino<br />
Teilchenfamilien<br />
ν µ<br />
Myon-<br />
Neutrino<br />
Hadronen<br />
Mesonen Baryonen<br />
Pion π +<br />
Kaon K 0<br />
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ν τ<br />
Tauon-<br />
Neutrino<br />
e Elektron µ Myon τ Tauon<br />
− Die vier Teilchen der 1. Familie bilden die stabile Materie.<br />
Alle anderen Teilchen sind heute nur künstlich herstellbar.<br />
Proton p<br />
Neutron n<br />
Hyperonen<br />
− Zu jedem der 12 Elementarteilchen gibt es jeweils ein Antiteilchen.<br />
Sie haben die gleiche Masse wie das jeweilige Teilchen, jedoch<br />
die entgegengesetzten Ladungen (Farbladung, schwache Ladung,<br />
elektrische Ladung).
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Strukturuntersuchungen zum Aufbau der Materie<br />
Fundamentale Wechselwirkungen<br />
Es existieren zwischen Teilchen vier fundamentale Wechselwirkungen<br />
bzw. Kräfte. Eine Kraft zwischen Teilchen wirkt aber nur, wenn sie eine<br />
ganz bestimmte Eigenschaft besitzen.<br />
Wechselwirkung<br />
bzw. Kraft<br />
starke<br />
Kraft<br />
elektromagnetische<br />
Kraft<br />
schwache<br />
Kraft<br />
Gravitationskraft<br />
wirkt auf<br />
die Eigenschaft<br />
Farbladung<br />
elektrische<br />
Ladung<br />
schwache<br />
Ladung<br />
wirkt<br />
zwischen<br />
Quarks,<br />
Protonen,<br />
Neutronen<br />
elektrisch<br />
geladene<br />
Teilchen<br />
allen<br />
Teilchen<br />
Masse allen<br />
Teilchen<br />
Austauschteilchen<br />
reichweite<br />
Gluon 10 –15 m 1<br />
Photon ∞<br />
F ~ 1<br />
}<br />
r 2<br />
W- und<br />
Z-Boson<br />
Graviton<br />
(?)<br />
relative<br />
Stärke<br />
10 –2<br />
10 –17 m 10 –13<br />
∞<br />
F ~ 1<br />
}<br />
r 2<br />
– 40<br />
10<br />
− Die starke Kraft bewirkt, dass Protonen, Neutronen und Atomkerne<br />
als stabile Teilchen existieren.<br />
− Die elektromagnetische Kraft bewirkt, dass um einen positiv<br />
geladenen Atomkern eine negativ geladene Atomhülle existiert,<br />
also stabile Atome vorhanden sind.<br />
− Gravitationskräfte spielen im Bereich von Teilchen eine untergeordnete<br />
Rolle und können dort – im Unterschied zur<br />
Makrophysik – häufig vernachlässigt werden.<br />
51<br />
FoliE
52 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
ArbEiTSblATT<br />
Strukturuntersuchungen zum Aufbau der Materie<br />
1. Objekte, deren Abmessungen deutlich kleiner sind als die Wellenlänge von sichtbarem Licht,<br />
können wir nicht sehen. Begründen Sie diese Aussage für das Beispiel eines Atoms!<br />
2. Was versteht man unter Paarbildung, was unter Paarzerstrahlung? Erläutern Sie diese Vorgänge<br />
an jeweils einem Beispiel!<br />
Paarbildung<br />
Paarzerstrahlung<br />
3. Im Standardmodell bestehen Proton und Neutron jeweils aus drei Quarks.<br />
a) Skizzieren Sie die Struktur eines Protons und eines Neutrons!<br />
b)<br />
Proton: Neutron:<br />
Welche Kräfte wirken zwischen den Quarks im Proton bzw. Neutron? Was bewirken sie?<br />
c) Vergleichen Sie die elektromagnetische Kraft zwischen einem Elektron und einem Proton mit<br />
der Gravitationskraft zwischen ihnen! Als Abstand zwischen den Teilchen wird 10 –10 m angenommen.<br />
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Strukturuntersuchungen zum Aufbau der Materie<br />
Strukturuntersuchungen zum Aufbau der Materie<br />
1. Objekte, deren Abmessungen deutlich kleiner sind als die Wellenlänge von sichtbarem Licht,<br />
können wir nicht sehen. Begründen Sie diese Aussage für das Beispiel eines Atoms!<br />
Sichtbares Licht hat Wellenlängen zwischen 390 ∙ 10 –7 m und 780 ∙ 10 –7 m. Der Durchmesser eines<br />
Atoms liegt in der Größenordnung 10 –10 m. Zwischen sichtbarem Licht und Atomen treten daher<br />
keine für uns wahrnehmbaren Wechselwirkungen auf.<br />
2. Was versteht man unter Paarbildung, was unter Paarzerstrahlung? Erläutern Sie diese Vorgänge<br />
an jeweils einem Beispiel!<br />
Paarbildung<br />
Paarzerstrahlung<br />
Bildung eines Teilchen-Antiteilchen-Paars<br />
aus einem energiereichen Photon.<br />
Photon g Elektron + Positron<br />
Ein energiereiches Photon kann sich in ein<br />
Elektron und ein Positron umwandeln.<br />
Bildung von Photonen aus einem Teilchen-<br />
Antiteilchen-Paar.<br />
Elektron + Positron g Photonen<br />
Treffen Positron und Elektron aufeinander, so<br />
kann es zur Umwandlung in zwei Photonen<br />
kommen.<br />
3. Im Standardmodell bestehen Proton und Neutron jeweils aus drei Quarks.<br />
a) Skizzieren Sie die Struktur eines Protons und eines Neutrons!<br />
b)<br />
Proton: up<br />
up<br />
Neutron:<br />
down<br />
up down<br />
down<br />
Welche Kräfte wirken zwischen den Quarks im Proton bzw. Neutron? Was bewirken sie?<br />
Zwischen den Quarks wirkt vorrangig die starke Kraft. Sie bewirkt die Stabilität von Proton<br />
und Neutron. Die übrigen Kräfte sind vernachlässigbar.<br />
c) Vergleichen Sie die elektromagnetische Kraft zwischen einem Elektron und einem Proton mit<br />
der Gravitationskraft zwischen ihnen! Als Abstand zwischen den Teilchen wird 10 –10 m angenommen.<br />
F = 1<br />
} ·<br />
4π · ε0 Q1 · Q2 }<br />
r 2<br />
f =<br />
Vm · (1,6· 10 –19 C) 2<br />
}}}<br />
4π · 8,854 · 10 –12 As · (10 –10 m) 2<br />
F = 2,3 · 10 –8 N<br />
F = G · m1 · m2 }<br />
r 2<br />
F = 6,673 · 10<br />
F = 1,0 · 10 –47 N<br />
–11 m3<br />
}<br />
kg · s2 · 1,67 · 10 –27 kg · 9,1 · 10 –31 kg<br />
}}}<br />
(10 –10 m) 2<br />
53<br />
ArbEiTSblATT
54 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
TAFElbilD<br />
4.4<br />
Ein einfaches Kernmodell der<br />
Quantenphysik<br />
Nach der umfangreichen Behandlung der Atomhülle erfolgt<br />
nun eine vertiefte Behandlung des Atomkerns durch<br />
Einführung eines einfachen Kernmodells, des Potenzialtopfmodells.<br />
Das ist aber nur eines der drei Schwerpunkte,<br />
die in diesem Inhaltsbereich zu behandeln sind.<br />
Diese drei Schwerpunkte sind:<br />
−<br />
−<br />
−<br />
Massendefekt und mittlere Bindungsenergie je Nukleon,<br />
Energiefreisetzung bei Kernspaltung und<br />
Kernfusion,<br />
Kernkraft und Potenzialtopfmodell des Atomkerns,<br />
Stabilität von Atomkernen, Kernumwandlungen und<br />
die damit verbundene α-, β- und γ-Strahlung.<br />
Dabei ist zu beachten, dass der erste Schwerpunkt bereits<br />
in Jahrgangsstufe 9 relativ ausführlich behandelt worden<br />
ist und es in Jahrgangsstufe 12 im Wesentlichen um eine<br />
vertiefende Wiederholung geht. Dafür können das Tafelbild<br />
unten und das beiliegende Arbeitsblatt mit genutzt<br />
werden.<br />
Massendefekt und mittlere Bindungsenergie je Nukleon<br />
(b LB S. 109 –111) sind für die Schüler ebenfalls nicht neu.<br />
Diese Inhalte sind auf etwa gleichem Niveau in Jahrgangsstufe<br />
9 behandelt worden. Aber allein der große zeitliche<br />
Abstand macht eine gründliche Wiederholung, gegebenenfalls<br />
auch eine Art Neubehandlung, erforderlich.<br />
Der Atomkern und seine bestandteile<br />
Der Atomkern besteht aus dicht gepackten Protonen und Neutronen.<br />
Die Anzahl der Protonen Z und die Anzahl der Neutronen N ergibt die<br />
Massenzahl A:<br />
A = Z + N<br />
Für den Kernradius gilt: r ≈ 3 √ }<br />
A · 1,4 · 10 –15<br />
Für die Dichte der Kernmaterie gilt: ρ ≈ 1,8 · 1017 kg<br />
}<br />
Der Schwerpunkt sollte dabei auf der Interpretation des<br />
Diagramms liegen, das den Zusammenhang zwischen<br />
Massenzahl und Bindungsenergie je Nukleon zeigt. Die<br />
Schüler sollen dabei erfassen, dass es zwei prinzipielle<br />
Möglichkeiten gibt, durch Kernprozesse Energie freizusetzen.<br />
Zur Festigung der Zusammenhänge kann das beiliegende<br />
Arbeitsblatt genutzt werden.<br />
Ein Schwerpunkt dieses Inhaltsbereichs ist die Behandlung<br />
eines einfachen Modells für den Atomkern. Dabei<br />
ist zu beachten, dass es unterschiedliche Kernmodelle<br />
gibt, die genutzt werden, um verschiedene Phänomene<br />
zu beschreiben bzw. zu erklären.<br />
So ist das Tröpfchenmodell gut geeignet, Kernspaltung<br />
oder Kernfusion zu beschreiben.<br />
Beim Potenzialtopfmodell des Atomkerns geht es vorrangig<br />
um die Beschreibung der diskreten Energieniveaus<br />
von Protonen und Neutronen im Atomkern sowie<br />
um die Erklärung des Zustandekommens von α-, β- und<br />
γ-Strahlung.<br />
m 3<br />
Proton Neutron<br />
Q = + 1,602 ∙ 10 –19 C Q = 0<br />
m p = 1,67 262 ∙ 10 –27 kg<br />
= 1,007 276 u<br />
m n = 1,67 493 ∙ 10 –27 kg<br />
= 1,008 665 u<br />
10 –10 m<br />
10 –14 m<br />
© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de<br />
+
© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de<br />
Atome und Atomkerne<br />
Ein einfaches Kernmodell der Quantenphysik<br />
1. Stellen Sie in einer Übersicht für verschiedene Elemente die Anzahl der Protonen, Elektronen<br />
und Neutronen zusammen! Die Atome sind nach außen neutral.<br />
Nuklid Protonenzahl Elektronenzahl Neutronenzahl<br />
Kohlenstoff-12<br />
Kohlenstoff-14<br />
Caesium-131<br />
iod-123<br />
Cobalt- 60<br />
Uran-235<br />
2. Für den Kernradius gilt in guter Näherung: r = 3 √ } A ∙ 1,4 ∙ 10 –15 m.<br />
a) Geben Sie eine Begründung dafür, dass der Kernradius der Kubikwurzel aus der Massenzahl<br />
proportional ist!<br />
4<br />
238<br />
b) Vergleichen Sie den Kernradius von He mit dem von U! Wenden Sie dazu die oben<br />
2 92<br />
genannte Gleichung an!<br />
3. Eisen-56 ist ein stabiles Nuklid. Es ist mit 91,7 % das häufigste Nuklid von Eisen.<br />
a) Beschreiben Sie in Worten den Aufbau eines Atoms von Eisen-56!<br />
Für die Masse des Atomkerns gilt:<br />
b) m K = Z ∙ m p + N ∙ m n . Bestimmen Sie mit dieser Formel die<br />
Kernmasse von Fe-56!<br />
55<br />
ArbEiTSblATT
56 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
ArbEiTSblATT<br />
Atome und Atomkerne<br />
1. Stellen Sie in einer Übersicht für verschiedene Elemente die Anzahl der Protonen, Elektronen<br />
und Neutronen zusammen. Die Atome sind nach außen neutral.<br />
Nuklid Protonenzahl Elektronenzahl Neutronenzahl<br />
Kohlenstoff-12 6 6 6<br />
Kohlenstoff-14 6 6 8<br />
Caesium-131 55 55 76<br />
iod-123 53 53 70<br />
Cobalt- 60 27 27 33<br />
Uran-235 92 92 143<br />
2. Für den Kernradius gilt in guter Näherung: r = 3 √ } A ∙ 1,4 ∙ 10 –15 m.<br />
a) Geben Sie eine Begründung dafür, dass der Kernradius der Kubikwurzel aus der Massenzahl<br />
proportional ist!<br />
Geht man von kugelförmigen Gebilden aus, dann gilt näherungsweise für eine dichte<br />
Packung: V = A · 4<br />
} π · r<br />
3 3 . Mit VA = 4<br />
} π · r<br />
3 A 3 erhält man rA 3 ~ A oder rA ~ 3 √ } A .<br />
4<br />
238<br />
b) Vergleichen Sie den Kernradius von He mit dem von U! Wenden Sie dazu die oben<br />
2 92<br />
genannte Gleichung an!<br />
Helium<br />
A = 4<br />
r = 3 √ } 4 · 1,4 · 10 –15 m<br />
r = 2,2 · 10 –15 m<br />
3. Eisen-56 ist ein stabiles Nuklid. Es ist mit 91,7 % das häufigste Nuklid von Eisen.<br />
a) Beschreiben Sie in Worten den Aufbau eines Atoms von Eisen-56!<br />
Eisen hat eine Ordnungszahl von 26, hat also demzufolge 26 Elektronen in der Atomhülle und<br />
26 Protonen im Atomkern. Die Anzahl der Neutronen im Atomkern beträgt N = 56 – 26 = 30.<br />
b) Für die Masse des Atomkerns gilt: mK = Z ∙ mp + N ∙ mn . Bestimmen Sie mit dieser Formel die<br />
Kernmasse von Fe-56!<br />
Mit Z = 26 und N = 30 erhält man:<br />
m K ≈ 26 · 1,673 · 10 –27 kg + 30 · 1,675 · 10 –27 kg<br />
m K ≈ 9,375 · 10 –26 kg<br />
Uran<br />
A = 238<br />
r = 3 √ } 238 · 1,4 · 10 –15 m<br />
r = 8,7 · 10 –15 m<br />
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Ein einfaches Kernmodell der Quantenphysik<br />
Massendefekt – mittlere bindungsenergie – Energiefreisetzung<br />
1. Die Masse eines Atomkerns ist stets kleiner als die Summe der Massen seiner Bestandteile. So hat<br />
z. B. Cobalt-60 eine Atommasse von 59,993 82 u.<br />
a) Weisen Sie an diesem Beispiel die Gültigkeit der genannten Aussage nach!<br />
Berechnen Sie den Massendefekt!<br />
b) Berechnen Sie aus dem Massendefekt die Bindungsenergie für Cobalt-60 und die mittlere<br />
Bildungsenergie je Nukleon!<br />
2. Erläutern Sie anhand des Diagramms die zwei grundsätzlichen Möglichkeiten der Energiefreisetzung<br />
durch Kernprozesse!<br />
0<br />
2<br />
4<br />
6<br />
8<br />
0 50 100 150 200<br />
2 H<br />
4 He<br />
E B<br />
A<br />
in MeV<br />
Kernfusion<br />
56 Fe<br />
142 Ba<br />
Energie je Nukleon, um den<br />
Kern in seine Bestandteile<br />
zu zerlegen<br />
Kernspaltung<br />
Massenzahl A<br />
235 U<br />
57<br />
ArbEiTSblATT
58 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
ArbEiTSblATT<br />
Massendefekt – mittlere bindungsenergie – Energiefreisetzung<br />
1. Die Masse eines Atomkerns ist stets kleiner als die Summe der Massen seiner Bestandteile. So hat<br />
z. B. Cobalt-60 eine Atommasse von 59,993 82 u.<br />
a) Weisen Sie an diesem Beispiel die Gültigkeit der genannten Aussage nach!<br />
Berechnen Sie den Massendefekt!<br />
b) Berechnen Sie aus dem Massendefekt die Bindungsenergie für Cobalt-60 und die mittlere<br />
Bildungsenergie je Nukleon!<br />
2. Erläutern Sie anhand des Diagramms die zwei grundsätzlichen Möglichkeiten der Energiefreisetzung<br />
durch Kernprozesse!<br />
0<br />
2<br />
4<br />
6<br />
8<br />
Co-60 hat im Kern 27 Protonen und 60 – 27 = 33 Neutronen. Damit erhält man für die Masse<br />
der Kernbestandteile:<br />
m = 27 · mp + 33 · mn m = 27 · 1,007 276 u + 33 · 1,008 665 u<br />
m = 60,482 397 u<br />
0 50 100 150 200<br />
2 H<br />
Der Massendefekt beträgt Δm = 0,548 577 u.<br />
E B = Δm ∙ c 2<br />
EB = 0,548 577 · 1,660 540 · 10 –27 kg · (3,00 · 10 8 m<br />
} s ) 2<br />
E B = 8,198 · 10 –11 J = 5,12 · 10 8 eV = 512 MeV<br />
Als mittlere Bildungsenergie je Nukleon erhält man: EB } Z<br />
4 He<br />
E B<br />
A<br />
in MeV<br />
Kernfusion<br />
56 Fe<br />
142 Ba<br />
= 512 MeV<br />
} = 8,5 MeV<br />
60<br />
Energie je Nukleon, um den<br />
Kern in seine Bestandteile<br />
zu zerlegen<br />
Kernspaltung<br />
Die Fusion von leichten Atomkernen führt zu einer Vergrößerung der mittleren Bindungsenergie<br />
je Nukleon. Es wird demzufolge bei diesem Prozess Energie freigesetzt.<br />
Massenzahl A<br />
Bei der Spaltung eines schweren Atomkerns in zwei mittelschwere Kerne tritt der analoge Effekt<br />
auf. Es wird ebenfalls Energie freigesetzt, wenn auch weniger je Nukleon als bei der Kernfusion.<br />
235 U<br />
© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de
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Ein einfaches Kernmodell der Quantenphysik<br />
Das Potenzialtopfmodell des Atomkerns<br />
Mit dem Potenzialtopfmodell lassen sich die energetischen Zustände<br />
von Protonen und Neutronen im Atomkern darstellen.<br />
E(r)<br />
Neutronen Protonen<br />
2 R<br />
Der Potenzialtopf für Neutronen<br />
ist tiefer als der für Protonen.<br />
Für Neutronen gibt es keinen<br />
Potenzialwall.<br />
Für die Belegung der Energieniveaus<br />
bei Neutronen gilt wie<br />
für Elektronen der Atomhülle das<br />
Pauli-Prinzip.<br />
Daher gibt es je Energieniveau<br />
maximal 2 Neutronen.<br />
Potenzialwall<br />
R-Kernradius<br />
Epot ~ 1 } r<br />
Der Potenzialtopf für Protonen<br />
ist aufgrund der coulombschen<br />
Kräfte nicht so tief wie der für<br />
Neutronen.<br />
Auf Protonen wirkt die coulombsche<br />
Kraft auch außerhalb des<br />
Kerns noch abstoßend. Das führt<br />
zu einem Potenzialwall.<br />
Für die Belegung der Energieniveaus<br />
bei Protonen gilt wie für<br />
Elektronen der Atomhülle das<br />
Pauli-Prinzip.<br />
Daher gibt es je Energieniveau<br />
maximal 2 Protonen.<br />
Die Energie des höchsten besetzten Zustands wird als Fermienergie<br />
bezeichnet.<br />
Bilden freie Nukleonen einen Atomkern, so gibt jedes Nukleonen<br />
Energie (Bindungsenergie) ab. Es hat damit im Atomkern eine<br />
negative potenzielle Energie. Für Neutronen beträgt diese Energie<br />
bis zu – 40 MeV.<br />
Mit dem Potenzialtopfmodell des Atomkerns lässt sich das Zustandekommen<br />
von α-, β- und γ-Strahlung erklären.<br />
r<br />
59<br />
FoliE
60<br />
FoliE<br />
Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
Art der<br />
Strahlung<br />
α-Strahlung<br />
β-Strahlung<br />
γ-Strahlung<br />
Strahlung aus dem Atomkern<br />
Darstellung im<br />
Potenzialtopfmodell<br />
E(r)<br />
Neutronen<br />
Protonen<br />
Zwei Protonen und zwei<br />
Neutronen bilden ein<br />
α-Teilchen, das unter<br />
Nutzung des Tunneleffekts<br />
den Kern verlässt.<br />
E(r) ν β –<br />
Ein Neutron kann sich unter<br />
Energieabgabe in ein<br />
Proton, ein Elektron und ein<br />
Antineutrino umwandeln.<br />
E(r)<br />
Fermienergie<br />
Ein Proton kann unter<br />
Energieabgabe in einen<br />
niedrigeren energetischen<br />
Zustand übergehen.<br />
r<br />
r<br />
beispiel, Energien,<br />
Kernumwandlungen<br />
226<br />
88<br />
222 4<br />
Ra g Rn + 86 2 α<br />
Energie<br />
diskrete Energiewerte,<br />
2 – 5 MeV<br />
Es erfolgt eine Kernumwandlung.<br />
214<br />
82<br />
Pb g 214<br />
83<br />
0<br />
Bi + e + } ν –1<br />
Energie<br />
Kontinuierliches<br />
Energiespektrum bis<br />
etwa 1 MeV<br />
Es erfolgt eine Kernumwandlung.<br />
208<br />
82<br />
208<br />
Pb* g Pb + γ<br />
82<br />
Energie<br />
diskrete Energiewerte,<br />
um 1 MeV<br />
Es erfolgt keine Kernumwandlung.<br />
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TAFElbilD<br />
4.5<br />
radioaktivität und<br />
Kern reaktionen<br />
In diesem abschließenden Inhaltsbereich stehen zwei<br />
Schwerpunkte im Zentrum:<br />
− Radioaktive Strahlung mit Experimenten zur Unterscheidung<br />
der Strahlungsarten, natürliche Zerfallsreihen,<br />
dem Zerfallsgesetz und seinen Anwendungen<br />
sowie Maßnahmen zum Strahlenschutz;<br />
− Energie- und Impulsbilanzen bei Kernreaktionen sowie<br />
Kernspaltung und Kernfusion.<br />
Ein erheblicher Teil der Inhalte wurde – zumindest qualitativ<br />
– bereits in Jahrgangsstufe 9 behandelt. Die Vertiefungen<br />
gegenüber Jahrgangsstufe 9 bestehen vor allem<br />
in der quantitativen Beschreibung einiger Sachverhalte.<br />
Für die Schwerpunktsetzung sollte auch beachtet werden,<br />
dass einige Inhalte (Abstandsgesetz, Entdeckung<br />
und Nachweis des Neutrons, Anwendungen in der Medizin)<br />
im Lehrplan als fakultativ gekennzeichnet sind.<br />
Für das Herangehen bieten sich zwei Varianten an:<br />
a) An den Überblick über die Arten von Strahlung<br />
schließt sich sofort die Behandlung der Eigenschaften<br />
radioaktiver Strahlung an. Danach werden Nachweismöglichkeiten<br />
behandelt, wobei die Eigenschaften<br />
genutzt werden. Erst dann folgt das Gesetz des Kernzerfalls.<br />
b) Nach der Einführung des Spontanzerfalls und Hinweisen<br />
auf verschiedene Strahlungsarten wird das Gesetz<br />
des Kernzerfalls behandelt. Anschließend wird auf<br />
Eigenschaften, Nachweismöglichkeiten und Anwendungen<br />
radioaktiver Strahlung eingegangen.<br />
Die Anzahl der Ausgangskerne nimmt ab, die<br />
Anzahl der Folgekerne entsprechend zu.<br />
Die Zeit, in der die Hälfte der vorhandenen<br />
radioaktiven Kerne zerfällt, wird als Halbwertszeit<br />
bezeichnet.<br />
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Gesetz des Kernzerfalls<br />
N/2<br />
N/4<br />
Die Größe der Halbwertszeit kann sehr unterschiedlich sein:<br />
Radon-220<br />
55,6 s<br />
Barium-127<br />
2,55 min<br />
radioaktivität und Kern reaktionen 61<br />
N Folgekerne<br />
Natrium-22<br />
2,6 a<br />
N = N 0 · e –λ · t T 1/2 =<br />
Beim Gesetz des Kernzerfalls, das in Form einer grafischen<br />
Darstellung und als Gleichung gegeben wird, sollte den<br />
Schüler deutlich gemacht werden:<br />
− Kerne des radioaktiven Nuklids zerfallen, es entstehen<br />
dabei Folgekerne. Die Gesamtzahl der Atomkerne<br />
bleibt gleich. Das kann man durch eine entsprechende<br />
grafische Darstellung (b TB) bewusst machen.<br />
−<br />
−<br />
Die Zeit, in der jeweils die Hälfte der Kerne eines Radionuklids<br />
zerfällt, wird als Halbwertszeit bezeichnet.<br />
Je nach Nuklid kann diese Zeit zwischen Millisekunden<br />
und Milliarden Jahren liegen.<br />
Das Gesetz des Kernzerfalls ist – im Unterschied zu<br />
allem bisher behandelten Gesetzen – ein statistisches<br />
Gesetz. Es macht Aussagen über die Gesamtheit der<br />
Atomkerne, nicht aber über den einzelnen Atomkern.<br />
Die Eigenschaften radioaktiver Strahlung können teils<br />
experimentell verdeutlicht werden, teils müssen sie den<br />
Schülern gegeben werden. Gut durchführbar sind Experimente<br />
zum Absorptionsvermögen radioaktiver Strahlung<br />
sowie zur Ablenkung in magnetischen Feldern.<br />
Beim Durchdringungsvermögen ist zu beachten, dass<br />
dieses von der Energie der betreffenden Strahlung abhängt.<br />
Bei der Folie auf Seite 62 ist davon ausgegangen,<br />
dass bei der jeweiligen Strahlung eine durchschnittliche<br />
Energie vorliegt.<br />
Auf detaillierte Betrachtungen dazu kann verzichtet werden.<br />
Entscheidend ist die Erkenntnis: Verschiedene Strahlungsarten<br />
haben unterschiedliche Eigenschaften.<br />
T<br />
1/2 1/2<br />
ln 2<br />
}<br />
λ<br />
Ausgangskerne<br />
2 · T 3 · T1/2 4 · T1/2<br />
Uran-235<br />
7,1 · 108 a<br />
t<br />
TAFElbilD
62<br />
FoliE<br />
Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
Art der<br />
Strahlung<br />
Charakter<br />
der<br />
Strahlung<br />
Eigenschaften radioaktiver Strahlung<br />
α-Strahlung β-Strahlung γ-Strahlung<br />
doppelt positiv<br />
geladene<br />
Heliumkerne<br />
bewegte<br />
Elektronen<br />
Kurz zeichen 4<br />
4<br />
0<br />
He oder α 2 2 –1 e oder β– γ<br />
beispiel für<br />
Auftreten<br />
Durchdringungsvermögen<br />
ionisationsvermögenk<br />
Ablenkbarkeit<br />
226<br />
Ra g<br />
88<br />
