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Peter Wössner Nachruf

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<strong>Peter</strong> <strong>Wössner</strong><br />

* 1.5.1950 - † 28.10.2014<br />

<strong>Nachruf</strong>


eter <strong>Wössner</strong> wurde am 1. Mai<br />

P 1950 als Ältestes der drei Kinder<br />

von Karl-Heinz und Gertrud-Klara<br />

<strong>Wössner</strong> in Lörrach geboren. <strong>Peter</strong><br />

war nach seiner Geburt so<br />

schwach, dass die entbindende<br />

Ärztin sagte: „Dieser Junge wird<br />

wohl nicht lange le ben“. Bereits<br />

Minuten nach seiner Geburt wurde<br />

jedoch sichtbar, dass <strong>Peter</strong>s Leben<br />

unter dem besonderen Schutz Gottes<br />

stand. Eine Diakonisse, die die<br />

Worte der Ärztin hörte kam zu <strong>Peter</strong>s<br />

Mutter und sagte: „Dieser Bub<br />

stirbt nicht! Dafür sorge ich!“ Noch<br />

einige Male gab es im späteren Leben<br />

von <strong>Peter</strong> sehr kritische Momente<br />

in denen sein Leben in Gefahr<br />

war, doch Gottes bewahrende<br />

Hand war immer über ihm.<br />

<strong>Peter</strong> hatte keine leichte Kindheit,<br />

wie viele Nachkriegskinder. Die<br />

Auswirkungen der Kriegsjahre hatten<br />

viele Familien in ihren Grundfesten<br />

erschüttert. <strong>Peter</strong> erzählte<br />

öfter, dass er schmerzlich empfand,<br />

dass sein Vater ihm nie zeigen<br />

konnte, dass er ihn liebte.<br />

Bereits mit 17 Jahren zog <strong>Peter</strong> –<br />

mehr oder weniger haltlos und orientierungslos<br />

- aus seinem Elternhaus<br />

aus und suchte das Abenteuer.<br />

Es zog ihn nach Hamburg und<br />

dort begannen seine Jahre in denen<br />

er zur See fuhr. Das raue Leben<br />

auf See, die Landgänge und alles<br />

was dazu gehörte formten und<br />

prägten <strong>Peter</strong> nicht unbedingt zum<br />

Guten. Immer wieder spürte er den<br />

Schmerz der mangelnden Liebe<br />

und Annahme, den er mit allem<br />

Möglichen und Unmöglichen zu<br />

stillen suchte.<br />

Seine Suche nach Orientierung im<br />

Leben führte ihn schließlich nach<br />

Frankfurt, wo er in einer Teestube<br />

einige Christen kennen lernte. Sie<br />

sprachen über „ein Neues Leben“,<br />

das sie durch Jesus bekommen hatten<br />

und luden <strong>Peter</strong> ein, ihren<br />

Herrn auch kennen zu lernen. Über<br />

diese Kontakte öffnete sich eine<br />

Tür ins Haus „Metanoia“, das 1978<br />

von Herta Maria-Haselmann gegründet<br />

und eröffnet wurde. <strong>Peter</strong><br />

suchte nach Halt und einem Einfluss,<br />

der ihm helfen würde, sein


Leben wieder zu ordnen. Er war der<br />

erste Jugendliche, der dort eine<br />

Therapie machen konnte.<br />

Während seiner Zeit im Haus Metanoia<br />

wurde er weiter mit dem<br />

christlichen Glauben konfrontiert.<br />

Er las Bücher, nahm an christlichen<br />

Gottesdiensten teil und erlebte<br />

hautnah Menschen, die einen lebendigen<br />

Glauben an Jesus Christus<br />

hatten. In einem der Bücher las<br />

<strong>Peter</strong> die Geschichte eines jungen<br />

Mannes, die seiner eigenen sehr<br />

ähnlich war. Dieser berichtet von<br />

dem besonderen Moment, in dem<br />

