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Berne, 13 octobre 2005<br />

BERATENDE KOMMISSION FÜR INTERNATIONALE<br />

ENTWICKLUNG UND ZUSAMMENARBEIT<br />

Protokoll der Sitzung vom 14./15. September 2005 (Klausur)<br />

Mitglieder der Kommission<br />

Anwesend:<br />

Entschuldigt:<br />

Verwaltung<br />

EDA-DEZA<br />

EVD-seco<br />

EVD-BLW<br />

EFD-EFV<br />

Gäste<br />

H. Fasel (Präsident der Kommission),<br />

S. Beck, W. Donzé, Ch. Eberlein, C. Ferrari,<br />

Th. Froesch, B. Gadient, C. Gueissaz, B. Gurtner,<br />

Th. Kärcher, St. Kux, Ch. Markwalder Bär,<br />

V. Müller-Hemmi, P. de Senarclens, F. Stahel,<br />

Ch. Stückelberger, R. Walser<br />

M. Juvet, J. Krummenacher, R. Zapfl<br />

S. Chappatte, A. Schläpfer, P. Peter, S. Schenk,<br />

M. Fässler, M. Gressot, P. Raess, L. Chinotti,<br />

A. Simonetti, I. Meier<br />

O. Knapp, M. Mordasini, H.P. Egler, B. Cuendet,<br />

E. Hauert<br />

A. Kohler<br />

P. Inderbinen<br />

M. Halle, Institut international pour le<br />

développement durable<br />

Traktandenliste:<br />

1. Einführung <strong>und</strong> Genehmigung des Protokolls der letzten Sitzung<br />

2. Kurzinformationen zu aktuellen Fragen der <strong>internationale</strong>n Entwicklungszusammenarbeit<br />

3. 2005: Entscheidungsjahr für die Entwicklung<br />

4. Afrika <strong>und</strong> <strong>internationale</strong> Entwicklungshilfe<br />

5. Handel <strong>und</strong> Entwicklung<br />

6. Entschuldung<br />

7. OECD/DAC Examen der Schweiz 2005<br />

8. Planung der Arbeiten der Kommission<br />

9. Schlussbemerkungen <strong>und</strong> Ende des Seminars


1. Einführung <strong>und</strong> Genehmigung des Protokolls der letzen Sitzung<br />

Der Präsident begrüsst alle Teilnehmenden zur Sitzung <strong>und</strong> heisst im speziellen die<br />

erstmals anwesenden Mitglieder, Frau Nationalrätin Therese Frösch <strong>und</strong> Herr<br />

Nationalrat Walter Donzé, herzlich willkommen. Entschuldigt sind M. Juvet,<br />

J. Krummenacher, R. Zapfl <strong>und</strong> für den ersten Tag C. Markwalder.<br />

Das Protokoll der Sitzung 124 vom 29. Juni 2005 wird genehmigt.<br />

2. Kurzinformationen zu aktuellen Fragen der <strong>internationale</strong>n Entwicklungszusammenarbeit<br />

Herr O. Knapp, Leiter des Bereichs Wirtschaftliche Entwicklungszusammenarbeit im<br />

seco, informiert über die wichtigsten Themen, die an den Jahresversammlungen von<br />

Weltbank <strong>und</strong> Währungsfonds besprochen werden:<br />

• Action Plan for Sub-Saharan Africa: Kern des Action Plans ist die Konzentration<br />

auf drei Pfeiler: bessere Messbarkeit der Resultate, Wachstum <strong>und</strong><br />

Partnerschaft.<br />

• Entschuldungsinitiative: Die ärmsten Länder sollen zu 100% entschuldet<br />

werden. Diese Schuldenstreichung soll an gewisse Konditionen geb<strong>und</strong>en sein<br />

mit Berücksichtigung der Situation der Institutionen. Die Schweiz begrüsst<br />

diese Initiative. Sie wünscht aber mehr Leadership von der G8.<br />

• Doha-R<strong>und</strong>e: Im Zentrum der Diskussionen steht der Landwirtschaftsektor.<br />

Zwischen den ärmsten Entwicklungsländern (EL) <strong>und</strong> den grösseren EL die vor<br />

allem von einer Liberalisierung profitieren werden, gibt es grosse Unterschiede.<br />

In der Weltbank geht es darum, diese ärmsten Länder im Handel zu<br />

unterstützen. Die Schweiz unterstützt EL, die WTO-Mitglied sind oder es<br />

werden wollen, damit sie die Instrumente der WTO auch nutzen können. Zum<br />

Beispiel in der Einhaltung von Standards, damit sie exportieren <strong>und</strong><br />

wirtschaftliches Wachstum generieren können. Wichtig ist, dass die<br />

Industrieländer (IL) <strong>und</strong> die emerging markets ihre Märkte öffnen.<br />

Monsieur Serge Chappatte, Chef du domaine coopération multilatérale et politique<br />

de développement de la DDC, informe sur le Sommet du Millénaire + 5 qui se tient à<br />

New York. Un accord a finalement pu être trouvé pour le projet de déclaration finale:<br />

l'importance de trois piliers −développement, droits humains et sécurité− y figure.<br />

Pour ce qui est du financement du développement (APD, nouveaux instruments,<br />

etc.) aucun objectif contraignant n'a été fixé. Monsieur Chappatte rappelle aussi la<br />

tenue du 16 au 18 novembre 2005 du Sommet mondial de Tunis sur la société de<br />

l'information.<br />

3. 2005: Entscheidungsjahr für die Entwicklung<br />

Herr Martin Fässler, Leiter Sektion Entwicklungspolitik der DEZA, gibt einen<br />