222 4<br />
Rn + 88 2 α<br />
klein<br />
214<br />
Pb g<br />
82<br />
214 0<br />
Bi + 83 –1 e<br />
elektromagnetische<br />
Wellen<br />
kleiner<br />
Wellen länge<br />
208<br />
Pb* g<br />
82<br />
208<br />
Pb + γ<br />
82<br />
mittel groß<br />
Das Verhältnis beträgt etwa 1 : 100 : 10 000.<br />
groß<br />
mittel<br />
Das Verhältnis beträgt etwa 10 000 : 100 : 1.<br />
in elektrischen<br />
und magnetischen<br />
Feldern<br />
Energie Diskrete<br />
Energiewerte,<br />
2– 5 MeV<br />
in elektrischen<br />
und magnetischen<br />
Feldern<br />
Kontinuierliches<br />
Spektrum,<br />
bis 1 MeV<br />
klein<br />
wird nicht abgelenkt.<br />
Diskrete<br />
Energiewerte,<br />
etwa 1 MeV<br />
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1.<br />
© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de<br />
Eigenschaften radioaktiver Strahlung<br />
Ergänzen Sie die Übersicht zu den Eigenschaften radioaktiver Strahlung!<br />
radioaktivität und Kern reaktionen<br />
bezeichnung α-Strahlung β-Strahlung γ-Strahlung<br />
Wesen der Strahlung Teilchenstrahlung;<br />
doppelt positiv<br />
geladene Heliumkerne<br />
ladung der Teilchen<br />
beispiel<br />
reichweite in luft<br />
Durchdringungsfähigkeit<br />
von<br />
Stoffen<br />
Ablenkbarkeit durch<br />
elektrische bzw.<br />
magnetische Felder<br />
226<br />
88 Ra<br />
He<br />
137<br />
55 Cs<br />
30<br />
15 P<br />
0<br />
–1 e<br />
0<br />
+1 e<br />
Ba<br />
137<br />
56 Ba<br />
2. Radioaktive Strahlung wird durch ein Magnetfeld geschickt. Geben Sie an, um welche Art von<br />
Strahlung es sich handeln könnte! Begründe Sie!<br />
Das Magnetfeld zeigt<br />
in die Blattebene hinein.<br />
1<br />
2<br />
Das Magnetfeld zeigt aus<br />
der Blattebene heraus.<br />
γ<br />
Ba<br />
1<br />
2<br />
63<br />
ArbEiTSblATT
64 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
ArbEiTSblATT<br />
1.<br />
Eigenschaften radioaktiver Strahlung<br />
Ergänzen Sie die Übersicht zu den Eigenschaften radioaktiver Strahlung!<br />
bezeichnung α-Strahlung β-Strahlung γ-Strahlung<br />
Wesen der Strahlung Teilchenstrahlung;<br />
doppelt positiv<br />
geladene Heliumkerne<br />
Teilchenstrahlung;<br />
Elektronen bzw.<br />
Positronen<br />
ladung der Teilchen doppelt positiv negativ (Elektron)<br />
oder positiv<br />
(Positron)<br />
beispiel<br />
226<br />
88 Ra<br />
4<br />
2 He<br />
222<br />
86 Rn<br />
137<br />
55 Cs<br />
30<br />
15 P<br />
0<br />
–1 e<br />
0<br />
+1 e<br />
137<br />
Ba<br />
56<br />
30<br />
14 Si<br />
elektromagnetische<br />
Wellen kleiner<br />
Wellenlänge<br />
–<br />
137<br />
56 Ba<br />
reichweite in luft einige Zentimeter einige Meter größere<br />
Entfernungen<br />
Durchdringungsfähigkeit<br />
von<br />
Stoffen<br />
Ablenkbarkeit durch<br />
elektrische bzw.<br />
magnetische Felder<br />
sehr gering gering sehr groß<br />
137<br />
Ba<br />
56<br />
wird abgelenkt wird abgelenkt wird nicht abgelenkt<br />
2. Radioaktive Strahlung wird durch ein Magnetfeld geschickt. Geben Sie an, um welche Art von<br />
Strahlung es sich handeln könnte! Begründe Sie!<br />
Das Magnetfeld zeigt in<br />
die Blattebene hinein.<br />
1 α-Strahlung oder β + -Strahlung<br />
(Rechte-Hand-Regel)<br />
2 γ-Strahlung, wird nicht abgelenkt<br />
1<br />
2<br />
Das Magnetfeld zeigt aus<br />
der Blattebene heraus.<br />
1 β – -Strahlung<br />
(Rechte-Hand-Regel)<br />
2 α-Strahlung oder β + -Strahlung<br />
(Rechte-Hand-Regel)<br />
© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de<br />
γ<br />
1<br />
2
© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de<br />
radioaktivität und Kern reaktionen<br />
Eigenschaften und Nutzung von Gammastrahlung<br />
1. Zur Untersuchung der Durchdringungsfähigkeit von γ-Strahlung wird ermittelt, wie die Strahlung<br />
durch unterschiedlich dicke Bleischichten hindurchgelassen wird. Für die genutzte Strahlungsquelle<br />
ergeben sich folgende Messwerte:<br />
Dicke der bleischicht in mm 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />
Anzahl der impulse je Minute 604 335 198 121 85 40 32 28 26 27<br />
a) Stellen Sie die<br />
Messwerte im<br />
Diagramm dar!<br />
b) Interpretieren Sie<br />
dieses Diagramm!<br />
c) Bestimmen Sie aus dem Diagramm näherungsweise den Wert der Halbwertsdicke von Blei für<br />
die γ-Strahlung, also der Dicke, von der nur noch die Hälfte der Strahlung hindurchgelassen<br />
wird!<br />
2. Das Durchstrahlungsverfahren kann z. B. genutzt<br />
werden, um die Qualität von Schweißnähten zu<br />
kontrollieren und Werkstücke auf Einschlüsse<br />
zu untersuchen. Beschreiben Sie anhand der<br />
Skizzen das Durchstrahlungsverfahren. Welche<br />
Eigenschaft von γ-Strahlung wird dabei genutzt?<br />
Einschluss<br />
Strahlungsquelle<br />
Zählrohr<br />
65<br />
ArbEiTSblATT
66 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
ArbEiTSblATT<br />
Eigenschaften und Nutzung von Gammastrahlung<br />
1. Zur Untersuchung der Durchdringungsfähigkeit von γ-Strahlung wird ermittelt, wie die Strahlung<br />
durch unterschiedlich dicke Bleischichten hindurchgelassen wird. Für die genutzte Strahlungsquelle<br />
ergeben sich folgende Messwerte:<br />
Dicke der bleischicht in mm 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />
Anzahl der impulse je Minute 604 335 198 121 85 40 32 28 26 27<br />
a) Stellen Sie die<br />
Messwerte im<br />
Diagramm dar!<br />
b) Interpretieren Sie<br />
dieses Diagramm!<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
0<br />
Z in Impulse je Minute<br />
10<br />
20 30 40 50 60<br />
Schichtdichte in mm<br />
Mit zunehmender Schichtdicke nimmt die Intensität der radioaktiven Strahlung ab. Dies<br />
geschieht anfangs stärker, mit zunehmender Schichtdicke geht die Abnahme der Intensität<br />
langsamer vor sich.<br />
c) Bestimmen Sie aus dem Diagramm näherungsweise den Wert der Halbwertsdicke von Blei für<br />
die γ-Strahlung, also der Dicke, von der nur noch die Hälfte der Strahlung hindurchgelassen<br />
wird!<br />
Die Halbwertsdicke von Blei für γ-Strahlung beträgt etwa 12 mm.<br />
2. Das Durchstrahlungsverfahren kann z. B. genutzt<br />
werden, um die Qualität von Schweißnähten zu<br />
kontrollieren und Werkstücke auf Einschlüsse<br />
zu untersuchen. Beschreiben Sie anhand der<br />
Skizzen das Durchstrahlungsverfahren. Welche<br />
Eigenschaft von γ-Strahlung wird dabei genutzt?<br />
Beim Durchstrahlungsverfahren wird ein Stoff<br />
(Werkstück) durchstrahlt und die Intensität der<br />
hindurchtretenden Strahlung registriert. Dabei<br />
Einschluss<br />
Strahlungsquelle<br />
Zählrohr<br />
wird das unterschiedliche Absorptionsvermögen von Stoffen genutzt. Befindet sich z. B. in<br />
einem Werkstück ein Einschluss, so verändert sich das Absorptionsvermögen und damit die<br />
Intensität der registrierten Strahlung.<br />
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estrahlungsverfahren:<br />
Strahlungsquelle<br />
Durchstrahlungsverfahren:<br />
Strahlungsquelle<br />
Markierungsverfahren:<br />
Zählrohr<br />
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radioaktivität und Kern reaktionen<br />
Anwendungen radioaktiver Strahlung<br />
Werkstück<br />
Strahlungsempfänger<br />
Schilddrüse<br />
− Sterilisation von Geräten<br />
− Tumorbehandlung<br />
− Verbesserung von Materialeigenschaften<br />
(z. B. Erhöhung der Reißfestigkeit<br />
von Folie)<br />
− Werkstoffprüfung<br />
− Füllstandsmessung<br />
− Dickenmessung<br />
(z. B. bei Papier- und Folienherstellung)<br />
− Schilddrüsenuntersuchung<br />
− Gehirnuntersuchung<br />
− Ermittlung der Durchlassfähigkeit<br />
und der Fließgeschwindigkeit<br />
in Rohrleitungen<br />
− Feststellung der Abnutzung im<br />
Innern von Maschinen (Schmiermittelmarkierung)<br />
67<br />
FoliE
68<br />
FoliE<br />
Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
Natürliche Zerfallsreihen<br />
In der Natur existieren vier natürliche Zerfallsreihen mit Halbwertszeiten<br />
von über einer Million Jahren.<br />
Thorium-<br />
reihe<br />
216<br />
85<br />
0,3 ms<br />
α: 7,8<br />
β : –<br />
γ : 0,1<br />
212<br />
84<br />
0,30 µs<br />
α: 8,8<br />
β : –<br />
γ : –<br />
1,4 · 10<br />
4,0<br />
–<br />
0,06<br />
10 232<br />
90<br />
a<br />
α:<br />
β :<br />
γ :<br />
228<br />
88<br />
5,75 d<br />
α: –<br />
β β : : 0,04<br />
γ : : 0,01<br />
228<br />
89<br />
6,13 h<br />
α: –<br />
β : 2,1<br />
γ : 0,97<br />
228<br />
90<br />
1,9 a<br />
α: 5,4<br />
β : –<br />
γ : 0,22<br />
224<br />
88<br />
3,66 d<br />
α: 5,69<br />
β : –<br />
γ : 0,24<br />
220<br />
86<br />
55,6 s<br />
α: 6,3<br />
β : –<br />
γ : 0,55<br />
216<br />
84<br />
0,15 s<br />
α: 6,8<br />
β : –<br />
γ : 0,81<br />
At<br />
212<br />
83<br />
61 min<br />
α: 6,1<br />
β : 2,3<br />
γ : 0,73<br />
Po<br />
208<br />
82<br />
stabil<br />
α: –<br />
β : –<br />
γ : –<br />
Th<br />
Ra<br />
Ac<br />
Th<br />
Ra<br />
Rn<br />
Po<br />
212<br />
82<br />
10,6 h<br />
α: –<br />
β : 0,6<br />
γ : 0,30<br />
Bi<br />
Pb<br />
Tl<br />
208<br />
81<br />
3,05 min<br />
α: –<br />
β : 2,4<br />
γ : 2,6<br />
Pb<br />
α-Zerfall β-Zerfall<br />
Uran-radiumreihe<br />
218<br />
85<br />
2 s<br />
α: 6,7<br />
β : –<br />
γ : –<br />
214<br />
84<br />
164 µs<br />
α: 7,7<br />
β : –<br />
γ : 0,8<br />
U<br />
238<br />
92<br />
4,5 · 10<br />
4,5<br />
0,05<br />
–<br />
9 a<br />
α:<br />
β :<br />
γ :<br />
234<br />
90<br />
24,1 d<br />
α: –<br />
β : 0,2<br />
γ : 0,05<br />
234<br />
91<br />
6,7 h<br />
α: –<br />
β : 0,5<br />
γ : 0,88<br />
Th<br />
Pa<br />
U<br />
234<br />
92<br />
2,5 · 10<br />
4,8<br />
–<br />
0,12<br />
5 a<br />
α:<br />
β :<br />
γ :<br />
Th<br />
230<br />
90<br />
7,5 · 10<br />
4,7<br />
–<br />
0,14<br />
4 a<br />
α:<br />
β :<br />
γ :<br />
226<br />
88<br />
1600 a<br />
α: 4,8<br />
β : –<br />
γ : 0,19<br />
222<br />
86<br />
3,8 d<br />
α: 5,5<br />
β : –<br />
γ : 0,51<br />
At<br />
210<br />
84<br />
138,4 d<br />
α: 5,3<br />
β : –<br />
γ : 0,8<br />
Po<br />
Po<br />
Ra<br />
Rn<br />
Po<br />
218<br />
84<br />
3,05 min<br />
α: 6,0<br />
β : –<br />
γ : –<br />
Pb<br />
214<br />
82<br />
26,8 min<br />
α: –<br />
β : 0,7<br />
γ : 0,35<br />
Bi<br />
214<br />
83<br />
19,9 min<br />
α: 5,5<br />
β : 3,3<br />
γ : 1,7<br />
210<br />
82<br />
22,3 a<br />
α: –<br />
β : 0,06<br />
γ : 0,05<br />
210<br />
83<br />
5,0 d<br />
α: 1,2<br />
β : 4,7<br />
γ : 0,3<br />
206<br />
82<br />
stabil<br />
α: –<br />
β : –<br />
γ : –<br />
210<br />
81<br />
1,3 min<br />
α: –<br />
β : 2,3<br />
γ : 0,8<br />
Pb<br />
Bi<br />
206<br />
81<br />
4,2 min<br />
α: –<br />
β : 1,5<br />
γ : 0,8<br />
Pb<br />
Tl<br />
Tl<br />
α-Zerfall<br />
und<br />
β-Zerfall<br />
Uran-Actiniumreihe<br />
227<br />
90<br />
18,7 d<br />
α: 6,0<br />
β : –<br />
γ : 0,26<br />
223<br />
88<br />
11,4 d<br />
α: 6,0<br />
β : –<br />
γ : 0,27<br />
219<br />
86<br />
3,96 s<br />
α: 6,8<br />
β : –<br />
γ : 0,40<br />
U<br />
238<br />
92<br />
4,5 · 10<br />
α : 4,5<br />
β : 0,05<br />
γ : –<br />
9 238<br />
92<br />
4,5 · 10 a<br />
α : 4,5<br />
β : 0,05<br />
γ : –<br />
9 235<br />
92<br />
7,0 · 10 a<br />
4,4<br />
–<br />
0,19<br />
8 a<br />
α:<br />
β :<br />
γ :<br />
234 231 234<br />
90<br />
24,1 25,5 24,1 d<br />
h<br />
α α: α :<br />
–<br />
–<br />
β :<br />
0,2<br />
0,2<br />
γ :<br />
0,05<br />
0,05<br />
Th<br />
Pa<br />
234 231 234<br />
91<br />
6,7 3,3 6,7 h<br />
· 10<br />
α :<br />
–<br />
5,0<br />
β :<br />
0,5<br />
–<br />
γ :<br />
0,88<br />
0,3<br />
4 a<br />
α:<br />
β :<br />
γ :<br />
Po<br />
At<br />
Po Ac Po<br />
218 227 218<br />
84 89 84<br />
3,05 21,8 3,05 min<br />
a<br />
α α: α :<br />
6,0<br />
4,96<br />
β :<br />
–<br />
0,04<br />
γ :<br />
–<br />
0,1<br />
Po Bi<br />
215 210<br />
84 83<br />
5,0 1,78 5,0 d<br />
ms<br />
α α: α :<br />
1,2<br />
7,4<br />
β :<br />
4,7<br />
–<br />
γ :<br />
0,3<br />
0,44<br />
Pb Ti<br />
210 215 210<br />
211 206<br />
84 85 84<br />
82 81<br />
138,4 0,1 138,4 ms d<br />
4,2 36,1 4,2 min<br />
min<br />
α α: :<br />
5,3 8,03 5,3<br />
α α: :<br />
–<br />
β β :<br />
: –<br />
β β :<br />
: 1,5 1,4 1,5<br />
γ γ :<br />
: 0,8 0,41 0,8<br />
γ γ :<br />
: 0,8 0,83 0,8<br />
211<br />
83Bi<br />
Bi<br />
5,0 2,17 5,0 d<br />
min<br />
α α: α :<br />
1,2<br />
6,4<br />
β :<br />
4,7<br />
–<br />
γ :<br />
0,3<br />
0,35<br />
210 211 210<br />
84<br />
138,4 0,52 138,4 sd<br />
d<br />
α α: :<br />
5,3 7,45 5,3<br />
β β :<br />
: –<br />
γ γ :<br />
: 0,8 0,90 0,8<br />
stabil<br />
Th<br />
Ra<br />
Rn<br />
Po<br />
206<br />
207<br />
82<br />
82<br />
stabil stabil<br />
α α: α :<br />
–<br />
–<br />
β :<br />
–<br />
–<br />
γ :<br />
–<br />
–<br />
Pb<br />
Fr<br />
223<br />
87<br />
21,8 min<br />
α: 5,34<br />
β : 1,1<br />
γ : 0,24<br />
At<br />
219<br />
85<br />
0,9 min<br />
α: 6,27<br />
β : –<br />
γ : –<br />
Bi<br />
215<br />
83<br />
7,6 min<br />
α: –<br />
β : –<br />
γ : 0,52<br />
Ti Tl Ti<br />
206 207 206<br />
81<br />
4,2 4,8 4,2 min<br />
min<br />
α α: :<br />
–<br />
β β :<br />
: 1,5 1,4 1,5<br />
γ γ :<br />
: 0,8 0,90 0,8<br />
Neptunium-<br />
reihe<br />
213<br />
84<br />
4,2 µs<br />
α: 8,4<br />
β : –<br />
γ : 0,78<br />
241<br />
94<br />
14,35 a<br />
α: 4,9<br />
β : 0,02<br />
γ : 0,15<br />
241<br />
95<br />
432 a<br />
α: 5,5<br />
β : –<br />
γ : 0,06<br />
Pu<br />
Am<br />
Np<br />
237<br />
93<br />
2,1 · 10<br />
4,8<br />
–<br />
0,087<br />
6 a<br />
α:<br />
β :<br />
γ :<br />
233<br />
91<br />
27,0 d<br />
α: –<br />
β : 0,6<br />
γ : 0,34<br />
Pa<br />
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U<br />
233<br />
92<br />
1,6 · 10<br />
4,8<br />
–<br />
0,097<br />
5 a<br />
α:<br />
β :<br />
γ :<br />
229<br />
90<br />
7 780 a<br />
α: 4,8<br />
β : –<br />
γ : 0,21<br />
225<br />
88<br />
14,8 d<br />
α: –<br />
β : 0,4<br />
γ : 0,04<br />
225<br />
89<br />
10,0 d<br />
α: 5,8<br />
β : –<br />
γ : 0,19<br />
Po<br />
Th<br />
Ra<br />
Ac<br />
Fr<br />
221<br />
87<br />
3,1 min<br />
α: 6,5<br />
β : –<br />
γ : 0,92<br />
At<br />
217<br />
85<br />
32,3 min<br />
α: 7,01<br />
β : –<br />
γ : 0,60<br />
Bi<br />
213<br />
83<br />
45,6 min<br />
α: 5,87<br />
β : 1,4<br />
γ : 1,1<br />
209<br />
82<br />
3,25 h<br />
α: –<br />
β : – 0,6<br />
γ : –<br />
209<br />
83<br />
stabil<br />
α: –<br />
β : –<br />
γ : –<br />
Tl<br />
209<br />
81<br />
2,16 min<br />
α: –<br />
β : 1,8<br />
γ : 1,6<br />
Pb<br />
Bi
1.<br />
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Natürliche radioaktivität<br />
Was versteht man unter natürlicher Radioaktivität?<br />
radioaktivität und Kern reaktionen<br />
2. In der Natur existieren viele radioaktive Stoffe. Die Abbildung zeigt die Thorium-Reihe. Das auf<br />
der Erde vorkommende Thorium zerfällt in mehreren Stufen bis zum stabilen Blei.<br />
a) Tragen Sie an die Punkte im Diagramm die Kurzsymbole der betreffenden chemischen<br />
Elemente ein!<br />
b) Wie lauten die Reaktionsgleichungen für die ersten drei Kernumwandlungen?<br />
c)<br />
N<br />
232<br />
228<br />
224<br />
220<br />
216<br />
212<br />
208<br />
80<br />
Blei-208<br />
Thorium-232<br />
82 84 86 88 90<br />
Geben Sie die zwei Reaktionsgleichungen an, bei denen das stabile Blei-208 entsteht!<br />
Z<br />
69<br />
ArbEiTSblATT
70 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
ArbEiTSblATT<br />
1.<br />
Natürliche radioaktivität<br />
Was versteht man unter natürlicher Radioaktivität?<br />
Eine Reihe von Nukliden ist nicht stabil. Sie verändern sich und senden dabei radioaktive<br />
Strahlung aus. Da diese Erscheinung in der Natur auftritt, spricht man von natürlicher<br />
Radioaktivität.<br />
2. In der Natur existieren viele radioaktive Stoffe. Die Abbildung zeigt die Thorium-Reihe. Das auf<br />
der Erde vorkommende Thorium zerfällt in mehreren Stufen bis zum stabilen Blei.<br />
a) Tragen Sie an die Punkte im Diagramm die Kurzsymbole der betreffenden chemischen<br />
Elemente ein!<br />
b) Wie lauten die Reaktionsgleichungen für die ersten drei Kernumwandlungen?<br />
c)<br />
N<br />
232<br />
228<br />
224<br />
220<br />
216<br />
212<br />
208<br />
232<br />
90<br />
228<br />
88<br />
228<br />
89<br />
228 4<br />
Th g Ra + 88 2 α<br />
228 0<br />
Ra g Ac + 89 –1 e<br />
228 0<br />
Ac g Th + 90 1 e<br />
Geben Sie die zwei Reaktionsgleichungen an, bei denen das stabile Blei-208 entsteht!<br />
212<br />
84<br />
208<br />
81<br />
80<br />
Tl<br />
Pb<br />
Blei-208<br />
208 4<br />
Po g Pb + 82 2 α<br />
208<br />
0<br />
Tl g Pb + e 82 –1<br />
Po<br />
Bi Po<br />
Thorium-232<br />
82 84 86 88 90<br />
Rn<br />
Ra<br />
Ra<br />
Ac Th<br />
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Z
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Zerfallsreihen und belastung durch radon<br />
radioaktivität und Kern reaktionen<br />
1. In der Natur existieren mehrere Zerfallsreihen, z. B. die Uran-Radium-Zerfallsreihe.<br />
Aus dem in der Natur vorkommenden radioaktiven Nuklid 238<br />
U entsteht nach zahlreichen<br />
92<br />
Umwandlungen das stabile Blei-206. Geben Sie für diese Zerfallsreihe alle Zwischenelemente mit<br />
Massenzahl an.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
238<br />
234<br />
230<br />
226<br />
222<br />
218<br />
214<br />
210<br />
206<br />
A<br />
12<br />
13<br />
14<br />
α-Zerfall<br />
β-Zerfall<br />
206<br />
82Pb<br />
Uran-Radium-<br />
Zerfallsreihe<br />
238<br />
92U<br />
80 82 84 86 88 90 92 Z<br />
2. Das radioaktive Nuklid Rn-222 liefert den Hauptbeitrag zur natürlichen Strahlen belastung.<br />
Nuklide des Radons sind Glieder der natürlichen Zerfallsreihen von Uran-238, Thorium-232 und<br />
Uran-235. Diese Stoffe gibt es in alten Gesteinen und Böden der Erde.<br />
Ein großer Teil des Edelgases Radon tritt aus dem Boden aus und wird vom Menschen mit der<br />
Atemluft auf genommen. Erläutern Sie unter Nutzung der Abbildung den Prozess der Bildung<br />
von Radon-222!<br />
Erdoberfläche<br />
U-238<br />
Thorium-232<br />
Uran-235<br />
Radium-226<br />
α-Strahler<br />
Radium-224<br />
α-Strahler<br />
Radium-223<br />
α-Strahler<br />
Radon-222<br />
α-Strahler<br />
T 1/2 = 3,82 d<br />
Radon-220<br />
α-Strahler<br />
T 1/2 = 55,6 s<br />
Radon-219<br />
α-Strahler<br />
T 1/2 = 3,96 s<br />
71<br />
ArbEiTSblATT
72 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
ArbEiTSblATT<br />
Zerfallsreihen und belastung durch radon<br />
1. In der Natur existieren mehrere Zerfallsreihen, z. B. die Uran-Radium-Zerfallsreihe.<br />
Aus dem in der Natur vorkommenden radioaktiven Nuklid 238<br />
U entsteht nach zahlreichen<br />
92<br />
Umwandlungen das stabile Blei-206. Geben Sie für diese Zerfallsreihe alle Zwischenelemente mit<br />
Massenzahl an.<br />
1 Thorium-234<br />
2 Protactinium-234<br />
3 Uran-234<br />
4 Thorium-230<br />
5 Radium-226<br />
6 Radon-222<br />
7 Polonium-218<br />
8 Blei-214<br />
9 Bismut-214<br />
10 Polonium-214<br />
11 Thallium-210<br />
238<br />
234<br />
230<br />
226<br />
222<br />
218<br />
214<br />
210<br />
206<br />
A<br />
α-Zerfall<br />
β-Zerfall<br />
206<br />
82Pb<br />
Uran-Radium-<br />
Zerfallsreihe<br />
238<br />
92U<br />
80 82 84 86 88 90 92 Z<br />
12 Blei-210<br />
13 Bismut-210<br />
14 Polonium-210<br />
2. Das radioaktive Nuklid Rn-222 liefert den Hauptbeitrag zur natürlichen Strahlen belastung.<br />
Nuklide des Radons sind Glieder der natürlichen Zerfallsreihen von Uran-238, Thorium-232 und<br />
Uran-235. Diese Stoffe gibt es in alten Gesteinen und Böden der Erde.<br />
Ein großer Teil des Edelgases Radon tritt aus dem Boden aus und wird vom Menschen mit der<br />
Atemluft auf genommen. Erläutern Sie unter Nutzung der Abbildung den Prozess der Bildung<br />
von Radon-222!<br />
Aus Uran entsteht durch radioaktiven<br />
Zerfall Ra-226. Dieses Radiumnuklid<br />
zerfällt unter Aussendung von<br />
α-Strahlung.<br />
Die Reaktionsgleichung lautet:<br />
226<br />
88<br />
4 222<br />
R a g α + 2 86 Rn<br />
Durch radioaktiven Zerfall entsteht<br />
also das Edelgas Radon, das eben-<br />
falls ein Radionuklid ist.<br />
Erdoberfläche<br />
U-238<br />
Thorium-232<br />
Uran-235<br />
Radium-226<br />
α-Strahler<br />
Radium-224<br />
α-Strahler<br />
Radium-223<br />
α-Strahler<br />
Radon-222<br />
α-Strahler<br />
T 1/2 = 3,82 d<br />
Radon-220<br />
α-Strahler<br />
T 1/2 = 55,6 s<br />
Radon-219<br />
α-Strahler<br />
T 1/2 = 3,96 s<br />
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Bei Strahlenbelastungen ist zu beachten, dass dazu alle<br />
Arten ionisierender Strahlung einen Beitrag leisten. Dazu<br />
gehören nicht nur die bei Kernprozessen auftretenden<br />
Strahlungen (Alpha-, Beta- und Gammastrahlung), sondern<br />
auch Röntgenstrahlung, kurzwelliges UV-Licht und<br />
Höhenstrahlung.<br />
Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass der historische<br />
Begriff „radioaktive Strahlung“, der im Lehrplan<br />
ausgewiesen ist, umstritten ist und von vielen Fachleuten<br />
abgelehnt wird, wenn auch mit überaus fragwürdigen<br />
Begründungen.<br />
Geht es um die Gesamtstrahlenbelastung, ist aus den<br />
oben genannten Gründen der Terminus „ionisierende<br />
Strahlung“ zu bevorzugen.<br />
Die Messgröße für die Strahlenbelastung ist die Äquivalentdosis<br />
H, wobei gilt:<br />
H = D · Q<br />
Dabei sind D die Energiedosis und Q der Qualitätsfaktor.<br />
Die Internationale Strahlenschutzkommission (ICRP) hat<br />
1991 für die Organdosis anstelle dieses Qualitätsfaktors<br />
den sogenannten Strahlungs-Wichtungsfaktor wR eingeführt.<br />
Für eine bestimmte Strahlungsart R gilt dann: Das<br />
Produkt aus der von einem Organ oder Gewebe T aufgenommenen<br />
