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Science Fiction Leseprobe "Das ewige Abenteuer"

Mike staunt nicht schlecht, als er nach seinem physischen Tod plötzlich an der Himmelspforte steht und sich lebendiger denn je fühlt. Völlig überrascht stellt er fest, dass das wahre Leben jetzt erst richtig losgeht, und zwar volle Kraft voraus. Zusammen mit seinen neuen Gefährten bricht er auf, um dem Geheimnis des ewigen Abenteuers auf die Spur zu kommen. Auf dieser unglaublich verrückten Reise kreuz und quer durch unzählige Universen erfährt Mike auf witzige und zugleich dramatische Weise, dass in dieser gigantischen Schöpfung alles miteinander verbunden ist. Doch wer ist der Typ, der sich dieses Spiel ausgedacht hat? Tja, Leute, das erfahrt ihr wohl nur, wenn ihr das Buch selber lest ...

Mike staunt nicht schlecht, als er nach seinem physischen Tod plötzlich an der Himmelspforte steht und sich lebendiger denn je fühlt. Völlig überrascht stellt er fest, dass das wahre Leben jetzt erst richtig losgeht, und zwar volle Kraft voraus. Zusammen mit seinen neuen Gefährten bricht er auf, um dem Geheimnis des ewigen Abenteuers auf die Spur zu kommen.
Auf dieser unglaublich verrückten Reise kreuz und quer durch unzählige Universen erfährt Mike auf witzige und zugleich dramatische Weise, dass in dieser gigantischen Schöpfung alles miteinander verbunden ist. Doch wer ist der Typ, der sich dieses Spiel ausgedacht hat?
Tja, Leute, das erfahrt ihr wohl nur, wenn ihr das Buch selber lest ...

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LESEPROBE aus:<br />

<strong>Das</strong> <strong>ewige</strong> Abenteuer<br />

Roger Kappeler<br />

2. Auflage<br />

ISBN: 978-1-50317-925-7<br />

Korrektorat & Satz: Petra Schmidt, www.lektorat-ps.com<br />

Covergestaltung: H.-S. Damaschke, www.sheep-black.com<br />

Title page by Gary Tonge, www.visionafar.com<br />

Verlag: Create Space Independent Publishing Platform<br />

© 2014 by Roger Kappeler, Embrach (CH)<br />

www.rogerkappeler.ch<br />

Die Buch- und Cover-Rechte liegen beim Autor.<br />

<strong>Das</strong> Werk ist urheberrechtlich geschützt.<br />

Jede Verwertung und Vervielfältigung – auch auszugsweise – ist nur mit<br />

ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des Autors gestattet. Alle Rechte,<br />

