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Inhaltsverzeichnis - Physik-Lösungen Q12

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<strong>Inhaltsverzeichnis</strong><br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de<br />

<strong>Inhaltsverzeichnis</strong><br />

Hinweise zur Arbeit mit dem Lehrermaterial .......................... 2<br />

Übersicht über den <strong>Physik</strong>unterricht der Klassen 7–12 Gymnasium<br />

(Stand 2010) ..................................................... 3<br />

Vorschlag für eine Unterrichtsplanung ............................... 5<br />

Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung ............... 12<br />

4.1 Eigenschaften von Quantenobjekten .......................... 12<br />

4.2 Ein Atommodell der Quantenphysik ........................... 27<br />

4.3 Strukturuntersuchungen zum Aufbau der Materie ............... 48<br />

4.4 Ein einfaches Kernmodell der Quantenphysik ................... 54<br />

4.5 Radioaktivität und Kernreaktionen ............................ 61<br />

<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs . .............................. 85<br />

Bildquellenverzeichnis<br />

Cornelsen Experimenta: 18/1; IBM/Crommie, Lutz & Eigler: 39/1, 39/2; LD Systeme AG & Co. KG: 44/1, 45/1;<br />

Meyer, L., Potsdam: 13/1.<br />

1


02 Hinweise zur Arbeit mit dem Lehrermaterial<br />

1<br />

Hinweise zur Arbeit mit dem Lehrermaterial<br />

Die folgenden Empfehlungen und Materialien für den <strong>Physik</strong>unterricht der Klasse 12 sollen dem Lehrer Anregungen<br />

für seinen Unterricht geben und ihm eine rationelle Unterrichtsvorbereitung und -durchführung ermöglichen. Dabei<br />

wird keine Vollständigkeit angestrebt, sondern es werden Anregungen zu Schwerpunkten des Unterrichts gegeben.<br />

Grundlage ist der bearbeitete Lehrplan für die Jahrgangsstufe 12 in der Fassung vom Juli 2009.<br />

Die Empfehlungen und Materialien sind abgestimmt mit dem Lehrbuch<br />

− <strong>Physik</strong> Klasse 12, Gymnasium, Duden Schulbuchverlag 2010<br />

(ISBN 978-3-8355-3105-5)<br />

Als Nachschlagewerke für Inhalte aus der Sekundarstufe I sind zu empfehlen:<br />

− Basiswissen Schule <strong>Physik</strong>, Duden Schulbuchverlag<br />

ISBN 978-3-89818-013-9<br />

− Grundwissen S I im Überblick (Zusammenfassung des Grundwissens für das bayerische Gymnasium)<br />

ISBN 978-3-8355-3111-6<br />

Folgende zusätzlichen Materialien sind für Lehrkräfte und Schüler der Sekundarstufe II zu empfehlen:<br />

− Naturwissenschaftliche Formelsammlung für das bayerische Gymnasium.<br />

Duden Schulbuchverlag, ISBN 978-3-8355-3112-3<br />

− Basiswissen Schule <strong>Physik</strong> Abitur (mit DVD)<br />

Dudenverlag Mannheim · Leipzig · Wien · Zürich<br />

Duden Schulbuchverlag Berlin · Mannheim<br />

ISBN 978-3-89818-076-4<br />

− Experimentieranleitungen <strong>Physik</strong> Sekundarstufe II<br />

Duden Schulbuchverlag Berlin · Mannheim<br />

Printversion, ISBN 978-3-89517-793-4<br />

CD-ROM, ISBN 978-3-89517-781-1<br />

Über das gesamte Angebot des Duden Schulbuchverlags können Sie sich im Internet unter folgender Adresse<br />

informieren:<br />

http://www.duden.de<br />

Nachschlagewerke für die Schüler sind zu finden unter:<br />

http://www.schuelerlexikon.de<br />

Das vorliegende Material enthält:<br />

− eine Übersicht über den <strong>Physik</strong>unterricht der Klassen 7 –12,<br />

− einen Vorschlag für eine Unterrichtsplanung für die Klasse 12,<br />

− konkrete Unterrichtsmaterialien (Tafelbilder, Kopiervorlagen, Arbeitsblätter, Experimente, Projekte),<br />

− Hinweise zu den Experimenten des Lehrbuchs,<br />

− die ausführlichen <strong>Lösungen</strong> aller Aufgaben des Lehrbuchs.<br />

Für Anregungen, Vorschläge für konkrete Unterrichtsmaterialien, Kritiken und Hinweise ist der Duden Schulbuchverlags<br />

immer dankbar.<br />

Duden Schulbuchverlag<br />

Redaktion <strong>Physik</strong><br />

Bouchéstraße 12, Haus 8<br />

12435 Berlin<br />

E-Mail: physik@duden-paetec.de<br />

© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de


Übersicht über den <strong>Physik</strong>unterricht Klassen 7–12 Gymnasium (Stand 2010)<br />

2<br />

Klasse 7 Klasse 8 Klasse 9 Klasse 10<br />

<strong>Physik</strong> (2 Std.) <strong>Physik</strong> (2 Std.) <strong>Physik</strong> (2 Std.)<br />

Natur und Technik,<br />

Schwerpunkt <strong>Physik</strong> (2 Std.)<br />

<strong>Physik</strong> als Grundlage moderner Technik <strong>Physik</strong>alische Weltbilder<br />

Energieerhaltung –<br />

ein fundamentales Naturprinzip<br />

Übersicht über den <strong>Physik</strong>unterricht Klassen 7–12 Gymnasium (Stand 2010)<br />

10.1 Astronomische Weltbilder (8 Std.)<br />

9.1 Elektrik (18 Std.)<br />

8.1 Die Energie als Erhaltungsgröße<br />

(20 Std.)<br />

− Einführung der Energie als Erhaltungsgröße<br />

− Energieformen in der Mechanik (potenzielle<br />

und kinetische Energie und Arbeit,<br />

Leistung, Wirkungsgrad, Goldene<br />

Regel der Mechanik)<br />

7.1 Elektrischer Strom (18 Std.)<br />

Entwicklung des astronomischen Weltbilds von<br />

der Antike bis zu Kepler<br />

Aspekte der modernen Kosmologie<br />

Magnetisches und elektrisches Feld<br />

Elektromagnetische Induktion<br />

−<br />

−<br />

Elektrischer Stromkreis<br />

Magnetismus<br />

Größen zur Beschreibung des elektrischen<br />

Stromkreises<br />

−<br />

−<br />

−<br />

© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de<br />

−<br />

−<br />

10.2 Die Mechanik Newtons (32 Std.)<br />

9.2 Atome (22 Std.)<br />

Newtons Gesetze als Grundlage für die Beschreibung<br />

von Bewegungsabläufen<br />

Eindimensionale Bewegungen (Bewegungsgleichung,<br />

Fallbewegung, Schwingung)<br />

Zweidimensionale Bewegungen (waagerechter<br />

Wurf, Kreisbewegung, Planetenbewegungen)<br />

Einblick in die Grenzen der Gültigkeit der newtonschen<br />

Mechanik<br />

−<br />

−<br />

Aufbau der Atome<br />

Aufnahme und Abgabe von Energie<br />

Kernumwandlungen<br />

Strahlung radioaktiver Nuklide<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

8.2 Aufbau der Materie und<br />

Wärmelehre (18 Std.)<br />

− Aufbau der Materie und innere Energie<br />

(Teilchenmodell, Aggregatzustände,<br />

Temperatur)<br />

− Änderung der inneren Energie (1.<br />

Hauptsatz der Wärmelehre, Aggregatzustandsänderungen)<br />

− Energieentwertung<br />

− absolute Temperatur<br />

7.2 Kräfte in der Natur und Technik<br />

(22 Std.)<br />

− Grundgrößen der Kinematik<br />

− Kraft und Bewegungsänderung<br />

− Überblick über Kraftarten und ihre<br />

Ursachen<br />

− Kräfteaddition und -zerlegung an einfachen<br />

Beispielen<br />

− Kraft und Verformung<br />

10.3 Wellenlehre und Einblick in die Quantenphysik<br />

(16 Std.)<br />

− Wellenphänomene in verschiedenen Bereichen<br />

der <strong>Physik</strong><br />

− Wellencharakter und Teilchencharakter des<br />

Lichts<br />

− Teilchencharakter und Wellencharakter von<br />

Elektronen<br />

− Photonen und Masseteilchen als Quantenobjekte<br />

9.3 Kinematik und Dynamik<br />

geradliniger Bewegungen (16 Std.)<br />

− Darstellung von Bewegungsabläufen in<br />

Diagrammen<br />

− Bewegungsfunktionen für Bewegungen<br />

unter konstanter Krafteinwirkung<br />

8.3 Elektrische Energie (18 Std.)<br />

7.3 Optik (16 Std.)<br />

Elektrische Spannung<br />

Widerstände in einfachen Stromkreisen<br />

Elektrische Energie und Leistung<br />

Energieversorgung<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Geradlinige Ausbreitung<br />

Bilder an Spiegeln und Linsen<br />

Farben<br />

−<br />

−<br />

−<br />

10.3 Profilbereich am NTG<br />

− Auswahl aus angegebenen Themen<br />

9.4 Profilbereich am NTG<br />

− Auswahl aus angegebenen Themen<br />

8.4 Profilbereich am NTG<br />

− Auswahl aus angegebenen Themen<br />

5 Std. für spezielle Aktivitäten wie ein Unterrichtsprojekt<br />

5 Std. für spezielle Aktivitäten wie ein<br />

Unterrichtsprojekt<br />

5 Std. für spezielle Aktivitäten wie ein<br />

Unterrichtsprojekt<br />

3


04 Übersicht über den <strong>Physik</strong>unterricht Klassen 7–12 Gymnasium (Stand 2010)<br />

Klasse 11 Lehrplanalternative Biophysik (Klasse 11) Klasse 12 Lehrplanalternative Astrophysik (Klasse 12)<br />

12.1 Orientierung am Himmel (6 Std.)<br />

12.1 Eigenschaften von Quantenobjekten<br />

(12 Std.)<br />

11.1 Auge und Ohr (21 Std.)<br />

11.1 Statisches elektrisches Feld (16 Std.)<br />

Überblick über typische astronomische Objekte<br />

Tägliche und jährliche Bewegung von Himmelskörpern<br />

−<br />

−<br />

Teilchencharakter von Photonen<br />

Wellencharakter von Elektronen<br />

Verhalten von Quantenobjekten<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Das Auge<br />

Grenzen unserer Sehleistung<br />

Grundlagen der Akustik<br />

Das Ohr<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Feldlinienbilder, Feldstärke<br />

Homogenes elektrisches Feld, Feld einer<br />

Punktladung<br />

−<br />

−<br />

12.2 Überblick über das Sonnensystem (9 Std.)<br />

12.2 Ein Atommodell der Quantenphysik<br />

(21 Std.)<br />

− Elektron im eindimensionalen<br />

Potenzialtopf<br />

− Quantenphysikalisches Modell des<br />

Wasserstoffatoms<br />

− Ausblick auf Mehrelektronensysteme<br />

11.2 Typische Untersuchungsmethoden<br />

der Biophysik (21 Std.)<br />

11.2 Statisches magnetisches Feld (8 Std.)<br />

Aufbau des Sonnensystems<br />

Bestimmung von Massen und Bahnparametern<br />

−<br />

−<br />

Lichtmikroskop<br />

Grundlagen elektrischer und magnetischer<br />

Felder<br />

Elektronenmikroskop<br />

Spektroskopische Verfahren<br />

−<br />

−<br />

Magnetische Flussdichte<br />

Stromdurchflossene Spulen<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

12.3 Die Sonne (17 Std.)<br />

− Spektrum der Sonne<br />

− Energieabstrahlung der Sonne<br />

− Energieerzeugung im Innern der Sonne<br />

− Aufbau der Sonne und Energietransport<br />

12.3 Strukturuntersuchungen zum Aufbau<br />

der Materie (6 Std.)<br />

Aufbau der Materie, Standardmodell<br />

Fundamentale Wechelwirkungen und<br />

ihre Austauschteilchen<br />

−<br />

−<br />

11.3 Neuronale Signalleitung und<br />

Informationsverarbeitung (21 Std.)<br />

− Zelluläre Grundlagen<br />

− Erregungsleitung im Nervensystem<br />

− Optische Täuschungen (fakultativ)<br />

11.3 Bewegung geladener Teilchen in<br />

Feldern und Einblick in die spezielle<br />

Relativitätstheorie (22 Std.)<br />

− Bewegung in homogenen elektrischen<br />

Feldern<br />

− Bewegung in homogenen magnetischen<br />

Feldern<br />

− Anwendungen (Massenspektrograf,<br />

Zyklotron)<br />

− Grundaussagen der speziellen Relativitätstheorie<br />

12.4 Sterne (18 Std.)<br />

− Entfernungsbestimmung und Bewegung von<br />

Sternen<br />

− Zustandsgrößen von Sternen<br />

− Hertzsprung-Russell-Diagramm<br />

− Sternentwicklung<br />

12.4 Ein einfaches Kernmodell der<br />

Quantenphysik (8 Std.)<br />

− Massendefekt und Bindungsenergie<br />

− Kernkraft, Potenzialtopfmodell, Stabilität<br />

von Atomkernen<br />

Aus den folgenden drei Themen sind<br />

ca. 21 Stunden auszuwählen:<br />

11.4 Photosynthese (21 Stunden)<br />

11.4 Elektromagnetische Induktion<br />

(14 Std.)<br />

Induktion im bewegten und im<br />

ruhenden Leiter<br />

Selbstinduktion<br />

−<br />

11.5 Strahlenbiophysik und Medizinphysik<br />

(21 Std.)<br />

−<br />

12.5 Großstrukturen im Weltall (13 Std.)<br />

12.5 Radioaktivität und Kernreaktionen<br />

(16 Std.)<br />

11.5 Elektromagnetische Schwingungen<br />

und Wellen (24 Std.)<br />

Milchstraße als typische Spiralgalaxie<br />

Entfernungsbestimmung von Galaxien<br />

Kosmologie<br />

−<br />

−<br />

−<br />

11.6 Grundlagen der Biomechanik<br />

(21 Std.)<br />

Radioaktive Strahlung<br />

Kernreaktionen, Aspekte der Nutzung<br />

der Kernenergie<br />

−<br />

−<br />

Elektromagnetische Schwingungen<br />

Elektromagnetische Wellen<br />

Licht als elektromagnetische Welle<br />

−<br />

−<br />

−<br />

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3<br />

Vorschlag für eine Unterrichtsplanung<br />

© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de<br />

Vorschlag für eine Unterrichtsplanung<br />

„Während die Schüler im bisherigen Unterricht einen Überblick über die wichtigsten Teilgebiete und Konzepte der <strong>Physik</strong><br />

erworben haben, erweitern sie nun in der Oberstufe ihre Fähigkeiten, indem sie ihre Kenntnisse durch theoretische<br />

Grundlagen vertiefen und miteinander verknüpfen. Dies führt einerseits zu einer breiten naturwissenschaftlichen Allgemeinbildung,<br />

die vor allem auf der zielgerichteten Verwendung fundamentaler Prinzipien und zeitgemäßer physikalischer<br />

Modelle beruht, andererseits erwerben die Schüler auf diese Weise ein modernes Weltbild, in das diese<br />

Prinzipien und Modelle sinnvoll eingebettet sind.<br />

Auch durch die Verwendung abstrakter Modelle können die Schüler nun anspruchsvollere Probleme lösen, wobei die<br />

Nützlichkeit mathematischer Verfahren an vielen Stellen deutlich wird. Darüber hinaus erkennen sie, dass physikalische<br />

Modelle die Basis für das Verständnis vieler Alltagsphänomene und technischer Anwendungen bilden.“<br />

Soweit ein Auszug aus dem neuen Lehrplan für die Oberstufe. In Jahrgangsstufe 12 werden, wie schon in Jahrgangsstufe<br />

11, Inhalte aus dem vorhergehenden <strong>Physik</strong>unterricht (Quantenobjekte Kl. 10, Fotoeffekt Kl. 10, Atom- und Kernphysik<br />

Kl. 9) wieder aufgegriffen und vertieft. Das betrifft vor allem die Nutzung von Modellen und die mathematische<br />

Beschreibung von Sachverhalten.<br />

Zentrale Themen in Jahrgangsstufe 12 sind die Quantenphysik sowie das eng damit verbundene Thema „Radioaktivität<br />

und Kernreaktionen“. Dabei sollte bewusst an die bisher erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten angeknüpft und<br />

zentrale Kompetenzen (mit Fachwissen umgehen, Methoden der <strong>Physik</strong> nutzen, Informationen erschließen und austauschen,<br />

Sachverhalte erkennen und bewerten) weiterentwickelt werden. Die Schüler sollen dazu befähigt werden, zunehmend<br />

selbstständig zu arbeiten, eigene Versuchsideen zu entwickeln, mit Simulationen zu arbeiten, Informationen<br />

selbst zu suchen, zu bewerten, zu verarbeiten und zu präsentieren.<br />

Ein wichtiges Ziel ist es, die Schüler solide auf das Abitur vorzubereiten. „Die Kompetenzbereiche der Einheitlichen<br />

Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung werden wie bisher unter Berücksichtigung der verschiedenen Anforderungsbereiche<br />

in einem ausgewogenen Verhältnis in die Abituraufgaben eingearbeitet. Dies bedeutet, dass neben<br />

Reproduktion und Anwendung (Anforderungsbereiche I und II) auch unbekannte Sachverhalte mithilfe erworbener<br />

Kompetenzen zu erarbeiten sind (Anforderungsbereich III – Transfer). Zudem wird bei der Erstellung der Aufgaben weiterhin<br />

auf einen deutlichen Kontextbezug (Experimente, Technik, Alltag) geachtet. Der Anteil von Aufgaben, bei denen<br />

keine „klassische Musterlösung“ (oft rechnerisch) erwartet wird, hat bereits in den schriftlichen Abiturprüfungen der<br />

vergangenen Jahre leicht zugenommen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Aufgaben, bei denen die Schülerinnen<br />

und Schüler<br />

− Sachverhalte qualitativ erklären,<br />

− Diagramme interpretieren,<br />

− ihre Meinung zu bestimmten Sachverhalten begründen,<br />

− mögliche Lösungsstrategien anbieten müssen.“<br />

Soweit ein Auszug aus den Vorgaben des ISB Bayern vom Februar 2010.<br />

Die Abituraufgaben sollen vom Niveau her nicht über die Anforderungen im bisherigen Grundkurs hinausgehen.<br />

Auszüge aus den Musterabituraufgaben sowie Aufgabenmöglichkeiten für ein Kolloquium werden am Ende dieses<br />

Buchs vorgestellt. Weitere Aufgaben findet man zum Beispiel im Band zum G8 Abitur des Starkverlags.<br />

Abkürzungen:<br />

LB Lehrbuch<br />

SE Schülerexperiment<br />

DE Demonstrationsexperiment<br />

DSE Demonstrationsexperiment (unter Mitarbeit der Schüler)<br />

LM Lehrermaterial<br />

AB Arbeitsheft<br />

Hinweis zu der Auswahl der Medien:<br />

Es wurden möglichst viele Programme bzw. Simulationen angegeben, mit denen sich die Inhalte veranschaulichen<br />

lassen. Es sei darauf hingewiesen, dass laufend neue Simulationsprogramme und Auswertungstools zur Verfügung gestellt<br />

werden. Die Lehrkraft trifft eine Auswahl (auch je nachdem, ob entsprechende Programme vorhanden sind bzw.<br />

wie viel Zeit investiert werden kann). Frei erwerbbare Applets (z. B. Fendt, PhysLets) sind im Internet zu finden bzw.<br />

auch auf der RLFB – CD. Die Programme Albert und Galileo sind beim Klettverlag erhältlich, PhysSmart bei Aulis. Dabei<br />

ist zu beachten: Simulationen ersetzen selbstverständlich keine Realexperimente, weder Demonstrationsversuche noch<br />

Schülerversuche.<br />

5


06 Vorschlag für eine Unterrichtsplanung<br />

Inhalte Methodische Hinweise und Hinweise zur Kompetenzentwicklung Hinweise auf Lehr- und Lernmittel<br />

Stundenzahl<br />

12 Ph 12.1 Eigenschaften von Quanten objekten LB S. 7 –38<br />

4 Teilchencharakter von Photonen<br />

DE: Fotoeffekt (aus Kl. 10 bekannt)<br />

AB: Der Fotoeffekt<br />

DE: Gegenfeldmethode<br />

Versuche zum Fotoeffekt lassen sich nur durch den Teilchencharakter von<br />

Licht erklären. Die Gegenfeldmethode führt einerseits zum planckschen<br />

Wirkungsquantum,<br />

andererseits zur Energie der Photonen E = h f<br />

Quantitative Behandlung des Fotoeffekts,<br />

Deutung nach Einstein<br />

Energie und Impuls des Photons<br />

Zur Bestimmung von h: Methode der<br />

Leuchtdioden.<br />

LM: Bestimmung von h mithilfe von Leuchtdioden<br />

Simulationsmöglichkeiten:<br />

Physsmart: Fotoeffekt, Gegenfeldmethode<br />

Fendt-Applet: Fotoeffekt<br />

Photoelectric PhEt<br />

Da Masse und Energie äquivalent sind, kann dem Photon eine Masse und<br />

damit auch ein Impuls zugewiesen werden: p = h<br />

} λ<br />

In diesem Zusammenhang lassen sich ein weiteres Mal die verschiedenen<br />

Modelle für Licht und ihre Grenzen aufzeigen.<br />

Schülerreferate:<br />

Modellvorstellungen vom Licht<br />

Streit: „Was ist Licht?“<br />

siehe LB S. 36, Aufgabe 2.<br />

5 Wellencharakter von Elektronen<br />

LM: Zusammenhang Impuls-Wellenlänge<br />

LM: Die Elektronenbeugungsröhre<br />

Nach de Br o g l i e sollten Teilchen auch als Welle beschrieben werden können,<br />

wenn Wellen Teilchencharakter haben können: Der Übertrag auf die Wellenlänge<br />

eines Teilchen erfolgt umgekehrt wie bei Licht: λ = h<br />

} p = h<br />

} mν<br />

Zusammenhang zwischen Impuls und<br />

Wellenlänge nach de Br o g l i e<br />

LM: Funktionsweise der Elektronenbeugungsröhre<br />

DE: Elektronenbeugungsröhre mit Auswertung<br />

des Versuchs – Bestimmung der<br />

Wellenlänge.<br />

Simulationsprogramme:<br />

Der quantenmechanische Doppelspaltversuch<br />

von K. MuthsaM<br />

Physsmart: Feynmans Gewehr<br />

LM: Doppelspaltexperiment bei Elektronen<br />

LB S. 21<br />

Die schon aus der 10. Klasse bekannte Elektronenbeugungsröhre bringt den<br />

Nachweis des Wellencharakters, zusätzlich kann auch die Wellenlänge der<br />

Elektronen bestimmt werden.<br />

Qualitative Experimente mit der<br />

Elektronen beugungsröhre<br />

Das Verhalten von Elektronen im Doppelspaltexperiment kann anhand des<br />

Experiments von Jö n s s o n nachverfolgt werden.<br />

Quantitative Datenauswertung von<br />

Doppelspalt- oder Gitterversuchen, z. B.<br />

auch mithilfe geeigneter Simulationsprogramme<br />

Technische Anwendung, z. B. Prinzip des<br />

Elektronenmikroskops<br />

© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de<br />

Vergleich des Lichtmikroskops mit dem Elektronenmikroskop.


Inhalte Methodische Hinweise und Hinweise zur Kompetenzentwicklung Hinweise auf Lehr- und Lernmittel<br />

Stundenzahl<br />

3 Beschreibung des Verhaltens von<br />

Quantenobjekten<br />

LM: AB zur Unschärferelation<br />

Simulationen:<br />

Physsmart: Unschärferelation<br />

Es werden die Eigenschaften von Quantenobjekten herausgearbeitet<br />

(haben etwas „Körniges“, „Welliges“ und „Stochastisches“).<br />

Wahrscheinlichkeitsaussagen zu Interferenzversuchen<br />

mit einzelnen Quantenobjekten<br />

Unbestimmtheitsrelation von h eisenBerg<br />

22 Ph 12.2 Ein Atommodell der Quantenphysik LB S. 39 – 84<br />

7 Beschreibung eines Elektrons im eindimensionalen<br />

Potenzialtopf<br />

AB: Das Energieniveauschema des Wasserstoffs<br />

DE: Spektralröhren; Balmerlampe; Umkehrung<br />

der Na-Linie<br />

LM: Wiederholung der Spektren, Energieniveauschema<br />

Eine kurze Übersicht über die Entwicklung von Atommodellen führt zurück<br />

auf die aus der Mittelstufe bekannten Energieniveauschematas.<br />

Wiederholung der verschiedenen Arten von Spektren.<br />

Anwendungsmöglichkeit: Funktionsweise eines Lasers.<br />

Emittiertes und absorbiertes Licht<br />

atomarer Gase, Zusammenhang<br />

zwischen Linienspektren und Energiestufen,<br />

Energieniveauschema<br />

© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de<br />

Das Elektron im Potenzialtopf: Grundlage ist die Schrödingergleichung, die<br />

für die Quantenphysik den gleichen Stellenwert hat, wie die newtonschen<br />

Grundgleichungen in der klassischen Mechanik.<br />

Veranschaulichung mehrdimensionaler<br />

stehender Wellen, z. B. durch Chladni-<br />

Figuren<br />

Vorschlag für eine Unterrichtsplanung<br />

Simulation:<br />

Atomos: Schrödingergleichung<br />

Physlets: <strong>Lösungen</strong> der eindimensionalen<br />

Schrödingergleichung<br />

Albert: Stationäre Schrödingergleichung<br />

(auch Tunneleffekt)<br />

Feyn-Simulator von Matthias Amelunxen<br />

LM: Chladni-Figuren<br />

LM: Schwingende Seite<br />

LM: Der lineare Potentialtopf<br />

Eine Vereinfachung der dreidimensionalen Gleichung ist der lineare<br />

Potenzial topf mit unendlich hohen Wänden. Dies führt zu den <strong>Lösungen</strong>:<br />

Elektron im Potenzialtopf mit unendlich<br />

hohen Wänden, stehende Wellen<br />

und Aufenthaltswahrscheinlichkeiten,<br />

diskrete Energiewerte<br />

En = h2<br />

} · n2<br />

2 8 · me L<br />

Diese <strong>Lösungen</strong> lassen sich modellhaft mit den Schwingungen einer Seite in<br />

der Mechanik vergleichen.<br />

Hinweis auf die zeitunabhängige, eindimensionale<br />

Schrödingergleichung als<br />

quantenphysikalische Grundgleichung<br />

LM: <strong>Lösungen</strong> der Schrödingergleichung<br />

(mit Küblbeck-Programmen)<br />

AB: Das Wasserstoffatom<br />

Sind die Elektronen im endlich hohen Potenzialtopf, ergibt sich auch eine<br />

entsprechende Aufenthaltswahrscheinlichkeit außerhalb des Topfes. Hier<br />

kann man die Bedeutung des Tunneleffektes zeigen.<br />

Interpretation der graphischen <strong>Lösungen</strong><br />

der Schrödingergleichung für den endlich<br />

hohen Potentialtopf, Hinweis auf<br />

den Tunneleffekt<br />

7


08 Vorschlag für eine Unterrichtsplanung<br />

Inhalte Methodische Hinweise und Hinweise zur Kompetenzentwicklung Hinweise auf Lehr- und Lernmittel<br />

Stundenzahl<br />

6 Quantenphysikalisches Modell<br />

des Wasserstoffatoms<br />

Wendet man den linearen Potenzialtopf auf zwei Dimensionen an, nämlich x<br />

und y, lassen sich als Analogon die Klangfiguren von Chladni verwenden. Die<br />

Zustände, welche man in drei Dimensionen erhält ähneln denen, die man in<br />

der 9. Klasse für das Atom angesehen hat.<br />

Grafische Veranschaulichung der<br />

<strong>Lösungen</strong> der Schrödingergleichung für<br />

das Coulombpotenzial (nur Radialanteil)<br />

Simulation:<br />

Schrödingers Schlange (Freeware<br />

Programm);<br />

Schrödinger-Wippe ( von Küblbeck)<br />

Quantenphysik-Programme von Prof. Dr.<br />

Denninger<br />

Mithilfe des Programms „Schrödingers Schlange“ kann man die <strong>Lösungen</strong><br />

der Schrödingergleichung veranschaulichen. Die Lösung<br />

Dreidimensionale Darstellung der<br />

Aufenthaltswahrscheinlichkeiten durch<br />

Orbitale<br />

} = –13,6 eV · 1<br />

2 }<br />

n 2<br />

der Schrödingergleichung liefert die bekannten Balmerlinien bzw. die anderen<br />

bekannten Linien des H-Atoms.<br />

En = me · e4<br />

}<br />

8 ε 2 · 1<br />

· h2 n 0<br />

Spektrallinien des Wasserstoffatoms als<br />

experimentelle Bestätigung<br />

3 Ausblick auf Mehrelektronensysteme<br />

Die Quantenzahlen n, l und m ergeben sich aus der Schrödingergleichung<br />

und beschreiben entsprechende Zustände des Atoms. Einer bestimmten<br />

Hauptquantenzahl n lassen sich 2n 2 Zustände zuordnen. Nach Pauli können<br />

in einem Atom niemals zwei Elektronen mit vier identischen Quantenzahlen<br />

existieren.<br />

Charakterisierung der Elektronenzustände<br />

durch Quantenzahlen, Pauli-<br />

Prinzip<br />

Mit den aufgestellten Regeln lässt sich der Aufbau des Periodensystems der<br />

Elemente mithilfe der gewonnen Quantenzahlen erklären.<br />

Deutung des Periodensystems der<br />

Elemente mithilfe von Quantenzahlen<br />

Im Folgenden werden einige Versuche gezeigt, welche die Theorie bestätigen:<br />

− Franck-Hertz-Versuch (hier mit dem klassischen Hg-Rohr) zeigt die charakteristische<br />

U-I-Kennlinie mit Maxima und Minima, welche eindeutig auf die<br />

Energieniveaus im Atom hindeuten.<br />

4 Experimentelle Befunde und Anwendungen<br />

zum quantenphysikalischen<br />

Atommodell<br />

DE: Franck-Hertz-Rohr mit Hg oder Ne<br />

AB: Der Franck-Hertz-Versuch<br />

Energieaufnahme durch Stoßanregung<br />

(Franck-Hertz-Versuch)<br />

DE: Aufnahme des Spektrums von Röntgenstrahlung<br />

AB: Das Röntgenspektrum<br />

Auch das charakteristische Spektrum der Röntgenstrahlung lässt sich mit dem<br />

Atommodell erklären.<br />

Röntgenstrahlung<br />

(Erzeugung, Spektrum)<br />

Schülerreferate; Arbeit mit dem LB,<br />

Informationssuche im Internet, Präsentation<br />

<strong>Physik</strong> des Lasers (LB S. 47– 49); Rastertunnelmikroskop (LB S. 57) und Spektren<br />

in der Astronomie (LB S.46), sowie weitere Themen stehen zur Auswahl.<br />

Simulation: Laser in PhET<br />

2 Ein Beispiel einer Anwendung in<br />

Wissenschaft und Technik<br />

(z. B. Einblick in die Absorptions- und<br />

Emissionsspektroskopie, auch in der<br />

Astronomie, Funktionsprinzip des Lasers)<br />

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Inhalte Methodische Hinweise und Hinweise zur Kompetenzentwicklung Hinweise auf Lehr- und Lernmittel<br />

Stundenzahl<br />

6 Ph 12.3 Strukturuntersuchungen zum Aufbau der Materie LB S. 85 –104<br />

Simulation:<br />

Rutherford scattering (PhET)<br />

http://phet.colorado.edu/index.php<br />

Atomos: Rutherford<br />

Rutherford Zoom; Wolfgang Kuntsch<br />

LM: Wiederholung Streuversuch von<br />

Rutherford<br />

AB: Strukturuntersuchungen zum Aufbau<br />

der Materie<br />

6 Aufbau der Materie und Teilchenfamilien<br />

des Standardmodells<br />

Ausgehend vom Wissen über den Materieaufbau aus der Mittelstufe, werden<br />

als zentrales Hilfsmittel die Streuexperimente vorgestellt.<br />

Entdeckung des Atomkerns durch Streuung<br />

von Alpha-Teilchen<br />

Es werden die beiden Teilchenfamilien Leptonen und Hadronen im Standardmodell<br />

vorgestellt sowie die zugehörigen Antiteilchen thematisiert.<br />

Zusammensetzung der Hadronen aus<br />

Quarks<br />

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Leptonen, Quarks und ihre Antiteilchen<br />

Simulation:<br />

Farbladungsausstausch; Bogendörfer; Uni<br />

Erlangen;<br />

LM: Übersicht über Elementarteilchen und<br />

Wechselwirkungen<br />

Zum Verständnis des Modells gehören die vier grundlegenden „Kräfte“ bzw.<br />

Wechselwirkungen mit ihren entsprechenden Austauschteilchen.<br />

Die fundamentalen Wechselwirkungen<br />

und ihre Austauschteilchen<br />

LB S. 92–93<br />

LB S. 98 –101<br />

Zusatzthemen: Wiederholung der Teilchenbeschleuniger; Hinweis auf<br />

Feynman-Diagramme und das Ringen um das Verständnis der fundamentalen<br />

Wechselwirkungen.<br />

8 Ph 12.4 Ein einfaches Kernmodell der Quantenphysik LB S. 105 –120<br />

Vorschlag für eine Unterrichtsplanung<br />

Schülerreferate zur Wiederholung<br />

AB: Atome und Atomkerne<br />

AB: Massendefekt – mittlere Bindungsenergie<br />

– Energiefreisetzung<br />

Protonen und Neutronen im Potenzialtopf<br />

der Kernkraft<br />

4<br />

Massendefekt und mittlere Bindungsenergie<br />

je Nukleon in Abhängigkeit von<br />

der Nukleonenzahl, Energiegewinnung<br />

aus Atomkernen<br />

Hinweis: CD der Energieversorger<br />

Zunächst werden die Grunddaten der Atomkerne aus der Mittelstufe wiederholt:<br />

Der Kern baut sich aus Protonen (m ; +e) und den Neutronen (m,<br />

neutral) auf. Die Massenzahl A ist die Summe aus der Zahl der Protonen und<br />

der Neutronen. Die Dichte der Kernmaterie lässt sich bestimmen.<br />

Beim Zusammensetzen der einzelnen Protonen und Neutronen wird Energie<br />

frei (Massendefekt; Musterrechnung für Helium). Die Auswertung der Bindungsenergien<br />

je Nukleon lässt zwei Möglichkeiten der Energiegewinnung<br />

zu: Kernfusion und Kernspaltung.<br />

LM: Potenzialtopfmodell des Atomkerns mit<br />

Anwendungen<br />

Die Anordnung der Protonen und Neutronen im Atomkern auf entsprechenden<br />

Energieniveaus führt zum Potenzialtopfmodell des Kerns. Durch<br />

verschiedene Energieniveaus lassen sich sowohl die diskreten Energiewerte<br />

der γ-Strahlung erklären als auch β-Strahlung und α-Strahlung (unter Zuhilfenahme<br />

des Tunneleffekts) anschaulich darstellen.<br />

Eigenschaften der Kernkraft und zugehöriges<br />

Potenzialtopfmodell, Verteilung<br />

der Protonen und Neutronen auf die jeweils<br />

möglichen Energieniveaus, diskrete<br />

Energiewerte von γ-Quanten<br />

3<br />

Simulation: Nuclear Physics; PhET<br />

Eine Nuklidkarte (N-Z-Diagramm) aller Kerne verschafft eine Überblick über<br />

die Bereiche stabiler und instabiler Atomkerne.<br />

1 Stabilität von Atomkernen, Entstehung<br />

von α- und β-Strahlung durch Kernumwandlungen<br />

9


10 0 Vorschlag für eine Unterrichtsplanung<br />

Inhalte Methodische Hinweise und Hinweise zur Kompetenzentwicklung Hinweise auf Lehr- und Lernmittel<br />

Stundenzahl<br />

16 Ph 12.5 Radioaktivität und Kernreaktionen LB S. 121–160<br />

DE: Ablenkung verschiedener Strahlungen<br />

im Magnetfeld<br />

Simulationen:<br />

Klett: <strong>Physik</strong> Labor: Strahlungsarten aus<br />

dem Atomkern, Ablenkung in verschiedenen<br />

Feldern., auch Abschirmbarkeit mit verschiedenen<br />

Materialien simulierbar.<br />

DE: Versuch von Absorption radioaktiver<br />

Strahlung<br />

LM: Wiederholung der Nachweisgeräte<br />

Radioaktive Strahlung stammt entweder aus in der Natur vorkommenden<br />

Radioisotopen oder aber sie wird künstlich hervorgerufen. Wir unter scheiden<br />

zwischen α-, β- und γ-Strahlung, welche in verschiedenen Experimenten unterschieden<br />

werden können:<br />

Radioaktive Strahlung<br />

2<br />

Untersuchungsmöglichkeiten zur Unterscheidung<br />

der Strahlungsart<br />

Durchlässigkeit durch verschiedene Materialien, Ablenkung in elektrischen<br />

und magnetischen Feldern<br />

An dieser Stelle bietet es sich an, die Nachweisgeräte für radioaktive Strahlung<br />

durch z. B. Referate zu wiederholen.<br />

Simulationen:<br />

Klett <strong>Physik</strong>labor: Natürliche Radioaktivität<br />

in der Isotopentafel; Zerfallsreihe<br />

Die natürliche Radioaktivität gibt es seit Millionen von Jahren. Die natürlichen<br />

Radionuklide kann man in vier Zerfallsreihen einteilen. In verschiedenen Diagrammen<br />

lassen sich die einzelnen Zerfälle übersichtlich darstellen.<br />

Natürliche Zerfallsreihen, Nuklidkarte<br />

1<br />

AB: Eigenschaften radioaktiver Strahlung<br />

AB: Eigenschaften und Nutzung von<br />

Gammastrahlung<br />

Mit entsprechenden Grundannahmen kann man das Abstandsgesetz für<br />

β- und γ- Strahlung herleiten:<br />

− punktförmige Strahlungsquelle,<br />

− Abstrahlung erfolgt in alle Richtungen gleich,<br />

− keine Absorption von Strahlung,<br />

− jedes Teilchen wird auch registriert.<br />

Abstandsgesetz<br />

1<br />

Damit erhält man: z ~ 1<br />

}<br />

r 2<br />

DE: Aufnahme des Zerfallsgesetzes, z. B. mit<br />

einem Isotopengenerator.<br />

Modellierung des Zerfallsgesetzes mithilfe<br />

eines Computerprogramms.<br />

AB: Natürliche Radioaktivität<br />

Nun wird das Zerfallsgesetz, ähnlich wie in der 9. Klasse, hergeleitet, jetzt<br />

allerdings unter Einsatz der e-Funktion, welche in der 11. Klasse in Mathematik<br />

behandelt wurde. An dieser Stelle wird auch die Aktivität behandelt.<br />

Zerfallsgesetz<br />

2<br />

Simulation:<br />

Klett: <strong>Physik</strong> Labor: Natürliche Radioaktivität,<br />

Zerfallsgesetz Simulieren mit verschiedenen<br />

Halbwertzeiten.<br />

Physlets: Mutter Tochter …. Zerfall und<br />

radio aktives Gleichgewicht<br />

Mithilfe des Zerfallsgesetzes können Altersbestimmungen vorgenommen<br />

werden:<br />

C-14 Methode und Uran-Blei-Methode werden ausführlicher besprochen,<br />

andere Methoden in Form von Aufgaben bereitgestellt.<br />

Anwendung des radioaktiven Zerfalls<br />

zur Altersbestimmung<br />

2<br />

Schülerreferate zu verschiedenen Methoden,<br />

basierend auf Pressemitteilungen (z. B.: Die<br />

falsche Tochter Ramses o. Ä.)<br />

LM: Uran-Blei Methode<br />

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Inhalte Methodische Hinweise und Hinweise zur Kompetenzentwicklung Hinweise auf Lehr- und Lernmittel<br />

Stundenzahl<br />

Simulationen:<br />

Klett: <strong>Physik</strong> Labor: Biologische Wirkung der<br />

Strahlung<br />

Zum Strahlenschutz werden die gängigen Größen (Energiedosis und Äquivalentdosis)<br />

wiederholt sowie die verschiedenen Strahlenbelastungen (natürliche,<br />

künstliche) dargestellt. Das Thema wird in die Methode „Präsentieren<br />

von Informationen“ eingebunden.<br />

1 Strahlenbelastung des Menschen durch<br />

natürliche und künstliche Strahlung,<br />

Strahlenschutz<br />

AB: Zerfallsreihen und Belastung durch<br />

Radon<br />

LM: Aufstellen von Energiebilanzen an<br />

Beispielen<br />

AB: Kernspaltung und radioaktive Strahlung<br />

AB: Kernenergie<br />

Die Erhaltungsgrößen (Energie und Impuls) erlauben es, die genaueren Vorgänge<br />

bei Kernreaktionen zu berechnen. Wir unterscheiden endotherme und<br />

exotherme Reaktionen.<br />

Kernreaktionen, Aspekte der Nutzung<br />

der Kernphysik<br />

5<br />

Energiebilanzen und Impulsbilanzen bei<br />

Kernreaktionen<br />

Simulation:<br />

Klett: <strong>Physik</strong> Labor: Entdeckung der Kernspaltung;<br />

Steuern eines Reaktors<br />

Nuclear Fission ; PhET<br />

LM: Funktionsweise Siedewasserreaktor<br />

Der Energiegewinn bei der Spaltung von 1 kg Uran kann berechnet werden.<br />

Die Funktionsweise verschiedenen Reaktoren wird erläutert.<br />

Kernspaltung, Kettenreaktionen, Prinzip<br />

eines Kernreaktors<br />

Neutronen, welche zur Kernspaltung benötigt werden, wurden erst 1932 von<br />

ChadwiCk nachgewiesen. Der Weg zur Entdeckung des Neutrons wird kurz<br />

aufgezeigt. Eine Neutronenquelle wird vorgestellt.<br />

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Entdeckung und Nachweis des Neutrons<br />

Simulation:<br />

Klett: <strong>Physik</strong> Labor: Der Atomkern unter<br />

Beschuss: Entdeckung des Neutrons<br />

Neben der Spaltung schwerer Atomkerne in zwei leichtere kann auch durch<br />

Verschmelzen leichter Kerne zu schwereren Energie gewonnen werden (Diagramm!).<br />

Es wird das Prinzip der Kernfusion erläutert und der Energiegewinn<br />

berechnet.<br />

Der Stand der Fusionstechnik wird kurz vorgestellt.<br />

Kernfusion, Prinzip eines Fusionsreaktors<br />

Gewinnung von Energie aus Atomkernen<br />

(Spaltung und Fusion)<br />

WinFunktion <strong>Physik</strong>: p-p- Zyklus; CNO Zyklus<br />

Simplified MRT; PhET<br />

Vorschlag für eine Unterrichtsplanung<br />

In der Medizin gibt es diagnostische und therapeutische Anwendungen der<br />

Kerntechnik.<br />

Anwendungen in der Medizin<br />

CD: Energiewelten (Arbeitskreis Schulinformation/<br />

Energie)<br />

Schülerreferate, Recherche im Internet,<br />

Präsentationen<br />

Dieser Punkt eignet sich insbesondere zur Informationsbeschaffung und zum<br />

Bewerten der einzelnen Quellen sowie zum Präsentieren der gewonnen<br />

Erkenntnisse.<br />

Chancen und Risiken der Kernenergietechnik,<br />

Sicherheitsvorkehrungen, Entsorgung<br />

radioaktiver Materialien<br />

2<br />

LB S. S.186–195<br />

Das letzte Kapitel gibt Hinweise für die Schüler zur Abiturvorbereitung. Es<br />

enthält Aufgaben aus dem Musterabitur des ISB für das Fach <strong>Physik</strong> am G8.<br />