Überblick über die Schlussfolgerungen aus den Schlüsselberichten zur EZA im Jahr<br />

2005 (s. Handouts der gezeigten Folien in Beilage 1).<br />

PV125_14_15_09_2005.doc 2


Diskussion<br />

Widerspruch: Die IZA hat international eine neue Dimension erhalten.<br />

Sicherheitsfragen verknüpft mit einer kohärenten Politik stehen im Vordergr<strong>und</strong>. Auf<br />

nationaler Ebene besteht ein Widerspruch. Die letzten Umfrage-Ergebnisse über die<br />

Akzeptanz der Entwicklungspolitik in der Schweiz zeigen, dass die Bevölkerung die<br />

EZA unterstützt. Innenpolitisch laufen andere Prozesse ab. National spielen<br />

Finanzprobleme sowie innenpolitische Probleme (z.B. Sozialwerke) eine wichtigere<br />

Rolle.<br />

Kritik in den Medien: In den Medien werden Fehlschläge diskutiert. Ein Mitglied<br />

bezeichnet es als peinlich, dass der Diskurs unwidersprochen bleibt. Wichtig ist eine<br />

offene Diskussion. Kopien von entsprechenden Zeitungsartikeln werden an die<br />

Mitglieder der Kommission versandt. Die Tatsache, dass die Schweizer<br />

Entwicklungshilfe bodenständig <strong>und</strong> wirksam ist, sollte auch publik gemacht werden.<br />

Die Diskussion, wie sie in den Medien geführt wird, stellt auch eine grosse Chance<br />

dar, die von DEZA/seco besser genutzt werden sollte.<br />

ODA-Satz 0.41%: Wenn die Schweiz den Berechnungsmodus nicht an die Usanzen<br />

anderer Geberländer anpasst, ist die Entwicklungshilfe nicht vergleichbar. Die<br />

Schweiz kann im Moment nicht auf 0.7% erhöhen. Man darf aber nicht<br />

verschweigen, wie der ODA-Satz von 0.41% zustande kam.<br />

Handlungsbedarf: Länder- <strong>und</strong> themenspezifische Massnahmen müssen getroffen<br />

werden. Aufgabe der Beratenden Kommission ist es, die Kohärenzdebatte klar zu<br />

führen. Die Schweizer EZA muss sich konzentrieren <strong>und</strong> innovative<br />

Finanzierungsmechanismen vorschlagen.<br />

Entwicklungspolitik Schweiz: Innenpolitisch muss die Schweiz mit einer<br />

glaubwürdigen, wirkungsorientierten <strong>und</strong> bodenständigen Entwicklungshilfe<br />

weiterfahren. Solange die Schweiz die gegenwärtige Entwicklungshilfe weiter<br />

verbessert, wird sie auch Unterstützung finden.<br />

Die grossen Konferenzen beeinflussen die Entwicklungspolitik kaum, meint ein<br />

Mitglied der Kommission. Die Konferenzen haben Denkprozesse <strong>und</strong> Veränderungen<br />

in Bewegung gesetzt. Es geht darum, rentable Investitionen <strong>und</strong> Einfluss auf das<br />

Gesamtsystem zu nehmen <strong>und</strong> nicht bloss Inseln der Perfektion zu schaffen. Dies<br />

kann erreicht werden, indem man Allianzen mit andern Gebern sucht.<br />

M+5-Gipfel: Die grossen <strong>internationale</strong>n Berichte <strong>und</strong> Schlussfolgerungen<br />

berücksichtigen den Zusammenhang zwischen Armutsbekämpfung <strong>und</strong> Umwelt zu<br />

wenig.<br />

Entscheid der Kommission<br />

Der Präsident weist darauf hin, dass DEZA/seco in der öffentlichen Debatte besser<br />

präsent sein sollten. Die Kommission wird einen Brief an Herrn Fust <strong>und</strong> an Herrn<br />

Knapp schreiben, worin sie die beiden Ämter auffordert, zu Beginn des Jahres 2006<br />

eine Kommunikationsstrategie vorzustellen.<br />

PV125_14_15_09_2005.doc 3


4. Afrique et coopération <strong>internationale</strong> au développement<br />

Als Ressourcenpersonen zu dieser Debatte sind anwesend: Frau Sabine Schenk,<br />

Chefin DEZA-Sektion Westafrika, <strong>und</strong> Herr Paul Peter, Chef DEZA-Sektion östliches<br />

<strong>und</strong> südliches Afrika.<br />

Herr Adrian Schläpfer, Leiter der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit der DEZA,<br />

stellt die EZA in Afrika dar (s. Handouts der gezeigten Folien in Beilage 2). Er weist<br />

auf die ethnische <strong>und</strong> sprachliche Vielfalt sowie auf <strong>entwicklung</strong>swidrige Umstände<br />

wie z.B. Bürgerkriege, Nahrungsmittelknappheit, Trockenheit, mangelnde<br />

Rechtsstaatlichkeit <strong>und</strong> Korruption hin. Ein grosses Problem stellt HIV/Aids dar,<br />

aufgr<strong>und</strong> dessen die erwerbsfähigen Generationen ausradiert werden.<br />