er vor lauter Verzweiflung begann<br />

zu beten und sagte: „Gott, wenn es<br />

dich gibt, dann will ich dich erleben.<br />

Zeig dich mir.“<br />

Kaum hatte <strong>Peter</strong> diese Worte gelesen,<br />

spürte er das Verlangen genau<br />

dasselbe zu tun. Sofort kniete<br />

er sich in seinem Zimmer auf den<br />

Boden und sprach zum ersten Mal<br />

bewusst mit Gott: „Gott, ich will<br />

dich erleben. Wenn es dich gibt,<br />

dann beweis es mir.“ Von diesem<br />

Moment an, hat sich das Leben<br />

<strong>Peter</strong>s grundlegend verändert.<br />

Die Veränderung war so deutlich zu<br />

sehen, dass sie sogar von offizieller<br />

Stelle bestätigt und dokumentiert<br />

wurde. <strong>Peter</strong> hatte all die Jahre nie<br />

seinen Führerschein gemacht (was<br />

ihn allerdings nicht davon abhielt,<br />

trotzdem Auto zu fahren). Als er<br />

nun den Führerschein machen<br />

wollte, schickten die Behörden ihn<br />

aufgrund seiner Vergangenheit zur<br />

Medizinisch Psychologischen Untersuchung.<br />

Dort sagte er seinem<br />

Betreuer: „Ich habe Gott kennengelernt<br />

und Jesus mein Leben gegeben.<br />

Mein Leben ist nicht mehr<br />

wie früher“. Nicht nur die Worte<br />

<strong>Peter</strong>s, sondern das was der Psychologe<br />

vor seinen eigenen Augen<br />

sah, bewegten ihn dazu in sein Attest<br />

zu schreiben: „<strong>Peter</strong> <strong>Wössner</strong><br />

hat sich total verändert und ist ein<br />

ganz neuer Mensch geworden“.<br />

<strong>Peter</strong> begann nun schon bald in der<br />

Jugend- und Teestubenarbeit der<br />

evangelischen Lydia Gemeinde in<br />

Frankfurt aktiv mitzuarbeiten. Dort<br />

lernte er seine geliebte Heidi kennen.<br />

<strong>Peter</strong> erzählte später, dass es<br />

für ihn ganz klar war: „Ich will eine<br />

gläubige Frau haben. Aber sie sollte<br />

nicht so fromm aussehen.“ Auch<br />

die Sehnsucht nach einer Familie<br />

und eigenen Kindern war groß.<br />

Nach einiger Zeit, in der er Heidi


näher kennengelernt hatte bekam<br />

sie eines Abends ganz überraschend<br />

einen Anruf. Es war <strong>Peter</strong>; -<br />

der <strong>Peter</strong>, der es hasste zu telefonieren.<br />

Sie wusste gleich: jetzt<br />

kommt was ganz besonderes.<br />

„Könntest Du Dir vorstellen, noch<br />

mal ein Kind zu bekommen, und<br />

mich zu heiraten?“ klang es holprig<br />

und doch so ehrlich und von Herzen<br />

durch den Telefonhörer. Es war<br />

wohl einer der ungewöhnlichsten<br />

Heiratsanträge, die in die Annalen<br />

der Geschichte eingingen.<br />

Mit 28 Jahren heiratete <strong>Peter</strong> also<br />

dann seine geliebte Heidi in Frankfurt<br />

in der Lydiagemeinde. Obwohl<br />

sein eigener Kinderwunsch nie in<br />

Erfüllung ging, nahm <strong>Peter</strong> von<br />

ganzem Herzen Heidis Kind aus<br />

erster Ehe – ihren Sohn Jens – wie<br />

seinen eigenen Sohn an.<br />

Immer mehr kam das Leben von<br />

<strong>Peter</strong> durch Gottes Hilfe in geordnete<br />

Bahnen. Durch seine Vergangenheit<br />

war es für <strong>Peter</strong> nicht<br />

leicht, eine Arbeit zu finden. Als<br />

eine Freundin von Heidi eines Tages<br />

von einer offenen Stelle bei<br />