auch die der Übersetzung des Werkes, liegen beim Autor.<br />

Zuwiderhandlung ist strafbar und verpflichtet zu Schadenersatz.<br />

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der<br />

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im<br />

Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.<br />

Der Dank des Autors geht an Frau Petra Schmidt, ohne deren Hilfe<br />

die 2. Auflage in dieser Form nicht möglich gewesen wäre.<br />

2


Ein menschliches Leben ist nur ein Tag im Leben einer Seele.<br />

(So ein Mist, und ich habe immer gedacht:<br />

Wer früher stirbt, ist einfach länger tot.<br />

War wohl nix, wie wir gleich sehen werden …)<br />

3


Intro<br />

Mike kauerte mit bleichem Gesicht auf dem Riesenrad<br />

und nippte abwesend an seiner Colaflasche. Sein Problem<br />

war, dass er für sein Leben gern Pizza aß. Doch<br />

wie üblich hatte er auch diesmal wieder maßlos übertrieben<br />

und so viel gefuttert, dass er fast platzte.<br />

»Geht es Ihnen gut?«, fragte die ältere Frau besorgt, die sich<br />

zufälligerweise in derselben Gondel befand.<br />

Mike nickte mit gezwungenem Lächeln, obwohl ihm hundeelend<br />

zumute war. Der Schweiß rann ihm aus allen Poren und<br />

er sah so kaputt aus, als hätte er gerade zwölf Runden gegen den<br />

amtierenden Boxweltmeister im Schwergewicht gekämpft. Die<br />

Frau reichte ihm liebevoll ein Taschentuch.<br />

»Hier, junger Mann«, sagte sie mütterlich, »Sie können ruhig<br />

auch noch ein zweites nehmen. Haben Sie etwa auch eine<br />

Bratwurst vom Stand da unten gegessen? Die Ambulanz hat<br />

nämlich gerade eben jemanden mit Verdacht auf eine Lebensmittelvergiftung<br />

abtransportiert.« Mike schüttelte mit halb geschlossenen<br />

Augen den Kopf. »Was haben Sie dann gegessen,<br />

wenn ich fragen darf?«, hakte die Frau nach, um ihn von seinem<br />

Elend etwas abzulenken.<br />

In diesem Moment lehnte sich Mike über das niedere Geländer,<br />

um sich zu übergeben. Unglücklicherweise verlor er dabei<br />

das Gleichgewicht und stürzte kopfüber in die Tiefe, mitsamt<br />

der Cola in der Hand. Seine letzte Antwort war:<br />

»Pizzaaaaahhh!«<br />

Die alte Frau sackte vor Schreck bewusstlos zusammen und<br />

kippte auch aus der Gondel, doch sie hatte Glück, denn sie<br />

blieb mit ihrer Handtasche an einer rostigen Schraube hängen<br />

und konnte gerettet werden.<br />

4


An der Himmelspforte<br />

Während Mike wie ein Mehlsack in die Tiefe stürzte,<br />

spielte sich vor seinem inneren Auge nochmals<br />

sein ganzes Leben in Sekundenbruchteilen ab. Doch<br />

wahnsinnig viel gab es bei diesem Lebensfilm nicht zu sehen,<br />

denn Mike’s Leben war völlig monoton verlaufen. Und zwar<br />

so monoton, dass er mitten im freien Fall einschlief, weil ihn<br />

dieser Lebensfilm mehr als langweilte. Kurz darauf klatschte<br />

er unten durch das Zeltdach des Bratwurststandes und landete<br />

genau auf dem Grill, wo er reglos liegen blieb (wie das halt so<br />

ist, wenn man tot ist). Aus den Boxen der Musikanlage dröhnte<br />

gerade das Lied »Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei«,<br />

was irgendwie eine ziemliche Ironie des Schicksals war. Auch<br />

wenn das Leben von Mike nicht gerade der Brüller gewesen<br />

sein mochte, so war doch immerhin sein Abgang glamourös,<br />

denn am Tag darauf konnte man diese Story in allen Zeitungen<br />

lesen.<br />

ö<br />

Mike hingegen war das alles ziemlich wurscht, denn zu diesem<br />

Zeitpunkt befand er sich bereits im Wartesaal zum Himmel,<br />

wo ungefähr ein Dutzend andere frisch Verstorbene ebenfalls<br />

anwesend waren und sich gegenseitig mit ihren Lebensgeschichten<br />

die Zeit vertrieben.<br />

»Und, wie hast du die Kurve gekratzt?«, fragte Mike den Kerl<br />

neben sich.<br />

»Ach, nicht der Rede wert«, schmunzelte der andere leicht<br />

verlegen, »bin mit meiner Harley bei einer Polizeikontrolle geflüchtet,<br />

weil ich angetrunken war. Plötzlich hüpft mir in der<br />

Dämmerung dieses blöde Känguru vor die Nase, ich mache eine<br />

Vollbremsung und werde schwuppdiwupp vom Polizeiwagen<br />

hinter mir über den Haufen gefahren. Ziemlich bescheuert, was?«<br />

5


»Na ja, irgendwie schon«, erwiderte Mike, der sich ein Grinsen<br />

nicht verkneifen konnte.<br />

»Wie war’s denn bei dir?«, wollte der andere wissen.<br />

In diesem Moment ertönte aus dem Lautsprecher eine kratzige<br />

Stimme:<br />

»Der Nächste bitte. Mike, der Pizzafresser, wird gebeten,<br />

sich beim Gate A53 zu melden.«<br />

»Oh, das bin ich!«, rief Mike aufgeregt. »Ich erzähle dir meine<br />

Geschichte später, wir laufen uns sicher nochmals über den<br />

Weg. Wie war noch gleich dein Name?«<br />

»Ronnie«, antwortete er und schüttelte Mike freundschaftlich<br />

die Hand, »Ronnie the Rainbow hat man mich zu meinen<br />

besten Zeiten genannt, weil ich mit meiner Harley jeweils<br />

immer …«<br />

»… einen Bogen um den Regen gemacht habe?«, beendete<br />