Energiedosis DT,R und dem betreffenden<br />
Strahlungs-Wichtungsfaktor ergibt die Organdosis HT :<br />
H T = D T,R · w R<br />
Sie wird in Millisievert (mSv) gemessen. Erfolgt die Bestrahlung<br />
durch mehrere Strahlungsarten, so werden die<br />
einzelnen Beiträge summiert und man erhält:<br />
HT = S D T,R · wR R<br />
Für die Strahlungs-Wichtungsfaktoren gilt:<br />
Strahlungsart und<br />
Energiebereich<br />
Strahlungs-Wichtungsfaktor<br />
Photonen beliebiger Energie 1<br />
Elektronen beliebiger<br />
Energie<br />
Neutronen<br />
< 10 keV<br />
10 keV bis 100 keV<br />
100 keV bis 2 MeV<br />
2 MeV bis 20 MeV<br />
> 20 MeV<br />
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1<br />
5<br />
10<br />
20<br />
10<br />
5<br />
Protonen 5<br />
α-Teilchen, Spaltfragmente,<br />
schwere Kerne<br />
20<br />
radioaktivität und Kern reaktionen 73<br />
Die Organdosis besagt nur wenig darüber, wie groß das<br />
strahlenbedingte Risiko für Schädigungen tatsächlich ist,<br />
da die Strahlenempfindlichkeit der einzelnen Organe<br />
sehr unterschiedlich ist. Maß für das gesamte Strahlenrisiko<br />
ist die effektive Dosis E. Die effektive Dosis E für<br />
eine Strahlungsart und ein Organ oder Gewebe T ist die<br />
mit dem Gewebe- Wichtungsfaktor multiplizierte Organdosis:<br />
E = w T · H T<br />
Sind mehrere Strahlungsarten und verschiedene Organe<br />
beteiligt, so ergibt sich die effektive Dosis als Summe aller<br />
Anteile zu:<br />
E = S wT · HT R<br />
Gemessen wird die effektive Dosis ebenfalls in Millisievert<br />
(mSv). Auf die Zeit bezogen wird sie effektive Dosisleistung<br />
genannt. Diese auf den menschlichen Körper<br />
bezogene effektive Dosisleistung liegt in Deutschland im<br />
Mittel bei etwa 4 mSv/Jahr.<br />
Wegen der sehr unterschiedlichen Individualität der Menschen<br />
geht man bei wissenschaftlichen Berechnungen von<br />
einem Standardmenschen aus. Dieser Standardmensch<br />
hat ein Alter von 20 bis 30 Jahren, eine Gesamtlebensdauer<br />
von 70 Jahren, ein Körpergewicht von 70 kg, eine<br />
Körperoberfläche von 1,8 Quadratmetern und eine Körpergröße<br />
von 170 cm. Auch die Zusammensetzung des<br />
Körpers dieses Standardmenschen ist festgelegt.<br />
Einige Gewebe-Wichtungsfaktoren sind in der nachfolgenden<br />
Tabelle angegeben.<br />
Gewebe oder organ Gewebe-Wichtungsfaktor<br />
Keimdrüsen 0,20<br />
Dickdarm 0,12<br />
Knochenmark (rot) 0,12<br />
lunge 0,12<br />
Magen 0,12<br />
blase 0,05<br />
brust 0,05<br />
leber 0,05<br />
Schilddrüse 0,05<br />
Speiseröhre 0,15<br />
Haut 0,01
74<br />
FoliE<br />
Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
Mittlere Strahlenbelastung in Deutschland<br />
Art der Strahlung Dosis in mSv pro Jahr<br />
Natürliche Strahlung<br />
kosmische Strahlung<br />
− auf Meereshöhe<br />
− auf 1 500 m Höhe<br />
terrestrische Strahlung<br />
− bei Aufenthalt im Freien<br />
− bei Aufenthalt in Gebäuden<br />
„innere“ Strahlung beim<br />
Menschen durch<br />
− Einatmen von Radon<br />
− durch Nahrung, Trinkwasser<br />
Zivilisatorische Strahlung<br />
Anwendung radioaktiver Stoffe<br />
und ionisierender Strahlung<br />
− bei medizinischen Untersuchungen<br />
und Behandlungen<br />
− in Technik, Forschung und Alltag<br />
(hochfrequente Strahlung<br />
bei PC, Fernseher)<br />
− Kernwaffenversuche, Reaktorunfälle<br />
0,25<br />
0,50<br />
0,06 … 2,2<br />
0,09 … 2,4<br />
1,4<br />
0,3<br />
Mittelwert: 2,4<br />
1,5<br />
0,02<br />
< 0,02<br />
Mittlere Strahlenbelastung 4,0<br />
Mittelwert: 1,6<br />
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Was hat rauchen mit radioaktivität zu tun?<br />
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radioaktivität und Kern reaktionen 75<br />
Während sehr viel über die Strahlenbelastung durch Kernkraftwerke diskutiert<br />
wird, ist den wenigsten bekannt, dass auch der Zigarettenrauch erheblich<br />
zur Strahlenbelastung der Raucher beiträgt. Es wird davon ausgegangen,<br />
dass ca. 90 % der Lungenkrebserkrankungen auf das Rauchen und davon<br />
wiederum etwa 50 % auf die Strahlenbelastung durch den Zigarettenrauch<br />
zurückzuführen sind.<br />
Die Tabakpflanzen enthalten die Radionuklide Pb-210 und Po-210. Diese sind<br />
hauptsächlich Alphastrahler. Alphastrahlung hat keine große Reichweite und<br />
kann in unsere Haut kaum eindringen. Radionuklide sind aber extrem gefährlich,<br />
wenn die strahlende Substanz in den Körper aufgenommen wird,<br />
weil Alphastrahlung besonders stark ionisierend wirkt, wenn sie bis zu den<br />
Organen vordringen kann. Deshalb soll man im Umgang mit radioaktiven<br />
Substanzen weder essen noch trinken. Schon kleinste Anhaftungen an den<br />
Händen könnten so in den Körper gelangen.<br />
Wenn man den Rauch inhaliert, dann kommen diese radioaktiven Substanzen<br />
in die Lunge. Daraus ergibt sich eine jährliche Äquivalentdosis je nach Rauchgewohnheit<br />
(20 Zigaretten pro Tag) von ca. 0,3 mSv. Man muss allerdings<br />
beachten, dass die Bestrahlung auf einen kleinen Körperbereich erfolgt. Rechnet<br />
man diese Besonderheit ein, dann kommt man auf eine jährliche Lungendosis<br />
von ca. 10 mSv. Zum Vergleich: Die Strahlenschutzverordnung legt den<br />
Grenzwert für die jährliche Lungendosis der Bevölkerung durch den Betrieb<br />
von kerntechnischen Anlagen auf 0,9 mSv fest.<br />
Wie groß ist das Krebsrisiko?<br />
Um diese Frage zu beantworten, werden statistische Untersuchungen angestellt.<br />
So weiß man z. B., dass in der Schweiz unter den Männern zwischen 20<br />
und 29 Jahren ca. 2 bis 5 Leukämiefälle pro 100 000 Männer im Jahr auftreten.<br />
Nun kann man Personen herausgreifen, die z. B. durch ihren Beruf einer<br />
hohen Strahlendosis ausgesetzt sind und in dieser Gruppe eine Statistik führen.<br />
Allerdings kann man bei einer Erkrankung nicht feststellen, ob diese als<br />
Ursache die Bestrahlung hat. Man könnte nur dann eine Aussage machen,<br />
wenn die Leukämierate in dieser Personengruppe deutlich erhöht wäre. Wir<br />
wissen, dass solche Messungen eine Messunsicherheit besitzen. Die Schwankung<br />
zwischen den Personengruppen bei nicht zu starker Bestrahlung liegt<br />
innerhalb der Fehlerbalken der Messungen, sodass man nicht sagen kann, ob<br />
eine Erhöhung der Leukämierate eine zufällige Schwankung ist oder auf die<br />
Bestrahlung zurückzuführen ist.<br />
FoliE<br />
FoliE
76<br />
FoliE<br />
Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
Wirkung ionisierender Strahlung auf den Menschen<br />
Akute oder<br />
Frühschäden<br />
Absorption von Strahlungsenergie<br />
Molekulare Veränderungen<br />
(an Proteinen, Enzymen, Nukleinsäuren)<br />
Körperzellen<br />
Schäden beim bestrahlten<br />
Individuum (einschl. Fötus)<br />
Spätschäden<br />
(kein Krebs)<br />
<strong>Physik</strong>alische Prozesse<br />
(Ionisation, Anregung)<br />
Veränderungen in den Zellen<br />
Leukämie,<br />
Krebs<br />
Keimzellen<br />
Schäden bei<br />
den Nachkommen<br />
Genetische<br />
Schäden<br />
Sicher eintretende Schäden Zufällige Schäden<br />
Zeitdauer<br />
10 –16 s<br />
10 –6 s<br />
Sekunden<br />
bis Stunden<br />
Stunden<br />
bis Jahre<br />
Die Wirkung ionisierender Strahlung auf Menschen ist abhängig von<br />
− der Art und Energie der Strahlung,<br />
− der Dosis der Strahlung,<br />
− der räumlichen und zeitlichen Verteilung der Strahlung,<br />
− den Milieufaktoren.<br />
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Bei den energetischen Betrachtungen von Kernprozessen<br />
geht es um zwei grundlegende physikalische Sachverhalte:<br />
− Die Schüler sollen das Wesen der Bindungsenergie<br />
bei Atomkernen erfassen, auch die Abhängigkeit der<br />
Bindungsenergie je Nukleon von der Massenzahl.<br />
Das lässt sich überzeugend anhand des üblichen Diagramms<br />
erläutern.<br />
− Die Schüler sollen den Zusammenhang zwischen Massendefekt<br />
und Energie E = ∆m · c 2 auf kernphysikalische<br />
Prozesse anwenden.<br />
Für das Gesamtthema bietet sich ein historischer Einstieg<br />
an: die Entdeckung der Kernspaltung durch hahn und<br />
strassmann. Dazu ist im LB auf S. 144 ein ausführlicher<br />
Lesetext enthalten.<br />
Bezüglich der Kernkraftwerke ist es sinnvoll, den Schülern<br />
u. a. einen Überblick über deren räumliche Verteilung<br />
in Deutschland und über deren Bedeutung für die<br />
Elektroenergieerzeugung heute zu geben. Dazu kann<br />
die beiliegende Kopiervorlage genutzt werden.<br />
Bezüglich der Sicherheit von Kernkraftwerken und der<br />
Entsorgung radioaktiver Abfälle sollte u. a. auf Folgendes<br />
aufmerksam gemacht werden:<br />
− Kernkraftwerke werden nach heutigen Sicherheitsstandards<br />
betrieben. Wie bei jeder technischen Anlage<br />
kann es auch in Kernkraftwerken Defekte und<br />
Havarien geben.<br />
− Aus physikalischen Gründen kann ein Kernkraftwerk<br />
nicht wie eine Atombombe explodieren. Gefährlich<br />
könnte der Austritt größerer Mengen radioaktiver<br />
Stoffe sein, so wie es 1986 im ukrainischen Tschernobyl<br />
passiert ist.<br />
− Der radioaktive Abfall (85 % niedrig radioaktiv, 5 %<br />
hoch radioaktiv) ist bei richtiger Lagerung ungefähr-<br />
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Energie aus dem Atom<br />
radioaktivität und Kern reaktionen 77<br />
lich. Das Problem besteht hier darin, dass wegen der<br />
teilweise sehr langen Halbwertszeit eine sichere Lagerung<br />
über viele Jahrzehnte erfolgen muss.<br />
Bei der Behandlung der Kernfusion bietet es sich an, auf<br />
die Prozesse im Innern der Sonne einzugehen. Dazu sind<br />
im Lehrbuch einige Informationen gegeben. Ergänzend<br />
dazu sei auf folgende Aspekte aufmerksam gemacht.<br />
Dass die Temperatur im Innern der Sonne trotz der niedrigen<br />
Umsatzrate so hoch ist, liegt daran, dass die Sonne<br />
so groß ist. Sie isoliert sich praktisch selbst von innen nach<br />
außen. Die Temperatur in der Sonne stieg solange an, bis<br />
das Temperaturgefälle so groß war, dass gerade die je<br />
Zeiteinheit im Innern erzeugte Energie zum Sonnenäußeren<br />
transportiert wird. Zwischen dem Innern der Sonne<br />
und ihrem Äußeren herrscht ein Temperaturdifferenz<br />
von mehreren Millionen Grad. Dieser große Temperaturunterschied<br />
verteilt sich aber auf mehrere hunderttausend<br />
Kilometer. Je Meter hat die Sonne im Durchschnitt<br />
nur einen Temperaturabfall von etwa 0,1 °C.<br />
Wieso explodiert die Sonne nicht?<br />
Je höher die Temperatur bei der Kernfusion ist, umso<br />
schneller läuft sie ab. Eine kleine Temperaturerhöhung<br />
im Sonneninnern müsste demnach zu einer verstärkten<br />
Kernfusionsrate und dadurch zu noch mehr Temperaturanstieg<br />
führen. Man wird also erwarten, dass die Sonne<br />
nach kurzer Zeit explodieren müsste wie ein riesiger<br />
Treibstofftank.<br />
Die Sonne explodiert jedoch nicht, weil sie ein Gasball<br />
ist. Gas dehnt sich – sofern Platz dafür ist – bei Temperaturerhöhung<br />
aus. Diese Ausdehnung gegen ihre eigene<br />
Schwerkraft führt dazu, dass die Temperatur des Gases<br />
sogar sinkt. Damit sinken auch die Temperatur und die<br />
Umsatzrate der Kernfusion. Die Temperatur stabilisiert<br />
sich.<br />
Bei einer Reihe von Kernumwandlungen wird Energie freigesetzt. Von praktischer Bedeutung sind<br />
zwei Prozesse.<br />
Kernspaltung Kernfusion<br />
Ein schwerer Atomkern (z. B. Urankern) wird in<br />
zwei mittelschwere Kerne aufgespalten.<br />
Dabei wird Energie freigesetzt.<br />
Beispiele:<br />
− Kernkraftwerk<br />
− Atombombe<br />
Leichte Atomkerne (z. B. Wasserstoffkerne)<br />
verschmelzen zu einem schwereren Atomkern<br />
(z. B. zu einem Heliumkern).<br />
Dabei wird Energie freigesetzt.<br />
Beispiele:<br />
− Energiefreisetzung in der Sonne<br />
− Wasserstoffbombe<br />
TAFElbilD
78<br />
FoliE<br />
Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
Kernkraftwerke und kerntechnische Anlagen in der<br />
bundesrepublik Deutschland<br />
Druckwasserreaktor<br />
Siedewasserreaktor<br />
stillgelegtes Kernkraftwerk<br />
zentrales Zwischenlager<br />
Endlager im Bau/in Betrieb<br />
Großforschungseinrichtungen<br />
*seit 1988 aus juristischen<br />
Gründen außer Betrieb<br />
Ahaus<br />
Stade<br />
Unterweser<br />
Emsland<br />
Lingen<br />
Hamm-<br />
Uentrop<br />
Jülich<br />
Mühlheim-<br />
Kärlich*<br />
Karlsruhe<br />
Grohnde<br />
Biblis<br />
Brunsbüttel<br />
Brokdorf<br />
1995 waren in der Bundesrepublik Deutschland 21 Kernkraftwerke in<br />
Betrieb und erzeugten ca. 30 % der gesamten Elektroenergie, 2010<br />
sind noch 17 Kernkraftwerke in Betrieb.<br />
Asse<br />
Konrad<br />
Würgassen<br />
Kahl<br />
Neckarwestheim<br />
Krümmel<br />
Gorleben<br />
Grafenrheinfeld<br />
Philippsburg<br />
Obrigheim<br />
Größte Kernkraftwerke in Deutschland:<br />
Isar 2 1 475 MW<br />
Philippsburg 2 1 460 MW<br />
Brokdorf 1 440 MW<br />
Morsleben<br />
Isar<br />
Greifswald<br />
Mitterteich<br />
NiederaichbachGrundremmingen<br />
Rheinsberg<br />
Rossendorf<br />
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adioaktive<br />
Abfälle<br />
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radioaktivität und Kern reaktionen<br />
Wege der Entsorgung von radioaktiven Stoffen<br />
Zwischenlager<br />
Vorbereitung<br />
für Endlagerung<br />
Endlager<br />
(z.B. Schacht<br />
Konrad)<br />
Kernkraftwerk<br />
Brennstoffelementefertigung<br />
Wiederaufbereitung<br />
abgebrannte<br />
Brennelemente<br />
Brennelementezwischenlager<br />
Vorbereitung<br />
für Endlager<br />
Endlager<br />
(z.B. Gorleben)<br />
Bei einem Kernreaktor mit einer Leistung von 1 000 MW fallen im Jahr<br />
folgende zu entsorgende Stoffe an:<br />
22 t Uran<br />
210 kg Plutonium<br />
750 kg sonstige Spaltprodukte.<br />
Die Zwischenlagerung erfolgt meist in den Kernkraftwerken, die Endlagerung<br />
in einem Salzstock bei Gorleben (Niedersachsen) und im<br />
Schacht Konrad, einem stillgelegten Eisenerzbergwerk bei Salzgitter<br />
(Niedersachsen).<br />
79<br />
FoliE
80 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
ArbEiTSblATT<br />
1.<br />
2.<br />
Was versteht man unter Kernspaltung?<br />
Kernspaltung und radioaktive Strahlung<br />
Ergänzen Sie in der Übersicht die Reaktionsgleichungen!<br />
α-Strahlung β-Strahlung γ-Strahlung<br />
4<br />
2<br />
6<br />
3<br />
0<br />
α e γ<br />
–1<br />
Li + 1<br />
0<br />
4<br />
16<br />
n g 2 α +<br />
N a g 7 0<br />
133 1<br />
e + Cd + n g γ +<br />
–1 48 0<br />
3. Als Kernbrennstoff in Kernreaktoren wird heute zumeist U-235 verwendet. Die Urankerne<br />
können in sehr unterschiedlicher Weise zerfallen. Bekannt sind heute ca. 200 verschiedene<br />
Spaltprodukte von U-235. Nachfolgend sind einige Möglichkeiten angegeben.<br />
Ergänzen Sie die Reaktionsgleichungen!<br />
235<br />
92<br />
235<br />
92<br />
235<br />
92<br />
235<br />
92<br />
235<br />
92<br />
235<br />
92<br />
U + 1<br />
0<br />
U + 1<br />
0<br />
U + 1<br />
0<br />
U + 1<br />
0<br />
U + 1<br />
0<br />
U + 1<br />
0<br />
n g 236<br />
92<br />
U g 2 · 1<br />
0<br />
n g g 3 · 1<br />
0<br />
n g g 3 · 1<br />
0<br />
n g g 137<br />
55<br />
n g g 137<br />
57<br />
147<br />
n + La + 57<br />
85<br />
n + Se + 34<br />
135<br />
n + Te + 52<br />
96<br />
Cs + Rb + 37<br />
96<br />
I + Y + 57<br />
103<br />
1<br />
n g g Mo + + 2 · 57 0 n<br />
4. Die Nutzung der Kernspaltung in Kernkraftwerken ist umstritten. Formulieren Sie begründete<br />
Positionen Pro und Kontra Kernenergie!<br />
Pro<br />
Kontra<br />
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1.<br />
2.<br />
Was versteht man unter Kernspaltung?<br />
© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de<br />
Kernspaltung und radioaktive Strahlung<br />
radioaktivität und Kern reaktionen<br />
Unter Kernspaltung versteht man die Aufspaltung eines schweren Atomkerns (z. B. eines Uran-<br />
kerns) in zwei mittelschwere Kerne durch Neutronen geeigneter Energie (langsame Neutronen).<br />
Ergänzen Sie in der Übersicht die Reaktionsgleichungen!<br />
α-Strahlung β-Strahlung γ-Strahlung<br />
4<br />
2<br />
6<br />
3<br />
0<br />
α e γ<br />
–1<br />
Li + 1<br />
0<br />
4 3<br />
16<br />
n g 2 α + H 1<br />
N a g 7 0 16<br />
e + –1<br />
O 8 133<br />
48<br />
1<br />
134<br />
Cd + n g γ + 0 48 Cd<br />
3. Als Kernbrennstoff in Kernreaktoren wird heute zumeist U-235 verwendet. Die Urankerne<br />
können in sehr unterschiedlicher Weise zerfallen. Bekannt sind heute ca. 200 verschiedene<br />
Spaltprodukte von U-235. Nachfolgend sind einige Möglichkeiten angegeben.<br />
Ergänzen Sie die Reaktionsgleichungen!<br />
235<br />
92<br />
235<br />
92<br />
235<br />
92<br />
235<br />
92<br />
235<br />
92<br />
235<br />
92<br />
U + 1<br />
0<br />
U + 1<br />
0<br />
U + 1<br />
0<br />
U + 1<br />
0<br />
U + 1<br />
0<br />
U + 1<br />
0<br />
n g 236<br />
92<br />
n g 236<br />
92<br />
n g 236<br />
92<br />
n g 236<br />
92<br />
n g 236<br />
92<br />
n g 236<br />
92<br />
U g 2 · 1<br />
0<br />
U g 3 · 1<br />
0<br />
U g 3 · 1<br />
0<br />
U g 137<br />
55<br />
U g 137<br />
53<br />
147 87<br />
n + La + 57 35 Br<br />
85 148<br />
n + Se + 34 58 Ce<br />
135 98<br />
n + Te + 52 40 Zr<br />
96<br />
1<br />
Cs + Rb + 3 · 37 0 n<br />
96 1<br />
I + Y + 3 · 39 0 n<br />
103<br />
131<br />
1<br />
U g Mo + Sn + 2 · 42 50 0 n<br />
4. Die Nutzung der Kernspaltung in Kernkraftwerken ist umstritten. Formulieren Sie begründete<br />
Positionen Pro und Kontra Kernenergie!<br />
Pro<br />
– Keine Verbrennung fossiler Brennstoffe<br />
– relativ geringer Schadstoffausstoß<br />
– Mit kleinen Mengen Kernbrennstoff<br />
können große Mengen elektrischer Energie<br />
gewonnen werden.<br />
Kontra<br />
– Durch Unfälle können radioaktive Stoffe<br />
freigesetzt werden und weite Gebiete<br />
radioaktiv verseuchen.<br />
– Es entstehen radioaktive Abfälle, die über<br />
viele Jahrzehnte hinweg sicher gelagert<br />
werden müssen.<br />
81<br />
ArbEiTSblATT
82 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
ArbEiTSblATT<br />
Kernenergie<br />
1. Die Skizze zeigt den Aufbau eines Kernkraftwerks mit Druckwasserreaktor.<br />
a) Ergänzen Sie die Energieumwandlungskette!<br />
Betonabschirmung<br />
Reaktorgefäß<br />
Regelstäbe<br />
Moderator<br />
Kernenergie<br />
des<br />
Kernbrennstoff<br />
Brennelement<br />
Pumpe<br />
b) Worin besteht der Unterschied zwischen einem Kernkraftwerk mit Druckwasserreaktor von<br />
einem mit Siedewasserreaktor?<br />
2. Erkunden Sie, wie viele Kernkraftwerke gegenwärtig in Deutschland in Betrieb sind und welchen<br />
Anteil sie an der Erzeugung von Elektroenergie haben!<br />
3. Ein Hauptproblem bei der Nutzung von Kernenergie ist die Entstehung von radioaktivem Abfall,<br />
der sicher gelagert werden muss. Erkunden Sie, was gegenwärtig mit dem radioaktiven Abfall<br />
deutscher Kernkraftwerke geschieht und welche perspektivischen Konzeptionen es gibt!<br />
gegenwärtig<br />
Vorwärmer<br />
Frischdampf<br />
Wärmetauscher<br />
Speisewasser<br />
Kondensator<br />
Pumpe<br />
Turbine<br />
Generator<br />
Pumpe<br />
Kühlwasser<br />
Speisewasser<br />
perspektivisch<br />
Kühlturm<br />
© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de
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Kernenergie<br />
1. Die Skizze zeigt den Aufbau eines Kernkraftwerks mit Druckwasserreaktor.<br />
a) Ergänzen Sie die Energieumwandlungskette!<br />
Betonabschirmung<br />
Reaktorgefäß<br />
Regelstäbe<br />
Moderator<br />
Kernenergie<br />
des<br />
Kernbrennstoff<br />
radioaktivität und Kern reaktionen<br />
b) Worin besteht der Unterschied zwischen einem Kernkraftwerk mit Druckwasserreaktor von<br />
einem mit Siedewasserreaktor?<br />
Druckwasserreaktor: Es gibt einen geschlossenen 1. Kreislauf. Ein davon getrennter 2. Kreis-<br />
lauf versorgt die Turbine mit Dampf.<br />
Siedewasserreaktor: Reaktor und Turbine sind mit einem Kreislauf verbunden.<br />
2. Erkunden Sie, wie viele Kernkraftwerke gegenwärtig in Deutschland in Betrieb sind und welchen<br />
Anteil sie an der Erzeugung von Elektroenergie haben!<br />
Im Jahr 2010 sind in Deutschland noch 17 Kernkraftwerke in Betrieb. Die Anteile an der<br />
gesamten Elektroenergieerzeugung betrug 2009 etwa 27%.<br />
(Aktuelle Energiedaten findet man unter www.bmwi.de)<br />
3. Ein Hauptproblem bei der Nutzung von Kernenergie ist die Entstehung von radioaktivem Abfall,<br />
der sicher gelagert werden muss. Erkunden Sie, was gegenwärtig mit dem radioaktiven Abfall<br />
deutscher Kernkraftwerke geschieht und welche perspektivischen Konzeptionen es gibt!<br />
gegenwärtig<br />
Der teilweise hochradioaktive Abfall wird zum<br />
Teil bei den Kernkraftwerken oder zentral<br />
zwischengelagert, teilweise im Ausland wieder<br />
aufbereitet.<br />
Brennelement<br />
Pumpe<br />
Speisewasser<br />
Vorwärmer<br />
Innere Energie<br />
des Dampfes<br />
Frischdampf<br />
Wärmetauscher<br />
Kondensator<br />
Pumpe<br />
Turbine<br />
perspektivisch<br />
Es wird seit Jahrzehnten über ein sicheres<br />
Endlager diskutiert. Eine Entscheidung ist<br />
offen.<br />
Generator<br />
Pumpe<br />
Kühlwasser<br />
Speisewasser<br />
Kinetische Energie<br />
von<br />
Turbinen/Generator<br />
Kühlturm<br />
Elektrische<br />
Energie<br />
83<br />
ArbEiTSblATT
84<br />
FoliE<br />
Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />
Kernfusion im innern der Sonne<br />
Im Innern der Sonne verschmelzen in jeder Sekunde 567,0 Millionen<br />
Tonnen Wasserstoff zu 562,8 Millionen Tonnen Helium. Der Vorgang<br />
wird als Heliumsynthese oder als Proton-Proton-Zyklus bezeichnet.<br />
Durch Reaktionsgleichungen lässt sich der Gesamtprozess so<br />
beschreiben:<br />
1<br />
1<br />