einem Unternehmen aus der Luftfahrtindustrie<br />

in Frankfurt berichtete,<br />

überlegte <strong>Peter</strong>, sich dort zu<br />

bewerben. Obwohl es nicht sein<br />

Fachgebiet war und er kein gutes<br />

Führungszeugnis vorlegen konnte,<br />

wagte er es. Heidi und <strong>Peter</strong> beteten<br />

am Abend vor dem Vorstellungsgespräch<br />

und legten alles in<br />

Gottes Hand. Am nächsten Tag<br />

kam <strong>Peter</strong> freudenstrahlend von<br />

seinem Termin in der Firma zurück.<br />

Sie hatten nicht einmal nach dem<br />

Führungszeugnis gefragt und ihn<br />

eingestellt. Wieder erlebte <strong>Peter</strong><br />

eines der vielen Wunder, die sein<br />

Leben begleiteten. Mit seiner unsteten<br />

Vergangenheit und dem<br />

unbeständigen Leben, das <strong>Peter</strong><br />

zuvor geführt hatte, ist es keine<br />

Kleinigkeit, das <strong>Peter</strong> von diesem<br />

Tag an 30 Jahre in der Abteilung für


Qualitätskontrolle in jener Firma<br />

treu und verlässlich auf einem sehr<br />

verantwortungsvollen Posten arbeitete.<br />

Neben seinem Beruf schlug jedoch<br />

<strong>Peter</strong>s Herz für das Reich Gottes<br />

und für Menschen, denen er gerne<br />

das weitergeben wollte, was er<br />

selbst von Gott auf so wunderbare<br />

Weise bekommen hatte. Die Lebenswende<br />

e.V. eröffnete<br />

- neben dem<br />

Haus Metanoia in dem<br />

<strong>Peter</strong> selbst gelebt<br />

und seinen Herrn Jesus<br />

Christus kennengelernt<br />

hatte – eine<br />

weitere Einrichtung:<br />

das<br />

Haus<br />

„Falkenstein“. Ein<br />

Nachsorgehaus, in<br />

dem die Menschen, die eine Therapie<br />

hinter sich hatten langsam aber<br />

sicher wieder in das gesellschaftliche<br />

Leben eingegliedert wurden.<br />

<strong>Peter</strong> und Heidi waren dort eineinhalb<br />

Jahre nebenberuflich als Hauseltern<br />

tätig.<br />

Aufgrund seiner besonderen Geschichte<br />

und seinen Erfahrungen<br />

mit Gott, begannen immer mehr<br />

Gemeinden, Jugendgruppen<br />

und Einrichtungen<br />

<strong>Peter</strong> als Sprecher<br />

für besondere<br />

Veranstaltungen einzuladen.<br />

Er predigte<br />

immer öfter in Gottesdiensten,<br />

auf Seminaren<br />

und Freizeiten und<br />

erzählte seine bewegende<br />

Geschichte, wie<br />

Gott sein Leben verändert hatte. Es<br />

folgten sogar Reisen ins Ausland zu<br />

Diensten und Einsätzen, bei denen<br />

Gott <strong>Peter</strong> auf besondere Weise<br />

gebrauchte. Viele Menschen fanden<br />

durch sein Zeugnis selbst auch<br />

zu einer lebendigen Beziehung zu<br />

Jesus Christus.<br />

In jener Zeit erlebte er auch das<br />

eine oder andere Abenteuer. Einmal<br />

war er mit einem Team – unter<br />

anderem mit Pastor Nobert Welski


aus Frankfurt - unterwegs in die<br />

Ukraine. Es war die Zeit kurz nachdem<br />

der eiserne Vorhang gefallen<br />

war. Sie waren eingeladen in einer<br />

christlichen Gemeinde zu dienen,<br />

um neubekehrte Gläubige im Glauben<br />

zu unterrichten. An der Grenze<br />

wurden sie jedoch von Grenzbeamten<br />

festgehalten. Als sie die schwer<br />

bewaffneten Soldaten sahen, die<br />

ihnen nicht gerade<br />

