Kerncurriculum Latein - Niedersächsischer Bildungsserver
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Leitthema 7:<br />
Basisautor/-werk:<br />
Roms Krieg gegen Iugurtha<br />
Sallust, bellum Iugurthinum<br />
Im bellum Iugurthinum beschreibt Sallust das militärische Vorgehen der Römer gegen Iugurtha in Afrika.<br />
Gleichzeitig macht Sallust an diesem äußeren kriegerischen Konflikt den inneren politischmoralischen<br />
Verfall in Rom deutlich (moralisierende Geschichtsschreibung). Hierzu nimmt Sallust die<br />
virtutes und vitia einzelner Akteure und Gruppierungen in den Blick. Die Lektüre regt die Schülerinnen<br />
und Schüler dazu an, die moralische Dimension politischen Handelns zu reflektieren. Außerdem lernen<br />
sie die ökonomischen und politischen Voraussetzungen kennen, auf die der politisch-moralische<br />
Verfall, den Sallust für den römischen Staat diagnostiziert, zurückzuführen ist.<br />
Leitthema 7<br />
Roms Krieg gegen Iugurtha<br />
Die Schülerinnen und Schüler …<br />
Kulturkompetenz<br />
• nennen die wirtschaftliche und militärische Stärke des Bauerntums als Grundlage des altrömischen<br />
Staates.<br />
• stellen die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen nach 146 v. Chr. in Italien in<br />
Grundzügen dar, insbesondere die Folgen der Eroberungen für den Bauernstand und das<br />
Heerwesen:<br />
o soziale Spannungen durch Verarmung der Kleinbauern,<br />
o Entstehung eines Proletariats,<br />
o Sklavenwirtschaft und dadurch wachsender Reichtum des Senatoren- und Ritterstandes,<br />
o Entstehung von Parteien (Optimaten, Populare),<br />
o Reformversuche der Gracchen,<br />
o Bildung eines Berufsheeres (Heeresreform des Marius).<br />
• erläutern Sallusts Deutung dieser Entwicklung als eines politisch-moralischen Verfalls in Rom.<br />
Die Schülerinnen und Schüler …<br />
Textkompetenz<br />
• belegen die sprachlichen und stilistischen Eigenheiten Sallusts: archaisierender Stil, brevitas<br />
(z. B. Ellipsen, Asyndeta), variatio (z. B. Inkonzinnität) und gravitas (z. B. Sentenzen).<br />
• analysieren die Funktion dieser Phänomene (z. B. Hervorhebung des altrömischen Geistes).<br />
• arbeiten Sallusts Darstellung des bellum lugurthinum als Beispiel einer „moralisierenden Geschichtsschreibung"<br />
heraus (z. B. Sallusts Charakterisierungen von Einzelpersonen zur Exemplifizierung<br />
von Werten).<br />
Die Schülerinnen und Schüler …<br />
Sprachkompetenz<br />
• identifizieren und erklären sprachliche und stilistische Eigenheiten Sallusts:<br />
o Archaismen:<br />
- u statt klassischem i oder e, z. B. lubido, capiundae,<br />
- o statt klassischem e oder u, z. B. vostra, voltus,<br />
- quoius, quoi, quom (Konjunktion) statt klassischem cuius, cui, cum,<br />
- haud statt klassischem non, z. B. haud facile,<br />
o häufige Verwendung des Genitivus partitivus, z. B. satis eloquentiae,<br />
o historischer Infinitiv.<br />
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