herunterladen - Statistik der Unfallversicherung UVG
herunterladen - Statistik der Unfallversicherung UVG
herunterladen - Statistik der Unfallversicherung UVG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Unfallursachen<br />
Unfallereignisse können folgenschwer sein: Menschenleben werden vernichtet, die Arbeitskraft <strong>der</strong><br />
Betroffenen wird gebrochen o<strong>der</strong> beeinträchtigt, und es entstehen Sachschäden. Die Verhütung von Unfällen<br />
muss deshalb mit allen Mitteln geför<strong>der</strong>t werden. Im Kampfe gegen die Unfallgefahren können im<br />
beson<strong>der</strong>n die Erfahrungen wertvoll sein, die sich aus den zahlreichen und mannigfaltigen <strong>der</strong> Schweizerischen<br />
<strong>Unfallversicherung</strong>sanstalt angezeigten Unfällen schöpfen lassen.<br />
Die genaue Kenntnis <strong>der</strong> Unfallursachen ist Voraussetzung einer wirksamen Unfallverhütung. Um<br />
diese Unfallursachen festzustellen, sind gründliche Untersuchungen erfor<strong>der</strong>lich, die möglichst bald am<br />
Unfallort durchgeführt werden müssen. Die Schweizerische <strong>Unfallversicherung</strong>sanstalt kann nur eine<br />
kleine Zahl beson<strong>der</strong>s aufschlussreicher Unfälle durch eigene Fachleute abklären lassen, und deshalb ist<br />
ihre Mitwirkung an <strong>der</strong> Erforschung <strong>der</strong> Unfallursachen begrenzt. Insbeson<strong>der</strong>e muss deshalb auch die<br />
Abklärung <strong>der</strong> Betriebsunfälle im allgemeinen den Betriebsinhabern und ihren Organen überlassen werden.<br />
Sie sind zur Stelle und kennen die betrieblichen Einrichtungen, die Arbeitsweise und die Belegschaft.<br />
Nach Art.65 K<strong>UVG</strong> ist <strong>der</strong> Betriebsinhaber verpflichtet, zur Verhütung von Krankheit und Unfall alle<br />
Schutzmittel einzuführen, die nach den Erfahrungen notwendig und nach dem Stande <strong>der</strong> Technik und den<br />
gegebenen Verhältnissen anwendbar sind. Die anhand einer systematischen Unfallabklärung möglichen<br />
Erkenntnisse sind für die im Betrieb zu treffenden Unfallverhütungsmassnahmen wegleitend und auch für<br />
die Aufklärung und Schulung <strong>der</strong> Belegschaft wertvoll. Ohne die rasche und gründliche Unfalluntersuchung<br />
ist im übrigen eine vollständige Unfallmeldung nicht möglich.<br />
Zu Unrecht wird angenommen, die Schweizerische <strong>Unfallversicherung</strong>sanstalt sei ohne weiteres in <strong>der</strong><br />
Lage, anhand <strong>der</strong> Unfallmeldungen eine <strong>Statistik</strong> <strong>der</strong> Unfallursachen aufzustellen. Das Führen einer allgemeinen<br />
Unfallursachenstatistik auf Grund <strong>der</strong> Unfallmeldungen ist nicht möglich, weil die Unfallbeschreibungen<br />
in den meisten Fällen dürftig und unvollständig, bisweilen sogar unrichtig o<strong>der</strong> irreführend<br />
sind. Diese bedauerliche Tatsache ist teilweise auf die Furcht von Versicherten und Betriebsinhabern<br />
zurückzuführen, es könnte aus den Meldungen auf ein ihnen zur Last fallendes Verschulden geschlossen<br />
werden. Oft wird zudem die Unfallmeldung auch von nicht sachkundigen Personen erstellt.<br />
Die Erfahrung zeigt auch immer wie<strong>der</strong>, dass eine <strong>Statistik</strong> über die Ursachen <strong>der</strong> Betriebsunfälle, bei<br />
<strong>der</strong> die Merkmale nur allgemein umschrieben o<strong>der</strong> weitgehend zusammengefasst sind, lediglich eine Übersicht<br />
über das Unfallgeschehen geben kann. Eine Unfallursachenstatistik ist daher <strong>der</strong> zu betrachtenden<br />
Betriebsart o<strong>der</strong> Gefahrenklasse anzupassen, indem die Erhebungsfragen im Hinblick auf die Beson<strong>der</strong>heiten<br />
gestellt werden. Der Unterscheidung <strong>der</strong> Unfallmerkmale dienen Fragen nach dem Unfallort, das<br />
heisst <strong>der</strong> Stelle im betrieblichen Arbeitsablauf, nach dem Unfallhergang unter Angabe <strong>der</strong> Tätigkeit des<br />
Verunfallten, <strong>der</strong> beteiligten Einrichtungen und Gegenstände sowie schliesslich nach <strong>der</strong> eigentlichen Unfallursache.<br />
Aus diesen Gründen fallen nur zielgerichtete Erhebungen für ausgewählte Gefahrenklassen<br />
in Betracht.<br />
In <strong>der</strong> Berichtsperiode wurden solche Erhebungen in den Giessereien und <strong>der</strong> keramischen Industrie<br />
durchgeführt. Die betreffenden Berufsverbände und Betriebsinhaber wurden eingehend über den Zweck<br />
<strong>der</strong> <strong>Statistik</strong> aufgeklärt. Durch Rückfrage o<strong>der</strong> Augenschein wurden unvollständige Unfallmeldungen<br />
ergänzt und Unfälle beson<strong>der</strong>er Art weiter abgeklärt. Ausser zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Unfallverhütung dienen<br />
die dadurch erhaltenen Unterlagen zusammen mit den aufgenommenen Betriebsbeschreibungen auch <strong>der</strong><br />
Beschaffung von Prämientarif- und Einreihungsgrundlagen. Die Untersuchung <strong>der</strong> Beziehungen zwischen<br />
Unfallursachen und Unfallkosten ermöglicht eine Beurteilung <strong>der</strong> Bedeutsamkeit vorhandener Risikomer<br />
kmale.<br />
Gleichartige Erhebungen sind für die Bindemittelindustrie, die Gerbereien, die Papierindustrie und die<br />
Steinbrüche in die Wege geleitet und für die Verzinkereien und Metallspritzwerke, die Fabrikation von<br />
Kunststoffgegenständen, die Sand- und Kiesgewinnung sowie für die Altstoffverwertung vorgesehen. Es<br />
ist verständlich, dass nur eine beschränkte Zahl von Gefahrenklassen gleichzeitig in die Unfallursachenstatistik<br />
einbezogen werden kann. Deshalb können statistische Erfahrungen über die Unfallgefahren nur<br />
schrittweise gewonnen werden.<br />
63