Nach<br />

Bedarf<br />

11


12 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

4<br />

Das zentrale Thema der Jahrgangsstufe 12 ist die Struktur<br />

der Materie mit den Schwerpunkten<br />

− Eigenschaften von Quantenobjekten,<br />

− Ein Atommodell der Quantenphysik,<br />

− Strukturuntersuchungen zum Aufbau der Materie,<br />

− Ein einfaches Kernmodell der Quantenphysik,<br />

− Radioaktivität und Kernreaktionen.<br />

Dabei kann vielfach an Kenntnisse der Schüler angeknüpft<br />

werden, die sie im vorhergehenden <strong>Physik</strong>unterricht<br />

erworben haben.<br />

Kennzeichnend für die Jahrgangsstufe 12 ist die Arbeit<br />

mit z. T. anspruchsvollen Modellen und die verstärkte<br />

mathematische Durchdringung. Erhöhte Anforderungen<br />

sind, auch mit Blick auf das anstehende Abitur, an die<br />

Selbstständigkeit der Schüler zu stellen. Das gilt für die<br />

Mitwirkung an Experimenten ebenso wie für die Informationssuche<br />

sowie die Verarbeitung, Bewertung und<br />

Präsentation von Informationen.<br />

4.1<br />

Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

Eigenschaften von Quantenobjekten<br />

Die Schüler haben bereits in Jahrgangsstufe 10 einige<br />

elementare Kenntnisse über Quantenobjekte erworben.<br />

Im Abschnitt „Quantenobjekte – Elektronen, Photonen,<br />

Masseteilchen“ haben sie erfahren,<br />

− was Quantenobjekte sind,<br />

− dass Elektronen Teilchen- und Wellencharakter haben,<br />

− welche Rolle der Zufall in der Quantenphysik spielt.<br />

An dieses Wissen kann angeknüpft werden, wobei eine<br />

ausführliche Wiederholung sicher sinnvoll ist. Dazu kann<br />

die Übersicht zum Grundwissen aus den Jahrgangsstufen<br />

7–11 im Lehrbuch S. 162–181 mit genutzt werden.<br />

Zu empfehlen ist auch die Nutzung der beiliegenden<br />

Arbeitsblätter und Folien.<br />

Inhaltliche Schwerpunkte in Jahrgangsstufe 12 sind:<br />

− die quantitative Beschreibung des Fotoeffekts und<br />

der Photonen (Energie, Impuls),<br />

− die Behandlung der de-Broglie-Beziehung,<br />

− die Deutung und quantitative Beschreibung von Doppelspaltexperimenten<br />

und<br />

− die Unbestimmtheitsrelation von Heisenberg.<br />

Für das methodische Herangehen bieten sich unterschiedliche<br />

Varianten an:<br />

(a) Nach einer Wiederholung von Grundlagen aus Jahrgangsstufe<br />

10 werden – ausgehend vom Zufall in<br />

der Quantenphysik – die Eigenschaften von Quantenobjekten<br />

am Beispiel von Photon und Elektron<br />

behandelt. Der Fotoeffekt wird als wichtiges historisches<br />

Experiment einbezogen, steht aber nicht am<br />

Anfang der Behandlung und nimmt damit keine<br />

zentrale Stellung ein.<br />

(b) Das Vorgehen folgt der traditionellen Darstellung<br />

des Lehrplans und des Lehrbuchs: Ausgangspunkt<br />

ist der Fotoeffekt, seine Deutung und seine quantitative<br />

Beschreibung. Anschließend wird der Wellencharakter<br />

von Elektronen behandelt und abschließend<br />

allgemeine Aussagen zum Verhalten von<br />

Quantenobjekten getroffen.<br />

Wir orientieren uns nachfolgend an der im Lehrplan und<br />

im Lehrbuch dargestellten Variante.<br />

Es empfiehlt sich, zunächst das zu wiederholen, was in<br />

Jahrgangsstufe 10 zu Quantenobjekten bereits vermittelt<br />

wurde. Dazu kann die Lehrkraft die beiliegende Folie<br />

nutzen, die zum einen allgemeine Aussagen zu Quantenobjekten<br />

enthält und zum anderen auf den Teilchencharakter<br />

und den Wellencharakter von Elektronen eingeht.<br />

Letzteres war ein Schwerpunkt im Abschnitt „Quantenobjekte“<br />

in Jahrgangsstufe 10.<br />

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Eigenschaften von Quantenobjekten<br />

Quantenobjekte und ihre Eigenschaften<br />

Zu den Quantenobjekten, mit denen sich die Quantenphysik<br />

beschäftigt, gehören Elektronen, Photonen, Neutronen und Protonen,<br />

aber auch Atome und Moleküle.<br />

Im Unterschied zu den uns umgebenden makroskopischen Körpern gilt<br />

für die Quantenobjekte:<br />

− Quantenobjekte bewegen sich nicht auf Bahnen.<br />

− Quantenobjekte sind keine kleinen Kügelchen.<br />

− Bei Quantenobjekten treten Teilchen- und Welleneigenschaften auf.<br />

Quantenobjekte<br />

Das<br />

Elektron<br />

haben etwas Welliges, was ihre Ausbreitung<br />

bestimmt und z. B. auch Interferenz bewirkt.<br />

haben etwas Körniges oder Teilchenhaftes,<br />

was sich z. B. bei einer Ortsmessung zeigt.<br />

haben etwas Stochastisches, was keine Aussage<br />

über das Verhalten eines einzelnen<br />

Quantenobjekts erlaubt, wohl aber Wahrscheinlichkeitsaussagen<br />

für eine große Anzahl<br />

von Quantenobjekten.<br />

ist als klassisches Teilchen beschreibbar.<br />

m = 9,1 · 10 –31 kg<br />

e = 1,6 · 10 –19 C<br />

Es besitzt eine bestimmte Geschwindigkeit<br />

und damit kinetische Energie.<br />

zeigt auch Welleneigenschaften.<br />

Es treten Beugung<br />

und Inter ferenz auf.<br />

13<br />

FoliE


14 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

FoliE<br />

Der Lehrplan fordert zunächst die Behandlung des Teilchencharakters<br />

von Photonen. Es bietet sich an, dazu den<br />

äußeren lichtelektrischen Effekt genauer zu betrachten.<br />

Dabei ist zu beachten, dass dieser Effekt bereits in Jahrgangsstufe<br />

10 phänomenologisch behandelt wurde.<br />

Für das methodische Herangehen hat sich der folgende<br />

Weg bewährt:<br />

− Anknüpfend an die Kenntnisse der Schüler aus Jahrgangsstufe<br />

10 wird der Fotoeffekt wiederholt. Die<br />

entsprechenden Experimente können als Lehrerdemonstrationsexperimente<br />

oder auch als Schülerexperimente<br />

gestaltet werden. Anregungen dazu bietet<br />

das beiliegende Arbeitsblatt.<br />

−<br />

Es wird in der Diskussion mit den Schülern herausgearbeitet,<br />

wie man die verschiedenen Phänomene,<br />

die sich in den Experimenten gezeigt haben, deuten<br />

kann. Dazu ist es sinnvoll, die den Schülern aus dem<br />

vorhergehenden <strong>Physik</strong>unterricht bereits bekannten<br />

Modelle für das Licht (b Folie unten) zu wiederholen.<br />

Dabei ist zu beachten: Der Fotoeffekt kann mit unterschiedlichen<br />

Modellen erklärt werden. Im LB S. 10 sind<br />

zwei Varianten dargestellt.<br />

−<br />

−<br />

Es werden energetische Betrachtungen zu den drei<br />

Fällen E > WA , E = WA und E < WA durchgeführt.<br />

Anschließend erfolgen quantitative Betrachtungen<br />

anhand der Einstein-Geraden bzw. der<br />

einsteinschen Gleichung für den Fotoeffekt. Der<br />

Schwerpunkt sollte dabei auf der Interpretation<br />

der Einstein-Geraden bzw. der einsteinschen Gleichung<br />

liegen, nicht auf formalen Berechnungen.<br />

Die Bestimmung der fundamentalen Naturkonstanten<br />

h kann mit der Gegenfeldmethode (LB S. 11) oder mithilfe<br />

von Leuchtdioden (b beiliegende Folie) erfolgen.<br />

Zumindest eine der beiden Varianten sollte im Unterricht<br />

realisiert werden.<br />

Die h-Bestimmung mit Leuchtdioden ist einfacher. Sie ermöglicht<br />

es darüber hinaus, Kenntnisse der Schüler aus<br />

dem vorhergehenden Unterricht (Wellenlängenbestimmung,<br />

Zusammenhang zwischen Wellenlänge und Frequenz)<br />

zu wiederholen.<br />

Verschiedene Modelle für das licht<br />

Modell lichtstrahl Modell Welle Modell Photon<br />

eignet sich zur<br />

Beschreibung des<br />

Wegs, den Licht<br />

zurücklegt.<br />

Keine Aussage zur<br />

Natur des Lichts<br />

eignet sich zur<br />

Erklärung von<br />

Beugung und<br />

Inter ferenz.<br />

Licht hat Wellencharakter.<br />

eignet sich zur<br />

Erklärung des Fotoeffekts.<br />

Licht hat Teilchencharakter.<br />

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Der Fotoeffekt<br />

Eigenschaften von Quantenobjekten<br />

1. Zur Untersuchung des Fotoeffekts wird die skizzierte Versuchsanordnung genutzt.<br />

Beschreiben Sie anhand der Skizze den Versuchsaufbau und den Ablauf des Versuchs!<br />

2.<br />

Erwartung für den Versuch:<br />

Führen Sie die folgenden Experimente durch und beschreiben Sie jeweils das Ergebnis!<br />

UV-Licht<br />

UV-Licht<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Zinkplatte Elektroskop<br />

Zinkplatte Elektroskop<br />

Licht<br />

rotes<br />

Licht<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Glasplatte<br />

UV-Licht<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

geladene<br />

Zinkplatte<br />

Zinkplatte Elektroskop<br />

Zinkplatte Elektroskop<br />

Ergebnis: Rotes Licht vermag auch bei aus einer Zinkplatte<br />

Elektroskop<br />

Elektronen abzulösen. Mit UV-Licht diese Ablösung auch bei Intensität.<br />

15<br />

ArbEiTSblATT


16 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

ArbEiTSblATT<br />

Der Fotoeffekt<br />

1. Zur Untersuchung des Fotoeffekts wird die skizzierte Versuchsanordnung genutzt.<br />

Beschreiben Sie anhand der Skizze den Versuchsaufbau und den Ablauf des Versuchs!<br />

2.<br />

Eine positiv bzw. negativ geladene Zinkplatte<br />

wird mit unterschiedlichem Licht bestrahlt.<br />

Die Ladung der Platte wird vom Elektroskop<br />

angezeigt.<br />

Erwartung für den Versuch:<br />

Licht kann Energie an die Elektronen einer Metalloberfläche in kontinuierlichen Beträgen<br />

abgeben. Rotes Licht wird bei hinreichender Intensität die Energie für die Ablösung von<br />

Elektronen liefern.<br />

Führen Sie die folgenden Experimente durch und beschreiben Sie jeweils das Ergebnis!<br />

UV-Licht<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

Zinkplatte Elektroskop<br />

Zinkplatte wird nicht entladen.<br />

UV-Licht<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Zinkplatte wird entladen.<br />

Zinkplatte Elektroskop<br />

Licht<br />

rotes<br />

Licht<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Zinkplatte Elektroskop<br />

Zinkplatte wird nicht entladen.<br />

Glasplatte<br />

UV-Licht<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

geladene<br />

Zinkplatte<br />

Zinkplatte Elektroskop<br />

Zinkplatte wird nicht entladen.<br />

Elektroskop<br />

Ergebnis: Rotes Licht vermag auch bei hoher Intensität aus einer Zinkplatte keine<br />

Elektronen abzulösen. Mit UV-Licht gelingt diese Ablösung auch bei geringer Intensität.<br />

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Der äußere lichtelektrische Effekt<br />

Eigenschaften von Quantenobjekten<br />

Die Erscheinung, dass aus der Oberfläche eines Körpers bei Bestrahlung<br />

mit Licht Elektronen austreten können, wird als äußerer lichtelektrischer<br />

Effekt bezeichnet.<br />

2<br />

1<br />

0<br />

–1<br />

–2<br />

− Die Steigung des Graphen ist das plancksche Wirkungsquantum h.<br />

− Der Schnittpunkt des Graphen mit der Abszissenachse ist die Grenzfrequenz<br />

fG .<br />

− Der Schnittpunkt des Graphen mit der Ordinatenachse ergibt den<br />

Betrag der Ablösearbeit WA .<br />

Die Energiebilanz beim äußeren lichtelektrischen Effekt lautet:<br />

h · f = W A + E kin<br />

h plancksches Wirkungsquantum (h = 6,626 · 10 –34 J · s)<br />

f Frequenz des eingestrahlten Lichts<br />

WA Austrittsarbeit (Materialkonstante)<br />

kinetische Energie der herausgelösten Elektronen<br />

E kin<br />

E kin = e · U<br />

in eV<br />

W A<br />

E kin = h · f – W A<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Grenzfrequenz f G<br />

∆f<br />

∆E<br />

∆E<br />

} = h<br />

∆f<br />

Frequenz f<br />

in 10 14 Hz<br />

17<br />

FoliE


18<br />

FoliE<br />

Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

h-bestimmung mit leuchtdioden (lEDs)<br />

Leuchtdioden sind spezielle Dioden, die in Durchlassrichtung betrieben<br />

werden. Sie senden Licht aus, wenn eine bestimmte Mindestspannung<br />

U S anliegt. Ursache für die Energieabgabe ist die Rekombination von<br />

Löchern und beschleunigten Elektronen im Halbleiter.<br />

Experimentell kann man die Kennlinien von Leuchtdioden aufnehmen.<br />

V<br />

100 Ω<br />

A<br />

100<br />

50<br />

0<br />

0<br />

I in mA<br />

Siliciumdiode<br />

rote LED<br />

gelbe LED<br />

grüne LED<br />

weiße LED<br />

Durchlassrichtung<br />

1 U s 3 4 U in V<br />

− Aus den Kennlinien ergibt sich die zum Betrieb erforderliche<br />

Mindestspannung US .<br />

− Die Wellenlänge des Lichts kann den Daten des Herstellers entnommen<br />

oder experimentell bestimmt werden.<br />

− Die Frequenz des Lichts ergibt sich mit f = c<br />

} .<br />

λ<br />

Schaltbrett mit leuchtdioden λ in nm f in 10 14 Hz U S in V<br />

480 6,25 2,60<br />

560 5,35 2,20<br />

590 5,08 2,10<br />

635 4,72 1,95<br />

665 4,51 1,85<br />

950 3,16 1,31<br />

Für die Energiebilanz bei der Spannung U S ergibt sich:<br />

Energie des Elektrons<br />

im Halbleiter<br />

e ∙ U S<br />

=<br />

=<br />

Energie des abgestrahlten<br />

Photons<br />

h ∙ f<br />

Mithilfe dieser Gleichung kann bei bekanntem e, U S und f das<br />

plancksche Wirkungsquantum h berechnet werden.<br />

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Die Experimente zum Fotoeffekt zeigen: Photonen besitzen<br />

Teilchencharakter. Sie können mit einem Teilchenmodell<br />

beschrieben werden. Ihnen kann eine Energie zugeordnet<br />

werden, die nur von der Frequenz bzw. von der<br />

Wellenlänge abhängig ist. Mit zunehmender Frequenz<br />

vergrößert sich die Energie der Photonen. Photonen<br />

des roten Lichts haben eine etwa halb so große Energie<br />

(ca. 1,5 eV) wie Photonen des blauen Lichts (ca. 3,0 eV).<br />

Die Größenordnungen von Energie, Masse und Impuls<br />

eines Photons im sichtbaren Bereich sind im Tafelbild unten<br />

angegeben.<br />

Ein zweiter inhaltlicher Schwerpunkt ist die Behandlung<br />

des Wellencharakters von Elektronen. In Jahrgangsstufe<br />

10 war das bereits Inhalt des <strong>Physik</strong>unterrichts, wobei<br />

dort die Behandlung auf experimenteller und phänomenologischer<br />

Grundlage erfolgte. Zu empfehlen ist<br />

eine Wiederholung der Experimente mit der Elektronenbeugungsröhre.<br />

Dazu kann auch das beiliegende Arbeitsblatt<br />

genutzt werden.<br />

Der neue Aspekt in Klasse 12 besteht darin, dass durch<br />

Einführung der de-Broglie-Wellenlänge eine quantitative<br />

Beschreibung erfolgen kann.<br />

Mit der Geschwindigkeit der Elektronen<br />

v = √ } 2 e ∙ U<br />

} m<br />

(Wiederholung aus Kl. 11) und der de-Broglie-Wellenlänge<br />

λ = h<br />

}<br />

m ∙ v<br />

daraus kann man folgern:<br />

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Energie und impuls eines Photons<br />

Eigenschaften von Quantenobjekten 19<br />

Eine Vergrößerung der Beschleunigungsspannung bedeutet<br />

eine Vergrößerung der Geschwindigkeit und damit<br />

eine Verkleinerung der Wellenlänge. Je kleiner die<br />

Wellenlänge ist, desto enger liegen die Maxima auf dem<br />

Schirm zusammen. Das lässt sich mit einer Elektronenbeugungsröhre<br />

experimentell leicht zeigen.<br />

Quantitative Betrachtungen können z. B. für das Jönsson-Experiment<br />

(b LB S. 22) durchgeführt werden. Dabei<br />

ist allerdings zu empfehlen, mit Beschleunigungsspannungen<br />

U ≤ 2,5 kV zu arbeiten, weil man so unter 10 %<br />

der Vakuumlichtgeschwindigkeit bleibt und damit in<br />

guter Näherung noch nichtrelativistisch arbeiten kann.<br />

Als eine technische Anwendung empfiehlt sich die Behandlung<br />

eines Elektronenmikroskops in einer Bauform,<br />

die gut mit einem Lichtmikroskop verglichen werden<br />

kann. Die beiliegende Folie kann dazu genutzt werden.<br />

Dabei kann das Problem des Auflösungsvermögens A<br />

eines Mikroskops diskutiert werden. Mit A ~ 1<br />

} ergibt sich:<br />

λ<br />

Die Wellenlängen, die Elektronen zugeordnet werden<br />

können, sind wesentlich kleiner als die des sichtbaren<br />

Lichts (λElektron bei U = 2,5 kV: 2,5 ∙ 10 –11 m, λLicht = 500 nm<br />

= 5 ∙ 10 –7 m). Das bedeutet eine Vergrößerung des Auflösungsvermögens<br />

um den Faktor 104 .<br />

Photonen können als Teilchen aufgefasst werden, die sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen.<br />

Ihnen kann eine Energie, eine Masse und ein Impuls zugeordnet werden.<br />

Energie eines Photons Masse eines Photons impuls eines Photons<br />

E = h · f<br />

E =<br />

h · c<br />

}<br />

λ<br />

im sichtbaren Bereich<br />

(1,55 – 3,3 eV)<br />

Aus E = m · c 2 folgt:<br />

m = E<br />

}<br />

c 2 =<br />

h · f<br />

}<br />

c 2<br />

Mit f = c<br />

} erhält man:<br />

λ<br />

m = h · c<br />

} λ<br />

(2,8 · 10 –36 – 5,8 · 10 –36 kg)<br />

Mit p = m · v erhält man<br />

für den Impuls eines<br />

Photon mit v = c:<br />

p = h<br />

}<br />

λ =<br />

h · f<br />

}<br />

c<br />

= E<br />

}<br />

c<br />

(0,8 · 10 –27 – 1,7 · 10 –27 kg · m<br />

} s )<br />

TAFElbilD


20 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

ArbEiTSblATT<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

Die Elektronenbeugungsröhre<br />

Die Skizze zeigt eine Elektronenbeugungsröhre. Beschriften Sie diese Skizze!<br />

U H<br />

Auf dem Schirm kann man Ringe erkennen. Ergänzen Sie die nachfolgenden Sätze!<br />

Das Muster wird von den Elektronen erzeugt. Dafür sprechen die<br />

folgenden Ergebnisse bei der Durchführung des Experiments:<br />

− Erhöht<br />

man die Beschleunigungsspannung, so werden die Durch-<br />

−<br />

messer der Kreise .<br />

Bringt man einen Magneten in die Nähe des Beugungsmusters, so<br />

wird die Ringstruktur .<br />

Im Ergebnis der Untersuchungen kann man formulieren:<br />

U<br />

Katode<br />

Elektronen besitzen auch . Elektronen kann eine<br />

zugeordnet werden, die von der und damit von der<br />

abhängt.<br />

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1.<br />

2.<br />

3.<br />

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Die Elektronenbeugungsröhre – lösung<br />

Eigenschaften von Quantenobjekten<br />

Die Skizze zeigt eine Elektronenbeugungsröhre. Beschriften Sie diese Skizze!<br />

U H<br />

Heizpannung<br />

Beschleunigungsspannung<br />

Auf dem Schirm kann man Ringe erkennen. Ergänzen Sie die nachfolgenden Sätze!<br />

Das Muster wird von den Elektronen erzeugt. Dafür sprechen die<br />

folgenden Ergebnisse bei der Durchführung des Experiments:<br />

− Erhöht<br />

man die Beschleunigungsspannung, so werden die Durch-<br />

−<br />

messer der Kreise kleiner .<br />

Im Ergebnis der Untersuchungen kann man formulieren:<br />

Bringt man einen Magneten in die Nähe des Beugungsmusters, so<br />

wird die Ringstruktur seitlich versetzt .<br />

Elektronen besitzen auch Welleneigenschaften . Elektronen kann eine Wellenlänge<br />

zugeordnet werden, die von der Beschleunigungsspannung und damit von der<br />

Geschwindigkeit der Elektronen abhängt.<br />

U<br />

Katode<br />

Anode<br />

Grafit<br />

Vakuumröhre<br />

Beugungsringe<br />

21<br />

ArbEiTSblATT


22<br />

FoliE<br />

Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

Lichtquelle<br />

Kondensor<br />

Objekt<br />

Objektiv<br />

Zwischenbild<br />

Okular<br />

Auge<br />

lichtmikroskop und Elektronenmikroskop<br />

lichtmikroskop Elektronenmikroskop<br />

Das Objekt wird mit Licht durchstrahlt.<br />

Die Abbildung erfolgt durch<br />

optische Linsen<br />

(Nutzung der Brechung von<br />

Licht).<br />

Es entsteht ein vergrößertes Bild<br />

des Objekts, das mit den Augen<br />

betrachtet oder fotografiert<br />

werden kann.<br />

Meist wird mit 20-facher bis<br />

1000-facher Vergrößerung<br />

gearbeitet.<br />

Das Auflösungsvermögen ist<br />

durch die Wellenlänge des Lichts<br />

begrenzt<br />

(bei blauem Licht: 0,4 µm).<br />

Elektronenquelle<br />

Kondensorspulen<br />

(Magnetlinse)<br />

Objekt<br />

Objektspulen<br />

(Magnetlinse)<br />

Zwischenbild<br />

Projektionsspulen<br />

(Magnetlinse)<br />

Auge<br />

Leuchtschirm<br />

mit Bild, Fotoplatte<br />

Das Objekt wird mit schnell bewegten<br />

Elektronen durchstrahlt.<br />

Die Abbildung erfolgt durch<br />

Magnetlinsen<br />

(Nutzung der Ablenkung von<br />

Elektronen in Magnetfeldern).<br />

Es entsteht ein vergrößertes Bild<br />

des Objekts, das mit den Augen<br />

betrachtet oder fotografiert<br />

werden kann.<br />

Die Vergrößerung ist etwa um<br />

den Faktor 10 3 größer als bei<br />

einem Lichtmikroskop.<br />

Das Auflösungsvermögen ist<br />

durch die Beschleunigungsspannung<br />

begrenzt<br />

(bei 100 kV : 0,3 nm).<br />

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Ein dritter Schwerpunkt ist die Beschreibung des Verhaltens<br />

von Quantenobjekten, das sich deutlich von dem<br />

makroskopischer Objekte und damit von unserem Erfahrungsbereich<br />

unterscheidet. Um diese Unterschiede<br />

herauszuarbeiten, ist es zweckmäßig die Prinzipien der<br />

klassischen <strong>Physik</strong> zunächst noch einmal zu verdeutlichen<br />

(b Folie oben). Laplace formulierte die Grundpositionen<br />

der klassischen <strong>Physik</strong> so:<br />

Wir müssen den jetzigen Zustand des Weltalls als Wirkung<br />

eines früheren und als Ursache des folgenden betrachten.<br />

Ein Dämon möge alle Kräfte der Natur sowie<br />

die Lage und die Geschwindigkeit aller Teilchen, aus denen<br />

die Natur besteht, in einem bestimmten Augenblick<br />

kennen. Könnte er zudem all diese Daten einer Rech-<br />

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Eigenschaften von Quantenobjekten 23<br />

Grundlegende Prinzipien der klassischen <strong>Physik</strong><br />

1. Kausalitätsprinzip: Jede Wirkung beruht auf einer Ursache.<br />

2. Determinismus: Alles Geschehen auf der Welt ist durch kausale<br />

Zusammenhänge in seinem Verlauf unabänderlich bestimmt.<br />

3. objektivierbarkeit: Der beobachtete Naturvorgang läuft unab hängig<br />

und unbeeinflusst von dem Beobachter ab. Das Naturgeschehen ist<br />

objektivierbar. Es lässt sich unabhängig vom Beobachter objektiv beschreiben.<br />

Eigenschaften von Quantenobjekten<br />

Quantenobjekte verhalten sich anders als die makroskopischen<br />

Objekte, mit denen wir es in unserem Erfahrungsbereich zu tun haben:<br />

− Für einzelne Quantenobjekte können Messergebnisse nicht vorhergesagt<br />

werden.<br />

− Für eine große Anzahl von Quantenobjekten kann man Wahrscheinlichkeitsaussagen<br />

treffen und Gesetze formulieren.<br />

− Quantenobjekte können durch den Messprozess gravierend beeinflusst<br />

werden.<br />

− Je bestimmter der Ort x eines Quantenobjekts ist, umso unbestimmter<br />

ist sein Impuls (seine Geschwindigkeit) und umgekehrt. Für<br />

Quantenobjekte gilt die heisenbergsche Unbestimmtheitsrelation:<br />

∆x ∙ ∆p ≥ h<br />

}<br />

4π<br />

nung zugrunde legen, so wäre er fähig, die Bewegung<br />

der größten Körper des Weltalls und der kleinsten Atome<br />

vorherzusagen. Für ihn wäre nichts unbestimmt, Zukunft<br />

und Vergangenheit lägen offen vor ihm.<br />

Die Quantenphysik stellt die Kausalität und die Objektiv<br />

ierbarkeit infrage. Für eine große Anzahl von Quantenobjekten<br />

lassen sich Wahrscheinlichkeitsaussagen treffen.<br />

Damit ist auch die Kausalität wieder hergestellt.<br />

Überzeugend lassen sich die Zusammenhänge am Beispiel<br />

der Interferenz von Licht und von einzelnen Photonen<br />

darstellen (b beiliegende Folie). Eine Gegenüberstellung<br />

von makroskopischen Objekten und Quantenobjekten<br />

(b Folie) ist ebenfalls sehr hilfreich für das Verständnis.<br />

FoliE<br />

FoliE


24<br />

FoliE<br />

Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

Lichtquelle<br />

Quelle für<br />

einzelne<br />

Photonen<br />

Quelle für<br />

einzelne<br />

Photonen<br />

interferenz von licht und von einzelnen Photonen<br />

Doppelspalt Schirm<br />

Doppelspalt Schirm<br />

Doppelspalt CCD-Array<br />

Doppelspalt<br />

CCD-Array<br />

Auf dem Schirm ergeben<br />

sich zwei Häufungsbereiche.<br />

Es entsteht ein<br />

Interferenzmuster mit<br />

Bereichen der Verstärkung<br />

und der Abschwächung.<br />

Bei wenigen Photonen<br />

ergibt sich ein Muster,<br />

aus dem man keinen gesetzmäßigenZusammenhang<br />

erkennen kann.<br />

Bei einer größeren Anzahl<br />

von Photonen ergibt<br />

sich ein typisches<br />

Interferenzmuster, vergleichbar<br />

mit dem von<br />

Licht.<br />

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Eigenschaften von Quantenobjekten<br />

Makroskopische objekte und Quantenobjekte<br />

Quantenobjekte sind die Objekte, mit denen sich die Quantenphysik beschäftigt.<br />

Zu ihnen gehören Elektronen, Photonen, Neutronen, Protonen, Atome und Moleküle.<br />

Sie unterscheiden sich in ihrem Verhalten grundsätzlich von makroskopischen<br />

Objekten.<br />

Makroskopische objekte Quantenobjekte<br />

z. B. Ball, Ziegelstein, Murmel z. B. Elektronen, Photonen, Atome<br />

Makroskopische Objekte bewegen<br />

sich auf Bahnen.<br />

Für ein makroskopisches Objekt kann<br />

man Ort und Impuls im Rahmen der<br />

Grenzen der Messgenauigkeit angeben.<br />

Schickt man ein makroskopisches<br />

Objekt mehrfach durch einen Doppelspalt,<br />

so geht es stets entweder durch<br />

den einen oder durch den anderen<br />

Spalt.<br />

Ein makroskopisches Objekt geht stets<br />

durch genau einen Spalt hindurch.<br />

Man kann vorhersagen, durch welchen<br />

Spalt es geht.<br />

Eine große Anzahl von makroskopischen<br />

Objekten ändert nichts an der<br />

Vorhersagbarkeit des Ergebnisses.<br />

Für makroskopische Objekte sind<br />

keine Quanteneffekte beobachtbar.<br />

m = 1,0 kg, Ortsunschärfe: 1 Atomdurchmesser<br />

(10 –10 m)<br />

Die Unbestimmtheit der Geschwindig-<br />

–25<br />

keit beträgt: ∆v ≥ 5,3 · 10 m<br />

}<br />

s<br />

Quantenobjekte bewegen sich nicht<br />

auf Bahnen.<br />

Je bestimmter der Ort eines Quantenobjekts<br />

ist, desto unbestimmter ist<br />

sein Impuls und umgekehrt.<br />

Schickt man ein Quantenobjekt in großer<br />

Anzahl durch einen Doppelspalt,<br />

so bildet sich auf einem Schirm ein<br />

typisches Interferenzmuster heraus.<br />

Elektronenquelle<br />

Für ein einzelnes Quantenobjekt ist<br />

nicht vorhersagbar, durch welchen<br />

Spalt es geht.<br />

Bei einer großen Anzahl von Quantenobjekten<br />

sind Wahrscheinlichkeitsaussagen<br />

möglich.<br />

Für Quantenobjekte spielen Quanteneffekte<br />

eine entscheidende Rolle.<br />

Elektron: Bei einer Ortsunschärfe von<br />

∆x = 0,0529 nm (bohrscher Radius)<br />

beträgt die Unbestimmtheit der<br />

Geschwindigkeit ∆v ≥ 1 000 km<br />

}<br />

s .<br />

25<br />

FoliE


26 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

Abschließend sei auf ein fachliches Problem aufmerksam<br />

gemacht, das bei Interferenzversuchen mit Licht (Photonen)<br />

eine Rolle spielt, im Unterricht aber meist übergangen<br />

wird. Es geht um die Begründung dafür, was an<br />

einem Detektor registriert wird. Wir betrachten dazu ein<br />

Mach-Zehnder-Interferometer mit einer Lichtquelle L,<br />

zwei Spiegeln, zwei Strahlteilern und zwei Detektoren<br />

(b Skizze).<br />

L<br />

X<br />

Spiegel 1<br />

A<br />

Strahlteiler 1<br />

Bei den Strahlteilern ist wesentlich, dass die Reflexion bei<br />

dem einem Strahlteiler an der Vorderfläche und bei dem<br />

anderen Strahlteiler an der Rückfläche erfolgt (b Skizze).<br />

Zum Detektor 1 gelangt das Licht auf zwei Wegen.<br />

B<br />

Strahlteiler 2<br />

Spiegel 2<br />

Weg A<br />

− Bei der Reflexion an der Vorderfläche von Strahlteiler<br />

1 erfolgt ein Phasensprung von λ<br />

} .<br />

2<br />

− Bei der Reflexion am Spiegel 1 erfolgt ebenfalls ein<br />

Phasensprung von λ<br />

} .<br />

2<br />

− Beim Durchgang durch Strahlteiler 2 erfolgt keine<br />

Phasenänderung.<br />

Weg b<br />

− Beim Durchgang durch Strahlteiler 1 erfolgt keine<br />

Phasenänderung.<br />

− Bei der Reflexion am Spiegel 2 erfolgt ein Phasensprung<br />

von λ<br />

} .<br />

2<br />

− Ebenfalls ein Phasensprung von λ<br />

} erfolgt bei der<br />

2<br />

Reflexion an der Vorderfläche von Strahlteiler 2.<br />

Ein Vergleich beider Wege zeigt: Bei Detektor 1 befindet<br />

sich das Licht, das verschiedene Wege zurückgelegt hat,<br />

in gleicher Phase. Es tritt konstruktive Interferenz auf.<br />

2<br />

1<br />

Analog dazu kann man die Wege des Lichts zu Detektor<br />

2 verfolgen.<br />

Weg A<br />

− Bei der Reflexion an der Vorderfläche von Strahlteiler<br />

1 erfolgt ein Phasensprung von λ<br />

} .<br />

2<br />

− Bei der Reflexion am Spiegel 1 erfolgt ebenfalls ein<br />

Phasensprung von λ<br />

} .<br />

2<br />

− Bei der Reflexion an der Rückfläche von Strahlteiler<br />

2 erfolgt keine Phasenänderung, beim Durchgang<br />

durch den Strahlteiler ebenfalls nicht.<br />

Weg b<br />

− Beim Durchgang durch Strahlteiler 1 erfolgt keine<br />

Phasenänderung.<br />

− Bei der Reflexion am Spiegel 2 erfolgt ein Phasensprung<br />

von λ<br />

} .<br />

2<br />

− Beim Durchgang durch Strahlteiler 2 erfolgt keine<br />

Phasenänderung.<br />

Ein Vergleich beider Wege zeigt hier: Es tritt an Detektor<br />

2 eine Phasendifferenz von λ<br />

} auf. Damit liegt destruk-<br />

2<br />

tive Interferenz vor. Detektor 2 registriert kein Licht.<br />

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4.2<br />

Ein Atommodell der Quantenphysik<br />

Der Weg zu einem modernen Atommodell – genauer, zu<br />

einem Modell für die Atomhülle – kann im Unterricht in<br />

verschiedener Weise gegangen werden.<br />

Eine Möglichkeit besteht darin, zunächst experimentelle<br />

Befunde zu sammeln, die nur mit einem modernen<br />

Atommodell widerspruchsfrei zu erklären sind:<br />

− Leuchtende Gase senden Linienspektren aus. Beim<br />

Durchgang von weißem Licht durch Gase entstehen<br />

Absorptions-Linienspektren.<br />

− Experimente zur Stoßanregung (Franck-Hertz-Versuch)<br />

liefern Hinweise auf diskrete Energieniveaus.<br />

− Die Analyse eines Röntgenspektrums legt die Vermutung<br />

nahe, dass in der Atomhülle diskrete Energieniveaus<br />

existieren.<br />

Mit dem Modell Potenzialtopf lassen sich die Phänomene<br />

deuten, das Orbitalmodell liefert eine anschauliche Deutung<br />

des Atoms.<br />

Die andere Möglichkeit ist im Lehrplan angelegt: Es wird<br />

vom bisherigen Wissen der Schüler über Atome und über<br />

Licht ausgegangen und anschließend mit dem Modell Potenzialtopf<br />

ein Modell eingeführt, das im Verbindung mit<br />

der Schrödingergleichung zu einem tieferen Verständnis<br />

atomarer Vorgänge führt.<br />

–<br />

+<br />

Atomhülle<br />

Atomkern<br />

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Aufbau des Atoms<br />

Ein Atommodell der Quantenphysik 27<br />

Ein Atom besteht aus<br />

−<br />

−<br />

einem positiv geladenen Atomkern<br />

(r ≈ 10 –15 m) mit Protonen und Neutronen,<br />

einer negativ geladenen Atomhülle<br />

(r ≈ 10 –10 m) mit Elektronen.<br />

Seine Masse beträgt 10 –27 – 10 –24 kg.<br />

Bei einem neutralen Atom gilt: Anzahl der Protonen = Anzahl der Elektronen<br />

Für die Massen der Elementarteilchen gilt: m p ≈ m n m e ≈ 1<br />

}<br />

1840 m p (m e vernachlässigbar)<br />

Massenzahl = Protonenzahl (Ordnungszahl) + Neutronenzahl<br />

A = Z + N<br />

Experimentelle Befunde für das quantenphysikalische<br />

Atommodell und Anwendungen dieses Modells werden<br />

nachgestellt.<br />

Wir orientieren uns nachfolgend an der im Lehrplan und<br />

Lehrbuch dargestellten Variante.<br />

In Jahrgangsstufe 9 wurde der Aufbau von Atomen bereits<br />

relativ ausführlich behandelt. Inhalte des Unterrichts<br />

waren:<br />

− die Größe von Atomen,<br />

− der Streuversuch von Rutherford,<br />

− ein elementares Atommodell (Kern-Hülle-Modell),<br />

− Vorgänge im Atom bei der Emission und Absorption<br />

von Licht,<br />

− die Entstehung und Anwendung von Röntgenstrahlung.<br />

Mit Blick auf die inhaltlichen Schwerpunkte der Jahrgangsstufe<br />

12 ist es zweckmäßig, an diesen Kenntnisse<br />

anzuknüpfen. In welcher Form Wiederholungen erfolgen,<br />

sollte die Lehrkraft von der Klassensituation abhängig<br />

machen. Bei der historischen Entwicklung von Atommodellen<br />

(b beiliegende Folie) bieten sich Kurzreferate<br />

zu den einzelnen Modellen an, wobei auf die Nutzbarkeit<br />

und die Grenzen des jeweiligen Modells eingegangen<br />

werden sollte.<br />

TAFElbilD


28<br />

FoliE<br />

Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

Entwicklung der Vorstellungen vom Atom<br />

1860 bis 1900<br />

Untersuchung von Katodenstrahlen<br />

(EugEn goldstEin, PhiliPP lEnard,<br />

J. J. th o m s o n)<br />

1902<br />

Atommodell von J. J. th o m s o n<br />

Positiv geladene „Flüssigkeit“ mit<br />

eingebetteten Elektronen<br />

(Rosinenkuchen-Modell)<br />

1911<br />

Atommodell von ErnEst ruthErford<br />

(Planetenmodell) –<br />

1913<br />

Atommodell von niEls Bo h r<br />

(Schalenmodell)<br />

ab 1925<br />

Quantenmechanisches Atommodell<br />

WErnEr hEisEnBErg<br />

Er W i n schrödingEr<br />

max Bo r n<br />

Katodenstrahlen sind schnell bewegte<br />

Elektronen. Mit den Elektronen<br />

wurde das erste Elementarteilchen<br />

gefunden.<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

+<br />

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–<br />

–<br />

– –<br />

–<br />

–<br />

Dieses Atommodell ist nur mit<br />

mathematischen Mitteln beschreibbar.<br />

Die Elektronen sind<br />

keine Teilchen und bewegen sich<br />

nicht auf Bahnen.<br />

+<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />


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Ein Atommodell der Quantenphysik<br />

Quantenhafte Emission und Absorption von licht<br />

Im bohrschen Atommodell bedeutet die Emission bzw. die Absorption<br />

von Licht den Übergang eines Elektrons von einer Bahn auf eine andere.<br />

Emission eines Photons Absorption eines Photons<br />

Ein Elektron „springt“ von einer<br />

kernferneren auf eine kernnähere<br />

Bahn.<br />

n 2<br />

n 1<br />

E 1<br />

E 2<br />

+<br />

h · f = ∆E<br />

– +<br />

Dabei wird eine Energieportion<br />

ausgesendet (emittiert).<br />

Ein Elektron wird von einer kernnäheren<br />

auf eine kernfernere<br />

Bahn „gehoben“.<br />

n 2<br />

n 1<br />

E 1<br />

E 2<br />

–<br />

h · f = ∆E<br />

Dabei wird eine Energieportion<br />

aufgenommen (absorbiert).<br />

Im quantenmechanischen Atommodell wird von Energieniveaus ausgegangen,<br />

die für die Elektronen in der Atomhülle existieren. Emission<br />

bzw. Absorption bedeutet den Übergang eines Elektrons von einem<br />

Energieniveau auf ein anderes.<br />

E<br />

–<br />

Emission von Photonen Absorption von Photonen<br />

–<br />

∆E<br />

–<br />

–<br />

Photon<br />

Es wird mit Photonen Energie<br />

abgegeben.<br />

E4 E3 E2 E1 E 0<br />

E<br />

–<br />

–<br />

∆E<br />

–<br />

Photon<br />

Es wird mit Photonen Energie<br />

aufgenommen.<br />

Die Energie entspricht einer bestimmten Frequenz f und mit c = λ · f<br />

einer bestimmten Wellenlänge.<br />

–<br />

E4 E3 E2 E1 E 0<br />

29<br />

FoliE


30<br />

FoliE<br />

Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

0<br />

– 0,85<br />

– 1,5<br />

– 3,4<br />

– 13,6<br />

Das Energieniveauschema des Wasserstoffs<br />

− Für ein Wasserstoffatom im Grundzustand ( n = 1) beträgt die Ionisierungsenergie<br />

13,6 eV.<br />

− Die möglichen Übergänge auf ein bestimmtes Niveau sind nach<br />

<strong>Physik</strong>ern benannt (Lyman, Balmer, Paschen, Brackett, Pfund).<br />

− Sichtbares Licht hat Energien zwischen 1,5 eV (langwelliges, rotes<br />

Licht) und 3,3 eV (kurzwelliges, violettes Licht). Das bedeutet:<br />

• Nur einige Spektrallinien der Balmer-Serie liegen im sichtbaren<br />

Bereich.<br />

• Die Linien der Lyman-Serie liegen im ultravioletten Bereich, die der<br />

anderen Serien im infraroten Bereich.<br />

0<br />

– 0,85<br />

– 1,5<br />

– 3,4<br />

E in eV<br />

Lyman-Serie<br />

Balmer-Serie<br />

Paschen-Serie<br />

Ausgewählte Energieniveaus der balmer-Serie<br />

E in eV<br />

H α<br />

(rot)<br />

H β<br />

(grün)<br />

H γ<br />

(blau)<br />

+10,2 eV<br />

H δ<br />

(violett)<br />

H α : λ = 656,28 nm Hγ: λ = 434,05 nm<br />

H β : λ = 486,13 nm H δ : λ = 410,17 nm<br />

+13,6 eV<br />

n = ∞<br />

n = 4<br />

n = 3<br />

n = 2<br />

n = 1<br />

(Grundzustand)<br />

n = ∞<br />

n = 5<br />

n = 4<br />

n = 3<br />

n = 2<br />

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1.<br />

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Das Energieniveauschema des Wasserstoffs<br />

Ein Atommodell der Quantenphysik<br />

Die Skizze zeigt einen Ausschnitt aus dem Energieniveauschema von Wasserstoff.<br />

0<br />

– 0,85<br />

– 1,5<br />

– 3,4<br />

– 13,6<br />

E in eV<br />

Lyman-Serie<br />

Balmer-Serie<br />

Paschen-Serie<br />

Brackett-Serie<br />

(Grundzustand)<br />

a) Erläutern Sie anhand dieses Energieniveauschemas die quantenhafte Emission und Absorption<br />

von Licht!<br />

b) Ergänzen Sie in der Skizze die möglichen Übergänge für die Balmer-Serie (Übergang auf<br />

n = 2) und die Brackett-Serie (Übergang auf n = 4)!<br />

c) Berechnen Sie die Wellenlänge für den Übergang von n = 2 auf n = 1 (Lyman-Serie)! Was kann<br />

man daraus für die übrigen Spektrallinien der Lyman-Serie folgern?<br />

d) Beim Übergang von n = 5 auf n = 2 (Balmer-Serie) wird Licht mit einer Wellenlänge von<br />

434,05 nm abgestrahlt. Ermitteln Sie aus dieser Angabe die Energie, die dem Niveau n = 5<br />

zuzuordnen ist.<br />

n = ∞<br />

n = 4<br />

n = 3<br />

n = 2<br />

n = 1<br />

31<br />

ArbEiTSblATT


32 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

ArbEiTSblATT<br />

1.<br />

Das Energieniveauschema des Wasserstoffs<br />

Die Skizze zeigt einen Ausschnitt aus dem Energieniveauschema von Wasserstoff.<br />

0<br />

– 0,85<br />

– 1,5<br />

– 3,4<br />

– 13,6<br />

E in eV<br />

Lyman-Serie<br />

a) Erläutern Sie anhand dieses Energieniveauschemas die quantenhafte Emission und Absorption<br />

von Licht!<br />

Beim Übergang eines Elektrons in einen energetisch niedrigeren Zustand erfolgt die Emission<br />

eines Photons. Die Absorption eines Photons ist verbunden mit dem Übergang eines Elektrons<br />

in einen energetisch höheren Zustand. Die Energieänderung ΔE ist gleich der Energie h ∙ f<br />

des Photons.<br />

Balmer-Serie<br />

Paschen-Serie<br />

Brackett-Serie<br />

(Grundzustand)<br />

b) Ergänzen Sie in der Skizze die möglichen Übergänge für die Balmer-Serie (Übergang auf<br />

n = 2) und die Brackett-Serie (Übergang auf n = 4)!<br />

c) Berechnen Sie die Wellenlänge für den Übergang von n = 2 auf n = 1 (Lyman-Serie)! Was kann<br />

man daraus für die übrigen Spektrallinien der Lyman-Serie folgern?<br />

ΔE = 10,2 eV<br />

λ = h · c<br />

} ΔE = 6,626 · 10 –34 Js · 3 · 10 8 m<br />

} s<br />

}}<br />

10,2 · 1,6 · 10 –19 J<br />

λ = 1,2 · 10 –7 m = 120 nm<br />

Die betrachtete Linie liegt im ultravioletten<br />

Bereich. Das gilt wegen λ ~ 1<br />

} auch für alle<br />

ΔE<br />

übrigen Linien der Lyman-Serie.<br />

d) Beim Übergang von n = 5 auf n = 2 (Balmer-Serie) wird Licht mit einer Wellenlänge von<br />

434,05 nm abgestrahlt. Ermitteln Sie aus dieser Angabe die Energie, die dem Niveau n = 5<br />

zuzuordnen ist.<br />

8 m<br />

ΔE = 6,626 · 10 –34 Js · 3 · 10 } s<br />

}}<br />

4,3405 · 10 –7 m<br />

ΔE = 4,58 · 10 –19 J = 2,9 eV<br />

n = ∞<br />

n = 4<br />

n = 3<br />

n = 2<br />

n = 1<br />

Mit –3,4 eV für n = 2 erhält man mit<br />

ΔE = 2,9 eV für n = 5 eine Energie von – 0,5 eV.<br />

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Spektren<br />

Ein Atommodell der Quantenphysik<br />

Nach der Art ihrer Entstehung unterscheidet man verschiedene Arten<br />

von Spektren.<br />

glühender fester<br />

oder flüssiger Körper<br />

leuchtendes Gas<br />

bei geringerem Druck<br />

glühender Körper mit<br />

kühlerer Gashülle<br />

Sonne<br />

rot violett<br />

kontinuierliches Spektrum<br />

(Emissionsspektrum)<br />

Linienspektrum<br />

(Emissionsspektrum)<br />

kontinuierliches Spektrum<br />

mit schwarzen Linien<br />

(Absorptionsspektrum)<br />

Wesen der Spektralanalyse (G. r. Kirchhoff und r. W. Bunsen 1860)<br />

Jedes Gas sendet ein charakteristisches Spektrum aus.<br />

Das bedeutet umgekehrt: Wenn man das Spektrum einer Lichtquelle<br />

kennt, kann man darauf schließen, welche<br />

Stoffe zum Leuchten angeregt waren (Emissionsspektrum)<br />

oder welche Stoffe Licht<br />

absorbiert haben (Absorptionsspektrum).<br />

33<br />

FoliE


34<br />

FoliE<br />

Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

E<br />

Spontane und induzierte Emission<br />

Spontane Emission induzierte Emission<br />

∆E<br />

E 1<br />

E 0<br />

Angeregter Zustand besteht nur<br />

ca. 10 –8 s. Die Emission erfolgt<br />

ohne äußere Einwirkung.<br />

Beispiel: glühender Wolframdraht Beispiel: Laser<br />

Aufbau eines lasers<br />

E<br />

∆E<br />

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E 2<br />

E 1<br />

E 0<br />

Angeregter Zustand besteht<br />

mehr als 10 –2 s. Die Emission wird<br />

durch Photonen stimuliert.<br />

Spiegel Energiespeicher (Lasermedium) teildurchlässiger Spiegel<br />

Energiequelle<br />

Laserlicht<br />

Laserlicht unterscheidet sich vom Licht der meisten anderen<br />

Lichtquellen:<br />

− Laserlicht ist nahezu paralleles Licht.<br />

− Laserlicht ist Licht einer Frequenz bzw. einer Wellenlänge (monochromatisches<br />

Licht).<br />

− Die Frequenz (Wellenlänge, Farbe) hängt vom Lasermedium ab.<br />

− Laserlicht kann eine hohe Leistungsdichte von bis zu einigen Megawatt<br />

je Quadratzentimeter haben.