2<br />
1<br />
3<br />
2<br />
1<br />
2<br />
H + H g 1 1 H + e+ + ν + 1,19 MeV<br />
H + 1<br />
1<br />
He + 3<br />
2<br />
1<br />
1<br />
H<br />
3<br />
H g He + γ + 5,49 MeV<br />
2<br />
He g 4<br />
2<br />
1<br />
1<br />
H<br />
He + 1<br />
1<br />
2<br />
1H E H<br />
2<br />
1<br />
3<br />
2<br />
He<br />
1<br />
1<br />
H<br />
1<br />
1<br />
H<br />
E<br />
4<br />
2<br />
He<br />
1<br />
H + H + 12,85 MeV<br />
1<br />
3<br />
E<br />
2<br />
He H<br />
1<br />
1<br />
Der Massendefekt beträgt in jeder Sekunde ∆m = 4,2 · 10 6 Tonnen.<br />
Nach E = ∆m · c 2 entspricht das einer Energie von 3,8 · 10 26 J, die in jeder<br />
Sekunde von der Sonne in den Weltraum abgestrahlt wird.<br />
Ein Teil dieser Energie erreicht die Erdoberfläche.<br />
1<br />
1<br />
H<br />
E<br />
1<br />
1<br />
H<br />
H<br />
1<br />
1<br />
© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de<br />
E
5<br />
<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />
Eigenschaften von Quantenobjekten<br />
(LB S. 36 – 38)<br />
1.<br />
a) Ein Modell ist ein Ersatzobjekt für ein Original. Es<br />
stimmt in einigen Eigenschaften mit dem Original<br />
überein, in anderen nicht. Ein solches Modell<br />
kann ideell (in Form eines Aussagesystems) oder<br />
materiell (gegenständlich) sein.<br />
Die Funktion eines Modells kann sehr unterschiedlich<br />
sein, z. B.:<br />
− Mithilfe eines Modells kann man Sachverhalte<br />
mathematisch erfassen.<br />
− Mithilfe eines Modells kann man Sachverhalte<br />
erklären oder voraussagen.<br />
− Mithilfe eines Modells kann man experimentieren,<br />
z. B. bestimmte Zusammenhänge untersuchen<br />
(Modellexperimente).<br />
− Mithilfe von Modellen kann man Sachverhalte<br />
veranschaulichen.<br />
b) Strahlenmodell: Zweckmäßig bei der Erklärung<br />
der Schattenbildung oder der Entstehung einer<br />
Sonnenfinsternis.<br />
Wellenmodell: Zweckmäßig bei der Erklärung der<br />
Beugung von Licht.<br />
Teilchenmodell: Zweckmäßig bei der Erklärung<br />
des äußeren lichtelektrischen Effekts.<br />
c) Reflexion oder Brechung von Licht kann man gut<br />
mit dem Strahlenmodell beschreiben. Beide Phänomene<br />
können aber auch mit dem Wellenmodell<br />
beschrieben werden.<br />
d) Im Wellenmodell kann man nicht erklären, dass<br />
bei Licht bestimmter Wellenlänge unabhängig<br />
von der Intensität der Strahlung keine Fotoemission<br />
auftritt, obwohl die Zunahme der Wellenamplitude<br />
eine Vergrößerung der Energie bedeutet,<br />
die von der Welle transportiert wird.<br />
* 2. a) NewtoN: Licht ist ein Strom von kleinsten<br />
Teilchen (Korpuskulartheorie).<br />
HuygeNs: Licht besitzt Wellencharakter<br />
(Wellentheorie des Lichts).<br />
youNg, FresNel: Versuche zur Beugung und Interferenz<br />
belegen den Wellencharakter<br />
von Licht.<br />
eiNsteiN: Licht ist weder Welle noch Teilchen,<br />
sondern etwas, was teilweise<br />
Welleneigenschaften und<br />
teilweise Teilcheneigenschaften<br />
zeigt. Licht besteht aus Lichtquanten<br />
(Photonen).<br />
b) Die Schwerpunkte für eine Präsentation können<br />
unterschiedlich gesetzt werden. Sinnvoll erscheint<br />
eine Orientierung am sehr widersprüchlichen<br />
historischen Erkenntnisgang, der sich an bei Teilaufgabe<br />
a) genannten Namen orientieren kann.<br />
© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de<br />
3.<br />
4.<br />
<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 85<br />
a) Mit Erhöhung der Intensität des Lichts werden<br />
mehr Elektronen emittiert, ihre Energie verändert<br />
sich aber nicht.<br />
b) Mit Erhöhung der Frequenz vergrößert sich wegen<br />
E ~ f die kinetische Energie der Fotoelektronen,<br />
nicht aber ihre Anzahl.<br />
a) Genutzt werden zur Berechnung kann die einsteinsche<br />
Gleichung für den lichtelektrischen<br />
Effekt.<br />
Aus h · f = WA + Ekin ergibt sich mit f = c<br />
} und bei<br />
λ<br />
Umstellung nach WA :<br />
W A = h · c<br />
}<br />
λ – E kin<br />
8 m<br />
WA = 6,626 · 10–34 J · s · 3 · 10 } s<br />
}}<br />
400 · 10 –9 m –1,8 · 1,6 · 10–19 J<br />
W A = 4,97 · 10 –19 J – 2,88 · 10 –19 J = 2,1 · 10 –19 J<br />
Die Ablösearbeit beträgt 2,1 · 10 –19 J = 1,3 eV.<br />
Für die Grenzfrequenz gilt:<br />
fG = WA }<br />
h<br />
fG = 2,1 · 10–19 J<br />
}}<br />
6,626 · 10 –34 J · s = 3,17 · 1014 Hz<br />
Die Grenzfrequenz hat einen Wert von etwa<br />
3,2 · 10 14 Hz. Diese Frequenz liegt im Bereich des<br />
infraroten Lichts.<br />
b) Im Wellenbild ist die transportierte Energie mit<br />
der Amplitude verknüpft. Eine Vergrößerung der<br />
transportierten Energie würde man dann z. B. erreichen,<br />
wenn man die Intensität des Lichts vergrößert.<br />
Experimente zeigen aber: Liegt die Frequenz<br />
des Lichts unterhalb der Grenzfrequenz, so<br />
werden auch bei beliebiger Intensität des Lichts<br />
keine Photonen emittiert. Eine Deutung der<br />
Grenzfrequenz mit dem Wellenmodell ist deshalb<br />
nicht möglich.<br />
5. a) Äußerer lichtelektrischer Effekt: Durch Bestrahlung<br />
mit Licht werden aus Oberflächen Elektronen<br />
abgelöst.<br />
b) Nachweis des äußeren lichtelektrischen Effekts:<br />
siehe LB, S. 8–9<br />
c) siehe LB, S. 9, 11 – 12<br />
6.<br />
a) Aus der Wellenlänge des Lichts kann man mit<br />
der Gleichung f = c<br />
} die betreffende Frequenz be<br />
λ<br />
rechnen. Die Bewegungsenergie Ekin ergibt sich<br />
aus der jeweiligen Gegenspannung: Ekin = e · UG .<br />
Damit erhält man folgende Werte:<br />
f in 10 14 Hz 7,50 6,67 6,00 5,45 5,00<br />
E kin in eV 1,25 0,90 0,62 0,40 0,17
86 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />
7.<br />
b)<br />
Damit erhält man folgendes Diagramm:<br />
1,5<br />
1<br />
0,5<br />
0<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8<br />
Je höher die Frequenz des Lichts ist, mit dem die<br />
Katode einer Vakuumfotozelle beleuchtet wird,<br />
desto größer ist die kinetische Energie der Fotoelektronen.<br />
Für das plancksche Wirkungsquantum gilt:<br />
h = ∆Ekin }<br />
∆f<br />
Aus dem Diagramm sollten zwei sinnvolle Werte<br />
ausgewählt werden, z. B.:<br />
h =<br />
E kin in eV<br />
1,25 eV<br />
}<br />
4 · 10 14 Hz<br />
h = 1,25 · 1,6 · 10–19 Ws<br />
}}<br />
4 · 10 14 Hz<br />
h ≈ 5 · 10 –34 J · s<br />
Die Grenzfrequenz ist der Schnittpunkt der EinsteinGeraden<br />
mit der fAchse, also ergibt sich:<br />
f G ≈ 4,5 · 10 14 Hz<br />
Die Austrittsarbeit erhält man, wenn man die EinsteinGerade<br />
bis zur negativen E kin Achse verlängert.<br />
Es ergibt sich ein Wert von etwa 1,8 eV.<br />
Die Berechnung ergibt:<br />
W A = h · f G<br />
W A = 6,6 · 10 –34 J · s · 4,5 · 10 14 Hz<br />
W A ≈ 3 · 10 –19 J = 1,9 eV<br />
c) Die Geschwindigkeit der schnellsten Fotoelektro<br />
nen ergeben sich nach der Beziehung<br />
e · U = Ekin = 1<br />
} m · v<br />
2 2 zu v = √ } 2 U · e<br />
} m<br />
Damit erhält man unter Nutzung der angegebenen<br />
Gegenspannungen:<br />
v1 = √ }}}<br />
2 · 1,25 V · 1,759 · 1011 C<br />
m<br />
} = 6,6 · 105 }<br />
kg s<br />
v2 = 5,6 · 105 m<br />
}<br />
s<br />
v3 = 4,7 · 105 m<br />
}<br />
s<br />
v4 = 3,8 · 105 m<br />
}<br />
s<br />
v5 = 2,4 · 105 m<br />
}<br />
s<br />
f in 10 14 Hz<br />
a) Die Energie eines Lichtquants ergibt sich aus der<br />
Wellenlänge und der Lichtgeschwindigkeit:<br />
8.<br />
E = h · f = h · c<br />
}<br />
λ<br />
E = 6,626 · 10 –34 m<br />
3 · 108 }<br />
s<br />
J · s · }<br />
300 · 10 –9 m<br />
E = 6,6 · 10 –19 J ≈ 4,1 eV<br />
b) Die Strahlungsleistung für 1 cm2<br />
beträgt 2 · 10<br />
– 4<br />
W,<br />
die Anzahl N der Photonen demzufolge:<br />
P · t<br />
N = }<br />
E<br />
N = 2 · 10– 4 W · 1 s<br />
}<br />
6,6 · 10 –19 J<br />
N = 3 · 10 14<br />
c) Mit WA = 2 eV und E = 4,1 eV erhält man:<br />
E kin = h · f – W A<br />
E kin = 4,1 eV – 2 eV = 2,1 eV<br />
Die kinetische Energie der Elektronen beträgt<br />
2,1 eV oder 3,4 · 10 –19 J.<br />
d) Bei einer kinetischen Energie von 2,1 eV beträgt<br />
die maximale Gegenspannung, die ein Elektron<br />
überwinden könnte, gerade 2,1 V.<br />
a) Zwischen Beschleunigungsspannung und Geschwindigkeit<br />
besteht die folgende Beziehung:<br />
e · U = 1<br />
} m · v<br />
2 2 und damit U = 1<br />
} ·<br />
2 m<br />
} e · v 2<br />
U = 1 kg<br />
} · }<br />
2 1,758 · 1011 C · (2,65 · 107 m<br />
} s ) 2<br />
* b) Es gilt:<br />
U = 1,99 · 10 3 V ≈ 2 kV<br />
h · f = WA + 1<br />
} m · v<br />
2 2 und mit f = c<br />
}<br />
λ<br />
h · c<br />
} = W<br />
λ A + 1<br />
} m · v<br />
2 2<br />
Die Umstellung nach der Wellenlänge ergibt:<br />
λ = h · c<br />
}<br />
WA + 1<br />
} m · v<br />
2 2<br />
Vernachlässigt man die Austrittsarbeit, so erhält<br />
man:<br />
λ =<br />
2 h · c<br />
}<br />
m · v 2<br />
λ = 2 · 6,626 · 10–34 J · s · 3 · 10 } s<br />
}}}<br />
9,109 · 10 –31 7<br />
kg · (2,62 · 10 m<br />
2<br />
} s )<br />
λ = 0,62 · 10 –9 m<br />
Diese Wellenlänge würde im Bereich der Röntgenstrahlung<br />
liegen. Bei Berücksichtigung der<br />
Austrittsarbeit müsste die Wellenlänge noch kleiner<br />
sein.<br />
*<br />
9. a) Der Impuls kann aus Masse und Geschwindigkeit<br />
berechnet werden.<br />
p = m · v<br />
pL = 0,5 g · 1 m<br />
}<br />
s<br />
p L = 0,5<br />
g · m<br />
}<br />
s<br />
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8 m<br />
= 5 · 10– 4 kg · m<br />
}<br />
s
) Die Energie eines Photons beträgt E = h · f und mit<br />
E = c<br />
} :<br />
λ<br />
E = h · c<br />
}<br />
λ<br />
E = 6,626 · 10 –34 m<br />
3 · 108 }<br />
s<br />
J · s · }<br />
500 · 10 –9 m<br />
E = 3,98 · 10 –19 J = 2,5 eV<br />
c) Der Gesamtimpuls ist gleich dem Impuls von N<br />
Photonen:<br />
p L = N · h<br />
}<br />
λ<br />
Damit erhält man für die Anzahl der Photonen:<br />
N = pL · λ<br />
}<br />
h<br />
N = 5 · 10– 4 kg · m · 500 · 10 –9 m<br />
}}<br />
s · 6,626 · 10 –34 J · s<br />
N = 3,77 · 10 23<br />
d) Für den Impuls eines Photons erhält man aus dem<br />
Gesamtimpuls und der Photonenzahl:<br />
p = pL } N<br />
p = 5 · 10– 4 kg · m<br />
}<br />
s · 3,77 · 1023 –27 kg · m<br />
p = 1,3 · 10 } s<br />
Hinweis: Man kann den Impuls auch mit der Gleichung<br />
p = h<br />
} berechnen und erhält damit das<br />
λ<br />
gleiche Ergebnis.<br />
e) Aus der Energie eines Photons und der Anzahl der<br />
Photonen ergibt sich als Energie des Lichtblitzes:<br />
E = N ∙ E Photon<br />
E = 3,77 ∙ 10 23 ∙ 2,5 eV<br />
E = 9,4 ∙ 10 23 eV = 1,5 ∙ 10 5 J<br />
10. Bei klassischen Teilchen, z. B. Geschossen, ergibt sich<br />
eine Verteilung, bei der sich die Teilchen in zwei<br />
Streifen häufen. Schickt man dagegen Elektronen<br />
durch eine geeigneten Doppelspalt, dann kann man<br />
auf dem Schirm ein Interferenzmuster registrieren,<br />
das dem von Lichtwellen ähnelt.<br />
Die vergleichende Übersicht könnte aus den Abbildungen<br />
im LB auf S. 24 mit einem sachgerechten<br />
Kommentar bestehen.<br />
11. a) Geht man von ursprünglich ruhenden Protonen<br />
aus, dann beträgt die kinetische Energie:<br />
E = e · U<br />
E = 1,6 · 10 –19 C · 200 · 10 3 V<br />
E = 3,2 · 10 –14 J = 2 · 105 eV<br />
b) Für die deBroglieWellenlänge von Quantenob<br />
jekten gilt:<br />
λ = h<br />
}<br />
m · v<br />
Mit E = 1<br />
} m · v<br />
2 2 erhält man:<br />
v = √ } 2 E<br />
} und damit:<br />
m<br />
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<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 87<br />
λ = h<br />
}<br />
m · √ } = h<br />
}<br />
2 E<br />
} √ } 2 E · m<br />
m<br />
6,626 · 10<br />
λ =<br />
–34 J ·s<br />
}}}<br />
√ }}}<br />
2 · 3,2 · 10 –14 J · 1,673 · 10 –27 kg<br />
λ = 6,4 · 10 –14 m<br />
Im Vergleich zu grünem Licht ist die Wellenlänge<br />
etwa um den Faktor 1,3 · 10 –7 kleiner.<br />
12. a) Auf dem Schirm wird ein charakteristisches Interferenzmuster<br />
registriert. Daraus könnte man<br />
ableiten: Elektronen verhalten sich so, als ob sie<br />
Wellencharakter haben.<br />
b) Für die kinetische Energie gilt:<br />
Ekin = 1<br />
} m · v<br />
2 2 (1)<br />
Die Geschwindigkeit v ergibt sich aus der<br />
deBroglieWellenlänge:<br />
λ = h<br />
h<br />
} oder v = }<br />
m · v m · λ<br />
und damit<br />
v 2 = h2<br />
}<br />
m2 · λ2 (2)<br />
In (1) eingesetzt erhält man:<br />
Ekin = 1<br />
} m ·<br />
2 h2<br />
}<br />
m 2 h2 = 2 }<br />
· λ 2 m · λ 2<br />
E kin =<br />
(6,626 · 10 –34 J ·s) 2<br />
}}}<br />
2 · 9,109 · 10 –31 kg · (4,3 · 10 –12 m) 2<br />
E kin = 1,3 · 10 –14 J = 8 · 10 4 eV<br />
c) Aus der deBroglieWellenlänge λ = h<br />
}<br />
m · v ergibt<br />
sich:<br />
v = h<br />
}<br />
m · λ oder v 2 = h2<br />
}<br />
m 2 · λ 2 (1)<br />
Für den Zusammenhang zwischen Beschleunigungsspannung<br />
und Geschwindigkeit gilt:<br />
v 2 = 2 U · e<br />
}<br />
m<br />
(2)<br />
Durch Gleichsetzen von (1) und (2) erhält man:<br />
2 U · e<br />
} m = h2<br />
}<br />
m 2 · λ 2<br />
λ = h<br />
}<br />
√ } 2 m · U · e<br />
Damit erhält man folgende Werte:<br />
U in kV 2 4 6 8 10<br />
λ in pm 87 61 50 43 39<br />
Zwischen der Beschleunigungsspannung und der<br />
Wellenlänge besteht ein nichtlinearer Zusammenhang:<br />
Je größer die Beschleunigungsspannung ist,<br />
desto kleiner ist die Wellenlänge (b Diagramm<br />
S. 88 oben).
88 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />
13. a) Für die Energie gilt:<br />
b)<br />
c)<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
λ in pm<br />
0<br />
0 2 4 6 8 10<br />
E kin = e · U<br />
E kin = 1,602 · 10 –19 C · 1 500 V<br />
E kin = 2,4 · 10 –16 J = 1,5 keV<br />
Die Geschwindigkeit ergibt sich aus Ekin = 1<br />
} m · v<br />
2 2<br />
zu<br />
v = √ } 2 Ekin } m<br />
v = 2 · 2,4 · 10–16 J<br />
}}<br />
9,109 · 10 –31 kg<br />
7 m<br />
v = 2,3 · 10 }<br />
s<br />
Für die deBroglieWellenlänge gilt:<br />
λ = h<br />
}<br />
m · v<br />
6,626 · 10<br />
λ =<br />
–34 J · s<br />
}}<br />
9,109 · 10 –31 7 m<br />
kg · 2,3 · 10 }<br />
s<br />
λ = 3,2 · 10 –11 m<br />
Bei der Beugung an einem Gitter gilt für das<br />
Maximum 1. Ordnung:<br />
sin α = λ<br />
}<br />
b<br />
sin α = 3,2 · 10–11 m<br />
}<br />
1<br />
}<br />
528 mm<br />
α = 9,7 · 10 – 4 Grad<br />
U in kV<br />
Die hellen Stellen hätten dann auf einem 10 m<br />
entfernten Schirm einen Abstand von 0,2 mm.<br />
14. a) Bei vier Photonen sind die Ergebnisse weitgehend<br />
zufällig. Die Wahrscheinlichkeit für eine bestimmte<br />
Variante ist gering. Also gilt:<br />
A: 0 – 4 Photonen<br />
B: 0 – 4 Photonen<br />
C: 0 – 4 Photonen<br />
Zufällig könnte sich auch ergeben:<br />
A: 2<br />
B: 1<br />
C: 1<br />
b) Bei N = 4 000 vergrößert sich die Wahrscheinlichkeit<br />
für eine bestimmte Variante:<br />
A: etwa 2 000<br />
B: etwa 1 000<br />
C: etwa 1 000<br />
* 15. Informationen zur Interferenz von Fullerenen sind<br />
u. a. zu finden unter den Suchwörtern<br />
− Interferenz von Fullerenen<br />
− Quantum Interference Experiments with large<br />
molecules<br />
− Anton Zeilinger<br />
In Aufg. 16 sind ebenfalls Hinweise zu dem Experiment<br />
gegeben.<br />
*<br />
16. a) Für die Maxima gilt:<br />
k · λ<br />
sin αK = }<br />
b<br />
Mit k = 1 und sin α1 ≈ tan α1 = s1 } e erhält man:<br />
λ = s1 · b<br />
} e<br />
30 µm · 100 nm<br />
λ =<br />
}}<br />
1,25 · 10 9 nm<br />
λ = 2,4 · 10 –12 nm<br />
Die Masse ergibt sich aus der deBroglieBeziehung:<br />
λ = h<br />
}<br />
m · v<br />
und damit<br />
m = h<br />
}<br />
λ · v<br />
m = 6,626 · 10–34 J · s<br />
}}<br />
2,4 · 10 –12 m · 200 m<br />
}<br />
s<br />
m = 1,4 · 10 –24 kg<br />
b) Da die Breite eines Spalts halb so groß ist wie die<br />
Gitterkonstante, ist der Abstand des ersten Einzelspaltminimums<br />
doppelt so groß wie der Abstand<br />
des ersten Gittermaximums. Mit anderen Worten:<br />
Das erste Einzelspaltminimum unterdrückt das<br />
zweite Gittermaximum.<br />
c) Bei einem Gitter treten neben einem ausge<br />
prägten Maximum 0. Ordnung weitere Maxima<br />
auf, deren Intensität nach Art einer Glockenkurve<br />
abnimmt. Die Maxima sind scharf ausgeprägt,<br />
wenn Licht einer Wellenlänge oder Quantenobjekte<br />
einer Geschwindigkeit verwendet werden.<br />
Bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten und<br />
damit auch unterschiedlichen deBroglieWellenlängen<br />
der Fullerene ist bereits das Maximum<br />
0. Ordnung nicht mehr so stark ausgeprägt, das<br />
Maximum 1. Ordnung ist bereits „verschmiert“.<br />
Entscheidend für das entstehende Interferenzbild<br />
ist also die Geschwindigkeitsverteilung der Moleküle.<br />
17. a) Die heisenbergsche Unbestimmtheitsrelation besagt:<br />
Je bestimmter der Ort eines Quantenobjektes ist,<br />
umso unbestimmter ist sein Impuls und umgekehrt.<br />
Diese Unbestimmtheit ist nie kleiner als h<br />
}<br />
4 π .<br />
b) Es gilt dann:<br />
∆ x · ∆ p = h<br />
}<br />
4 π<br />
oder ∆ x = h<br />
}<br />
4π · ∆ p<br />
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Damit sinnvolle Werte entstehen, sollte ∆ x · ∆ p in<br />
der Größenordnung von h liegen.<br />
kg · m<br />
∆ p in } s<br />
∆ x in m ∆ p in kg · m<br />
}<br />
s<br />
∆ x in m<br />
10 – 4 5 · 10 –31 10 –16 5 · 10 –19<br />
– 8<br />
10<br />
10 –12<br />
5 · 10 –27<br />
5 · 10 –23<br />
10 –20<br />
10 –24<br />
Damit erhält man folgendes Diagramm:<br />
∆x in m<br />
–10<br />
10<br />
10 –20<br />
10 –30<br />
10 –24<br />
10 –40<br />
10 –20<br />
10 –16<br />
10 –12<br />
10 –8<br />
10 –4<br />
5 · 10 –15<br />
5 · 10 –11<br />
∆p in<br />
kg · m<br />
}<br />
s<br />
Aus diesem Diagramm ist ablesbar: Je größer die<br />
Unschärfe des Impulses ist, desto kleiner ist die<br />
Unschärfe des Ortes und umgekehrt.<br />
c) Mit m = 500 g = 0,500 kg und ∆ v = ±1 mm<br />
}<br />
s<br />
erhält man für ∆ p = 10 – 3 kg · m<br />
}<br />
s .<br />
Als Größenordnung für die Ortsunschärfe erhält<br />
man:<br />
∆ x = h<br />
}<br />
4 π · ∆ p<br />
∆ x = 6,626 J · s · 103 · s<br />
}}<br />
1034 · 4 π · kg · m<br />
∆ x = 5,3 ·10 –32 m<br />
Ein solcher Wert liegt unterhalb jeder Messmöglichkeit.<br />
* 18. Nach dem Komplementaritätsprinzip gilt hier: Wenn<br />
die klassisch denkbaren Möglichkeiten beim Auftreffen<br />
des Photons auf dem Schirm durch eine Messung<br />
unterscheidbar sind, trägt das Photon nicht zum Interferenzmuster<br />
bei.<br />
In diesem Fall gibt es zwei klassisch denkbare Möglichkeiten,<br />
nämlich „durch den linken Spalt“ und<br />
„durch den rechten Spalt“. Am auftreffenden Photon<br />
kann man eine Polarisationsmessung mit einem<br />
45°Filter durchführen. Dabei könnte man zwei mögliche<br />
Messergebnisse erhalten:<br />
Das Photon könnte absorbiert werden, oder es könnte<br />
durchgelassen werden. Den ersten Fall kann man der<br />
Möglichkeit „durch den linken Spalt“ zuordnen, den<br />
zweiten Fall der Möglichkeit „durch den rechten<br />
Spalt“. Damit sind die zwei Möglichkeiten durch eine<br />
Messung unterscheidbar, das Photon trägt also nicht<br />
zu einem Interferenzmuster bei.<br />
19. a) Für ein scharfes Interferenzmuster müssen alle<br />
Moleküle gleichen Impuls, also gleiche Geschwindigkeit<br />
v haben, weil die Wellenlänge λ die Lage<br />
der Maxima bestimmt und λ = h<br />
} m · v ist.<br />
*<br />
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<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 89<br />
20. Präsentation zum Elektronenmikroskop: Zum Vergleich<br />
kann, wie im LB auf S. 21, ein Lichtmikroskop<br />
einbezogen werden. Das ist allerdings nicht zweckmäßig,<br />
wenn eine andere Art von Elektronenmikroskop<br />
dargestellt wird. Zu Geschichte der Elektronenmikroskopie<br />
sind im Internet (z. B. bei Wikipedia)<br />
Informationen zu finden.<br />
Ein Atommodell der Quantenphysik<br />
(LB S. 79 – 84)<br />
Entwicklung der Vorstellungen vom Atom<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
Der Streuversuch von Rutherford ist Inhalt des <strong>Physik</strong>unterrichts<br />
der Klasse 9. Die Präsentation kann sich<br />
auch am Lehrbuch für die Klasse 12, S. 87 – 88, orientieren.<br />
Im Internet sind ebenfalls zahlreiche Artikel zum<br />
rutherfordschen Streuversuch zu finden.<br />
Ausführliche Informationen zum Ölfleckversuch sind<br />
im Lehrbuch für die Klasse 9, S. 56 – 57, zu finden.<br />
a) Ein Modell ist ein vom Menschen für einen bestimmten<br />
Zweck geschaffenes Ersatzobjekt. Es<br />
weist Merkmale des realen Objekts auf, aber auch<br />
Vereinfachungen gegenüber dem realen Objekt.<br />
b) (1) Atommodell von J. J. tH o m s o N 1902: Negativ<br />
geladene Elektronen sind in eine positiv geladene<br />
Substanz eingebettet (Rosinenkuchen<br />
Modell).<br />
Elektronen sind Bestandteile des (viel größeren)<br />
Atoms. Nach außen ist das Atom elektrisch<br />
neutral.<br />
(2) Atommodell von rutHerFord 1911: Elektronen<br />
bewegen sich auf elliptischen Bahnen um<br />
den positiv geladenen Atomkern. Das Atom<br />
ist weitgehend leer. Seine Masse ist im Atomkern<br />
konzentriert.<br />
(3) Atommodell von Bo H r 1913: Elektronen befinden<br />
sich auf strahlungsfreien Bahnen um den<br />
Atomkern. Jeder Bahn kann eine bestimmte<br />
Energie zugeordnet werden. Erklärbar ist damit<br />
die Emission und Absorption, exakt allerdings<br />
nur für das Wasserstoffatom.<br />
(4) Quantenmechanisches Atommodell ab 1925:<br />
Das Atom besteht aus einem positiv geladenen<br />
Atomkern und einer negativ geladenen<br />
Atomhülle mit Elektronen. Die Beschreibung<br />
erfolgt mit den Gesetzen der Quantenphysik.<br />
Alle anschaulichen Deutungen sind problematisch.<br />
c) Die Grenzen des jeweiligen Modells lassen sich so<br />
kennzeichnen:<br />
Modell von tH o m s o N: Es wird nur eine Aussage<br />
zur Ladungsverteilung getroffen. Die Struktur des<br />
Atoms bleibt offen.