Mike den Satz spaßhaft.<br />

»Ja, so ähnlich. Ich erzähl dir die Story ein andermal, du<br />

solltest jetzt wohl besser gehen.«<br />

Die beiden verabschiedeten sich voneinander und Mike<br />

machte sich sogleich auf den Weg zum Gate A53. Hier geht<br />

es ja zu und her wie auf einem Flughafen, dachte er, während<br />

er eilig durch die große Halle marschierte. Beim Ausgang A53<br />

stand auf einem Schild in großen Buchstaben: »Nur für Erdenmenschen«.<br />

Mike wurde von einer Art Röntgenstrahl auf seine<br />

genetische Codierung durchleuchtet, danach krächzte dieselbe<br />

nervige Stimme wie vorher aus einem Lautsprecher:<br />

»In Ordnung, du kannst jetzt weitergehen zur Himmelspforte.<br />

Bitte dreimal am Tor klopfen; und nimm auf keinen<br />

Fall die rechte Tür, sondern die linke, verstanden?«<br />

Diese unfreundliche Pissnelke hat mir gar nichts vorzuschreiben,<br />

sagte sich Mike ärgerlich und nahm absichtlich die rechte<br />

Tür, selbstverständlich ohne anzuklopfen. Kurz darauf fand<br />

er sich in einem halbdunklen Raum mit bläulich gedämpftem<br />

Licht wieder. Aus den Boxen plätscherte leise das altbekannte<br />

Lied »Knockin’ on Heaven’s Door«.<br />

»Bob Dylan?«, rief Mike überrascht.<br />

»Falsch, mein Sohn«, brummte eine tiefe Stimme aus der<br />

Dunkelheit, »das ist die Version von Guns ’N’ Roses. Meine<br />

6


Güte, gibt es tatsächlich Leute, die das brillante Gitarrensolo<br />

von Slash nicht erkennen?« Mike schaute sich nervös um, doch<br />

er konnte im Raum niemanden sehen. »Abgesehen davon«,<br />

fuhr die merkwürdige Stimme unbeirrt fort, »ist das Betreten<br />

dieser Kammer eigentlich jedem außer dem Personal strengstens<br />

untersagt. Weißt du das etwa nicht?«<br />

»Ahem, nein«, log Mike kleinlaut, worauf ihn der andere<br />

scharf zurechtwies.<br />

»Lügen ist übrigens ebenfalls nicht erlaubt.«<br />

»Verdammt, ich wollte doch nur …«<br />

»… und fluchen geht gar nicht, mein Sohn. <strong>Das</strong> ist die<br />

größte Sünde von allen.«<br />

»Ach, halt doch die Klappe, elender Klugscheißer. Du kannst<br />

mich mal!«, rief Mike genervt und suchte im Dunkeln die rettende<br />

Türklinke für den Ausgang.<br />

»Abhauen ist auch verbo...«, doch in diesem Augenblick<br />

fand Mike endlich die Tür und stürmte nach draußen in den<br />

Flur, wo er zuerst einmal tief durchatmete.<br />

Nachdem er sich ein wenig von dieser seltsamen Begegnung<br />

erholt hatte, klopfte er unschuldig pfeifend an die Himmelspforte,<br />

als wäre nichts gewesen. Sogleich öffnete sich das Tor<br />

und Mike trat vorsichtig hinein in das gleißende Licht. Oder<br />

besser gesagt: vom Regen in die Traufe.<br />

»Aha, wen haben wir denn da? Ist das etwa Mike von der<br />

Erde? War wohl nicht so spaßig neulich auf dem Riesenrad,<br />

was? Na ja, einmal muss jeder irgendwie abtreten, also nimm’s<br />

nicht so tragisch. Tritt herein in die gute Stube, nur nicht so<br />

schüchtern.«<br />

Als sich Mike’s Augen allmählich an das helle Licht gewöhnt<br />

hatten, stellte er verblüfft fest, dass er sich in einem riesigen<br />

Saal befand, der ganz in Weiß ausgestattet war. In der Mitte<br />

der Halle saßen drei seltsame Kreaturen im Halbkreis um einen<br />

gigantischen Schreibtisch versammelt. Einer sah aus wie ein<br />

böswilliger Schlumpf, der andere glich eher dem zerstreuten alten<br />

Mann aus der Muppets-Show und das dritte Wesen schien<br />

weiblich zu sein. Mike war sich nicht sicher, ob sie nun eher<br />

wie ein Engel oder wie eine Hexe aussah, denn ihre Silhouette<br />

war von einer grauschwarzen Aura umgeben. Auf jeden Fall er-<br />

7


kannte er ihre Reibeisenstimme sofort wieder. Es war dasselbe<br />

Krächzen, das ihm heute schon zweimal auf den Keks gegangen<br />

war. So ein Mist, die Pissnelke von vorhin. <strong>Das</strong> kann ja heiter<br />

werden, schoss es ihm durch den Kopf.<br />

»Soso, du bist also der Typ, der sich einfach so unerlaubterweise<br />

in den Personalraum schleicht?«, fauchte die Reibeisenstimme<br />

sarkastisch. »Was sollen wir mit dem Pizzafresser anstellen?«<br />

»Wie wär’s mit vierteilen?«, zischte die drittklassige<br />

Schlumpf-Kopie schadenfreudig.<br />

»Was willst du? Ein Bier teilen?«, stotterte der verwirrte alte<br />

Opa, der offenbar nicht mehr so gut hörte.<br />

Mike wusste nicht so recht, was er von dieser Freakshow<br />

halten sollte, deshalb unterbrach er räuspernd das Gespräch der<br />

drei Witzfiguren.<br />

»Ahem, sorry, Leute. Aber könnte mir vielleicht mal jemand<br />

erklären, ob ich hier im Himmel oder in der Hölle gelandet<br />

bin?«<br />

»Weder noch«, kicherte die beknackte Schlumpfattrappe dämlich,<br />

»du befindest dich gerade in deiner eigenen Fantasiewelt.«<br />

»Jawohl, diese Illusion hier ist deine eigene Schöpfung«, bestätigte<br />

die rüpelhafte Engel-Hexe.<br />

»Was wollt ihr damit sagen? <strong>Das</strong>s ich das alles bloß träume?«<br />