Mit dem Energieniveauschema verfügen die Schüler über<br />

eine anschauliche Deutung der energetischen Verhältnisse<br />

in der Atomhülle. Wie diese Energieniveaus zustande<br />

kommen, bleibt allerdings offen. Den Ansatz dafür<br />

bietet die Schrödingergleichung, deren <strong>Lösungen</strong> für<br />

ein Elektron im Potenzialtopf anschaulich verdeutlicht<br />

werden. Dabei sollte immer wieder klargestellt werden:<br />

Bei dem Potenzialtopf handelt es sich um ein stark vereinfachtes<br />

Modell, mit dem man das Vorhandensein diskreter<br />

Energieniveaus erklären kann. Bei Berechnungen<br />

erhält man Ergebnisse, die mit der Realität nicht übereinstimmen.<br />

Für das methodische Herangehen bieten sich unterschiedliche<br />

Varianten an:<br />

− Es wird von Analogienexperimenten ausgegangen,<br />

bei denen sich Objekte in stabilen Zuständen befinden.<br />

Das sind zum Beispiel lineare stehende Wellen<br />

(Experimente mit Saiten) oder zweidimensionale stehende<br />

Wellen (chladnische Klangfiguren). Anschließend<br />

wird ein Modell mitgeteilt, mit dem man stationäre<br />

Zustände von Elektronen in der Atomhülle<br />

beschreiben kann.<br />

−<br />

Es wird von der Schrödingergleichung ausgegangen<br />

und die <strong>Lösungen</strong> diese Gleichung für den Potenzialtopf<br />

erläutert. Die <strong>Lösungen</strong> ergeben stabile Zustände,<br />

die als stehende Wellen oder als Aufenthaltswahrscheinlichkeiten<br />

(Orbitale) gedeutet werden<br />

können. Analogieexperimente (schwingende Saiten,<br />

chladnische Klangfiguren) bieten eine gewisse Veranschaulichung<br />

für das eingeführte Modell.<br />

Egal, welchen Weg man geht. Den Schülern sollten drei<br />

Sachverhalte immer wieder bewusst gemacht werden:<br />

− Es wird mit Modellen gearbeitet, die nicht identisch<br />

sind mit der Realität. Potenzialtöpfe oder Orbitale<br />

sind Vorstellungen über die Atomhülle.<br />

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−<br />

−<br />

Ein Atommodell der Quantenphysik 35<br />

Die mathematische Beschreibung von Atomen mithilfe<br />

der Schrödingergleichung ist so genau, dass sie<br />

mit der Realität gut übereinstimmt und vielfältige<br />

Anwendungen ermöglicht.<br />

Das Modell linearer Potenzialtopf eignet sich gut, um<br />

die diskreten Energieniveaus für das Elektron in der<br />

Atomhülle zu erklären. Man beachte aber: Die tatsächlichen<br />

Energiewerte werden von dem Modell nur<br />

schlecht beschrieben.<br />

Mitunter helfen Analogien, um die relativ unanschaulichen<br />

Sachverhalte der Quantenphysik zu verdeutlichen.<br />

Eine solche Analogie ist bei der Folie auf der nachfolgenden<br />

Seite genutzt – der Vergleich des newtonschen<br />

Grundgesetzes mit der Schrödingergleichung.<br />

Die grafischen <strong>Lösungen</strong> der Schrödingergleichung sind<br />

im Lehrbuch und auf der Folie (b S. 37) dargestellt. Im<br />

Zentrum des Unterrichts sollte die Interpretation der<br />

Schaubilder stehen:<br />

− Die Eigenfunktionen beschreiben die stationären Zustände<br />

des Elektrons im Wasserstoffatom im Modell<br />

des Potenzialtopfs. Zweckmäßig ist hier ein Vergleich<br />

mit den Eigenschwingungen einer Saite, so wie er im<br />

Lehrbuch auf Seite 53 zu finden ist. Dabei ist allerdings<br />

zu beachten, dass die Analogie Grenzen hat:<br />

Eine Saite schwingt zwischen den Knotenpunkten hin<br />

und her. Elektronenzustände dagegen sind stationär.<br />

−<br />

−<br />

Die Quadrate der Eigenfunktionen sind ein Maß für<br />

die Wahrscheinlichkeit, das Elektron im betreffenden<br />

Raum nachzuweisen.<br />

Diese Aufenthaltswahrscheinlichkeit lässt sich auch in<br />

Form von „Wolken“ darstellen, die unterschiedliche<br />

Formen haben können und deren Dichte nach außen<br />

hin abnimmt. Sie werden als Orbitale bezeichnet.


36<br />

FoliE<br />

Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

Die Schrödingergleichung<br />

Die Schrödingergleichung ist die Grundgleichung der Quantenphysik,<br />

ähnlich wie das newtonsche Grundgesetz F = m ∙ a Grundgleichung der<br />

klassischen Mechanik ist.<br />

Klassische Mechanik Quantenphysik<br />

Grundgleichung:<br />

Newtonsches Grundgesetz<br />

F = m ∙ a<br />

Das Verhalten eines Körpers wird<br />

durch die Summe der auf ihn<br />

wirkenden Kräfte bestimmt.<br />

Als Lösung ergibt sich eine Bahnkurve,<br />

die im einfachsten Fall in<br />

x-Richtung verläuft.<br />

x ist der Ort des Körpers zur<br />

Zeit t.<br />

Grundgleichung:<br />

Schrödingergleichung<br />

(allgemeine Form)<br />

Das Verhalten eines Elektrons<br />

der Atomhülle wird durch das<br />

Potenzial bestimmt, in dem sich<br />

das Elektron befindet.<br />

Als Lösung ergibt sich eine<br />

Eigenfunktion, die im einfachsten<br />

Fall des linearen<br />

Potenzialtopfs die stationären<br />

Zustände eines Elektrons verdeutlicht.<br />

Ψ n (x) ist die Eigenfunktion für<br />

das Elektron.<br />

Die zeitunabhängige Schrödingergleichung für ein Elektron im<br />

linearen Potenzialtopf mit unendlich hohen Wänden lautet:<br />

– h2<br />

}<br />

8 π 2 · m · Ψ n " (x) = E n · Ψ n (x)<br />

Als <strong>Lösungen</strong> dieser Differenzialgleichung erhält man die Funktionen:<br />

Ψn (x) ~ sin x · n · π<br />

( }<br />

L )<br />

Als Energien für das Elektron im Potenzialtopf ergeben sich:<br />

E n = h2<br />

}<br />

8 m · L 2 · n2 n = 1, 2, 3, ...<br />

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Ein Atommodell der Quantenphysik<br />

lösungen der Schrödingergleichung für ein Elektron im<br />

linearen Potenzialtopf mit unendlich hohen Wänden<br />

Die lösungen der Schrödingergleichung sind Eigenfunktionen Ψ n (x).<br />

Sie beschreiben die stationären Zustände des Elektrons.<br />

Ψ1 (x) ~ sin x · π<br />

( } L )<br />

0 L<br />

x<br />

Ψ2 (x) ~ sin x · 2 π ( }<br />

L )<br />

0 L<br />

x<br />

Ψ3 (x) ~ sin x · 3 π ( }<br />

L )<br />

0 L<br />

Das Quadrat der jeweiligen Eigenfunktion 3Ψ n (x)4 2 ist ein Maß für die<br />

Wahrscheinlichkeit (Aufenthaltswahrscheinlichkeit), ein Elektron im betreffenden<br />

Raumbereich nachzuweisen.<br />

[Ψ1 (x)] 2 ~ x · π<br />

3sin ( } L ) 4 2<br />

0 L<br />

x<br />

[Ψ2 (x)] 2 ~ x · 2 π<br />

3sin ( } L ) 4 2<br />

0 L<br />

x<br />

[Ψ3 (x)] 2 ~ x · 3 π<br />

3sin ( } L ) 4 2<br />

0 L<br />

Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit lässt sich auch mithilfe von<br />

„Wolken“ unterschiedlicher Dichte darstellen.<br />

Je größer ihre Dichte an einem Ort ist, desto größer ist die Aufenthaltswahrscheinlichkeit<br />

des Elektrons an diesem Ort.<br />

x<br />

x<br />

x<br />

0 L 0 L 0 L<br />

x<br />

x<br />

37<br />

FoliE


38 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

FoliE<br />

Das Modell linearer Potenzialtopf liefert eine Erklärung<br />

für die diskreten Energieniveaus des Elektrons eines Wasserstoffatoms.<br />

Die <strong>Lösungen</strong> der Schrödingergleichung<br />

für diesen Fall haben die gleiche Form wie stehende<br />

Wellen bei maximaler Auslenkung. Das legt die Analogie<br />

zwischen den Eigenschwingungen einer Saite und den<br />

Eigenfunktionen im linearen Potenzialtopf nahe, so wie<br />

es im Lehrbuch auf Seite 53 dargestellt ist. Dabei ist aber<br />

zu beachten, dass diese Analogie Grenzen hat: Eine Saite<br />

schwingt zwischen den Knotenpunkten hin und her. Dagegen<br />

sind die Elektronenzustände stationär.<br />

Nun sind allerdings Atome dreidimensionale Gebilde.<br />

Daraus ergibt sich die Frage, wie man sich die Atomhülle<br />

räumlich vorstellen kann.<br />

Auch hier können Analogiebetrachtungen nützlich sein,<br />

indem man von den bisher betrachteten eindimensionalen<br />

Bewegungen zu zweidimensionalen Bewegungen<br />

übergeht. Das Analogon sind schwingende Platten, bei<br />

denen die Bereiche, die nicht mit schwingen, als Linien<br />

sichtbar werden, wenn man die schwingende Platte vorher<br />

mit feinem Sand gestreut hat. Diese chladnischen<br />

Klangfiguren sind zweidimensionale stehende Wellen<br />

(b Folie auf der nächsten Seite). Das Analogon dazu in<br />

der Quantenphysik sind strukturierte Oberflächen, die<br />

von der Form her chladnischen Klangfiguren ähneln<br />

(b Folie auf der nächsten Seite).<br />

Für den dreidimensionalen Potenzialtopf gibt es kein<br />

einfaches mechanisches Analogon. Eine Vorstellung erhält<br />

man mit den Orbitalen, die beim Wasserstoff im einfachsten<br />

Fall kugelförmig beziehungsweise hantelförmig<br />

sind (b LB S. 65).<br />

Diese beiden Varianten lassen sich gut mit einem Luftballon<br />

veranschaulichen: Der Grundzustand ist der kugelförmige<br />

Luftballon, der angeregte Zustand der zu einer<br />

Hantel umgeformte Luftballon, der bei etwas Geschick<br />

nach kurzer Zeit von selbst wieder in den Grundzustand<br />

„zurückspringt“.<br />

Eigenschwingungen einer Saite und Eigenfunktionen<br />

im Potenzialtopf<br />

Eigenschwingungen<br />

einer Saite<br />

λ 1 = 2 L ; f 1 = 100 Hz λ 1 = 2 L<br />

λ 1 = 2 L ; f 1 = 100 Hz<br />

λ 1 = 2 L ; f 1 = 100 Hz<br />

λ 1 = 2 L ; f 1 = 100 Hz<br />

λ 2 = L ; f 2 = 200 Hz<br />

λ3 = 2 L<br />

} 3 ; f3 = 300 Hz<br />

Eigenfunktionen<br />

im Potenzialtopf<br />

E 1 =<br />

h 2<br />

}<br />

8 m · L 2<br />

Ψ 1 (x)<br />

λ2 = L ; f2 = 200 Hz λ2 = L<br />

Ψ (x) Ψ (x)<br />

1 2<br />

λ 2 = L ; f 2 = 200 Hz<br />

λ 2 = L ; f 2 = 200 Hz<br />

2 L<br />

0 L<br />

E 2 =<br />

x<br />

h 2<br />

}<br />

8 m L 2 · 4<br />

λ3 = 2 L<br />

} 3 ; f λ 3 = 300 Hz<br />

3 = } 3 ; f3 = 300 Hz λ3 =<br />

Ψ (x) Ψ (x)<br />

} 2<br />

Ψ (x)<br />

1 2 3<br />

λ3 = 2 L<br />

} 3 ; f3 = 300 Hz<br />

0 L<br />

x<br />

0 L<br />

E 3 =<br />

x<br />

3 L<br />

h 2<br />

}<br />

8 m · L 2 · 9<br />

x<br />

0 L 0<br />

x<br />

0 L 0<br />

x<br />

0 L<br />

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Ein Atommodell der Quantenphysik<br />

Chladnische Klangfi guren und Verteilung von Elektronen<br />

in einem Quantenpferch<br />

In einer Ebene (im Zweidimensionalen) erhält man zweidimensionale<br />

stehende Wellen (Dichteverteilungen) mit Knotenlinien. Das sind Orte,<br />

die nicht schwingen.<br />

randbedingungen Quadratische Platte Kreisförmige Platte<br />

Chladni-Figuren<br />

(die weißen Linien<br />

sind die Knotenlinien)<br />

Verteilung von<br />

Elektronen in einem<br />

Quantenpferch<br />

(die dunkleren<br />

Bereiche sind die<br />

Knoten linien.)<br />

Diese Verteilung<br />

der Elektronen hat<br />

Ähnlichkeit mit den<br />

beiden direkt darüber<br />

abgebildeten<br />

Chladni -Figuren.<br />

Diese Verteilung hat<br />

radiale Knotenlinien<br />

und entspricht damit<br />

der rechten Chladni-<br />

Figur direkt<br />

darüber.<br />

39<br />

FoliE


40 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

ArbEiTSblATT<br />

Das Wasserstoffatom<br />

1. Wasserstoff ist das Element mit der Ordnungszahl 1 im Periodensystem<br />

der Elemente. Beschreiben Sie seinen Aufbau!<br />

Fertigen Sie dazu eine Skizze an!<br />

2. Die Emission beziehungsweise Absorption eines Photons kann mit dem Energie niveauschema des<br />

Wasserstoffs erklärt werden. Geben Sie diese Erklärung!<br />

– 0,85<br />

– 1,5<br />

– 3,4<br />

– 13,6<br />

3. Die Emissionen eines Photons durch die Atomhülle bewirkt eine<br />

Änderung der Form des Orbitals.<br />

a) Beschreiben Sie das für den Übergang von E1 (1. angeregter<br />

Zustand) zu E0 (Grundzustand)!<br />

E in eV<br />

b) Die Energien für einige Energieniveaus in der Atomhülle des Wasserstoffatoms sind in der<br />

Skizze bei Aufgabe 2 angegeben. Welche Frequenz bzw. Wellenlänge kann einem Photon<br />

zugeordnet werden, wenn das Elektron von E3 auf E1 übergeht?<br />

c) Im Grundzustand ist das Orbital des Wasserstoffatoms eine Kugel, deren Dichte nach au-<br />

ßen hin abnimmt. Was kann man daraus für das Elektron in der Hülle des Wasserstoffatoms<br />

ableiten?<br />

E 2<br />

E 1<br />

E 0<br />

E3 E2 © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de<br />

E 1<br />

E 0


© Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de<br />

Das Wasserstoffatom<br />

1. Wasserstoff ist das Element mit der Ordnungszahl 1 im Periodensystem<br />

der Elemente. Beschreiben Sie seinen Aufbau!<br />

Fertigen Sie dazu eine Skizze an!<br />

Ein Wasserstoffatom besitzt ein Elektron in der Atomhülle und ein<br />

Proton im Atomkern.<br />

Sein Atomradius beträgt 5,3 ∙ 10 –11 m (bohrscher Radius).<br />

Ein Atommodell der Quantenphysik<br />

2. Die Emission beziehungsweise Absorption eines Photons kann mit dem Energie niveauschema des<br />

Wasserstoffs erklärt werden. Geben Sie diese Erklärung!<br />

Geht ein Elektron von einem energetisch höheren<br />

Zustand in einem energetisch niedrigeren Zustand über,<br />

so wird ein Photon der Energie ΔE = h ∙ f emittiert.<br />

Bei der Absorption wird ein Elektron in einen<br />

energetisch höheren Zustand „gehoben“.<br />

– 0,85<br />

– 1,5<br />

– 3,4<br />

– 13,6<br />

3. Die Emissionen eines Photons durch die Atomhülle bewirkt eine<br />

Änderung der Form des Orbitals.<br />

a) Beschreiben Sie das für den Übergang von E1 (1. angeregter<br />

Zustand) zu E0 (Grundzustand)!<br />

Beim Übergang von E 1 zu E 0 wird die Energie ΔE = E 0 – E 1 frei<br />

gesetzt. Das hantelförmige Orbital des angeregten Zustands<br />

ändert sich zu einem kugelförmigen Orbital im Grundzustand.<br />

E in eV<br />

b) Die Energien für einige Energieniveaus in der Atomhülle des Wasserstoffatoms sind in der<br />

Skizze bei Aufgabe 2 angegeben. Welche Frequenz bzw. Wellenlänge kann einem Photon<br />

zugeordnet werden, wenn das Elektron von E3 auf E1 übergeht?<br />

ΔE = h · f = 2,55 eV<br />

f = ΔE<br />

}<br />

h<br />

f = 2,55 eV · 1,6 · 10–19 J<br />

}}<br />

6,626 · 10 –34 J · s = 6,2 · 1014 Hz<br />

c) Im Grundzustand ist das Orbital des Wasserstoffatoms eine Kugel, deren Dichte nach au-<br />

ßen hin abnimmt. Was kann man daraus für das Elektron in der Hülle des Wasserstoffatoms<br />

ableiten?<br />

Die Dichte des Orbital als ist ein Maß für die Wahrscheinlichkeit, das Elektron bei einer Ort s-<br />

messung in einem kleinen Raumbereich nachzuweisen.<br />

Aus c = λ · f ergibt sich<br />

λ = c<br />

}<br />

f<br />

3 · 108 m<br />

} s<br />

λ = }<br />

6,2 · 1014 = 484 nm<br />

Hz<br />

E 2<br />

E 1<br />

E 0<br />

–<br />

+<br />

E3 E2 E 1<br />

E 0<br />

41<br />

ArbEiTSblATT


42 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

FoliE<br />

Beim Ausblick auf Mehrelektronensysteme verlangt der<br />

Lehrplan eine Charakterisierung der Elektronenzustände<br />

durch Quantenzahlen, die Behandlung des Pauli-Prinzips<br />

und die Deutung des Periodensystems der Elemente<br />

mithilfe von Quantenzahlen. Die betreffenden Zusammenhänge<br />

sind im Lehrbuch, Seite 65–70, ausführlich<br />

dargestellt. Es sei deshalb nur auf folgende Sachverhalte<br />

aufmerksam gemacht:<br />

−<br />

−<br />

Für einen bestimmten Anregungszustand n gibt es<br />

stets n2 <strong>Lösungen</strong> der Schrödingergleichung. Unter<br />

Hinzunahme der Spinquantenzahl kommt man auf<br />

2n2 Kombinationen.<br />

Das Pauli-Prinzip kann unterschiedlich formuliert werden.<br />

Ausreichend ist für die Jahrgangsstufe 12 ist eine<br />

auf das Elektron in der Atomhülle bezogene Formulierung.<br />

Die Verallgemeinerung des Pauli-Prinzips ist<br />

an dieser Stelle nicht erforderlich.<br />

Abschließend orientiert der Lehrplan auf experimentelle<br />

Befunde und auf Anwendungen zum quantenphysikalischen<br />

Atommodell. Dabei sollten an die Schüler folgende<br />

erkenntnistheoretisch wichtige Aussagen herangetragen<br />

werden:<br />

Das Pauli-Prinzip<br />

In einem Atom können zwei Elektronen nicht gleichzeitig in allen<br />

Quantenzahlen übereinstimmen.<br />

n = 1 : 2 n 2 = 2 Kombinationen anderer<br />

Quantenzahlen<br />

n = 2 : 2 n 2 = 8 Kombinationen anderer<br />

Quantenzahlen<br />

n = 3 : 2 n 2 = 18 Kombinationen anderer<br />

Quantenzahlen<br />

−<br />

−<br />

Die Güte einer Theorie, hier der Vorstellungen über<br />

den Bau der Atomhülle, zeigt sich darin, ob experimentelle<br />

Befunde mit der Theorie erklärt werden<br />

können.<br />

Sie zeigt sich auch darin, dass Anwendungen, die auf<br />

dieser Theorie basieren, funktionieren.<br />

Beides kann man für das quantenphysikalische Atommodell<br />

bejahen. Beispiele für experimentelle Befunde sind<br />

der Franck-Hertz-Versuch und das Röntgenspektrum, als<br />

Anwendungen seien exemplarisch die Spektroskopie und<br />

der Laser genannt. Alle diese Inhalte sind im Lehrbuch<br />

relativ ausführlich dargestellt. Im Unterricht oder für die<br />

häusliche Arbeit können auch die beiliegenden Arbeitsblätter<br />

eingesetzt werden.<br />

maximal 2 Elektronen<br />

in der K-Schale<br />

maximal 8 Elektronen<br />

in der L-Schale<br />

maximal 18 Elektronen<br />

in der M-Schale<br />

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Ein Atommodell der Quantenphysik<br />

Zustände der Atomhülle und Quantenzahlen<br />

Die Energieniveaus in der Atomhülle hängen von einer Zahl n mit<br />

n = 1, 2, 3, ... ab. Für das Wasserstoffatom gilt:<br />

E n = –13,6 eV · 1<br />

}<br />

n 2<br />

E n = – R H · h · c · 1<br />

}<br />

n 2<br />

Für n = 1 ergibt sich der Grundzustand, für n = 2 der erste angeregte<br />

Zustand usw.<br />

Für die verschiedenen energetischen Zustände erhält man unterschiedliche<br />

Orbitale.<br />

orbitale für n = 1 orbitale für n = 2<br />

z<br />

x<br />

y<br />

z<br />

x<br />

y<br />

Knotenfläche<br />

z<br />

x<br />

y<br />

Knotenfläche<br />

z<br />

x<br />

Knotenfläche<br />

Die geometrischen Eigenschaften der Orbitale lassen sich durch Zahlen<br />

charakterisieren, die man Quantenzahlen nennt.<br />

Quantenzahl bedeutung mögliche Werte<br />

Hauptquanten- kennzeichnet im Wesent- n = 1, 2, 3, ...<br />

zahl n<br />

lichen das jeweilige Energieniveau<br />

des Elektrons<br />

der Hülle.<br />

Nebenquanten- kennzeichnet die Anzahl l = 0, 1, 2, ..., n – 1<br />

zahl l<br />

der Knotenfl ächen im (s, p, d, f )<br />

(Bahndrehimpulsquantenzahl)<br />

Orbital.<br />

Magnetquan- kennzeichnet Orbitale mit m = – l, ..., –1, 0, 1, ..., + l<br />

tenzahl m gleichem n und l nach der<br />

Orientierung im Raum.<br />

Spinquantenzahl<br />

s<br />

beschreibt die Richtung<br />

der Eigenrotation des<br />

Elektrons, hat aber keinen<br />

Einfl uss auf die Form des<br />

Orbitals.<br />

s = + 1<br />

} , –<br />

2 1<br />

} 2<br />

y<br />

43<br />

FoliE


44 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

ArbEiTSblATT<br />

1.<br />

Der Franck-Hertz-Versuch<br />

Einen wichtigen experimentellen Beleg für das quantenphysikalische Atommodell liefert der<br />

Franck-Hertz-Versuch. Informieren Sie sich über das Leben und das Wirken von J. franck und<br />

G. hErtz! Bereiten Sie dazu eine kurze Präsentation vor!<br />

2. Die Skizze zeigt eine Frank-Hertz-Röhre.<br />

Beschreiben Sie kurz Versuchssaufbau und<br />

Versuchsdurchführung!<br />

Gitter<br />

Hg-Atom<br />

Katode – Anode<br />

–<br />

–<br />

V<br />

U I<br />

3. Das Bild zeigt den Versuchsaufbau, das Diagrammen den Zusammenhang zwischen U und I.<br />

Wie ist das Ergebnis des Experiments zu deuten?<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

I in mA<br />

0 5 10<br />

~1 V<br />

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15<br />

A<br />

– +– +<br />

U in V


1.<br />

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Der Franck-Hertz-Versuch<br />

Ein Atommodell der Quantenphysik<br />

Einen wichtigen experimentellen Beleg für das quantenphysikalische Atommodell liefert der<br />

Franck-Hertz-Versuch. Informieren Sie sich über das Leben und das Wirken von J. franck und<br />

G. hErtz! Bereiten Sie dazu eine kurze Präsentation vor!<br />

2. Die Skizze zeigt eine Frank-Hertz-Röhre.<br />

Beschreiben Sie kurz Versuchssaufbau und<br />

Versuchsdurchführung!<br />

Eine evakuierte Röhre enthält eine geringe<br />

Menge Quecksilber. Von der Katode werden<br />

Elektronen emittiert und in Richtung Gitter<br />

beschleunigt. Die maximale kinetische Energie<br />

der Elektronen hängt von der Spannung U ab.<br />

Gitter<br />

Hg-Atom<br />

Katode – Anode<br />

–<br />

–<br />

V<br />

U I<br />

Nach Durchlaufen des Gitters befinden sich die Elektronen in einem Gegenfeld.<br />

Die Stromstärke I ist ein Maß dafür, wie viele Elektronen zur Anode gelangen.<br />

Versuchsdurchführung: Die Beschleunigungsspannung U wird kontinuierlich vergrößert,<br />

die Stromstärke I gemessen. Der Zusammenhang zwischen U und I wird grafisch dargestellt.<br />

3. Das Bild zeigt den Versuchsaufbau, das Diagrammen den Zusammenhang zwischen U und I.<br />

Wie ist das Ergebnis des Experiments zu deuten?<br />

I in mA<br />

0 5 10<br />

~1 V<br />

– +– +<br />

U in V<br />

Es gilt zunächst I ~ U. Erreicht die Energie der Elektronen einen bestimmten Wert, dann nehmen<br />

Quecksilberatome Energie von Elektronen auf. Diese gelangen nicht mehr bis zur Anode.<br />

Die Stromstärke sinkt. Bei weiterer Vergrößerung von U steigt die Stromstärke zunächst an,<br />

bis man wieder in einem Bereich kommt, in dem Quecksilberatome Energie aufnehmen.<br />

30<br />

20<br />

10<br />

A<br />

0<br />

15<br />

45<br />

ArbEiTSblATT


46 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

ArbEiTSblATT<br />

Das röntgenspektrum<br />

1. Röntgenstrahlung lässt sich mit einer Röntgenröhre erzeugen. Dabei erhält man ein Spektrum<br />

der Röntgenstrahlung.<br />

a)<br />

b)<br />

U B<br />

– –<br />

–<br />

– –<br />

Metallanode<br />

Röntgenstrahlung<br />

Elektronen<br />

Glühkatode<br />

Intensität der Strahlung<br />

Bremspektrum<br />

charakteristisches<br />

Spektrum<br />

Röntgenspektrum<br />

einer<br />

Kupferkatode<br />

Bremspektrum<br />

λG λ in 10 –10 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5<br />

m<br />

Beschreiben und erklären Sie die Entstehung von Röntgenstrahlung!<br />

Geben Sie eine Erklärung für das charakteristische Spektrum!<br />

Bei<br />

c) λ =1,5 ∙ 10 –10 m erhält man bei einer Kupferanode ein ausgeprägtes Maximum.<br />

Welche Frequenz und welche Energie kann einem Röntgenphoton dieser Wellenlänge<br />

zugeordnet werden?<br />

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Das röntgenspektrum<br />

Ein Atommodell der Quantenphysik<br />

1. Röntgenstrahlung lässt sich mit einer Röntgenröhre erzeugen. Dabei erhält man ein Spektrum<br />

der Röntgenstrahlung.<br />

a)<br />

b)<br />

U B<br />

– –<br />

–<br />

– –<br />

Metallanode<br />

Röntgenstrahlung<br />

Elektronen<br />

Glühkatode<br />

Intensität der Strahlung<br />

Bremspektrum<br />

charakteristisches<br />

Spektrum<br />

Röntgenspektrum<br />

einer<br />

Kupferkatode<br />

Bremspektrum<br />

λG λ in 10 –10 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5<br />

m<br />

Beschreiben und erklären Sie die Entstehung von Röntgenstrahlung!<br />

In einer Vakuumröhre werden Elektronen von einer Glühkatode emittiert, im elektrischen<br />

Feld zwischen Katode und Anode beschleunigt und beim Auftreffen auf die Anode stark<br />

abgebremst. Wenn Elektronen stark abgebremst werden, entsteht elektromagnetische<br />

Strahlung, im gegebenen Fall Röntgenstrahlung (Bremsspektrum).<br />

Geben Sie eine Erklärung für das charakteristische Spektrum!<br />

Trifft ein schnelles Elektron auf die Anode, dann wird es abgebremst, kann aber auch tief in<br />

die Hülle eines Atoms der Anode eindringen und dabei ein Elektron aus einer inneren Schale<br />

„herausstoßen“. Dieser freie Platz wird durch ein äußeres Elektron sofort wieder besetzt.<br />

Bei diesem Elektronenübergang wird Energie frei. Ein Röntgenphoton mit dieser Energie<br />

wird abgegeben.<br />

c) Bei λ =1,5 ∙ 10 –10 m erhält man bei einer Kupferanode ein ausgeprägtes Maximum.<br />

Welche Frequenz und welche Energie kann einem Röntgenphoton dieser Wellenlänge<br />

zugeordnet werden?<br />

c = λ · f<br />

f = c<br />

}<br />

λ<br />

3 · 108 m<br />

} s<br />

f = }<br />

1,5 · 10 –10 m = 2 · 1018Hz E = h · f<br />

E = 6,626 · 10 –34 J · s · 2 · 10 18 Hz<br />

E = 13,3 · 10 –16 J = 8,3 keV<br />

47<br />

ArbEiTSblATT


48 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

TAFElbilD<br />

4.3<br />

Strukturuntersuchungen zum<br />

Aufbau der Materie<br />

In diesem Lehrplanabschnitt geht es um drei inhaltliche<br />

Schwerpunkte. Die Schüler sollen<br />

− erkennen, dass die entscheidende Methode bei der<br />

Untersuchung von Strukturen im Mikrobereich die<br />

Wechselwirkungen der Materie mit geeigneten Teilchen<br />

und die Auswertung dieser Wechselwirkungen<br />

ist,<br />

− viele der bisher bekannten Teilchen strukturiert sind<br />

und sich aus noch kleineren Teilchen zusammensetzen,<br />

− ein Standardmodell der Teilchenphysik entwickelt<br />

wurde, in dem alle Erkenntnisse der modernen Teilchenphysik<br />

zusammengefasst sind.<br />

Auch hier ist zu beachten, dass die Behandlung nicht<br />

voraussetzungslos erfolgt:<br />

In Jahrgangsstufe 9 wurde bereits der Streuversuch von<br />

ruthErford behandelt und Hinweise zu Quarks sowie<br />

zu Teilchenbeschleunigern gegeben. In Jahrgangsstufe<br />

11 war die Bewegung von geladenen Teilchen in elektrischen<br />

und magnetischen Feldern sowie die quantitative<br />

Beschreibung dieser Bewegungen ein Schwerpunkt.<br />

Als Ausgangspunkt können zunächst die wichtigsten bereits<br />

bekannten Erkenntnisse über das Atom zusammengestellt<br />

werden (b Tafelbild unten).<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Negativ geladene Atomhülle mit Elektronen<br />

(e = 1,6 ∙ 10 –19 C)<br />

Aufbau eines Atoms<br />

Positiv geladener Atomkern mit Protonen und<br />

–<br />

Neutronen +<br />

Massenzahl = Protonenzahl + Neutronenzahl<br />

A = Z + N<br />

Die Massen von Proton und Neutron sind etwa gleich<br />

groß und betragen 1,67 ∙ 10 –27 kg.<br />

Das ist 1 840-mal mehr als die Masse eines Elektrons.<br />

Daran könnte sich die Frage anschließen: Wie kann man<br />

etwas untersuchen, was man nicht sehen beziehungsweise<br />

nicht direkt beobachten kann?<br />

Eine Diskussion dazu kann zunächst von Beispielen aus<br />

dem makroskopischen Bereich ausgehen, etwa:<br />

− Wie kann man die Wirkungen eines Geschosses ermitteln?<br />

− Wie lässt sich die Energie eines Laserstrahl bestimmen?<br />

− Was ist ein Maß für die Wirksamkeit der Bremsen<br />

eines Autos?<br />

Das Ergebnis der Diskussion ist: Es wird immer etwas für<br />

uns Zugängliches beobachtet oder gemessen. Daraus<br />

wird auf Eigenschaften eines Objekts geschlossen.<br />

Völlig analog geht man im mikroskopischen Bereich und<br />

im Bereich der Elementarteilchen vor: Es werden Wechselwirkungen<br />

zwischen Objekten herbeigeführt. Die Ergebnisse<br />

der Wechselwirkungen werden registriert und<br />

ausgewertet und daraus Folgerungen über die Objekte<br />

gezogen.<br />

Das klassische Beispiel für ein solches Herangehen ist<br />

der Streuversuch von ruthErford. Es bietet sich an, dieses<br />

Beispiel zu nutzen, um die grundlegende experimentelle<br />

Methode bei Strukturuntersuchungen der Materie<br />

den Schülern zu verdeutlichen (b Folie auf der nächsten<br />

Seite). Dass dabei auch immer theoretische Überlegungen<br />

und Hypothesen eine Rolle spielen, sollte deutlich formuliert<br />

werden.<br />

Atom<br />

10 –10 m<br />

Protonen und Neutronen sind jeweils aus drei Quarks zusammengesetzt.<br />

Atomkern<br />

10 –14 m<br />

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Strukturuntersuchungen zum Aufbau der Materie<br />

Streuexperimente zur Untersuchung<br />

der Struktur der Materie<br />

Eine grundlegende Methode zur Gewinnung von Erkenntnissen über<br />

den Aufbau der Materie sind Streuexperimente.<br />

Bekannte Teilchen (z. B. Protonen) werden gegeneinander oder auf<br />

Targets (zu untersuchende Objekte) geschossen. Die Ergebnisse der<br />

Wechselwirkungen werden registriert und daraus Folgerungen über<br />

Strukturen und Eigenschaften von Teilchen abgeleitet.<br />

Ein historisch bedeutsames Streuexperiment (E. ruthErford, um 1910)<br />

Strahl von<br />

α-Teilchen<br />

Leuchtschirm<br />

Goldfolie<br />

abgelenkte<br />

α-Teilchen<br />

Lichtblitz<br />

Erkenntnisse aus diesem Experiment:<br />

Atomkern<br />

− Die Atomhülle ist weitgehend leer.<br />

− Im Atom gibt es ein sehr kleines, massives Objekt, von dem<br />

α-Teilchen unterschiedlich abgelenkt werden. Es wird als Atomkern<br />

bezeichnet.<br />

− Der Atomkern ist positiv geladen.<br />

insgesamt gilt für Streuexperimente:<br />

− Effekte sind nur erzielbar, wenn streuendes und gestreutes Objekt<br />

die gleiche Größenordnung haben und damit tatsächlich Wechselwirkungen<br />

auftreten.<br />

− Die Erforschung immer kleinerer Strukturen erfordert immer größere<br />

Geschwindigkeiten und Energien der Streupartner<br />

(Beispiel: LHC Genf).<br />

Experimente und theoretische Überlegungen führen zu neuen<br />

Erkenntnissen über die Struktur der Materie und ihrer Grundbausteine.<br />

Die gegenwärtigen Erkenntnisse sind im Standardmodell zusammengefasst.<br />

49<br />

FoliE


50<br />

FoliE<br />

Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

Elementare bausteine der Materie<br />

Teilchen werden aus Gründen der Übersichtlichkeit in Familien zusammengefasst.<br />

Leptonen<br />

Elektron e Elektron-Neutrino ν e<br />

Myon µ Myon-Neutrino ν µ<br />

Tauon τ Tauon-Neutrino ν τ<br />

Alle Hadronen sind aus Quarks zusammengesetzt. Damit sind nach<br />

heutigem Erkenntnisstand Quarks und leptonen die Grundbausteine<br />

für alle anderen massebehafteten Teilchen.<br />

Familie 1 2 3<br />

Quarks<br />

leptonen<br />

u up c charm t top<br />

d down s strange b bottom<br />

ν e<br />

Elektron-<br />

Neutrino<br />

Teilchenfamilien<br />

ν µ<br />

Myon-<br />

Neutrino<br />

Hadronen<br />

Mesonen Baryonen<br />

Pion π +<br />

Kaon K 0<br />

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ν τ<br />

Tauon-<br />

Neutrino<br />

e Elektron µ Myon τ Tauon<br />

− Die vier Teilchen der 1. Familie bilden die stabile Materie.<br />

Alle anderen Teilchen sind heute nur künstlich herstellbar.<br />

Proton p<br />

Neutron n<br />

Hyperonen<br />

− Zu jedem der 12 Elementarteilchen gibt es jeweils ein Antiteilchen.<br />

Sie haben die gleiche Masse wie das jeweilige Teilchen, jedoch<br />

die entgegengesetzten Ladungen (Farbladung, schwache Ladung,<br />

elektrische Ladung).