Es bestehen aber durchaus Potenziale, worauf die EZA aufbauen kann. Afrikanische<br />

Länder zeigen Integrationswillen (Nepad, Communauté des pays d’Afrique australe<br />

[SADEC]). Mozambique <strong>und</strong> Nigeria z.B. erreichen ein beträchtliches<br />

Wirtschaftswachstum. Südafrika stellt eine grosse Erfolgsgeschichte dar (Übergang<br />

von Apartheid zu Gleichberechtigung <strong>und</strong> Demokratie). Erfolgreiche Projekte wie<br />

Trinkwasserversorgung, Spitäler, Gr<strong>und</strong>schulen, Infrastrukturaufbau werden erwähnt.<br />

Der finanzielle Spielraum der DEZA ist bis auf weiteres beschränkt. Mehr Wirkung<br />

der EZA in Afrika kann durch bessere Konzentration der verfügbaren Mittel <strong>und</strong><br />

Fokussierung auf Engpässe <strong>und</strong> Potenziale erreicht werden. Die Vorteile der<br />

Schweizer EZA in Afrika sind: keine ehemalige Kolonialmacht, Schweizerische<br />

Präsenz (Vertretungsnetz), Einflussmöglichkeit auf die Rahmenbedingungen,<br />

Spezialisierung, komplementäre Tätigkeit <strong>und</strong> Flexibilität.<br />

Herr Oscar Knapp gibt einen Einblick in die wirtschaftliche EZA der Schweiz in<br />

Schwarzafrika (s. Handouts der gezeigten Folien in Beilage 3)<br />

Diskussion<br />

Armutsbekämpfung: Armut darf sich für die Eliten nicht auszahlen. Der operative<br />

Entwicklungshilfeprozesses ist durchaus lernfähig für substantielle Verbesserungen<br />

<strong>und</strong> Fortschritte.<br />

Konzentration/Fokussierung: Die EZA in Afrika ist zu verzettelt <strong>und</strong> zeigt zu wenig<br />

Breitenwirkung. Seco <strong>und</strong> DEZA müssen zusammensitzen <strong>und</strong> sich besser<br />

fokussieren, damit auch wirklich eine Wirkung sichtbar wird. Vielleicht drängt sich ein<br />

radikaler Schnitt auf, z.B. mit Konzentration auf einen Sektor. Eine allzu starke<br />

Fokussierung birgt jedoch auch Risiken, z.B. wenn ein Projekt misslingt.<br />

Mehrere Mitglieder äussern sich zur Konzentration skeptisch. Wirksame EZA heisst,<br />

dass die Gr<strong>und</strong>bedürfnisse der Armen gedeckt bleiben. Verabschiedung von den<br />

Ärmsten wäre nicht mit dem gesetzlichen Auftrag von DEZA <strong>und</strong> seco vereinbar.<br />

Handel: Im Gros der Schweizerischen Wirtschaft spielt Afrika keine Rolle. Die<br />

Zollpräferenzen für Afrika sind nicht ausgenützt. Der aussenpolitische Stellenwert<br />

Afrikas ist gering. Der B<strong>und</strong>esrat hat 8 Länder/Regionen priorisiert, darunter figuriert<br />

Südafrika als einziges Land in Afrika.<br />

Vergleich mit Zuständen vor 30 Jahren: Frau S. Schenk erläutert, dass sich z.B. auch<br />

in Burkina Faso etwas bewegt hat. Als das Land vor 40 Jahren unabhängig wurde,<br />

PV125_14_15_09_2005.doc 4


gab es weniger als 100 Lehrer im ganzen Land, kein Ges<strong>und</strong>heitssystem, keine<br />

Versorgung mit Medikamenten. Es existierten nur Landstrassen <strong>und</strong> Tauschhandel.<br />

Heute hat man eine Einschulungsrate (auch Mädchen) von über 50%. Es gibt viele<br />

Primarlehrer, weitere Lehrer werden ausgebildet. Die Wirtschaft wächst. Die<br />

Bevölkerung von Burkina Faso verdoppelt sich alle 20 Jahre. Die Landwirtschaft<br />

konnte mit diesem Bevölkerungswachstum Schritt halten, trotz widrigen Faktoren,<br />

wie klimatische Veränderungen, weniger Regenfälle, Umweltfaktoren im<br />

Handelsbereich, Einfluss durch Fernsehen, etc. Einige Mitglieder der Kommission<br />

wie auch Frau S. Schenk sind überzeugt, dass Capacity Building der Sockel jeglicher<br />

nachhaltigen EZA ist.<br />

Erfahrungen von Afrika-Kennern: EZA sollte nicht da geleistet werden, wo alle<br />

andern hingehen (z.B. Mozambique). Bessere Absprachen <strong>und</strong> Nutzung von<br />

Synergien sind notwendig.<br />

Kommunikation: Die Öffentlichkeit sollte besser über die Rolle der Schweiz in Afrika<br />

informiert werden. Bedenken bestehen in Bezug auf die vom B<strong>und</strong>esrat<br />

beschlossene relative Reduktion der bilateralen Hilfe.<br />

Herr P. Peter gibt zu bedenken, dass der Aufbau von Schulsystemen Zeit braucht.<br />

Afrika kann nicht mit unseren Massstäben gemessen werden. Es gibt in den<br />

afrikanischen Ländern Strukturen, die eine Dezentralisierung erlauben würden. Die<br />

grosse Herausforderung stellt das Zusammenwirken von Regierung <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

dar. Afrikanische Länder haben keine Vision, über den einzuschlagenden Weg. Als<br />

