herunterladen - Statistik der Unfallversicherung UVG
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Die Silikose in <strong>der</strong> keramischen Industrie<br />
Alle keramischen Masseri enthalten mehr o<strong>der</strong> weniger Quarz. Die Möglichkeit an Silikose zu erkranken<br />
ist daher für die in <strong>der</strong> keramischen Industrie Beschäftigten gegeben. Bis Ende 1957 mussten<br />
denn auch 206 Silikosefälle aus <strong>der</strong> keramischen Industrie registriert werden. Aus <strong>der</strong> folgenden Zusammenstellung<br />
ist ersichtlich, wie sich diese Fälle auf die verschiedenen Betriebsarten und die Tätigkeiten<br />
<strong>der</strong> Erkrankten verteilen. Vereinzelte Fälle, die nicht eindeutig zugeordnet werden konnten,<br />
wurden dort zugewiesen, wo die Dauer <strong>der</strong> Gefährdung am meisten ins Gewicht fiel.<br />
Silikosefälle nach Betriebsarten und Tätigkeit <strong>der</strong> Erkrankten 1933 — 1957<br />
da von ent fallen auf das<br />
Betriebsarten<br />
Zahl <strong>der</strong><br />
Fälle<br />
Formgeben,<br />
Ver<br />
Brennen<br />
putzen,<br />
Schlei fen<br />
Aufbereiten<br />
Fabrikation von:<br />
Ziegel- und Backsteinen.<br />
Steinzeug .<br />
Feuerfesten Steinen, Klinker- und Steinzeugbodenplatten<br />
Sanitärkeramik, Wandplatten<br />
Ofen kacheln .<br />
Steingutgeschirr<br />
Töpfergeschirr, Blumentöpfen und kunstkeransischen<br />
Gegenständen<br />
Schlei fschei ben .<br />
Geschirr- und Elektroporzellan.<br />
Total .<br />
3<br />
30 17<br />
67<br />
24<br />
8<br />
16<br />
1<br />
44<br />
7<br />
3<br />
2<br />
1<br />
15<br />
17<br />
5<br />
14<br />
57 13<br />
206 87 94 25<br />
Je nach <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> verwendeten Rohstoffe und dem Aufbereitungs- und Herstellungsverfahren ist<br />
bei den verschiedenen Betriebsarten die Silikosegefährdung von unterschiedlicher Bedeutung. Sie ist<br />
dort gering, wo das Rohmaterial nass aufbereitet und die Masse in feuchtem Zustand geformt wird.<br />
Dies ist insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Fall bei <strong>der</strong> Ziegel- und Backsteinfabrikation sowie beim Herstellen von Töpfergeschirr,<br />
Blumentöpfen und kunstkeramischen Gegenständen. Die drei aus Ziegeleien stammenden<br />
Krankheitsfälle zeigen denn auch nicht den für Keramikerstaublungen typischen Verlauf. Es handelt<br />
sich um Staublungen (Pneumokoniosen), <strong>der</strong>en Natur medizinisch noch nicht eindeutig abgeklärt ist.<br />
Auf Grund <strong>der</strong> bis jetzt vorliegenden Befunde kann nicht mit Sicherheit von Silikosen gesprochen<br />
werden. Vermutlich besteht in den Ziegel- und Backsteinfabriken im allgemeinen keine Silikosegefahr.<br />
Bei den übrigen Betriebsarten <strong>der</strong> keramischen Industrie war und ist teilweise heute noch ein erhebliches<br />
Silikoserisiko vorhanden. Fast die Hälfte <strong>der</strong> Silikosefälle stammt aus Betrieben, die Steinzeug,<br />
feuerfeste Steine, Klinker- und Steinzeugbodenplatten herstellen. Im weitern entfällt eine beträchtliche<br />
Zahl von Erkrankungen auf die Herstellung von Sanitärkeramik und Ofenkacheln. In <strong>der</strong> Gruppe<br />
Steingutgeschirr fiel vor allem ein inzwischen eingegangener Betrieb mit 13 Silikosefällen auf. Der<br />
Porzellanfabrikation musste mehr als ein Viertel <strong>der</strong> Silikosefälle zugeteilt werden.<br />
Die Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Silikosefälle nach <strong>der</strong> Tätigkeit <strong>der</strong> Erkrankten zeigt, dass vor allem das Aufbereiten<br />
bei <strong>der</strong> Herstellung von Steinzeug, feuerfesten Steinen, Klinker- und Steinzeugbodenplatten<br />
gefährlich ist. Der Grund hiefür ist das vorwiegend trockene Mahlen und Mischen <strong>der</strong> Rohstoffe und<br />
Zusatzmaterialien, v,as früher meist in offenen Anlagen erfolgte. Ähnliche Verhältnisse liegen teilweise<br />
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