90 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />
4.<br />
Modell von rutHerFord: Die Entstehung von Spektrallinien<br />
und die Stabilität von Atomen sind nicht<br />
erklärbar.<br />
Modell von Bo H r: Es geht im Widerspruch zur<br />
Quantenphysik von der Existenz definierter Bahnen<br />
aus. Es erlaubt richtige Vorhersagen für Wasserstoff,<br />
versagt aber bei Mehrelektronensystemen.<br />
Quantenmechanisches Atommodell: Grenzen gegenwärtig<br />
unklar.<br />
Der Kurzvortrag könnte folgende Inhalte haben:<br />
− Die Masse von Atomen kann mithilfe eines Massenspektrografen<br />
bestimmt werden. Eine Bestimmung<br />
ist auch unter Nutzung der faradayschen<br />
Gesetze für Leitungsvorgänge in Flüssigkeiten<br />
möglich.<br />
− Radius bzw. Durchmesser von Atomen kann abgeschätzt<br />
werden<br />
− mit dem Ölfleckversuch ( b Aufg. 2),<br />
− aus der Kristallstruktur von Stoffen,<br />
− aus der brownschen Bewegung (bei Flüssigkeiten),<br />
− aus der mittleren freien Weglänge (bei Gasen).<br />
5. a) rutHerFord kam aufgrund der Streuversuche zu<br />
seinem Planetenmodell: Um den positiv geladenen<br />
Atomkern, in dem fast die gesamte Masse<br />
des Atoms konzentriert ist, bewegen sich die<br />
negativ geladenen Elektronen auf elliptischen<br />
Bahnen.<br />
Vorteile des Modells:<br />
− Es ermöglicht die Erklärung der Ergebnisse der<br />
Streuversuche.<br />
− Es beschreibt angemessen die Massen und<br />
Ladungsverteilung im Atom.<br />
Nachteile des Modells:<br />
− Die Entstehung von Spektrallinien kann nicht<br />
erklärt werden.<br />
− Die Stabilität von Atomen ist nicht erklärbar.<br />
Im Gegenteil: Elektronen auf elliptischen Bahnen<br />
unterliegen der Zentralbeschleunigung.<br />
Beschleunigte Ladungen sind aber mit der Abstrahlung<br />
elektromagnetischer Wellen verbunden.<br />
Die Elektronen müßten dabei Energie verlieren<br />
und letztlich in den Atomkern stürzen.<br />
Das geschieht aber nicht.<br />
b) Das bohrsche Atommodell kann mit den bohrschen<br />
Postulaten beschrieben werden:<br />
− Es existieren stabile Bahnen, auf denen sich<br />
Elektronen bewegen, ohne Strahlung abzugeben.<br />
− Es sind nur solche Bahnen möglich, für die<br />
gilt:<br />
m ∙ v ∙ r = n ∙ h<br />
*<br />
} ( n – Nummer der Bahn)<br />
2π<br />
− Emission bzw. Absorption eines Photons erfolgt,<br />
wenn ein Elektron von einer erlaubten<br />
Bahn auf eine andere erlaubte Bahn wechselt.<br />
Dabei ändert sich die Energie um ∆E = h ∙ f.<br />
6.<br />
7.<br />
8.<br />
− Emission eines Photons ist mit dem Übergang<br />
eines Elektrons von einer kernferneren auf<br />
eine kernnähere Bahn verbunden. Absorption<br />
eines Photons ist mit dem Übergang von einer<br />
kernnäheren auf eine kernfernere Bahn verbunden.<br />
Grenzen des bohrschen Modells:<br />
− Es geht von Elektronenbahnen aus (Widerspruch<br />
zur Quantenphysik).<br />
− Es versagt bei Mehrelektronensystemen.<br />
− Die bohrschen Postulate erscheinen als willkürliche<br />
Annahmen.<br />
Anzuwenden sind das Gravitationsgesetz und das<br />
coulombsche Gesetz.<br />
Als Abstand zwischen Atomkern und Elektron wird<br />
der bohrsche Radius (r = 0,529 · 10 –10 m) angesetzt.<br />
F1 = G · m1 · m2 }<br />
r 2<br />
F1 = 6,673 · 10 –11 · m3<br />
}<br />
F 1 = 3,6 · 10 – 47 N<br />
F2 = 1<br />
} 4 π · ε0 · Q 1 · Q 2<br />
}<br />
r 2<br />
F2 = 1<br />
}}<br />
4 π · 8,854 · 10 –12 A · s<br />
}<br />
F2 = 8,2 · 10 – 8 N<br />
kg · s2 · 1,673 · 10–27 kg · 9,109 · 10 –31 kg<br />
}}}<br />
(0,529 · 10 –10 m) 2<br />
V · m · (1,602 · 10–19 C) 2<br />
}}<br />
(0,529 · 10 –10 m) 2<br />
Die Gravitationskraft zwischen Atomkern und Elektron<br />
ist um viele Größenordnungen geringer als die<br />
elektromagnetische Kraft zwischen positive geladenem<br />
Kern und negativ geladenem Elektron.<br />
Die Kräfte zwischen Ladungen spielen offensichtlich<br />
für den Zusammenhalt eines Atoms eine wesentlich<br />
größere Rolle als Gravitationskräfte.<br />
Für die Gewichtskraft gilt:<br />
FG = m · g<br />
FG = 9,109 · 10 – 31 kg · 9,81 m<br />
}<br />
s2 FG = 8,94 · 10 – 30 N<br />
Die Coulombkraft zwischen Proton und Elektron beträgt<br />
F = 8,2 · 10 – 8 N.<br />
Das bedeutet: Die Gewichtskraft eines Elektrons ist<br />
um viele Größenordnungen kleiner als die Coulombkraft<br />
zwischen Elektron und Proton im Abstand des<br />
bohrschen Radius.<br />
a) Die Masse des Atoms ist zu mindestens 99,99 %<br />
im Atomkern konzentriert. Die Abmessungen des<br />
Kerns beeinflussen die Größe des Atoms demzufolge<br />
kaum.<br />
Mit Vergrößerung der Masse erhöht sich die Anzahl<br />
der Protonen im Kern und damit auch die<br />
der Elektronen in der Atomhülle. Der Bereich, in<br />
dem die Elektronen gebunden sind, vergrößert<br />
sich demzufolge nur geringfügig. Stärker vergrößert<br />
sich die Dichte der Atomhülle.<br />
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9.<br />
b) Geht man nur von der elektrostatischen Anziehung<br />
aus, könnte man vermuten:<br />
− Bei positiv geladenen Ionen fehlen Elektronen<br />
in der Atomhülle. Sie könnten folglich kleiner<br />
als die neutralen Atome sein.<br />
− Bei negativ geladenen Ionen besteht ein Überschuss<br />
an Elektronen. Sie könnten demzufolge<br />
ebenfalls kleiner als neutrale Atome sein.<br />
Vergleicht man in Tabellenwerken die Atom und<br />
Ionenradien, dann ergibt sich: Der Ionenradius ist<br />
in der Regel kleiner als der Atomradius.<br />
a) Die Dichte von festen Stoffen liegt zwischen<br />
0,535 g/cm3 (Lithium) und 22,56 g/cm3 (Iridium)<br />
bzw. 22,59 g/cm3 (Osmium).<br />
Hinweis: In Tabellenwerken findet man dazu<br />
keine einheitlichen Werte.<br />
b) Die Dichte ergibt sich als Quotient aus Masse und<br />
Volumen. Entscheidend für die Dichte eines Stoffs<br />
ist vor allem die Packungsdichte seiner Atome.<br />
10. Kohlenstoff (6): 2,25 g/cm3<br />
Aluminium (13): 2,70 g/cm 3<br />
Eisen (26): 7,86 g/cm 3<br />
Blei (82): 11,35 g/cm 3<br />
Für diese Stoffe gilt: Je größer die Ordnungszahl<br />
ist, desto größer ist die Dichte der Stoffe. Geht man<br />
z. B. vom bohrschen Atommodell aus, dann gilt: Der<br />
Atomdurchmesser und damit das Volumen eines<br />
Atoms liegt bei allen Atomen in der gleichen Größenordnung.<br />
Wegen ρ ~ m bei V ≈ konstant wächst<br />
mit wachsender Ordnungszahl die Dichte.<br />
Emission und Absorption von Licht<br />
11. a)<br />
–0,85<br />
–1,5<br />
–3,4<br />
E in eV<br />
–13,6<br />
E0 b) Die Energie beim sichtbaren Licht liegt zwischen<br />
1,55 eV und 3,3 eV. Sichtbares Licht wird demzufolge<br />
bei folgenden Übergängen abgegeben:<br />
E2 g E1 E3 g E1 c) Beim Übergang von E3 nach E1 beträgt die Enrgie<br />
2,6 eV. Die Farbe liegt im grünblauen Bereich.<br />
12. a) Sichtbar sind die Spektrallinien mit den Wellenlängen<br />
700 nm und 500 nm.<br />
b) Mit E = h ∙ f = h ∙ c<br />
} kann jeder Wellenlänge eine<br />
λ<br />
Energie zugeordnet werden. Man erhält:<br />
für λ = 700 nm: E = 1,77 eV<br />
für λ = 500 nm: E = 2,48 eV<br />
für λ = 292 nm: E = 4,25 eV<br />
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E 3<br />
E 2<br />
E 1<br />
<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 91<br />
Der Ausschnitt aus dem Energieniveauschema<br />
könnte dann z. B. so aussehen:<br />
–1,0<br />
–2,77<br />
–5,25<br />
E in eV<br />
1,77<br />
2,48<br />
–9,25<br />
E0 Hier würde es für die Linie mit einer Wellenlänge<br />
von 292 nm zwei Möglichkeiten geben.<br />
13. a) Eine Ionisierungsenergie von 10,4 eV bedeutet:<br />
Bei Zufuhr dieser Energie zu einem Atom kann<br />
ein Elektron aus dem Grundzustand die Atomhülle<br />
verlassen. Aus dem Atom wird dann ein positiv<br />
geladenes Ion.<br />
b) Mit ∆E1,2<br />
= 4,9 eV und ∆E2,3 = 1,6 eV<br />
ergibt sich:<br />
h · c<br />
λ = }<br />
E<br />
λ1,2 = 6,626 · 10 –34 J · s · 3,0 · 108 m<br />
} s<br />
}}<br />
4,9 · 1,602 · 10 –19 = 253 nm<br />
J<br />
8 m<br />
4,25<br />
λ1,2 = 6,626 · 10 –34 J · s · 3,0 · 10 } s<br />
}}<br />
1,6 · 1,602 · 10 –19 = 776 nm<br />
J<br />
Eine Energie von 4,9 eV hat ein Photon mit einer<br />
Wellenlänge von 253 nm. Das ist Licht im ultravioletten<br />
Bereich.<br />
Eine Energie von 1,6 eV hat ein Photon mit einer<br />
Wellenlänge von 776 nm. Das ist Licht im Grenzbereich<br />
zum Infra rot.<br />
14. Die Energie eines Photons ergibt sich zu:<br />
E = h · c<br />
} λ<br />
EPh = 6,626 · 10 –34 3,0 · 108 m<br />
} s<br />
J · s · }<br />
500 · 10 –9 m<br />
EPh = 3,98 · 10 –19 J<br />
Eine Energie von 3 Wh = 10 800 Ws entspricht einer<br />
Photonenzahl von N = 2,7 · 10 22 .<br />
15. a) Im sichtbaren Bereich liegen nur Linien der BalmerSerie,<br />
z. B. die mit den Energien 1,9 eV und<br />
2,55 eV.<br />
b) Bei einer Energie von 1,9 eV ergibt sich als Wellenlänge:<br />
λ = h · c<br />
} E<br />
λ = 6,626 · 10 –34 Js · 3,0 · 108 m<br />
} s<br />
}}<br />
3,04 · 10 –19 = 654 nm<br />
J<br />
c) Bei einer Energie von 10,2 eV erhält man für die<br />
Frequenz:<br />
f = E<br />
}<br />
h<br />
f = 16,34 · 10 –19 J<br />
}}<br />
6,626 · 10 –34 Js = 2,47 · 10–15 Hz<br />
4,25<br />
Die Strahlung liegt im ultravioletten Bereich.<br />
E 3<br />
E 2<br />
E 1
92 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />
16. a) Aus E = h · f und c = λ · f folgt: E = h · c<br />
} λ<br />
E = 6,626 · 10 –34 J · s · 3,0 · 108 m<br />
} s<br />
}}<br />
434,05 · 10 –9 m<br />
E = 4,58 · 10 –19 J = 2,9 eV<br />
b) Dem Energieniveau n = 5 kann eine Energie von<br />
13,1 eV bzw. von –0,5 eV zugeordnet werden.<br />
c) Das Elektron müsste mit einer Spannung von<br />
13,1 V beschleunigt werden.<br />
* 17. Eine Möglichkeit besteht darin, das Gas zu erhitzen.<br />
Eine andere Möglichkeit ist die, in einer Gasentladungsröhre<br />
durch Stoßprozesse Leuchterscheinungen<br />
hervorzurufen.<br />
18. Eingegangen werden sollte auf die Leistungen von<br />
Kirchhoff und Bunsen, die ab 1859 die Grundlagen<br />
für die Spektralanalyse legten. Herausgearbeitet<br />
werden sollte das Wesen der Spektralanalyse: Von<br />
jedem leuchtenden Stoff geht ein charakteristisches<br />
Spektrum aus. Folglich kann man umgekehrt aus<br />
einem gegebenen Spektrum auf die Anwesenheit<br />
bestimmter Stoffe schließen.<br />
Als Anwendungen können z. B. genannt werden:<br />
− Identifizierung von Stoffen in Stoffgemischen,<br />
− Entdeckung des Gases Helium,<br />
− Untersuchung der Sonnenatmosphäre,<br />
− Erkenntnisse über den Aufbau von Sternen.<br />
19. Die diskreten Änderungen der Energie in der Atomhülle<br />
führen zur Emission von Strahlung, wobei jeder<br />
Energie eine bestimmte Frequenz bzw. Wellenlänge<br />
entspricht:<br />
E = h ∙ f = h ∙ c<br />
} λ<br />
Bei einem Spektralapparat wird das auffallende Licht<br />
in seine spektralen Anteile zerlegt. Das kann durch<br />
ein Prisma oder durch ein Gitter realisiert werden.<br />
Die Spektrallinien können ausgemessen und mit den<br />
Spektrallinien bekannter Stoffe verglichen werden.<br />
20. a) Es handelt sich um ein kontinuierliches Emissionsspektrum<br />
(I), um ein EmissionsLinienspektrum<br />
von Natrium (II) und um ein Absorptionsspektrum<br />
von Natrium (III)<br />
b)<br />
Prisma<br />
Kontinuierliches<br />
Glühlampe<br />
Spektrum<br />
Natriumdampflampe<br />
Prisma<br />
Linienspektrum<br />
Das Absorptionsspektrum entsteht, wenn weißes<br />
Licht durch Natriumdampf hindurchtritt.<br />
*<br />
21. Absorptionslinien entstehen, wenn Licht mit einem<br />
kontinuierlichen Spektrum durch Gase hindurchtritt.<br />
Das ist bei Sternen der Fall: Die Strahlung aus dem Innern<br />
des Sterns tritt durch die Sternatmosphäre hindurch.<br />
Dabei werden bestimmte Wellenlängen absorbiert.<br />
Der scheinbare Widerspruch lässt sich durch<br />
zwei Effekte erklären:<br />
− Die Emission von Photonen nach der Absorption<br />
erfolgt im Mittel gleichmäßig in alle Raumrichtungen.<br />
Die Intensität in Richtung Beobachter ist<br />
damit sehr gering.<br />
− Die Freisetzung von Photonen kann auch stufenweise<br />
über mehrere Photonen mit geringerer<br />
Energie erfolgen.<br />
22. Entscheidend für das Laserlicht ist der Übergang von<br />
E1 in den Grundzustand.<br />
Aus ∆ E = h · f mit f = c<br />
} folgt<br />
λ<br />
∆ E = h · c<br />
}<br />
λ<br />
und damit<br />
λ =<br />
h · c<br />
}<br />
∆ E<br />
λ = 6,626 · 10 –34 J · s · 3,0 · 10 } s<br />
}}<br />
2,863 · 10 –19 J<br />
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8 m<br />
λ = 6,94 · 10 –7 m = 694 nm<br />
Die Wellenlänge von 694 nm entspricht der von<br />
rotem Licht.<br />
23. Dieser scheinbare Widerspruch löst sich, wenn man<br />
„strahlungslos“ richtig interpretiert. Es bedeutet,<br />
dass die Energiedifferenz nicht als Photon im sichtbaren<br />
Bereich emittiert oder absorbiert wird, sondern<br />
als langwelliges Photon z. B. eine Erwärmung<br />
des Stoffs bewirkt. Der Energieerhaltungssatz ist uneingeschränkt<br />
gültig.<br />
24. Laserlicht ist insbesondere wegen seiner hohen<br />
Energiedichte für das menschliche Auge gefährlich.<br />
Es kann leicht zu Verbrennungen auf der Netzhaut<br />
und damit zu irreparablen Augenschäden führen.<br />
Hinweis: In der Augenheilkunde wird Laserlicht genutzt,<br />
um z. B. sich ablösende Netzhaut an den Augenhintergrund<br />
„anzuschweißen“.<br />
25. Präsentation: Im Internet sind dazu zahlreiche detaillierte<br />
Hinweise zu finden. Welche Art von Laser ausgewählt<br />
wird, kann dem Schüler überlassen werden.<br />
Zu fordern ist eine verständliche Darstellung von<br />
Aufbau und Wirkungsweise.<br />
Elektronen im linearen Potenzialtopf<br />
26. Die möglichen Energiewerte in einem linearen Potenzialtopf<br />
mit unendlich hohen Wänden sind abhängig<br />
− vom planckschen Wirkungsquantum h,<br />
− von der Masse eines Elektrons me ,
− von der Breite des Potenzialtopfs L und<br />
− von der Zahl n mit n = 1, 2,3, ...<br />
Da h und me Konstanten sind, ergibt sich, dass für die<br />
möglichen Energiewerte En gilt:<br />
E n ~ 1<br />
}<br />
L 2 und E n ~ n 2<br />
27. Für L = konstant ist En ~ n 2 . Demzufolge ist die Energie<br />
beim Übergang vom 3. in den 2. Zustand kleiner<br />
als die beim Übergang vom 2. Zustand in den Grundzustand.<br />
Für den Zusammenhang zwischen Energie<br />
und Wellenlänge gilt:<br />
∆ E = h · c<br />
}<br />
λ<br />
Das bedeutet: Je kleiner die Wellenlänge ist, umso<br />
größer ist die Energie des emittierten Lichts und<br />
umgekehrt. Demzufolge wird beim Übergang vom<br />
2. Zustand in den Grundzustand Licht kleinerer Wellenlänge<br />
emittiert.<br />
28. a) E = h2<br />
} · n2<br />
2<br />
8 me · L<br />
(6,626 · 10<br />
E =<br />
–34 Js) 2<br />
}}}<br />
8 · 9,109 · 10 –31 kg (3,5 · 10 –10 m) 2 = 2,15 · 10–19 J<br />
29. a)<br />
E = 3,07 eV<br />
Der Unterschied zum realen Wert kommt zustande,<br />
weil mit einem stark vereinfachten Modell<br />
gearbeitet wurde.<br />
b) Mit E 1 = 3,07 eV für n = 1 erhält man:<br />
E 2 = E 1 · 4 = 12,3 eV<br />
E 3 = E 1 · 9 = 27,6 eV<br />
E 4 = E 1 · 16 = 49,1 eV<br />
Damit erhält man folgendes Energieniveauschema:<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
E in eV<br />
0 L<br />
0 L<br />
E4 © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de<br />
E 3<br />
E 3<br />
E 2<br />
E 1<br />
(49,1)<br />
E 4<br />
(27,6)<br />
E3 E(12,3) 2<br />
E(3,07) 1<br />
x<br />
E 4<br />
E 3<br />
E 2<br />
E 1<br />
x<br />
b)<br />
E2 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 93<br />
E1 30. a) E = h2<br />
}<br />
8 me · L<br />
0 L<br />
0 L<br />
2 · n2<br />
(6,626 · 10<br />
E1 =<br />
–34 Js) 2<br />
}}<br />
8 · 9,109 · 10 –31 kg (10 –9 m) 2 = 0,60 · 10–19 J<br />
E 1 = 0,38 eV<br />
E 2 = E 1 · 4 = 1,5 eV<br />
E 3 = E 1 · 9 = 3,4 eV<br />
E 4 = E 1 · 16 = 6,1 eV<br />
b) Für den Zusammenhang zwischen Energie und<br />
Frequenz gilt:<br />
E = h · f oder f = E<br />
}<br />
h<br />
Damit erhält man für den Übergang von n = 4<br />
nach n = 3:<br />
2,7 eV<br />
f = }<br />
h = 2,7 · 1,602 · 10–19 J<br />
}}<br />
6,626 · 10 –34 J · s<br />
f = 6,5 · 10 14 Hz<br />
c) Aus den Spektrallinien und dem zugehörigen<br />
Energieniveauschema (b LB S. 62) ergibt sich eine<br />
Energie von 0,65 eV und damit eine wesentlich<br />
kleinere Frequenz von 1,6 ∙ 10 14 Hz. Die Unterschiede<br />
sind mit der Nutzung des stark vereinfachten<br />
Modells Potenzialtopf erklärbar.<br />
31. Arbeit mit einem Simulationsprogramm (Freeware):<br />
Die Schüler sollten weitgehend selbstständig mit dem<br />
Programm arbeiten und damit „spielen“. Für die Einbeziehung<br />
des Programms in den Unterricht gibt es<br />
verschiedene Möglichkeiten. Die Entscheidung bleibt<br />
der Lehrkraft überlassen.<br />
32. Referat zu E. scHrödiNger: Im Internet sind zu seinem<br />
Leben und Wirken ausführliche Informationen zu<br />
finden.<br />
33. a) Die Potenzialtöpfe unterscheiden sich stark in der<br />
Topfbreite (Verhältnis von L etwa 1 : 2) sowie in<br />
der Anzahl der Energieniveaus und damit auch im<br />
Energiebereich, der belegt wird.<br />
b) Im Potenzialtopf des Sehpurpurs sind die untersten<br />
6 Niveaus besetzt. eine Anregung findet<br />
also von E6 zu E7 statt. Mit der Topfbreite L erhält<br />
man:<br />
∆E = E7 – E6 = 49 h2<br />
}<br />
8 m L<br />
E 3<br />
h2 h2<br />
– 36 2 } = 13<br />
8 m L2 }<br />
8 m L2 x<br />
E 4<br />
E 3<br />
E 2<br />
E 1<br />
x
94 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />
Im Potenzialtopf des Betakarotins sind die untersten<br />
11 Niveaus besetzt. Mit der Topfbreite 2 L<br />
erhält man:<br />
∆E = E12 – E11 = 144 h2<br />
}<br />
8 m (2 L)<br />
∆E = 5,75 h2<br />
}<br />
8 m L2 h2 – 121 2 }<br />
8 m (2 L) 2<br />
Das bedeutet: Die Energie ist beim Sehpurpur<br />
etwa doppelt so groß wie beim Betakarotin.<br />
Hinweis: Tatsächlich beträgt das Verhältnis der<br />
Wellenlängen (orange zu purpur) nur etwa 1,5.<br />
Die Tendenz wird durch das stark vereinfachte<br />
Potenzialtopfmodell richtig beschrieben. Mehr ist<br />
auch nicht zu erwarten.<br />
34. Als Tunneleffekt bezeichnet man die Erscheinung,<br />
dass z. B. ein Proton mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit<br />
durch einen Potenzialwall hindurchtreten<br />
kann. Zu diesem quantenphysikalischen Effekt<br />
gibt es keinen vergleichbaren klassischen Effekt.<br />
35.<br />
Eine Orientierung kann am LB, S. 57, erfolgen.<br />
36. Für den gegebenen Fall vergrößert sich die Dicke<br />
um den Faktor 109 . Schon mit W ~ 1<br />
} verringert<br />
d<br />
sich die Wahrscheinlichkeit auf ein Milliardstel. Mit<br />
W ~ 1<br />
*<br />
} gilt das erst recht. Der Vorgang ist höchst un<br />
d<br />
e<br />
wahrscheinlich.<br />
Quantenphysikalisches Atommodell<br />
37. Es entstehen chladnische Klangfiguren, die je nach<br />
Form der Platte, den Fixpunkten und Frequenzen<br />
sehr unterschiedliche Formen haben können.<br />
Es handelt sich immer um zweidimensionale stehende<br />
Wellen mit Knotenlinien.<br />
38. a) Dargestellt ist das Potenzial φ in Abhängigkeit<br />
von der Entfernung r vom geladenen Körper. Je<br />
größer der Abstand ist, desto kleiner ist das Potenzial.<br />
Es gilt:<br />
φ ~ 1<br />
} r<br />
b) φ = 1<br />
} ·<br />
4 π · ε0 Q<br />
} r<br />
φ = 1 ∙ Vm<br />
}}<br />
4 π ∙ 8,854 ∙ 10 –12 As ∙ 1,602 ∙ 10–19 C<br />
}}<br />
5,29 ∙ 10 –11 m<br />
φ = 27,2 V<br />
c) Unter dem elektrischen Potenzial versteht man<br />
den Quotienten aus der potenziellen Energie<br />
eines geladenen Körpers im Feld und der Ladung<br />
dieses Körpers. Wird z. B. ein Proton aus dem<br />
Unendlichen bis zur Entfernung r = 5,29 ∙ 10 –11 m<br />
bewegt, dann ist die Arbeit 27,2 eV erforderlich.<br />
39. bLB,<br />
S. 67– 69<br />
40. Ein Orbital veranschaulicht die Aufenthaltswahrscheinlichkeit<br />
von Elektronen in der Atomhülle. Im<br />
gegebenen Fall handelt es sich um das Modell eines<br />
angeregten Wasserstoffatoms (n = 2, l = 1). Das Elektron<br />
befindet sich mit über 90 %iger Wahrscheinlichkeit<br />
im grün markierten Bereich.<br />
41. 1 Mol Wasserstoff bedeutet: Es liegen 6 ∙ 1023 (genauer:<br />
6,022 ∙ 1023 ) Teilchen vor. Wenn 10 % angeregt<br />
sind, handelt es sich um 6 ∙ 1022 Teilchen, von denen<br />
innerhalb von 1,6 ∙ 10 –9 *<br />
s die Hälfte in den Grundzustand<br />
zurückfällt und dabei Photonen emittiert. Die<br />
zeitliche Abhängigkeit zeigt die folgende Übersicht:<br />
Zeit in t Anzahl der angeregten Teilchen<br />
0 6 ∙ 10 22<br />
1,6 ∙ 10 –9 s 3 ∙ 10 22<br />
3,2 ∙ 10 –9 s 1,5 ∙ 10 22<br />
4,8 ∙ 10 –9 s 0,75 ∙ 10 22<br />
42. a) b LB, S. 71, 72<br />
b) b LB, S. 71, 72<br />
43. a) Aus der Energiedifferenz ∆E<br />
= 4,9 eV ergibt sich:<br />
∆ E = h · f = h · c<br />
} und damit λ = h · c<br />
}<br />
λ ∆ E<br />
λ = 6,626 · 10 –34 8<br />
J · s · 3,0 · 10 m<br />
} s<br />
}}<br />
4,9 · 1,602 · 10 –19 J<br />
λ = 253 nm<br />
b) Strahlung dieser Wellenlänge liegt im ultravioletten<br />
Bereich. Solche Strahlung lässt sich mithilfe<br />
von Leuchtschirmen (z. B. mit Zinksulfid) oder<br />
durch spezielle Detektoren nachweisen.<br />
44. a) Die Energie der emittierten Elektronen beträgt<br />
2,12 eV.<br />
b) Für die Wellenlänge ergibt sich:<br />
λ = h · c<br />
} ∆ E<br />
λ = 6,626 · 10 –34 8<br />
Js · 3 · 10 m<br />
} s<br />
}}<br />
2,12 · 1,602 · 10 –19 J<br />
λ = 585 nm<br />
Es handelt sich um Licht im gelben Spektralbereich.<br />
*<br />
45. Hier spielen zwei Aspekte eine Rolle. Unabhängig<br />
vom FranckHertzVersuch gilt: Ein Modell wird immer<br />
für einen bestimmten Zweck geschaffen. In der<br />
klassischen Gastheorie geht es um die Beschreibung<br />
und Erklärung von Phänomenen, bei denen inneratomare<br />
Vorgänge keine Rolle spielen. Das Modell<br />
„elastisches Teilchen“ ist hierfür gut geeignet.<br />