Beispiel von sinnvollen Projekten wird der Einsatz von Malaria-Netzen <strong>und</strong> neuen<br />

Medikamenten erwähnt. Es braucht ein Zusammenspiel zwischen Wirtschaft, Staat<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>schaft. Heute geht es vor allem um Prozessunterstützung <strong>und</strong> nicht mehr<br />

um Eigenleistungen.<br />

Nach Ansicht von Herrn Anton Kohler, Leiter des FAO Sekretariats im B<strong>und</strong>esamt für<br />

Landwirtschaft, würde ein Rückzug der Schweiz aus Afrika südlich der Sahara ein<br />

Versagen darstellen. Die Ernährungssituation hat sich vor allem in dieser Region<br />

drastisch verschlechtert. Die Lösung von Problemen in Afrika (Good Governance,<br />

Elitenwechsel) braucht Zeit. Es fehlt in der Schweiz an politischem Willen.<br />

O. Knapp verdankt die konstruktive Diskussion, die für die Arbeit von seco <strong>und</strong> DEZA<br />

sehr wichtig ist. In den letzten 4 Jahren hat das seco eine Reduktion von 50 auf 24<br />

Schwerpunktländer vorgenommen. Die Kaufkraft vor Ort müsste verbessert <strong>und</strong><br />

KMUs gefördert werden, damit sie die Chancen, die ihnen der <strong>internationale</strong> Handel<br />

bietet, auch nutzen können.<br />

Die DEZA steht im Prozess der Portfolio-Analyse. Als Arbeitshypothese steht eine<br />

Reduktion von 17 auf 14 Schwerpunktländer im Süden <strong>und</strong> von 9 auf 6<br />

Schwerpunktländer im Osten zur Diskussion. Gemäss Herr Adrian Schläpfer ist<br />

gerade in Afrika auch am vermehrten Einsatz der Humanitären Hilfe <strong>und</strong> der zivilen<br />

Friedensförderung zu denken. Resignation ist fehl am Platz. Das Instrument der EZA<br />

eignet sich jedoch kaum für fragile states; es sollen vor allem good performers von<br />

der EZA profitieren.<br />

PV125_14_15_09_2005.doc 5


Entscheid der Kommission<br />

DEZA <strong>und</strong> seco werden eingeladen eine gemeinsame <strong>entwicklung</strong>spolitische Afrika-<br />

Strategie zu entwickeln. Die DEZA soll die Koordinationsrolle übernehmen. Die<br />

Strategie soll in der ersten Sitzung 2006 der Kommission vorgestellt werden.<br />

5. Commerce et développement<br />

Monsieur Marc Halle, Directeur de l'institut international pour le développement<br />

durable de Genève et conseiller de l'Administration fédérale pour les questions de<br />

développement, s'exprime sur l'importance du développement dans le cycle de<br />

négociation de Doha.<br />

La libéralisation du commerce doit promouvoir le développement durable et n'est pas<br />

une fin en soi.<br />

Les intérêts des pays en développement (PED) ont été peu pris en compte jusqu'ici<br />

dans le système commercial multilatéral faute de poids commercial. Le cycle de<br />

négociation de Doha tente de remédier à cette situation en mettant certains intérêts<br />

des PED au centre du programme de travail de l'OMC. Dans ce cycle de négociation,<br />

les pays concernés doivent accepter tout le paquet des mesures proposées, sinon il<br />

y a sanction. Cela entraîne pour les PED de très grands efforts d'adaptation.<br />

Actuellement, les négociations dans le cadre de la 6 e Conférence ministérielle de<br />

l'OMC de Hong Kong sont difficiles. Les pays industrialisés les plus puissants (Etats-<br />

Unis, Europe, etc.) doivent faire des concessions afin que cette Conférence ne soit<br />

pas un échec. Les PED n'accepteront pas de vagues promesses. Mark Halle termine<br />

son exposé par trois propositions:<br />

• Les bénéfices potentiels du développement doivent être présentés de manière<br />

claire afin que des engagements précis puissent être exigés par les PED en<br />

contrepartie de leurs concessions;<br />

• Le système actuel nécessite un rééquilibrage en faveur des PED ce qui fait que<br />

les concessions des pays industrialisés doivent être plus que proportionnelles;<br />

• La libéralisation du commerce doit servir le développement durable.<br />

Frau Brigitte Cuendet, Stv. Leiterin der Task Force Handel <strong>und</strong> Entwicklung,<br />

(zusammengesetzt aus seco Welthandel/Wirtschafts<strong>entwicklung</strong> <strong>und</strong> DEZA), weist<br />

darauf hin, dass die Task Force versucht eine kohärente Sichtweise in Bezug auf<br />

Landwirtschaft, Marktzugang, <strong>internationale</strong> Entwicklung <strong>und</strong> Exportsubventionen zu<br />

entwickeln versucht.<br />

Die Verwaltung ist mit dem ausgewogenen Verhandlungsmandat der Doha R<strong>und</strong>e<br />

zufrieden, sowohl aus Sicht der Handelspolitik als auch aus Sicht der Verwirklichung<br />

der <strong>entwicklung</strong>spolitischen Ziele.<br />

• Gewünscht wird ein Resultat, das sich positiv auf die Entwicklung aller,<br />

insbesondere der ärmeren Länder, auswirkt.<br />

• Die Verwaltung formuliert ihre <strong>entwicklung</strong>sbezogenen Erwartungen an die<br />

