1955 2005 - Hildener Industrie-Verein eV
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50 Jahre HILDENER INDUSTRIE-VEREIN<br />
Vom kleinen Nachbarn zum „People-Mover“<br />
„Irgendwann werden sie uns schlucken“, befürchtete Willy Rolf Müller 1958 mit Blick<br />
auf seine Nachbarschaft. Denn als der Firmengründer mit seiner Schlosserei von<br />
Düsseldorf nach Hilden zog, grenzte sein Grundstück an das riesige Mannesmann-Areal.<br />
Fast 50 Jahre später fehlt von Mannesmann an<br />
gleicher Stelle jede Spur und aus dem kleinen<br />
Fertigungsbetrieb ist mit der Willy Müller<br />
GmbH & Co. ein weltweit tätiges Unternehmen<br />
geworden. Als Lieferant großer europäischer Anlagenbauer<br />
hat sich der Betrieb im Kraftwerksbau<br />
ebenso etabliert, wie als Hersteller von Komponenten<br />
für Schienenfahrzeuge. Zwar wird das Unternehmen<br />
in zweiter Generation von Jürgen W. Müller<br />
und seiner Schwester Monika Tiefenthal geführt,<br />
doch das Gründerpaar, Willy Rolf und Emmy Müller,<br />
ist nach wie vor aktiv im Unternehmen dabei.<br />
Investitionen in die Zukunft<br />
Das Unternehmen produziert heute mit 27 Mitarbeitern<br />
rechteckige Stahl-Kompensatoren, Rauchgaskanäle<br />
und <strong>Industrie</strong>brenner für Kraftwerke in<br />
der ganzen Welt. Türlager aus der Itterstadt stecken<br />
in Straßenbahnen in Kanada ebenso wie in Australien.<br />
Mehr als 1.000 verschiedene Bauteile für<br />
Schienenfahrzeuge finden sich im Angebot. Einige<br />
davon sind täglich auch im sogenannten „People-<br />
Mover“ – der Hochbahn am Düsseldorfer Flughafen<br />
– im Einsatz. An Mannesmann erinnert an der<br />
Niedenstraße nur mehr ein Vertragsschriftstück aus<br />
der Vergangenheit. Zu Beginn hatte Willy Müller mit<br />
dem Konzern eine <strong>Verein</strong>barung getroffen: Die<br />
Düsseldorfer gewährten den Bau der Fertigungshalle<br />
auf der Grundstücksgrenze, dafür überwies Müller<br />
symbolisch eine D-Mark pro Jahr. Als der Konzern<br />
1982 Hilden verließ, kaufte Müller Flächen zu und<br />
errichtete eine dritte Produktionshalle. Sechs Jahre<br />
später folgte die vierte Erweiterung.<br />
„Unsere Unabhängigkeit von konjunkturellen<br />
Schwankungen sichern wir durch den Aufbau von<br />
Kompetenzen in zukunftsträchtigen Hightech-<br />
Nischen“, sagt Monika Tiefenthal. Im Dezember erst<br />
investierte die Firma in eine neue Brennschneidanlage.<br />
Mit ihr können bis zu 200 Millimeter starke<br />
Bleche mittels moderner CNC-Technologie in jede<br />
gewünschte Form gebracht werden. Ein neues<br />
Wachstumssegment für Willy Müller sind Müllverbrennungsanlagen,<br />
für die bis zu 40 Tonnen schwere<br />
Entschlacker mit dazugehörigem Kanal geliefert<br />
werden. Wenn sich ein solcher Koloss nach rund<br />
zweimonatiger Bauzeit auf den Weg an seinen<br />
Bestimmungsort macht, geschieht das zumeist mit<br />
Polizeieskorte. ■<br />
Willy Müller GmbH & Co.<br />
Niedenstraße 54, 40721 Hilden<br />
Tel: 02103/98 53-0<br />
Fax: 02103/98 53-99<br />
info@willy-mueller.com<br />
www.willy-mueller.com<br />
links: Nach dem Umzug<br />
in die Itterstadt fertigte<br />
Willy Müller zunächst<br />
unter freiem Himmel.<br />
Die zweite<br />
Produktionshalle befand<br />
sich noch im Rohbau.<br />
rechts: Millimeter-<br />
Arbeit: Bei der<br />
Verladung großer<br />
Bauteile kann es auch<br />
trotz des acht Meter<br />
breiten Hallentores eng<br />
werden.