wohlgesonnen<br />

schienen,<br />

wurde es<br />

doch ein Wenig<br />

ungemütlich.<br />

Natürlich wollten<br />

die Zollbeamten<br />

Schmiergeld.<br />

Das Team betete<br />

und plötzlich<br />

wurden sie<br />

angewiesen<br />

loszufahren –<br />

und zwar hinter<br />

einem Polizeiauto.<br />

Gerade<br />

eben noch<br />

wollte man sie<br />

nicht ins Land lassen und nun wurden<br />

sie mit Blaulicht über die Grenze<br />

eskortiert. Ein Minister hatte<br />

sich anscheinend unvorhergesehen<br />

angemeldet und so musste die<br />

Straße geräumt werden. Wenn<br />

Gottes Botschafter unterwegs sind,<br />

dann muss manchmal sogar ein<br />

Minister als Wegbereiter dienen.<br />

In jener Zeit schrieb <strong>Peter</strong> auch drei<br />

Bücher durch die wieder viele Menschen<br />

die wunderbare Botschaft<br />

von einem guten und liebenden<br />

Gott hörten. Immer wieder zog es<br />

<strong>Peter</strong> zu den Menschen, die wie er,<br />

auf der Schattenseite des Lebens<br />

standen. Ganz nach dem Motto das<br />

Jesus selbst zum Leitfaden nahm –<br />

„die Gesunden brauchen keinen<br />

Arzt“ – diente<br />

er mit Heidi<br />

zusammen mit<br />

der Heilsarme<br />

in Hamburg<br />

auf St. Pauli<br />

den Menschen<br />

dort, die ganz<br />

besonders die<br />

Liebe Gottes<br />

nötig hatten.<br />

Immer stärker<br />

wurde es <strong>Peter</strong><br />

wichtig, dass<br />

Menschen erkennen,<br />

dass<br />

Gott ein liebevoller<br />

Vater ist.<br />

Er selbst hatte<br />

in all den Jahren<br />

immer stärker erlebt, dass Gott<br />

als Vater ihm all das war und<br />

schenkte, was er in seinem Leben<br />

entbehren musste. Diese tief erlebte<br />

Vaterliebe Gottes änderte das<br />

Leben und auch den Dienst von<br />

<strong>Peter</strong> grundlegend. Wenn er zum<br />

Predigen eingeladen wurde, wollte


er nicht immer nur aus seiner Vergangenheit<br />

erzählen, sondern viel<br />

mehr über die verändernde Kraft<br />

der Liebe Gottes sprechen. So begannen<br />

immer mehr Menschen in<br />

<strong>Peter</strong> einen geistlichen Vater zu<br />

sehen.<br />

2002 wurde von Rudi und Billa Pinke,<br />

mit denen <strong>Peter</strong> <strong>Wössner</strong> bereits<br />

als Pastoren des Christlichen<br />

Zentrums Frankfurt zusammen<br />

„Aus den vielen Gemeinsamkeiten<br />

vergangener Jahre bleibt bei uns<br />

vor allem die Erinnerung wach, wie<br />

wir in unserem wöchentlichen<br />

Hauskreis zusammen mit <strong>Peter</strong><br />

und Heidi <strong>Wössner</strong> wunderbare<br />

Stunden voller Lachen und großer<br />

Freude in geistlicher Gemeinschaft<br />

vor dem Herren verbrachten. Es<br />

war eine großartige Zeit, die vor<br />

allen Dingen dadurch gesegnet<br />

gearbeitet hatte, die<br />

„Fathershouse Ministries“ gegründet,<br />

eine christliche Organisation,<br />

deren Anliegen es ist, genau diese<br />

Vaterliebe unter Christen stärker<br />

bekannt zu machen. <strong>Peter</strong> und Heidi<br />

waren Teil des Leitungsteams<br />

von Fathershouse Ministries und<br />

füllten dort den Bereich der evangelistischen<br />

Dienste aus.<br />

Billa und Rudi Pinke berichten persönlich<br />