Doha-R<strong>und</strong>e nicht isoliert von anderen Regeierungspolitiken (Kohärenz).<br />

• Der B<strong>und</strong>esrat sagt im Zwischenbericht zu den MDG (Mai 05) dazu:<br />

"Entwicklungsbezogene politische Kohärenz soll in erster Linie gewährleisten,<br />

dass keine Nachteile geschaffen werden. Sie soll sicherstellen, dass<br />

PV125_14_15_09_2005.doc 6


Fortschritte bei den international vereinbarten Entwicklungszielen nicht durch<br />

politische Massnahmen untergraben werden, welche vorrangig anderen Zielen<br />

dienen. Des Weiteren soll sie potentielle Synergien <strong>und</strong> Win-Win Szenarien<br />

schaffen helfen, Fortschritte in den Entwicklungszielen ermöglichen, aber auch<br />

andere Zielsetzungen sichern." Die Task Force Handel <strong>und</strong> Entwicklung<br />

arbeitet gemäss diesen Grungsätzen.<br />

• Die Erwartungen der Schweiz sind nicht notwendigerweise deckungsgleich mit<br />

denjenigen der Entwicklungsländer (oder der NGOs). Typische Beispiele dafür<br />

sind die Bereiche Umwelt <strong>und</strong> Sozialnormen.<br />

Über die sektorspezifischen Ausführungen gibt das Arbeitsdokument, welches an die<br />

Kommissionsmitglieder verteilt wurde, Auskunft.<br />

Das Positionspapier der Schweiz für Hong Kong wird zurzeit in der Geschäftsleitung<br />

seco diskutiert. Die Agrarpolitik 2011 sieht eine Reduktion der Marktstützung <strong>und</strong> die<br />

Abschaffung aller Exportsubventionen vor.<br />

Die progressiven Zölle (je nach Verarbeitungsgrad des Produkts) hindern die<br />

Entwicklungsländer daran, ihre Rohstoffe selber weiterzuverarbeiten <strong>und</strong> den<br />

Gewinn im Lande zu behalten. Eine Studie der Uni St. Gallen empfiehlt die<br />

Abschaffung oder Verminderung der Zollprogression. Die Task Force verfolgt das<br />

Thema, um im richtigen Zeitpunkt Einfluss zu nehmen.<br />

Die Aussichten für die Konferenz in Hong Kong Konferenz sind pessimistisch,<br />

solange sich Brasilien, Indien, die USA <strong>und</strong> die EU nicht einigen können. Es bleibt<br />

wenig Zeit, die Vorschläge der vier grossen WTO-Mitglieder zu formulieren <strong>und</strong> die<br />

Sensibilitäten der andern Ländern einzubauen. Die Liberalisierung der Märkte ist ein<br />

wichtiger Punkt. Schwierigster Verhandlungspunkt für die Schweiz ist der<br />

Marktzugang im Landwirtschaftsbereich. Im Bereich Exportsubventionen sollte die<br />

Schweiz Reformwille auszudrücken.<br />

Discussion<br />

La Commission consultative peut réagir à deux niveaux: sur le mandat de la<br />

délégation suisse qui se rendra à la Conférence de Hong Kong ou sur les principes<br />

de base qui ont été présentés par M. M. Halle. La Commission doit donc prendre<br />

position sur cette thématique. Il serait judicieux qu'un groupe de travail ad hoc soit<br />

mis sur pied.<br />

Au-delà de l'accès au marché, il existe dans les PED un fort déficit en infrastructures<br />

ce qui les empêche d'exporter (réseau de transport déficient, problème avec la<br />

chaîne du froid, etc.). Les droits de douane représentent pour certains PED une<br />

source importante de recettes financières. Dans l'optique de l'atteinte des ODM et<br />

d'une mobilisation accrue de leurs propres ressources financières, cet état de fait est<br />

problématique. Monsieur Mark Halle fait remarquer que la solution à certains<br />

problèmes doit être trouvée 'hors OMC', par exemple en partenariat avec la Banque<br />

mondiale et les banques régionales de développement.<br />

Les PED ne sont pas un groupe homogène. Dans chaque négociation, il y a des<br />

gagnants et des perdants. Il est difficile de trouver des solutions qui conviennent à<br />

tous.<br />

PV125_14_15_09_2005.doc 7


La population rurale des PED vit de l'agriculture de subsistance. La libéralisation du<br />

commerce ne profitera pas à ce groupe de population. Elle ne renforcera pas la<br />

sécurité alimentaire des plus pauvres. Des études doivent être entreprises pour<br />

cerner les effets sur ces personnes et identifier les mécanismes qui doivent être<br />

négociés pour permettre une adaptation graduelle.<br />

Entscheid der Kommission<br />

Der Vorschlag, eine Ad-hoc Arbeitsgruppe Handel <strong>und</strong> Entwicklung zu bestimmen,<br />

wird angenommen. Der Mandatsentwurf wird vom Sekretariat der Beratenden<br />

Kommission redigiert. Für die Mitarbeit in der Arbeitsgruppe haben sich gemeldet:<br />