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Strukturuntersuchungen zum Aufbau der Materie<br />

Fundamentale Wechselwirkungen<br />

Es existieren zwischen Teilchen vier fundamentale Wechselwirkungen<br />

bzw. Kräfte. Eine Kraft zwischen Teilchen wirkt aber nur, wenn sie eine<br />

ganz bestimmte Eigenschaft besitzen.<br />

Wechselwirkung<br />

bzw. Kraft<br />

starke<br />

Kraft<br />

elektromagnetische<br />

Kraft<br />

schwache<br />

Kraft<br />

Gravitationskraft<br />

wirkt auf<br />

die Eigenschaft<br />

Farbladung<br />

elektrische<br />

Ladung<br />

schwache<br />

Ladung<br />

wirkt<br />

zwischen<br />

Quarks,<br />

Protonen,<br />

Neutronen<br />

elektrisch<br />

geladene<br />

Teilchen<br />

allen<br />

Teilchen<br />

Masse allen<br />

Teilchen<br />

Austauschteilchen<br />

reichweite<br />

Gluon 10 –15 m 1<br />

Photon ∞<br />

F ~ 1<br />

}<br />

r 2<br />

W- und<br />

Z-Boson<br />

Graviton<br />

(?)<br />

relative<br />

Stärke<br />

10 –2<br />

10 –17 m 10 –13<br />

∞<br />

F ~ 1<br />

}<br />

r 2<br />

– 40<br />

10<br />

− Die starke Kraft bewirkt, dass Protonen, Neutronen und Atomkerne<br />

als stabile Teilchen existieren.<br />

− Die elektromagnetische Kraft bewirkt, dass um einen positiv<br />

geladenen Atomkern eine negativ geladene Atomhülle existiert,<br />

also stabile Atome vorhanden sind.<br />

− Gravitationskräfte spielen im Bereich von Teilchen eine untergeordnete<br />

Rolle und können dort – im Unterschied zur<br />

Makrophysik – häufig vernachlässigt werden.<br />

51<br />

FoliE


52 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

ArbEiTSblATT<br />

Strukturuntersuchungen zum Aufbau der Materie<br />

1. Objekte, deren Abmessungen deutlich kleiner sind als die Wellenlänge von sichtbarem Licht,<br />

können wir nicht sehen. Begründen Sie diese Aussage für das Beispiel eines Atoms!<br />

2. Was versteht man unter Paarbildung, was unter Paarzerstrahlung? Erläutern Sie diese Vorgänge<br />

an jeweils einem Beispiel!<br />

Paarbildung<br />

Paarzerstrahlung<br />

3. Im Standardmodell bestehen Proton und Neutron jeweils aus drei Quarks.<br />

a) Skizzieren Sie die Struktur eines Protons und eines Neutrons!<br />

b)<br />

Proton: Neutron:<br />

Welche Kräfte wirken zwischen den Quarks im Proton bzw. Neutron? Was bewirken sie?<br />

c) Vergleichen Sie die elektromagnetische Kraft zwischen einem Elektron und einem Proton mit<br />

der Gravitationskraft zwischen ihnen! Als Abstand zwischen den Teilchen wird 10 –10 m angenommen.<br />

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Strukturuntersuchungen zum Aufbau der Materie<br />

Strukturuntersuchungen zum Aufbau der Materie<br />

1. Objekte, deren Abmessungen deutlich kleiner sind als die Wellenlänge von sichtbarem Licht,<br />

können wir nicht sehen. Begründen Sie diese Aussage für das Beispiel eines Atoms!<br />

Sichtbares Licht hat Wellenlängen zwischen 390 ∙ 10 –7 m und 780 ∙ 10 –7 m. Der Durchmesser eines<br />

Atoms liegt in der Größenordnung 10 –10 m. Zwischen sichtbarem Licht und Atomen treten daher<br />

keine für uns wahrnehmbaren Wechselwirkungen auf.<br />

2. Was versteht man unter Paarbildung, was unter Paarzerstrahlung? Erläutern Sie diese Vorgänge<br />

an jeweils einem Beispiel!<br />

Paarbildung<br />

Paarzerstrahlung<br />

Bildung eines Teilchen-Antiteilchen-Paars<br />

aus einem energiereichen Photon.<br />

Photon g Elektron + Positron<br />

Ein energiereiches Photon kann sich in ein<br />

Elektron und ein Positron umwandeln.<br />

Bildung von Photonen aus einem Teilchen-<br />

Antiteilchen-Paar.<br />

Elektron + Positron g Photonen<br />

Treffen Positron und Elektron aufeinander, so<br />

kann es zur Umwandlung in zwei Photonen<br />

kommen.<br />

3. Im Standardmodell bestehen Proton und Neutron jeweils aus drei Quarks.<br />

a) Skizzieren Sie die Struktur eines Protons und eines Neutrons!<br />

b)<br />

Proton: up<br />

up<br />

Neutron:<br />

down<br />

up down<br />

down<br />

Welche Kräfte wirken zwischen den Quarks im Proton bzw. Neutron? Was bewirken sie?<br />

Zwischen den Quarks wirkt vorrangig die starke Kraft. Sie bewirkt die Stabilität von Proton<br />

und Neutron. Die übrigen Kräfte sind vernachlässigbar.<br />

c) Vergleichen Sie die elektromagnetische Kraft zwischen einem Elektron und einem Proton mit<br />

der Gravitationskraft zwischen ihnen! Als Abstand zwischen den Teilchen wird 10 –10 m angenommen.<br />

F = 1<br />

} ·<br />

4π · ε0 Q1 · Q2 }<br />

r 2<br />

f =<br />

Vm · (1,6· 10 –19 C) 2<br />

}}}<br />

4π · 8,854 · 10 –12 As · (10 –10 m) 2<br />

F = 2,3 · 10 –8 N<br />

F = G · m1 · m2 }<br />

r 2<br />

F = 6,673 · 10<br />

F = 1,0 · 10 –47 N<br />

–11 m3<br />

}<br />

kg · s2 · 1,67 · 10 –27 kg · 9,1 · 10 –31 kg<br />

}}}<br />

(10 –10 m) 2<br />

53<br />

ArbEiTSblATT


54 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

TAFElbilD<br />

4.4<br />

Ein einfaches Kernmodell der<br />

Quantenphysik<br />

Nach der umfangreichen Behandlung der Atomhülle erfolgt<br />

nun eine vertiefte Behandlung des Atomkerns durch<br />

Einführung eines einfachen Kernmodells, des Potenzialtopfmodells.<br />

Das ist aber nur eines der drei Schwerpunkte,<br />

die in diesem Inhaltsbereich zu behandeln sind.<br />

Diese drei Schwerpunkte sind:<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Massendefekt und mittlere Bindungsenergie je Nukleon,<br />

Energiefreisetzung bei Kernspaltung und<br />

Kernfusion,<br />

Kernkraft und Potenzialtopfmodell des Atomkerns,<br />

Stabilität von Atomkernen, Kernumwandlungen und<br />

die damit verbundene α-, β- und γ-Strahlung.<br />

Dabei ist zu beachten, dass der erste Schwerpunkt bereits<br />

in Jahrgangsstufe 9 relativ ausführlich behandelt worden<br />

ist und es in Jahrgangsstufe 12 im Wesentlichen um eine<br />

vertiefende Wiederholung geht. Dafür können das Tafelbild<br />

unten und das beiliegende Arbeitsblatt mit genutzt<br />

werden.<br />

Massendefekt und mittlere Bindungsenergie je Nukleon<br />

(b LB S. 109 –111) sind für die Schüler ebenfalls nicht neu.<br />

Diese Inhalte sind auf etwa gleichem Niveau in Jahrgangsstufe<br />

9 behandelt worden. Aber allein der große zeitliche<br />

Abstand macht eine gründliche Wiederholung, gegebenenfalls<br />

auch eine Art Neubehandlung, erforderlich.<br />

Der Atomkern und seine bestandteile<br />

Der Atomkern besteht aus dicht gepackten Protonen und Neutronen.<br />

Die Anzahl der Protonen Z und die Anzahl der Neutronen N ergibt die<br />

Massenzahl A:<br />

A = Z + N<br />

Für den Kernradius gilt: r ≈ 3 √ }<br />

A · 1,4 · 10 –15<br />

Für die Dichte der Kernmaterie gilt: ρ ≈ 1,8 · 1017 kg<br />

}<br />

Der Schwerpunkt sollte dabei auf der Interpretation des<br />

Diagramms liegen, das den Zusammenhang zwischen<br />

Massenzahl und Bindungsenergie je Nukleon zeigt. Die<br />

Schüler sollen dabei erfassen, dass es zwei prinzipielle<br />

Möglichkeiten gibt, durch Kernprozesse Energie freizusetzen.<br />

Zur Festigung der Zusammenhänge kann das beiliegende<br />

Arbeitsblatt genutzt werden.<br />

Ein Schwerpunkt dieses Inhaltsbereichs ist die Behandlung<br />

eines einfachen Modells für den Atomkern. Dabei<br />

ist zu beachten, dass es unterschiedliche Kernmodelle<br />

gibt, die genutzt werden, um verschiedene Phänomene<br />

zu beschreiben bzw. zu erklären.<br />

So ist das Tröpfchenmodell gut geeignet, Kernspaltung<br />

oder Kernfusion zu beschreiben.<br />

Beim Potenzialtopfmodell des Atomkerns geht es vorrangig<br />

um die Beschreibung der diskreten Energieniveaus<br />

von Protonen und Neutronen im Atomkern sowie<br />

um die Erklärung des Zustandekommens von α-, β- und<br />

γ-Strahlung.<br />

m 3<br />

Proton Neutron<br />

Q = + 1,602 ∙ 10 –19 C Q = 0<br />

m p = 1,67 262 ∙ 10 –27 kg<br />

= 1,007 276 u<br />

m n = 1,67 493 ∙ 10 –27 kg<br />

= 1,008 665 u<br />

10 –10 m<br />

10 –14 m<br />

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+


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Atome und Atomkerne<br />

Ein einfaches Kernmodell der Quantenphysik<br />

1. Stellen Sie in einer Übersicht für verschiedene Elemente die Anzahl der Protonen, Elektronen<br />

und Neutronen zusammen! Die Atome sind nach außen neutral.<br />

Nuklid Protonenzahl Elektronenzahl Neutronenzahl<br />

Kohlenstoff-12<br />

Kohlenstoff-14<br />

Caesium-131<br />

iod-123<br />

Cobalt- 60<br />

Uran-235<br />

2. Für den Kernradius gilt in guter Näherung: r = 3 √ } A ∙ 1,4 ∙ 10 –15 m.<br />

a) Geben Sie eine Begründung dafür, dass der Kernradius der Kubikwurzel aus der Massenzahl<br />

proportional ist!<br />

4<br />

238<br />

b) Vergleichen Sie den Kernradius von He mit dem von U! Wenden Sie dazu die oben<br />

2 92<br />

genannte Gleichung an!<br />

3. Eisen-56 ist ein stabiles Nuklid. Es ist mit 91,7 % das häufigste Nuklid von Eisen.<br />

a) Beschreiben Sie in Worten den Aufbau eines Atoms von Eisen-56!<br />

Für die Masse des Atomkerns gilt:<br />

b) m K = Z ∙ m p + N ∙ m n . Bestimmen Sie mit dieser Formel die<br />

Kernmasse von Fe-56!<br />

55<br />

ArbEiTSblATT


56 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

ArbEiTSblATT<br />

Atome und Atomkerne<br />

1. Stellen Sie in einer Übersicht für verschiedene Elemente die Anzahl der Protonen, Elektronen<br />

und Neutronen zusammen. Die Atome sind nach außen neutral.<br />

Nuklid Protonenzahl Elektronenzahl Neutronenzahl<br />

Kohlenstoff-12 6 6 6<br />

Kohlenstoff-14 6 6 8<br />

Caesium-131 55 55 76<br />

iod-123 53 53 70<br />

Cobalt- 60 27 27 33<br />

Uran-235 92 92 143<br />

2. Für den Kernradius gilt in guter Näherung: r = 3 √ } A ∙ 1,4 ∙ 10 –15 m.<br />

a) Geben Sie eine Begründung dafür, dass der Kernradius der Kubikwurzel aus der Massenzahl<br />

proportional ist!<br />

Geht man von kugelförmigen Gebilden aus, dann gilt näherungsweise für eine dichte<br />

Packung: V = A · 4<br />

} π · r<br />

3 3 . Mit VA = 4<br />

} π · r<br />

3 A 3 erhält man rA 3 ~ A oder rA ~ 3 √ } A .<br />

4<br />

238<br />

b) Vergleichen Sie den Kernradius von He mit dem von U! Wenden Sie dazu die oben<br />

2 92<br />

genannte Gleichung an!<br />

Helium<br />

A = 4<br />

r = 3 √ } 4 · 1,4 · 10 –15 m<br />

r = 2,2 · 10 –15 m<br />

3. Eisen-56 ist ein stabiles Nuklid. Es ist mit 91,7 % das häufigste Nuklid von Eisen.<br />

a) Beschreiben Sie in Worten den Aufbau eines Atoms von Eisen-56!<br />

Eisen hat eine Ordnungszahl von 26, hat also demzufolge 26 Elektronen in der Atomhülle und<br />

26 Protonen im Atomkern. Die Anzahl der Neutronen im Atomkern beträgt N = 56 – 26 = 30.<br />

b) Für die Masse des Atomkerns gilt: mK = Z ∙ mp + N ∙ mn . Bestimmen Sie mit dieser Formel die<br />

Kernmasse von Fe-56!<br />

Mit Z = 26 und N = 30 erhält man:<br />

m K ≈ 26 · 1,673 · 10 –27 kg + 30 · 1,675 · 10 –27 kg<br />

m K ≈ 9,375 · 10 –26 kg<br />

Uran<br />

A = 238<br />

r = 3 √ } 238 · 1,4 · 10 –15 m<br />

r = 8,7 · 10 –15 m<br />

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Ein einfaches Kernmodell der Quantenphysik<br />

Massendefekt – mittlere bindungsenergie – Energiefreisetzung<br />

1. Die Masse eines Atomkerns ist stets kleiner als die Summe der Massen seiner Bestandteile. So hat<br />

z. B. Cobalt-60 eine Atommasse von 59,993 82 u.<br />

a) Weisen Sie an diesem Beispiel die Gültigkeit der genannten Aussage nach!<br />

Berechnen Sie den Massendefekt!<br />

b) Berechnen Sie aus dem Massendefekt die Bindungsenergie für Cobalt-60 und die mittlere<br />

Bildungsenergie je Nukleon!<br />

2. Erläutern Sie anhand des Diagramms die zwei grundsätzlichen Möglichkeiten der Energiefreisetzung<br />

durch Kernprozesse!<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

0 50 100 150 200<br />

2 H<br />

4 He<br />

E B<br />

A<br />

in MeV<br />

Kernfusion<br />

56 Fe<br />

142 Ba<br />

Energie je Nukleon, um den<br />

Kern in seine Bestandteile<br />

zu zerlegen<br />

Kernspaltung<br />

Massenzahl A<br />

235 U<br />

57<br />

ArbEiTSblATT


58 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

ArbEiTSblATT<br />

Massendefekt – mittlere bindungsenergie – Energiefreisetzung<br />

1. Die Masse eines Atomkerns ist stets kleiner als die Summe der Massen seiner Bestandteile. So hat<br />

z. B. Cobalt-60 eine Atommasse von 59,993 82 u.<br />

a) Weisen Sie an diesem Beispiel die Gültigkeit der genannten Aussage nach!<br />

Berechnen Sie den Massendefekt!<br />

b) Berechnen Sie aus dem Massendefekt die Bindungsenergie für Cobalt-60 und die mittlere<br />

Bildungsenergie je Nukleon!<br />

2. Erläutern Sie anhand des Diagramms die zwei grundsätzlichen Möglichkeiten der Energiefreisetzung<br />

durch Kernprozesse!<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

Co-60 hat im Kern 27 Protonen und 60 – 27 = 33 Neutronen. Damit erhält man für die Masse<br />

der Kernbestandteile:<br />

m = 27 · mp + 33 · mn m = 27 · 1,007 276 u + 33 · 1,008 665 u<br />

m = 60,482 397 u<br />

0 50 100 150 200<br />

2 H<br />

Der Massendefekt beträgt Δm = 0,548 577 u.<br />

E B = Δm ∙ c 2<br />

EB = 0,548 577 · 1,660 540 · 10 –27 kg · (3,00 · 10 8 m<br />

} s ) 2<br />

E B = 8,198 · 10 –11 J = 5,12 · 10 8 eV = 512 MeV<br />

Als mittlere Bildungsenergie je Nukleon erhält man: EB } Z<br />

4 He<br />

E B<br />

A<br />

in MeV<br />

Kernfusion<br />

56 Fe<br />

142 Ba<br />

= 512 MeV<br />

} = 8,5 MeV<br />

60<br />

Energie je Nukleon, um den<br />

Kern in seine Bestandteile<br />

zu zerlegen<br />

Kernspaltung<br />

Die Fusion von leichten Atomkernen führt zu einer Vergrößerung der mittleren Bindungsenergie<br />

je Nukleon. Es wird demzufolge bei diesem Prozess Energie freigesetzt.<br />

Massenzahl A<br />

Bei der Spaltung eines schweren Atomkerns in zwei mittelschwere Kerne tritt der analoge Effekt<br />

auf. Es wird ebenfalls Energie freigesetzt, wenn auch weniger je Nukleon als bei der Kernfusion.<br />

235 U<br />

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Ein einfaches Kernmodell der Quantenphysik<br />

Das Potenzialtopfmodell des Atomkerns<br />

Mit dem Potenzialtopfmodell lassen sich die energetischen Zustände<br />

von Protonen und Neutronen im Atomkern darstellen.<br />

E(r)<br />

Neutronen Protonen<br />

2 R<br />

Der Potenzialtopf für Neutronen<br />

ist tiefer als der für Protonen.<br />

Für Neutronen gibt es keinen<br />

Potenzialwall.<br />

Für die Belegung der Energieniveaus<br />

bei Neutronen gilt wie<br />

für Elektronen der Atomhülle das<br />

Pauli-Prinzip.<br />

Daher gibt es je Energieniveau<br />

maximal 2 Neutronen.<br />

Potenzialwall<br />

R-Kernradius<br />

Epot ~ 1 } r<br />

Der Potenzialtopf für Protonen<br />

ist aufgrund der coulombschen<br />

Kräfte nicht so tief wie der für<br />

Neutronen.<br />

Auf Protonen wirkt die coulombsche<br />

Kraft auch außerhalb des<br />

Kerns noch abstoßend. Das führt<br />

zu einem Potenzialwall.<br />

Für die Belegung der Energieniveaus<br />

bei Protonen gilt wie für<br />

Elektronen der Atomhülle das<br />

Pauli-Prinzip.<br />

Daher gibt es je Energieniveau<br />

maximal 2 Protonen.<br />

Die Energie des höchsten besetzten Zustands wird als Fermienergie<br />

bezeichnet.<br />

Bilden freie Nukleonen einen Atomkern, so gibt jedes Nukleonen<br />

Energie (Bindungsenergie) ab. Es hat damit im Atomkern eine<br />

negative potenzielle Energie. Für Neutronen beträgt diese Energie<br />

bis zu – 40 MeV.<br />

Mit dem Potenzialtopfmodell des Atomkerns lässt sich das Zustandekommen<br />

von α-, β- und γ-Strahlung erklären.<br />

r<br />

59<br />

FoliE


60<br />

FoliE<br />

Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

Art der<br />

Strahlung<br />

α-Strahlung<br />

β-Strahlung<br />

γ-Strahlung<br />

Strahlung aus dem Atomkern<br />

Darstellung im<br />

Potenzialtopfmodell<br />

E(r)<br />

Neutronen<br />

Protonen<br />

Zwei Protonen und zwei<br />

Neutronen bilden ein<br />

α-Teilchen, das unter<br />

Nutzung des Tunneleffekts<br />

den Kern verlässt.<br />

E(r) ν β –<br />

Ein Neutron kann sich unter<br />

Energieabgabe in ein<br />

Proton, ein Elektron und ein<br />

Antineutrino umwandeln.<br />

E(r)<br />

Fermienergie<br />

Ein Proton kann unter<br />

Energieabgabe in einen<br />

niedrigeren energetischen<br />

Zustand übergehen.<br />

r<br />

r<br />

beispiel, Energien,<br />

Kernumwandlungen<br />

226<br />

88<br />

222 4<br />

Ra g Rn + 86 2 α<br />

Energie<br />

diskrete Energiewerte,<br />

2 – 5 MeV<br />

Es erfolgt eine Kernumwandlung.<br />

214<br />

82<br />

Pb g 214<br />

83<br />

0<br />

Bi + e + } ν –1<br />

Energie<br />

Kontinuierliches<br />

Energiespektrum bis<br />

etwa 1 MeV<br />

Es erfolgt eine Kernumwandlung.<br />

208<br />

82<br />

208<br />

Pb* g Pb + γ<br />

82<br />

Energie<br />

diskrete Energiewerte,<br />

um 1 MeV<br />

Es erfolgt keine Kernumwandlung.<br />

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TAFElbilD<br />

4.5<br />

radioaktivität und<br />

Kern reaktionen<br />

In diesem abschließenden Inhaltsbereich stehen zwei<br />

Schwerpunkte im Zentrum:<br />

− Radioaktive Strahlung mit Experimenten zur Unterscheidung<br />

der Strahlungsarten, natürliche Zerfallsreihen,<br />

dem Zerfallsgesetz und seinen Anwendungen<br />

sowie Maßnahmen zum Strahlenschutz;<br />

− Energie- und Impulsbilanzen bei Kernreaktionen sowie<br />

Kernspaltung und Kernfusion.<br />

Ein erheblicher Teil der Inhalte wurde – zumindest qualitativ<br />

– bereits in Jahrgangsstufe 9 behandelt. Die Vertiefungen<br />

gegenüber Jahrgangsstufe 9 bestehen vor allem<br />

in der quantitativen Beschreibung einiger Sachverhalte.<br />

Für die Schwerpunktsetzung sollte auch beachtet werden,<br />

dass einige Inhalte (Abstandsgesetz, Entdeckung<br />

und Nachweis des Neutrons, Anwendungen in der Medizin)<br />

im Lehrplan als fakultativ gekennzeichnet sind.<br />

Für das Herangehen bieten sich zwei Varianten an:<br />

a) An den Überblick über die Arten von Strahlung<br />

schließt sich sofort die Behandlung der Eigenschaften<br />

radioaktiver Strahlung an. Danach werden Nachweismöglichkeiten<br />

behandelt, wobei die Eigenschaften<br />

genutzt werden. Erst dann folgt das Gesetz des Kernzerfalls.<br />

b) Nach der Einführung des Spontanzerfalls und Hinweisen<br />

auf verschiedene Strahlungsarten wird das Gesetz<br />

des Kernzerfalls behandelt. Anschließend wird auf<br />

Eigenschaften, Nachweismöglichkeiten und Anwendungen<br />

radioaktiver Strahlung eingegangen.<br />

Die Anzahl der Ausgangskerne nimmt ab, die<br />

Anzahl der Folgekerne entsprechend zu.<br />

Die Zeit, in der die Hälfte der vorhandenen<br />

radioaktiven Kerne zerfällt, wird als Halbwertszeit<br />

bezeichnet.<br />

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Gesetz des Kernzerfalls<br />

N/2<br />

N/4<br />

Die Größe der Halbwertszeit kann sehr unterschiedlich sein:<br />

Radon-220<br />

55,6 s<br />

Barium-127<br />

2,55 min<br />

radioaktivität und Kern reaktionen 61<br />

N Folgekerne<br />

Natrium-22<br />

2,6 a<br />

N = N 0 · e –λ · t T 1/2 =<br />

Beim Gesetz des Kernzerfalls, das in Form einer grafischen<br />

Darstellung und als Gleichung gegeben wird, sollte den<br />

Schüler deutlich gemacht werden:<br />

− Kerne des radioaktiven Nuklids zerfallen, es entstehen<br />

dabei Folgekerne. Die Gesamtzahl der Atomkerne<br />

bleibt gleich. Das kann man durch eine entsprechende<br />

grafische Darstellung (b TB) bewusst machen.<br />

−<br />

−<br />

Die Zeit, in der jeweils die Hälfte der Kerne eines Radionuklids<br />

zerfällt, wird als Halbwertszeit bezeichnet.<br />

Je nach Nuklid kann diese Zeit zwischen Millisekunden<br />

und Milliarden Jahren liegen.<br />

Das Gesetz des Kernzerfalls ist – im Unterschied zu<br />

allem bisher behandelten Gesetzen – ein statistisches<br />

Gesetz. Es macht Aussagen über die Gesamtheit der<br />

Atomkerne, nicht aber über den einzelnen Atomkern.<br />

Die Eigenschaften radioaktiver Strahlung können teils<br />

experimentell verdeutlicht werden, teils müssen sie den<br />

Schülern gegeben werden. Gut durchführbar sind Experimente<br />

zum Absorptionsvermögen radioaktiver Strahlung<br />

sowie zur Ablenkung in magnetischen Feldern.<br />

Beim Durchdringungsvermögen ist zu beachten, dass<br />

dieses von der Energie der betreffenden Strahlung abhängt.<br />

Bei der Folie auf Seite 62 ist davon ausgegangen,<br />

dass bei der jeweiligen Strahlung eine durchschnittliche<br />

Energie vorliegt.<br />

Auf detaillierte Betrachtungen dazu kann verzichtet werden.<br />

Entscheidend ist die Erkenntnis: Verschiedene Strahlungsarten<br />

haben unterschiedliche Eigenschaften.<br />

T<br />

1/2 1/2<br />

ln 2<br />

}<br />

λ<br />

Ausgangskerne<br />

2 · T 3 · T1/2 4 · T1/2<br />

Uran-235<br />

7,1 · 108 a<br />

t<br />

TAFElbilD


62<br />

FoliE<br />

Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

Art der<br />

Strahlung<br />

Charakter<br />

der<br />

Strahlung<br />

Eigenschaften radioaktiver Strahlung<br />

α-Strahlung β-Strahlung γ-Strahlung<br />

doppelt positiv<br />

geladene<br />

Heliumkerne<br />

bewegte<br />

Elektronen<br />

Kurz zeichen 4<br />

4<br />

0<br />

He oder α 2 2 –1 e oder β– γ<br />

beispiel für<br />

Auftreten<br />

Durchdringungsvermögen<br />

ionisationsvermögenk<br />

Ablenkbarkeit<br />

226<br />

Ra g<br />

88<br />

222 4<br />

Rn + 88 2 α<br />

klein<br />

214<br />

Pb g<br />

82<br />

214 0<br />

Bi + 83 –1 e<br />

elektromagnetische<br />

Wellen<br />

kleiner<br />

Wellen länge<br />

208<br />

Pb* g<br />

82<br />

208<br />

Pb + γ<br />

82<br />

mittel groß<br />

Das Verhältnis beträgt etwa 1 : 100 : 10 000.<br />

groß<br />

mittel<br />

Das Verhältnis beträgt etwa 10 000 : 100 : 1.<br />

in elektrischen<br />

und magnetischen<br />

Feldern<br />

Energie Diskrete<br />

Energiewerte,<br />

2– 5 MeV<br />

in elektrischen<br />

und magnetischen<br />

Feldern<br />

Kontinuierliches<br />

Spektrum,<br />

bis 1 MeV<br />

klein<br />

wird nicht abgelenkt.<br />

Diskrete<br />

Energiewerte,<br />

etwa 1 MeV<br />

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1.<br />

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Eigenschaften radioaktiver Strahlung<br />

Ergänzen Sie die Übersicht zu den Eigenschaften radioaktiver Strahlung!<br />

radioaktivität und Kern reaktionen<br />

bezeichnung α-Strahlung β-Strahlung γ-Strahlung<br />

Wesen der Strahlung Teilchenstrahlung;<br />

doppelt positiv<br />

geladene Heliumkerne<br />

ladung der Teilchen<br />

beispiel<br />

reichweite in luft<br />

Durchdringungsfähigkeit<br />

von<br />

Stoffen<br />

Ablenkbarkeit durch<br />

elektrische bzw.<br />

magnetische Felder<br />

226<br />

88 Ra<br />

He<br />

137<br />

55 Cs<br />

30<br />

15 P<br />

0<br />

–1 e<br />

0<br />

+1 e<br />

Ba<br />

137<br />

56 Ba<br />

2. Radioaktive Strahlung wird durch ein Magnetfeld geschickt. Geben Sie an, um welche Art von<br />

Strahlung es sich handeln könnte! Begründe Sie!<br />

Das Magnetfeld zeigt<br />

in die Blattebene hinein.<br />

1<br />

2<br />

Das Magnetfeld zeigt aus<br />

der Blattebene heraus.<br />

γ<br />

Ba<br />

1<br />

2<br />

63<br />

ArbEiTSblATT


64 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

ArbEiTSblATT<br />

1.<br />

Eigenschaften radioaktiver Strahlung<br />

Ergänzen Sie die Übersicht zu den Eigenschaften radioaktiver Strahlung!<br />

bezeichnung α-Strahlung β-Strahlung γ-Strahlung<br />

Wesen der Strahlung Teilchenstrahlung;<br />

doppelt positiv<br />

geladene Heliumkerne<br />

Teilchenstrahlung;<br />

Elektronen bzw.<br />

Positronen<br />

ladung der Teilchen doppelt positiv negativ (Elektron)<br />

oder positiv<br />

(Positron)<br />

beispiel<br />

226<br />

88 Ra<br />

4<br />

2 He<br />

222<br />

86 Rn<br />

137<br />

55 Cs<br />

30<br />

15 P<br />

0<br />

–1 e<br />

0<br />

+1 e<br />

137<br />

Ba<br />

56<br />

30<br />

14 Si<br />

elektromagnetische<br />

Wellen kleiner<br />

Wellenlänge<br />

–<br />

137<br />

56 Ba<br />

reichweite in luft einige Zentimeter einige Meter größere<br />

Entfernungen<br />

Durchdringungsfähigkeit<br />

von<br />

Stoffen<br />

Ablenkbarkeit durch<br />

elektrische bzw.<br />

magnetische Felder<br />

sehr gering gering sehr groß<br />

137<br />

Ba<br />

56<br />

wird abgelenkt wird abgelenkt wird nicht abgelenkt<br />

2. Radioaktive Strahlung wird durch ein Magnetfeld geschickt. Geben Sie an, um welche Art von<br />

Strahlung es sich handeln könnte! Begründe Sie!<br />

Das Magnetfeld zeigt in<br />

die Blattebene hinein.<br />

1 α-Strahlung oder β + -Strahlung<br />

(Rechte-Hand-Regel)<br />

2 γ-Strahlung, wird nicht abgelenkt<br />

1<br />

2<br />

Das Magnetfeld zeigt aus<br />

der Blattebene heraus.<br />

1 β – -Strahlung<br />

(Rechte-Hand-Regel)<br />

2 α-Strahlung oder β + -Strahlung<br />

(Rechte-Hand-Regel)<br />

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γ<br />

1<br />

2


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radioaktivität und Kern reaktionen<br />

Eigenschaften und Nutzung von Gammastrahlung<br />

1. Zur Untersuchung der Durchdringungsfähigkeit von γ-Strahlung wird ermittelt, wie die Strahlung<br />

durch unterschiedlich dicke Bleischichten hindurchgelassen wird. Für die genutzte Strahlungsquelle<br />

ergeben sich folgende Messwerte:<br />

Dicke der bleischicht in mm 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />

Anzahl der impulse je Minute 604 335 198 121 85 40 32 28 26 27<br />

a) Stellen Sie die<br />

Messwerte im<br />

Diagramm dar!<br />

b) Interpretieren Sie<br />

dieses Diagramm!<br />

c) Bestimmen Sie aus dem Diagramm näherungsweise den Wert der Halbwertsdicke von Blei für<br />

die γ-Strahlung, also der Dicke, von der nur noch die Hälfte der Strahlung hindurchgelassen<br />

wird!<br />

2. Das Durchstrahlungsverfahren kann z. B. genutzt<br />

werden, um die Qualität von Schweißnähten zu<br />

kontrollieren und Werkstücke auf Einschlüsse<br />

zu untersuchen. Beschreiben Sie anhand der<br />

Skizzen das Durchstrahlungsverfahren. Welche<br />

Eigenschaft von γ-Strahlung wird dabei genutzt?<br />

Einschluss<br />

Strahlungsquelle<br />

Zählrohr<br />

65<br />

ArbEiTSblATT


66 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

ArbEiTSblATT<br />

Eigenschaften und Nutzung von Gammastrahlung<br />

1. Zur Untersuchung der Durchdringungsfähigkeit von γ-Strahlung wird ermittelt, wie die Strahlung<br />

durch unterschiedlich dicke Bleischichten hindurchgelassen wird. Für die genutzte Strahlungsquelle<br />

ergeben sich folgende Messwerte:<br />

Dicke der bleischicht in mm 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />

Anzahl der impulse je Minute 604 335 198 121 85 40 32 28 26 27<br />

a) Stellen Sie die<br />

Messwerte im<br />

Diagramm dar!<br />

b) Interpretieren Sie<br />

dieses Diagramm!<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

0<br />

Z in Impulse je Minute<br />

10<br />

20 30 40 50 60<br />

Schichtdichte in mm<br />

Mit zunehmender Schichtdicke nimmt die Intensität der radioaktiven Strahlung ab. Dies<br />

geschieht anfangs stärker, mit zunehmender Schichtdicke geht die Abnahme der Intensität<br />

langsamer vor sich.<br />

c) Bestimmen Sie aus dem Diagramm näherungsweise den Wert der Halbwertsdicke von Blei für<br />

die γ-Strahlung, also der Dicke, von der nur noch die Hälfte der Strahlung hindurchgelassen<br />

wird!<br />

Die Halbwertsdicke von Blei für γ-Strahlung beträgt etwa 12 mm.<br />

2. Das Durchstrahlungsverfahren kann z. B. genutzt<br />

werden, um die Qualität von Schweißnähten zu<br />

kontrollieren und Werkstücke auf Einschlüsse<br />

zu untersuchen. Beschreiben Sie anhand der<br />

Skizzen das Durchstrahlungsverfahren. Welche<br />

Eigenschaft von γ-Strahlung wird dabei genutzt?<br />

Beim Durchstrahlungsverfahren wird ein Stoff<br />

(Werkstück) durchstrahlt und die Intensität der<br />

hindurchtretenden Strahlung registriert. Dabei<br />

Einschluss<br />

Strahlungsquelle<br />

Zählrohr<br />

wird das unterschiedliche Absorptionsvermögen von Stoffen genutzt. Befindet sich z. B. in<br />

einem Werkstück ein Einschluss, so verändert sich das Absorptionsvermögen und damit die<br />

Intensität der registrierten Strahlung.<br />

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estrahlungsverfahren:<br />

Strahlungsquelle<br />

Durchstrahlungsverfahren:<br />

Strahlungsquelle<br />

Markierungsverfahren:<br />

Zählrohr<br />

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radioaktivität und Kern reaktionen<br />

Anwendungen radioaktiver Strahlung<br />

Werkstück<br />

Strahlungsempfänger<br />

Schilddrüse<br />

− Sterilisation von Geräten<br />

− Tumorbehandlung<br />

− Verbesserung von Materialeigenschaften<br />

(z. B. Erhöhung der Reißfestigkeit<br />

von Folie)<br />

− Werkstoffprüfung<br />

− Füllstandsmessung<br />

− Dickenmessung<br />

(z. B. bei Papier- und Folienherstellung)<br />

− Schilddrüsenuntersuchung<br />

− Gehirnuntersuchung<br />

− Ermittlung der Durchlassfähigkeit<br />

und der Fließgeschwindigkeit<br />

in Rohrleitungen<br />

− Feststellung der Abnutzung im<br />

Innern von Maschinen (Schmiermittelmarkierung)<br />

67<br />

FoliE


68<br />

FoliE<br />

Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

Natürliche Zerfallsreihen<br />

In der Natur existieren vier natürliche Zerfallsreihen mit Halbwertszeiten<br />

von über einer Million Jahren.<br />

Thorium-<br />

reihe<br />

216<br />

85<br />

0,3 ms<br />

α: 7,8<br />

β : –<br />

γ : 0,1<br />

212<br />

84<br />

0,30 µs<br />

α: 8,8<br />

β : –<br />

γ : –<br />

1,4 · 10<br />

4,0<br />

–<br />

0,06<br />

10 232<br />

90<br />

a<br />

α:<br />

β :<br />

γ :<br />

228<br />

88<br />

5,75 d<br />

α: –<br />

β β : : 0,04<br />

γ : : 0,01<br />

228<br />

89<br />

6,13 h<br />

α: –<br />

β : 2,1<br />

γ : 0,97<br />

228<br />

90<br />

1,9 a<br />

α: 5,4<br />

β : –<br />

γ : 0,22<br />

224<br />

88<br />

3,66 d<br />

α: 5,69<br />

β : –<br />

γ : 0,24<br />

220<br />

86<br />

55,6 s<br />

α: 6,3<br />

β : –<br />

γ : 0,55<br />

216<br />

84<br />

0,15 s<br />

α: 6,8<br />

β : –<br />

γ : 0,81<br />

At<br />

212<br />

83<br />

61 min<br />

α: 6,1<br />

β : 2,3<br />

γ : 0,73<br />

Po<br />

208<br />

82<br />

stabil<br />

α: –<br />

β : –<br />

γ : –<br />

Th<br />

Ra<br />

Ac<br />

Th<br />

Ra<br />

Rn<br />

Po<br />

212<br />

82<br />

10,6 h<br />

α: –<br />

β : 0,6<br />

γ : 0,30<br />

Bi<br />

Pb<br />

Tl<br />

208<br />

81<br />

3,05 min<br />

α: –<br />

β : 2,4<br />

γ : 2,6<br />

Pb<br />

α-Zerfall β-Zerfall<br />

Uran-radiumreihe<br />

218<br />

85<br />

2 s<br />

α: 6,7<br />

β : –<br />

γ : –<br />

214<br />

84<br />

164 µs<br />

α: 7,7<br />

β : –<br />

γ : 0,8<br />

U<br />

238<br />

92<br />

4,5 · 10<br />

4,5<br />

0,05<br />

–<br />

9 a<br />

α:<br />

β :<br />

γ :<br />

234<br />

90<br />

24,1 d<br />

α: –<br />

β : 0,2<br />

γ : 0,05<br />

234<br />

91<br />

6,7 h<br />

α: –<br />

β : 0,5<br />

γ : 0,88<br />

Th<br />

Pa<br />

U<br />

234<br />

92<br />

2,5 · 10<br />

4,8<br />

–<br />

0,12<br />

5 a<br />

α:<br />

β :<br />

γ :<br />

Th<br />

230<br />

90<br />

7,5 · 10<br />

4,7<br />

–<br />

0,14<br />

4 a<br />

α:<br />

β :<br />

γ :<br />

226<br />

88<br />

1600 a<br />

α: 4,8<br />

β : –<br />

γ : 0,19<br />

222<br />

86<br />

3,8 d<br />

α: 5,5<br />

β : –<br />

γ : 0,51<br />

At<br />

210<br />

84<br />

138,4 d<br />

α: 5,3<br />

β : –<br />

γ : 0,8<br />

Po<br />

Po<br />

Ra<br />

Rn<br />

Po<br />

218<br />

84<br />

3,05 min<br />

α: 6,0<br />

β : –<br />

γ : –<br />

Pb<br />

214<br />

82<br />

26,8 min<br />

α: –<br />

β : 0,7<br />

γ : 0,35<br />

Bi<br />

214<br />

83<br />

19,9 min<br />

α: 5,5<br />

β : 3,3<br />

γ : 1,7<br />

210<br />

82<br />

22,3 a<br />

α: –<br />

β : 0,06<br />

γ : 0,05<br />

210<br />

83<br />

5,0 d<br />

α: 1,2<br />

β : 4,7<br />

γ : 0,3<br />

206<br />

82<br />

stabil<br />

α: –<br />

β : –<br />

γ : –<br />

210<br />

81<br />

1,3 min<br />

α: –<br />

β : 2,3<br />

γ : 0,8<br />

Pb<br />

Bi<br />

206<br />

81<br />

4,2 min<br />

α: –<br />

β : 1,5<br />

γ : 0,8<br />

Pb<br />

Tl<br />

Tl<br />

α-Zerfall<br />

und<br />

β-Zerfall<br />

Uran-Actiniumreihe<br />

227<br />

90<br />

18,7 d<br />

α: 6,0<br />

β : –<br />

γ : 0,26<br />

223<br />

88<br />

11,4 d<br />

α: 6,0<br />

β : –<br />

γ : 0,27<br />

219<br />

86<br />

3,96 s<br />

α: 6,8<br />

β : –<br />

γ : 0,40<br />

U<br />

238<br />

92<br />

4,5 · 10<br />

α : 4,5<br />

β : 0,05<br />

γ : –<br />

9 238<br />

92<br />

4,5 · 10 a<br />

α : 4,5<br />

β : 0,05<br />

γ : –<br />

9 235<br />

92<br />

7,0 · 10 a<br />

4,4<br />

–<br />

0,19<br />

8 a<br />

α:<br />

β :<br />

γ :<br />

234 231 234<br />

90<br />

24,1 25,5 24,1 d<br />

h<br />

α α: α :<br />

–<br />

–<br />

β :<br />

0,2<br />

0,2<br />

γ :<br />

0,05<br />

0,05<br />

Th<br />

Pa<br />

234 231 234<br />

91<br />

6,7 3,3 6,7 h<br />

· 10<br />

α :<br />

–<br />

5,0<br />

β :<br />

0,5<br />

–<br />

γ :<br />

0,88<br />

0,3<br />

4 a<br />

α:<br />

β :<br />

γ :<br />

Po<br />

At<br />

Po Ac Po<br />

218 227 218<br />

84 89 84<br />

3,05 21,8 3,05 min<br />

a<br />

α α: α :<br />

6,0<br />

4,96<br />

β :<br />

–<br />

0,04<br />

γ :<br />

–<br />

0,1<br />

Po Bi<br />

215 210<br />

84 83<br />

5,0 1,78 5,0 d<br />

ms<br />

α α: α :<br />

1,2<br />

7,4<br />

β :<br />

4,7<br />

–<br />

γ :<br />

0,3<br />

0,44<br />

Pb Ti<br />

210 215 210<br />

211 206<br />

84 85 84<br />

82 81<br />

138,4 0,1 138,4 ms d<br />

4,2 36,1 4,2 min<br />

min<br />

α α: :<br />

5,3 8,03 5,3<br />

α α: :<br />

–<br />

β β :<br />

: –<br />

β β :<br />

: 1,5 1,4 1,5<br />

γ γ :<br />

: 0,8 0,41 0,8<br />

γ γ :<br />

: 0,8 0,83 0,8<br />

211<br />

83Bi<br />

Bi<br />

5,0 2,17 5,0 d<br />

min<br />

α α: α :<br />

1,2<br />

6,4<br />

β :<br />

4,7<br />

–<br />

γ :<br />

0,3<br />

0,35<br />

210 211 210<br />

84<br />

138,4 0,52 138,4 sd<br />

d<br />

α α: :<br />

5,3 7,45 5,3<br />

β β :<br />

: –<br />

γ γ :<br />

: 0,8 0,90 0,8<br />

stabil<br />

Th<br />

Ra<br />

Rn<br />

Po<br />

206<br />

207<br />

82<br />

82<br />

stabil stabil<br />

α α: α :<br />

–<br />

–<br />

β :<br />

–<br />

–<br />

γ :<br />

–<br />

–<br />

Pb<br />

Fr<br />

223<br />

87<br />

21,8 min<br />

α: 5,34<br />

β : 1,1<br />

γ : 0,24<br />

At<br />

219<br />

85<br />

0,9 min<br />

α: 6,27<br />

β : –<br />

γ : –<br />

Bi<br />

215<br />

83<br />

7,6 min<br />

α: –<br />

β : –<br />

γ : 0,52<br />

Ti Tl Ti<br />

206 207 206<br />

81<br />

4,2 4,8 4,2 min<br />

min<br />

α α: :<br />

–<br />

β β :<br />

: 1,5 1,4 1,5<br />

γ γ :<br />

: 0,8 0,90 0,8<br />

Neptunium-<br />

reihe<br />

213<br />

84<br />

4,2 µs<br />

α: 8,4<br />

β : –<br />

γ : 0,78<br />

241<br />

94<br />

14,35 a<br />

α: 4,9<br />

β : 0,02<br />

γ : 0,15<br />

241<br />

95<br />

432 a<br />

α: 5,5<br />

β : –<br />

γ : 0,06<br />

Pu<br />

Am<br />

Np<br />

237<br />

93<br />

2,1 · 10<br />

4,8<br />

–<br />

0,087<br />

6 a<br />

α:<br />

β :<br />

γ :<br />

233<br />

91<br />

27,0 d<br />

α: –<br />

β : 0,6<br />

γ : 0,34<br />

Pa<br />

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U<br />

233<br />

92<br />

1,6 · 10<br />

4,8<br />

–<br />

0,097<br />

5 a<br />

α:<br />

β :<br />

γ :<br />

229<br />

90<br />

7 780 a<br />

α: 4,8<br />

β : –<br />

γ : 0,21<br />

225<br />

88<br />

14,8 d<br />

α: –<br />

β : 0,4<br />

γ : 0,04<br />

225<br />

89<br />

10,0 d<br />

α: 5,8<br />

β : –<br />

γ : 0,19<br />

Po<br />

Th<br />

Ra<br />

Ac<br />

Fr<br />

221<br />

87<br />

3,1 min<br />

α: 6,5<br />

β : –<br />

γ : 0,92<br />

At<br />

217<br />

85<br />

32,3 min<br />

α: 7,01<br />

β : –<br />

γ : 0,60<br />

Bi<br />

213<br />

83<br />

45,6 min<br />

α: 5,87<br />

β : 1,4<br />

γ : 1,1<br />

209<br />

82<br />

3,25 h<br />

α: –<br />

β : – 0,6<br />

γ : –<br />

209<br />

83<br />

stabil<br />

α: –<br />

β : –<br />

γ : –<br />

Tl<br />

209<br />

81<br />

2,16 min<br />

α: –<br />

β : 1,8<br />

γ : 1,6<br />

Pb<br />

Bi


1.<br />

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Natürliche radioaktivität<br />

Was versteht man unter natürlicher Radioaktivität?<br />

radioaktivität und Kern reaktionen<br />

2. In der Natur existieren viele radioaktive Stoffe. Die Abbildung zeigt die Thorium-Reihe. Das auf<br />

der Erde vorkommende Thorium zerfällt in mehreren Stufen bis zum stabilen Blei.<br />

a) Tragen Sie an die Punkte im Diagramm die Kurzsymbole der betreffenden chemischen<br />

Elemente ein!<br />

b) Wie lauten die Reaktionsgleichungen für die ersten drei Kernumwandlungen?<br />

c)<br />

N<br />

232<br />

228<br />

224<br />

220<br />

216<br />

212<br />

208<br />

80<br />

Blei-208<br />

Thorium-232<br />

82 84 86 88 90<br />

Geben Sie die zwei Reaktionsgleichungen an, bei denen das stabile Blei-208 entsteht!<br />

Z<br />

69<br />

ArbEiTSblATT


70 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

ArbEiTSblATT<br />

1.<br />

Natürliche radioaktivität<br />

Was versteht man unter natürlicher Radioaktivität?<br />

Eine Reihe von Nukliden ist nicht stabil. Sie verändern sich und senden dabei radioaktive<br />

Strahlung aus. Da diese Erscheinung in der Natur auftritt, spricht man von natürlicher<br />

