herunterladen - Statistik der Unfallversicherung UVG
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Es sei auch an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen, dass die Silikose oft erst lange Zeit nach <strong>der</strong><br />
schädigenden Einwirkung des Quarzstaubes zur Anmeldung gelangt und oft erst spät danach Versicherungsleistungen<br />
ausgerichtet werden müssen. So stammen beispielsweise von den Kosten im Betrage von 15,7 M illionen<br />
Franken aus den Jahren 1953 — 1957 nur 9 Millionen Franken o<strong>der</strong> rund 60 Prozent von den in <strong>der</strong><br />
gleichen Beobachtungsperiode erfassten 511 Silikosefällen. Ferner ist festzustellen, dass <strong>der</strong> Anteil von<br />
Heilkosten und Krankengeld im Laufe <strong>der</strong> Zeit immer grösser wurde und in <strong>der</strong> Berichtsperiode fast<br />
40 Prozent erreicht hat. Diese Entwicklung ist zum Teil eine Folge <strong>der</strong> Tauglichkeitsuntersuchungen, durch<br />
welche die Silikosen frühzeitig erkannt werden, weshalb sich einerseits eine längere Behandlungsdauer<br />
ergibt, an<strong>der</strong>seits aber eine Rentenfestsetzung bei kleinerem Invaliditätsgrad ermöglicht wird. Es ist hier<br />
aber auch zu berücksichtigen, dass die mo<strong>der</strong>ne Krankenbehandlung ganz allgemein sehr viel teurer geworden<br />
ist. Insbeson<strong>der</strong>e wirkt sich dieser Umstand bei <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> mit Tuberkulose verbundenen<br />
Silikosen aus. Dadurch, dass den Ärzten heute bedeutend wirksamere Medikamente im Kampf gegen die<br />
Tuberkulose zur Verfügung stehen, bleiben die Siliko-Tuberkulösen erheblich viel länger am Leben als<br />
früher. Deshalb sind viel längere Spital- und Sanatoriumsaufenthalte zu bezahlen, nicht selten jahrelange.<br />
Die weitere Entwicklung <strong>der</strong> Silikosekosten ist schwer abzuschätzen. Sicher ist, dass wegen <strong>der</strong> fortschreitenden<br />
Verschlimmerung <strong>der</strong> vorhandenen Silikosen auch bei einer allmählichen Abnahme <strong>der</strong> Zahl<br />
<strong>der</strong> neugemeldeten Silikosefälle noch erhebliche Kosten entstehen werden. Daher ist im Hinblick auf das<br />
mögliche Zusammenschrumpfen <strong>der</strong> versicherten Lohnsumme nach Beendigung <strong>der</strong> wichtigsten Bauvorhaben<br />
die Prämie zur Deckung <strong>der</strong> Silikosekosten im Tunnel- und Stollenbau vorsichtig zu bemessen.<br />
Im folgenden werden die bisherigen Erfahrungen über den Verlauf <strong>der</strong> Silikosefälle, die einen Hinweis<br />
auf die künftige Entwicklung <strong>der</strong> Silikosekosten zu geben vermögen, eingehen<strong>der</strong> betrachtet.<br />
Silikosefälle nach Anmeldejahren<br />
und nach Art <strong>der</strong> Versicherungsleistungen Ende 1957<br />
davon sind<br />
Jahre <strong>der</strong><br />
A nmeld u ng<br />
1933 1938 1943 1948 1953 †19<br />
1933-1957<br />
Zahl<br />
<strong>der</strong> Fälle<br />
6<br />
124<br />
449<br />
388<br />
486<br />
ohne<br />
Versicherungsleist<br />
u n gen<br />
1<br />
9<br />
175<br />
112<br />
198<br />
mit<br />
Heil kosten<br />
und<br />
Krankengeld<br />
11<br />
42<br />
34<br />
llo<br />
mit<br />
I nvalidenrcnten<br />
27<br />
106<br />
131<br />
131<br />
mit<br />
Hinter- auslassenen-<br />
geschicdcn'<br />
renten<br />
5<br />
76<br />
117<br />
100<br />
44<br />
1 453 495 197 395 342 24<br />
1<br />
9<br />
11<br />
3<br />
110<br />
' Todesfälle, die nicht durch die Silikose verursacht wurden.<br />
Bis Ende 1957 erfor<strong>der</strong>te die Hälfte <strong>der</strong> Silikosen die Zusprechung einer Rente. In 598 Fällen mussten<br />
Invalidenrenten ausgerichtet werden, wobei bis am Ende <strong>der</strong> Berichtsperiode 191 Rentner an <strong>der</strong> Silikose<br />
und 12 aus an<strong>der</strong>n Gründen starben, so dass zu diesem Zeitpunkt neben den Hinterlassenenrenten noch<br />
395 Invalidenrenten auszurichten waren.<br />
In <strong>der</strong> graphischen Darstellung auf <strong>der</strong> nachfolgenden Seite sind für verschiedene Anmeldejahre und<br />
bestimmte Zeitabstände seit <strong>der</strong> Anmeldung die Verteilungen <strong>der</strong> Silikosefälle nach dem jeweiligen Stand<br />
<strong>der</strong> Ansprüche auf Versicherungsleistungen dargestellt. Beim Vergleich <strong>der</strong> Verteilungen mit <strong>der</strong> gleichen<br />
Anzahl Jahre seit <strong>der</strong> Anmeldung ist festzustellen, dass <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Fälle ohne Versicherungsleistungen<br />
im Laufe <strong>der</strong> Zeit grösser wurde. Dies ist auf die prophylaktischen Massnahmen zurückzuführen. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
ist dies bei den in den Jahren 1943 — 1947 angemeldeten Silikosen <strong>der</strong> Fall, weil in dieser Beobachtungsperiode<br />
erstmals Tauglichkeitsuntersuchungen bei den Arbeitern des Tunnel- und Stollenbaues<br />
durchgeführt wurden.