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herunterladen - Statistik der Unfallversicherung UVG

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welche erst 1945 erkannt wurde. 1952 musste eine Invalidenrente von 20 Prozent und zwei Jahre<br />

später eine solche von 40 Prozent zugesprochen werden. Nach Eingehen <strong>der</strong> Fabrik fand <strong>der</strong> Versicherte<br />

an<strong>der</strong>swo eine leichtere Beschäftigung, bei welcher er dank dem nur langsamen Fortschreiten<br />

<strong>der</strong> Krankheit noch heute teilweise arbeitsfähig ist.<br />

Aus einer Porzellanfabrik<br />

Seit seinem Schulaustritt war <strong>der</strong> Versicherte während 36 Jahren als Dreher tätig, bis er 1957 in die<br />

Sortiererei versetzt wurde. Die im Jahre 1956 festgestellte und seither unverän<strong>der</strong>t gebliebene Silikose<br />

mittleren Grades ist auf die Einwirkung des Staubes zurückzuführen, <strong>der</strong> sich infolge früherer mangelhafter<br />

Entlüftungsanlagen und beson<strong>der</strong>s beim Reinigen <strong>der</strong> Holzböden schädlich auswirken konnte.<br />

Ein an<strong>der</strong>er, 1888 geborener Versicherter soll vor seinem Eintritt in die Fabrik nie im Staub gearbeitet<br />

haben. Von 1920 bis 1942 war er in <strong>der</strong> seinerzeit staubreichen Materialaufbereitung und anschliessend<br />

drei Jahre im Brennhaus tätig. Bereits im Jahre 1937 traten Anzeichen einer Silikose auf. 1943 musste<br />

dem Versicherten eine Invalidenrente von 15 Prozent und zwei Jahre später eine solche von 80 Prozent<br />

zugesprochen werden. Der 1946 eingetretene Tod war eine Folge <strong>der</strong> Silikose.<br />

Diese Beispiele und die allgemeinen Erfahrungen weisen darauf hin, dass die Keramikersilikose nicht<br />

in jedem Falle eine zunehmende Arbeitsunfähigkeit und schliesslich den Tod zur Folge haben muss,<br />

wenn die Erkrankung dank prophylaktischen Untersuchungen frühzeitig erkannt und <strong>der</strong> Arbeitsplatz<br />

gewechselt o<strong>der</strong> die Staubgefährdung dort vermin<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> beseitigt wird. Es sei in diesem Zusammenhange<br />

erwähnt, dass bei den bis Ende 1957 erfassten Keramikersilikosen die durchschnittliche Dauer<br />

zwischen <strong>der</strong> Arbeitsaufnahme in einem Staubmilieu und <strong>der</strong> Feststellung <strong>der</strong> Silikose 24 Jahre betragen<br />

hat. Auch bei einer Beseitigung <strong>der</strong> Staubgefährdung ist demnach noch lange Zeit mit Anmeldungen<br />

von Silikosen zu rechnen.<br />

Der allgemeine technische Fortschritt und das Bestreben nach einer zweckmässigeren Gestaltung <strong>der</strong><br />

Arbeit brachte <strong>der</strong> keramischen Industrie nicht nur wirtschaftlichere Einrichtungen und Arbeitsmethoden,<br />

son<strong>der</strong>n gleichzeitig auch viele Möglichkeiten zur Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Silikosegefahr durch Verringerung<br />

<strong>der</strong> Belegschaft an den staubigen Betriebsstellen, durch Vermeidung schwerer körperlicher Arbeit und<br />

durch Eindämmen <strong>der</strong> Staubquellen.<br />

Von den zu ergreifenden Massnahmen ist in erster Linie an eineÄn<strong>der</strong>ung sraubbilden<strong>der</strong> Arbeitsver<br />

fahren zu denken. Die sogenannte Fontänentrocknung beispielsweise erlaubt das Mahlen, Trocknen und<br />

Sieben stauben<strong>der</strong> Rohmaterialien in völlig geschlossener, künstlich ventilierter Anlage mit weitgehend<br />

automatischer Steuerung. Auch ist es in vielen Fällen möglich, das trockene Mahlen und Mischen durch<br />

die staubfreie Nassverarbeitung zu ersetzen. Ferner können Kugelmühlen anstatt mit stark staubendem<br />

Quarzmehl mit gekörntem o<strong>der</strong> stückigem Quarz beschickt werden.<br />

Fon tänentrockn ungsanlage<br />

Siloauslauf mit Saugstutzen über Transportband<br />

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