Der FranckHertzVersuch zeigt: Auch bei Stößen, die<br />
mit inneratomaren Vorgängen verbunden sind, kann<br />
eine Art elastischer Wechselwirkung (vollständige<br />
Übertragung der Energie eines Teilchens) auftreten.<br />
46. bLB,<br />
S. 73. Dargestellt werden sollten der prinzipielle<br />
Aufbau einer Röntgenröhre und die Vorgänge<br />
an der Anode.<br />
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47. bLB,<br />
S. 75. Wichtig ist das Herausarbeiten des unterschiedlichen<br />
Mechanismus der Entstehung von<br />
Bremsstrahlung und charakteristischer Strahlung.<br />
* 48. Diese Aufgabe sollte bei der angegebenen Beschleunigungsspannung<br />
von 50 kV relativistisch gelöst werden.<br />
Vermutlich wird aber ein Teil der Schüler eine<br />
klassische Lösung angeben. Es sind deshalb nachfolgend<br />
beide Lösungsvarianten dargestellt.<br />
a) Für die Energie der Elektronen ergibt sich klassisch:<br />
E = e · U<br />
E = 50 keV = 8,0 · 10 –15 J<br />
Als Gesamtenergie (relativistisch) ergibt sich:<br />
Eges = Ekin, rel + E0 Mit E0 = me, 0 · c 2 = 8,2 · 10 –14 J = 5,11 · 105 eV<br />
ergibt sich als maximale Gesamtenergie:<br />
E ges = 9,0 · 10 –14 J = 5,6 · 10 5 eV<br />
b) Klassisch erhält man:<br />
v = √ } 2 e · U<br />
} m<br />
v = √ }}}<br />
2 · 5 · 10 4 11<br />
V · 1,759 · 10 c<br />
}<br />
kg<br />
8<br />
v = 1,33 · 10 m<br />
} s<br />
Das sind ca. 43 % der Vakuumlichtgeschwindigkeit.<br />
Relativistisch ergibt sich:<br />
Mit E ges = m · c 2 = E kin, rel + E 0 und<br />
m = m0 }<br />
√ }<br />
1 – v 2<br />
}<br />
c 2<br />
folgt: E0 }<br />
√ }<br />
1 – v 2<br />
}<br />
c 2<br />
= E kin, rel + E 0<br />
Sinnvoll ist jetzt ein Umstellen der Gleichung<br />
nach v<br />
} c , da daraus erkennbar ist, in welcher Relation<br />
sich v zur Lichtgeschwindigkeit c verhält. Die<br />
Umstellung ergibt:<br />
v<br />
} c = √ }} (E0 )<br />
1 –<br />
2<br />
}}<br />
(E kin, rel + E 0) 2 ≈ 0,41<br />
Die Geschwindigkeit des Elektrons beträgt etwa<br />
41 % der Lichtgeschwindigkeit. Daraus ergibt sich<br />
ein Wert von:<br />
v = 1,24 · 108 m · s –1<br />
c) Die klassische Rechnung ergibt:<br />
fG = e · U<br />
}<br />
h<br />
fG = 1,602 · 10–19 · 5 · 10 –14 V<br />
}}<br />
6,626 · 10 –34 J · s<br />
f G = 1,2 · 10 19 Hz<br />
Das entspricht einer Wellenlänge von:<br />
λ = 3 · 108 m<br />
}<br />
1,2 · 1019 J · s<br />
λ = 2,5 · 10 –11 m = 25 pm<br />
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<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 95<br />
Relativistisch kann man die Wellenlänge über den<br />
Impuls berechnen. Den Impuls p erhält man aus<br />
der relativistischen EnergieImpuls Beziehung<br />
E 2<br />
ges = (p · c)<br />
2<br />
+ E0<br />
2 zu:<br />
p = 1<br />
} c √ }<br />
E 2<br />
ges – E0<br />
2 = 1,236 · 10 –22 Ns<br />
Mit λ = h<br />
}<br />
p erhält man:<br />
λ = 5,5 · 10 –12 m<br />
49. a) ∆E<br />
= 13,6 eV (29 – 1) 2 · ( 1<br />
} –<br />
1 1<br />
} 4 )<br />
∆E = 8,0 keV<br />
b) λ = h · c<br />
} ∆ E<br />
λ = 6,626 · 10 –34 Js · 3,0 · 108 m<br />
} s<br />
}}<br />
8,0 · 103 · 1,602 · 10 –19 J<br />
λ = 1,55 · 10 –10 m<br />
c) Der Vergleich mit dem Röntgenspektrum im LB,<br />
S. 75, zeigt: Es handelt sich hier um eine Linie des<br />
charakteristischen Spektrums, und zwar um die<br />
Linie mit der größten Intensität.<br />
* 50. Das Wirkungsquantum lässt sich aus der Beschleunigungsspannung<br />
und der Grenzfrequenz (Grenzwellenlänge)<br />
ermitteln:<br />
* 51. a)<br />
e · U = h · fG Mit fG = c<br />
} erhält man:<br />
λG h = e · U · λG } c<br />
h = 1,602 · 10–19 C · 42,4 · 103 V · 0,27 · 10 –10 m<br />
}}}<br />
8<br />
3 · 10 m<br />
} s<br />
h = 6,1 · 10 –34 Js<br />
Die Photonenenergie lässt sich aus der Lage des<br />
Maximums mit λ = 0,73 · 10 –10 m berechnen:<br />
E = h · c<br />
}<br />
λ<br />
8 m<br />
E = 6,626 · 10 –34 J · s · 3 · 10 } s<br />
}}<br />
0,73 · 10 –10 m<br />
E = 2,7 · 10 –15 J = 1,7 · 10 4 eV = 17 keV<br />
Röntgenröhre<br />
b) Mit n = 1 erhält man:<br />
2 d · sin α = λ<br />
λ<br />
d = }<br />
2 · sin α<br />
d = 154 · 10–12 m<br />
}<br />
α<br />
2 · sin α = 77 · 10–12 m<br />
}<br />
sin α<br />
Kristall<br />
α<br />
Detektor
96 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />
Geht man davon aus, dass der Winkel 5° noch gut<br />
registriert werden kann, dann erhält man:<br />
d = 8,8 · 10 –10 m ≈ 10 –9 m<br />
Das bedeutet: Netzebenenabstände im Nanometerbereich<br />
können experimentell nachgewiesen<br />
werden.<br />
52. a) Beim Leben und Wirken von W. C. röNtgeN sollte<br />
besonders herausgearbeitet werden, dass er<br />
− als Einzelforscher eine grundlegende Entdeckung<br />
gemacht hat,<br />
− in sehr kurzer Zeit alle wichtigen Eigenschaften<br />
von Röntgenstrahlung (Xrays) erforschte und<br />
− alle seine Erkenntnisse ohne jeden Patentschutz<br />
zur allgemeinen Nutzung zur Verfügung<br />
stellte.<br />
b) Eine solche Übersicht kann tabellarisch angelegt<br />
werden. Nachfolgend ist eine mögliche Lösungsvariante<br />
angegeben.<br />
Eigenschaft der Röntgenstrahlung<br />
große, stoffabhängige<br />
Durchdringungsfähigkeit<br />
Typische Anwendungen<br />
Röntgen in der Medizin,<br />
Untersuchung von<br />
Schweißnähten,<br />
Materialprüfung auf<br />
Einschlüsse<br />
Schwärzen von Filmen Röntgen in der Medizin<br />
Beugung, Interferenz Röntgenstrukturanalyse<br />
Ionisationsvermögen,<br />
Zerstörung von Zellen<br />
Bestrahlung von Krebszellen<br />
c) Detaillierte Erläuterung einer selbst gewählten<br />
Anwendung.<br />
Strukturuntersuchungen zum Aufbau der<br />
Materie (LB S. 103–104)<br />
1. bLB,<br />
S. 87– 88<br />
2.<br />
a) Als allgemeine Bedingung lässt sich formulieren:<br />
Die Objekte, an denen gestreut wird, müssen in<br />
der gleichen Größenordnung sein wie die Objekte,<br />
die gestreut werden sollen.<br />
b) Den Elektronen und anderen Teilchen muss eine<br />
Wellenlänge in der Größenordnung 10 –15 m zugeordnet<br />
werden können. Daraus ergibt sich für<br />
die Energie der Teilchen:<br />
E = h · c<br />
} λ<br />
E = 6,626 · 10 –34 Js · 3 · 108 m<br />
} s<br />
}}<br />
10 –15 m<br />
E = 1,99 · 10 –10 J = 1,2 · 109 eV = 1,2 GeV<br />
3.<br />
a) Kurzreferat zum Linearbeschleuniger: Der Aufbau<br />
und die Wirkungsweise sind im LB, S. 92, in<br />
kurzer Form beschrieben.<br />
b) e · U = 1<br />
} m · v<br />
2 2<br />
U =<br />
U =<br />
m · v 2<br />
} 2 e<br />
(3 · 107 m<br />
} s ) 2 · kg<br />
}}<br />
2 · 1,758 · 10 18 C<br />
U = 2,6 kV<br />
Die kinetische Energie der Elektronen beträgt<br />
dann: E = 2,6 · 103 eV = 4,2 · 10 –16 J<br />
Hinweis: Es kann auch mit E = 1<br />
} m · v<br />
2 2 gerechnet<br />
werden. Man erhält, von Rundungsfehlern abgesehen,<br />
den gleichen Wert.<br />
c) Der Anteil der kinetischen Energie an der Gesamtenergie<br />
ergibt sich aus der gegebenen Gesamtenergie<br />
und der Ruheenergie. Diese kann man<br />
folgendermaßen berechnen:<br />
E0 = m0 · c 2<br />
*<br />
E 0 = 9,109 · 10 –31 kg · 9 · 10 16 m 2 · s –2<br />
E 0 = 8,198 · 10 –14 J = 5,12 MeV<br />
Aus E = E 0 + E kin folgt:<br />
E kin = 44,9 MeV<br />
Für das Verhältnis der Massen gilt:<br />
Aus m = m0 }<br />
√ } 2<br />
v<br />
1 – }<br />
c 2<br />
folgt m · c 2 = m0 ·c 2<br />
}<br />
√ } 2<br />
v<br />
1 – }<br />
c 2<br />
Mit E = m · c 2 und E0 = m0 · c2 ergibt sich:<br />
E<br />
}<br />
E 0<br />
= 1<br />
} 2<br />
v<br />
1 – }<br />
√ }<br />
c 2<br />
E 50 MeV<br />
} = } = 9,766<br />
E0 5,12 MeV<br />
Das Verhältnis der Gesamtmasse des Elektrons zu<br />
seiner Ruhemasse beträgt etwa 9,8.<br />
Die Geschwindigkeit kann in unterschiedlicher<br />
Weise berechnet werden.<br />
Variante 1:<br />
Mit E<br />
} =<br />
E0 1<br />
}<br />
√ } 2<br />
v<br />
1 – }<br />
c 2<br />
= 9,766 ergibt sich durch Umstellung<br />
nach der Geschwindigkeit v:<br />
v = 1,32 · 108 m · s –1<br />
Die Geschwindigkeit des Elektrons beträgt<br />
v = 1,32 · 108 m<br />
} s . Das sind etwa 44 % der Lichtgeschwindigkeit.<br />
Variante 2:<br />
Mit Ekin = m0 · c2 ·<br />
3 1<br />
}<br />
v<br />
2<br />
1 – }<br />
E<br />
}<br />
E 0<br />
=<br />
3 1<br />
} – 14 v 2<br />
1 – }<br />
√ }<br />
c 2<br />
√ }<br />
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c 2<br />
– 14 = E0 3 1<br />
} – 14 folgt:<br />
v<br />
2<br />
1 – }<br />
√ }<br />
Es ergibt sich der gleiche Wert für die Geschwindigkeit.<br />
c 2
4.<br />
5.<br />
6.<br />
a) Bewegen sich die geladenen Teilchen im homogenen<br />
Magnetfeld der Stärke B senkrecht zu den<br />
Feldlinien mit der Geschwindigkeit v, dann wirkt<br />
auf sie die Lorentzkraft<br />
F = q · B · v.<br />
Die Lorentzkraft wirkt als Zentripetalkraft. Demzufolge<br />
gilt:<br />
Lorentzkraft = Zentripetalkraft<br />
v 2<br />
q · B · v = m · } r<br />
Daraus ergibt sich: r =<br />
m · v 2<br />
}<br />
q · v · B<br />
= m · v<br />
}<br />
q · B<br />
Das bedeutet: Der Radius der Kreisbahn eines geladenen<br />
Teilchens, das sich senkrecht zu den Feldlinien<br />
eines homogenen Magnetfelds bewegt, ist<br />
umso größer,<br />
− je größer die Geschwindigkeit v des geladenen<br />
Teilchens ist,<br />
q<br />
− je kleiner seine spezifische Ladung } m ist und<br />
− je kleiner die magnetische Flussdichte B ist.<br />
b) Bei Verdopplung der Geschwindigkeit (Vergrößerung<br />
auf 200 %) verdoppelt sich der Bahnradius.<br />
a) Spur 1 stammt von einem Elektron, Spur 2 von<br />
einem Positron (UVWRegel).<br />
b) Für den Zusammenhang zwischen E, B und r gilt:<br />
q · v · B = m · v 2<br />
} r oder q · B = m · v<br />
} r<br />
Die Umstellung nach v ergibt:<br />
q · B · r<br />
v = } m<br />
(1)<br />
Aus Geschwindigkeit und Masse lässt sich über<br />
E = 1<br />
} m · v<br />
2 2 die kinetische Energie der Teilchen berechnen:<br />
E = q 2 · B 2 · r 2<br />
} 2 m<br />
Da Positron und Elektron den gleichen Betrag der<br />
Ladung und die gleiche Masse haben, kann gefolgert<br />
werden: Aufgrund des kleineren Radius ist<br />
die Energie des Positrons kleiner als die des Elektrons.<br />
Es handelt sich nicht um einen zentralen Stoß, da<br />
die Teilchen in unterschiedlichen Richtungen wegfliegen.<br />
Die Länge der Wege ist proportional zur Geschwindigkeit<br />
der Teilchen und – da die Teilchenmassen<br />
identisch sind – auch proportional zum Impuls<br />
der Teilchen. Deshalb kann man direkt prüfen, ob der<br />
resultierende Impulsvektor nach dem Stoß identisch<br />
mit dem Impulsvektor des ankommenden Teilchens<br />
ist (Vektorparallelogramm).<br />
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<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 97<br />
Der Energieerhaltungssatz für diesen Stoß lautet (ein<br />
Teilchen ruht zunächst):<br />
m<br />
} v 2<br />
2 1 = m<br />
} u 2<br />
2 1 = m<br />
} u 2<br />
2 2 oder v1<br />
2 = u1<br />
2 + u2<br />
2<br />
Letzteres ist der Satz des Pythagoras, weshalb das<br />
Vektordiagramm der Impulse bzw. der Geschwindigkeiten<br />
ein rechtwinkliges Dreieck ergeben muss. Wie<br />
die Überprüfung durch Nachmessen zeigt, ist diese<br />
Forderung durch die Skizze erfüllt.<br />
7. E = 2 · m · c 2<br />
E = 2 · 1,673 · 10 –27 kg · (3 · 10<br />
8 m<br />
} s ) 2<br />
8.<br />
9.<br />
E = 3,0 · 10 –10 J = 1,87 GeV<br />
a) Die Ruhemassen eines Teilchens und seines Antiteilchens<br />
sind immer gleich groß:<br />
m = 9,109 · 10 –31 kg<br />
b) Für die Energie des Teilchenpaars gilt dann:<br />
E = 2 · m · c 2<br />
E = 2 · 9,109 · 10 –31 8<br />
kg · (3 · 10 m<br />
} s ) 2<br />
E = 1,6 · 10 –13 J = 1,0 · 10 6 eV = 1,0 MeV<br />
Grundsätzlich gilt: Die Strukturen, die man auflösen<br />
kann, müssen in der gleichen Größenordnung liegen<br />
wie die Wellenlängen, die man den entsprechenden<br />
Teilchen zuordnen kann. Es gilt:<br />
p = E<br />
}<br />
c =<br />
λ =<br />
h · c<br />
}<br />
∆ E<br />
h · f<br />
}<br />
c<br />
= h<br />
}<br />
λ und damit<br />
Eine Abschätzung ergibt:<br />
8 m<br />
λ = 6,626 · 10 –34 Js · 3,0 · 10 } s<br />
}}<br />
10 · 10 9 · 1,602 · 10 –19 J<br />
λ = 1,2 · 10 –16 m<br />
Die Abschätzung zeigt: Zur Auflösung von Mikrostrukturen<br />
muss die Wellenlänge der verwendeten<br />
Teilchen so klein wie die Struktur selbst sein.<br />
10. a) Allgemein gilt: q · U = 1<br />
} m · v<br />
2 2<br />
und damit: v = √ } 2q · U<br />
}<br />
m<br />
b) Die Ruhemasse eines α Teilchens beträgt<br />
6,645 · 10 –27 kg. Für die Abhängigkeit der Masse<br />
von der Geschwindigkeit gilt:<br />
m = m0 }<br />
√ } = γ · m 2 0<br />
v<br />
1 – }<br />
c 2<br />
Damit erhält man:<br />
γ 1,021 1,091 1,25 1,667<br />
v 0,2 c 0,4 c 0,6 c 0,8 c<br />
m in 10 –27 kg 6,78 7,24 8,30 11,1
98 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
m in 10 –27 kg<br />
0,2 0,4 0,6 0,8 1<br />
v in c<br />
c) Die Geschwindigkeit bei Verdreifachung der<br />
Masse ergibt sich aus:<br />
m = m0 }<br />
√ } v 2<br />
1 – }<br />
c 2<br />
Mit m = 3 m0 erhält man:<br />
3 m0 = m0 }<br />
√ } v 2<br />
1 – }<br />
c 2<br />
8<br />
oder vereinfacht:<br />
v = c · √ } = 0,94 c<br />
9<br />
Bei nichtrelativistischer Betrachtung würde man<br />
für die Beschleunigungsspannung erhalten:<br />
U = m0 · v 2<br />
} 2Q<br />
U = 6,645 · 10 –27 kg · ( 0,94 · 3 · 108 m<br />
} s ) 2<br />
}}}<br />
2 · 1,602 · 10 –19 C<br />
U = 1,7 · 109 V<br />
Da sich aber die Masse auf das Dreifache vergrößert,<br />
muss sich auch die Beschleunigungsspannung<br />
auf den dreifachen Wert vergrößern.<br />
11. a) Kurzreferat: Informationen zu den aktuellen Forschungen<br />
sind im Internet zu finden.<br />
b) E = m · g · h<br />
h = E<br />
} m · g<br />
h = 3,5 · 10 12 · 1,602 · 10 –19 J<br />
}}<br />
10 – 6 kg · 9,81 m<br />
}<br />
s 2<br />
h = 5,7 · 10 –2 m = 5,7 cm<br />
c) Als Zeit für einen Umlauf von Protonen erhält<br />
man:<br />
Tn = 1<br />
}<br />
f<br />
Tn = 1<br />
}<br />
11 · 10 3 Hz = 0,91 · 10– 4 s = 9,1 · 10 –5 s<br />
Daraus ergibt sich als zeitlicher Abstand zwischen<br />
zwei gegenläufigen „Protonenpaketen“:<br />
T = T U/2 = 4,5 · 10 –5 s = 45 µs<br />
Hinweis: Im Vollbetrieb soll der LHC mit ca. 2 800<br />
Protonenpaketen gefüllt werden, die mit 11 kHz<br />
gegenläufig umlaufen, wobei es an vier Stellen<br />
(im Bereich der großen Detektoren) zur Kollision<br />
kommen kann. Daraus ergibt sich alle 25 ns eine<br />
Kollision.<br />
12. Neutronen sind in einem Beschleuniger aufgrund<br />
der nicht vorhandenen Ladung grundsätzlich nicht<br />
nutzbar. Protonen bzw. Bleiionen werden gegenüber<br />
Elektronen bevorzugt, weil sie aufgrund ihrer<br />
wesentlich größeren Masse eine erheblich größere<br />
Energie erreichen können.<br />
13. a) Ein schwarzes Loch ist ein überaus massereiches<br />
Objekt, das aufgrund seiner Masse Materie der<br />
Umgebung „aufsaugt“. Da selbst Licht einen solchen<br />
Bereich nicht verlassen kann, hat man die Bezeichnung<br />
„schwarzes Loch“ gewählt. Schwarze<br />
Löcher wurden durch astrophysikalische Untersuchungen<br />
gefunden. Sie können nur indirekt nachgewiesen<br />
werden.<br />
b) Richtig ist, dass es z. B. nach der Stringtheorie sehr<br />
kurzlebige schwarze Minilöcher geben kann, die<br />
durch Experimente in Teilchenbeschleunigern<br />
entstehen. Es gibt gegenwärtig keinerlei Erkenntnisse,<br />
die auf unkalkulierbare Risiken solcher<br />
schwarzer Minilöcher hinweisen.<br />
14. Beim Elektron und beim Antiproton handelt es sich<br />
nicht um ein Teilchen und sein Antiteilchen.<br />
Die einzige Gemeinsamkeit ist der Betrag der<br />
Ladung, der bei Elektron und Antiproton gleich ist<br />
(q = 1,602 ∙ 10 –19 C).<br />
Ansonsten unterscheiden sich die beiden Teilchen<br />
gravierend voneinander, wie man aus der folgenden<br />
Übersicht erkennt.<br />
Eigenschaft Elektron Antiproton<br />
Masse 9,1 ∙ 10 –31 kg 1 836 ∙ m e<br />
Ruheenergie 511 keV 938 MeV<br />
mittlere<br />
Lebensdauer<br />
Struktur Elementarteilchen<br />
stabil (> 10 24 a) Erzeugung nur künstlich<br />
in Beschleunigern<br />
aus drei Quarks zusammengesetzt<br />
(1 Anti<br />
Down, 2 AntiUp)<br />
15. Kurzreferat. Als Kernaussage sollte herausgearbeitet<br />
werden: Teilchen und jeweiliges Antiteilchen unterscheiden<br />
sich im Vorzeichen ihrer Ladung, haben<br />
aber ansonsten die gleiche Masse, Lebensdauer, Spin<br />
usw. Charakteristisch für Teilchen und Antiteilchen<br />
sind:<br />
− Trifft ein Teilchen und sein Antiteilchen zusammen,<br />
kommt es häufig zur Paarzerstrahlung (Bildung<br />
von Photonen).<br />
− Umgekehrt kann ein Photon z. B. in ein Elektron<br />
und ein Positron umgewandelt werden (Paarbildung).<br />
Die „normale“ Materie besteht aus Teilchen, die Antimaterie<br />
aus Antiteilchen.<br />
16. Anzuwenden sind das Gravitationsgesetz und das<br />
coulombsche Gesetz.<br />
F1 = G · m1 · m2 }<br />
r 2<br />
F1 = 6,673 · 10 –11 · m3<br />
}<br />
kg · s2 · 1,673 · 10–27 kg · 9,109 · 10 –31 kg<br />
}}}<br />
(2,1 · 10 –10 m) 2<br />
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F 1 = 2,3 · 10 – 48 N<br />
F2 = 1<br />
} 4 π · ε0 · Q 1 · Q 2<br />
}<br />
r 2<br />
F2 = 1<br />
}}<br />
4 π · 8,854 · 10 –12 A · s<br />
}<br />
F 2 = 5,2 · 10 – 9 N<br />
V · m · (1,602 · 10–19 C) 2<br />
}}<br />
(2,1 · 10 –10 m) 2<br />
Die Gravitationskraft zwischen Atomkern und Elektron<br />
ist um viele Größenordnungen geringer als die<br />
elektrostatische Kraft zwischen positiv geladenem<br />
Kern und negativ geladenem Elektron.<br />
Die Kräfte zwischen Ladungen spielen offensichtlich<br />
für den Zusammenhalt eines Atoms eine wesentlich<br />
größere Rolle als Gravitationskräfte.<br />
17. Kurzreferat zum HiggsTeilchen: Informationen dazu<br />
sind im Internet unter den Suchwörtern „HiggsTeilchen“<br />
oder „HiggsBoson“ zu finden.<br />
18.<br />
Präsentation<br />
Ein einfaches Kernmodell der Quantenphysik<br />
(LB S. 119 –120)<br />
1. m = ρ ∙ V<br />
2.<br />
3.<br />
14 g<br />
m = 1,8 ∙ 10 } ∙ 1 cm3<br />
3<br />
cm<br />
m = 1,8 ∙ 1014 g = 1,8 ∙ 1011 kg =1,8 ∙ 108 t<br />
1 cm3 Wasser hat eine Masse von 1 g. Demzufolge<br />
wiegt 1 cm3 Kernmaterie das 1,8 ∙ 10 14 Fache.<br />
Für den Kernradius gilt allgemein:<br />
r = 1,4 ∙ 10 –15 ∙ 3 √ } A<br />
Damit erhält man:<br />
Kohlenstoff: r = 1,4 ∙ 10 –15 m ∙ 3 √ }<br />
12 = 3,2 ∙ 10 –15 m<br />
Eisen: r = 1,4 ∙ 10 –15 m ∙ 3 √ }<br />
56 = 5,4 ∙ 10 –15 m<br />
Blei: r = 1,4 ∙ 10 –15 m ∙ 3 √ }<br />
208 = 8,3 ∙ 10 –15 m<br />
Uran: r = 1,4 ∙ 10 –15 m ∙ 3 √ }<br />
238 = 8,7 ∙ 10 –15 m<br />
a) Als Gravitationskraft ergibt sich:<br />
FG = G · m1 · m2 }<br />
r 2<br />
F G = 6,673 · 10<br />
F 1 = 1,9 · 10 – 34 N<br />
–11 m3<br />
}<br />
kg · s2 · (1,673 · 10–27 kg) 2<br />
}}<br />
(10 –15 m) 2<br />
Als abstoßende Kraft zwischen den Ladungen ergibt<br />
sich:<br />
FE = 1<br />
} 4 π · ε0 F E =<br />
· Q1 · Q2 }<br />
r 2<br />
1 · Vm<br />
}}<br />
4 π · 8,854 · 10 –12 As · (1,602 · 10–19 C) 2<br />
}}<br />
(10 –15 m) 2<br />
F E = 2,3 · 10 2 N<br />
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<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 99<br />
b) Die Ergebnisse von a) zeigen:<br />
Die Gravitationskraft spielt eine untergeordnete<br />
Rolle. Die Coulombkraft ist wesentlich größer. Da<br />
aber die anziehende starke Wechselwirkung etwa<br />
100mal stärker als die Coulombkraft ist, überwiegt<br />
sie und hält die Bestandteile des Atomkerns<br />
(Protonen, Neutronen) zusammen.<br />
4. Für den Zusammenhang zwischen Kernradius r und<br />
Massenzahl A gilt:<br />
r = 1,4 ∙ 10 –15 ∙ 3 √ } A<br />
5.<br />
6.<br />
7.<br />
Der Atomradius ist weitgehend unabhängig von der<br />
Anzahl der Elektronen und liegt in einer Größenordnung<br />
von 10 –10 m.<br />
Für den Atomkern ist die starke Wechselwirkung entscheidend.<br />
Die Kernbestandteile sind dicht gepackt.<br />
Daraus ergibt sich die Vergrößerung des Atomkerns<br />
mit Vergrößerung der Massenzahl. Für den Zusammenhalt<br />
von Atomkern und Atomhülle ist die elektromagnetische<br />
Wechselwirkung entscheidend, bei der<br />
die Kraft mit dem Quadrat der Entfernung abnimmt.<br />
Daraus ergibt sich, dass sich die maximale Entfernung<br />
der Elektronen vom Atomkern bei stabilen Atomen<br />
nur in kleinen Grenzen ändern kann.<br />
Die Kernkraft spielt außerhalb des Atomkerns keine<br />
Rolle, weil ihre Reichweite mit etwa 10 –15 m sehr<br />
klein ist.<br />
Von den vier fundamentalen Wechselwirkungen spielen<br />
für die Nukleonen die elektromagnetische Kraft<br />
und die starke Kraft (Kernkraft) eine spürbare Rolle.<br />
Da die starke Kraft etwa 100mal stärker als die elektromagnetische<br />
Kraft ist, bewirkt sie entscheidend<br />
die Stabilität eines Atomkerns.<br />
a) Zwischen den Teilchen des Wassers wirken zwischenmolekulare<br />
(coulombsche) Kräfte, die im<br />
Idealfall einen kugelförmigen Wassertropfen bewirken.<br />
Infolge seiner Gewichtskraft hat ein auf<br />
ebener Fläche liegender Wassertropfen eine linsenförmige<br />
Form.<br />
b) Das Tröpfchenmodell lässt sich so kennzeichnen:<br />
Atomkern Analogie Wassertröpfchen<br />
Ein Atomkern ist ein<br />
kompaktes Gebilde, bestehend<br />
aus Nukleonen.<br />
Entscheidend für die Stabilität<br />
eines Atomkerns<br />
sind die starken Kräfte<br />
zwischen den Nukleonen.<br />
Ein Atomkern kann in<br />
Teile zerfallen. Dazu ist<br />
meist eine Anregung<br />
erforderlich.<br />
Ein Wassertropfen ist ein<br />
Gebilde, bestehend aus<br />
vielen kleinen Wassertröpfchen.<br />
Entscheidend für die Stabilität<br />
eines Wassertropfens<br />
sind die zwischenmolekularen<br />
Kräfte, die die vielen<br />
kleinen Wassertröpfchen<br />
zusammenhalten.<br />
Ein Wassertropfen kann<br />
in kleinere Tröpfchen zerlegt<br />
werden. Dazu ist eine<br />
Anregung erforderlich.