Radioaktivität.<br />

2. In der Natur existieren viele radioaktive Stoffe. Die Abbildung zeigt die Thorium-Reihe. Das auf<br />

der Erde vorkommende Thorium zerfällt in mehreren Stufen bis zum stabilen Blei.<br />

a) Tragen Sie an die Punkte im Diagramm die Kurzsymbole der betreffenden chemischen<br />

Elemente ein!<br />

b) Wie lauten die Reaktionsgleichungen für die ersten drei Kernumwandlungen?<br />

c)<br />

N<br />

232<br />

228<br />

224<br />

220<br />

216<br />

212<br />

208<br />

232<br />

90<br />

228<br />

88<br />

228<br />

89<br />

228 4<br />

Th g Ra + 88 2 α<br />

228 0<br />

Ra g Ac + 89 –1 e<br />

228 0<br />

Ac g Th + 90 1 e<br />

Geben Sie die zwei Reaktionsgleichungen an, bei denen das stabile Blei-208 entsteht!<br />

212<br />

84<br />

208<br />

81<br />

80<br />

Tl<br />

Pb<br />

Blei-208<br />

208 4<br />

Po g Pb + 82 2 α<br />

208<br />

0<br />

Tl g Pb + e 82 –1<br />

Po<br />

Bi Po<br />

Thorium-232<br />

82 84 86 88 90<br />

Rn<br />

Ra<br />

Ra<br />

Ac Th<br />

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Z


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Zerfallsreihen und belastung durch radon<br />

radioaktivität und Kern reaktionen<br />

1. In der Natur existieren mehrere Zerfallsreihen, z. B. die Uran-Radium-Zerfallsreihe.<br />

Aus dem in der Natur vorkommenden radioaktiven Nuklid 238<br />

U entsteht nach zahlreichen<br />

92<br />

Umwandlungen das stabile Blei-206. Geben Sie für diese Zerfallsreihe alle Zwischenelemente mit<br />

Massenzahl an.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

238<br />

234<br />

230<br />

226<br />

222<br />

218<br />

214<br />

210<br />

206<br />

A<br />

12<br />

13<br />

14<br />

α-Zerfall<br />

β-Zerfall<br />

206<br />

82Pb<br />

Uran-Radium-<br />

Zerfallsreihe<br />

238<br />

92U<br />

80 82 84 86 88 90 92 Z<br />

2. Das radioaktive Nuklid Rn-222 liefert den Hauptbeitrag zur natürlichen Strahlen belastung.<br />

Nuklide des Radons sind Glieder der natürlichen Zerfallsreihen von Uran-238, Thorium-232 und<br />

Uran-235. Diese Stoffe gibt es in alten Gesteinen und Böden der Erde.<br />

Ein großer Teil des Edelgases Radon tritt aus dem Boden aus und wird vom Menschen mit der<br />

Atemluft auf genommen. Erläutern Sie unter Nutzung der Abbildung den Prozess der Bildung<br />

von Radon-222!<br />

Erdoberfläche<br />

U-238<br />

Thorium-232<br />

Uran-235<br />

Radium-226<br />

α-Strahler<br />

Radium-224<br />

α-Strahler<br />

Radium-223<br />

α-Strahler<br />

Radon-222<br />

α-Strahler<br />

T 1/2 = 3,82 d<br />

Radon-220<br />

α-Strahler<br />

T 1/2 = 55,6 s<br />

Radon-219<br />

α-Strahler<br />

T 1/2 = 3,96 s<br />

71<br />

ArbEiTSblATT


72 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

ArbEiTSblATT<br />

Zerfallsreihen und belastung durch radon<br />

1. In der Natur existieren mehrere Zerfallsreihen, z. B. die Uran-Radium-Zerfallsreihe.<br />

Aus dem in der Natur vorkommenden radioaktiven Nuklid 238<br />

U entsteht nach zahlreichen<br />

92<br />

Umwandlungen das stabile Blei-206. Geben Sie für diese Zerfallsreihe alle Zwischenelemente mit<br />

Massenzahl an.<br />

1 Thorium-234<br />

2 Protactinium-234<br />

3 Uran-234<br />

4 Thorium-230<br />

5 Radium-226<br />

6 Radon-222<br />

7 Polonium-218<br />

8 Blei-214<br />

9 Bismut-214<br />

10 Polonium-214<br />

11 Thallium-210<br />

238<br />

234<br />

230<br />

226<br />

222<br />

218<br />

214<br />

210<br />

206<br />

A<br />

α-Zerfall<br />

β-Zerfall<br />

206<br />

82Pb<br />

Uran-Radium-<br />

Zerfallsreihe<br />

238<br />

92U<br />

80 82 84 86 88 90 92 Z<br />

12 Blei-210<br />

13 Bismut-210<br />

14 Polonium-210<br />

2. Das radioaktive Nuklid Rn-222 liefert den Hauptbeitrag zur natürlichen Strahlen belastung.<br />

Nuklide des Radons sind Glieder der natürlichen Zerfallsreihen von Uran-238, Thorium-232 und<br />

Uran-235. Diese Stoffe gibt es in alten Gesteinen und Böden der Erde.<br />

Ein großer Teil des Edelgases Radon tritt aus dem Boden aus und wird vom Menschen mit der<br />

Atemluft auf genommen. Erläutern Sie unter Nutzung der Abbildung den Prozess der Bildung<br />

von Radon-222!<br />

Aus Uran entsteht durch radioaktiven<br />

Zerfall Ra-226. Dieses Radiumnuklid<br />

zerfällt unter Aussendung von<br />

α-Strahlung.<br />

Die Reaktionsgleichung lautet:<br />

226<br />

88<br />

4 222<br />

R a g α + 2 86 Rn<br />

Durch radioaktiven Zerfall entsteht<br />

also das Edelgas Radon, das eben-<br />

falls ein Radionuklid ist.<br />

Erdoberfläche<br />

U-238<br />

Thorium-232<br />

Uran-235<br />

Radium-226<br />

α-Strahler<br />

Radium-224<br />

α-Strahler<br />

Radium-223<br />

α-Strahler<br />

Radon-222<br />

α-Strahler<br />

T 1/2 = 3,82 d<br />

Radon-220<br />

α-Strahler<br />

T 1/2 = 55,6 s<br />

Radon-219<br />

α-Strahler<br />

T 1/2 = 3,96 s<br />

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Bei Strahlenbelastungen ist zu beachten, dass dazu alle<br />

Arten ionisierender Strahlung einen Beitrag leisten. Dazu<br />

gehören nicht nur die bei Kernprozessen auftretenden<br />

Strahlungen (Alpha-, Beta- und Gammastrahlung), sondern<br />

auch Röntgenstrahlung, kurzwelliges UV-Licht und<br />

Höhenstrahlung.<br />

Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass der historische<br />

Begriff „radioaktive Strahlung“, der im Lehrplan<br />

ausgewiesen ist, umstritten ist und von vielen Fachleuten<br />

abgelehnt wird, wenn auch mit überaus fragwürdigen<br />

Begründungen.<br />

Geht es um die Gesamtstrahlenbelastung, ist aus den<br />

oben genannten Gründen der Terminus „ionisierende<br />

Strahlung“ zu bevorzugen.<br />

Die Messgröße für die Strahlenbelastung ist die Äquivalentdosis<br />

H, wobei gilt:<br />

H = D · Q<br />

Dabei sind D die Energiedosis und Q der Qualitätsfaktor.<br />

Die Internationale Strahlenschutzkommission (ICRP) hat<br />

1991 für die Organdosis anstelle dieses Qualitätsfaktors<br />

den sogenannten Strahlungs-Wichtungsfaktor wR eingeführt.<br />

Für eine bestimmte Strahlungsart R gilt dann: Das<br />

Produkt aus der von einem Organ oder Gewebe T aufgenommenen<br />

Energiedosis DT,R und dem betreffenden<br />

Strahlungs-Wichtungsfaktor ergibt die Organdosis HT :<br />

H T = D T,R · w R<br />

Sie wird in Millisievert (mSv) gemessen. Erfolgt die Bestrahlung<br />

durch mehrere Strahlungsarten, so werden die<br />

einzelnen Beiträge summiert und man erhält:<br />

HT = S D T,R · wR R<br />

Für die Strahlungs-Wichtungsfaktoren gilt:<br />

Strahlungsart und<br />

Energiebereich<br />

Strahlungs-Wichtungsfaktor<br />

Photonen beliebiger Energie 1<br />

Elektronen beliebiger<br />

Energie<br />

Neutronen<br />

< 10 keV<br />

10 keV bis 100 keV<br />

100 keV bis 2 MeV<br />

2 MeV bis 20 MeV<br />

> 20 MeV<br />

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1<br />

5<br />

10<br />

20<br />

10<br />

5<br />

Protonen 5<br />

α-Teilchen, Spaltfragmente,<br />

schwere Kerne<br />

20<br />

radioaktivität und Kern reaktionen 73<br />

Die Organdosis besagt nur wenig darüber, wie groß das<br />

strahlenbedingte Risiko für Schädigungen tatsächlich ist,<br />

da die Strahlenempfindlichkeit der einzelnen Organe<br />

sehr unterschiedlich ist. Maß für das gesamte Strahlenrisiko<br />

ist die effektive Dosis E. Die effektive Dosis E für<br />

eine Strahlungsart und ein Organ oder Gewebe T ist die<br />

mit dem Gewebe- Wichtungsfaktor multiplizierte Organdosis:<br />

E = w T · H T<br />

Sind mehrere Strahlungsarten und verschiedene Organe<br />

beteiligt, so ergibt sich die effektive Dosis als Summe aller<br />

Anteile zu:<br />

E = S wT · HT R<br />

Gemessen wird die effektive Dosis ebenfalls in Millisievert<br />

(mSv). Auf die Zeit bezogen wird sie effektive Dosisleistung<br />

genannt. Diese auf den menschlichen Körper<br />

bezogene effektive Dosisleistung liegt in Deutschland im<br />

Mittel bei etwa 4 mSv/Jahr.<br />

Wegen der sehr unterschiedlichen Individualität der Menschen<br />

geht man bei wissenschaftlichen Berechnungen von<br />

einem Standardmenschen aus. Dieser Standardmensch<br />

hat ein Alter von 20 bis 30 Jahren, eine Gesamtlebensdauer<br />

von 70 Jahren, ein Körpergewicht von 70 kg, eine<br />

Körperoberfläche von 1,8 Quadratmetern und eine Körpergröße<br />

von 170 cm. Auch die Zusammensetzung des<br />

Körpers dieses Standardmenschen ist festgelegt.<br />

Einige Gewebe-Wichtungsfaktoren sind in der nachfolgenden<br />

Tabelle angegeben.<br />

Gewebe oder organ Gewebe-Wichtungsfaktor<br />

Keimdrüsen 0,20<br />

Dickdarm 0,12<br />

Knochenmark (rot) 0,12<br />

lunge 0,12<br />

Magen 0,12<br />

blase 0,05<br />

brust 0,05<br />

leber 0,05<br />

Schilddrüse 0,05<br />

Speiseröhre 0,15<br />

Haut 0,01


74<br />

FoliE<br />

Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

Mittlere Strahlenbelastung in Deutschland<br />

Art der Strahlung Dosis in mSv pro Jahr<br />

Natürliche Strahlung<br />

kosmische Strahlung<br />

− auf Meereshöhe<br />

− auf 1 500 m Höhe<br />

terrestrische Strahlung<br />

− bei Aufenthalt im Freien<br />

− bei Aufenthalt in Gebäuden<br />

„innere“ Strahlung beim<br />

Menschen durch<br />

− Einatmen von Radon<br />

− durch Nahrung, Trinkwasser<br />

Zivilisatorische Strahlung<br />

Anwendung radioaktiver Stoffe<br />

und ionisierender Strahlung<br />

− bei medizinischen Untersuchungen<br />

und Behandlungen<br />

− in Technik, Forschung und Alltag<br />

(hochfrequente Strahlung<br />

bei PC, Fernseher)<br />

− Kernwaffenversuche, Reaktorunfälle<br />

0,25<br />

0,50<br />

0,06 … 2,2<br />

0,09 … 2,4<br />

1,4<br />

0,3<br />

Mittelwert: 2,4<br />

1,5<br />

0,02<br />

< 0,02<br />

Mittlere Strahlenbelastung 4,0<br />

Mittelwert: 1,6<br />

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Was hat rauchen mit radioaktivität zu tun?<br />

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radioaktivität und Kern reaktionen 75<br />

Während sehr viel über die Strahlenbelastung durch Kernkraftwerke diskutiert<br />

wird, ist den wenigsten bekannt, dass auch der Zigarettenrauch erheblich<br />

zur Strahlenbelastung der Raucher beiträgt. Es wird davon ausgegangen,<br />

dass ca. 90 % der Lungenkrebserkrankungen auf das Rauchen und davon<br />

wiederum etwa 50 % auf die Strahlenbelastung durch den Zigarettenrauch<br />

zurückzuführen sind.<br />

Die Tabakpflanzen enthalten die Radionuklide Pb-210 und Po-210. Diese sind<br />

hauptsächlich Alphastrahler. Alphastrahlung hat keine große Reichweite und<br />

kann in unsere Haut kaum eindringen. Radionuklide sind aber extrem gefährlich,<br />

wenn die strahlende Substanz in den Körper aufgenommen wird,<br />

weil Alphastrahlung besonders stark ionisierend wirkt, wenn sie bis zu den<br />

Organen vordringen kann. Deshalb soll man im Umgang mit radioaktiven<br />

Substanzen weder essen noch trinken. Schon kleinste Anhaftungen an den<br />

Händen könnten so in den Körper gelangen.<br />

Wenn man den Rauch inhaliert, dann kommen diese radioaktiven Substanzen<br />

in die Lunge. Daraus ergibt sich eine jährliche Äquivalentdosis je nach Rauchgewohnheit<br />

(20 Zigaretten pro Tag) von ca. 0,3 mSv. Man muss allerdings<br />

beachten, dass die Bestrahlung auf einen kleinen Körperbereich erfolgt. Rechnet<br />

man diese Besonderheit ein, dann kommt man auf eine jährliche Lungendosis<br />

von ca. 10 mSv. Zum Vergleich: Die Strahlenschutzverordnung legt den<br />

Grenzwert für die jährliche Lungendosis der Bevölkerung durch den Betrieb<br />

von kerntechnischen Anlagen auf 0,9 mSv fest.<br />

Wie groß ist das Krebsrisiko?<br />

Um diese Frage zu beantworten, werden statistische Untersuchungen angestellt.<br />

So weiß man z. B., dass in der Schweiz unter den Männern zwischen 20<br />

und 29 Jahren ca. 2 bis 5 Leukämiefälle pro 100 000 Männer im Jahr auftreten.<br />

Nun kann man Personen herausgreifen, die z. B. durch ihren Beruf einer<br />

hohen Strahlendosis ausgesetzt sind und in dieser Gruppe eine Statistik führen.<br />

Allerdings kann man bei einer Erkrankung nicht feststellen, ob diese als<br />

Ursache die Bestrahlung hat. Man könnte nur dann eine Aussage machen,<br />

wenn die Leukämierate in dieser Personengruppe deutlich erhöht wäre. Wir<br />

wissen, dass solche Messungen eine Messunsicherheit besitzen. Die Schwankung<br />

zwischen den Personengruppen bei nicht zu starker Bestrahlung liegt<br />

innerhalb der Fehlerbalken der Messungen, sodass man nicht sagen kann, ob<br />

eine Erhöhung der Leukämierate eine zufällige Schwankung ist oder auf die<br />

Bestrahlung zurückzuführen ist.<br />

FoliE<br />

FoliE


76<br />

FoliE<br />

Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

Wirkung ionisierender Strahlung auf den Menschen<br />

Akute oder<br />

Frühschäden<br />

Absorption von Strahlungsenergie<br />

Molekulare Veränderungen<br />

(an Proteinen, Enzymen, Nukleinsäuren)<br />

Körperzellen<br />

Schäden beim bestrahlten<br />

Individuum (einschl. Fötus)<br />

Spätschäden<br />

(kein Krebs)<br />

<strong>Physik</strong>alische Prozesse<br />

(Ionisation, Anregung)<br />

Veränderungen in den Zellen<br />

Leukämie,<br />

Krebs<br />

Keimzellen<br />

Schäden bei<br />

den Nachkommen<br />

Genetische<br />

Schäden<br />

Sicher eintretende Schäden Zufällige Schäden<br />

Zeitdauer<br />

10 –16 s<br />

10 –6 s<br />

Sekunden<br />

bis Stunden<br />

Stunden<br />

bis Jahre<br />

Die Wirkung ionisierender Strahlung auf Menschen ist abhängig von<br />

− der Art und Energie der Strahlung,<br />

− der Dosis der Strahlung,<br />

− der räumlichen und zeitlichen Verteilung der Strahlung,<br />

− den Milieufaktoren.<br />

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Bei den energetischen Betrachtungen von Kernprozessen<br />

geht es um zwei grundlegende physikalische Sachverhalte:<br />

− Die Schüler sollen das Wesen der Bindungsenergie<br />

bei Atomkernen erfassen, auch die Abhängigkeit der<br />

Bindungsenergie je Nukleon von der Massenzahl.<br />

Das lässt sich überzeugend anhand des üblichen Diagramms<br />

erläutern.<br />

− Die Schüler sollen den Zusammenhang zwischen Massendefekt<br />

und Energie E = ∆m · c 2 auf kernphysikalische<br />

Prozesse anwenden.<br />

Für das Gesamtthema bietet sich ein historischer Einstieg<br />

an: die Entdeckung der Kernspaltung durch hahn und<br />

strassmann. Dazu ist im LB auf S. 144 ein ausführlicher<br />

Lesetext enthalten.<br />

Bezüglich der Kernkraftwerke ist es sinnvoll, den Schülern<br />

u. a. einen Überblick über deren räumliche Verteilung<br />

in Deutschland und über deren Bedeutung für die<br />

Elektroenergieerzeugung heute zu geben. Dazu kann<br />

die beiliegende Kopiervorlage genutzt werden.<br />

Bezüglich der Sicherheit von Kernkraftwerken und der<br />

Entsorgung radioaktiver Abfälle sollte u. a. auf Folgendes<br />

aufmerksam gemacht werden:<br />

− Kernkraftwerke werden nach heutigen Sicherheitsstandards<br />

betrieben. Wie bei jeder technischen Anlage<br />

kann es auch in Kernkraftwerken Defekte und<br />

Havarien geben.<br />

− Aus physikalischen Gründen kann ein Kernkraftwerk<br />

nicht wie eine Atombombe explodieren. Gefährlich<br />

könnte der Austritt größerer Mengen radioaktiver<br />

Stoffe sein, so wie es 1986 im ukrainischen Tschernobyl<br />

passiert ist.<br />

− Der radioaktive Abfall (85 % niedrig radioaktiv, 5 %<br />

hoch radioaktiv) ist bei richtiger Lagerung ungefähr-<br />

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Energie aus dem Atom<br />

radioaktivität und Kern reaktionen 77<br />

lich. Das Problem besteht hier darin, dass wegen der<br />

teilweise sehr langen Halbwertszeit eine sichere Lagerung<br />

über viele Jahrzehnte erfolgen muss.<br />

Bei der Behandlung der Kernfusion bietet es sich an, auf<br />

die Prozesse im Innern der Sonne einzugehen. Dazu sind<br />

im Lehrbuch einige Informationen gegeben. Ergänzend<br />

dazu sei auf folgende Aspekte aufmerksam gemacht.<br />

Dass die Temperatur im Innern der Sonne trotz der niedrigen<br />

Umsatzrate so hoch ist, liegt daran, dass die Sonne<br />

so groß ist. Sie isoliert sich praktisch selbst von innen nach<br />

außen. Die Temperatur in der Sonne stieg solange an, bis<br />

das Temperaturgefälle so groß war, dass gerade die je<br />

Zeiteinheit im Innern erzeugte Energie zum Sonnenäußeren<br />

transportiert wird. Zwischen dem Innern der Sonne<br />

und ihrem Äußeren herrscht ein Temperaturdifferenz<br />

von mehreren Millionen Grad. Dieser große Temperaturunterschied<br />

verteilt sich aber auf mehrere hunderttausend<br />

Kilometer. Je Meter hat die Sonne im Durchschnitt<br />

nur einen Temperaturabfall von etwa 0,1 °C.<br />

Wieso explodiert die Sonne nicht?<br />

Je höher die Temperatur bei der Kernfusion ist, umso<br />

schneller läuft sie ab. Eine kleine Temperaturerhöhung<br />

im Sonneninnern müsste demnach zu einer verstärkten<br />

Kernfusionsrate und dadurch zu noch mehr Temperaturanstieg<br />

führen. Man wird also erwarten, dass die Sonne<br />

nach kurzer Zeit explodieren müsste wie ein riesiger<br />

Treibstofftank.<br />

Die Sonne explodiert jedoch nicht, weil sie ein Gasball<br />

ist. Gas dehnt sich – sofern Platz dafür ist – bei Temperaturerhöhung<br />

aus. Diese Ausdehnung gegen ihre eigene<br />

Schwerkraft führt dazu, dass die Temperatur des Gases<br />

sogar sinkt. Damit sinken auch die Temperatur und die<br />

Umsatzrate der Kernfusion. Die Temperatur stabilisiert<br />

sich.<br />

Bei einer Reihe von Kernumwandlungen wird Energie freigesetzt. Von praktischer Bedeutung sind<br />

zwei Prozesse.<br />

Kernspaltung Kernfusion<br />

Ein schwerer Atomkern (z. B. Urankern) wird in<br />

zwei mittelschwere Kerne aufgespalten.<br />

Dabei wird Energie freigesetzt.<br />

Beispiele:<br />

− Kernkraftwerk<br />

− Atombombe<br />

Leichte Atomkerne (z. B. Wasserstoffkerne)<br />

verschmelzen zu einem schwereren Atomkern<br />

(z. B. zu einem Heliumkern).<br />

Dabei wird Energie freigesetzt.<br />

Beispiele:<br />

− Energiefreisetzung in der Sonne<br />

− Wasserstoffbombe<br />

TAFElbilD


78<br />

FoliE<br />

Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

Kernkraftwerke und kerntechnische Anlagen in der<br />

bundesrepublik Deutschland<br />

Druckwasserreaktor<br />

Siedewasserreaktor<br />

stillgelegtes Kernkraftwerk<br />

zentrales Zwischenlager<br />

Endlager im Bau/in Betrieb<br />

Großforschungseinrichtungen<br />

*seit 1988 aus juristischen<br />

Gründen außer Betrieb<br />

Ahaus<br />

Stade<br />

Unterweser<br />

Emsland<br />

Lingen<br />

Hamm-<br />

Uentrop<br />

Jülich<br />

Mühlheim-<br />

Kärlich*<br />

Karlsruhe<br />

Grohnde<br />

Biblis<br />

Brunsbüttel<br />

Brokdorf<br />

1995 waren in der Bundesrepublik Deutschland 21 Kernkraftwerke in<br />

Betrieb und erzeugten ca. 30 % der gesamten Elektroenergie, 2010<br />

sind noch 17 Kernkraftwerke in Betrieb.<br />

Asse<br />

Konrad<br />

Würgassen<br />

Kahl<br />

Neckarwestheim<br />

Krümmel<br />

Gorleben<br />

Grafenrheinfeld<br />

Philippsburg<br />

Obrigheim<br />

Größte Kernkraftwerke in Deutschland:<br />

Isar 2 1 475 MW<br />

Philippsburg 2 1 460 MW<br />

Brokdorf 1 440 MW<br />

Morsleben<br />

Isar<br />

Greifswald<br />

Mitterteich<br />

NiederaichbachGrundremmingen<br />

Rheinsberg<br />

Rossendorf<br />

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adioaktive<br />

Abfälle<br />

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radioaktivität und Kern reaktionen<br />

Wege der Entsorgung von radioaktiven Stoffen<br />

Zwischenlager<br />

Vorbereitung<br />

für Endlagerung<br />

Endlager<br />

(z.B. Schacht<br />

Konrad)<br />

Kernkraftwerk<br />

Brennstoffelementefertigung<br />

Wiederaufbereitung<br />

abgebrannte<br />

Brennelemente<br />

Brennelementezwischenlager<br />

Vorbereitung<br />

für Endlager<br />

Endlager<br />

(z.B. Gorleben)<br />

Bei einem Kernreaktor mit einer Leistung von 1 000 MW fallen im Jahr<br />

folgende zu entsorgende Stoffe an:<br />

22 t Uran<br />

210 kg Plutonium<br />

750 kg sonstige Spaltprodukte.<br />

Die Zwischenlagerung erfolgt meist in den Kernkraftwerken, die Endlagerung<br />

in einem Salzstock bei Gorleben (Niedersachsen) und im<br />

Schacht Konrad, einem stillgelegten Eisenerzbergwerk bei Salzgitter<br />

(Niedersachsen).<br />

79<br />

FoliE


80 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

ArbEiTSblATT<br />

1.<br />

2.<br />

Was versteht man unter Kernspaltung?<br />

Kernspaltung und radioaktive Strahlung<br />

Ergänzen Sie in der Übersicht die Reaktionsgleichungen!<br />

α-Strahlung β-Strahlung γ-Strahlung<br />

4<br />

2<br />

6<br />

3<br />

0<br />

α e γ<br />

–1<br />

Li + 1<br />

0<br />

4<br />

16<br />

n g 2 α +<br />

N a g 7 0<br />

133 1<br />

e + Cd + n g γ +<br />

–1 48 0<br />

3. Als Kernbrennstoff in Kernreaktoren wird heute zumeist U-235 verwendet. Die Urankerne<br />

können in sehr unterschiedlicher Weise zerfallen. Bekannt sind heute ca. 200 verschiedene<br />

Spaltprodukte von U-235. Nachfolgend sind einige Möglichkeiten angegeben.<br />

Ergänzen Sie die Reaktionsgleichungen!<br />

235<br />

92<br />

235<br />

92<br />

235<br />

92<br />

235<br />

92<br />

235<br />

92<br />

235<br />

92<br />

U + 1<br />

0<br />

U + 1<br />

0<br />

U + 1<br />

0<br />

U + 1<br />

0<br />

U + 1<br />

0<br />

U + 1<br />

0<br />

n g 236<br />

92<br />

U g 2 · 1<br />

0<br />

n g g 3 · 1<br />

0<br />

n g g 3 · 1<br />

0<br />

n g g 137<br />

55<br />

n g g 137<br />

57<br />

147<br />

n + La + 57<br />

85<br />

n + Se + 34<br />

135<br />

n + Te + 52<br />

96<br />

Cs + Rb + 37<br />

96<br />

I + Y + 57<br />

103<br />

1<br />

n g g Mo + + 2 · 57 0 n<br />

4. Die Nutzung der Kernspaltung in Kernkraftwerken ist umstritten. Formulieren Sie begründete<br />

Positionen Pro und Kontra Kernenergie!<br />

Pro<br />

Kontra<br />

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1.<br />

2.<br />

Was versteht man unter Kernspaltung?<br />

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Kernspaltung und radioaktive Strahlung<br />

radioaktivität und Kern reaktionen<br />

Unter Kernspaltung versteht man die Aufspaltung eines schweren Atomkerns (z. B. eines Uran-<br />

kerns) in zwei mittelschwere Kerne durch Neutronen geeigneter Energie (langsame Neutronen).<br />

Ergänzen Sie in der Übersicht die Reaktionsgleichungen!<br />

α-Strahlung β-Strahlung γ-Strahlung<br />

4<br />

2<br />

6<br />

3<br />

0<br />

α e γ<br />

–1<br />

Li + 1<br />

0<br />

4 3<br />

16<br />

n g 2 α + H 1<br />

N a g 7 0 16<br />

e + –1<br />

O 8 133<br />

48<br />

1<br />

134<br />

Cd + n g γ + 0 48 Cd<br />

3. Als Kernbrennstoff in Kernreaktoren wird heute zumeist U-235 verwendet. Die Urankerne<br />

können in sehr unterschiedlicher Weise zerfallen. Bekannt sind heute ca. 200 verschiedene<br />

Spaltprodukte von U-235. Nachfolgend sind einige Möglichkeiten angegeben.<br />

Ergänzen Sie die Reaktionsgleichungen!<br />

235<br />

92<br />

235<br />

92<br />

235<br />

92<br />

235<br />

92<br />

235<br />

92<br />

235<br />

92<br />

U + 1<br />

0<br />

U + 1<br />

0<br />

U + 1<br />

0<br />

U + 1<br />

0<br />

U + 1<br />

0<br />

U + 1<br />

0<br />

n g 236<br />

92<br />

n g 236<br />

92<br />

n g 236<br />

92<br />

n g 236<br />

92<br />

n g 236<br />

92<br />

n g 236<br />

92<br />

U g 2 · 1<br />

0<br />

U g 3 · 1<br />

0<br />

U g 3 · 1<br />

0<br />

U g 137<br />

55<br />

U g 137<br />

53<br />

147 87<br />

n + La + 57 35 Br<br />

85 148<br />

n + Se + 34 58 Ce<br />

135 98<br />

n + Te + 52 40 Zr<br />

96<br />

1<br />

Cs + Rb + 3 · 37 0 n<br />

96 1<br />

I + Y + 3 · 39 0 n<br />

103<br />

131<br />

1<br />

U g Mo + Sn + 2 · 42 50 0 n<br />

4. Die Nutzung der Kernspaltung in Kernkraftwerken ist umstritten. Formulieren Sie begründete<br />

Positionen Pro und Kontra Kernenergie!<br />

Pro<br />

– Keine Verbrennung fossiler Brennstoffe<br />

– relativ geringer Schadstoffausstoß<br />

– Mit kleinen Mengen Kernbrennstoff<br />

können große Mengen elektrischer Energie<br />

gewonnen werden.<br />

Kontra<br />

– Durch Unfälle können radioaktive Stoffe<br />

freigesetzt werden und weite Gebiete<br />

radioaktiv verseuchen.<br />

– Es entstehen radioaktive Abfälle, die über<br />

viele Jahrzehnte hinweg sicher gelagert<br />

werden müssen.<br />

81<br />

ArbEiTSblATT


82 Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

ArbEiTSblATT<br />

Kernenergie<br />

1. Die Skizze zeigt den Aufbau eines Kernkraftwerks mit Druckwasserreaktor.<br />

a) Ergänzen Sie die Energieumwandlungskette!<br />

Betonabschirmung<br />

Reaktorgefäß<br />

Regelstäbe<br />

Moderator<br />

Kernenergie<br />

des<br />

Kernbrennstoff<br />

Brennelement<br />

Pumpe<br />

b) Worin besteht der Unterschied zwischen einem Kernkraftwerk mit Druckwasserreaktor von<br />

einem mit Siedewasserreaktor?<br />

2. Erkunden Sie, wie viele Kernkraftwerke gegenwärtig in Deutschland in Betrieb sind und welchen<br />

Anteil sie an der Erzeugung von Elektroenergie haben!<br />

3. Ein Hauptproblem bei der Nutzung von Kernenergie ist die Entstehung von radioaktivem Abfall,<br />

der sicher gelagert werden muss. Erkunden Sie, was gegenwärtig mit dem radioaktiven Abfall<br />

deutscher Kernkraftwerke geschieht und welche perspektivischen Konzeptionen es gibt!<br />

gegenwärtig<br />

Vorwärmer<br />

Frischdampf<br />

Wärmetauscher<br />

Speisewasser<br />

Kondensator<br />

Pumpe<br />

Turbine<br />

Generator<br />

Pumpe<br />

Kühlwasser<br />

Speisewasser<br />

perspektivisch<br />

Kühlturm<br />

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Kernenergie<br />

1. Die Skizze zeigt den Aufbau eines Kernkraftwerks mit Druckwasserreaktor.<br />

a) Ergänzen Sie die Energieumwandlungskette!<br />

Betonabschirmung<br />

Reaktorgefäß<br />

Regelstäbe<br />

Moderator<br />

Kernenergie<br />

des<br />

Kernbrennstoff<br />

radioaktivität und Kern reaktionen<br />

b) Worin besteht der Unterschied zwischen einem Kernkraftwerk mit Druckwasserreaktor von<br />

einem mit Siedewasserreaktor?<br />

Druckwasserreaktor: Es gibt einen geschlossenen 1. Kreislauf. Ein davon getrennter 2. Kreis-<br />

lauf versorgt die Turbine mit Dampf.<br />

Siedewasserreaktor: Reaktor und Turbine sind mit einem Kreislauf verbunden.<br />

2. Erkunden Sie, wie viele Kernkraftwerke gegenwärtig in Deutschland in Betrieb sind und welchen<br />

Anteil sie an der Erzeugung von Elektroenergie haben!<br />

Im Jahr 2010 sind in Deutschland noch 17 Kernkraftwerke in Betrieb. Die Anteile an der<br />

gesamten Elektroenergieerzeugung betrug 2009 etwa 27%.<br />

(Aktuelle Energiedaten findet man unter www.bmwi.de)<br />

3. Ein Hauptproblem bei der Nutzung von Kernenergie ist die Entstehung von radioaktivem Abfall,<br />

der sicher gelagert werden muss. Erkunden Sie, was gegenwärtig mit dem radioaktiven Abfall<br />

deutscher Kernkraftwerke geschieht und welche perspektivischen Konzeptionen es gibt!<br />

gegenwärtig<br />

Der teilweise hochradioaktive Abfall wird zum<br />

Teil bei den Kernkraftwerken oder zentral<br />

zwischengelagert, teilweise im Ausland wieder<br />

aufbereitet.<br />

Brennelement<br />

Pumpe<br />

Speisewasser<br />

Vorwärmer<br />

Innere Energie<br />

des Dampfes<br />

Frischdampf<br />

Wärmetauscher<br />

Kondensator<br />

Pumpe<br />

Turbine<br />

perspektivisch<br />

Es wird seit Jahrzehnten über ein sicheres<br />

Endlager diskutiert. Eine Entscheidung ist<br />

offen.<br />

Generator<br />

Pumpe<br />

Kühlwasser<br />

Speisewasser<br />

Kinetische Energie<br />

von<br />

Turbinen/Generator<br />

Kühlturm<br />

Elektrische<br />

Energie<br />

83<br />

ArbEiTSblATT


84<br />

FoliE<br />

Empfehlungen und Materialien zu Unterrichtsgestaltung<br />

Kernfusion im innern der Sonne<br />

Im Innern der Sonne verschmelzen in jeder Sekunde 567,0 Millionen<br />

Tonnen Wasserstoff zu 562,8 Millionen Tonnen Helium. Der Vorgang<br />

wird als Heliumsynthese oder als Proton-Proton-Zyklus bezeichnet.<br />

Durch Reaktionsgleichungen lässt sich der Gesamtprozess so<br />

beschreiben:<br />

1<br />

1<br />

2<br />

1<br />

3<br />

2<br />

1<br />

2<br />

H + H g 1 1 H + e+ + ν + 1,19 MeV<br />

H + 1<br />

1<br />

He + 3<br />

2<br />

1<br />

1<br />

H<br />

3<br />

H g He + γ + 5,49 MeV<br />

2<br />

He g 4<br />

2<br />

1<br />

1<br />

H<br />

He + 1<br />

1<br />

2<br />

1H E H<br />

2<br />

1<br />

3<br />

2<br />

He<br />

1<br />

1<br />

H<br />

1<br />

1<br />

H<br />

E<br />

4<br />

2<br />

He<br />

1<br />

H + H + 12,85 MeV<br />

1<br />

3<br />

E<br />

2<br />

He H<br />

1<br />

1<br />

Der Massendefekt beträgt in jeder Sekunde ∆m = 4,2 · 10 6 Tonnen.<br />

Nach E = ∆m · c 2 entspricht das einer Energie von 3,8 · 10 26 J, die in jeder<br />

Sekunde von der Sonne in den Weltraum abgestrahlt wird.<br />

Ein Teil dieser Energie erreicht die Erdoberfläche.<br />

1<br />

1<br />

H<br />

E<br />

1<br />

1<br />

H<br />

H<br />

1<br />

1<br />

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E


5<br />

<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />

Eigenschaften von Quantenobjekten<br />

(LB S. 36 – 38)<br />

1.<br />

a) Ein Modell ist ein Ersatzobjekt für ein Original. Es<br />

stimmt in einigen Eigenschaften mit dem Original<br />

überein, in anderen nicht. Ein solches Modell<br />

kann ideell (in Form eines Aussagesystems) oder<br />

materiell (gegenständlich) sein.<br />

Die Funktion eines Modells kann sehr unterschiedlich<br />

sein, z. B.:<br />

− Mithilfe eines Modells kann man Sachverhalte<br />

mathematisch erfassen.<br />

− Mithilfe eines Modells kann man Sachverhalte<br />

erklären oder voraussagen.<br />

− Mithilfe eines Modells kann man experimentieren,<br />

z. B. bestimmte Zusammenhänge untersuchen<br />

(Modellexperimente).<br />

− Mithilfe von Modellen kann man Sachverhalte<br />

veranschaulichen.<br />

b) Strahlenmodell: Zweckmäßig bei der Erklärung<br />

der Schattenbildung oder der Entstehung einer<br />

Sonnenfinsternis.<br />

Wellenmodell: Zweckmäßig bei der Erklärung der<br />

Beugung von Licht.<br />

Teilchenmodell: Zweckmäßig bei der Erklärung<br />

des äußeren lichtelektrischen Effekts.<br />

c) Reflexion oder Brechung von Licht kann man gut<br />

mit dem Strahlenmodell beschreiben. Beide Phänomene<br />

können aber auch mit dem Wellenmodell<br />

beschrieben werden.<br />

d) Im Wellenmodell kann man nicht erklären, dass<br />

bei Licht bestimmter Wellenlänge unabhängig<br />

von der Intensität der Strahlung keine Fotoemission<br />

auftritt, obwohl die Zunahme der Wellenamplitude<br />

eine Vergrößerung der Energie bedeutet,<br />

die von der Welle transportiert wird.<br />

* 2. a) NewtoN: Licht ist ein Strom von kleinsten­<br />

Teilchen (Korpuskulartheorie).<br />

HuygeNs: Licht besitzt Wellencharakter<br />

(Wellentheorie des Lichts).<br />

youNg, FresNel: Versuche zur Beugung und Interferenz<br />

belegen den Wellencharakter<br />

von Licht.<br />

eiNsteiN: Licht ist weder Welle noch Teilchen,<br />

sondern etwas, was teilweise<br />

Welleneigenschaften und<br />

teilweise Teilcheneigenschaften<br />

zeigt. Licht besteht aus Lichtquanten<br />

(Photonen).<br />

b) Die Schwerpunkte für eine Präsentation können<br />

unterschiedlich gesetzt werden. Sinnvoll erscheint<br />

eine Orientierung am sehr widersprüchlichen<br />

historischen Erkenntnisgang, der sich an bei Teilaufgabe<br />

a) genannten Namen orientieren kann.<br />

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3.<br />

4.<br />

<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 85<br />

a) Mit Erhöhung der Intensität des Lichts werden<br />

mehr Elektronen emittiert, ihre Energie verändert<br />

sich aber nicht.<br />

b) Mit Erhöhung der Frequenz vergrößert sich wegen<br />

E ~ f die kinetische Energie der Fotoelektronen,<br />

nicht aber ihre Anzahl.<br />

a) Genutzt werden zur Berechnung kann die einsteinsche<br />

Gleichung für den lichtelektrischen<br />

Effekt.<br />

Aus h · f = WA + Ekin ergibt sich mit f = c<br />

} und bei<br />

λ<br />

Umstellung nach WA :<br />

W A = h · c<br />

}<br />

λ – E kin<br />

8 m<br />

WA = 6,626 · 10–34 J · s · 3 · 10 } s<br />

}}<br />

400 · 10 –9 m –1,8 · 1,6 · 10–19 J<br />

W A = 4,97 · 10 –19 J – 2,88 · 10 –19 J = 2,1 · 10 –19 J<br />

Die Ablösearbeit beträgt 2,1 · 10 –19 J = 1,3 eV.<br />

Für die Grenzfrequenz gilt:<br />

fG = WA }<br />

h<br />

fG = 2,1 · 10–19 J<br />

}}<br />

6,626 · 10 –34 J · s = 3,17 · 1014 Hz<br />

Die Grenzfrequenz hat einen Wert von etwa<br />

3,2 · 10 14 Hz. Diese Frequenz liegt im Bereich des<br />

infraroten Lichts.<br />

b) Im Wellenbild ist die transportierte Energie mit<br />

der Amplitude verknüpft. Eine Vergrößerung der<br />

transportierten Energie würde man dann z. B. erreichen,<br />

wenn man die Intensität des Lichts vergrößert.<br />

Experimente zeigen aber: Liegt die Frequenz<br />

des Lichts unterhalb der Grenzfrequenz, so<br />

werden auch bei beliebiger Intensität des Lichts<br />

keine Photonen emittiert. Eine Deutung der<br />

Grenzfrequenz mit dem Wellenmodell ist deshalb<br />

nicht möglich.<br />

5. a) Äußerer lichtelektrischer Effekt: Durch Bestrahlung<br />

mit Licht werden aus Oberflächen Elektronen<br />

abgelöst.<br />

b) Nachweis des äußeren lichtelektrischen Effekts:<br />

siehe LB, S. 8–9<br />

c) siehe LB, S. 9, 11 – 12<br />

6.<br />

a) Aus der Wellenlänge des Lichts kann man mit<br />

der Gleichung f = c<br />

} die betreffende Frequenz be­<br />

λ<br />

rechnen. Die Bewegungsenergie Ekin ergibt sich<br />

aus der jeweiligen Gegenspannung: Ekin = e · UG .<br />

Damit erhält man folgende Werte:<br />

f in 10 14 Hz 7,50 6,67 6,00 5,45 5,00<br />

E kin in eV 1,25 0,90 0,62 0,40 0,17


86 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />

7.<br />

b)<br />

Damit erhält man folgendes Diagramm:<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

0<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Je höher die Frequenz des Lichts ist, mit dem die<br />

