Kerncurriculum Latein - Niedersächsischer Bildungsserver

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15.11.2014 Aufrufe

3.2.2.2 Gegenstandsbereich B: Gesellschaft - Kultur Leitthema 4: Basisautor/-werk: Umgang mit der Zeit und der Freizeit Seneca, epistulae morales Die Schülerinnen und Schüler setzen sich damit auseinander, dass der Mensch angesichts der Unbestimmtheit der zur Verfügung stehenden Lebenszeit gemäß Seneca aufgefordert ist, Strategien zu entwickeln, seine Zeit individuell sinnvoll zu gestalten und zugleich allgemein gültige ethische Forderungen zu erfüllen. Sie klären, welche Bedeutung und welchen Wert bewusst gestaltete Zeit für ihr eigenes Leben und das anderer hat. Leitthema 4 Umgang mit der Zeit und der Freizeit Die Schülerinnen und Schüler … Kulturkompetenz • beschreiben den Tagesablauf von Angehörigen unterschiedlicher sozialer Schichten im antiken Rom. • beschreiben die Freizeitgestaltung der Massen im antiken Rom nach Seneca (z. B. im Amphitheater oder Circus). • vergleichen Senecas philosophisch begründete Vorstellung von negotium, occupatio und otium mit weiteren antiken sowie modernen Vorstellungen zum Umgang mit der Zeit. Die Schülerinnen und Schüler … Textkompetenz • untersuchen Senecas pointierten Stakkatostil: o brevitas (Parataxe, Asyndeton, Ellipse, kurze Kola), o Eindringlichkeit (Pointen, Paradoxa, Sentenzen, Anaphern), o antithetische Ausdrucksweise, oft verstärkt durch Asyndeton, Parallelismus, Chiasmus. • arbeiten Senecas Auffassung zu negotium, occupatio, labor und otium heraus. • weisen nach, dass das otium nicht nur der Erweiterung intellektueller, sondern auch sozialer Kompetenzen dient. • weisen verschiedene Formen von „Ruhe“ (u. a. silentium, quies) sowie von „Arbeit“ (im positiven Sinn: u. a. virtuti laborare; studium; im negativen Sinn: u. a. laborare opinionibus falsis; lassitudo) nach. Sprachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler … • identifizieren sprachliche Eigenheiten, insbesondere: o Relativsätze als Subjekt bzw. Objekt, o Häufung von Pronomina, o oportet, necesse est, licet, malle oft mit Konjunktiv ohne ut, o abrupter Subjektswechsel, z. B.: In homine quid est optimum? Ratio. Hac antecedit (sc. homo) animalia. 30

Leitthema 5: Basisautor/-werk: Aeneas – Sinnbild römischen Selbstverständnisses Vergil, Aeneis Die mythologische Figur Aeneas wird in Vergils Aeneis als Sinnbild römischen Selbstverständnisses dargestellt. Aeneas verkörpert Grundelemente augusteischer Ideologie (Sendungsbewusstsein, auf Augustus bezogenes teleologisches Geschichtsverständnis). Zugleich muss er immer den Gegensatz zwischen persönlichen Gefühlen und der vom Schicksal (fatum) gestellten Aufgabe aushalten. An diesem Konflikt lernen die Schülerinnen und Schüler, wie emotionale Komponenten des Lebens (z. B. Liebe, Hass, Pflichtgefühl) Entscheidungen und Verhaltensweisen beeinflussen. Sie erkennen die Notwendigkeit, sich mit den Widersprüchen, Negativa und Kontroversen des Lebens auseinanderzusetzen, um für sich einen erfüllenden Lebensentwurf zu finden. Ferner werden sie dazu angeregt, Wertsetzungen und Ideologien kritisch zu hinterfragen. Leitthema 5 Aeneas – Sinnbild römischen Selbstverständnisses Die Schülerinnen und Schüler … Kulturkompetenz • stellen den trojanischen Sagenkreis in Grundzügen dar. • benennen Inhalt und Aufbau der Aeneis in Grundzügen. • ordnen die Aeneis als „Staatsmythologie“ ein, insbesondere hinsichtlich des Gründungs- und Abstammungsmythos. • benennen gattungsspezifische Merkmale des Epos. Die Schülerinnen und Schüler … Textkompetenz • arbeiten die Liebe zwischen Dido und Aeneas als tragischen Konflikt heraus. • arbeiten Poetismen (z. B. oculis haurire statt videre) und Merkmale gehobener Sprache heraus. • arbeiten augusteische Wertvorstellungen heraus (u. a. pietas, virtus). 31

Leitthema 5:<br />

Basisautor/-werk:<br />

Aeneas – Sinnbild römischen Selbstverständnisses<br />

Vergil, Aeneis<br />

Die mythologische Figur Aeneas wird in Vergils Aeneis als Sinnbild römischen Selbstverständnisses<br />

dargestellt. Aeneas verkörpert Grundelemente augusteischer Ideologie (Sendungsbewusstsein, auf<br />

Augustus bezogenes teleologisches Geschichtsverständnis). Zugleich muss er immer den Gegensatz<br />

zwischen persönlichen Gefühlen und der vom Schicksal (fatum) gestellten Aufgabe aushalten. An<br />

diesem Konflikt lernen die Schülerinnen und Schüler, wie emotionale Komponenten des Lebens (z. B.<br />

Liebe, Hass, Pflichtgefühl) Entscheidungen und Verhaltensweisen beeinflussen. Sie erkennen die<br />

Notwendigkeit, sich mit den Widersprüchen, Negativa und Kontroversen des Lebens auseinanderzusetzen,<br />

um für sich einen erfüllenden Lebensentwurf zu finden. Ferner werden sie dazu angeregt,<br />

Wertsetzungen und Ideologien kritisch zu hinterfragen.<br />

Leitthema 5<br />

Aeneas – Sinnbild römischen Selbstverständnisses<br />

Die Schülerinnen und Schüler …<br />

Kulturkompetenz<br />

• stellen den trojanischen Sagenkreis in Grundzügen dar.<br />

• benennen Inhalt und Aufbau der Aeneis in Grundzügen.<br />

• ordnen die Aeneis als „Staatsmythologie“ ein, insbesondere hinsichtlich des Gründungs- und<br />

Abstammungsmythos.<br />

• benennen gattungsspezifische Merkmale des Epos.<br />

Die Schülerinnen und Schüler …<br />

Textkompetenz<br />

• arbeiten die Liebe zwischen Dido und Aeneas als tragischen Konflikt heraus.<br />

• arbeiten Poetismen (z. B. oculis haurire statt videre) und Merkmale gehobener Sprache heraus.<br />

• arbeiten augusteische Wertvorstellungen heraus (u. a. pietas, virtus).<br />

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