100 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />
Zwei Atomkerne können<br />
sich zu einem neuen<br />
Atomkern zusammenschließen.<br />
Dazu ist eine<br />
Anregung erforderlich.<br />
Aus zwei Wassertröpfchen<br />
kann sich ein neuer<br />
Wassertropfen bilden.<br />
Dazu ist eine Anregung<br />
erforderlich.<br />
c) Nach außen ist ein Wassertropfen elektrisch<br />
neutral. Daher wirkt zwischen zwei eng benachbarten<br />
Wassertropfen nur die überaus geringe<br />
Gravitationskraft.<br />
8. a) EB ist die Kernbindungsenergie je Nukleon. Es ist<br />
die Energie, die man aufwenden muss, um den<br />
Atomkern in Nukleonen zu zerlegen. Es ist zugleich<br />
die Energie, die frei wird, wenn sich der<br />
Kern aus Protonen und Neutronen zusammensetzt.<br />
A ist die Massenzahl, also die Anzahl der<br />
Nukleonen. Die Grafik zeigt: Die Bindungsenergie<br />
je Nukleon ist bei leichten Kernen gering, erreicht<br />
bei mittelschweren Kernen ein Maximum und<br />
fällt dann wieder ab. Daraus ergeben sich zwei<br />
grundsätzliche Möglichkeiten der Energiefreisetzung:<br />
− Aufspaltung eines schweren Kerns in zwei mittelschwere<br />
Kerne (Kernspaltung),<br />
− Fusion zweier leichter Kerne (Kernfusion).<br />
b) Es gilt:<br />
∆ A = 27 · A p + 33 · A n – A Co<br />
∆ A = 27 · 1,007 83 + 33 · 1,008 67 – 59,933 81<br />
∆ A = 0,563 7<br />
Dann beträgt der Massendefekt:<br />
∆ m = ∆ A · u<br />
∆ m = 0,563 7 · 1,66 · 10 –27 kg = 9,36 · 10 –28 kg<br />
Als Bindungsenergie je Nukleon erhält man:<br />
E = ∆ m · c 2<br />
} A<br />
E = 9,36 · 10–28 m<br />
kg · ( 3 · 108 } s ) 2<br />
}}<br />
60<br />
E = 1,4 · 10 –12 J ≈ 8,8 MeV<br />
9. Die Atommasse von Helium beträgt 4,001 506 u. Der<br />
Atomkern besteht aus 2 Protonen und 2 Neutronen.<br />
Dann gilt für einen Atomkern:<br />
E = ∆ m · c 2<br />
∆ m = (2 · 1,007 276 + 2 · 1,008 665) · u – 4,001 506 u<br />
∆ m = 0,030 376 u<br />
∆E = 0,030 376 ∙ 931,49 MeV<br />
∆E = 28,3 MeV<br />
Bei 10 g handelt es sich um:<br />
0,010 kg<br />
N = }}}<br />
4,001 506 ∙ 1,660 540 ∙ 10 –27 = 1,505 ∙ 1024<br />
kg<br />
Die gesamte Bindungsenergie beträgt demzufolge:<br />
E = ∆ E · N<br />
E = 28,3 MeV · 1,505 · 10 24<br />
E = 4,26 ∙ 10 25 eV = 2,66 ∙ 10 6 J<br />
Als Betriebszeit für eine 15WLampe ergibt sich:<br />
t = E<br />
} p<br />
t = 2,66 · 106 Ws<br />
}<br />
15 W<br />
t = 1,77 · 10 5 s = 2,05 d<br />
10. Die Bindungsenergie eines Atomkerns ergibt sich zu<br />
E B = m K ∙ c 2 mit m K ≈ Z ∙ m p + N ∙ m m und N + Z = A.<br />
Demnach erhält man als Zusammenhang:<br />
E B<br />
0<br />
0<br />
Zwischen der Massenzahl A und der Bindungsenergie<br />
des Atomkerns besteht näherungsweise direkte<br />
Proportionalität.<br />
11. Die Atommasse von Helium beträgt 4,001 506 u. Der<br />
Atomkern besteht aus 2 Protonen und 2 Neutronen.<br />
Dann gilt für einen Atomkern:<br />
E = ∆ m · c 2<br />
∆ m = (2 · 1,007 276 + 2 · 1,008 665) · u – 4,001 506 u<br />
∆ m = 0,030 376 u<br />
∆E = 0,030 376 ∙ 931,49 MeV<br />
∆E = 28,3 MeV<br />
12. Für den Massendefekt erhält man:<br />
∆ m = 0,514 187 u<br />
Daraus ergibt sich als Bindungsenergie des Atomkerns:<br />
EB = ∆ m · c 2<br />
E B = 0,514 187 ∙ 931,49 MeV = 478,96 MeV<br />
Die Bindungsenergie je Nukleon beträgt dann:<br />
E B<br />
}<br />
A =<br />
478,96 MeV<br />
} = 8,55 MeV<br />
56<br />
13. Für Cerium138 ergibt sich:<br />
∆m = (58 · 1,007 276 u + 80 · 1,008 665 u) – 137,905 985 u<br />
∆ m = 1,209 223 u<br />
E B = ∆ m · c 2<br />
E B = 1,209 223 ∙ 931,49 MeV = 1 126,38 MeV<br />
E B<br />
}<br />
A = 8,16 MeV<br />
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A
Für Radium226 erhält man:<br />
∆m = (88 · 1,007 276 u + 138 ∙ 1,008 665 u) – 226,025 40 u<br />
∆m = 1,810 658 u<br />
E B = 1 686,6 MeV<br />
E B<br />
}<br />
A = 7,46 MeV<br />
Die Bindungsenergie des Atomkerns ist bei Radium<br />
größer als bei Cerium. Bei der Bindungsenergie je<br />
Nukleon ist es umgekehrt.<br />
14. a) Ein Tritiumkern besteht aus einem Proton und<br />
zwei Neutronen.<br />
∆ m = (1 · 1,007 276 u + 2 · 1,008 665 u) – 3,016 049 u<br />
∆ m = 0,008 557 u<br />
EB = 7,971 MeV<br />
Ein Helium3Kern besteht aus zwei Protonen und<br />
einem Neutron.<br />
∆ m = (2 · 1,007 276 u + 1 · 1,008 665 u) – 3,016 029 u<br />
∆ m = 0,007 188 u<br />
EB = 6,696 MeV<br />
b) Der Unterschied ergibt sich aus der unterschiedlichen<br />
Zusammensetzung des Kerns. Beim Helium<br />
3Kern mit zwei Protonen spielt die elektromagnetische<br />
Wechselwirkung eine größere Rolle.<br />
15. a) ∆ m = (1,007 276 u + 1,008 665 u) – 2,013 553 u<br />
∆ m = 0,002 388 u<br />
EB = 2,22 MeV<br />
b) Der Prozess lautet:<br />
1<br />
1<br />
H + 1<br />
1<br />
H g 2<br />
1<br />
0<br />
D + e + ν + E<br />
1<br />
Vernachlässigt man das Neutrino geringer Energie<br />
und das Positron, dann erhält man für den<br />
Massendefekt:<br />
∆ m = 2 ∙ 1,007 276 u – 2,013 553 u<br />
∆ m = 0,000 999 u<br />
E = 0,93 MeV<br />
16. bLB,<br />
S. 112<br />
17. Protonen im Atomkern befinden sich in bestimmten<br />
energetischen Zuständen, die für ein gegebenes<br />
Nuklid festliegen. Beim Übergang von einem höheren<br />
auf ein niedrigeres Niveau wird eine bestimmte<br />
Energie freigesetzt. Dem betreffenden Gammaquant<br />
kann deshalb auch eine bestimmte Wellenlänge zugeordnet<br />
werden. Damit entsteht stets ein Linienspektrum.<br />
18. a)<br />
22<br />
11<br />
22 0<br />
Na g 10 Ne + 1 e<br />
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<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 101<br />
b) ∆m = (11 · 1,007 276 u + 11 · 1,008 665 u) – 21,994 44 u<br />
∆ m = 0,1810 911 u<br />
E B = 168,52 MeV<br />
E B<br />
}<br />
A = 7,66 MeV<br />
19. Das Energieniveauschema zeigt: Ein Cäsium137Kern<br />
kann sich in verschiedener Weise verändern:<br />
− Cs137 zerfällt unter Abgabe von βStrahlung<br />
in Ba137, wobei die Energie der βStrahlung<br />
1,39 MeV beträgt.<br />
− Cs137 gibt βStrahlung mit einer Energie von<br />
0,51 MeV ab. Es entsteht Ba*137 in einem angeregten<br />
Zustand. Beim Übergang in den Grundzustand<br />
wird Gammastrahlung mit einer Energie von<br />
0,66 MeV abgegeben.<br />
20. a)<br />
b)<br />
212<br />
84<br />
4 208<br />
Po g 2 α + 82 Pb<br />
α<br />
212<br />
84 Po<br />
208<br />
82 Pb<br />
7 MeV<br />
21. a) Bei massereichen Sternen kann das sogenannte<br />
Schalenbrennen auftreten. Das bedeutet:<br />
− Zunächst erfolgt – wie bei allen Sternen – eine<br />
Fusion von Wasserstoff zu Helium im Zentrum<br />
des Sterns.<br />
− Sind die Wasserstoffvorräte aufgebraucht, so<br />
kann es im Innern des Sterns zur Fusion von<br />
Helium kommen. Die erforderliche Temperatur<br />
von ca. 108 K kommt zustande, weil in kernnahen<br />
Regionen Gravitationsenergie durch<br />
Kontraktion in innere Energie umgewandelt<br />
wird. Die Fusion von Wasserstoff kommt dabei<br />
nicht zum Erliegen, verlagert sich aber in<br />
kernfernere Bereiche des Sterns, in denen noch<br />
ausreichend Wasserstoff vorhanden ist.<br />
− Gehen später die Heliumvorräte zur Neige,<br />
löst ein erneuter Kontraktionsvorgang und die<br />
damit verbundene Temperaturerhöhung die<br />
Fusion von Elementen mit noch höherer Ordnungszahl<br />
aus (b Skizze).<br />
H<br />
H<br />
He<br />
He C,O<br />
C<br />
N O,Mg<br />
O Si<br />
Si Fe<br />
Fe<br />
N,Mg
102 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />
In diesem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium<br />
gleicht der Stern einer Zwiebel, in der die verschiedenen<br />
Brennzonen übereinander geschichtet<br />
sind.<br />
b) Die Kernfusion stellt nur bis zum Element Eisen<br />
eine Möglichkeit dar, um Kernbindungsenergie<br />
freizusetzen. Jenseits des Eisens wird die Energiebilanz<br />
negativ (siehe Kernbindungsenergie je<br />
Nukleon in Abhängigkeit von der Massenzahl).<br />
Bei der Eisenfusion wird der Umgebung Energie<br />
entzogen. Es entsteht ein Eisenkern. Die Temperatur<br />
im Zentrum des Sterns sinkt sehr schnell und<br />
er stürzt in sich zusammen. Der Stern leuchtet als<br />
Supernova extrem hell auf.<br />
Radioaktivität und Kernreaktionen<br />
(LB S. 157–160)<br />
1.<br />
2.<br />
a) Da sich die radioaktive Strahlung im Raum ausbreitet<br />
und sich die Oberfläche einer Kugel mit<br />
dem Radius (Abstand) quadratisch vergrößert,<br />
nimmt wahrscheinlich die Intensität der Strahlung<br />
mit dem Quadrat des Abstandes ab.<br />
b)<br />
Impulse je Minute<br />
c)<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
0 5 10 15 20 25<br />
r in cm<br />
Das Diagramm bestätigt die unter a) genannte<br />
Vermutung: Mit zunehmendem Abstand verringert<br />
sich die Intensität der Strahlung. Daraus<br />
ergibt sich für den Strahlenschutz: Ein möglichst<br />
großer Abstand von Quellen radioaktiver Strahlung<br />
ist eine Möglichkeit, sich vor solcher Strahlung<br />
zu schützen.<br />
Die Strahlung, die dann registriert wird, kommt<br />
nicht in erster Linie von der Strahlungsquelle,<br />
sondern ist Folge der natürlichen Radioaktivität<br />
in unserer Umgebung (Nulleffekt).<br />
a) Kurzreferat zu Aufbau und Wirkungsweise einer<br />
Nebelkammer.<br />
b) (1) ist Alphastrahlung, die stets eine bestimmte,<br />
diskrete Energie besitzt.<br />
(2) ist Betastrahlung mit einem kontinuierlichen<br />
Spektrum.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
Präsentation: Der Schwerpunkt kann entweder auf<br />
die genauere Erläuterung eines Nachweisgeräts oder<br />
auf einen Überblick gelegt werden. Anregungen<br />
dazu sind im Lehrbuch auf S. 125 zu finden.<br />
a)<br />
b) Vorausgesetzt wird ein homogenes elektrisches<br />
Feld, in das die Teilchen senkrecht zu den Feldlinien<br />
eintreten (b Skizze). Dann erfolgt in vertikaler<br />
Richtung eine gleichmäßig beschleunigte<br />
Bewegung:<br />
s = a<br />
} t<br />
2 2 mit a = F<br />
–<br />
} m und F = q ∙ E<br />
Damit gilt für die Ablenkung s:<br />
s ~ q<br />
} m<br />
Für ein αTeilchen ist die spezifische Ladung:<br />
q<br />
} m = 3,2 ∙ 10–19 C<br />
}}<br />
6,644 ∙ 10 –27 kg<br />
Für ein Positron gilt:<br />
q<br />
} m = 1,759 ∙ 1011 C<br />
}<br />
kg<br />
= 4,8 ∙ 107 C<br />
}<br />
kg<br />
Das bedeutet: Bei ansonsten gleichen Bedingungen<br />
ist die Ablenkung von Positronen größer<br />
als die von Alphateilchen.<br />
Die Reaktionsgleichung lautet:<br />
226<br />
4 222<br />
Ra g 88 2 He + 86 Rn<br />
∆ m = mRa – (mHe + mRn) ∆ m = 8,7 ∙ 10 –30 kg = 5,2 ∙ 10 –3 u<br />
Für die Energie erhält man:<br />
E = ∆ m · c 2<br />
E = 8,7 ∙ 10 –30 8<br />
kg ∙ (3 ∙ 10 m<br />
} s ) 2<br />
E = 7,8 ∙ 10 –13 J = 4,9 MeV<br />
Man kann davon ausgehen, dass die gesamte frei werdende<br />
Energie als kinetische Energie des αTeilchens<br />
vorliegt. Dann gilt:<br />
E α = 1<br />
}<br />
m · v<br />
2 2 oder v = √ } 2E<br />
} m<br />
v = √ }}<br />
2 ∙ 7,8 ∙ 10–13 J<br />
}}<br />
6,645 ∙ 10 –27 kg<br />
v = 1,5 · 107 m<br />
} s<br />
Bei αZerfall von Radium wird eine Energie von etwa<br />
4,9 MeV frei. Die Geschwindigkeit der αTeilchen<br />
liegt bei 1,5 · 107 m<br />
} s .<br />
a)<br />
47<br />
21<br />
Se g 47<br />
22<br />
+<br />
Ti + 0<br />
–1 e<br />
Es handelt sich um einen βZerfall.<br />
α-Teilchen<br />
Positronen<br />
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7.<br />
b)<br />
0,61 MeV<br />
Ti-47<br />
c) Die angeregten Titankerne gehen spontan in den<br />
Grundzustand über.<br />
Die Energie von<br />
0,61 MeV – 0,45 MeV = 0,16 MeV<br />
wird in Form von γStrahlung abgegeben. Für die<br />
Wellenlänge ergibt sich:<br />
λ = h · c<br />
} E<br />
λ = 6,626 ∙ 10–34 8<br />
Js ∙ 3 ∙ 10 m<br />
} s<br />
}}<br />
0,16 ∙ 106 ∙ 10 –19 J<br />
λ = 7,76 ∙ 10 –12 m = 7,76 pm<br />
* d) Bei Vergrößerung des Abstands zwischen Strahlungsquelle<br />
und Zählrohr gilt das Abstandsgesetz:<br />
z ~ 1<br />
}<br />
r 2<br />
Wenn sich der Abstand auf das Achtfache vergrößert,<br />
so verringert sich die Zählrate um den Faktor<br />
64. Es ist also eine Zählrate von 90 zu erwarten<br />
(bereinigt um den Nulleffekt, mit Nulleffekt 110).<br />
Der gemessene Wert wird in der Regel kleiner<br />
sein, weil die Berechnung unter der Voraussetzung<br />
erfolgte, dass keine Strahlung absorbiert<br />
wird. Darüber hinaus sind Abweichungen zu erwarten,<br />
weil es sich um einen statistischen Wert<br />
handelt.<br />
a) Es muss zunächst die Anzahl der Kerne (Atome)<br />
bestimmt werden. Dann lässt sich mithilfe der<br />
Halbwertszeit ermitteln, wie viele dieser Atomkerne<br />
in einer Sekunde zerfallen.<br />
Für den Anfangszustand gilt:<br />
N0 = NA · m<br />
}<br />
mmol N0 = 6 · 1023 · 1 1 g<br />
} · }<br />
mol 226 g<br />
}<br />
mol<br />
N0 = 2,7 · 1021 Für die Aktivität einer radioaktiven Substanz gilt:<br />
∆ N<br />
A0 = }<br />
∆ t<br />
Setzt man für N das Zerfallsgesetz ein, so kann<br />
man für kleine Zeitintervalle schreiben:<br />
∆ N<br />
}<br />
∆ t = –λ · N0 · e –λ · t<br />
Mit t = 0 (Anfangszustand) erhält man:<br />
∆ N<br />
}<br />
∆ t = –λ · N0 Mit λ = erhält man:<br />
In 2<br />
}<br />
T 1/2<br />
0,45 MeV<br />
Sc 47<br />
Ti*-47<br />
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8.<br />
9.<br />
b)<br />
<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 103<br />
∆ N<br />
}<br />
∆ t = – N0 · In 2<br />
} T1/2 ∆ N<br />
}<br />
∆ t = – 2,7 · 1021 · In 2<br />
}<br />
1 600 a<br />
∆ N<br />
}<br />
∆ t<br />
= –3,7 · 1010 1<br />
}<br />
s<br />
Geht man vom Anfangszustand aus, so zerfallen<br />
in einer Sekunde 3,7 · 10 10 Kerne des RadiumNuklids.<br />
Für die Masse gilt analog zur Teilchenzahl:<br />
m = m0 · e –λ · t<br />
Bei den gegebenen Werten erhält man:<br />
In 2<br />
–<br />
T1/2 m = 1 g · e } · 100 a<br />
m = 1 g · e – 0,043<br />
m = 0,96 g<br />
Nach 100 Jahren sind noch 0,96 g des Radium<br />
Nuklids nicht zerfallen.<br />
c) Es gilt das Zerfallsgesetz N = N0 · e –λ · t .<br />
Mit N = 0,1 · N0 erhält man:<br />
0,1 N0 = N0 · e –λ · t oder 0,1 = e –λ · t<br />
Logarithmieren liefert:<br />
ln 0,1 = –λ · t<br />
In 0,1<br />
t = – }<br />
λ<br />
In 0,1<br />
t = – }<br />
1,4 · 10 –11 1<br />
} s<br />
t = 1,6 · 1011 s ≈ 5 070 a<br />
Die Aktivität einer bestimmten Menge Radium226<br />
hat in etwa 5 100 Jahren (das ist das 3,2fache der<br />
Halbwertszeit) auf 10 % abgenommen.<br />
a) Da Holmium doppelt so schnell wie Phosphor zerfällt,<br />
liegt bei der gleichen Anzahl von Kernen bei<br />
Holmium die doppelte Aktivität vor.<br />
b) Für die gleiche Aktivität ist vom halb so schnell<br />
zerfallenden Phosphor die doppelte Anzahl Kerne<br />
erforderlich.<br />
a) 18 Jahre sind mehr als 3 Halbwertszeiten. Somit ist<br />
die Aktivität kleiner als ein Achtel der Anfangsaktivität<br />
und damit kleiner als 50 kBq. Sie liegt also<br />
unter der Freigrenze.<br />
b) Aus dem Gesetz für die Aktivität<br />
A = A0 · e –λ · t<br />
erhält man nach Umstellung und Logarithmieren:<br />
ln A0 } = λ · t und damit<br />
A<br />
t = In 370 kBq<br />
( }<br />
50 kBq ) · 5,26 a<br />
}} In 2<br />
t = 15,2 a<br />
Die Aktivität des Cobalt60Strahlers ist nach<br />
15,2 a auf unter 50 kBq abgesunken.