Ch. Eberlein, B. Gurtner, S. Beck <strong>und</strong> Ch. Stückelberger. Ziel ist es, im Hinblick auf<br />

die Doha-R<strong>und</strong>e in Hong Kong im Namen der Kommission eine Stellungnahme z.Hd.<br />

des B<strong>und</strong>esrates zu verfassen.<br />

6. Désendettement<br />

Monsieur Michel Mordasini, Chef suppléant de la coopération économique au<br />

développement du seco, présente l'initiative du G8 en matière de désendettement et<br />

ses implications pour la Suisse (voir également les transparents à l'annexe 4).<br />

L'initiative du G8 a pour but d'effacer, de manière irrévocable, la dette multilatérale<br />

de pays pauvres très endettés vis-à-vis de la Banque mondiale, du Fonds monétaire<br />

international et de la Banque africaine de développement. Cette initiative s'inscrit<br />

dans la continuité de l'initiative HIPIC (Heavily Indebted Poor Countries). Les pays<br />

qui sont arrivés au point final du processus HIPIC et qui sont à jour par rapport au<br />

programme du FMI peuvent bénéficier des mesures de désendettement de l'initiative<br />

G8.<br />

L'initiative G8 nécessite des besoins financiers additionnels, pour la Suisse, d'environ<br />

1,1 à 1,7 milliard de francs suisses pour la période 2006-2044. Pour les trois<br />

prochaines années (2006-2008), cela représente un montant total d'environ 40 à 50<br />

millions de francs suisses. Le montant de 40 à 50 millions −correspondant à la<br />

période de la 14 e reconstitution des fonds de l'IDA et à celle de la 10 e reconstitution<br />

du Fonds africain de développement−- pourrait être demandé au Parlement au<br />

travers de la procédure des crédits supplémentaires. Pour les périodes suivantes, les<br />

montants correspondants devraient être pris en considération lors des reconstitutions<br />

des fonds.<br />

La Suisse soutient l'initiative du G8, elle qui a été pionnière dans le domaine du<br />

désendettement. Elle n'a pas de stratégie pour ne pas participer à l'initiative du G8.<br />

Elle attend cependant du G8 des informations précises sur les modalités de mise en<br />

œuvre car de nombreuses questions restent ouvertes. L'Administration fédérale -<br />

seco, DDC et AFF- suivent de près le dossier et ont en commun un document qui<br />

évolue en fonction de l'avancement des travaux au sein du G8.<br />

Monsieur Pascal Raess, collaborateur scientifique de la section Institutions<br />

financières <strong>internationale</strong>s de la DDC, présente les résultats de la rencontre des IDA<br />

Deputies de Paris et de la rencontre ECOFIN à Manchester (voir les transparents à<br />

l'annexe 5).<br />

PV125_14_15_09_2005.doc 8


Herr Paul Inderbinen, Stellvertreter Sektion IWF <strong>und</strong> <strong>internationale</strong> Finanzfragen<br />

EFV, gibt einen umfassenden Überblick über die G8-Entschuldungsinitiative aus<br />

Sicht der EVF.<br />

Die Schweiz unterstützt diese Initiative, jedoch nicht vorbehaltlos. Unteranderem,<br />

weil der G8-Vorstoss dem Gr<strong>und</strong>prinzip der Verwendung von IWF-Ressourcen<br />

zuwider läuft: Diese müssen gemäss ökonomischen Kriterien (Zahlungsbilanzbedarf)<br />

verteilt werden. Die fraglichen Länder haben jedoch nicht alle eine<br />

Zahlungsbilanzlücke. Ihre Aussenpositionen sind zum Teil stärker als jene anderer<br />

armer Länder. Dies unter anderem deswegen, weil sie in der Vergangenheit bereits<br />

entschuldet worden sind. So ist der aggregierte Schuldenstand der HIPICs seit<br />

Lancierung der gleichnamigen Initiative von 1999 von geschätzten USD 84 Mrd. auf<br />

USD 36 Mrd. gekürzt worden.<br />

Die Schweiz hat auch Vorbehalte geäussert, dass Mittel ohne weitere<br />

wirtschaftspolitische Auflagen gewährt werden sollen. Auflagen sind wichtig, um eine<br />

sinnvolle Verwendung für die Entwicklungsziele sicherzustellen. Zusammen mit einer<br />

Anzahl anderer Länder schlägt die Schweiz daher vor, die Entschuldung in zwei oder<br />

mehreren Phasen zu gewähren. Sie hat den IWF aufgefordert, entsprechende<br />

Möglichkeiten zu prüfen.<br />

Schliesslich wird die Finanzierung aus Eigenmitteln die Bilanz des IWF schwächen.<br />

Für die IWF-Entschuldung soll u.a. der Kapitalanteil der Goldverkäufe von 1999/2000<br />

gebraucht werden. Bislang gibt es keinen Vorschlag der G8, wie diese<br />

wiederkehrenden Kosten zu decken sind. Die Fähigkeit des IWF, in Zukunft Kredite<br />

zu vergeben, wird so geschmälert. Die Schweiz wird darauf bestehen, dass diese<br />

Fragen zufriedenstellend gelöst werden, ehe die Initiative umgesetzt wird.<br />

Die Lösung dieser Fragen wird auch wichtig sein, um die übrigen Arbeiten zu den<br />

Tätigkeiten des IWF in seinen ärmsten Mitgliedsländern voran zu bringen. In<br />

einzelnen betrifft dies:<br />

• Die Einrichtung einer verbilligten Kreditfazilität für exogene Schocks. Da viele<br />