Im selben Augenblick strömte aus dem Nichts eine feine<br />

Nebelschwade durch den weißen Saal, der sich innerhalb<br />

kürzester Zeit zu einer flauschigen Wolke in der Form eines<br />

Sterns verdichtete. Doch ebenso schnell, wie die mysteriöse<br />

Sternwolke aufgetaucht war, verschwand sie auch wieder. Als<br />

Mike wieder etwas sehen konnte, staunte er nicht schlecht. Die<br />

drei ulkigen Figuren waren nicht mehr da, stattdessen saß da<br />

ein älterer Mann mit langen weißen Haaren und gütigen Augen.<br />

Sein langes Gewand schimmerte ebenfalls in blitzblankem<br />

Weiss, sogar noch weißer als seine Zähne und Haare zusammen.<br />

Mike wollte ihn gerade fragen, ob er nun Werbung für<br />

Waschmittel oder Zahnpasta mache, doch die Frage blieb ihm<br />

im Hals stecken. Denn der Alte hob königlich die Hand und<br />

mit einem knackenden Geräusch zuckte ein greller Blitz aus<br />

seiner Handfläche, der dieser Zeremonie einen feierlichen Beigeschmack<br />

verlieh.<br />

8


»Ich bin Samson, der Sanftmütige«, sprach er in heiterer Gelassenheit,<br />

»und heiße dich auf unserer Schulungswelt, deinem<br />

vorübergehenden Zuhause, herzlich willkommen.«<br />

»Die Blitz-Nummer war ganz schön raffiniert«, bemerkte<br />

Mike, um seine Unsicherheit zu überspielen.<br />

»Ach, die bringe ich jedes Mal, wenn ein Erdenkind hier<br />

auftaucht. Die finden das immer spitze. Für Wesen von anderen<br />

Planeten ist das Kinderkacke.« Doch dann wurde der Alte<br />

plötzlich ernst. »Hör mir gut zu, Mike, ich werde dir jetzt mal<br />

einige Dinge erklären. Du darfst dich ruhig setzen.«<br />

Mike ließ sich erleichtert in einen der bequemen Sessel fallen<br />

und spitzte gespannt die Ohren.<br />

Nach einer kurzen Pause fuhr Samson schließlich fort:<br />

»Jeder Mensch wacht nach seinem Todesschlaf in genau derjenigen<br />

Umgebung auf, die er bewusst oder unbewusst erwartet<br />

hat. Jedem geschehe nach seinem Glauben, wie es so schön<br />

heißt. Du hast dir dein ganzes Leben lang eingeredet, dass du<br />

eines Tages durch einen Unfall in jungen Jahren sterben würdest.<br />

Außerdem hast du stets befürchtet, dass dir deine krankhafte<br />

Pizzasucht irgendwann zum Verhängnis werden könnte.<br />

Auch warst du dir sicher, dass du nach deinem Tod in einem<br />

weißen Saal von irgendwelchen bizarren Wesenheiten empfangen<br />

und von ihnen für deine Taten gerichtet werden würdest.<br />

Merkst du etwas, Kamerad?«<br />

»Ja«, entgegnete Mike nachdenklich, »alles ist genauso eingetroffen,<br />

wie ich es mir in meiner Fantasie jahrelang ausgemalt<br />

hatte.«<br />

»Bingo!«, rief Samson und zeigte dabei mahnend mit dem<br />

Finger auf Mike. »Du hast es geschnallt! Nur schade, dass dir<br />

diese Einsicht erst jetzt bewusst wird. Was dich erfüllt, das<br />

erfüllt sich für dich. Deine Gedanken haben eine gewaltige<br />

Macht, denn sie sind ein Teil der absoluten, <strong>ewige</strong>n Urkraft.<br />

Stell dir vor, was du in deinem Leben hättest erreichen können,<br />

wenn du dieses simple Wissen bewusst angewendet hättest.«<br />

Mike starrte beschämt auf den Fußboden. Er bereute zutiefst,<br />

dass er sein Leben regelrecht verschwendet hatte. Die<br />

meiste Zeit hatte er damit verbracht, sich von seiner eigenen,<br />

selbst erschaffenen Realität abzulenken, indem er ständig etwas<br />

9


konsumierte. Wenn er nicht gerade am Essen war oder sich mit<br />

Alkohol zudröhnte, dann hockte er träge vor der Glotze oder<br />

dem Computer. Geplagt von Angst, Frust und Zweifel, die ihn<br />

von innen her zu zerfressen drohten, war er immer mehr in den<br />

Teufelskreis der totalen Handlungsunfähigkeit geraten. Erst<br />

jetzt, nach seinem physischen Tod, erwachte Mike allmählich<br />

aus seiner geistig verkrampften Angststarre. Es kam ihm geradezu<br />

so vor, als wäre er sein ganzes Leben lang ein mehr oder<br />

weniger emotionsloser Eiszapfen gewesen, der erst jetzt langsam<br />

wieder auftaute.<br />

»Mein Leben war komplett für die Katze, ich habe alles<br />

vermasselt«, jammerte Mike reumütig, »und ich Trottel habe<br />

immer geglaubt, das wäre nun mal mein vorherbestimmtes<br />

Schicksal, dem ich nichts entgegenzusetzen habe.«<br />

»<strong>Das</strong> ganze Schicksal- und Karma-Geplapper benutzen viele<br />

Menschen als Vorwand, um sich für ihr missratenes Leben<br />

vor sich selbst zu rechtfertigen. Aber das ist nichts weiter als<br />

eine bequeme Ausrede für alle, die nicht den Mut aufbringen,<br />

die persönliche Verantwortung für ihr eigenes Leben zu übernehmen«,<br />

erklärte Samson ruhig, »aber diese Lektion hast du<br />

nun ja gelernt. Kopf hoch, alter Junge, das <strong>ewige</strong> Abenteuer<br />

hat noch nicht einmal richtig angefangen. Von jetzt an geht es<br />

immer schön aufwärts; Stufe um Stufe, Sphäre um Sphäre wird<br />

die aufsteigende Laufbahn gemeistert. Wir alle durchlaufen<br />

denselben Prozess, bis wir in die Reiche der Ewigkeit vorstoßen<br />

und Vollkommenheit erlangen. Aber bis dahin wird es noch<br />

viele Zeitalter dauern, du kannst jetzt noch nicht einmal einen<br />

Bruchteil des gesamten, gewaltigen Schöpfungsplans erfassen.<br />

Zerbreche dir also nicht den Kopf und freue dich lieber, dass du<br />

die erste Etappe erfolgreich gemeistert hast.«<br />

»Die erste Etappe? Was meinst du damit?«, fragte Mike irritiert.<br />

»Ich dachte immer, wenn man tot ist, ist man tot …«<br />

Samson lächelte mitfühlend, dann klärte er seinen neuen<br />

Schüler geduldig auf:<br />

»Du bist wie viele andere auch ein aufsteigender Sterblicher,<br />

der auf den niederen Welten von Zeit und Raum geboren<br />

wurde. Deine Geburtswelt, dein Startpunkt sozusagen war der<br />

Planet Erde, wo du exakt 262 Leben verbracht und dich dabei<br />

10


ständig weiterentwickelt hast. <strong>Das</strong> sind nicht so viele Inkarnationen<br />