104 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />
10. a) Nach der UVWRegel ist die Ladung der Strahlung<br />
negativ. Es handelt sich um Betastrahlung. Die<br />
Zerfallsgleichung lautet:<br />
215<br />
0 215<br />
Bi g 83 –1 e + 84 Po<br />
b) A = 215 + 5 ∙ 4 = 235<br />
Z = 83 + 2 ∙ 5 – 1 = 92<br />
Das Ausgangselement ist demzufolge 235<br />
U (Uran<br />
92<br />
ActiniumReihe).<br />
c) 64 Minuten sind 8 Halbwertszeiten. Damit gilt:<br />
N = N0 }<br />
28 = 0,0039 N0 14<br />
11. a) N + 7 1<br />
14<br />
n g 0 6 C + 1<br />
1 p<br />
b) Wenn der Anteil noch 25 % beträgt, dann sind<br />
zwei Halbwertszeiten vergangen. Die Mumie ist<br />
also 2 · 5 730 Jahre = 11 460 Jahre alt.<br />
* 12. a) Es gilt allgemein:<br />
Nk (t) = Nk (0) · e<br />
–λ · t<br />
N Ar = 0,11 3N k (0) – N k (t)4 = 0,11 · N k (0) · (1 – e λ · t )<br />
Mit N k (0) = N k (t) · e λ · t gilt:<br />
N Ar = 0,11 · N k (t) · (e λ · t – 1) bzw.<br />
N Ar<br />
}<br />
0,11 · N k (t) = e λ · t – 1<br />
Umstellen und Auflösen nach t ergibt:<br />
e λ · t = 1 + NAr } 0,11 Nk λ · t = ln ( 1 + NAr } 0,11 Nk Mit λ = ln 2<br />
}<br />
T 1/2<br />
)<br />
erhält man t = T1/2 }<br />
2,8 · 10–8<br />
b) NAr = }} = 4,2 · 10–17<br />
–27<br />
40 · 1,66 · 10<br />
Aus der Definition der Aktivität folgt:<br />
Nk = Ak · T1/2 } = 4,6 · 1020<br />
ln 2<br />
ln 2 · ln ( 1 + NAr } 0,11 Nk Eingesetzt in die Formel aus Teilaufgabe a) erhält<br />
man:<br />
t = 1,6 ∙ 10 7 a<br />
13. a) Da sich in den 4 Tagen die Aktivität sowohl durch<br />
den radioaktiven Zerfall auf die Hälfte als auch<br />
durch den Stoffwechsel auf die Hälfte verringert,<br />
ist sie im Körper auf ein Viertel abgesunken.<br />
Damit entsprechen die vier Tage zwei effektiven<br />
Halbwertszeiten. Es gilt also:<br />
T eff = 2 d<br />
b) Die Herleitung der Gleichung kann so erfolgen:<br />
Zur Zeit t = 0 sind N0 Atomkerne des Nuklids vorhanden.<br />
Nach einer Halbwertszeit sind es:<br />
N1 = 1<br />
} N<br />
2 0 = 2 –1 · N0 Nach t = 2 · T1/2 sind es:<br />
N2 = 1<br />
}<br />
2 ( 1<br />
} N<br />
2 0) = 2 –2 *<br />
· N0 Nach t = 3 · T 1/2 sind es:<br />
)<br />
N3 = 1<br />
}<br />
2 3 1<br />
}<br />
2 ( 1<br />
} N<br />
2 0) 4 = 2 –3 · N0 Mit t = n · T 1/2 sind es:<br />
N = 2 –n · N 0<br />
Aus der zuletzt genannten Gleichung erhält man<br />
mit n = t<br />
} die Beziehung:<br />
T1/2 – t<br />
}<br />
N = N0 · 2 T1/2 oder auch<br />
N = N0 · ( 1 – t<br />
} T1/2 }<br />
2 )<br />
c) Die Anzahl der Atome ergibt sich folgendermaßen:<br />
N0 = NA · m<br />
*<br />
}<br />
mmol N0 = 6 · 1023 1 1 g<br />
} · }<br />
mol 123 g<br />
}<br />
mol<br />
N0 = 4,9 · 1021 Für die grafische Darstellung ergibt sich:<br />
t 0 T 1/2 2 · T 1/2 3 · T 1/2 4 · T 1/2 5 · T 1/2<br />
N N0 1<br />
} N<br />
2 0 1<br />
} N<br />
4 0 1<br />
} N<br />
8 0 1<br />
}<br />
16 N0 1<br />
}<br />
32 N0 Damit ergibt sich folgende Zerfallskurve:<br />
N<br />
N 0<br />
N 0<br />
}<br />
2<br />
N0 }<br />
4<br />
N0 }<br />
8<br />
0<br />
0<br />
d) λ = In 2<br />
}<br />
T 1/2<br />
T 1/2<br />
In 2<br />
λ = }<br />
12,3 h<br />
λ = 1,57 · 10 –5 1<br />
}<br />
s<br />
∆ N<br />
e) }<br />
∆ t = – N0 · In 2<br />
} T1/2 = – λ · N0 ∆ N<br />
1<br />
} = 1,57 · 10–5<br />
∆ t } · 4,9 · 1021<br />
s<br />
∆ N<br />
} = –7,7 · 1016<br />
∆ t<br />
Geht man vom Anfangszustand aus, dann zerfallen<br />
in einer Sekunde 7,7 · 1016 Atomkerne.<br />
f) N = N0 · e –λ · t<br />
Mit N = 0,1N0 erhält man:<br />
0,1N0 = N0 · e –λ · t und damit 0,1 = e –λ · t<br />
Logarithmieren ergibt:<br />
ln 0,1 = –λ · t<br />
In 0,1<br />
t = – }<br />
λ<br />
2 · T 1/2<br />
3 · T 1/2 4 · T 1/2 5 · T 1/2<br />
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t
In 0,1 · s<br />
t = – }<br />
1,57 · 10 –5<br />
t = 1,47 · 10 5 s = 40,8 h<br />
Nach etwa 41 Stunden sind bei dem Nuklid 90 %<br />
der Atomkerne zerfallen. Das ist das 3,3Fache<br />
der Halbwertszeit.<br />
Die Aktivität A ergibt sich dann zu:<br />
A = A0 · e –λ · t<br />
A = A0 · e –1,57 · 10–5 · 1,47 · 105 s<br />
A = A0 · e –2,3<br />
A = 0,1 A0 Hinweis: Das Ergebnis kann auch unmittelbar<br />
angegeben werden, ohne dass eine Berechnung<br />
erforderlich ist.<br />
14. a) Unter der Halbwertszeit versteht man die Zeit, in<br />
der jeweils die Hälfte der vorhandenen instabilen<br />
Atomkerne zerfällt.<br />
Eine Möglichkeit zur Bestimmung der Halbwertszeit<br />
eines radioaktiven Nuklids ist folgende:<br />
Bei einem Nuklid wird zur Zeit t0 = 0 die Aktivität<br />
A0 und zur Zeit t1 die Aktivität A1 angenommen.<br />
Dann gilt für t1 :<br />
15.<br />
b)<br />
A1 = A0 · e –λ · t1 oder A1 } = e<br />
A0 –λ · t1 ·<br />
Logarithmieren ergibt:<br />
ln A1 }<br />
A0 = – λ · t1 oder λ = ln A0 }<br />
A1 }<br />
Ist die Zerfallskonstante λ bekannt, so kann man<br />
die Halbwertszeit mit folgender Gleichung berechnen:<br />
In 2<br />
T1/2 = }<br />
λ<br />
Die Aktivität durch radioaktiven Zerfall und durch<br />
Ausscheidung verringert sich gleichzeitig exponentiell.<br />
Es gilt deshalb:<br />
A 0 · e<br />
= A 0 · e<br />
– In 2<br />
}<br />
t P · t<br />
· e<br />
– In 2 · t<br />
}<br />
t eff<br />
– In 2<br />
}<br />
t B · t<br />
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t 1<br />
= A 0 · e – ln 2 · t ( 1<br />
}<br />
Daraus ergibt sich allgemein: 1<br />
}<br />
t eff<br />
Für den gegebenen Fall erhält man:<br />
t eff = 17,8 a<br />
+<br />
tP 1<br />
}<br />
= 1<br />
}<br />
t P<br />
t B)<br />
+ 1<br />
}<br />
t B<br />
Präsentation zur natürlichen Strahlenbelastung<br />
16. a) Die Energiedosis gibt an, wie viel Energie je Masse<br />
durch das Gewebe absorbiert wird. Bei der Äquivalenzdosis<br />
wird die unterschiedliche Ionisationswirkung<br />
der Strahlung durch den Qualitätsfaktor<br />
berücksichtigt.<br />
b) Die biologische Wirksamkeit kommt im Qualitätsfaktor<br />
zum Ausdruck:<br />
Alphastrahlung: 20<br />
Betastrahlung: 1<br />
Gammastrahlung: 1<br />
<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 105<br />
c) 60 Bq<br />
} bedeutet: In jeder Sekunde zerfallen im<br />
m3 Durchschnitt 60 Radonkerne.<br />
N = A · T1/2 }<br />
ln 2<br />
60 · 3,8 · 24 · 3 600 s<br />
N = }}<br />
s · ln 2<br />
= 2,8 · 107<br />
d) NLunge = 60<br />
} · 86 400 s · 365 · 0,006 m3<br />
s · m3 NLunge = 1,1 · 10 7<br />
e) E = 1,1 · 10 7 · 5,5 · 10 6 · 1,602 · 10 –19 J = 9,7 · 10 –6 J<br />
17. a)<br />
14<br />
Na + 7 4<br />
17<br />
α g 8 O + 1<br />
1 p<br />
*<br />
18. a)<br />
9<br />
4<br />
2<br />
4<br />
12<br />
Be + α g 2 6 C + 1<br />
0 n<br />
b) Für den QFaktor gilt: Q = (m vor – m nach ) c 2<br />
Für die erste Reaktion ergibt sich:<br />
Q = (14,003 + 4,001 – 16,999 – 1,007) u ∙ c 2<br />
Q = –1,86 MeV<br />
Für die zweite Reaktion erhält man:<br />
Q = (9,012 + 4,001 – 12,000 – 1,009) u ∙ c 2<br />
Q = 3,73 MeV<br />
Die erste Reaktion ist endotherm, die zweite exotherm.<br />
ohne Rückstoß<br />
p Rn<br />
p He<br />
b) Die Gesamtenergie bleibt erhalten. Demzufolge<br />
verringert sich bei Berücksichtigung des Rückstoßes<br />
die kinetische Energie der Spaltprodukte.<br />
19. a) Beim Beschuss von Lithium mit Protonen entsteht<br />
Helium. Zugleich wird Energie freigesetzt. Die<br />
Energie E1 ist die kinetische Energie der beschleunigten<br />
Protonen. Eine bestimmte Geschwindig keit<br />
der Protonen ist erforderlich, da bei Annäherung<br />
an den positiv geladenen Atomkern abstoßende<br />
coulombsche Kräfte wirken, die überwunden<br />
werden müssen.<br />
b) Die freigesetzte Energie E2 ist größer als die kinetische<br />
Energie E1 des Protons, wenn bei der Reaktion<br />
ein Massendefekt auftritt.<br />
m 1 = m Li + m p<br />
m 1 = 7,014 359 u + 1,007 83 u = 8,022 189 u<br />
m 2 = 2 · m He = 2 · 4,001 506 u = 8,003 120 u<br />
Aus m 2 < m 1 folgt E 2 > E 1 .<br />
Für die Energie erhält man:<br />
E = ∆ m · c 2<br />
p Ra<br />
mit Rückstoß<br />
p Rn<br />
p He
106 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />
E = 0,019 · 1,66 · 10 –27 m<br />
kg · ( 3 · 108 }<br />
s ) 2<br />
E = 2,8 · 10 –12 J = 17,5 MeV<br />
Damit erhält man als Gesamtbilanz:<br />
E 2 = E 1 + E<br />
E 2 = 0,75 MeV + 17,5 MeV = 18,25 MeV<br />
c) Für ein αTeilchen gilt:<br />
Ekin = 1<br />
} m · v<br />
2 2 und damit<br />
v = √ } 2 Ekin }<br />
m<br />
Als kinetische Energie kann 0,5 E 2 angenommen<br />
werden.<br />
Dann erhält man:<br />
v = √ }}<br />
2 · 9,1 · 106 · 1,6 · 10 –19 J<br />
}}<br />
6,645 · 10 –27 J<br />
v = 2,1 · 10 7<br />
20. a) Für den αZerfall von U238 gilt:<br />
238<br />
4 234<br />
U g α + 92 2 90 Th<br />
Als Energiebilanz ergibt sich dann:<br />
∆E = 4,3 MeV = E R<br />
b) Nach dem Impulserhaltungssatz haben αTeilchen<br />
und ThoriumKern den gleichen Impuls, allerdings<br />
mit entgegengesetzter Richtung (Gesamtimpuls<br />
null).<br />
Für die kinetische Energie Ekin = 1<br />
} m · v<br />
2 2 kann<br />
man mit p = m · v auch schreiben:<br />
E kin =<br />
p 2<br />
}<br />
2 m<br />
Damit erhält man für den gegebenen Fall:<br />
p 2<br />
ER = Ekin, α + Ekin, Th = }<br />
2 mα = p 2<br />
}<br />
2 mα ( 1 + mα }<br />
mTh) und damit<br />
ER = Ekin, α ( 1 + mα }<br />
m Th<br />
)<br />
+ p 2<br />
}<br />
2 m Th<br />
Für die kinetische Energie des αTeilchens erhält<br />
man somit:<br />
Ekin, α = ER }<br />
( 1 + mα }<br />
mTh) 4,3 MeV<br />
Ekin, α = }<br />
1 + 4<br />
}<br />
234<br />
E kin, α = 4,23 MeV<br />
Wegen der wesentlich kleineren Masse des<br />
αTeilchens gegenüber der Masse des Rückstoßkerns<br />
wird fast die gesamte Reaktionsenergie auf<br />
das αTeilchen übertragen.<br />
21. E = m · c 2<br />
E = 0,223 55 · 1,66 · 10 –27 kg · (3 · 108 m<br />
} s ) 2<br />
E = 3,34 · 10 –11 J ≈ 209 MeV<br />
22. a) Q = [(2,014 102 u + 3,016 049 u) – (4,002 603 u +<br />
1,008 665 u)] 931,5 MeV<br />
} u = 17,6 Mev<br />
b) E = 6,02 · 1026 u<br />
}<br />
4,00 u · 17,6 MeV = 2,65 · 1027 MeV<br />
= 1,18 · 10 8 kWh<br />
23. Präsentation zu Druckwasserreaktor und zu Siedewasserreaktor:<br />
Entscheidender Unterschied ist die<br />
Anlage der Wasserkreisläufe.<br />
24. Genannt werden könnten:<br />
− Brennstoffe fast unbegrenzt verfügbar.<br />
− Sicherheitsrisiko gering, da die Reaktion bei einer<br />
Störung von selbst erlischt.<br />
− Keine radioaktiven Abfälle bei der Reaktion (allerdings<br />
in der Abschirmung).<br />
241<br />
4 237<br />
25. a) U g He + Np + ∆E<br />
95 2 93<br />
b) Hier sind die Kernmassen gegeben. Damit erhält<br />
man:<br />
∆m = 241,004 59 u – 236,997 04 u – 4,001 506 u<br />
= 6,044 7 ∙ 10 –3 u<br />
Damit ergibt sich:<br />
∆E = ∆m · c 2<br />
∆E = 6,044 7 ∙ 10 –3 ∙ 931,5 MeV = 5,63 MeV<br />
c) Eges = 5,63 MeV = ENp + EHe = 1<br />
} · m<br />
2 Np · v 2<br />
Np + 1<br />
} · m<br />
2 He · v 2<br />
He<br />
Americium in Ruhe bedeutet zusätzlich:<br />
0 = p Np + p He = m Np · v Np + m He · v He<br />
und damit:<br />
vNp = mHe } m · v<br />
Np He = 0,0168 84 vHe Eingesetzt in die Energiegleichung ergibt sich:<br />
2,034 5 u · v He 2 = 5,63 MeV<br />
Durch Umrechnung in SIEinheiten erhält man:<br />
3,398 ∙ 10 –27 kg ∙ v He 2 = 9,008 ∙ 10 –13 J<br />
Löst man nach der Geschwindigkeit v auf, so erhält<br />
man:<br />
v = 1,63 ∙ 107 m<br />
} s<br />
d) Die Alphateilchen treten durch eine Blende 1 in<br />
einen Bereich ein, in dem ein elektrisches und ein<br />
magnetisches Feld so überlagert sind, dass die<br />
Lorentzkraft gegen die elektrische Kraft gerichtet<br />
ist. Die Lorentzkraft verändert ihre Größe mit<br />
der Geschwindigkeit der Teilchen, die elektrische<br />
Kraft ist von der Geschwindigkeit unabhängig.<br />
Teilchen mit der „richtigen“ Geschwindigkeit v0 können den Raum unabgelenkt erreichen und<br />
ihn bei der Blende 2 wieder verlassen. Teilchen,<br />
die nicht senkrecht zu beiden Feldern eintreten,<br />
können die Blende 2 ebenfalls nicht passieren.<br />
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Blende 1 Blende 2<br />
+<br />
e) F L = F C und damit q ∙ v 0 ∙ B 0 = q ∙ E 0 liefert<br />
v0 = 1,62 ∙ 10<br />
7 m<br />
} s .<br />
Die Werte stimmen überein.<br />
26. Eine mögliche Lösung wäre:<br />
Wiederaufarbeitung Endlagerung<br />
Pro<br />
Pro<br />
− Der hoch aktive Abfall − Geringeres Weiterverenthält<br />
nur noch geringe breitungsRisiko für die<br />
Mengen an Uran und nächste Zukunft.<br />
Plutonium.<br />
− Wiederaufarbeitungs<br />
− Der Abfall enthält keine anlagen fallen weg –<br />
flüchtigen radioaktive höhere Akzeptanz bei<br />
Stoffe.<br />
der Bevölkerung.<br />
− Die Wärmeentwicklung<br />
nimmt schnell ab.<br />
− Das Plutonium kann<br />
keine unerwünschte<br />
Kettenreaktion auslösen.<br />
− Plutonium wird der<br />
Energieerzeugung zurückgeführt.<br />
− Andere Stoffe (Tc, Xe,<br />
Pd u. a.) werden nutzbar<br />
gemacht.<br />
Kontra<br />
− Weiterverbreitungs<br />
Risiko durch die Plutoniumgewinnung.<br />
− Es entstehen mittelund<br />
leichtradioaktive<br />
Abfälle.<br />
− Störfälle in der Anlage<br />
belasten eventuell die<br />
Umgebung stärker mit<br />
Strahlung.<br />
Kontra<br />
− Der gesamte radioaktive<br />
Abfall muss gelagert<br />
werden: Endlager nimmt<br />
viel mehr Aktivität auf.<br />
− Erst nach Millionen<br />
von Jahren gleicht das<br />
gelagerte Gefährdungspotential<br />
dem des natürlichen<br />
Uranerzes<br />
− Wärmeentwicklung ist<br />
sehr hoch und klingt nur<br />
sehr langsam ab.<br />
− Unkontrollierte Freisetzung<br />
von flüchtigen<br />
radioaktiven Zerfallsprodukten<br />
ist nicht<br />
auszuschließen.<br />
− Die Abfälle werden nicht<br />
genutzt.<br />
− Es muss mehr Uran abgebaut<br />
werden.<br />
− Das Endlager enthält<br />
hohe Mengen vom hochgiftigen<br />
Plutonium, was<br />
langfristig wieder das<br />
Problem der Weiterverbreitung<br />
(Proliferation)<br />
verstärkt.<br />
27. Es bietet sich an, zu diesem Thema eine vorbereitete<br />
Diskussion zu führen, in der Vor und Nachteile der<br />
Nutzung von Kernenergie gegenübergestellt werden.<br />
Aus physikalischtechnischer Sicht erscheint we<br />
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–<br />
gekreuztes elektrisches<br />
und magnetisches Feld<br />
<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 107<br />
sentlich, folgende zwei Positionen deutlich zu machen:<br />
− Die gesteuerte Kernspaltung ist heute gut beherrschbar.<br />
− Bei beliebigen technischen Prozessen (nicht nur<br />
bei der Nutzung von Kernenergie!) gibt es ein<br />
Restrisiko, dass mit der Wahrscheinlichkeit des Versagens<br />
einzelner Komponenten eines technischen<br />
Systems zusammenhängt. Dieses Restrisiko lässt<br />
sich minimieren. Die Wahrscheinlichkeit des Versagens<br />
eines komplexen technischen Systems beträgt<br />
aber nie null.<br />
Die Bewertung des Sachverhalts durch einzelne Schüler<br />
kann sehr unterschiedlich sein.<br />
28. Referat zur Kernfusion: Es sollte der aktuelle Forschungsstand<br />
verdeutlicht werden.<br />
Abiturvorbereitung – Beispiele für<br />
Aufgaben (LB S. 189–194)<br />
1.<br />
Neutron<br />
a) 4<br />
2<br />
He + 9<br />
4<br />
b) ∆E B = ∆m · c 2<br />
Be g 12<br />
6 C + 1<br />
0 n<br />
∆E B = ( m He + m Be – m C – m n) · c 2<br />
∆E B = (4,002 603 + 9,012 182 – 12,000 00<br />
– 1,008 665) u · c 2<br />
∆E B = 5,70 MeV > 0<br />
Die Reaktion kann also ablaufen. Es wird Energie<br />
freigesetzt.<br />
c) Die αTeilchen benötigen eine ausreichend hohe<br />
kinetische Energie, um die Coulombabstoßung zu<br />
überwinden.<br />
d) Aus E =<br />
p 2<br />
} 2 m<br />
h 2<br />
und p = h<br />
}<br />
λ folgt: E =<br />
e) Aus E = } folgt:<br />
2<br />
2 m ∙ λ<br />
λ = h<br />
}<br />
√ } 2 E ∙ m<br />
6,626 · 10<br />
λ =<br />
–34 Js<br />
}}}<br />
√ }}}}<br />
4,5 · 106 · 1,602 · 10 –19 J · 1,674 · 10 –27 kg<br />
h 2<br />
}<br />
2 m ∙ λ 2<br />
λ = 1,3 · 10 –14 m ! 10 –10 m (bei E = 4,5 MeV)<br />
Damit sind diese Neutronen zu energiereich, um<br />
Strukturen von Atomgröße untersuchen zu können.<br />
f) Bei Stoßprozessen mit Stoßpartnern etwa gleicher<br />
Masse findet maximaler Impuls und damit<br />
maximaler Energieübertrag statt. Daher geben<br />
die Neutronen bereits bei wenigen Stößen mit<br />
den im Wasser zahlreich vorhandenen Wasserstoffkernen<br />
ihre Energie ab. Bei Blei tritt aufgrund<br />
der hohen Kernmassen nur eine vergleichsweise<br />
geringe Wirkung auf. Ein Magnetfeld hat<br />
keinen Einfluss auf die Energie der Neutronen.<br />
eine zweckmäßige Variante wäre: Abbremsen der<br />
Neutronen durch eine (dünne) Wasserschicht.
108 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />
2.<br />
g) Aus p = m ∙ v = h<br />
}<br />
λ folgt:<br />
v = h<br />
}<br />
λ ∙ m<br />
v =<br />
6,626 ∙ 10 –34 Js<br />
}}}<br />
0,1 ∙ 10 –9 m ∙ 1,675 ∙ 10 –27 kg<br />
v = 4,0 ∙ 103 m<br />
} s<br />
Das bedeutet: Für einen Weg von 250 m benötigen<br />
die Neutronen weniger als eine Zehntel Sekunde.<br />
Demzufolge spielt die Halbwertszeit von 11,7 Minuten<br />
keine nennenswerte Rolle. Der Anteil der<br />
zerfallenden Neutronen ist vernachlässigbar.<br />
Wellenfunktion<br />
a) Die Wellenfunktionen nehmen für x g ± ∞<br />
nicht auf 0 ab.<br />
b) Nach quantenmechanischer Vorstellung ist auch<br />
für ein gebundenes Elektron, d. h. ein Elektron<br />
mit der Energie E < 0, die Wahrscheinlichkeit, sich<br />
außerhalb des Potentialtopfs aufzuhalten, größer<br />
null. Nach klassischer Vorstellung kann ein Elektron<br />
mit einer Energie E < 0 den Potentialtopf<br />
nicht verlassen.<br />
c) Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit außerhalb<br />
des Potentialtopfs wird kleiner, also müssen die<br />
Werte der Wellenfunktionen dort (betragsmäßig)<br />
kleiner werden.<br />
d) Ψb , Ψd , Ψa , Ψc (aufsteigende Energie, also<br />
Eb < Ed < Ea < Ec )<br />
Mögliche Begründungen:<br />
− Eine kleinere Wellenlänge entspricht höherer<br />
Energie.<br />
− Je größer die Anzahl der Knoten ist, desto größer<br />
ist die Energie.<br />
− Je mehr Extrema (Maxima von | Ψ | 2 ) vorhanden<br />
sind, desto größer ist die Energie.<br />
e)<br />
Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit ist 0 bei den<br />
Nullstellen von Ψ (0) und maximal bei den Extrema<br />
von Ψ (x), da im ersten Fall |Ψ | 2 = 0 und im<br />
zweiten |Ψ | 2 maximal ist.<br />
Weitere Aufgaben<br />
1.<br />
Bewegung im Magnetfeld<br />
a) Der Effekt ist am größten, wenn die Spulenachse<br />
parallel zu den Feldlinien des Magnetfelds gerichtet<br />
ist. Dann ist bei Bewegung der Spule in das<br />
Magnetfeld hinein oder heraus die Änderung des<br />
von der Spule umfassten Magnetfelds am größten.<br />
b) Wegen der konstanten Hangabtriebskraft auf<br />
der schiefen Ebene handelt es sich um eine Bewegung<br />
mit konstanter Beschleunigung, was zu<br />
einer Geraden im tvDiagramm führt.<br />
Ψ a<br />
2.<br />
Während die Spule in das Magnetfeld ein bzw.<br />
austritt, ergibt sich jeweils eine Induktionsspannung,<br />
die proportional zur Geschwindigkeit ist.<br />
Deshalb ist beim Ausfahren die induzierte Spannung<br />
größer, dauert aber nur kürzer an. Da einmal<br />
der magnetische Fluss in der Spule zunimmt,<br />
das andere Mal abnimmt, haben die Spannungen<br />
unterschiedliches Vorzeichen.<br />
c) Nun fließt während des Feldeintritts und austritts<br />
der Spule ein Strom. Dieser ist nach dem lenzschen<br />
Gesetz so gerichtet, dass das entstehende<br />
Magnetfeld der Ursache entgegenwirkt, also die<br />
Beschleunigung während dieser Zeitabschnitte<br />
abnimmt. Während dieser beiden Zeitabschnitte<br />
ist jeweils ein Zeigerausschlag zu erwarten.<br />
Elektrische Feldstrukturen<br />
a)<br />
1<br />
r A<br />
Es gilt:<br />
r = 10 cm<br />
Q1 = 3,2 ∙ 10 –9 As |Q2 | = Q1 } 2<br />
E1 = Q1 }<br />
4 π ε0 r 2 E2 = Q2 }<br />
4 π ε0 r 2<br />
Die Feldstärken sind beide nach rechts gerichtet.<br />
Demzufolge ergibt sich:<br />
E = E1 + E2 = 4,3 kV<br />
} m<br />
b)<br />
1<br />
c) Aus sehr großer Entfernung sieht das Feld wie das<br />
einer einzelnen, positiven Punktladung mit Q 1/2<br />
aus.<br />
d) Gewitterentstehung:<br />
Durch vertikale Luftströmungen von Wassertröpfchen<br />
und leichten Eis oder Staubpartikeln kommt<br />
es zur Ladungstrennung innerhalb einer Wolke,<br />
z. B. oben positiv und unten negativ. Die Erdoberfläche<br />
wird durch Influenz entgegengesetzt zur<br />
Wolkenunterseite geladen. Durch die hohe Feld<br />
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E 2<br />
A<br />
B<br />
E 1<br />
C<br />
2<br />
2
3.<br />
stärke kommt es zu Entladungen in Form von<br />
Blitzen. Dabei weitet sich ein anfangs sehr dünner<br />
Entladungskanal von oben und unten her zu<br />
einem Plasmakanal mit sehr hoher Stromstärke<br />
oder<br />
Xerographie:<br />
Eine Metalltrommel ist mit einem Halbleiter beschichtet,<br />
der bei Beleuchtung leitend wird.<br />
1. Schritt: Die Beschichtung wird im Dunkeln über<br />
Sprühentladung bei hoher Spannung geladen.<br />
2. Schritt: Die Trommel wird über eine Optik je<br />
nach Schwärzung der Vorlage belichtet und dabei<br />
werden die hellen Teile entladen.<br />
3. Schritt: Geladene Tonerteilchen werden von<br />
den geladenen Trommelteilen angezogen.<br />
4. Schritt: Das aufgedrückte Papier nimmt den<br />
Toner auf.<br />
oder<br />
Piezoelektrischer Effekt:<br />
Phänomen: Wenn ein Kristall (z. B. ein Quarz)<br />
zusammengedrückt wird, entsteht zwischen den<br />
Druckflächen eine Spannung, die umso größer ist,<br />
je stärker die Kontraktion ist.<br />
Erklärung: Der Kristall ist aus unterschiedlichen<br />
Ionen aufgebaut, die unterschiedlich geladen<br />
sind. Bei der Verformung werden die Ionen gegen<br />
ihre elektrische Gleichgewichtslage verschoben.<br />
Dadurch entsteht in der Grenzschicht eine<br />
Raumladung.<br />
Spektren<br />
a) b LB, S. 44 – 45. Die Ausmessung von Spektrallinien<br />
im sichtbaren Bereich kann mit einem Spektrometer<br />
erfolgen.<br />
b) E in eV<br />
0 eV<br />
– 0,54 eV<br />
– 0,85 eV<br />
E1 = –13,6 eV –1,51 eV<br />
E 2 = –3,40 eV<br />
E 3 = –1,51 eV<br />
E 4 = –0,85 eV<br />
E 5 = –0,54 eV<br />
E Ion = 13,6 eV<br />
–3,4 eV<br />
–13,6 eV<br />
Übergänge (1d)<br />
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4.<br />
<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 109<br />
c) Bild links n = 3, Bild Mitte n = 2, Bild rechts n = 1<br />
Begründung: Wenn die Aufenthaltswahrscheinlichkeit<br />
des Elektrons auch in großem Abstand<br />
vom Kern noch relativ groß ist, gehört es zu einem<br />
Zustand hoher Energie.<br />
Oder:<br />
Das Niveau ohne Knotenfläche gehört zu n = 1.<br />
Das Niveau mit einer Knotenfläche gehört zu<br />
n = 2.<br />
Das Niveau mit zwei Knotenflächen gehört zu<br />
n = 3.<br />
d) Das Atom befindet sich im ersten angeregten Zustand,<br />
also n = 2.<br />
Die Übergänge nach n = 3 und nach n = 4 sind<br />
energetisch möglich.<br />
e) Es ist keiner der Übergänge möglich, da die Energie<br />
eines Photons vollständig absorbiert werden<br />
muss. Keine der in Frage kommenden Energiedifferenzen<br />
beträgt 2,7 eV.<br />
f) Für n = 3 beträgt E3 = –1,51 eV. Das bedeutet: Ein<br />
Photon, das mindestens diese Energie besitzt,<br />
kann das Wasserstoffatom ionisieren. Bei rotem<br />
Licht mit einer Wellenlänge von 780 nm beträgt<br />
die Energie der Photonen:<br />
E = h ∙ c<br />
} λ<br />
E = 6,626 · 10–34 Js · 3 · 108 m<br />
} s<br />
}}<br />
780 · 10 –9 m<br />
E = 1,59 eV<br />
Das bedeutet: Selbst bei langwelligem roten Licht<br />
haben die Photonen eine Energie von mehr als<br />
1,5 eV und können damit das Wasserstoffatom<br />
ionisieren, also die auftreffenden Photonen absorbieren.<br />
Atomkerne<br />
a) b LB, S. 110–111<br />
b) Aus dem Diagramm ergibt sich:<br />
Bei A = 235 ist EB } ≈ 7,6 MeV.<br />
A<br />
Bei A = 117 oder A = 118 ist EB } ≈ 8,5 MeV.<br />
A<br />
Pro Reaktion werden also etwa<br />
235 ∙ 0,9 MeV = 212 MeV frei.<br />
1 g Uran235 besteht aus 2,56 ∙ 1021 Atomen. Insgesamt<br />
werden also etwa 9 ∙ 10 10 J frei.<br />
c) Ein Neutron (udd) wird in ein Proton (uud) umgewandelt.<br />
Es wird also ein dQuark zu einem u<br />
Quark, wobei ein Elektron und ein Antineutrino<br />
emittiert werden.<br />
d) b LB, S. 137<br />
e) Das Potenzial für die einzelnen Protonen liegt<br />
jeweils höher als das für die entsprechenden<br />
Neutronen. Grund dafür ist das zusätzliche CoulombPotenzial<br />
der Wechselwirkung zwischen<br />
den Protonen. Deshalb finden im Potenzialtopfmodell<br />
des Kerns mehr Neutronen als Protonen<br />
Platz, von den sehr leichten Atomen abgesehen.<br />
f) (1) Richtig, da αStrahlung in Luft nur einige Zentimeter<br />
Reichweite hat.
110 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />
5.<br />
(2) Falsch, da sich Radioaktivität nicht durch chemische<br />
Prozesse beeinflussen lässt.<br />
(3) Falsch, z. B. beim αZerfall entsteht kein Neutrino.<br />
(4) Richtig, da die radioaktive Strahlung durch<br />
erbgutverändernde Mutationen zur Evolution<br />
beigetragen hat.<br />
Der fotoelektrische Effekt<br />
a) Aus h ∙ fG = WA folgt:<br />
fG = WA }<br />
h<br />
fG = 4,27 ∙ 1,602 ∙ 10–19 J<br />
}}<br />
6,626 ∙ 10 –34 Js = 1,03 ∙ 1015 Hz<br />
Damit erhält man als Grenzwellenlänge:<br />
λ = c<br />
}<br />
f<br />
3,00 ∙ 108 m<br />
} s<br />
λ = }<br />
1,03 ∙ 1015 Hz<br />
= 291 nm<br />
Licht mit einer Wellenlänge von 800 nm hat eine<br />
Energie von:<br />
E = h∙ c<br />
} λ<br />
E = 6,626 ∙ 10–34 8<br />
Js ∙ 3 ∙ 10 m<br />
} s<br />
}}<br />
800 ∙ 10 –9 m<br />
E = 2,48 ∙ 10 –19 Hz = 1,55 eV<br />
Die Energie bei λ = 400 nm ist doppelt so groß,<br />
also 3,1 eV. Beide Werte liegen deutlich unter dem<br />
Wert für die Austrittsarbeit (bei Zink: 4,27 eV). Damit<br />
kann bei Verwendung von sichtbarem Licht<br />
bei Zink kein Fotoeffekt auftreten.<br />
b) Bei λ = 254 nm beträgt die Energie der Photonen:<br />
E = h∙ c<br />
} λ<br />
E = 6,626 ∙ 10–34 Js ∙ 3 ∙ 108 m<br />
} s<br />
}}<br />
254 ∙ 10 –9 m<br />
E = 4,89 eV<br />
Damit beträgt die kinetische Energie des herausgelösten<br />
Elektrons:<br />
E kin = 4,89 eV – 4,27 eV = 0,62 eV<br />
Daraus kann man die Geschwindigkeit des Elektrons<br />
berechnen:<br />
Ekin = 1<br />
} m ·v<br />
2 2<br />
Die Umstellung nach v ergibt:<br />
v = √ } 2 Ekin } m<br />
v = √ }}<br />
2 · 0,62 · 1,602 · 10–19 J<br />
}}<br />
9,109 · 10 –31 kg<br />
5<br />
v = 4,7 · 10 m<br />
} s<br />
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