Entwicklungsländer sehr offene Volkswirtschaften <strong>und</strong> schlecht diversifizierte<br />

Exportsektoren haben, ist dies eine wichtige Absicherung. Die Kredite sollen<br />

verbilligt vergeben werden, um die Aussenschulden der Länder nicht zusätzlich<br />

zu belasten.<br />

• Zudem ist die Schaffung eines Instruments beschlossen worden, mit dem die<br />

Politikführung ärmerer Länder ohne Zahlungsbilanzbedarf unterstützt werden<br />

kann. Das sogenannte Policy Support Instrument (PSI) ist für Länder gedacht,<br />

die bereits seit längerem makroökonomische Ungleichgewichte beseitigt<br />

haben, die aber die Politikberatung des IWF weiterhin als notwendig erachten.<br />

Die Schweiz hat die Schaffung dieses Instruments, wie auch die oben<br />

beschriebene 'Schock-Fazilität', gr<strong>und</strong>sätzlich begrüsst. Von der PSI erhofft sie<br />

sich eine Umlagerung der IWF-Tätigkeiten in den ärmsten Ländern von der<br />

mittelfristigen Finanzierung zur Politikberatung <strong>und</strong> technischen Hilfe.<br />

• Ein weiterer Arbeitsbereich ist die Umsetzung des neuen Rahmenwerks zur<br />

Analyse der Nachhaltigkeit der Fremdverschuldung. Dieses basiert auf<br />

empirisch ermittelten Grenzwerten. Diese Grenzwerte richten sich auch nach<br />

der Qualität der Wirtschaftspolitik. Ziel ist es, dass alle multi- <strong>und</strong> bilaterale<br />

Entwicklungshilfe nach dieser Analyse, die von IWF- <strong>und</strong> Weltbankexperten<br />

PV125_14_15_09_2005.doc 9


gemeinsam erstellt wird, ausgerichtet wird. Auf diese Weise soll eine<br />

Neuverschuldung der Entwicklungsländer verhindert werden.<br />

Seit einiger Zeit wird im IWF auch über eine bilaterale Aufstockung des<br />

Treuhandfonds für die Vergabe verbilligter Darlehen diskutiert. Dank Rückflüssen<br />

von IWF-eigenen Mitteln wäre dieser Fonds ab 2007 finanziell selbsttragend. Jedoch<br />

liegt die voraussichtliche jährliche Kapazität unter dem historischen Schnitt (ca. USD<br />

1.46 Mrd.).<br />

Diskussion<br />

Die Entschuldungsinitiative bedeutet eine Chance für die EZA. Die Schweiz ist<br />

Vorreiter auf diesem Gebiet; sie soll über ihre Errungenschaften mehr<br />

Selbstbewusstsein haben. Die Schweiz sollte sich nicht von der G8 einspannen<br />

lassen. Sie kann auch eigene Vorschläge unterbreiten.<br />

Additionalität: Die Mehrheit der Mitglieder ist der Ansicht, dass die Mittel nicht<br />

zulasten des Entwicklungsbudgets sondern additionell geleistet werden sollen. Wenn<br />

die Mittel aus Entwicklungsbudgets entnommen werden, so steht für die bilaterale<br />

EZA weniger Geld zur Verfügung. Ein Nachtragskredit macht daher Sinn.<br />

Eine andere Meinung besagt, dass Schuldenerlasse keine neue Aufgabe darstellen.<br />

Die Schweiz gewährt solche seit 1991. Auch die Entwicklungshilfe muss sich in den<br />

Finanzplan des B<strong>und</strong>es einordnen.<br />

Konditionalität: Es muss garantiert werden, dass die frei werdenden Mittel zwingend<br />

für die Armutsbekämpfung eingesetzt werden. Good Governance ist eine wichtige<br />

Voraussetzung für den Schuldenerlass. Bei der Länderauswahl soll man die<br />

Gleichbehandlung nicht vergessen<br />

Die finanziellen Implikationen der Entschuldungsinitiative betragen 1,1 bis 1,7 Mrd.<br />

Franken über 40 Jahre. Dies hat eine jährliche Belastung von 40 – 50 Mio. zur Folge.<br />

Verpflichtungen über 40 Jahre sind mit dem Haushaltbudget nicht vereinbar. Viele<br />

technische Fragen sind noch unklar. Die Schweiz kann sich, wenn dieser Entschluss<br />

gefällt wird, der Entschuldung nicht entziehen.<br />

Frau Nationalrätin Müller-Hemmi schlägt eine strategische Aussprache mit BR Hans<br />

Rudolf Merz vor, zu den Themen ODA-Satz, Kohäsion <strong>und</strong> Entschuldung.<br />

Entscheid der Kommission<br />

Der Präsident schlägt vor darüber abzustimmen, ob die Kommission dem B<strong>und</strong>esrat<br />

zum Thema Entschuldung/G8 Initiative ein Schreiben zukommen lassen soll, das<br />

darauf hinweist, dass die für die Entschuldung benötigten Mittel nicht zulasten des<br />

ordentlichen Entwicklungshilfebudgets gehen sollen sondern zulasten des gesamten<br />

Budget der B<strong>und</strong>esverwaltung. Diesem Vorschlag wird zugestimmt.<br />