aus dieser Zeit:<br />

war, dass - wer immer wollte - dem<br />

<strong>Peter</strong> einen „geistlichen<br />

Ball“ (geistlichen Impuls) zuwerfen<br />

konnte, <strong>Peter</strong> ihn verbal<br />

„veredelte“ und zurück warf. In solchen<br />

Momenten war das Wirken<br />

des Heiligen Geistes gemeinsam<br />

sehr stark erfahrbar. <strong>Peter</strong> liebte<br />

diese Momente.“<br />

Als plötzlich eine Anfrage von den<br />

Jesus Freaks kam, auf einem Freakstock<br />

zum Thema Vaterschaft zu<br />

sprechen, ahnte keiner der Betei-


ligten, dass sich daraus eine jahrelange<br />

segensreiche Zusammenarbeit<br />

entwickeln würde. Die Jesus-<br />

Freaks, eine Erweckungsbewegung<br />

unter Jugendlichen waren sich bewusst,<br />

wie viele Jugendliche in ihren<br />

Reihen nach Vaterschaft auf<br />

der Suche waren. Auf dem jährlich<br />

stattfindenden Festival, zu dem<br />

mehrere Tausend Jugendliche kamen,<br />

sollte nun ein Arbeitszweig<br />

entstehen, den jungen Leuten die<br />

Vaterliebe Gottes nahe zu bringen.<br />

<strong>Peter</strong> und Heidi gründeten Project-<br />

B und waren künftig jedes Jahr mit<br />

ihrem Dienst beim Freakstock dabei.<br />

Über die Zeit entstand ein<br />

Team, das heute aus über 20 Mitarbeitern<br />

besteht und dieses Jahr in<br />

die Hände von fähigen und treuen<br />

Nachfolgern, Björn und Judith<br />

Kroll, übergeben wurde.<br />

Auf einem dieser Einsätze kam<br />

ganz spontan ein Mann im mittleren<br />

Alter zu <strong>Peter</strong> und fragte ihn:<br />

„Kannst Du einfach mal meine<br />

Hand halten?“ Verwundert antwortete<br />

<strong>Peter</strong>: „Klar mach ich das. Warum<br />

möchtest du das denn?“ Der<br />

Mann erwiderte: „Nicht ein einziges<br />

Mal habe ich erlebt dass mein<br />

Vater meine Hand hielt, geschweige<br />

denn, mich umarmt hat“. <strong>Peter</strong><br />

nahm nicht nur seine Hand, sondern<br />

umarmte ihn mit seinen starken<br />

Armen. Tränen der Heilung<br />

flossen über seine Wangen, als dieser<br />

Mann zum ersten Mal spürte,<br />

was er nie in seinem Leben empfangen<br />

hatte. Das ist nur ein Beispiel<br />

dafür, wie <strong>Peter</strong> mit der Vaterliebe<br />

Gottes in seinem Herzen,<br />

unzählige Menschen berührt und<br />

verändert hat.<br />

Vor gut einem Jahr sind <strong>Peter</strong> und<br />

Heidi zu unserer Gemeindefamilie<br />

der Freien Christengemeinde Hanau<br />

dazugestoßen. Wir haben uns<br />

gefreut und es war uns eine Ehre,<br />

dass sie ihm Herzen empfanden,<br />

dass wir ihre neue geistliche Fami-


lie sein sollten. Leider war die Zeit,<br />

die wir gemeinsam mit <strong>Peter</strong> verleben<br />

durften nur viel zu kurz.<br />

Als uns im September nach ihrem<br />

Urlaub der Anruf von Heidi erreichte,<br />

dass <strong>Peter</strong> im Krankenhaus sei,<br />

hatten wir nicht die leiseste Ahnung,<br />

was für eine dramatische<br />

Entwicklung diese Erkrankung nehmen<br />

sollte. Bereits in ihrem gemeinsamen<br />

Urlaub erlebte <strong>Peter</strong><br />

einen Zusammenbruch aufgrund<br />

eines akuten Leber- und Nierenversagens.<br />

Zurück in Deutschland<br />