im Vergleich zu anderen Seelen, die hunderte oder gar<br />

tausende von Leben auf der Erde verbringen. Doch dies war<br />

eben bloß die erste Etappe, die irdische Laufbahn, was so etwas<br />

wie die Grundschule darstellt. Dieser Abschnitt ist nun zu<br />

Ende und jetzt beginnt deine kosmische Laufbahn, das <strong>ewige</strong><br />

Abenteuer. Aber darüber wirst du später noch mehr erfahren,<br />

du solltest dich jetzt erst mal ein wenig ausruhen.«<br />

Mike starrte Samson verstört an, denn momentan verstand<br />

er die Welt nicht mehr – geschweige denn das Weltall.<br />

11


Die Götter müssen verrückt sein<br />

Am nächsten Tag wurden alle Neulinge, die gerade erst<br />

auf dieser Zwischenwelt angekommen waren, auf einer<br />

saftig-grünen Wiese versammelt. <strong>Das</strong> Klima war<br />

angenehm mild, die vielen Obstbäume mit den seltsamsten<br />

Früchten sowie der malerische, lilafarbene Himmel rundeten<br />

die paradiesisch anmutende Landschaft perfekt ab. Mike setzte<br />

sich zufrieden unter eine Baumgruppe, neben der ein Bach mit<br />

glasklarem Quellwasser harmonisch vor sich hin plätscherte.<br />

Gespannt beobachtete er die verschiedenartigsten Geschöpfe,<br />

die gemächlich von allen Richtungen her eintrudelten. Einige<br />

davon sahen aus wie Menschen, andere wie Fabelwesen und<br />

dann gab es da noch halbgeistige Wesenheiten, die ihre materielle<br />

Form offenbar nach Belieben verdichten oder vergeistigen<br />

konnten.<br />

Mike lächelte zufrieden, denn er fühlte sich pudelwohl in<br />

dieser entspannten, friedlichen Open-Air-Atmosphäre. Plötzlich<br />

riss ihn eine vertraute Stimme aus seinen Tagträumen.<br />

»Hey Mike, altes Haus, was für eine Überraschung.«<br />

Mike war ebenso freudig überrascht, seinen Warteraum-Kumpel<br />

Ronnie vom Vortag anzutreffen.<br />

»Sieh mal einer an, Ronnie the Rainbow!«, rief er lachend.<br />

»Na, heute schon ein Känguru über den Haufen gefahren mit<br />

deiner Harley?«<br />

Ronnie klopfte ihm kameradschaftlich auf die Schulter.<br />

»Nö, hier gibt es viel interessantere Dinge zu tun, als mit<br />

lärmigen Maschinen durch die Gegend zu brausen. Hast du<br />

dich gut eingelebt?«<br />

Nachdem Mike ausführlich alles berichtet hatte, was ihm<br />

seit ihrer letzten Begegnung widerfahren war, schilderte Ronnie<br />

seine merkwürdigen Erlebnisse.<br />

»Du wirst es nicht glauben, aber kaum passierte ich das<br />

Gate A53, stürzte ich völlig unerwartet in einen tiefen, dunklen<br />

12


Abgrund. Dort blieb ich zuerst einmal eine Weile lang belämmert<br />

liegen, bis ich mich einigermaßen aufraffen konnte. Doch<br />

ehe ich mich versah, fand ich mich in einer Art holografischen<br />

Filmsequenz wieder, die sich allerdings ziemlich echt anfühlte.<br />

Plötzlich packte mich ein böse aussehender Dämon mit rot<br />

funkelnden Augen und Hörnern am Arm und riss mich mit<br />

in die Unterwelt. Dort rasten wir auf seiner Höllenmaschine<br />

mitten durch zischende Feuersäulen und einen glühend heißen<br />

Lava-See, der mit einer stinkenden Brühe gefüllt war.«<br />

Ronnie hielt kurz inne, um die richtigen Worte zu finden,<br />

doch Mike konnte sich ein schelmisches Grinsen nicht<br />

verkneifen.<br />

»So eine kaputte Räubergeschichte habe ich ja noch nie gehört.<br />

Du hast also tatsächlich geglaubt, dass die Hölle, der Teufel<br />

und das ganze Zeugs existieren?«<br />

Ronnie nickte achselzuckend.<br />

»Na ja, das wurde uns Kindern damals halt so eingetrichtert<br />

in der Kirche. Jetzt habe ich eben die Ernte meiner lebenslangen<br />

Befürchtungen eingefahren, und zwar das volle Programm.«<br />

»Und dann? Was ist dann passiert?«, wollte Mike wissen.<br />

»Irgendwann wurde mir bewusst, dass ich nicht im <strong>ewige</strong>n<br />

Fegefeuer enden wollte – Kirche hin oder her – und ich<br />

schickte in meiner grenzenlosen Verzweiflung ein Stoßgebet<br />

zum Himmel. Praktisch im selben Augenblick öffnete sich am<br />

pechschwarzen Horizont ein Tor und ein weißer, alles durchdringender<br />

Lichtstrahl schien auf die grässliche Szenerie herab.<br />

Aus diesem Lichtstrahl entstieg eine ganze Legion Engel,<br />

bewaffnet mit goldenen Schildern und dem Schwert der Liebe.<br />

Darauf bekam es der Dämon mit der Angst zu tun und<br />

flüchtete schnurstracks. Einer der Engel nahm mich sanft in<br />

die Arme und schwebte mit mir, umgeben von seinem himmlischen<br />

Heer, hinauf in die Lichtwelten. Und so bin ich eben<br />

hier gelandet.«<br />

Nun fand Mike die Geschichte nicht mehr so amüsant, im<br />

Gegenteil, er hatte vor Demut eine dicke Gänsehaut bekommen.<br />

»Unglaublich, dass es so was tatsächlich gibt«, war alles, was<br />

er herausbrachte.<br />

13


ö<br />

In diesem Augenblick zerschmetterte ein majestätischer<br />

Trompetenstoß die beinahe andächtige Stille auf der Wiese.<br />

Kurz darauf erschien die Silhouette von Samson auf einer kleinen<br />

Anhöhe.<br />

»Liebe Freunde«, begrüßte er die ungefähr fünfhundert Anwesenden,<br />

»ihr alle seid heute hier versammelt, um über das<br />

weitere Vorgehen informiert zu werden. Denn Totgesagte leben<br />

bekanntlich länger, wie man so schön sagt. Ihr werdet nun in<br />

Klassen von je siebzig Schülern eingeteilt und an den lokalen<br />

Universitäten in wahren geistigen Wissenschaften unterrichtet.<br />

Dabei spielt es keine Rolle, von welchem Planeten ihr stammt.<br />

Im Gegenteil, die Klassen sollen absichtlich bunt gemischt werden.<br />

Auf diese Weise könnt ihr von anderen Geschöpfesarten,<br />

die von nun an eure Klassenkameraden sind, viele Dinge lernen,<br />

die euren Horizont erweitern.«<br />

Danach wurde die Klasseneinteilung bekanntgegeben und<br />

noch am selben Nachmittag fand der erste Unterricht statt.<br />

Mike und Ronnie hatten unglaubliches Glück, denn sie wurden<br />

in dieselbe Klasse eingeteilt, wo sie − abgesehen von Suzy<br />

Wong − die einzigen drei Erdenmenschen waren. Die restlichen<br />

67 Mitschüler stammten alle von verschiedenen Planeten, die<br />

im ganzen Universum verstreut lagen. Suzy Wong war eine zierliche,<br />

kleine Asiatin, die ununterbrochen vor sich hin kicherte.<br />

Ihre Haut war so blass, dass Mike sie deswegen gerne neckte.<br />

»Du bist so weiß, dass du aussiehst wie eine Schüssel Quark«,<br />

war sein Lieblingsspruch.<br />

Suzy Wong war jedoch nicht auf den Mund gefallen, ihr<br />

Humor war sogar ziemlich derbe.<br />

»Und du mit deiner komischen Frisur erinnerst mich irgendwie<br />

an einen verlausten Pavianarsch«, gab sie keck zurück.<br />

Ronnie lachte sich jeweils halb kaputt über die erfinderischen<br />

Wortduelle der beiden Scherzkekse.<br />

Ja, die drei neuen Freunde verbrachten eine fröhliche Zeit<br />

miteinander. Die Klassenlehrerin hieß Lunix und kam ursprünglich<br />

von einem weit entfernten Planeten aus einer anderen<br />

Galaxie und hatte hier so etwas wie einen Temporärjob<br />

14


angenommen. Ihre Aufgabe bestand hauptsächlich darin, die<br />

Schüler über den Aufbau des großen Universums zu unterrichten.<br />

Bereits am dritten Tag begann sie voller Begeisterung mit<br />

den Grundlagen.<br />

»<strong>Das</strong> große Universum beinhaltet die jetzige organisierte und<br />

bewohnte Schöpfung«, erklärte Lunix enthusiastisch, »es besteht<br />

aus dem Zentraluniversum, das von den sieben Superuniversen<br />

im Uhrzeigersinn umkreist wird. Man kann sich dieses Gebilde<br />

wie ein unermesslich großes Rad vorstellen, dessen Mittelpunkt<br />

das zentrale Universum darstellt. Die Superuniversen, die<br />

Abertausende von kleineren Universen beherbergen, drehen ihre<br />

Runden unaufhörlich auf den vorgegebenen Raumpfaden um<br />

das Zentrum. Die Quelle dieser ganzen Schöpfung, der geografische<br />

Mittelpunkt der Unendlichkeit sozusagen, befindet sich<br />

gut geschützt in der Mitte des Zentraluniversums. Dieser gigantischste<br />

aller Himmelskörper existiert außerhalb von Raum und<br />

Zeit und ist besser unter dem Namen Paradies bekannt, der Sitz<br />

des <strong>ewige</strong>n Gottes. Hat jemand Fragen bis hierher?«<br />

Die Schüler guckten ziemlich verdattert aus der Wäsche, sie<br />

mussten diese gewaltigen Informationen zuerst einmal verdauen.<br />

Doch Ronnie stellte nichtsdestotrotz eine Frage, die ihm<br />

schon lange auf der Zunge brannte:<br />

»Frau Lunix, wie viele Planeten gibt es denn im ganzen<br />

Weltall? Und wie viele davon sind bewohnt?«<br />

»<strong>Das</strong> ist eine sehr gute Frage, Ronnie«, antwortete Lunix, »es<br />

gibt ungefähr so viele Planeten, wie es Sandkörner in der Sahara<br />

gibt. Viele davon sind von aufsteigenden Sterblichen bewohnt,<br />

aber die genaue Anzahl kenne ich nicht.«<br />

»Was sind aufsteigende Sterbliche?«, hakte Ronnie neugierig<br />

nach.<br />

»Wir alle sind aufsteigende Wesen, die irgendwann einmal<br />

auf irgendeinem Planeten als sterbliche Geschöpfe geboren<br />

worden sind. Mit zunehmender geistiger Reife rücken wir als<br />

unsterbliche Seele immer weiter vor, von Leben zu Leben, von<br />

Welt zu Welt. Wir durchschreiten sozusagen den Weltraum von<br />

den niederen materiellen bis hinauf zu den vergeistigten höheren<br />

Sphären, bis wir eines Tages das Paradies erreichen. Und<br />

selbst dann geht das endlose Spiel der Evolution weiter, denn<br />

15


das <strong>ewige</strong> Abenteuer endet nie. Aber keine Angst, denn die anfangs<br />

beschwerliche Reise wird immer aufregender und herrlicher,<br />

je vollkommener wir werden.«<br />

Doch Ronnie’s Wissensdurst war noch lange nicht gestillt.<br />

»Wenn es aufsteigende Wesen gibt, dann müsste es doch eigentlich<br />

auch niedersteigende geben, oder?«<br />

»<strong>Das</strong> ist richtig. Es gibt tatsächlich so etwas wie untergeordnete<br />