Ebenso wird beschlossen, BR Merz zur Sitzung vom 2. November 2005 resp. 3.<br />

Februar 2006 einzuladen, um die Finanzierung der Entwicklungszusammenarbeit zu<br />

diskutieren.<br />

PV125_14_15_09_2005.doc 10


7. OECD/DAC Examen der Schweiz<br />

Herr Martin Fässler, Leiter der Sektion Entwicklungspolitik der DEZA, informiert über<br />

die Main Findings and Recommendations aus der DAC Peer Review <strong>und</strong> skizziert<br />

die nächsten Schritte (s. Handouts der gezeigten Folien in Beilage 6).<br />

Herr Thomas Kärcher, Mitglied der Kommission, vermittelt ein Stimmungsbild der<br />

DAC Peer Review in Paris.<br />

Am Hearing des ersten Tages waren ca. 40 Delegierte der OECD anwesend. Herr<br />

Walter Fust hat die Fragen der OECD-Vertreter mit viel Sachkompetenz beantwortet.<br />

Die Schweiz ist sehr gut aufgetreten.<br />

Das Pressecommuniqué wurde in der Mittagspause gemeinsam verfasst. Die<br />

Schweiz konnte ihre Position einbringen. Die Beteiligung eines Vertreters der<br />

Beratenden Kommission wurde positiv vermerkt. Die Diskussion am Hearing war<br />

sehr substantiell. Viele Statements waren politisch geprägt. Es herrschte eine<br />

wohlwollende <strong>und</strong> positive Einstellung gegenüber der Schweiz. Die Empfehlungen<br />

sind sehr diplomatisch formuliert. Die Peer Review hat auch die Aufgabe, den<br />

evaluierten Staaten den Rücken im eigenen Land zu stärken.<br />

Diskussion:<br />

Die Zusammenarbeit DEZA/seco sowie die Fokussierung sind Themen, die immer<br />

wieder bemängelt werden. Nach Ansicht von Thomas Kärcher fehlt eine<br />

Gegenüberstellung mit anderen Staaten. Diese Anregung wurde von der OECD<br />

positiv aufgenommen.<br />

Der Peer Review Bericht ist nützlich. Die Empfehlungen an die Schweiz zur<br />

Erhöhung des ODA-Satzes <strong>und</strong> zum Finanzplatz Schweiz sollten befolgt werden.<br />

Das Thema der Kapitalflucht sollte in der Kommission thematisiert werden.<br />

Konzentration/Fokussierung: Es gibt sicher Kriterien, weshalb man fokussieren<br />

muss. Konzentration an sich ist keine Qualität. Diese Thematik muss zusammen mit<br />

anderen Gebern diskutiert werden (Aufteilung zwischen multi- <strong>und</strong> bilateraler Hilfe).<br />

Wie weit ist die Zusammenarbeit mit NGOs betroffen? Wichtig ist, in dieser Frage<br />

Offenheit zu bewahren.<br />

Weiteres Vorgehen: DEZA/seco diskutieren die Empfehlungen, bevor auf<br />

Direktionsebene die Umsetzung derselben entschieden wird. Ende 2006 wird dem<br />

DAC Bericht erstattet (Einladung OECD-Vertreter <strong>und</strong> Peers).<br />

Entscheid der Kommission<br />

Die Umsetzung der Empfehlungen aus der DAC Peer Review werden Ende 2006 in<br />

der Beratenden Kommission traktandiert.<br />

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8. Planification des travaux de la Commission<br />

Le Président Fasel invite les membres à suggérer des thèmes de travail pour les<br />

séances 2006 de la Commission. Sur cette base et en se référant au calendrier 2006<br />

de politique de développement sera établi le programme de travail de la<br />

Commission. Les thèmes suggérés par les membres sont les suivants:<br />

• Financement du développement<br />

(volume de l’aide, nouveaux<br />

instruments de financement du<br />

développement)<br />

• Stratégie de la DDC et du seco en<br />

Afrique<br />

• Examen du CAD par les pairs de la<br />

Suisse : premier bilan de mise en<br />

œuvre<br />

• Commerce et développement<br />

(cycle de négociation de Doha)<br />

• Participation de la Suisse à la<br />

cohésion économique et sociale de<br />

l’Europe élargie<br />

• Portfolio Analyse der DEZA –<br />

Répartition de l’aide<br />

• Leitlinien Internationale<br />

Zusammenarbeit<br />

• Lutte contre la corruption<br />

• Fuite de capitaux - Restitution de<br />

fonds déposés en Suisse par des<br />

potentats<br />

• Forschungspartnerschaften mit<br />

Enwicklungsländern<br />

• Désendettement • Influence des Objectifs de<br />

développement pour le Millénaire<br />

sur les institutions spécialisés des<br />

Nations Unies<br />

• BR Aussprachepapier 2007 zur<br />

Südbotschatf<br />

• Gouvernance / Bonne gestion des<br />

affaires publiques<br />

• Financement d’infrastructures par<br />

la Banque mondiale: à l’exemple<br />

du barrage Ilisu en Turquie<br />

• Religion et développement<br />

• Politique de migration (lien entre<br />

renvoi des requérants d’asile et<br />

actions de développement)<br />

9. Remarques conclusives et fin du séminaire<br />

Der Präsident verdankt die aufschlussreichen Präsentationen sowie die rege<br />

Beteiligung an den Diskussionen. Die Klausur wird um 12.30 Uhr beendet.<br />

PV125_14_15_09_2005.doc 12

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