Katode einer Vakuumfotozelle beleuchtet wird,<br />

desto größer ist die kinetische Energie der Fotoelektronen.<br />

Für das plancksche Wirkungsquantum gilt:<br />

h = ∆Ekin }<br />

∆f<br />

Aus dem Diagramm sollten zwei sinnvolle Werte<br />

ausgewählt werden, z. B.:<br />

h =<br />

E kin in eV<br />

1,25 eV<br />

}<br />

4 · 10 14 Hz<br />

h = 1,25 · 1,6 · 10–19 Ws<br />

}}<br />

4 · 10 14 Hz<br />

h ≈ 5 · 10 –34 J · s<br />

Die Grenzfrequenz ist der Schnittpunkt der Einstein­Geraden<br />

mit der f­Achse, also ergibt sich:<br />

f G ≈ 4,5 · 10 14 Hz<br />

Die Austrittsarbeit erhält man, wenn man die Einstein­Gerade<br />

bis zur negativen E kin ­Achse verlängert.<br />

Es ergibt sich ein Wert von etwa 1,8 eV.<br />

Die Berechnung ergibt:<br />

W A = h · f G<br />

W A = 6,6 · 10 –34 J · s · 4,5 · 10 14 Hz<br />

W A ≈ 3 · 10 –19 J = 1,9 eV<br />

c) Die Geschwindigkeit der schnellsten Fotoelektro­<br />

nen ergeben sich nach der Beziehung<br />

e · U = Ekin = 1<br />

} m · v<br />

2 2 zu v = √ } 2 U · e<br />

} m<br />

Damit erhält man unter Nutzung der angegebenen<br />

Gegenspannungen:<br />

v1 = √ }}}<br />

2 · 1,25 V · 1,759 · 1011 C<br />

m<br />

} = 6,6 · 105 }<br />

kg s<br />

v2 = 5,6 · 105 m<br />

}<br />

s<br />

v3 = 4,7 · 105 m<br />

}<br />

s<br />

v4 = 3,8 · 105 m<br />

}<br />

s<br />

v5 = 2,4 · 105 m<br />

}<br />

s<br />

f in 10 14 Hz<br />

a) Die Energie eines Lichtquants ergibt sich aus der<br />

Wellenlänge und der Lichtgeschwindigkeit:<br />

8.<br />

E = h · f = h · c<br />

}<br />

λ<br />

E = 6,626 · 10 –34 m<br />

3 · 108 }<br />

s<br />

J · s · }<br />

300 · 10 –9 m<br />

E = 6,6 · 10 –19 J ≈ 4,1 eV<br />

b) Die Strahlungsleistung für 1 cm2<br />

beträgt 2 · 10<br />

– 4<br />

W,<br />

die Anzahl N der Photonen demzufolge:<br />

P · t<br />

N = }<br />

E<br />

N = 2 · 10– 4 W · 1 s<br />

}<br />

6,6 · 10 –19 J<br />

N = 3 · 10 14<br />

c) Mit WA = 2 eV und E = 4,1 eV erhält man:<br />

E kin = h · f – W A<br />

E kin = 4,1 eV – 2 eV = 2,1 eV<br />

Die kinetische Energie der Elektronen beträgt<br />

2,1 eV oder 3,4 · 10 –19 J.<br />

d) Bei einer kinetischen Energie von 2,1 eV beträgt<br />

die maximale Gegenspannung, die ein Elektron<br />

überwinden könnte, gerade 2,1 V.<br />

a) Zwischen Beschleunigungsspannung und Geschwindigkeit<br />

besteht die folgende Beziehung:<br />

e · U = 1<br />

} m · v<br />

2 2 und damit U = 1<br />

} ·<br />

2 m<br />

} e · v 2<br />

U = 1 kg<br />

} · }<br />

2 1,758 · 1011 C · (2,65 · 107 m<br />

} s ) 2<br />

* b) Es gilt:<br />

U = 1,99 · 10 3 V ≈ 2 kV<br />

h · f = WA + 1<br />

} m · v<br />

2 2 und mit f = c<br />

}<br />

λ<br />

h · c<br />

} = W<br />

λ A + 1<br />

} m · v<br />

2 2<br />

Die Umstellung nach der Wellenlänge ergibt:<br />

λ = h · c<br />

}<br />

WA + 1<br />

} m · v<br />

2 2<br />

Vernachlässigt man die Austrittsarbeit, so erhält<br />

man:<br />

λ =<br />

2 h · c<br />

}<br />

m · v 2<br />

λ = 2 · 6,626 · 10–34 J · s · 3 · 10 } s<br />

}}}<br />

9,109 · 10 –31 7<br />

kg · (2,62 · 10 m<br />

2<br />

} s )<br />

λ = 0,62 · 10 –9 m<br />

Diese Wellenlänge würde im Bereich der Röntgenstrahlung<br />

liegen. Bei Berücksichtigung der<br />

Austrittsarbeit müsste die Wellenlänge noch kleiner<br />

sein.<br />

*<br />

9. a) Der Impuls kann aus Masse und Geschwindigkeit<br />

berechnet werden.<br />

p = m · v<br />

pL = 0,5 g · 1 m<br />

}<br />

s<br />

p L = 0,5<br />

g · m<br />

}<br />

s<br />

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8 m<br />

= 5 · 10– 4 kg · m<br />

}<br />

s


) Die Energie eines Photons beträgt E = h · f und mit<br />

E = c<br />

} :<br />

λ<br />

E = h · c<br />

}<br />

λ<br />

E = 6,626 · 10 –34 m<br />

3 · 108 }<br />

s<br />

J · s · }<br />

500 · 10 –9 m<br />

E = 3,98 · 10 –19 J = 2,5 eV<br />

c) Der Gesamtimpuls ist gleich dem Impuls von N<br />

Photonen:<br />

p L = N · h<br />

}<br />

λ<br />

Damit erhält man für die Anzahl der Photonen:<br />

N = pL · λ<br />

}<br />

h<br />

N = 5 · 10– 4 kg · m · 500 · 10 –9 m<br />

}}<br />

s · 6,626 · 10 –34 J · s<br />

N = 3,77 · 10 23<br />

d) Für den Impuls eines Photons erhält man aus dem<br />

Gesamtimpuls und der Photonenzahl:<br />

p = pL } N<br />

p = 5 · 10– 4 kg · m<br />

}<br />

s · 3,77 · 1023 –27 kg · m<br />

p = 1,3 · 10 } s<br />

Hinweis: Man kann den Impuls auch mit der Gleichung<br />

p = h<br />

} berechnen und erhält damit das<br />

λ<br />

gleiche Ergebnis.<br />

e) Aus der Energie eines Photons und der Anzahl der<br />

Photonen ergibt sich als Energie des Lichtblitzes:<br />

E = N ∙ E Photon<br />

E = 3,77 ∙ 10 23 ∙ 2,5 eV<br />

E = 9,4 ∙ 10 23 eV = 1,5 ∙ 10 5 J<br />

10. Bei klassischen Teilchen, z. B. Geschossen, ergibt sich<br />

eine Verteilung, bei der sich die Teilchen in zwei<br />

Streifen häufen. Schickt man dagegen Elektronen<br />

durch eine geeigneten Doppelspalt, dann kann man<br />

auf dem Schirm ein Interferenzmuster registrieren,<br />

das dem von Lichtwellen ähnelt.<br />

Die vergleichende Übersicht könnte aus den Abbildungen<br />

im LB auf S. 24 mit einem sachgerechten<br />

Kommentar bestehen.<br />

11. a) Geht man von ursprünglich ruhenden Protonen<br />

aus, dann beträgt die kinetische Energie:<br />

E = e · U<br />

E = 1,6 · 10 –19 C · 200 · 10 3 V<br />

E = 3,2 · 10 –14 J = 2 · 105 eV<br />

b) Für die de­Broglie­Wellenlänge von Quantenob­<br />

jekten gilt:<br />

λ = h<br />

}<br />

m · v<br />

Mit E = 1<br />

} m · v<br />

2 2 erhält man:<br />

v = √ } 2 E<br />

} und damit:<br />

m<br />

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<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 87<br />

λ = h<br />

}<br />

m · √ } = h<br />

}<br />

2 E<br />

} √ } 2 E · m<br />

m<br />

6,626 · 10<br />

λ =<br />

–34 J ·s<br />

}}}<br />

√ }}}<br />

2 · 3,2 · 10 –14 J · 1,673 · 10 –27 kg<br />

λ = 6,4 · 10 –14 m<br />

Im Vergleich zu grünem Licht ist die Wellenlänge<br />

etwa um den Faktor 1,3 · 10 –7 kleiner.<br />

12. a) Auf dem Schirm wird ein charakteristisches Interferenzmuster<br />

registriert. Daraus könnte man<br />

ableiten: Elektronen verhalten sich so, als ob sie<br />

Wellencharakter haben.<br />

b) Für die kinetische Energie gilt:<br />

Ekin = 1<br />

} m · v<br />

2 2 (1)<br />

Die Geschwindigkeit v ergibt sich aus der<br />

de­Broglie­Wellenlänge:<br />

λ = h<br />

h<br />

} oder v = }<br />

m · v m · λ<br />

und damit<br />

v 2 = h2<br />

}<br />

m2 · λ2 (2)<br />

In (1) eingesetzt erhält man:<br />

Ekin = 1<br />

} m ·<br />

2 h2<br />

}<br />

m 2 h2 = 2 }<br />

· λ 2 m · λ 2<br />

E kin =<br />

(6,626 · 10 –34 J ·s) 2<br />

}}}<br />

2 · 9,109 · 10 –31 kg · (4,3 · 10 –12 m) 2<br />

E kin = 1,3 · 10 –14 J = 8 · 10 4 eV<br />

c) Aus der de­Broglie­Wellenlänge λ = h<br />

}<br />

m · v ergibt<br />

sich:<br />

v = h<br />

}<br />

m · λ oder v 2 = h2<br />

}<br />

m 2 · λ 2 (1)<br />

Für den Zusammenhang zwischen Beschleunigungsspannung<br />

und Geschwindigkeit gilt:<br />

v 2 = 2 U · e<br />

}<br />

m<br />

(2)<br />

Durch Gleichsetzen von (1) und (2) erhält man:<br />

2 U · e<br />

} m = h2<br />

}<br />

m 2 · λ 2<br />

λ = h<br />

}<br />

√ } 2 m · U · e<br />

Damit erhält man folgende Werte:<br />

U in kV 2 4 6 8 10<br />

λ in pm 87 61 50 43 39<br />

Zwischen der Beschleunigungsspannung und der<br />

Wellenlänge besteht ein nichtlinearer Zusammenhang:<br />

Je größer die Beschleunigungsspannung ist,<br />

desto kleiner ist die Wellenlänge (b Diagramm<br />

S. 88 oben).


88 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />

13. a) Für die Energie gilt:<br />

b)<br />

c)<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

λ in pm<br />

0<br />

0 2 4 6 8 10<br />

E kin = e · U<br />

E kin = 1,602 · 10 –19 C · 1 500 V<br />

E kin = 2,4 · 10 –16 J = 1,5 keV<br />

Die Geschwindigkeit ergibt sich aus Ekin = 1<br />

} m · v<br />

2 2<br />

zu<br />

v = √ } 2 Ekin } m<br />

v = 2 · 2,4 · 10–16 J<br />

}}<br />

9,109 · 10 –31 kg<br />

7 m<br />

v = 2,3 · 10 }<br />

s<br />

Für die de­Broglie­Wellenlänge gilt:<br />

λ = h<br />

}<br />

m · v<br />

6,626 · 10<br />

λ =<br />

–34 J · s<br />

}}<br />

9,109 · 10 –31 7 m<br />

kg · 2,3 · 10 }<br />

s<br />

λ = 3,2 · 10 –11 m<br />

Bei der Beugung an einem Gitter gilt für das<br />

Maximum 1. Ordnung:<br />

sin α = λ<br />

}<br />

b<br />

sin α = 3,2 · 10–11 m<br />

}<br />

1<br />

}<br />

528 mm<br />

α = 9,7 · 10 – 4 Grad<br />

U in kV<br />

Die hellen Stellen hätten dann auf einem 10 m<br />

entfernten Schirm einen Abstand von 0,2 mm.<br />

14. a) Bei vier Photonen sind die Ergebnisse weitgehend<br />

zufällig. Die Wahrscheinlichkeit für eine bestimmte<br />

Variante ist gering. Also gilt:<br />

A: 0 – 4 Photonen<br />

B: 0 – 4 Photonen<br />

C: 0 – 4 Photonen<br />

Zufällig könnte sich auch ergeben:<br />

A: 2<br />

B: 1<br />

C: 1<br />

b) Bei N = 4 000 vergrößert sich die Wahrscheinlichkeit<br />

für eine bestimmte Variante:<br />

A: etwa 2 000<br />

B: etwa 1 000<br />

C: etwa 1 000<br />

* 15. Informationen zur Interferenz von Fullerenen sind<br />

u. a. zu finden unter den Suchwörtern<br />

− Interferenz von Fullerenen<br />

− Quantum Interference Experiments with large<br />

molecules<br />

− Anton Zeilinger<br />

In Aufg. 16 sind ebenfalls Hinweise zu dem Experiment<br />

gegeben.<br />

*<br />

16. a) Für die Maxima gilt:<br />

k · λ<br />

sin αK = }<br />

b<br />

Mit k = 1 und sin α1 ≈ tan α1 = s1 } e erhält man:<br />

λ = s1 · b<br />

} e<br />

30 µm · 100 nm<br />

λ =<br />

}}<br />

1,25 · 10 9 nm<br />

λ = 2,4 · 10 –12 nm<br />

Die Masse ergibt sich aus der de­Broglie­Beziehung:<br />

λ = h<br />

}<br />

m · v<br />

und damit<br />

m = h<br />

}<br />

λ · v<br />

m = 6,626 · 10–34 J · s<br />

}}<br />

2,4 · 10 –12 m · 200 m<br />

}<br />

s<br />

m = 1,4 · 10 –24 kg<br />

b) Da die Breite eines Spalts halb so groß ist wie die<br />

Gitterkonstante, ist der Abstand des ersten Einzelspaltminimums<br />

doppelt so groß wie der Abstand<br />

des ersten Gittermaximums. Mit anderen Worten:<br />

Das erste Einzelspaltminimum unterdrückt das<br />

zweite Gittermaximum.<br />

c) Bei einem Gitter treten neben einem ausge­<br />

prägten Maximum 0. Ordnung weitere Maxima<br />

auf, deren Intensität nach Art einer Glockenkurve<br />

abnimmt. Die Maxima sind scharf ausgeprägt,<br />

wenn Licht einer Wellenlänge oder Quantenobjekte<br />

einer Geschwindigkeit verwendet werden.<br />

Bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten und<br />

damit auch unterschiedlichen de­Broglie­Wellenlängen<br />

der Fullerene ist bereits das Maximum<br />

0. Ordnung nicht mehr so stark ausgeprägt, das<br />

Maximum 1. Ordnung ist bereits „verschmiert“.<br />

Entscheidend für das entstehende Interferenzbild<br />

ist also die Geschwindigkeitsverteilung der Moleküle.<br />

17. a) Die heisenbergsche Unbestimmtheitsrelation besagt:<br />

Je bestimmter der Ort eines Quantenobjektes ist,<br />

umso unbestimmter ist sein Impuls und umgekehrt.<br />

Diese Unbestimmtheit ist nie kleiner als h<br />

}<br />

4 π .<br />

b) Es gilt dann:<br />

∆ x · ∆ p = h<br />

}<br />

4 π<br />

oder ∆ x = h<br />

}<br />

4π · ∆ p<br />

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Damit sinnvolle Werte entstehen, sollte ∆ x · ∆ p in<br />

der Größenordnung von h liegen.<br />

kg · m<br />

∆ p in } s<br />

∆ x in m ∆ p in kg · m<br />

}<br />

s<br />

∆ x in m<br />

10 – 4 5 · 10 –31 10 –16 5 · 10 –19<br />

– 8<br />

10<br />

10 –12<br />

5 · 10 –27<br />

5 · 10 –23<br />

10 –20<br />

10 –24<br />

Damit erhält man folgendes Diagramm:<br />

∆x in m<br />

–10<br />

10<br />

10 –20<br />

10 –30<br />

10 –24<br />

10 –40<br />

10 –20<br />

10 –16<br />

10 –12<br />

10 –8<br />

10 –4<br />

5 · 10 –15<br />

5 · 10 –11<br />

∆p in<br />

kg · m<br />

}<br />

s<br />

Aus diesem Diagramm ist ablesbar: Je größer die<br />

Unschärfe des Impulses ist, desto kleiner ist die<br />

Unschärfe des Ortes und umgekehrt.<br />

c) Mit m = 500 g = 0,500 kg und ∆ v = ±1 mm<br />

}<br />

s<br />

erhält man für ∆ p = 10 – 3 kg · m<br />

}<br />

s .<br />

Als Größenordnung für die Ortsunschärfe erhält<br />

man:<br />

∆ x = h<br />

}<br />

4 π · ∆ p<br />

∆ x = 6,626 J · s · 103 · s<br />

}}<br />

1034 · 4 π · kg · m<br />

∆ x = 5,3 ·10 –32 m<br />

Ein solcher Wert liegt unterhalb jeder Messmöglichkeit.<br />

* 18. Nach dem Komplementaritätsprinzip gilt hier: Wenn<br />

die klassisch denkbaren Möglichkeiten beim Auftreffen<br />

des Photons auf dem Schirm durch eine Messung<br />

unterscheidbar sind, trägt das Photon nicht zum Interferenzmuster<br />

bei.<br />

In diesem Fall gibt es zwei klassisch denkbare Möglichkeiten,<br />

nämlich „durch den linken Spalt“ und<br />

„durch den rechten Spalt“. Am auftreffenden Photon<br />

kann man eine Polarisationsmessung mit einem<br />

45°­Filter durchführen. Dabei könnte man zwei mögliche<br />

Messergebnisse erhalten:<br />

Das Photon könnte absorbiert werden, oder es könnte<br />

durchgelassen werden. Den ersten Fall kann man der<br />

Möglichkeit „durch den linken Spalt“ zuordnen, den<br />

zweiten Fall der Möglichkeit „durch den rechten<br />

Spalt“. Damit sind die zwei Möglichkeiten durch eine<br />

Messung unterscheidbar, das Photon trägt also nicht<br />

zu einem Interferenzmuster bei.<br />

19. a) Für ein scharfes Interferenzmuster müssen alle<br />

Moleküle gleichen Impuls, also gleiche Geschwindigkeit<br />

v haben, weil die Wellenlänge λ die Lage<br />

der Maxima bestimmt und λ = h<br />

} m · v ist.<br />

*<br />

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<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 89<br />

20. Präsentation zum Elektronenmikroskop: Zum Vergleich<br />

kann, wie im LB auf S. 21, ein Lichtmikroskop<br />

einbezogen werden. Das ist allerdings nicht zweckmäßig,<br />

wenn eine andere Art von Elektronenmikroskop<br />

dargestellt wird. Zu Geschichte der Elektronenmikroskopie<br />

sind im Internet (z. B. bei Wikipedia)<br />

Informationen zu finden.<br />

Ein Atommodell der Quantenphysik<br />

(LB S. 79 – 84)<br />

Entwicklung der Vorstellungen vom Atom<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

Der Streuversuch von Rutherford ist Inhalt des <strong>Physik</strong>unterrichts<br />

der Klasse 9. Die Präsentation kann sich<br />

auch am Lehrbuch für die Klasse 12, S. 87 – 88, orientieren.<br />

Im Internet sind ebenfalls zahlreiche Artikel zum<br />

rutherfordschen Streuversuch zu finden.<br />

Ausführliche Informationen zum Ölfleckversuch sind<br />

im Lehrbuch für die Klasse 9, S. 56 – 57, zu finden.<br />

a) Ein Modell ist ein vom Menschen für einen bestimmten<br />

Zweck geschaffenes Ersatzobjekt. Es<br />

weist Merkmale des realen Objekts auf, aber auch<br />

Vereinfachungen gegenüber dem realen Objekt.<br />

b) (1) Atommodell von J. J. tH o m s o N 1902: Negativ<br />

geladene Elektronen sind in eine positiv geladene<br />

Substanz eingebettet (Rosinenkuchen­<br />

Modell).<br />

Elektronen sind Bestandteile des (viel größeren)<br />

Atoms. Nach außen ist das Atom elektrisch<br />

neutral.<br />

(2) Atommodell von rutHerFord 1911: Elektronen<br />

bewegen sich auf elliptischen Bahnen um<br />

den positiv geladenen Atomkern. Das Atom<br />

ist weitgehend leer. Seine Masse ist im Atomkern<br />

konzentriert.<br />

(3) Atommodell von Bo H r 1913: Elektronen befinden<br />

sich auf strahlungsfreien Bahnen um den<br />

Atomkern. Jeder Bahn kann eine bestimmte<br />

Energie zugeordnet werden. Erklärbar ist damit<br />

die Emission und Absorption, exakt allerdings<br />

nur für das Wasserstoffatom.<br />

(4) Quantenmechanisches Atommodell ab 1925:<br />

Das Atom besteht aus einem positiv geladenen<br />

Atomkern und einer negativ geladenen<br />

Atomhülle mit Elektronen. Die Beschreibung<br />

erfolgt mit den Gesetzen der Quantenphysik.<br />

Alle anschaulichen Deutungen sind problematisch.<br />

c) Die Grenzen des jeweiligen Modells lassen sich so<br />

kennzeichnen:<br />

Modell von tH o m s o N: Es wird nur eine Aussage<br />

zur Ladungsverteilung getroffen. Die Struktur des<br />

Atoms bleibt offen.


90 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />

4.<br />

Modell von rutHerFord: Die Entstehung von Spektrallinien<br />

und die Stabilität von Atomen sind nicht<br />

erklärbar.<br />

Modell von Bo H r: Es geht im Widerspruch zur<br />

Quantenphysik von der Existenz definierter Bahnen<br />

aus. Es erlaubt richtige Vorhersagen für Wasserstoff,<br />

versagt aber bei Mehrelektronensystemen.<br />

Quantenmechanisches Atommodell: Grenzen gegenwärtig<br />

unklar.<br />

Der Kurzvortrag könnte folgende Inhalte haben:<br />

− Die Masse von Atomen kann mithilfe eines Massenspektrografen<br />

bestimmt werden. Eine Bestimmung<br />

ist auch unter Nutzung der faradayschen<br />

Gesetze für Leitungsvorgänge in Flüssigkeiten<br />

möglich.<br />

− Radius bzw. Durchmesser von Atomen kann abgeschätzt<br />

werden<br />

− mit dem Ölfleckversuch ( b Aufg. 2),<br />

− aus der Kristallstruktur von Stoffen,<br />

− aus der brownschen Bewegung (bei Flüssigkeiten),<br />

− aus der mittleren freien Weglänge (bei Gasen).<br />

5. a) rutHerFord kam aufgrund der Streuversuche zu<br />

seinem Planetenmodell: Um den positiv geladenen<br />

Atomkern, in dem fast die gesamte Masse<br />

des Atoms konzentriert ist, bewegen sich die<br />

negativ geladenen Elektronen auf elliptischen<br />

Bahnen.<br />

Vorteile des Modells:<br />

− Es ermöglicht die Erklärung der Ergebnisse der<br />

Streuversuche.<br />

− Es beschreibt angemessen die Massen­ und<br />

Ladungsverteilung im Atom.<br />

Nachteile des Modells:<br />

− Die Entstehung von Spektrallinien kann nicht<br />

erklärt werden.<br />

− Die Stabilität von Atomen ist nicht erklärbar.<br />

Im Gegenteil: Elektronen auf elliptischen Bahnen<br />

unterliegen der Zentralbeschleunigung.<br />

Beschleunigte Ladungen sind aber mit der Abstrahlung<br />

elektromagnetischer Wellen verbunden.<br />

Die Elektronen müßten dabei Energie verlieren<br />

und letztlich in den Atomkern stürzen.<br />

Das geschieht aber nicht.<br />

b) Das bohrsche Atommodell kann mit den bohrschen<br />

Postulaten beschrieben werden:<br />

− Es existieren stabile Bahnen, auf denen sich<br />

Elektronen bewegen, ohne Strahlung abzugeben.<br />

− Es sind nur solche Bahnen möglich, für die<br />

gilt:<br />

m ∙ v ∙ r = n ∙ h<br />

*<br />

} ( n – Nummer der Bahn)<br />

2π<br />

− Emission bzw. Absorption eines Photons erfolgt,<br />

wenn ein Elektron von einer erlaubten<br />

Bahn auf eine andere erlaubte Bahn wechselt.<br />

Dabei ändert sich die Energie um ∆E = h ∙ f.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

− Emission eines Photons ist mit dem Übergang<br />

eines Elektrons von einer kernferneren auf<br />

eine kernnähere Bahn verbunden. Absorption<br />

eines Photons ist mit dem Übergang von einer<br />

kernnäheren auf eine kernfernere Bahn verbunden.<br />

Grenzen des bohrschen Modells:<br />

− Es geht von Elektronenbahnen aus (Widerspruch<br />

zur Quantenphysik).<br />

− Es versagt bei Mehrelektronensystemen.<br />

− Die bohrschen Postulate erscheinen als willkürliche<br />

Annahmen.<br />

Anzuwenden sind das Gravitationsgesetz und das<br />

coulombsche Gesetz.<br />

Als Abstand zwischen Atomkern und Elektron wird<br />

der bohrsche Radius (r = 0,529 · 10 –10 m) angesetzt.<br />

F1 = G · m1 · m2 }<br />

r 2<br />

F1 = 6,673 · 10 –11 · m3<br />

}<br />

F 1 = 3,6 · 10 – 47 N<br />

F2 = 1<br />

} 4 π · ε0 · Q 1 · Q 2<br />

}<br />

r 2<br />

F2 = 1<br />

}}<br />

4 π · 8,854 · 10 –12 A · s<br />

}<br />

F2 = 8,2 · 10 – 8 N<br />

kg · s2 · 1,673 · 10–27 kg · 9,109 · 10 –31 kg<br />

}}}<br />

(0,529 · 10 –10 m) 2<br />

V · m · (1,602 · 10–19 C) 2<br />

}}<br />

(0,529 · 10 –10 m) 2<br />

Die Gravitationskraft zwischen Atomkern und Elektron<br />

ist um viele Größenordnungen geringer als die<br />

elektromagnetische Kraft zwischen positive geladenem<br />

Kern und negativ geladenem Elektron.<br />

Die Kräfte zwischen Ladungen spielen offensichtlich<br />

für den Zusammenhalt eines Atoms eine wesentlich<br />

größere Rolle als Gravitationskräfte.<br />

Für die Gewichtskraft gilt:<br />

FG = m · g<br />

FG = 9,109 · 10 – 31 kg · 9,81 m<br />

}<br />

s2 FG = 8,94 · 10 – 30 N<br />

Die Coulombkraft zwischen Proton und Elektron beträgt<br />

F = 8,2 · 10 – 8 N.<br />

Das bedeutet: Die Gewichtskraft eines Elektrons ist<br />

um viele Größenordnungen kleiner als die Coulombkraft<br />

zwischen Elektron und Proton im Abstand des<br />

bohrschen Radius.<br />

a) Die Masse des Atoms ist zu mindestens 99,99 %<br />

im Atomkern konzentriert. Die Abmessungen des<br />

Kerns beeinflussen die Größe des Atoms demzufolge<br />

kaum.<br />

Mit Vergrößerung der Masse erhöht sich die Anzahl<br />

der Protonen im Kern und damit auch die<br />

der Elektronen in der Atomhülle. Der Bereich, in<br />

dem die Elektronen gebunden sind, vergrößert<br />

sich demzufolge nur geringfügig. Stärker vergrößert<br />

sich die Dichte der Atomhülle.<br />

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9.<br />

b) Geht man nur von der elektrostatischen Anziehung<br />

aus, könnte man vermuten:<br />

− Bei positiv geladenen Ionen fehlen Elektronen<br />

in der Atomhülle. Sie könnten folglich kleiner<br />

als die neutralen Atome sein.<br />

− Bei negativ geladenen Ionen besteht ein Überschuss<br />

an Elektronen. Sie könnten demzufolge<br />

ebenfalls kleiner als neutrale Atome sein.<br />

Vergleicht man in Tabellenwerken die Atom­ und<br />

Ionenradien, dann ergibt sich: Der Ionenradius ist<br />

in der Regel kleiner als der Atomradius.<br />

a) Die Dichte von festen Stoffen liegt zwischen<br />

0,535 g/cm3 (Lithium) und 22,56 g/cm3 (Iridium)<br />

bzw. 22,59 g/cm3 (Osmium).<br />

Hinweis: In Tabellenwerken findet man dazu<br />

keine einheitlichen Werte.<br />

b) Die Dichte ergibt sich als Quotient aus Masse und<br />

Volumen. Entscheidend für die Dichte eines Stoffs<br />

ist vor allem die Packungsdichte seiner Atome.<br />

10. Kohlenstoff (6): 2,25 g/cm3<br />

Aluminium (13): 2,70 g/cm 3<br />

Eisen (26): 7,86 g/cm 3<br />

Blei (82): 11,35 g/cm 3<br />

Für diese Stoffe gilt: Je größer die Ordnungszahl<br />

ist, desto größer ist die Dichte der Stoffe. Geht man<br />

z. B. vom bohrschen Atommodell aus, dann gilt: Der<br />

Atomdurchmesser und damit das Volumen eines<br />

Atoms liegt bei allen Atomen in der gleichen Größenordnung.<br />

Wegen ρ ~ m bei V ≈ konstant wächst<br />

mit wachsender Ordnungszahl die Dichte.<br />

Emission und Absorption von Licht<br />

11. a)<br />

–0,85<br />

–1,5<br />

–3,4<br />

E in eV<br />

–13,6<br />

E0 b) Die Energie beim sichtbaren Licht liegt zwischen<br />

1,55 eV und 3,3 eV. Sichtbares Licht wird demzufolge<br />

bei folgenden Übergängen abgegeben:<br />

E2 g E1 E3 g E1 c) Beim Übergang von E3 nach E1 beträgt die Enrgie<br />

2,6 eV. Die Farbe liegt im grünblauen Bereich.<br />

12. a) Sichtbar sind die Spektrallinien mit den Wellenlängen<br />

700 nm und 500 nm.<br />

b) Mit E = h ∙ f = h ∙ c<br />

} kann jeder Wellenlänge eine<br />

λ<br />

Energie zugeordnet werden. Man erhält:<br />

für λ = 700 nm: E = 1,77 eV<br />

für λ = 500 nm: E = 2,48 eV<br />

für λ = 292 nm: E = 4,25 eV<br />

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E 3<br />

E 2<br />

E 1<br />

<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 91<br />

Der Ausschnitt aus dem Energieniveauschema<br />

könnte dann z. B. so aussehen:<br />

–1,0<br />

–2,77<br />

–5,25<br />

E in eV<br />

1,77<br />

2,48<br />

–9,25<br />

E0 Hier würde es für die Linie mit einer Wellenlänge<br />

von 292 nm zwei Möglichkeiten geben.<br />

13. a) Eine Ionisierungsenergie von 10,4 eV bedeutet:<br />

Bei Zufuhr dieser Energie zu einem Atom kann<br />

ein Elektron aus dem Grundzustand die Atomhülle<br />

verlassen. Aus dem Atom wird dann ein positiv<br />

geladenes Ion.<br />

b) Mit ∆E1,2<br />

= 4,9 eV und ∆E2,3 = 1,6 eV<br />

ergibt sich:<br />

h · c<br />

λ = }<br />

E<br />

λ1,2 = 6,626 · 10 –34 J · s · 3,0 · 108 m<br />

} s<br />

}}<br />

4,9 · 1,602 · 10 –19 = 253 nm<br />

J<br />

8 m<br />

4,25<br />

λ1,2 = 6,626 · 10 –34 J · s · 3,0 · 10 } s<br />

}}<br />

1,6 · 1,602 · 10 –19 = 776 nm<br />

J<br />

Eine Energie von 4,9 eV hat ein Photon mit einer<br />

Wellenlänge von 253 nm. Das ist Licht im ultravioletten<br />

Bereich.<br />

Eine Energie von 1,6 eV hat ein Photon mit einer<br />

Wellenlänge von 776 nm. Das ist Licht im Grenzbereich<br />

zum Infra rot.<br />

14. Die Energie eines Photons ergibt sich zu:<br />

E = h · c<br />

} λ<br />

EPh = 6,626 · 10 –34 3,0 · 108 m<br />

} s<br />

J · s · }<br />

500 · 10 –9 m<br />

EPh = 3,98 · 10 –19 J<br />

Eine Energie von 3 Wh = 10 800 Ws entspricht einer<br />

Photonenzahl von N = 2,7 · 10 22 .<br />

15. a) Im sichtbaren Bereich liegen nur Linien der Balmer­Serie,<br />

z. B. die mit den Energien 1,9 eV und<br />

2,55 eV.<br />

b) Bei einer Energie von 1,9 eV ergibt sich als Wellenlänge:<br />

λ = h · c<br />

} E<br />

λ = 6,626 · 10 –34 Js · 3,0 · 108 m<br />

} s<br />

}}<br />

3,04 · 10 –19 = 654 nm<br />

J<br />

c) Bei einer Energie von 10,2 eV erhält man für die<br />

Frequenz:<br />

f = E<br />

}<br />

h<br />

f = 16,34 · 10 –19 J<br />

}}<br />

6,626 · 10 –34 Js = 2,47 · 10–15 Hz<br />

4,25<br />

Die Strahlung liegt im ultravioletten Bereich.<br />

E 3<br />

E 2<br />

E 1


92 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />

16. a) Aus E = h · f und c = λ · f folgt: E = h · c<br />

} λ<br />

E = 6,626 · 10 –34 J · s · 3,0 · 108 m<br />

} s<br />

}}<br />

434,05 · 10 –9 m<br />

E = 4,58 · 10 –19 J = 2,9 eV<br />

b) Dem Energieniveau n = 5 kann eine Energie von<br />

13,1 eV bzw. von –0,5 eV zugeordnet werden.<br />

c) Das Elektron müsste mit einer Spannung von<br />

13,1 V beschleunigt werden.<br />

* 17. Eine Möglichkeit besteht darin, das Gas zu erhitzen.<br />

Eine andere Möglichkeit ist die, in einer Gasentladungsröhre<br />

durch Stoßprozesse Leuchterscheinungen<br />

hervorzurufen.<br />

18. Eingegangen werden sollte auf die Leistungen von<br />

Kirchhoff und Bunsen, die ab 1859 die Grundlagen<br />

für die Spektralanalyse legten. Herausgearbeitet<br />

werden sollte das Wesen der Spektralanalyse: Von<br />

jedem leuchtenden Stoff geht ein charakteristisches<br />

Spektrum aus. Folglich kann man umgekehrt aus<br />

einem gegebenen Spektrum auf die Anwesenheit<br />

bestimmter Stoffe schließen.<br />

Als Anwendungen können z. B. genannt werden:<br />

− Identifizierung von Stoffen in Stoffgemischen,<br />

− Entdeckung des Gases Helium,<br />

− Untersuchung der Sonnenatmosphäre,<br />

− Erkenntnisse über den Aufbau von Sternen.<br />

19. Die diskreten Änderungen der Energie in der Atomhülle<br />

führen zur Emission von Strahlung, wobei jeder<br />

Energie eine bestimmte Frequenz bzw. Wellenlänge<br />

entspricht:<br />

E = h ∙ f = h ∙ c<br />

} λ<br />

Bei einem Spektralapparat wird das auffallende Licht<br />

in seine spektralen Anteile zerlegt. Das kann durch<br />

ein Prisma oder durch ein Gitter realisiert werden.<br />

Die Spektrallinien können ausgemessen und mit den<br />

Spektrallinien bekannter Stoffe verglichen werden.<br />

20. a) Es handelt sich um ein kontinuierliches Emissionsspektrum<br />

(I), um ein Emissions­Linienspektrum<br />

von Natrium (II) und um ein Absorptionsspektrum<br />

von Natrium (III)<br />

b)<br />

Prisma<br />

Kontinuierliches<br />

Glühlampe<br />

Spektrum<br />

Natriumdampflampe<br />

Prisma<br />

Linienspektrum<br />

Das Absorptionsspektrum entsteht, wenn weißes<br />

Licht durch Natriumdampf hindurchtritt.<br />

*<br />

21. Absorptionslinien entstehen, wenn Licht mit einem<br />

kontinuierlichen Spektrum durch Gase hindurchtritt.<br />

Das ist bei Sternen der Fall: Die Strahlung aus dem Innern<br />

des Sterns tritt durch die Sternatmosphäre hindurch.<br />

Dabei werden bestimmte Wellenlängen absorbiert.<br />

Der scheinbare Widerspruch lässt sich durch<br />

zwei Effekte erklären:<br />

− Die Emission von Photonen nach der Absorption<br />

erfolgt im Mittel gleichmäßig in alle Raumrichtungen.<br />

Die Intensität in Richtung Beobachter ist<br />

damit sehr gering.<br />

− Die Freisetzung von Photonen kann auch stufenweise<br />

über mehrere Photonen mit geringerer<br />

Energie erfolgen.<br />

22. Entscheidend für das Laserlicht ist der Übergang von<br />

E1 in den Grundzustand.<br />

Aus ∆ E = h · f mit f = c<br />

} folgt<br />

λ<br />

∆ E = h · c<br />

}<br />

λ<br />

und damit<br />

λ =<br />

h · c<br />

}<br />

∆ E<br />

λ = 6,626 · 10 –34 J · s · 3,0 · 10 } s<br />

}}<br />

2,863 · 10 –19 J<br />

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8 m<br />

λ = 6,94 · 10 –7 m = 694 nm<br />

Die Wellenlänge von 694 nm entspricht der von<br />

rotem Licht.<br />

23. Dieser scheinbare Widerspruch löst sich, wenn man<br />

„strahlungslos“ richtig interpretiert. Es bedeutet,<br />

dass die Energiedifferenz nicht als Photon im sichtbaren<br />

Bereich emittiert oder absorbiert wird, sondern<br />

als langwelliges Photon z. B. eine Erwärmung<br />

des Stoffs bewirkt. Der Energieerhaltungssatz ist uneingeschränkt<br />

gültig.<br />

24. Laserlicht ist insbesondere wegen seiner hohen<br />

Energiedichte für das menschliche Auge gefährlich.<br />

Es kann leicht zu Verbrennungen auf der Netzhaut<br />

und damit zu irreparablen Augenschäden führen.<br />

Hinweis: In der Augenheilkunde wird Laserlicht genutzt,<br />

um z. B. sich ablösende Netzhaut an den Augenhintergrund<br />

„anzuschweißen“.<br />

25. Präsentation: Im Internet sind dazu zahlreiche detaillierte<br />

Hinweise zu finden. Welche Art von Laser ausgewählt<br />

wird, kann dem Schüler überlassen werden.<br />

Zu fordern ist eine verständliche Darstellung von<br />

Aufbau und Wirkungsweise.<br />

Elektronen im linearen Potenzialtopf<br />

26. Die möglichen Energiewerte in einem linearen Potenzialtopf<br />

mit unendlich hohen Wänden sind abhängig<br />

− vom planckschen Wirkungsquantum h,<br />

− von der Masse eines Elektrons me ,


− von der Breite des Potenzialtopfs L und<br />

− von der Zahl n mit n = 1, 2,3, ...<br />

Da h und me Konstanten sind, ergibt sich, dass für die<br />

möglichen Energiewerte En gilt:<br />

E n ~ 1<br />

}<br />

L 2 und E n ~ n 2<br />

27. Für L = konstant ist En ~ n 2 . Demzufolge ist die Energie<br />

beim Übergang vom 3. in den 2. Zustand kleiner<br />

als die beim Übergang vom 2. Zustand in den Grundzustand.<br />

Für den Zusammenhang zwischen Energie<br />

und Wellenlänge gilt:<br />

∆ E = h · c<br />

}<br />

λ<br />

Das bedeutet: Je kleiner die Wellenlänge ist, umso<br />

größer ist die Energie des emittierten Lichts und<br />

umgekehrt. Demzufolge wird beim Übergang vom<br />

2. Zustand in den Grundzustand Licht kleinerer Wellenlänge<br />

emittiert.<br />

28. a) E = h2<br />

} · n2<br />

2<br />

8 me · L<br />

(6,626 · 10<br />

E =<br />

–34 Js) 2<br />

}}}<br />

8 · 9,109 · 10 –31 kg (3,5 · 10 –10 m) 2 = 2,15 · 10–19 J<br />

29. a)<br />

E = 3,07 eV<br />

Der Unterschied zum realen Wert kommt zustande,<br />

weil mit einem stark vereinfachten Modell<br />

gearbeitet wurde.<br />

b) Mit E 1 = 3,07 eV für n = 1 erhält man:<br />

E 2 = E 1 · 4 = 12,3 eV<br />

E 3 = E 1 · 9 = 27,6 eV<br />

E 4 = E 1 · 16 = 49,1 eV<br />

Damit erhält man folgendes Energieniveauschema:<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

E in eV<br />

0 L<br />

0 L<br />

E4 © Duden Paetec GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden.de<br />