wurde <strong>Peter</strong> sofort in die Uniklinik<br />

in Frankfurt eingewiesen. Nachdem<br />

die Ärzte während vielen Wochen<br />

vergeblich alles versucht hatten,<br />

durfte <strong>Peter</strong> am Mittwochabend,<br />

den 29. Oktober friedlich<br />

einschlafen und zu seinem Herrn<br />

und Heiland gehen, an den er unerschütterlich<br />

geglaubt hatte. "Ich<br />

weiß, dass mein Erlöser lebt!", war<br />

einer seiner Lieblingsverse aus der<br />

Bibel.<br />

Trotz dem Schmerz der Trennung,<br />

war es ein wunderschöner Abschied.<br />

Ich durfte zusammen mit<br />

seiner Frau Heidi und ihrem Sohn<br />

Jens bis zum Schluss <strong>Peter</strong>s Hand<br />

halten, mit ihm beten, für ihn singen<br />

und ihm liebevolle und segnende<br />

Worte zusprechen. Es war eine<br />

wirklich tief beeindruckende und<br />

berührende Zeit. Zu keinem Zeitpunkt<br />

spürten wir Angst, Tod oder<br />

Verzweiflung. Der Friede Gottes<br />

und die Liebe des Vaters füllte den<br />

Raum in dem wir zusammen mit<br />

<strong>Peter</strong> waren.<br />

Noch am Tag davor waren meine<br />

Frau Claudia und ich bei <strong>Peter</strong> und<br />

redeten, lachten, weinten und beteten<br />

während zwei Stunden lang<br />

mit ihm. Wir sprachen auch über<br />

den Abschied der eventuell bevorsteht.<br />

Es hat uns tief beeindruckt<br />

als <strong>Peter</strong> sagte: "Ich bin ganz ruhig,<br />

denn ich weiß wohin ich gehe.<br />

Nämlich zu Jesus und zu meinem<br />

Papa. Die warten schon auf mich<br />

und es wird eine riesen Party steigen,<br />

wenn ich da oben ankomme."


Das waren nicht nur oberflächlich<br />

gesprochene Worte, sondern die<br />

tiefe Überzeugung eines Herzens,<br />

das vom liebevollen Vater gefunden<br />

wurde.<br />

Wir werden <strong>Peter</strong> vermissen! Er<br />

war ein Mann Gottes und ein Vater<br />

in Christus, durch den das Leben<br />

vieler Menschen berührt und verändert<br />

wurde. Oft sagten Claudia<br />

und ich in den Tagen vor seinem<br />

Heimgang zueinander, dass <strong>Peter</strong><br />

noch nicht gehen darf, weil unser<br />

Land Menschen wie ihn dringend<br />

braucht! Menschen, die eine tiefe<br />

Offenbarung von der bedingungslosen<br />

Liebe des Vaters haben. Uns<br />

bleibt die Hoffnung und die Gewissheit,<br />

dass dieses Wissen um die<br />

Vaterliebe Gottes in all den Menschen<br />

weiterlebt, die durch <strong>Peter</strong><br />

gesegnet und berührt wurden.<br />

Ja, wir hätten <strong>Peter</strong> gerne noch<br />

länger unter uns gehabt und uns an<br />

und mit ihm des Lebens erfreut.<br />

Nein, wir verstehen manchmal<br />

nicht warum Dinge geschehen und<br />

Fragen bleiben zurück. Doch niemals<br />

sind sie größer als die unendliche<br />

Liebe Gottes, die uns wie ein<br />

Ozean umgibt und unser fragendes<br />

Herz zur Ruhe bringt bei ihm.<br />

Mit <strong>Peter</strong> ist nicht nur ein großer<br />

von uns gegangen, es ist einer mit<br />

einem großen Herzen von uns gegangen.<br />

<strong>Peter</strong> wir vermissen dich!<br />

Aber wir freuen uns auch, dass Du<br />

jetzt bei deinem liebenden Vater<br />

angekommen bist.

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