Gottheiten, die im Paradies erschaffen wurden. Während<br />

wir Pilger der Zeit uns aus den Tiefen geistiger Finsternis der<br />

niedrigen Welten langsam und mühselig zur Herrlichkeit des<br />

Paradieses hinaufarbeiten, absolvieren die Pilger der Ewigkeit<br />

den umgekehrten Weg. Diese Götter kennen nur Vollkommenheit<br />

und müssen deshalb in die Welten von Zeit und Raum hinabsteigen,<br />

um ihre Erfahrungen zu sammeln. Doch selbst wenn<br />

sie auf der untersten Stufe der Schöpfung wie zum Beispiel auf<br />

der Erde angelangt sind, entsprechen sie immer noch dem Prototyp<br />

der jeweiligen Rasse. Jesus war zum Beispiel einer von ihnen,<br />

aber es gibt noch viele andere dieser Sorte, die sich für ihre<br />

Selbsthingaben andere Planeten ausgewählt haben. Doch über<br />

die kosmischen Hierarchien werden wir ein anderes Mal ausführlich<br />

sprechen. Ich denke, für heute habt ihr genug gelernt.«<br />

Die Schüler packten erschöpft ihre Sachen zusammen und<br />

strömten nach draußen. Ronnie fand diesen Unterricht extrem<br />

faszinierend, doch Mike und Suzy konnten sich mehr dafür begeistern,<br />

in der Freizeit ein bisschen herumzublödeln. Ein Thema<br />

ließ Mike jedoch keine Ruhe.<br />

»Wenn es tatsächlich so viele Planeten wie Sandkörner in<br />

der Wüste gibt«, fragte er Ronnie, »wie können wir Menschen<br />

uns dann anmaßen zu behaupten, dass unser Sandkorn, also<br />

die Erde, der einzig bewohnte Planet sein soll? Ist das nicht<br />

ziemlich arrogant?«<br />

»Doch, das ist es«, antwortete Ronnie, »genau genommen<br />

ist so eine abgrundtiefe Unwissenheit wohl eher peinlich und<br />

lächerlich. Aber früher dachte man ja auch, dass die Welt eine<br />

Scheibe sei. Es besteht also noch Hoffnung, dass die Menschheit<br />

eines Tages versteht, dass die Erde bloß ein winziges Rädchen<br />

in einem riesigen Getriebe ist.«<br />

16


ö<br />

Am nächsten Morgen begrüßte Lunix die Schüler mit einer<br />

großartigen Neuigkeit.<br />

»Heute, meine Lieben, habe ich eine sensationelle Überraschung<br />

für euch. Im Rahmen einer Expedition werdet ihr in<br />

Dreiergruppen ins Weltall ausschwärmen und Informationen<br />

sammeln, die ihr dann später bei einem Vortrag präsentieren<br />

dürft. Jede Gruppe wird über ein anderes Sonnensystem berichten.<br />

Na, wie findet ihr das?«<br />

Die meisten Schüler klatschten und johlten begeistert. Mike<br />

rief übermütig in die Runde:<br />

»Lunix for President.« Suzy Wong kicherte vor Freude so<br />

laut, dass sie sich verschluckte und einen Hustenanfall bekam.<br />

»Hilfe, die kichernde Quarkschüssel krepiert«, scherzte Mike<br />

gutgelaunt.<br />

»Dummerweise bin ich offiziell bereits tot, du Pfeifenheini.<br />

Dazu brauchte ich nicht einmal ein Riesenrad«, konterte sie<br />

schlagfertig und trat ihn freundschaftlich ans Schienbein.<br />

Ronnie amüsierte sich wie immer köstlich und lachte laut<br />

heraus. Die drei merkten inmitten ihrer Faxen nicht, dass sich<br />

inzwischen alle Mitschüler zu ihnen umgedreht hatten.<br />

»Ihr drei Spaßvögel da hinten seid soeben zur Gruppe Nummer<br />

eins ernannt worden«, sagte Lunix in absichtlich strengem<br />

Tonfall, »denn euch Erdenmenschen kann man sonst ja niemandem<br />

zumuten. Damit ihr nicht allzu viel Unfug treibt, gebe<br />

ich euch zur Sicherheit noch einen Führer mit.« Lunix drückte<br />

auf einen Knopf und kurz darauf schlenderten zwei ulkig aussehende<br />

Gestalten in den Saal. »<strong>Das</strong> sind Eledil und Krokofant«,<br />

lächelte sie spitzbübisch und wandte sich dann mitfühlend an<br />

die beiden, »ihr könnt selber untereinander ausmachen, wer<br />

den Job übernehmen will.«<br />

Eledil und Krokofant warfen eine Münze und das Schicksal<br />

entschied, dass Eledil der Führer der Rasselbande sein sollte.<br />

»Viel Spaß mit den Erdlingen«, flüsterte Krokofant und<br />

zwinkerte seinem Kumpel Eledil grinsend zu.<br />

17


Verloren im Weltall<br />

Etwas später saß die bunte Truppe beisammen für eine Besprechung<br />

der Lage. Mike, der Pizzafresser, Suzy Wong,<br />

das kichernde Bleichgesicht, Ronnie the Rainbow und<br />

zur Krönung des Ganzen: Eledil, das gutmütige, aber vorwitzige<br />

Knuddelmonster, der mit seinem trockenen Humor stets für<br />

gute Laue sorgte.<br />

»Also hört mal gut zu, ihr Pfeifen«, jauchzte er fröhlich und<br />

schnitt dabei eine Grimasse, »ich bin Eledil, der Sternforscher.<br />

Und wer ihr seid, ist mir ehrlich gesagt scheißegal, haha.« Die<br />

anderen glotzten ihn mit großen Augen an. Deshalb schwatzte<br />

Eledil gleich munter weiter: »<strong>Das</strong> sollte ein Witz sein, Freunde.<br />