E 3<br />

E 3<br />

E 2<br />

E 1<br />

(49,1)<br />

E 4<br />

(27,6)<br />

E3 E(12,3) 2<br />

E(3,07) 1<br />

x<br />

E 4<br />

E 3<br />

E 2<br />

E 1<br />

x<br />

b)<br />

E2 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 93<br />

E1 30. a) E = h2<br />

}<br />

8 me · L<br />

0 L<br />

0 L<br />

2 · n2<br />

(6,626 · 10<br />

E1 =<br />

–34 Js) 2<br />

}}<br />

8 · 9,109 · 10 –31 kg (10 –9 m) 2 = 0,60 · 10–19 J<br />

E 1 = 0,38 eV<br />

E 2 = E 1 · 4 = 1,5 eV<br />

E 3 = E 1 · 9 = 3,4 eV<br />

E 4 = E 1 · 16 = 6,1 eV<br />

b) Für den Zusammenhang zwischen Energie und<br />

Frequenz gilt:<br />

E = h · f oder f = E<br />

}<br />

h<br />

Damit erhält man für den Übergang von n = 4<br />

nach n = 3:<br />

2,7 eV<br />

f = }<br />

h = 2,7 · 1,602 · 10–19 J<br />

}}<br />

6,626 · 10 –34 J · s<br />

f = 6,5 · 10 14 Hz<br />

c) Aus den Spektrallinien und dem zugehörigen<br />

Energieniveauschema (b LB S. 62) ergibt sich eine<br />

Energie von 0,65 eV und damit eine wesentlich<br />

kleinere Frequenz von 1,6 ∙ 10 14 Hz. Die Unterschiede<br />

sind mit der Nutzung des stark vereinfachten<br />

Modells Potenzialtopf erklärbar.<br />

31. Arbeit mit einem Simulationsprogramm (Freeware):<br />

Die Schüler sollten weitgehend selbstständig mit dem<br />

Programm arbeiten und damit „spielen“. Für die Einbeziehung<br />

des Programms in den Unterricht gibt es<br />

verschiedene Möglichkeiten. Die Entscheidung bleibt<br />

der Lehrkraft überlassen.<br />

32. Referat zu E. scHrödiNger: Im Internet sind zu seinem<br />

Leben und Wirken ausführliche Informationen zu<br />

finden.<br />

33. a) Die Potenzialtöpfe unterscheiden sich stark in der<br />

Topfbreite (Verhältnis von L etwa 1 : 2) sowie in<br />

der Anzahl der Energieniveaus und damit auch im<br />

Energiebereich, der belegt wird.<br />

b) Im Potenzialtopf des Sehpurpurs sind die untersten<br />

6 Niveaus besetzt. eine Anregung findet<br />

also von E6 zu E7 statt. Mit der Topfbreite L erhält<br />

man:<br />

∆E = E7 – E6 = 49 h2<br />

}<br />

8 m L<br />

E 3<br />

h2 h2<br />

– 36 2 } = 13<br />

8 m L2 }<br />

8 m L2 x<br />

E 4<br />

E 3<br />

E 2<br />

E 1<br />

x


94 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />

Im Potenzialtopf des Betakarotins sind die untersten<br />

11 Niveaus besetzt. Mit der Topfbreite 2 L<br />

erhält man:<br />

∆E = E12 – E11 = 144 h2<br />

}<br />

8 m (2 L)<br />

∆E = 5,75 h2<br />

}<br />

8 m L2 h2 – 121 2 }<br />

8 m (2 L) 2<br />

Das bedeutet: Die Energie ist beim Sehpurpur<br />

etwa doppelt so groß wie beim Betakarotin.<br />

Hinweis: Tatsächlich beträgt das Verhältnis der<br />

Wellenlängen (orange zu purpur) nur etwa 1,5.<br />

Die Tendenz wird durch das stark vereinfachte<br />

Potenzialtopfmodell richtig beschrieben. Mehr ist<br />

auch nicht zu erwarten.<br />

34. Als Tunneleffekt bezeichnet man die Erscheinung,<br />

dass z. B. ein Proton mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit<br />

durch einen Potenzialwall hindurchtreten<br />

kann. Zu diesem quantenphysikalischen Effekt<br />

gibt es keinen vergleichbaren klassischen Effekt.<br />

35.<br />

Eine Orientierung kann am LB, S. 57, erfolgen.<br />

36. Für den gegebenen Fall vergrößert sich die Dicke<br />

um den Faktor 109 . Schon mit W ~ 1<br />

} verringert<br />

d<br />

sich die Wahrscheinlichkeit auf ein Milliardstel. Mit<br />

W ~ 1<br />

*<br />

} gilt das erst recht. Der Vorgang ist höchst un­<br />

d<br />

e<br />

wahrscheinlich.<br />

Quantenphysikalisches Atommodell<br />

37. Es entstehen chladnische Klangfiguren, die je nach<br />

Form der Platte, den Fixpunkten und Frequenzen<br />

sehr unterschiedliche Formen haben können.<br />

Es handelt sich immer um zweidimensionale stehende<br />

Wellen mit Knotenlinien.<br />

38. a) Dargestellt ist das Potenzial φ in Abhängigkeit<br />

von der Entfernung r vom geladenen Körper. Je<br />

größer der Abstand ist, desto kleiner ist das Potenzial.<br />

Es gilt:<br />

φ ~ 1<br />

} r<br />

b) φ = 1<br />

} ·<br />

4 π · ε0 Q<br />

} r<br />

φ = 1 ∙ Vm<br />

}}<br />

4 π ∙ 8,854 ∙ 10 –12 As ∙ 1,602 ∙ 10–19 C<br />

}}<br />

5,29 ∙ 10 –11 m<br />

φ = 27,2 V<br />

c) Unter dem elektrischen Potenzial versteht man<br />

den Quotienten aus der potenziellen Energie<br />

eines geladenen Körpers im Feld und der Ladung<br />

dieses Körpers. Wird z. B. ein Proton aus dem<br />

Unendlichen bis zur Entfernung r = 5,29 ∙ 10 –11 m<br />

bewegt, dann ist die Arbeit 27,2 eV erforderlich.<br />

39. bLB,<br />

S. 67– 69<br />

40. Ein Orbital veranschaulicht die Aufenthaltswahrscheinlichkeit<br />

von Elektronen in der Atomhülle. Im<br />

gegebenen Fall handelt es sich um das Modell eines<br />

angeregten Wasserstoffatoms (n = 2, l = 1). Das Elektron<br />

befindet sich mit über 90 %­iger Wahrscheinlichkeit<br />

im grün markierten Bereich.<br />

41. 1 Mol Wasserstoff bedeutet: Es liegen 6 ∙ 1023 (genauer:<br />

6,022 ∙ 1023 ) Teilchen vor. Wenn 10 % angeregt<br />

sind, handelt es sich um 6 ∙ 1022 Teilchen, von denen<br />

innerhalb von 1,6 ∙ 10 –9 *<br />

s die Hälfte in den Grundzustand<br />

zurückfällt und dabei Photonen emittiert. Die<br />

zeitliche Abhängigkeit zeigt die folgende Übersicht:<br />

Zeit in t Anzahl der angeregten Teilchen<br />

0 6 ∙ 10 22<br />

1,6 ∙ 10 –9 s 3 ∙ 10 22<br />

3,2 ∙ 10 –9 s 1,5 ∙ 10 22<br />

4,8 ∙ 10 –9 s 0,75 ∙ 10 22<br />

42. a) b LB, S. 71, 72<br />

b) b LB, S. 71, 72<br />

43. a) Aus der Energiedifferenz ∆E<br />

= 4,9 eV ergibt sich:<br />

∆ E = h · f = h · c<br />

} und damit λ = h · c<br />

}<br />

λ ∆ E<br />

λ = 6,626 · 10 –34 8<br />

J · s · 3,0 · 10 m<br />

} s<br />

}}<br />

4,9 · 1,602 · 10 –19 J<br />

λ = 253 nm<br />

b) Strahlung dieser Wellenlänge liegt im ultravioletten<br />

Bereich. Solche Strahlung lässt sich mithilfe<br />

von Leuchtschirmen (z. B. mit Zinksulfid) oder<br />

durch spezielle Detektoren nachweisen.<br />

44. a) Die Energie der emittierten Elektronen beträgt<br />

2,12 eV.<br />

b) Für die Wellenlänge ergibt sich:<br />

λ = h · c<br />

} ∆ E<br />

λ = 6,626 · 10 –34 8<br />

Js · 3 · 10 m<br />

} s<br />

}}<br />

2,12 · 1,602 · 10 –19 J<br />

λ = 585 nm<br />

Es handelt sich um Licht im gelben Spektralbereich.<br />

*<br />

45. Hier spielen zwei Aspekte eine Rolle. Unabhängig<br />

vom Franck­Hertz­Versuch gilt: Ein Modell wird immer<br />

für einen bestimmten Zweck geschaffen. In der<br />

klassischen Gastheorie geht es um die Beschreibung<br />

und Erklärung von Phänomenen, bei denen inneratomare<br />

Vorgänge keine Rolle spielen. Das Modell<br />

„elastisches Teilchen“ ist hierfür gut geeignet.<br />

Der Franck­Hertz­Versuch zeigt: Auch bei Stößen, die<br />

mit inneratomaren Vorgängen verbunden sind, kann<br />

eine Art elastischer Wechselwirkung (vollständige<br />

Übertragung der Energie eines Teilchens) auftreten.<br />

46. bLB,<br />

S. 73. Dargestellt werden sollten der prinzipielle<br />

Aufbau einer Röntgenröhre und die Vorgänge<br />

an der Anode.<br />

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47. bLB,<br />

S. 75. Wichtig ist das Herausarbeiten des unterschiedlichen<br />

Mechanismus der Entstehung von<br />

Bremsstrahlung und charakteristischer Strahlung.<br />

* 48. Diese Aufgabe sollte bei der angegebenen Beschleunigungsspannung<br />

von 50 kV relativistisch gelöst werden.<br />

Vermutlich wird aber ein Teil der Schüler eine<br />

klassische Lösung angeben. Es sind deshalb nachfolgend<br />

beide Lösungsvarianten dargestellt.<br />

a) Für die Energie der Elektronen ergibt sich klassisch:<br />

E = e · U<br />

E = 50 keV = 8,0 · 10 –15 J<br />

Als Gesamtenergie (relativistisch) ergibt sich:<br />

Eges = Ekin, rel + E0 Mit E0 = me, 0 · c 2 = 8,2 · 10 –14 J = 5,11 · 105 eV<br />

ergibt sich als maximale Gesamtenergie:<br />

E ges = 9,0 · 10 –14 J = 5,6 · 10 5 eV<br />

b) Klassisch erhält man:<br />

v = √ } 2 e · U<br />

} m<br />

v = √ }}}<br />

2 · 5 · 10 4 11<br />

V · 1,759 · 10 c<br />

}<br />

kg<br />

8<br />

v = 1,33 · 10 m<br />

} s<br />

Das sind ca. 43 % der Vakuumlichtgeschwindigkeit.<br />

Relativistisch ergibt sich:<br />

Mit E ges = m · c 2 = E kin, rel + E 0 und<br />

m = m0 }<br />

√ }<br />

1 – v 2<br />

}<br />

c 2<br />

folgt: E0 }<br />

√ }<br />

1 – v 2<br />

}<br />

c 2<br />

= E kin, rel + E 0<br />

Sinnvoll ist jetzt ein Umstellen der Gleichung<br />

nach v<br />

} c , da daraus erkennbar ist, in welcher Relation<br />

sich v zur Lichtgeschwindigkeit c verhält. Die<br />

Umstellung ergibt:<br />

v<br />

} c = √ }} (E0 )<br />

1 –<br />

2<br />

}}<br />

(E kin, rel + E 0) 2 ≈ 0,41<br />

Die Geschwindigkeit des Elektrons beträgt etwa<br />

41 % der Lichtgeschwindigkeit. Daraus ergibt sich<br />

ein Wert von:<br />

v = 1,24 · 108 m · s –1<br />

c) Die klassische Rechnung ergibt:<br />

fG = e · U<br />

}<br />

h<br />

fG = 1,602 · 10–19 · 5 · 10 –14 V<br />

}}<br />

6,626 · 10 –34 J · s<br />

f G = 1,2 · 10 19 Hz<br />

Das entspricht einer Wellenlänge von:<br />

λ = 3 · 108 m<br />

}<br />

1,2 · 1019 J · s<br />

λ = 2,5 · 10 –11 m = 25 pm<br />

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<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 95<br />

Relativistisch kann man die Wellenlänge über den<br />

Impuls berechnen. Den Impuls p erhält man aus<br />

der relativistischen Energie­Impuls­ Beziehung<br />

E 2<br />

ges = (p · c)<br />

2<br />

+ E0<br />

2 zu:<br />

p = 1<br />

} c √ }<br />

E 2<br />

ges – E0<br />

2 = 1,236 · 10 –22 Ns<br />

Mit λ = h<br />

}<br />

p erhält man:<br />

λ = 5,5 · 10 –12 m<br />

49. a) ∆E<br />

= 13,6 eV (29 – 1) 2 · ( 1<br />

} –<br />

1 1<br />

} 4 )<br />

∆E = 8,0 keV<br />

b) λ = h · c<br />

} ∆ E<br />

λ = 6,626 · 10 –34 Js · 3,0 · 108 m<br />

} s<br />

}}<br />

8,0 · 103 · 1,602 · 10 –19 J<br />

λ = 1,55 · 10 –10 m<br />

c) Der Vergleich mit dem Röntgenspektrum im LB,<br />

S. 75, zeigt: Es handelt sich hier um eine Linie des<br />

charakteristischen Spektrums, und zwar um die<br />

Linie mit der größten Intensität.<br />

* 50. Das Wirkungsquantum lässt sich aus der Beschleunigungsspannung<br />

und der Grenzfrequenz (Grenzwellenlänge)<br />

ermitteln:<br />

* 51. a)<br />

e · U = h · fG Mit fG = c<br />

} erhält man:<br />

λG h = e · U · λG } c<br />

h = 1,602 · 10–19 C · 42,4 · 103 V · 0,27 · 10 –10 m<br />

}}}<br />

8<br />

3 · 10 m<br />

} s<br />

h = 6,1 · 10 –34 Js<br />

Die Photonenenergie lässt sich aus der Lage des<br />

Maximums mit λ = 0,73 · 10 –10 m berechnen:<br />

E = h · c<br />

}<br />

λ<br />

8 m<br />

E = 6,626 · 10 –34 J · s · 3 · 10 } s<br />

}}<br />

0,73 · 10 –10 m<br />

E = 2,7 · 10 –15 J = 1,7 · 10 4 eV = 17 keV<br />

Röntgenröhre<br />

b) Mit n = 1 erhält man:<br />

2 d · sin α = λ<br />

λ<br />

d = }<br />

2 · sin α<br />

d = 154 · 10–12 m<br />

}<br />

α<br />

2 · sin α = 77 · 10–12 m<br />

}<br />

sin α<br />

Kristall<br />

α<br />

Detektor


96 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />

Geht man davon aus, dass der Winkel 5° noch gut<br />

registriert werden kann, dann erhält man:<br />

d = 8,8 · 10 –10 m ≈ 10 –9 m<br />

Das bedeutet: Netzebenenabstände im Nanometerbereich<br />

können experimentell nachgewiesen<br />

werden.<br />

52. a) Beim Leben und Wirken von W. C. röNtgeN sollte<br />

besonders herausgearbeitet werden, dass er<br />

− als Einzelforscher eine grundlegende Entdeckung<br />

gemacht hat,<br />

− in sehr kurzer Zeit alle wichtigen Eigenschaften<br />

von Röntgenstrahlung (X­rays) erforschte und<br />

− alle seine Erkenntnisse ohne jeden Patentschutz<br />

zur allgemeinen Nutzung zur Verfügung<br />

stellte.<br />

b) Eine solche Übersicht kann tabellarisch angelegt<br />

werden. Nachfolgend ist eine mögliche Lösungsvariante<br />

angegeben.<br />

Eigenschaft der Röntgenstrahlung<br />

große, stoffabhängige<br />

Durchdringungsfähigkeit<br />

Typische Anwendungen<br />

Röntgen in der Medizin,<br />

Untersuchung von<br />

Schweißnähten,<br />

Materialprüfung auf<br />

Einschlüsse<br />

Schwärzen von Filmen Röntgen in der Medizin<br />

Beugung, Interferenz Röntgenstrukturanalyse<br />

Ionisationsvermögen,<br />

Zerstörung von Zellen<br />

Bestrahlung von Krebszellen<br />

c) Detaillierte Erläuterung einer selbst gewählten<br />

Anwendung.<br />

Strukturuntersuchungen zum Aufbau der<br />

Materie (LB S. 103–104)<br />

1. bLB,<br />

S. 87– 88<br />

2.<br />

a) Als allgemeine Bedingung lässt sich formulieren:<br />

Die Objekte, an denen gestreut wird, müssen in<br />

der gleichen Größenordnung sein wie die Objekte,<br />

die gestreut werden sollen.<br />

b) Den Elektronen und anderen Teilchen muss eine<br />

Wellenlänge in der Größenordnung 10 –15 m zugeordnet<br />

werden können. Daraus ergibt sich für<br />

die Energie der Teilchen:<br />

E = h · c<br />

} λ<br />

E = 6,626 · 10 –34 Js · 3 · 108 m<br />

} s<br />

}}<br />

10 –15 m<br />

E = 1,99 · 10 –10 J = 1,2 · 109 eV = 1,2 GeV<br />

3.<br />

a) Kurzreferat zum Linearbeschleuniger: Der Aufbau<br />

und die Wirkungsweise sind im LB, S. 92, in<br />

kurzer Form beschrieben.<br />

b) e · U = 1<br />

} m · v<br />

2 2<br />

U =<br />

U =<br />

m · v 2<br />

} 2 e<br />

(3 · 107 m<br />

} s ) 2 · kg<br />

}}<br />

2 · 1,758 · 10 18 C<br />

U = 2,6 kV<br />

Die kinetische Energie der Elektronen beträgt<br />

dann: E = 2,6 · 103 eV = 4,2 · 10 –16 J<br />

Hinweis: Es kann auch mit E = 1<br />

} m · v<br />

2 2 gerechnet<br />

werden. Man erhält, von Rundungsfehlern abgesehen,<br />

den gleichen Wert.<br />

c) Der Anteil der kinetischen Energie an der Gesamtenergie<br />

ergibt sich aus der gegebenen Gesamtenergie<br />

und der Ruheenergie. Diese kann man<br />

folgendermaßen berechnen:<br />

E0 = m0 · c 2<br />

*<br />

E 0 = 9,109 · 10 –31 kg · 9 · 10 16 m 2 · s –2<br />

E 0 = 8,198 · 10 –14 J = 5,12 MeV<br />

Aus E = E 0 + E kin folgt:<br />

E kin = 44,9 MeV<br />

Für das Verhältnis der Massen gilt:<br />

Aus m = m0 }<br />

√ } 2<br />

v<br />

1 – }<br />

c 2<br />

folgt m · c 2 = m0 ·c 2<br />

}<br />

√ } 2<br />

v<br />

1 – }<br />

c 2<br />

Mit E = m · c 2 und E0 = m0 · c2 ergibt sich:<br />

E<br />

}<br />

E 0<br />

= 1<br />

} 2<br />

v<br />

1 – }<br />

√ }<br />

c 2<br />

E 50 MeV<br />

} = } = 9,766<br />

E0 5,12 MeV<br />

Das Verhältnis der Gesamtmasse des Elektrons zu<br />

seiner Ruhemasse beträgt etwa 9,8.<br />

Die Geschwindigkeit kann in unterschiedlicher<br />

Weise berechnet werden.<br />

Variante 1:<br />

Mit E<br />

} =<br />

E0 1<br />

}<br />

√ } 2<br />

v<br />

1 – }<br />

c 2<br />

= 9,766 ergibt sich durch Umstellung<br />

nach der Geschwindigkeit v:<br />

v = 1,32 · 108 m · s –1<br />

Die Geschwindigkeit des Elektrons beträgt<br />

v = 1,32 · 108 m<br />

} s . Das sind etwa 44 % der Lichtgeschwindigkeit.<br />

Variante 2:<br />

Mit Ekin = m0 · c2 ·<br />

3 1<br />

}<br />

v<br />

2<br />

1 – }<br />

E<br />

}<br />

E 0<br />

=<br />

3 1<br />

} – 14 v 2<br />

1 – }<br />

√ }<br />

c 2<br />

√ }<br />

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c 2<br />

– 14 = E0 3 1<br />

} – 14 folgt:<br />

v<br />

2<br />

1 – }<br />

√ }<br />

Es ergibt sich der gleiche Wert für die Geschwindigkeit.<br />

c 2


4.<br />

5.<br />

6.<br />

a) Bewegen sich die geladenen Teilchen im homogenen<br />

Magnetfeld der Stärke B senkrecht zu den<br />

Feldlinien mit der Geschwindigkeit v, dann wirkt<br />

auf sie die Lorentzkraft<br />

F = q · B · v.<br />

Die Lorentzkraft wirkt als Zentripetalkraft. Demzufolge<br />

gilt:<br />

Lorentzkraft = Zentripetalkraft<br />

v 2<br />

q · B · v = m · } r<br />

Daraus ergibt sich: r =<br />

m · v 2<br />

}<br />

q · v · B<br />

= m · v<br />

}<br />

q · B<br />

Das bedeutet: Der Radius der Kreisbahn eines geladenen<br />

Teilchens, das sich senkrecht zu den Feldlinien<br />

eines homogenen Magnetfelds bewegt, ist<br />

umso größer,<br />

− je größer die Geschwindigkeit v des geladenen<br />

Teilchens ist,<br />

q<br />

− je kleiner seine spezifische Ladung } m ist und<br />

− je kleiner die magnetische Flussdichte B ist.<br />

b) Bei Verdopplung der Geschwindigkeit (Vergrößerung<br />

auf 200 %) verdoppelt sich der Bahnradius.<br />

a) Spur 1 stammt von einem Elektron, Spur 2 von<br />

einem Positron (UVW­Regel).<br />

b) Für den Zusammenhang zwischen E, B und r gilt:<br />

q · v · B = m · v 2<br />

} r oder q · B = m · v<br />

} r<br />

Die Umstellung nach v ergibt:<br />

q · B · r<br />

v = } m<br />

(1)<br />

Aus Geschwindigkeit und Masse lässt sich über<br />

E = 1<br />

} m · v<br />

2 2 die kinetische Energie der Teilchen berechnen:<br />

E = q 2 · B 2 · r 2<br />

} 2 m<br />

Da Positron und Elektron den gleichen Betrag der<br />

Ladung und die gleiche Masse haben, kann gefolgert<br />

werden: Aufgrund des kleineren Radius ist<br />

die Energie des Positrons kleiner als die des Elektrons.<br />

Es handelt sich nicht um einen zentralen Stoß, da<br />

die Teilchen in unterschiedlichen Richtungen wegfliegen.<br />

Die Länge der Wege ist proportional zur Geschwindigkeit<br />

der Teilchen und – da die Teilchenmassen<br />

identisch sind – auch proportional zum Impuls<br />

der Teilchen. Deshalb kann man direkt prüfen, ob der<br />

resultierende Impulsvektor nach dem Stoß identisch<br />

mit dem Impulsvektor des ankommenden Teilchens<br />

ist (Vektorparallelogramm).<br />

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<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 97<br />

Der Energieerhaltungssatz für diesen Stoß lautet (ein<br />

Teilchen ruht zunächst):<br />

m<br />

} v 2<br />

2 1 = m<br />

} u 2<br />

2 1 = m<br />

} u 2<br />

2 2 oder v1<br />

2 = u1<br />

2 + u2<br />

2<br />

Letzteres ist der Satz des Pythagoras, weshalb das<br />

Vektordiagramm der Impulse bzw. der Geschwindigkeiten<br />

ein rechtwinkliges Dreieck ergeben muss. Wie<br />

die Überprüfung durch Nachmessen zeigt, ist diese<br />

Forderung durch die Skizze erfüllt.<br />

7. E = 2 · m · c 2<br />

E = 2 · 1,673 · 10 –27 kg · (3 · 10<br />

8 m<br />

} s ) 2<br />

8.<br />

9.<br />

E = 3,0 · 10 –10 J = 1,87 GeV<br />

a) Die Ruhemassen eines Teilchens und seines Antiteilchens<br />

sind immer gleich groß:<br />

m = 9,109 · 10 –31 kg<br />

b) Für die Energie des Teilchenpaars gilt dann:<br />

E = 2 · m · c 2<br />

E = 2 · 9,109 · 10 –31 8<br />

kg · (3 · 10 m<br />

} s ) 2<br />

E = 1,6 · 10 –13 J = 1,0 · 10 6 eV = 1,0 MeV<br />

Grundsätzlich gilt: Die Strukturen, die man auflösen<br />

kann, müssen in der gleichen Größenordnung liegen<br />

wie die Wellenlängen, die man den entsprechenden<br />

Teilchen zuordnen kann. Es gilt:<br />

p = E<br />

}<br />

c =<br />

λ =<br />

h · c<br />

}<br />

∆ E<br />

h · f<br />

}<br />

c<br />

= h<br />

}<br />

λ und damit<br />

Eine Abschätzung ergibt:<br />

8 m<br />

λ = 6,626 · 10 –34 Js · 3,0 · 10 } s<br />

}}<br />

10 · 10 9 · 1,602 · 10 –19 J<br />

λ = 1,2 · 10 –16 m<br />

Die Abschätzung zeigt: Zur Auflösung von Mikrostrukturen<br />

muss die Wellenlänge der verwendeten<br />

Teilchen so klein wie die Struktur selbst sein.<br />

10. a) Allgemein gilt: q · U = 1<br />

} m · v<br />

2 2<br />

und damit: v = √ } 2q · U<br />

}<br />

m<br />

b) Die Ruhemasse eines α ­Teilchens beträgt<br />

6,645 · 10 –27 kg. Für die Abhängigkeit der Masse<br />

von der Geschwindigkeit gilt:<br />

m = m0 }<br />

√ } = γ · m 2 0<br />

v<br />

1 – }<br />

c 2<br />

Damit erhält man:<br />

γ 1,021 1,091 1,25 1,667<br />

v 0,2 c 0,4 c 0,6 c 0,8 c<br />

m in 10 –27 kg 6,78 7,24 8,30 11,1


98 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

m in 10 –27 kg<br />

0,2 0,4 0,6 0,8 1<br />

v in c<br />

c) Die Geschwindigkeit bei Verdreifachung der<br />

Masse ergibt sich aus:<br />

m = m0 }<br />

√ } v 2<br />

1 – }<br />

c 2<br />

Mit m = 3 m0 erhält man:<br />

3 m0 = m0 }<br />

√ } v 2<br />

1 – }<br />

c 2<br />

8<br />

oder vereinfacht:<br />

v = c · √ } = 0,94 c<br />

9<br />

Bei nichtrelativistischer Betrachtung würde man<br />

für die Beschleunigungsspannung erhalten:<br />

U = m0 · v 2<br />

} 2Q<br />

U = 6,645 · 10 –27 kg · ( 0,94 · 3 · 108 m<br />

} s ) 2<br />

}}}<br />

2 · 1,602 · 10 –19 C<br />

U = 1,7 · 109 V<br />

Da sich aber die Masse auf das Dreifache vergrößert,<br />

muss sich auch die Beschleunigungsspannung<br />

auf den dreifachen Wert vergrößern.<br />

11. a) Kurzreferat: Informationen zu den aktuellen Forschungen<br />

sind im Internet zu finden.<br />

b) E = m · g · h<br />

h = E<br />

} m · g<br />

h = 3,5 · 10 12 · 1,602 · 10 –19 J<br />

}}<br />

10 – 6 kg · 9,81 m<br />

}<br />

s 2<br />

h = 5,7 · 10 –2 m = 5,7 cm<br />

c) Als Zeit für einen Umlauf von Protonen erhält<br />

man:<br />

Tn = 1<br />

}<br />

f<br />

Tn = 1<br />

}<br />

11 · 10 3 Hz = 0,91 · 10– 4 s = 9,1 · 10 –5 s<br />

Daraus ergibt sich als zeitlicher Abstand zwischen<br />

zwei gegenläufigen „Protonenpaketen“:<br />

T = T U/2 = 4,5 · 10 –5 s = 45 µs<br />

Hinweis: Im Vollbetrieb soll der LHC mit ca. 2 800<br />

Protonenpaketen gefüllt werden, die mit 11 kHz<br />

gegenläufig umlaufen, wobei es an vier Stellen<br />

(im Bereich der großen Detektoren) zur Kollision<br />

kommen kann. Daraus ergibt sich alle 25 ns eine<br />

Kollision.<br />

12. Neutronen sind in einem Beschleuniger aufgrund<br />

der nicht vorhandenen Ladung grundsätzlich nicht<br />

nutzbar. Protonen bzw. Bleiionen werden gegenüber<br />

Elektronen bevorzugt, weil sie aufgrund ihrer<br />

wesentlich größeren Masse eine erheblich größere<br />

Energie erreichen können.<br />

13. a) Ein schwarzes Loch ist ein überaus massereiches<br />

Objekt, das aufgrund seiner Masse Materie der<br />

Umgebung „aufsaugt“. Da selbst Licht einen solchen<br />

Bereich nicht verlassen kann, hat man die Bezeichnung<br />

„schwarzes Loch“ gewählt. Schwarze<br />

Löcher wurden durch astrophysikalische Untersuchungen<br />

gefunden. Sie können nur indirekt nachgewiesen<br />

werden.<br />

b) Richtig ist, dass es z. B. nach der Stringtheorie sehr<br />

kurzlebige schwarze Minilöcher geben kann, die<br />

durch Experimente in Teilchenbeschleunigern<br />

entstehen. Es gibt gegenwärtig keinerlei Erkenntnisse,<br />

die auf unkalkulierbare Risiken solcher<br />

schwarzer Minilöcher hinweisen.<br />

14. Beim Elektron und beim Antiproton handelt es sich<br />

nicht um ein Teilchen und sein Antiteilchen.<br />

Die einzige Gemeinsamkeit ist der Betrag der<br />

Ladung, der bei Elektron und Antiproton gleich ist<br />

(q = 1,602 ∙ 10 –19 C).<br />

Ansonsten unterscheiden sich die beiden Teilchen<br />

gravierend voneinander, wie man aus der folgenden<br />

Übersicht erkennt.<br />

Eigenschaft Elektron Antiproton<br />

Masse 9,1 ∙ 10 –31 kg 1 836 ∙ m e<br />

Ruheenergie 511 keV 938 MeV<br />

mittlere<br />

Lebensdauer<br />

Struktur Elementarteilchen<br />

stabil (> 10 24 a) Erzeugung nur künstlich<br />

in Beschleunigern<br />

aus drei Quarks zusammengesetzt<br />

(1 Anti­<br />

Down, 2 Anti­Up)<br />

15. Kurzreferat. Als Kernaussage sollte herausgearbeitet<br />

werden: Teilchen und jeweiliges Antiteilchen unterscheiden<br />

sich im Vorzeichen ihrer Ladung, haben<br />

aber ansonsten die gleiche Masse, Lebensdauer, Spin<br />

usw. Charakteristisch für Teilchen und Antiteilchen<br />

sind:<br />

− Trifft ein Teilchen und sein Antiteilchen zusammen,<br />

kommt es häufig zur Paarzerstrahlung (Bildung<br />

von Photonen).<br />

− Umgekehrt kann ein Photon z. B. in ein Elektron<br />

und ein Positron umgewandelt werden (Paarbildung).<br />

Die „normale“ Materie besteht aus Teilchen, die Antimaterie<br />

aus Antiteilchen.<br />

16. Anzuwenden sind das Gravitationsgesetz und das<br />

coulombsche Gesetz.<br />

F1 = G · m1 · m2 }<br />

r 2<br />

F1 = 6,673 · 10 –11 · m3<br />

}<br />

kg · s2 · 1,673 · 10–27 kg · 9,109 · 10 –31 kg<br />

}}}<br />

(2,1 · 10 –10 m) 2<br />

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F 1 = 2,3 · 10 – 48 N<br />

F2 = 1<br />

} 4 π · ε0 · Q 1 · Q 2<br />

}<br />

r 2<br />

F2 = 1<br />

}}<br />

4 π · 8,854 · 10 –12 A · s<br />

}<br />

F 2 = 5,2 · 10 – 9 N<br />

V · m · (1,602 · 10–19 C) 2<br />

}}<br />

(2,1 · 10 –10 m) 2<br />

Die Gravitationskraft zwischen Atomkern und Elektron<br />

ist um viele Größenordnungen geringer als die<br />

elektrostatische Kraft zwischen positiv geladenem<br />

Kern und negativ geladenem Elektron.<br />

Die Kräfte zwischen Ladungen spielen offensichtlich<br />

für den Zusammenhalt eines Atoms eine wesentlich<br />

größere Rolle als Gravitationskräfte.<br />

17. Kurzreferat zum Higgs­Teilchen: Informationen dazu<br />

sind im Internet unter den Suchwörtern „Higgs­Teilchen“<br />

oder „Higgs­Boson“ zu finden.<br />

18.<br />

Präsentation<br />

Ein einfaches Kernmodell der Quantenphysik<br />

(LB S. 119 –120)<br />

1. m = ρ ∙ V<br />

2.<br />

3.<br />

14 g<br />

m = 1,8 ∙ 10 } ∙ 1 cm3<br />

3<br />

cm<br />

m = 1,8 ∙ 1014 g = 1,8 ∙ 1011 kg =1,8 ∙ 108 t<br />

1 cm3 Wasser hat eine Masse von 1 g. Demzufolge<br />

wiegt 1 cm3 Kernmaterie das 1,8 ∙ 10 14 ­Fache.<br />

Für den Kernradius gilt allgemein:<br />

r = 1,4 ∙ 10 –15 ∙ 3 √ } A<br />

Damit erhält man:<br />

Kohlenstoff: r = 1,4 ∙ 10 –15 m ∙ 3 √ }<br />

12 = 3,2 ∙ 10 –15 m<br />

Eisen: r = 1,4 ∙ 10 –15 m ∙ 3 √ }<br />

56 = 5,4 ∙ 10 –15 m<br />

Blei: r = 1,4 ∙ 10 –15 m ∙ 3 √ }<br />

208 = 8,3 ∙ 10 –15 m<br />

Uran: r = 1,4 ∙ 10 –15 m ∙ 3 √ }<br />

238 = 8,7 ∙ 10 –15 m<br />

a) Als Gravitationskraft ergibt sich:<br />

FG = G · m1 · m2 }<br />

r 2<br />

F G = 6,673 · 10<br />

F 1 = 1,9 · 10 – 34 N<br />

–11 m3<br />

}<br />

kg · s2 · (1,673 · 10–27 kg) 2<br />

}}<br />

(10 –15 m) 2<br />

Als abstoßende Kraft zwischen den Ladungen ergibt<br />

sich:<br />

FE = 1<br />

} 4 π · ε0 F E =<br />

· Q1 · Q2 }<br />

r 2<br />

1 · Vm<br />

}}<br />

4 π · 8,854 · 10 –12 As · (1,602 · 10–19 C) 2<br />

}}<br />

(10 –15 m) 2<br />

F E = 2,3 · 10 2 N<br />

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<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 99<br />

b) Die Ergebnisse von a) zeigen:<br />

Die Gravitationskraft spielt eine untergeordnete<br />

Rolle. Die Coulombkraft ist wesentlich größer. Da<br />

aber die anziehende starke Wechselwirkung etwa<br />

100­mal stärker als die Coulombkraft ist, überwiegt<br />

sie und hält die Bestandteile des Atomkerns<br />

(Protonen, Neutronen) zusammen.<br />

4. Für den Zusammenhang zwischen Kernradius r und<br />

Massenzahl A gilt:<br />

r = 1,4 ∙ 10 –15 ∙ 3 √ } A<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

Der Atomradius ist weitgehend unabhängig von der<br />

Anzahl der Elektronen und liegt in einer Größenordnung<br />

von 10 –10 m.<br />

Für den Atomkern ist die starke Wechselwirkung entscheidend.<br />

Die Kernbestandteile sind dicht gepackt.<br />

Daraus ergibt sich die Vergrößerung des Atomkerns<br />

mit Vergrößerung der Massenzahl. Für den Zusammenhalt<br />

von Atomkern und Atomhülle ist die elektromagnetische<br />

Wechselwirkung entscheidend, bei der<br />

die Kraft mit dem Quadrat der Entfernung abnimmt.<br />

Daraus ergibt sich, dass sich die maximale Entfernung<br />

der Elektronen vom Atomkern bei stabilen Atomen<br />

nur in kleinen Grenzen ändern kann.<br />

Die Kernkraft spielt außerhalb des Atomkerns keine<br />

Rolle, weil ihre Reichweite mit etwa 10 –15 m sehr<br />

klein ist.<br />

Von den vier fundamentalen Wechselwirkungen spielen<br />

für die Nukleonen die elektromagnetische Kraft<br />

und die starke Kraft (Kernkraft) eine spürbare Rolle.<br />

Da die starke Kraft etwa 100­mal stärker als die elektromagnetische<br />

Kraft ist, bewirkt sie entscheidend<br />

die Stabilität eines Atomkerns.<br />

a) Zwischen den Teilchen des Wassers wirken zwischenmolekulare<br />

(coulombsche) Kräfte, die im<br />

Idealfall einen kugelförmigen Wassertropfen bewirken.<br />

Infolge seiner Gewichtskraft hat ein auf<br />

ebener Fläche liegender Wassertropfen eine linsenförmige<br />

Form.<br />

b) Das Tröpfchenmodell lässt sich so kennzeichnen:<br />

Atomkern Analogie Wassertröpfchen<br />

Ein Atomkern ist ein<br />

kompaktes Gebilde, bestehend<br />

aus Nukleonen.<br />

Entscheidend für die Stabilität<br />

eines Atomkerns<br />

sind die starken Kräfte<br />

zwischen den Nukleonen.<br />

Ein Atomkern kann in<br />

Teile zerfallen. Dazu ist<br />

meist eine Anregung<br />

erforderlich.<br />

Ein Wassertropfen ist ein<br />

Gebilde, bestehend aus<br />

vielen kleinen Wassertröpfchen.<br />

Entscheidend für die Stabilität<br />

eines Wassertropfens<br />

sind die zwischenmolekularen<br />

Kräfte, die die vielen<br />

kleinen Wassertröpfchen<br />

zusammenhalten.<br />

Ein Wassertropfen kann<br />

in kleinere Tröpfchen zerlegt<br />

werden. Dazu ist eine<br />

Anregung erforderlich.


100 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />

Zwei Atomkerne können<br />

sich zu einem neuen<br />

Atomkern zusammenschließen.<br />

Dazu ist eine<br />

Anregung erforderlich.<br />

Aus zwei Wassertröpfchen<br />

kann sich ein neuer<br />

Wassertropfen bilden.<br />

Dazu ist eine Anregung<br />

erforderlich.<br />

c) Nach außen ist ein Wassertropfen elektrisch<br />

neutral. Daher wirkt zwischen zwei eng benachbarten<br />

Wassertropfen nur die überaus geringe<br />

Gravitationskraft.<br />

8. a) EB ist die Kernbindungsenergie je Nukleon. Es ist<br />

die Energie, die man aufwenden muss, um den<br />

Atomkern in Nukleonen zu zerlegen. Es ist zugleich<br />

die Energie, die frei wird, wenn sich der<br />

Kern aus Protonen und Neutronen zusammensetzt.<br />

A ist die Massenzahl, also die Anzahl der<br />

Nukleonen. Die Grafik zeigt: Die Bindungsenergie<br />

je Nukleon ist bei leichten Kernen gering, erreicht<br />

bei mittelschweren Kernen ein Maximum und<br />

fällt dann wieder ab. Daraus ergeben sich zwei<br />

grundsätzliche Möglichkeiten der Energiefreisetzung:<br />

− Aufspaltung eines schweren Kerns in zwei mittelschwere<br />

Kerne (Kernspaltung),<br />

− Fusion zweier leichter Kerne (Kernfusion).<br />

b) Es gilt:<br />

∆ A = 27 · A p + 33 · A n – A Co<br />

∆ A = 27 · 1,007 83 + 33 · 1,008 67 – 59,933 81<br />

∆ A = 0,563 7<br />

Dann beträgt der Massendefekt:<br />

∆ m = ∆ A · u<br />

∆ m = 0,563 7 · 1,66 · 10 –27 kg = 9,36 · 10 –28 kg<br />

Als Bindungsenergie je Nukleon erhält man:<br />

E = ∆ m · c 2<br />

} A<br />

E = 9,36 · 10–28 m<br />

kg · ( 3 · 108 } s ) 2<br />

}}<br />

60<br />

E = 1,4 · 10 –12 J ≈ 8,8 MeV<br />

9. Die Atommasse von Helium beträgt 4,001 506 u. Der<br />

Atomkern besteht aus 2 Protonen und 2 Neutronen.<br />

Dann gilt für einen Atomkern:<br />

E = ∆ m · c 2<br />

∆ m = (2 · 1,007 276 + 2 · 1,008 665) · u – 4,001 506 u<br />

∆ m = 0,030 376 u<br />

∆E = 0,030 376 ∙ 931,49 MeV<br />

∆E = 28,3 MeV<br />

Bei 10 g handelt es sich um:<br />

0,010 kg<br />

N = }}}<br />

4,001 506 ∙ 1,660 540 ∙ 10 –27 = 1,505 ∙ 1024<br />

kg<br />

Die gesamte Bindungsenergie beträgt demzufolge:<br />

E = ∆ E · N<br />

E = 28,3 MeV · 1,505 · 10 24<br />

E = 4,26 ∙ 10 25 eV = 2,66 ∙ 10 6 J<br />

Als Betriebszeit für eine 15­W­Lampe ergibt sich:<br />

t = E<br />

} p<br />

t = 2,66 · 106 Ws<br />

}<br />

15 W<br />

t = 1,77 · 10 5 s = 2,05 d<br />

10. Die Bindungsenergie eines Atomkerns ergibt sich zu<br />

E B = m K ∙ c 2 mit m K ≈ Z ∙ m p + N ∙ m m und N + Z = A.<br />

Demnach erhält man als Zusammenhang:<br />

E B<br />

0<br />

0<br />

Zwischen der Massenzahl A und der Bindungsenergie<br />

des Atomkerns besteht näherungsweise direkte<br />

Proportionalität.<br />

11. Die Atommasse von Helium beträgt 4,001 506 u. Der<br />

Atomkern besteht aus 2 Protonen und 2 Neutronen.<br />

Dann gilt für einen Atomkern:<br />

E = ∆ m · c 2<br />

∆ m = (2 · 1,007 276 + 2 · 1,008 665) · u – 4,001 506 u<br />

∆ m = 0,030 376 u<br />

∆E = 0,030 376 ∙ 931,49 MeV<br />

∆E = 28,3 MeV<br />

12. Für den Massendefekt erhält man:<br />

∆ m = 0,514 187 u<br />

Daraus ergibt sich als Bindungsenergie des Atomkerns:<br />

EB = ∆ m · c 2<br />

E B = 0,514 187 ∙ 931,49 MeV = 478,96 MeV<br />

Die Bindungsenergie je Nukleon beträgt dann:<br />

E B<br />

}<br />

A =<br />

478,96 MeV<br />

} = 8,55 MeV<br />

56<br />

13. Für Cerium­138 ergibt sich:<br />

∆m = (58 · 1,007 276 u + 80 · 1,008 665 u) – 137,905 985 u<br />

∆ m = 1,209 223 u<br />

E B = ∆ m · c 2<br />

E B = 1,209 223 ∙ 931,49 MeV = 1 126,38 MeV<br />

E B<br />

}<br />

A = 8,16 MeV<br />

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A


Für Radium­226 erhält man:<br />

∆m = (88 · 1,007 276 u + 138 ∙ 1,008 665 u) – 226,025 40 u<br />

∆m = 1,810 658 u<br />

E B = 1 686,6 MeV<br />

E B<br />

}<br />

A = 7,46 MeV<br />

Die Bindungsenergie des Atomkerns ist bei Radium<br />

größer als bei Cerium. Bei der Bindungsenergie je<br />

Nukleon ist es umgekehrt.<br />

14. a) Ein Tritiumkern besteht aus einem Proton und<br />

zwei Neutronen.<br />

∆ m = (1 · 1,007 276 u + 2 · 1,008 665 u) – 3,016 049 u<br />

∆ m = 0,008 557 u<br />

EB = 7,971 MeV<br />

Ein Helium­3­Kern besteht aus zwei Protonen und<br />

einem Neutron.<br />

∆ m = (2 · 1,007 276 u + 1 · 1,008 665 u) – 3,016 029 u<br />

∆ m = 0,007 188 u<br />

EB = 6,696 MeV<br />

b) Der Unterschied ergibt sich aus der unterschiedlichen<br />

Zusammensetzung des Kerns. Beim Helium­<br />

3­Kern mit zwei Protonen spielt die elektromagnetische<br />

Wechselwirkung eine größere Rolle.<br />

15. a) ∆ m = (1,007 276 u + 1,008 665 u) – 2,013 553 u<br />

∆ m = 0,002 388 u<br />

EB = 2,22 MeV<br />

b) Der Prozess lautet:<br />

1<br />

1<br />

H + 1<br />

1<br />

H g 2<br />

1<br />

0<br />

D + e + ν + E<br />

1<br />

Vernachlässigt man das Neutrino geringer Energie<br />

und das Positron, dann erhält man für den<br />

Massendefekt:<br />

∆ m = 2 ∙ 1,007 276 u – 2,013 553 u<br />

∆ m = 0,000 999 u<br />

E = 0,93 MeV<br />

16. bLB,<br />

S. 112<br />

17. Protonen im Atomkern befinden sich in bestimmten<br />

energetischen Zuständen, die für ein gegebenes<br />

Nuklid festliegen. Beim Übergang von einem höheren<br />

auf ein niedrigeres Niveau wird eine bestimmte<br />

Energie freigesetzt. Dem betreffenden Gammaquant<br />

kann deshalb auch eine bestimmte Wellenlänge zugeordnet<br />

werden. Damit entsteht stets ein Linienspektrum.<br />

18. a)<br />

22<br />

11<br />

22 0<br />

Na g 10 Ne + 1 e<br />

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<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 101<br />

