herunterladen - Statistik der Unfallversicherung UVG
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Zusammenfassung<br />
Der vorliegende Bericht über die Ergebnisse <strong>der</strong> Unfallstatistik <strong>der</strong> achten fünfjährigen Beobachtungsperiode<br />
1953 — 1957 zeigt, dass sowohl <strong>der</strong> Versicherungsbestand als auch die Zahl und die Kosten <strong>der</strong> Unfälle<br />
zugenommen haben. Ende 1957 waren rund 64000 Betriebe mit schätzungsweise l ~/q Millionen Versicherten<br />
<strong>der</strong> obligatorischen <strong>Unfallversicherung</strong> unterstellt. Die versicherte Lohnsumme ist in <strong>der</strong> Berichtsperiode<br />
beträchtlich angestiegen und erreichte im Jahre 1957 einen Betrag von 9 ~/q Milliarden Franken.<br />
Das Anwachsen ist ungefähr je zur Hälfte einerseits auf die Zunahme <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Versicherten<br />
und an<strong>der</strong>seits auf das Ansteigen des Lohnniveaus, die Erhöhung des jährlichen versicherten Höchstverdienstes<br />
und die Erfassung bisher prämienfreier Gratifikationen zurückzuführen. Der im Vergleich<br />
zur vorangehenden Beobachtungsperiode festgestellten Zunahme <strong>der</strong> Unfallzahl von 15 Prozent steht<br />
ein doppelt so grosses Anwachsen <strong>der</strong> Unfallkosten gegenüber, was vorwiegend auf die allgemeine<br />
Teuerung zurückzuführen ist. In Promillen <strong>der</strong> versicherten Lohnsumme gemessen, haben jedoch die<br />
Unfallkosten in <strong>der</strong> Betriebsunfallversicherung etwas abgenommen, was denn auch in den Jahren 1956<br />
und 1959 Anlass gab zu Än<strong>der</strong>ungen des Prämientarifes. In <strong>der</strong> Nichtbetriebsunfallversicherung hat sich<br />
<strong>der</strong> Risikosatz nur unbedeutend verän<strong>der</strong>t. Es scheint, dass die in <strong>der</strong> Nachkriegszeit festgestellte Zunahme<br />
des Nichtbetriebsunfallrisikos, die zu Prämienerhöhungen führte, zum Stillstand gekommen ist.<br />
In den Jahren 1953 — 1957 traf es auf 100 Versicherte 21 Betriebs- und 9 Nichtbetriebsunfälle. Während<br />
dieser Zeit ist die Häufigkeit <strong>der</strong> Betriebsunfälle leicht angestiegen; sie hat sich jedoch im Vergleich zur<br />
vorausgegangenen Beobachtungsperiode sozusagen nicht verän<strong>der</strong>t. Die Häufigkeit <strong>der</strong> Nichtbetriebsunfälle<br />
dagegen ist etwas gesunken. Im Hinblick auf die sonst auftretenden Schwankungen ist es bemerkenswert,<br />
dass die lnvaliditäts- und die Todesfallhäufigkeit in beiden Versicherungsabteilungen fast unverän<strong>der</strong>t<br />
geblieben sind.<br />
Das Ansteigen <strong>der</strong> mittleren Kosten eines Unfalles wurde durch die Anpassung <strong>der</strong> Arzt- und Spitaltaxen,<br />
die Verteuerung <strong>der</strong> Heilmittel, die Erhöhung des Lohnniveaus, die Änpassungen des versicherten<br />
Höchstverdienstes und zu einem Teil auch durch die Verlängerung <strong>der</strong> Heildauer verursacht. Diese ist<br />
auf langwierigere, aber bessern Heilerfolg aufweisende Behandlungen und insbeson<strong>der</strong>e auf schwerere<br />
Unfallverletzungen zurückzuführen. Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Karenzzeit betrug in <strong>der</strong> Berichtsperiode<br />
<strong>der</strong> Arbeitsausfall während <strong>der</strong> Heildauer je ordentlichen Unfall rund 21 Tage in <strong>der</strong> Betriebs- und 23 Tage<br />
i n <strong>der</strong> N ichtbetriebsunfallversicherung.<br />
Für die Überprüfung <strong>der</strong> Barwerte zur Kapitalisierung <strong>der</strong> Invalidenrenten ist die Beobachtung von<br />
Interesse, dass <strong>der</strong> dank bessern Heilerfolgen kleinere Invaliditätsgrad bei Rentenbeginn, die Zunahme <strong>der</strong><br />
Zahl <strong>der</strong> Einmalentschädigungen und <strong>der</strong> Verzicht auf viele Rentenabstufungen erneut einen Rückgang<br />
des Rentenabfalles im Revisioosbereich zur Folge hatten. Die allgemein beobachtete Sterblichkeitsabnahme<br />
konnte auch bei den Unfallinvaliden festgestellt werden. Sollte diese Entwicklung anhalten, so<br />
müsste eine Anpassung <strong>der</strong> Rentenbarwerte in Betracht gezogen werden.<br />
Bei den Hinterlassenenrenten interessiert vor allem <strong>der</strong> Verlauf <strong>der</strong> kostenmässig am meisten ins Gewicht<br />
fallenden Witwenrenten. Es ist ein weiterer Rückgang <strong>der</strong> Sterblichkeit und <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>verheiratungshäufigkeit<br />
<strong>der</strong> Witwen festzustellen.<br />
In <strong>der</strong> Berichtsperiode wurde für die Giessereien und für die keramische Industrie eine Erhebung über<br />
die Ursachen <strong>der</strong> Betriebsunfälle durchgeführt. Dadurch konnten weitere wertvolle Erkenntnisse zur<br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Unfallverhütung und für die Beurteilung <strong>der</strong> Risikomerkmale bei <strong>der</strong> Überprüfung des<br />
Prämientarifs und <strong>der</strong> Einreihungsgrundsätze gewonnen werden.<br />
1n <strong>der</strong> Nichtbetriebsunfallversicherung haben sich die bereits bekannten Risikounterschiede zwischen<br />
den männlichen und den weiblichen Versicherten bestätigt. Die Frauen weisen auf dem Arbeitswege und<br />
beim Aufenthalt zu Hause ein etwas grösseres Unfallrisiko auf, während dieses für die Männer bei Nebenbeschäftigungen<br />
und vor allem bei Sport, Reisen und an<strong>der</strong>n Vergnügen grösser ist.<br />
Eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung kommt den Berufskrankheiten in <strong>der</strong> Betriebsunfallversicherung zu. Ohne<br />
die Staublungen würden sie allerdings nicht beson<strong>der</strong>s ins Gewicht fallen, wenn sie sich auch in gewissen<br />
Industrie- und Gewerbezweigen häufen und dort schwerwiegend sein können. Auf die Silikose entfielen<br />
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