An meinen Sinn für Humor werdet ihr euch wohl oder übel gewöhnen<br />

müssen. Aber das mit meinem Beruf habe ich ausnahmsweise<br />

ernst gemeint, denn ich bin tatsächlich Sternforscher.«<br />

Suzy, die ihn nicht richtig verstanden hatte, fragte kichernd:<br />

»Was bist du? Ein Sternfrosch? Heißt das, du hüpfst von<br />

Stern zu Stern wie ein Frosch, oder was?«<br />

»Ja, so ähnlich«, antwortete Eledil cool, »ich hüpfe von Stern<br />

zu Stern, um mir ständig irgendwelche bescheuerten Fragen<br />

stellen zu lassen. Aber Spaß beiseite. Wenn ich nicht gerade<br />

Reiseleiter spiele, dann erforsche ich den Sternenhimmel. Die<br />

noch unbewohnten Raumebenen außerhalb des Universums<br />

dehnen sich ständig aus und mein Job besteht darin, diese im<br />

Entstehen begriffenen Sternhaufen zu kartografieren. Aber das<br />

ist momentan nicht so wichtig. Wir sollten uns jetzt lieber auf<br />

unsere bevorstehende Aufgabe konzentrieren.«<br />

Suzy, die manchmal ein bisschen schwer von Begriff war,<br />

fragte mit unschuldiger Miene:<br />

»Was ist denn eigentlich genau unsere Aufgabe, Herr<br />

Sternfrosch?«<br />

»Wenn du mich noch einmal Sternfrosch nennst, dann<br />

werde ich einen Bratrost holen und deinen weißen Arsch da-<br />

18


auf grillen, verstanden, kleine Lady?«, zischte Eledil. Darauf<br />

herrschte kurz ein betretenes Schweigen, weil alle dachten, dass<br />

Eledil nun beleidigt sei. Doch der prustete lachend heraus:<br />

»Hey, immer locker bleiben, Leute. Wie ich bereits gesagt habe,<br />

an meinen Humor müsst ihr euch wohl oder übel gewöhnen.«<br />

In diesem Augenblick trat Lunix aus dem Hintergrund hervor,<br />

die das ganze Gespräch mit angehört hatte.<br />

»Dein vulgärer Humor überrascht mich immer wieder, Eledil«,<br />

sagte sie streng, »und zwar im negativen Sinn. Denn bisher<br />

habe ich immer gedacht, dass die Erdlinge die primitivsten Wesen<br />

im ganzen Universum sind.«<br />

»Na ja, als Reiseleiter muss man eben die Sprache seiner<br />

Kundschaft sprechen, nicht wahr?«, versuchte sich Eledil verlegen<br />

aus der Affäre zu ziehen.<br />

»Als Reiseleiter sollte man vor allem ein gutes Vorbild sein«,<br />

blieb Lunix hart.<br />

Suzy fand diese Zurechtweisung ungerecht, deshalb nahm<br />

sie ihn in Schutz.<br />

»Eledil hat recht, wir Erdenmenschen mögen eben nun einmal<br />

schwarzen Humor. Aber deswegen sind wir noch lange<br />

nicht primitiv, obwohl wir halt keine superklugen Götter sind.«<br />

»Noch nicht«, lächelte Lunix geheimnisvoll, dann tänzelte<br />

sie anmutig und geschmeidig wie eine Katze davon.<br />

»Ja ja, die gute Lunix«, meinte Eledil achselzuckend, »sie ist<br />

zwar eine sehr kluge Frau und verflucht hübsch dazu, dafür hat<br />

sie aber etwa gleich viel Humor wie ein trockenes Stück Brot.<br />

Wie auch immer, lasst uns jetzt über die Expedition quatschen.«<br />

»Jawohl, jetzt werden wir den anderen mal zeigen, was ein<br />

cooler Vortrag ist. Was war nochmals gleich das Thema?«<br />

Ronnie war wie immer voller Tatendrang und wollte am<br />

liebsten sofort aufbrechen.<br />

»Wir sollen ins benachbarte Universum reisen und den<br />

Planeten Megara ausfindig machen«, erklärte Eledil, »dort leben<br />

anscheinend irgendwelche komischen Halbaffen, die wir<br />

mal ein bisschen aufmischen werden. <strong>Das</strong> heißt, wir müssen<br />

möglichst viele Informationen über diese Bewohner sammeln,<br />

damit ihr bei eurem Vortrag etwas einigermaßen Schlaues zu<br />

verzapfen habt und Tante Lunix zufrieden ist.«<br />

19


»<strong>Das</strong> schaffen wir doch locker-flockig, Freunde«, gab sich<br />

Mike optimistisch.<br />

»<strong>Das</strong> denke ich auch«, meinte Eledil zuversichtlich, »für das<br />

passende Transportmittel werde ich übrigens sorgen, ich bin zufälligerweise<br />

nämlich auch Pilot. Ich schlage vor, wir treffen uns<br />

morgen früh bei Sonnenaufgang hier.«<br />

Daraufhin verabschiedeten sich die vier voneinander voller<br />

Vorfreude auf das kommende Abenteuer ins Unbekannte.<br />

ö<br />

Am nächsten Morgen standen alle pünktlich bei Sonnenaufgang<br />

auf der Matte. Dummerweise hatte die Sonne genau an<br />

diesem Tag verschlafen und ging erst ein paar Minuten später<br />

auf. Aber das störte die fidele Reisegruppe herzlich wenig, denn<br />

die Mitglieder waren alle völlig überdreht vor Freude, ihren ersten<br />

Ausflug ins All zu unternehmen.<br />

Nur Eledil war gelassen wie immer, denn für ihn war so eine<br />

Spazierfahrt ins Blaue pure Routine. Entspannt schlürfte er<br />

noch eine Tasse Tee zusammen mit seinem Kumpel Krokofant,<br />

als plötzlich Lunix und Samson auftauchten.<br />

»Hallo Kinder, wir wollten bloß kurz überprüfen, ob bei<br />

euch alles im grünen Bereich ist«, begrüßte sie Samson, »denn<br />

schließlich seid ihr die erste Gruppe der Schulklasse, die zu einer<br />

Forschungsreise aufbricht. Da muss alles perfekt laufen.«<br />

»Es läuft alles nach Plan«, antwortete Eledil und verschüttete<br />

in der Drehung aus Versehen einen Schluck von seinem heißen<br />

Kaffee, der genau über den Arm von Lunix tropfte. Die heulte<br />

vor Schmerz auf wie eine frisch geölte Luftschutzsirene. »Na ja,<br />

fast alles«, korrigierte Eledil entschuldigend und erntete dafür<br />

einen bösen Blick von Lunix.<br />

Nach diesem kleinen Missgeschick besprachen alle gemeinsam<br />

noch einmal den detaillierten Ablauf der Expedition und<br />

anschließend überprüfte Samson, ob das Gefährt auch wirklich<br />

in Ordnung war. Es handelte sich hierbei nicht etwa um irgendein<br />

Gefährt, sondern um ein echtes Raumschiff, eine hochkomplizierte<br />

technische Maschine, die abgesehen von Samson nur<br />

zwei Wesen auf dem ganzen Planeten fliegen konnten: Kroko-<br />

20


fant und Eledil. Die ehrgeizige Lunix war seinerzeit nämlich bei<br />

der Prüfung durchgefallen, was sie bis heute nie ganz verkraften<br />

konnte. Weil sie damals so schrecklich nervös war, hatte sie bei<br />

der Landung zwei Knöpfe verwechselt und das schöne Raumschiff<br />

zu Schrott geflogen, was ihr den ungeliebten Übernamen<br />

»Landix« bescherte.<br />

»Die Maschine ist in einwandfreiem Zustand«, fasste Samson<br />

seinen Rundgang kurz und bündig zusammen, »von mir<br />

aus könnt ihr loslegen. Oder gibt es von deiner Seite her noch<br />

etwas zu beanstanden, Lunix?«<br />

Sie schüttelte den Kopf und hielt dabei immer noch ihren<br />

verbrannten Arm.<br />

»Sehr gut, dann düsen wir jetzt los. Oder möchtest du zuerst<br />

noch einen Kaffee trinken, Landix, äh, Lunix?«, scherzte Eledil.<br />

»Sehr witzig, du Penner«, kam die Antwort wie aus der Pistole<br />

geschossen.<br />

»Bitte benutzen Sie in meiner Gegenwart nicht solche vulgären<br />

Ausdrücke, meine Dame«, entgegnete Eledil mit gespielter<br />

Entrüstung, dann kletterte er lachend ins Cockpit.<br />

Er liebte es, Lunix zu necken. Vor allem, weil sie sich jedes<br />

Mal furchtbar über seine dummen Sprüche ärgerte. Suzy,<br />

Mike und Ronnie folgten Eledil mit vor Aufregung pochenden<br />

Herzen.<br />

»Bis bald, Freunde!«, rief Mike zum Abschied und winkte<br />

Samson und Lunix ein letztes Mal zu, bevor er die Luke<br />

dichtmachte.<br />

»Alles Gute und stellt unterwegs keine Dummheiten an«,<br />

mahnte Samson noch, doch seine Worte verhallten ungehört.<br />

Er verschwieg Lunix, dass er bei der ganzen Sache ein mulmiges<br />

Gefühl, eine dunkle Vorahnung verspürte. Samson war<br />

jedoch weise genug, um zu wissen, dass er weder die Macht<br />

noch das Recht besaß, um sich in das Leben von anderen Personen<br />

einzumischen.<br />

Die vier Freunde hingegen verschwendeten keinen einzigen<br />

Gedanken an ein eventuelles Misslingen ihrer Expedition. Im<br />

Gegenteil, in ihrem grenzenlosen Übermut fühlten sie sich eher<br />

wie die Könige des Weltalls, denen nichts und niemand etwas<br />

anhaben konnte.<br />

21


ö<br />

Völlig lautlos und sanft wie ein Schmetterling hob die kleine<br />

Raumfähre ab und schwebte in den rötlich verfärbten Morgenhimmel<br />

hinauf. Die drei ehemaligen Erdenkinder erstarrten<br />

regelrecht vor demütiger Ehrfurcht, als sie an den Myriaden<br />

von Sternen vorbeiflogen, die majestätisch wie Diamanten im<br />

schwarzen Weltall funkelten.<br />

»Seht mal her«, unterbrach Eledil die andächtige Stille nach<br />

einer Weile. »Wisst ihr, was dieser große dunkle Himmelskörper<br />

da vorne ist?« Die drei schauten gebannt aus dem Fenster,<br />

aber sie hatten keine Ahnung, was diese riesige schwarze Kugel<br />

darstellen sollte. »<strong>Das</strong> ist eine tote, ausgebrannte Sonne«, erklärte<br />