b) ∆m = (11 · 1,007 276 u + 11 · 1,008 665 u) – 21,994 44 u<br />

∆ m = 0,1810 911 u<br />

E B = 168,52 MeV<br />

E B<br />

}<br />

A = 7,66 MeV<br />

19. Das Energieniveauschema zeigt: Ein Cäsium­137­Kern<br />

kann sich in verschiedener Weise verändern:<br />

− Cs­137 zerfällt unter Abgabe von β­Strahlung<br />

in Ba­137, wobei die Energie der β­Strahlung<br />

1,39 MeV beträgt.<br />

− Cs­137 gibt β­Strahlung mit einer Energie von<br />

0,51 MeV ab. Es entsteht Ba*­137 in einem angeregten<br />

Zustand. Beim Übergang in den Grundzustand<br />

wird Gammastrahlung mit einer Energie von<br />

0,66 MeV abgegeben.<br />

20. a)<br />

b)<br />

212<br />

84<br />

4 208<br />

Po g 2 α + 82 Pb<br />

α<br />

212<br />

84 Po<br />

208<br />

82 Pb<br />

7 MeV<br />

21. a) Bei massereichen Sternen kann das sogenannte<br />

Schalenbrennen auftreten. Das bedeutet:<br />

− Zunächst erfolgt – wie bei allen Sternen – eine<br />

Fusion von Wasserstoff zu Helium im Zentrum<br />

des Sterns.<br />

− Sind die Wasserstoffvorräte aufgebraucht, so<br />

kann es im Innern des Sterns zur Fusion von<br />

Helium kommen. Die erforderliche Temperatur<br />

von ca. 108 K kommt zustande, weil in kernnahen<br />

Regionen Gravitationsenergie durch<br />

Kontraktion in innere Energie umgewandelt<br />

wird. Die Fusion von Wasserstoff kommt dabei<br />

nicht zum Erliegen, verlagert sich aber in<br />

kernfernere Bereiche des Sterns, in denen noch<br />

ausreichend Wasserstoff vorhanden ist.<br />

− Gehen später die Heliumvorräte zur Neige,<br />

löst ein erneuter Kontraktionsvorgang und die<br />

damit verbundene Temperaturerhöhung die<br />

Fusion von Elementen mit noch höherer Ordnungszahl<br />

aus (b Skizze).<br />

H<br />

H<br />

He<br />

He C,O<br />

C<br />

N O,Mg<br />

O Si<br />

Si Fe<br />

Fe<br />

N,Mg


102 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />

In diesem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium<br />

gleicht der Stern einer Zwiebel, in der die verschiedenen<br />

Brennzonen übereinander geschichtet<br />

sind.<br />

b) Die Kernfusion stellt nur bis zum Element Eisen<br />

eine Möglichkeit dar, um Kernbindungsenergie<br />

freizusetzen. Jenseits des Eisens wird die Energiebilanz<br />

negativ (siehe Kernbindungsenergie je<br />

Nukleon in Abhängigkeit von der Massenzahl).<br />

Bei der Eisenfusion wird der Umgebung Energie<br />

entzogen. Es entsteht ein Eisenkern. Die Temperatur<br />

im Zentrum des Sterns sinkt sehr schnell und<br />

er stürzt in sich zusammen. Der Stern leuchtet als<br />

Supernova extrem hell auf.<br />

Radioaktivität und Kernreaktionen<br />

(LB S. 157–160)<br />

1.<br />

2.<br />

a) Da sich die radioaktive Strahlung im Raum ausbreitet<br />

und sich die Oberfläche einer Kugel mit<br />

dem Radius (Abstand) quadratisch vergrößert,<br />

nimmt wahrscheinlich die Intensität der Strahlung<br />

mit dem Quadrat des Abstandes ab.<br />

b)<br />

Impulse je Minute<br />

c)<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

0 5 10 15 20 25<br />

r in cm<br />

Das Diagramm bestätigt die unter a) genannte<br />

Vermutung: Mit zunehmendem Abstand verringert<br />

sich die Intensität der Strahlung. Daraus<br />

ergibt sich für den Strahlenschutz: Ein möglichst<br />

großer Abstand von Quellen radioaktiver Strahlung<br />

ist eine Möglichkeit, sich vor solcher Strahlung<br />

zu schützen.<br />

Die Strahlung, die dann registriert wird, kommt<br />

nicht in erster Linie von der Strahlungsquelle,<br />

sondern ist Folge der natürlichen Radioaktivität<br />

in unserer Umgebung (Nulleffekt).<br />

a) Kurzreferat zu Aufbau und Wirkungsweise einer<br />

Nebelkammer.<br />

b) (1) ist Alphastrahlung, die stets eine bestimmte,<br />

diskrete Energie besitzt.<br />

(2) ist Betastrahlung mit einem kontinuierlichen<br />

Spektrum.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

Präsentation: Der Schwerpunkt kann entweder auf<br />

die genauere Erläuterung eines Nachweisgeräts oder<br />

auf einen Überblick gelegt werden. Anregungen<br />

dazu sind im Lehrbuch auf S. 125 zu finden.<br />

a)<br />

b) Vorausgesetzt wird ein homogenes elektrisches<br />

Feld, in das die Teilchen senkrecht zu den Feldlinien<br />

eintreten (b Skizze). Dann erfolgt in vertikaler<br />

Richtung eine gleichmäßig beschleunigte<br />

Bewegung:<br />

s = a<br />

} t<br />

2 2 mit a = F<br />

–<br />

} m und F = q ∙ E<br />

Damit gilt für die Ablenkung s:<br />

s ~ q<br />

} m<br />

Für ein α­Teilchen ist die spezifische Ladung:<br />

q<br />

} m = 3,2 ∙ 10–19 C<br />

}}<br />

6,644 ∙ 10 –27 kg<br />

Für ein Positron gilt:<br />

q<br />

} m = 1,759 ∙ 1011 C<br />

}<br />

kg<br />

= 4,8 ∙ 107 C<br />

}<br />

kg<br />

Das bedeutet: Bei ansonsten gleichen Bedingungen<br />

ist die Ablenkung von Positronen größer<br />

als die von Alphateilchen.<br />

Die Reaktionsgleichung lautet:<br />

226<br />

4 222<br />

Ra g 88 2 He + 86 Rn<br />

∆ m = mRa – (mHe + mRn) ∆ m = 8,7 ∙ 10 –30 kg = 5,2 ∙ 10 –3 u<br />

Für die Energie erhält man:<br />

E = ∆ m · c 2<br />

E = 8,7 ∙ 10 –30 8<br />

kg ∙ (3 ∙ 10 m<br />

} s ) 2<br />

E = 7,8 ∙ 10 –13 J = 4,9 MeV<br />

Man kann davon ausgehen, dass die gesamte frei werdende<br />

Energie als kinetische Energie des α­Teilchens<br />

vorliegt. Dann gilt:<br />

E α = 1<br />

}<br />

m · v<br />

2 2 oder v = √ } 2E<br />

} m<br />

v = √ }}<br />

2 ∙ 7,8 ∙ 10–13 J<br />

}}<br />

6,645 ∙ 10 –27 kg<br />

v = 1,5 · 107 m<br />

} s<br />

Bei α­Zerfall von Radium wird eine Energie von etwa<br />

4,9 MeV frei. Die Geschwindigkeit der α­Teilchen<br />

liegt bei 1,5 · 107 m<br />

} s .<br />

a)<br />

47<br />

21<br />

Se g 47<br />

22<br />

+<br />

Ti + 0<br />

–1 e<br />

Es handelt sich um einen β­Zerfall.<br />

α-Teilchen<br />

Positronen<br />

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7.<br />

b)<br />

0,61 MeV<br />

Ti-47<br />

c) Die angeregten Titankerne gehen spontan in den<br />

Grundzustand über.<br />

Die Energie von<br />

0,61 MeV – 0,45 MeV = 0,16 MeV<br />

wird in Form von γ­Strahlung abgegeben. Für die<br />

Wellenlänge ergibt sich:<br />

λ = h · c<br />

} E<br />

λ = 6,626 ∙ 10–34 8<br />

Js ∙ 3 ∙ 10 m<br />

} s<br />

}}<br />

0,16 ∙ 106 ∙ 10 –19 J<br />

λ = 7,76 ∙ 10 –12 m = 7,76 pm<br />

* d) Bei Vergrößerung des Abstands zwischen Strahlungsquelle<br />

und Zählrohr gilt das Abstandsgesetz:<br />

z ~ 1<br />

}<br />

r 2<br />

Wenn sich der Abstand auf das Achtfache vergrößert,<br />

so verringert sich die Zählrate um den Faktor<br />

64. Es ist also eine Zählrate von 90 zu erwarten<br />

(bereinigt um den Nulleffekt, mit Nulleffekt 110).<br />

Der gemessene Wert wird in der Regel kleiner<br />

sein, weil die Berechnung unter der Voraussetzung<br />

erfolgte, dass keine Strahlung absorbiert<br />

wird. Darüber hinaus sind Abweichungen zu erwarten,<br />

weil es sich um einen statistischen Wert<br />

handelt.<br />

a) Es muss zunächst die Anzahl der Kerne (Atome)<br />

bestimmt werden. Dann lässt sich mithilfe der<br />

Halbwertszeit ermitteln, wie viele dieser Atomkerne<br />

in einer Sekunde zerfallen.<br />

Für den Anfangszustand gilt:<br />

N0 = NA · m<br />

}<br />

mmol N0 = 6 · 1023 · 1 1 g<br />

} · }<br />

mol 226 g<br />

}<br />

mol<br />

N0 = 2,7 · 1021 Für die Aktivität einer radioaktiven Substanz gilt:<br />

∆ N<br />

A0 = }<br />

∆ t<br />

Setzt man für N das Zerfallsgesetz ein, so kann<br />

man für kleine Zeitintervalle schreiben:<br />

∆ N<br />

}<br />

∆ t = –λ · N0 · e –λ · t<br />

Mit t = 0 (Anfangszustand) erhält man:<br />

∆ N<br />

}<br />

∆ t = –λ · N0 Mit λ = erhält man:<br />

In 2<br />

}<br />

T 1/2<br />

0,45 MeV<br />

Sc 47<br />

Ti*-47<br />

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8.<br />

9.<br />

b)<br />

<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 103<br />

∆ N<br />

}<br />

∆ t = – N0 · In 2<br />

} T1/2 ∆ N<br />

}<br />

∆ t = – 2,7 · 1021 · In 2<br />

}<br />

1 600 a<br />

∆ N<br />

}<br />

∆ t<br />

= –3,7 · 1010 1<br />

}<br />

s<br />

Geht man vom Anfangszustand aus, so zerfallen<br />

in einer Sekunde 3,7 · 10 10 Kerne des Radium­Nuklids.<br />

Für die Masse gilt analog zur Teilchenzahl:<br />

m = m0 · e –λ · t<br />

Bei den gegebenen Werten erhält man:<br />

In 2<br />

–<br />

T1/2 m = 1 g · e } · 100 a<br />

m = 1 g · e – 0,043<br />

m = 0,96 g<br />

Nach 100 Jahren sind noch 0,96 g des Radium­<br />

Nuklids nicht zerfallen.<br />

c) Es gilt das Zerfallsgesetz N = N0 · e –λ · t .<br />

Mit N = 0,1 · N0 erhält man:<br />

0,1 N0 = N0 · e –λ · t oder 0,1 = e –λ · t<br />

Logarithmieren liefert:<br />

ln 0,1 = –λ · t<br />

In 0,1<br />

t = – }<br />

λ<br />

In 0,1<br />

t = – }<br />

1,4 · 10 –11 1<br />

} s<br />

t = 1,6 · 1011 s ≈ 5 070 a<br />

Die Aktivität einer bestimmten Menge Radium­226<br />

hat in etwa 5 100 Jahren (das ist das 3,2­fache der<br />

Halbwertszeit) auf 10 % abgenommen.<br />

a) Da Holmium doppelt so schnell wie Phosphor zerfällt,<br />

liegt bei der gleichen Anzahl von Kernen bei<br />

Holmium die doppelte Aktivität vor.<br />

b) Für die gleiche Aktivität ist vom halb so schnell<br />

zerfallenden Phosphor die doppelte Anzahl Kerne<br />

erforderlich.<br />

a) 18 Jahre sind mehr als 3 Halbwertszeiten. Somit ist<br />

die Aktivität kleiner als ein Achtel der Anfangsaktivität<br />

und damit kleiner als 50 kBq. Sie liegt also<br />

unter der Freigrenze.<br />

b) Aus dem Gesetz für die Aktivität<br />

A = A0 · e –λ · t<br />

erhält man nach Umstellung und Logarithmieren:<br />

ln A0 } = λ · t und damit<br />

A<br />

t = In 370 kBq<br />

( }<br />

50 kBq ) · 5,26 a<br />

}} In 2<br />

t = 15,2 a<br />

Die Aktivität des Cobalt­60­Strahlers ist nach<br />

15,2 a auf unter 50 kBq abgesunken.


104 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />

10. a) Nach der UVW­Regel ist die Ladung der Strahlung<br />

negativ. Es handelt sich um Betastrahlung. Die<br />

Zerfallsgleichung lautet:<br />

215<br />

0 215<br />

Bi g 83 –1 e + 84 Po<br />

b) A = 215 + 5 ∙ 4 = 235<br />

Z = 83 + 2 ∙ 5 – 1 = 92<br />

Das Ausgangselement ist demzufolge 235<br />

U (Uran­<br />

92<br />

Actinium­Reihe).<br />

c) 64 Minuten sind 8 Halbwertszeiten. Damit gilt:<br />

N = N0 }<br />

28 = 0,0039 N0 14<br />

11. a) N + 7 1<br />

14<br />

n g 0 6 C + 1<br />

1 p<br />

b) Wenn der Anteil noch 25 % beträgt, dann sind<br />

zwei Halbwertszeiten vergangen. Die Mumie ist<br />

also 2 · 5 730 Jahre = 11 460 Jahre alt.<br />

* 12. a) Es gilt allgemein:<br />

Nk (t) = Nk (0) · e<br />

–λ · t<br />

N Ar = 0,11 3N k (0) – N k (t)4 = 0,11 · N k (0) · (1 – e λ · t )<br />

Mit N k (0) = N k (t) · e λ · t gilt:<br />

N Ar = 0,11 · N k (t) · (e λ · t – 1) bzw.<br />

N Ar<br />

}<br />

0,11 · N k (t) = e λ · t – 1<br />

Umstellen und Auflösen nach t ergibt:<br />

e λ · t = 1 + NAr } 0,11 Nk λ · t = ln ( 1 + NAr } 0,11 Nk Mit λ = ln 2<br />

}<br />

T 1/2<br />

)<br />

erhält man t = T1/2 }<br />

2,8 · 10–8<br />

b) NAr = }} = 4,2 · 10–17<br />

–27<br />

40 · 1,66 · 10<br />

Aus der Definition der Aktivität folgt:<br />

Nk = Ak · T1/2 } = 4,6 · 1020<br />

ln 2<br />

ln 2 · ln ( 1 + NAr } 0,11 Nk Eingesetzt in die Formel aus Teilaufgabe a) erhält<br />

man:<br />

t = 1,6 ∙ 10 7 a<br />

13. a) Da sich in den 4 Tagen die Aktivität sowohl durch<br />

den radioaktiven Zerfall auf die Hälfte als auch<br />

durch den Stoffwechsel auf die Hälfte verringert,<br />

ist sie im Körper auf ein Viertel abgesunken.<br />

Damit entsprechen die vier Tage zwei effektiven<br />

Halbwertszeiten. Es gilt also:<br />

T eff = 2 d<br />

b) Die Herleitung der Gleichung kann so erfolgen:<br />

Zur Zeit t = 0 sind N0 Atomkerne des Nuklids vorhanden.<br />

Nach einer Halbwertszeit sind es:<br />

N1 = 1<br />

} N<br />

2 0 = 2 –1 · N0 Nach t = 2 · T1/2 sind es:<br />

N2 = 1<br />

}<br />

2 ( 1<br />

} N<br />

2 0) = 2 –2 *<br />

· N0 Nach t = 3 · T 1/2 sind es:<br />

)<br />

N3 = 1<br />

}<br />

2 3 1<br />

}<br />

2 ( 1<br />

} N<br />

2 0) 4 = 2 –3 · N0 Mit t = n · T 1/2 sind es:<br />

N = 2 –n · N 0<br />

Aus der zuletzt genannten Gleichung erhält man<br />

mit n = t<br />

} die Beziehung:<br />

T1/2 – t<br />

}<br />

N = N0 · 2 T1/2 oder auch<br />

N = N0 · ( 1 – t<br />

} T1/2 }<br />

2 )<br />

c) Die Anzahl der Atome ergibt sich folgendermaßen:<br />

N0 = NA · m<br />

*<br />

}<br />

mmol N0 = 6 · 1023 1 1 g<br />

} · }<br />

mol 123 g<br />

}<br />

mol<br />

N0 = 4,9 · 1021 Für die grafische Darstellung ergibt sich:<br />

t 0 T 1/2 2 · T 1/2 3 · T 1/2 4 · T 1/2 5 · T 1/2<br />

N N0 1<br />

} N<br />

2 0 1<br />

} N<br />

4 0 1<br />

} N<br />

8 0 1<br />

}<br />

16 N0 1<br />

}<br />

32 N0 Damit ergibt sich folgende Zerfallskurve:<br />

N<br />

N 0<br />

N 0<br />

}<br />

2<br />

N0 }<br />

4<br />

N0 }<br />

8<br />

0<br />

0<br />

d) λ = In 2<br />

}<br />

T 1/2<br />

T 1/2<br />

In 2<br />

λ = }<br />

12,3 h<br />

λ = 1,57 · 10 –5 1<br />

}<br />

s<br />

∆ N<br />

e) }<br />

∆ t = – N0 · In 2<br />

} T1/2 = – λ · N0 ∆ N<br />

1<br />

} = 1,57 · 10–5<br />

∆ t } · 4,9 · 1021<br />

s<br />

∆ N<br />

} = –7,7 · 1016<br />

∆ t<br />

Geht man vom Anfangszustand aus, dann zerfallen<br />

in einer Sekunde 7,7 · 1016 Atomkerne.<br />

f) N = N0 · e –λ · t<br />

Mit N = 0,1N0 erhält man:<br />

0,1N0 = N0 · e –λ · t und damit 0,1 = e –λ · t<br />

Logarithmieren ergibt:<br />

ln 0,1 = –λ · t<br />

In 0,1<br />

t = – }<br />

λ<br />

2 · T 1/2<br />

3 · T 1/2 4 · T 1/2 5 · T 1/2<br />

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t


In 0,1 · s<br />

t = – }<br />

1,57 · 10 –5<br />

t = 1,47 · 10 5 s = 40,8 h<br />

Nach etwa 41 Stunden sind bei dem Nuklid 90 %<br />

der Atomkerne zerfallen. Das ist das 3,3­Fache<br />

der Halbwertszeit.<br />

Die Aktivität A ergibt sich dann zu:<br />

A = A0 · e –λ · t<br />

A = A0 · e –1,57 · 10–5 · 1,47 · 105 s<br />

A = A0 · e –2,3<br />

A = 0,1 A0 Hinweis: Das Ergebnis kann auch unmittelbar<br />

angegeben werden, ohne dass eine Berechnung<br />

erforderlich ist.<br />

14. a) Unter der Halbwertszeit versteht man die Zeit, in<br />

der jeweils die Hälfte der vorhandenen instabilen<br />

Atomkerne zerfällt.<br />

Eine Möglichkeit zur Bestimmung der Halbwertszeit<br />

eines radioaktiven Nuklids ist folgende:<br />

Bei einem Nuklid wird zur Zeit t0 = 0 die Aktivität<br />

A0 und zur Zeit t1 die Aktivität A1 angenommen.<br />

Dann gilt für t1 :<br />

15.<br />

b)<br />

A1 = A0 · e –λ · t1 oder A1 } = e<br />

A0 –λ · t1 ·<br />

Logarithmieren ergibt:<br />

ln A1 }<br />

A0 = – λ · t1 oder λ = ln A0 }<br />

A1 }<br />

Ist die Zerfallskonstante λ bekannt, so kann man<br />

die Halbwertszeit mit folgender Gleichung berechnen:<br />

In 2<br />

T1/2 = }<br />

λ<br />

Die Aktivität durch radioaktiven Zerfall und durch<br />

Ausscheidung verringert sich gleichzeitig exponentiell.<br />

Es gilt deshalb:<br />

A 0 · e<br />

= A 0 · e<br />

– In 2<br />

}<br />

t P · t<br />

· e<br />

– In 2 · t<br />

}<br />

t eff<br />

– In 2<br />

}<br />

t B · t<br />

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t 1<br />

= A 0 · e – ln 2 · t ( 1<br />

}<br />

Daraus ergibt sich allgemein: 1<br />

}<br />

t eff<br />

Für den gegebenen Fall erhält man:<br />

t eff = 17,8 a<br />

+<br />

tP 1<br />

}<br />

= 1<br />

}<br />

t P<br />

t B)<br />

+ 1<br />

}<br />

t B<br />

Präsentation zur natürlichen Strahlenbelastung<br />

16. a) Die Energiedosis gibt an, wie viel Energie je Masse<br />

durch das Gewebe absorbiert wird. Bei der Äquivalenzdosis<br />

wird die unterschiedliche Ionisationswirkung<br />

der Strahlung durch den Qualitätsfaktor<br />

berücksichtigt.<br />

b) Die biologische Wirksamkeit kommt im Qualitätsfaktor<br />

zum Ausdruck:<br />

Alphastrahlung: 20<br />

Betastrahlung: 1<br />

Gammastrahlung: 1<br />

<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 105<br />

c) 60 Bq<br />

} bedeutet: In jeder Sekunde zerfallen im<br />

m3 Durchschnitt 60 Radonkerne.<br />

N = A · T1/2 }<br />

ln 2<br />

60 · 3,8 · 24 · 3 600 s<br />

N = }}<br />

s · ln 2<br />

= 2,8 · 107<br />

d) NLunge = 60<br />

} · 86 400 s · 365 · 0,006 m3<br />

s · m3 NLunge = 1,1 · 10 7<br />

e) E = 1,1 · 10 7 · 5,5 · 10 6 · 1,602 · 10 –19 J = 9,7 · 10 –6 J<br />

17. a)<br />

14<br />

Na + 7 4<br />

17<br />

α g 8 O + 1<br />

1 p<br />

*<br />

18. a)<br />

9<br />

4<br />

2<br />

4<br />

12<br />

Be + α g 2 6 C + 1<br />

0 n<br />

b) Für den Q­Faktor gilt: Q = (m vor – m nach ) c 2<br />

Für die erste Reaktion ergibt sich:<br />

Q = (14,003 + 4,001 – 16,999 – 1,007) u ∙ c 2<br />

Q = –1,86 MeV<br />

Für die zweite Reaktion erhält man:<br />

Q = (9,012 + 4,001 – 12,000 – 1,009) u ∙ c 2<br />

Q = 3,73 MeV<br />

Die erste Reaktion ist endotherm, die zweite exotherm.<br />

ohne Rückstoß<br />

p Rn<br />

p He<br />

b) Die Gesamtenergie bleibt erhalten. Demzufolge<br />

verringert sich bei Berücksichtigung des Rückstoßes<br />

die kinetische Energie der Spaltprodukte.<br />

19. a) Beim Beschuss von Lithium mit Protonen entsteht<br />

Helium. Zugleich wird Energie freigesetzt. Die<br />

Energie E1 ist die kinetische Energie der beschleunigten<br />

Protonen. Eine bestimmte Geschwindig keit<br />

der Protonen ist erforderlich, da bei Annäherung<br />

an den positiv geladenen Atomkern abstoßende<br />

coulombsche Kräfte wirken, die überwunden<br />

werden müssen.<br />

b) Die freigesetzte Energie E2 ist größer als die kinetische<br />

Energie E1 des Protons, wenn bei der Reaktion<br />

ein Massendefekt auftritt.<br />

m 1 = m Li + m p<br />

m 1 = 7,014 359 u + 1,007 83 u = 8,022 189 u<br />

m 2 = 2 · m He = 2 · 4,001 506 u = 8,003 120 u<br />

Aus m 2 < m 1 folgt E 2 > E 1 .<br />

Für die Energie erhält man:<br />

E = ∆ m · c 2<br />

p Ra<br />

mit Rückstoß<br />

p Rn<br />

p He


106 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />

E = 0,019 · 1,66 · 10 –27 m<br />

kg · ( 3 · 108 }<br />

s ) 2<br />

E = 2,8 · 10 –12 J = 17,5 MeV<br />

Damit erhält man als Gesamtbilanz:<br />

E 2 = E 1 + E<br />

E 2 = 0,75 MeV + 17,5 MeV = 18,25 MeV<br />

c) Für ein α­Teilchen gilt:<br />

Ekin = 1<br />

} m · v<br />

2 2 und damit<br />

v = √ } 2 Ekin }<br />

m<br />

Als kinetische Energie kann 0,5 E 2 angenommen<br />

werden.<br />

Dann erhält man:<br />

v = √ }}<br />

2 · 9,1 · 106 · 1,6 · 10 –19 J<br />

}}<br />

6,645 · 10 –27 J<br />

v = 2,1 · 10 7<br />

20. a) Für den α­Zerfall von U­238 gilt:<br />

238<br />

4 234<br />

U g α + 92 2 90 Th<br />

Als Energiebilanz ergibt sich dann:<br />

∆E = 4,3 MeV = E R<br />

b) Nach dem Impulserhaltungssatz haben α­Teilchen<br />

und Thorium­Kern den gleichen Impuls, allerdings<br />

mit entgegengesetzter Richtung (Gesamtimpuls<br />

null).<br />

Für die kinetische Energie Ekin = 1<br />

} m · v<br />

2 2 kann<br />

man mit p = m · v auch schreiben:<br />

E kin =<br />

p 2<br />

}<br />

2 m<br />

Damit erhält man für den gegebenen Fall:<br />

p 2<br />

ER = Ekin, α + Ekin, Th = }<br />

2 mα = p 2<br />

}<br />

2 mα ( 1 + mα }<br />

mTh) und damit<br />

ER = Ekin, α ( 1 + mα }<br />

m Th<br />

)<br />

+ p 2<br />

}<br />

2 m Th<br />

Für die kinetische Energie des α­Teilchens erhält<br />

man somit:<br />

Ekin, α = ER }<br />

( 1 + mα }<br />

mTh) 4,3 MeV<br />

Ekin, α = }<br />

1 + 4<br />

}<br />

234<br />

E kin, α = 4,23 MeV<br />

Wegen der wesentlich kleineren Masse des<br />

α­Teilchens gegenüber der Masse des Rückstoßkerns<br />

wird fast die gesamte Reaktionsenergie auf<br />

das α­Teilchen übertragen.<br />

21. E = m · c 2<br />

E = 0,223 55 · 1,66 · 10 –27 kg · (3 · 108 m<br />

} s ) 2<br />

E = 3,34 · 10 –11 J ≈ 209 MeV<br />

22. a) Q = [(2,014 102 u + 3,016 049 u) – (4,002 603 u +<br />

1,008 665 u)] 931,5 MeV<br />

} u = 17,6 Mev<br />

b) E = 6,02 · 1026 u<br />

}<br />

4,00 u · 17,6 MeV = 2,65 · 1027 MeV<br />

= 1,18 · 10 8 kWh<br />

23. Präsentation zu Druckwasserreaktor und zu Siedewasserreaktor:<br />

Entscheidender Unterschied ist die<br />

Anlage der Wasserkreisläufe.<br />

24. Genannt werden könnten:<br />

− Brennstoffe fast unbegrenzt verfügbar.<br />

− Sicherheitsrisiko gering, da die Reaktion bei einer<br />

Störung von selbst erlischt.<br />

− Keine radioaktiven Abfälle bei der Reaktion (allerdings<br />

in der Abschirmung).<br />

241<br />

4 237<br />

25. a) U g He + Np + ∆E<br />

95 2 93<br />

b) Hier sind die Kernmassen gegeben. Damit erhält<br />

man:<br />

∆m = 241,004 59 u – 236,997 04 u – 4,001 506 u<br />

= 6,044 7 ∙ 10 –3 u<br />

Damit ergibt sich:<br />

∆E = ∆m · c 2<br />

∆E = 6,044 7 ∙ 10 –3 ∙ 931,5 MeV = 5,63 MeV<br />

c) Eges = 5,63 MeV = ENp + EHe = 1<br />

} · m<br />

2 Np · v 2<br />

Np + 1<br />

} · m<br />

2 He · v 2<br />

He<br />

Americium in Ruhe bedeutet zusätzlich:<br />

0 = p Np + p He = m Np · v Np + m He · v He<br />

und damit:<br />

vNp = mHe } m · v<br />

Np He = 0,0168 84 vHe Eingesetzt in die Energiegleichung ergibt sich:<br />

2,034 5 u · v He 2 = 5,63 MeV<br />

Durch Umrechnung in SI­Einheiten erhält man:<br />

3,398 ∙ 10 –27 kg ∙ v He 2 = 9,008 ∙ 10 –13 J<br />

Löst man nach der Geschwindigkeit v auf, so erhält<br />

man:<br />

v = 1,63 ∙ 107 m<br />

} s<br />

d) Die Alphateilchen treten durch eine Blende 1 in<br />

einen Bereich ein, in dem ein elektrisches und ein<br />

magnetisches Feld so überlagert sind, dass die<br />

Lorentzkraft gegen die elektrische Kraft gerichtet<br />

ist. Die Lorentzkraft verändert ihre Größe mit<br />

der Geschwindigkeit der Teilchen, die elektrische<br />

Kraft ist von der Geschwindigkeit unabhängig.<br />

Teilchen mit der „richtigen“ Geschwindigkeit v0 können den Raum unabgelenkt erreichen und<br />

ihn bei der Blende 2 wieder verlassen. Teilchen,<br />

die nicht senkrecht zu beiden Feldern eintreten,<br />

können die Blende 2 ebenfalls nicht passieren.<br />

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Blende 1 Blende 2<br />

+<br />

e) F L = F C und damit q ∙ v 0 ∙ B 0 = q ∙ E 0 liefert<br />

v0 = 1,62 ∙ 10<br />

7 m<br />

} s .<br />

Die Werte stimmen überein.<br />

26. Eine mögliche Lösung wäre:<br />

Wiederaufarbeitung Endlagerung<br />

Pro<br />

Pro<br />

− Der hoch aktive Abfall − Geringeres Weiterverenthält<br />

nur noch geringe breitungs­Risiko für die<br />

Mengen an Uran und nächste Zukunft.<br />

Plutonium.<br />

− Wiederaufarbeitungs­<br />

− Der Abfall enthält keine anlagen fallen weg –<br />

flüchtigen radioaktive höhere Akzeptanz bei<br />

Stoffe.<br />

der Bevölkerung.<br />

− Die Wärmeentwicklung<br />

nimmt schnell ab.<br />

− Das Plutonium kann<br />

keine unerwünschte<br />

Kettenreaktion auslösen.<br />

− Plutonium wird der<br />

Energieerzeugung zurückgeführt.<br />

− Andere Stoffe (Tc, Xe,<br />

Pd u. a.) werden nutzbar<br />

gemacht.<br />

Kontra<br />

− Weiterverbreitungs­<br />

Risiko durch die Plutoniumgewinnung.<br />

− Es entstehen mittelund<br />

leichtradioaktive<br />

Abfälle.<br />

− Störfälle in der Anlage<br />

belasten eventuell die<br />

Umgebung stärker mit<br />

Strahlung.<br />

Kontra<br />

− Der gesamte radioaktive<br />

Abfall muss gelagert<br />

werden: Endlager nimmt<br />

viel mehr Aktivität auf.<br />

− Erst nach Millionen<br />

von Jahren gleicht das<br />

gelagerte Gefährdungspotential<br />

dem des natürlichen<br />

Uranerzes<br />

− Wärmeentwicklung ist<br />

sehr hoch und klingt nur<br />

sehr langsam ab.<br />

− Unkontrollierte Freisetzung<br />

von flüchtigen<br />

radioaktiven Zerfallsprodukten<br />

ist nicht<br />

auszuschließen.<br />

− Die Abfälle werden nicht<br />

genutzt.<br />

− Es muss mehr Uran abgebaut<br />

werden.<br />

− Das Endlager enthält<br />

hohe Mengen vom hochgiftigen<br />

Plutonium, was<br />

langfristig wieder das<br />

Problem der Weiterverbreitung<br />

(Proliferation)<br />

verstärkt.<br />

27. Es bietet sich an, zu diesem Thema eine vorbereitete<br />

Diskussion zu führen, in der Vor­ und Nachteile der<br />

Nutzung von Kernenergie gegenübergestellt werden.<br />

Aus physikalisch­technischer Sicht erscheint we­<br />

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–<br />

gekreuztes elektrisches<br />

und magnetisches Feld<br />

<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 107<br />

sentlich, folgende zwei Positionen deutlich zu machen:<br />

− Die gesteuerte Kernspaltung ist heute gut beherrschbar.<br />

− Bei beliebigen technischen Prozessen (nicht nur<br />

bei der Nutzung von Kernenergie!) gibt es ein<br />

Restrisiko, dass mit der Wahrscheinlichkeit des Versagens<br />

einzelner Komponenten eines technischen<br />

Systems zusammenhängt. Dieses Restrisiko lässt<br />

sich minimieren. Die Wahrscheinlichkeit des Versagens<br />

eines komplexen technischen Systems beträgt<br />

aber nie null.<br />

Die Bewertung des Sachverhalts durch einzelne Schüler<br />

kann sehr unterschiedlich sein.<br />

28. Referat zur Kernfusion: Es sollte der aktuelle Forschungsstand<br />

verdeutlicht werden.<br />

Abiturvorbereitung – Beispiele für<br />

Aufgaben (LB S. 189–194)<br />

1.<br />

Neutron<br />

a) 4<br />

2<br />

He + 9<br />

4<br />

b) ∆E B = ∆m · c 2<br />

Be g 12<br />

6 C + 1<br />

0 n<br />

∆E B = ( m He + m Be – m C – m n) · c 2<br />

∆E B = (4,002 603 + 9,012 182 – 12,000 00<br />

– 1,008 665) u · c 2<br />

∆E B = 5,70 MeV > 0<br />

Die Reaktion kann also ablaufen. Es wird Energie<br />

freigesetzt.<br />

c) Die α­Teilchen benötigen eine ausreichend hohe<br />

kinetische Energie, um die Coulombabstoßung zu<br />

überwinden.<br />

d) Aus E =<br />

p 2<br />

} 2 m<br />

h 2<br />

und p = h<br />

}<br />

λ folgt: E =<br />

e) Aus E = } folgt:<br />

2<br />

2 m ∙ λ<br />

λ = h<br />

}<br />

√ } 2 E ∙ m<br />

6,626 · 10<br />

λ =<br />

–34 Js<br />

}}}<br />

√ }}}}<br />

4,5 · 106 · 1,602 · 10 –19 J · 1,674 · 10 –27 kg<br />

h 2<br />

}<br />

2 m ∙ λ 2<br />

λ = 1,3 · 10 –14 m ! 10 –10 m (bei E = 4,5 MeV)<br />

Damit sind diese Neutronen zu energiereich, um<br />

Strukturen von Atomgröße untersuchen zu können.<br />

f) Bei Stoßprozessen mit Stoßpartnern etwa gleicher<br />

Masse findet maximaler Impuls­ und damit<br />

maximaler Energieübertrag statt. Daher geben<br />

die Neutronen bereits bei wenigen Stößen mit<br />

den im Wasser zahlreich vorhandenen Wasserstoffkernen<br />

ihre Energie ab. Bei Blei tritt aufgrund<br />

der hohen Kernmassen nur eine vergleichsweise<br />

geringe Wirkung auf. Ein Magnetfeld hat<br />

keinen Einfluss auf die Energie der Neutronen.<br />

eine zweckmäßige Variante wäre: Abbremsen der<br />

Neutronen durch eine (dünne) Wasserschicht.


108 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />

2.<br />

g) Aus p = m ∙ v = h<br />

}<br />

λ folgt:<br />

v = h<br />

}<br />

λ ∙ m<br />

v =<br />

6,626 ∙ 10 –34 Js<br />

}}}<br />

0,1 ∙ 10 –9 m ∙ 1,675 ∙ 10 –27 kg<br />

v = 4,0 ∙ 103 m<br />

} s<br />

Das bedeutet: Für einen Weg von 250 m benötigen<br />

die Neutronen weniger als eine Zehntel Sekunde.<br />

Demzufolge spielt die Halbwertszeit von 11,7 Minuten<br />

keine nennenswerte Rolle. Der Anteil der<br />

zerfallenden Neutronen ist vernachlässigbar.<br />

Wellenfunktion<br />

a) Die Wellenfunktionen nehmen für x g ± ∞<br />

nicht auf 0 ab.<br />

b) Nach quantenmechanischer Vorstellung ist auch<br />

für ein gebundenes Elektron, d. h. ein Elektron<br />

mit der Energie E < 0, die Wahrscheinlichkeit, sich<br />

außerhalb des Potentialtopfs aufzuhalten, größer<br />

null. Nach klassischer Vorstellung kann ein Elektron<br />

mit einer Energie E < 0 den Potentialtopf<br />

nicht verlassen.<br />

c) Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit außerhalb<br />

des Potentialtopfs wird kleiner, also müssen die<br />

Werte der Wellenfunktionen dort (betragsmäßig)<br />

kleiner werden.<br />

d) Ψb , Ψd , Ψa , Ψc (aufsteigende Energie, also<br />

Eb < Ed < Ea < Ec )<br />

Mögliche Begründungen:<br />

− Eine kleinere Wellenlänge entspricht höherer<br />

Energie.<br />

− Je größer die Anzahl der Knoten ist, desto größer<br />

ist die Energie.<br />

− Je mehr Extrema (Maxima von | Ψ | 2 ) vorhanden<br />

sind, desto größer ist die Energie.<br />

e)<br />

Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit ist 0 bei den<br />

Nullstellen von Ψ (0) und maximal bei den Extrema<br />

von Ψ (x), da im ersten Fall |Ψ | 2 = 0 und im<br />

zweiten |Ψ | 2 maximal ist.<br />

Weitere Aufgaben<br />

1.<br />

Bewegung im Magnetfeld<br />

a) Der Effekt ist am größten, wenn die Spulenachse<br />

parallel zu den Feldlinien des Magnetfelds gerichtet<br />

ist. Dann ist bei Bewegung der Spule in das<br />

Magnetfeld hinein oder heraus die Änderung des<br />

von der Spule umfassten Magnetfelds am größten.<br />

b) Wegen der konstanten Hangabtriebskraft auf<br />

der schiefen Ebene handelt es sich um eine Bewegung<br />

mit konstanter Beschleunigung, was zu<br />

einer Geraden im t­v­Diagramm führt.<br />

Ψ a<br />

2.<br />

Während die Spule in das Magnetfeld ein­ bzw.<br />

austritt, ergibt sich jeweils eine Induktionsspannung,<br />

die proportional zur Geschwindigkeit ist.<br />

Deshalb ist beim Ausfahren die induzierte Spannung<br />

größer, dauert aber nur kürzer an. Da einmal<br />

der magnetische Fluss in der Spule zunimmt,<br />

das andere Mal abnimmt, haben die Spannungen<br />

unterschiedliches Vorzeichen.<br />

c) Nun fließt während des Feldeintritts und ­austritts<br />

der Spule ein Strom. Dieser ist nach dem lenzschen<br />

Gesetz so gerichtet, dass das entstehende<br />

Magnetfeld der Ursache entgegenwirkt, also die<br />

Beschleunigung während dieser Zeitabschnitte<br />

abnimmt. Während dieser beiden Zeitabschnitte<br />

ist jeweils ein Zeigerausschlag zu erwarten.<br />

Elektrische Feldstrukturen<br />

a)<br />

1<br />

r A<br />

Es gilt:<br />

r = 10 cm<br />

Q1 = 3,2 ∙ 10 –9 As |Q2 | = Q1 } 2<br />

E1 = Q1 }<br />

4 π ε0 r 2 E2 = Q2 }<br />

4 π ε0 r 2<br />

Die Feldstärken sind beide nach rechts gerichtet.<br />

Demzufolge ergibt sich:<br />

E = E1 + E2 = 4,3 kV<br />

} m<br />

b)<br />

1<br />

c) Aus sehr großer Entfernung sieht das Feld wie das<br />

einer einzelnen, positiven Punktladung mit Q 1/2<br />

aus.<br />

d) Gewitterentstehung:<br />

Durch vertikale Luftströmungen von Wassertröpfchen<br />

und leichten Eis oder Staubpartikeln kommt<br />

es zur Ladungstrennung innerhalb einer Wolke,<br />

z. B. oben positiv und unten negativ. Die Erdoberfläche<br />

wird durch Influenz entgegengesetzt zur<br />

Wolkenunterseite geladen. Durch die hohe Feld­<br />

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E 2<br />

A<br />

B<br />

E 1<br />

C<br />

2<br />

2


3.<br />

stärke kommt es zu Entladungen in Form von<br />

Blitzen. Dabei weitet sich ein anfangs sehr dünner<br />

Entladungskanal von oben und unten her zu<br />

einem Plasmakanal mit sehr hoher Stromstärke<br />

oder<br />

Xerographie:<br />

Eine Metalltrommel ist mit einem Halbleiter beschichtet,<br />

der bei Beleuchtung leitend wird.<br />

1. Schritt: Die Beschichtung wird im Dunkeln über<br />

Sprühentladung bei hoher Spannung geladen.<br />

2. Schritt: Die Trommel wird über eine Optik je<br />

nach Schwärzung der Vorlage belichtet und dabei<br />

werden die hellen Teile entladen.<br />

3. Schritt: Geladene Tonerteilchen werden von<br />

den geladenen Trommelteilen angezogen.<br />

4. Schritt: Das aufgedrückte Papier nimmt den<br />

Toner auf.<br />

oder<br />

Piezoelektrischer Effekt:<br />

Phänomen: Wenn ein Kristall (z. B. ein Quarz)<br />

zusammengedrückt wird, entsteht zwischen den<br />

Druckflächen eine Spannung, die umso größer ist,<br />

je stärker die Kontraktion ist.<br />

Erklärung: Der Kristall ist aus unterschiedlichen<br />

Ionen aufgebaut, die unterschiedlich geladen<br />

sind. Bei der Verformung werden die Ionen gegen<br />

ihre elektrische Gleichgewichtslage verschoben.<br />

Dadurch entsteht in der Grenzschicht eine<br />

Raumladung.<br />

Spektren<br />

a) b LB, S. 44 – 45. Die Ausmessung von Spektrallinien<br />

im sichtbaren Bereich kann mit einem Spektrometer<br />

erfolgen.<br />

b) E in eV<br />

0 eV<br />

– 0,54 eV<br />

– 0,85 eV<br />

E1 = –13,6 eV –1,51 eV<br />

E 2 = –3,40 eV<br />

E 3 = –1,51 eV<br />

E 4 = –0,85 eV<br />

E 5 = –0,54 eV<br />

E Ion = 13,6 eV<br />

–3,4 eV<br />

–13,6 eV<br />

Übergänge (1d)<br />

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4.<br />

<strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs 109<br />

c) Bild links n = 3, Bild Mitte n = 2, Bild rechts n = 1<br />

Begründung: Wenn die Aufenthaltswahrscheinlichkeit<br />

des Elektrons auch in großem Abstand<br />

vom Kern noch relativ groß ist, gehört es zu einem<br />

Zustand hoher Energie.<br />

Oder:<br />

Das Niveau ohne Knotenfläche gehört zu n = 1.<br />

Das Niveau mit einer Knotenfläche gehört zu<br />

n = 2.<br />

Das Niveau mit zwei Knotenflächen gehört zu<br />

n = 3.<br />

d) Das Atom befindet sich im ersten angeregten Zustand,<br />

also n = 2.<br />

Die Übergänge nach n = 3 und nach n = 4 sind<br />

energetisch möglich.<br />

e) Es ist keiner der Übergänge möglich, da die Energie<br />

eines Photons vollständig absorbiert werden<br />

muss. Keine der in Frage kommenden Energiedifferenzen<br />

beträgt 2,7 eV.<br />

f) Für n = 3 beträgt E3 = –1,51 eV. Das bedeutet: Ein<br />

Photon, das mindestens diese Energie besitzt,<br />

kann das Wasserstoffatom ionisieren. Bei rotem<br />

Licht mit einer Wellenlänge von 780 nm beträgt<br />

die Energie der Photonen:<br />

E = h ∙ c<br />

} λ<br />

E = 6,626 · 10–34 Js · 3 · 108 m<br />

} s<br />

}}<br />

780 · 10 –9 m<br />

E = 1,59 eV<br />

Das bedeutet: Selbst bei langwelligem roten Licht<br />

haben die Photonen eine Energie von mehr als<br />

1,5 eV und können damit das Wasserstoffatom<br />

ionisieren, also die auftreffenden Photonen absorbieren.<br />

Atomkerne<br />

a) b LB, S. 110–111<br />

b) Aus dem Diagramm ergibt sich:<br />

Bei A = 235 ist EB } ≈ 7,6 MeV.<br />

A<br />

Bei A = 117 oder A = 118 ist EB } ≈ 8,5 MeV.<br />

A<br />

Pro Reaktion werden also etwa<br />

235 ∙ 0,9 MeV = 212 MeV frei.<br />

1 g Uran­235 besteht aus 2,56 ∙ 1021 Atomen. Insgesamt<br />

werden also etwa 9 ∙ 10 10 J frei.<br />

c) Ein Neutron (udd) wird in ein Proton (uud) umgewandelt.<br />

Es wird also ein d­Quark zu einem u­<br />

Quark, wobei ein Elektron und ein Antineutrino<br />

emittiert werden.<br />

d) b LB, S. 137<br />

e) Das Potenzial für die einzelnen Protonen liegt<br />

jeweils höher als das für die entsprechenden<br />

Neutronen. Grund dafür ist das zusätzliche Coulomb­Potenzial<br />

der Wechselwirkung zwischen<br />

den Protonen. Deshalb finden im Potenzialtopfmodell<br />

des Kerns mehr Neutronen als Protonen<br />

Platz, von den sehr leichten Atomen abgesehen.<br />

f) (1) Richtig, da α­Strahlung in Luft nur einige Zentimeter<br />

Reichweite hat.


110 <strong>Lösungen</strong> der Aufgaben des Lehrbuchs<br />

5.<br />

(2) Falsch, da sich Radioaktivität nicht durch chemische<br />

Prozesse beeinflussen lässt.<br />

(3) Falsch, z. B. beim α­Zerfall entsteht kein Neutrino.<br />

(4) Richtig, da die radioaktive Strahlung durch<br />

erbgutverändernde Mutationen zur Evolution<br />

beigetragen hat.<br />

Der fotoelektrische Effekt<br />

a) Aus h ∙ fG = WA folgt:<br />

fG = WA }<br />

h<br />

fG = 4,27 ∙ 1,602 ∙ 10–19 J<br />

}}<br />

6,626 ∙ 10 –34 Js = 1,03 ∙ 1015 Hz<br />

Damit erhält man als Grenzwellenlänge:<br />

λ = c<br />

}<br />

f<br />

3,00 ∙ 108 m<br />

} s<br />

λ = }<br />

1,03 ∙ 1015 Hz<br />

= 291 nm<br />

Licht mit einer Wellenlänge von 800 nm hat eine<br />

Energie von:<br />

E = h∙ c<br />

} λ<br />

E = 6,626 ∙ 10–34 8<br />

Js ∙ 3 ∙ 10 m<br />

} s<br />

}}<br />

800 ∙ 10 –9 m<br />

E = 2,48 ∙ 10 –19 Hz = 1,55 eV<br />

Die Energie bei λ = 400 nm ist doppelt so groß,<br />

also 3,1 eV. Beide Werte liegen deutlich unter dem<br />

Wert für die Austrittsarbeit (bei Zink: 4,27 eV). Damit<br />

kann bei Verwendung von sichtbarem Licht<br />

bei Zink kein Fotoeffekt auftreten.<br />

b) Bei λ = 254 nm beträgt die Energie der Photonen:<br />

E = h∙ c<br />

} λ<br />

E = 6,626 ∙ 10–34 Js ∙ 3 ∙ 108 m<br />

} s<br />

}}<br />

254 ∙ 10 –9 m<br />

E = 4,89 eV<br />

Damit beträgt die kinetische Energie des herausgelösten<br />

Elektrons:<br />

E kin = 4,89 eV – 4,27 eV = 0,62 eV<br />

Daraus kann man die Geschwindigkeit des Elektrons<br />

berechnen:<br />

Ekin = 1<br />

} m ·v<br />

2 2<br />

Die Umstellung nach v ergibt:<br />

v = √ } 2 Ekin } m<br />

v = √ }}<br />

2 · 0,62 · 1,602 · 10–19 J<br />

}}<br />

9,109 · 10 –31 kg<br />

5<br />

v = 4,7 · 10 m<br />

} s<br />

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