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herunterladen - Statistik der Unfallversicherung UVG

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auch bei <strong>der</strong> Fabrikation von Sanitärkeramik, Wandplatten und Ofenkacheln vor. Die Steingut- und<br />

Porzellanfabriken dagegen beziehen ihr Rohmaterial meistens schon vorgemahlen o<strong>der</strong> in Stückform.<br />

Beim Einfüllen des Materials in die Nass-Kugelmühlen ist die Staubentwicklung nur von kurzer Dauer und<br />

die Gefahr entsprechend geringer. Formgeben, Verputzen und Schleifen verursachen beson<strong>der</strong>s bei<br />

<strong>der</strong> Herstellung von Steingut- und Porzellangeschirr Silikosen. Diese Waren werden auf den sogenannten<br />

Putzspindeln in trockenem o<strong>der</strong> vorgebranntem Zustande nachbearbeitet. Dabei fallen, wie auch<br />

beim Drehen und Giessen, stets Abfälle auf den Boden, die eintrocknen und durch das Darauftreten<br />

<strong>der</strong> Arbeiter zermahlen werden. Beides erzeugt viel Feinstaub in den meist dicht belegten Räumen.<br />

Diese Gefährdung besteht in geringerem Masse auch bei an<strong>der</strong>en Betriebsarten. Die Zahl <strong>der</strong> Erkrankungen<br />

beim Brennen ist geringer, weil hier nur in Einzelfällen, z. B. beim Verwenden von Streusand,<br />

eine wesentliche Staubbildung auftritt.<br />

Im weitern ist auch die Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Silikosefälle nach <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Versicherungsleistungen von<br />

I nteresse.<br />

Silikosefälle nach Betriebsarten und nach Art <strong>der</strong> Versicherungsleistungen Ende 1957<br />

Betriebsarten<br />

Zahl <strong>der</strong><br />

Fälle<br />

Fabrikation von:<br />

Zie el- und Backsteinen 3<br />

Steinzeug .<br />

Feuerfesten Stei nen, Klinker- und<br />

Steinzeugboden platten<br />

Sanitärkeramik, Wandplatten<br />

Ofen kacheln<br />

Steingutgeschirr .<br />

Töpfergeschirr, Blumentöpfen und<br />

kunstkeramischen Ge enständen .<br />

Schlei fscheiben<br />

Geschirr- und Elektroporzellan<br />

30<br />

67<br />

24<br />

8<br />

16<br />

1<br />

57<br />

2<br />

15<br />

47<br />

20<br />

3<br />

5<br />

davon<br />

mit<br />

Heilkosten<br />

und<br />

Krankengeld<br />

ohne<br />

Versiche­<br />

rungsleistungen<br />

mit<br />

Hinterlassenenrenten<br />

1<br />

20 13<br />

12<br />

Total. 206 18 27<br />

113<br />

33<br />

mit<br />

I nvalidenrenten<br />

ausgeschieden<br />

'<br />

15<br />

' Todesfälle, die nicht durch die Silikose verursacht wurden.<br />

Von den bis Ende 1957 an Silikose Erkrankten sind 48 gestorben, und zwar 33 an Silikose und die<br />

übrigen 15 aus an<strong>der</strong>en Gründen. Die 33 an Silikose Verstorbenen — von denen rund ein Drittel zusätzlich<br />

eine Tuberkulose aufwies — erreichten im Durchschnitt ein Alter von 62 Jahren. Ausländische Erfahrungen<br />

bestätigen auf Grund einer grösseren Zahl von Beobachtungen, dass das mittlere Sterbealter<br />

eines in <strong>der</strong> keramischen Industrie an Silikose Erkrankten etwas mehr als 60 Jahre beträgt. Die durchschnittliche<br />

Lebensdauer eines an Silikose Gestorbenen war demnach nur um einige Jahre kleiner als die<br />

mittlere Lebenserwartung eines zu Beginn des Jahrhun<strong>der</strong>ts vor <strong>der</strong> Berufswahl gestandenen 15jährigen<br />

Jünglings. Dies und auch die Feststellung, wonach eine verhältnismässig grosse Zahl <strong>der</strong> registrierten<br />

Silikosefälle noch nicht zu Versicherungsleistungen geführt hat, darf jedoch nicht zu falschen Schlussfolgerungen<br />

verleiten. Auf Grund einer eingehenden Prüfung muss nämlich angenommen werden, dass<br />

ein grosser Teil dieser und insbeson<strong>der</strong>e solcher Fälle, die bereits Versicherungsleistungen zur Folge<br />

hatten, künftig noch erhebliche Kosten verursachen werden, die kaum kleiner ausfallen dürften als die<br />

gesamten bisherigen Silikosekosten <strong>der</strong> keramischen Industrie.<br />

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