der Pilot. »Vor vielen tausend Jahren war sie das Zentrum<br />

eines eigenen Sonnensystems, welches heute nicht mehr<br />

existiert. Es werden viele Zeitalter vergehen, bis sie sich wieder<br />

vollständig mit Energie aufgeladen hat und bereit ist, in einen<br />

neuen universellen Zyklus einzutreten.«<br />

»Komisch, ich habe immer gedacht, dass es nur eine einzige<br />

Sonne gibt«, meinte Ronnie verblüfft.<br />

»<strong>Das</strong> denken natürlich die meisten Menschen. Aber das<br />

wäre etwa so, als würde man versuchen, mit einer Kerze das<br />

Universum zu erhellen«, lachte Eledil. »In Wahrheit existieren<br />

jedoch Billionen von Sonnen, welche alle sieben Superuniversen<br />

erhellen und erwärmen.«<br />

Ronnie dachte kurz über diese Aussage nach, doch er konnte<br />

sich nicht wirklich viel darunter vorstellen. Aber das war momentan<br />

auch gar nicht so wichtig, denn plötzlich unterbrach<br />

ein aufgeregter Funkspruch die Diskussion.<br />

»Samson an Gruppe eins, seid ihr auf Empfang?«<br />

»Gruppe eins an Samson, wir hören dich. Was gibt es?«<br />

»Ihr müsst die Mission unverzüglich abbrechen und so<br />

schnell wie möglich zur Basis zurückkehren. Da draußen tobt<br />

ein gewaltiger Zyklon, der sich genau auf euch zubewegt.«<br />

»Seltsam, ich kann auf dem Radarschirm nichts Ungewöhnliches<br />

erkennen«, rapportierte Eledil pflichtgemäß. Doch im<br />

selben Augenblick veränderte sich sein ansonsten immer so gelassener<br />

Gesichtsausdruck schlagartig. »Oh, mein Gott«, flüs-<br />

22


terte er entsetzt, »die gewaltige schwarze Kugel da draußen ist<br />

gar keine ausgebrannte Sonne, sondern ein ungeheurer Weltraum-Tornado,<br />

ein sogenannter Energiezyklon.«<br />

Dabei handelte es sich um das schreckliche Phänomen, das<br />

insgeheim jeder Raumfahrer fürchtete, weil es sich quasi aus<br />

dem Nichts materialisiert und in ein Unheil bringendes Desaster<br />

verwandelt, noch bevor es der Radarschirm lokalisieren<br />

kann. Eledil hatte zwar schon viele Erzählungen darüber gehört,<br />

diese aber immer in die Kategorie »Mythen und Legenden«<br />

eingeordnet. Doch nun stand er dieser gefürchteten Legende<br />

sozusagen Auge in Auge gegenüber.<br />

»Danke, Samson«, sprach er so ruhig wie möglich ins Funkgerät,<br />

»ich werde sofort einen taktischen Rückzug in die Wege<br />

leiten – falls es noch nicht zu spät ist.« Dann wandte sich Eledil<br />

mit ernster Miene an seine drei Passagiere: »Es könnte gleich<br />

ein wenig ungemütlich werden, Leute. Schnallt euch gut an.«<br />

Suzy Wong starrte bestürzt aus dem Fenster, diesmal kicherte<br />

sie ausnahmsweise einmal nicht. Ihr Gesicht war sogar noch<br />

blasser als sonst. Die eben noch weit entfernte schwarze Kugel<br />

hatte sich inzwischen in eine gigantische, alles verschlingende<br />

Spirale verwandelt, die sich mit rasender Geschwindigkeit dem<br />

Raumschiff näherte. Alles, was sich dieser gewaltigen Sturmböe<br />

in den Weg stellte, wurde von ihr einfach so verschluckt, als<br />

wäre es nie dagewesen.<br />

»Verdammt, wir befinden uns bereits im Sog des Tornados!«,<br />

schrie Eledil verzweifelt. »Ich kann die Maschine nicht mehr<br />

wenden! Haltet euch fest!«<br />

ö<br />

Ende der <strong>Leseprobe</strong> ö<br />

Als eBook und Taschenbuch, 224 Seiten, erhältlich.<br />

23


Autor<br />

Roger Kappeler erkannte bereits in der Schulzeit, dass seine<br />

blühende Fantasie bisweilen mit ihm durchgeht. <strong>Das</strong><br />

Schreiben fiel ihm nie besonders schwer. Während einer<br />

sechsmonatigen Indienreise entstanden erste Ideen, aus denen<br />

schließlich die Starchild-Terry-Geschichten hervorgingen.<br />

Wie viele Autoren stand auch er vor der Wahl, sich anzupassen<br />

oder bei dem zu bleiben, was ihn als individuellen Autor<br />

auszeichnet. Er entschied sich – wie sollte es anders sein – für<br />

die Individualität und riskierte damit, dass manche Leser seine<br />

Werke zerreißen würden, hoffte jedoch, dass die auf seine<br />

Merkmale abgestimmte Lesergruppe größer wird und ihm treu<br />

bleibt, solange er sich selbst treu bleibt.<br />

Seine Zeilen sind gepaart mit humoristischem,<br />

zuweilen flapsigem, der<br />

Alltagssprache entlehntem Stil, welcher<br />

das stetige Element aller seiner<br />

Geschichten darstellt, aber natürlich<br />

auch substanzielle Themen des Lebens<br />

und Gedanken enthält.<br />

Auf www.rogerkappeler.ch findet ihr mehr über Kappelers<br />

fantastische Geschichten.<br />

24


Weitere Werke (als Print und eBook)<br />

Taschenbuch, 2. Auflage, 188 Seiten<br />

ISBN: 978-1-50102-565-5<br />

25


Taschenbuch, 2. Auflage, 204 Seiten<br />

ISBN: 978-1-50082-086-2<br />

26


Taschenbuch, 3. Auflage, 150 Seiten<br />

ISBN: 978-1-50069-063-2<br />

27


Taschenbuch, 2. Auflage, 170 Seiten<br />

ISBN: 978-1-50071-321-8<br />

28


Taschenbuch, 2. Auflage, 300 Seiten<br />

ISBN: 978-1-50057-728-5<br />

29


Taschenbuch, 1. Auflage, 242 Seiten<br />

ISBN: 978-1-50042-593-7<br />

30


In Neuauflage demnächst erhältlich<br />

31

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