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Grußwort Reinhard Jasper Fahrsportgemeinschaft ... - Hiller Anzeiger

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Storcks Windmühle in Eickhorst<br />

Wenn man die B 65 von Minden nach<br />

Lübbecke und Osnabrück fährt und nach<br />

etwa 12 km die Ortschaft Unterlübbe<br />

hinter sich gelassen hat, erscheinen<br />

rechter Hand ganz allmählich hinter einer<br />

kleinen Anhöhe die Umrisse der<br />

Storckschen Windmühle in Eickhorst. Wie<br />

ihre mehr als 30 Schwestern steht sie an<br />

der Mühlenstraße im Kreis Minden-<br />

Lübbecke und soll als kulturelles Zeugnis<br />

eines jahrhundertealten Handwerks<br />

erhalten bleiben. Diese Holländer-<br />

Turmwindmühle ist seit der vierten<br />

Generation im Besitze der Müllerfamilie<br />

Storck, deren Gehöft abseits des<br />

Dorfes im Eickhorster<br />

Mühlenfeld liegt - noch immer<br />

einsam und malerisch zwischen<br />

den bewaldeten Höhen des<br />

Wiehengebirges und den<br />

Naturschutzgebieten der Bastau-<br />

Niederung und des Großen<br />

Torfmoores. Im Betrieb war die<br />

Mühle noch bis zum Jahre<br />

1968; restauriert wurde sie<br />

1979/80.<br />

Zur Geschichte<br />

Wann die erste Windmühle in<br />

Eickhorst gebaut worden ist,<br />

lässt sich nicht genau belegen.<br />

Fest steht, dass im Jahre 1751<br />

der Müller Krohne die damalige<br />

Bock- oder Pfahlmühle in<br />

Erbpacht hatte. Vom<br />

preußischen König Friedrich II.<br />

wurde diese Mühle aber schon<br />

1766 für nur 100 Reichstaler an<br />

den Mühlenaufseher Wehking<br />

verpachtet. Grund für diesen<br />

verhältnismäßig geringen<br />

Erbzins war, dass "bereits zu<br />

diesem Zeitpunkt die Mühle<br />

dergestalt baufällig ist, das sie<br />

ihrem gänzlichen Verfall droht", wie es in<br />

den einschlägigen Akten des Staatsarchivs<br />

Münster heißt. Aus diesen frühen<br />

Dokumenten kann wohl mit einiger<br />

Sicherheit geschlossen werden, dass die<br />

Bockmühle um die Mitte des 17.<br />

Jahrhunderts erbaut worden ist. 1785<br />

kauften dann 75 Mahlgenossen aus den<br />

Bauerschaften Eickhorst, Ober- und<br />

Unterlübbe die Mühle. Sie mußten je<br />

Bauerschaft 550-Reichstaler dafür<br />

aufbringen. Alle Anteile der Wind- und<br />

Roßmühle: Haus, Garten, Brunnen und<br />

Platz, erwarb endlich 1842 der Müller<br />

Carl Storck von den Mahlgenossen.<br />

Seitdem ist die Mühle im Besitz dieser<br />

Familie. Ein besonderes Ereignis erlebte<br />

die Eickhorster Windmühle im Laufe des<br />

Siebenjährigen Krieges (1756 bis 1763).<br />

Die Schlacht bei Minden nahm nämlich<br />

am frühen Morgen des 1. Augustes 1759<br />

ihren Anfang mit einem Artillerieduell der<br />

Franzosen von der Eickhorster<br />

Windmühle aus hinüber zur <strong>Hiller</strong><br />

Windmühle, wo eine Einheit der<br />

"Verbündeten Truppen" des Herzogs von<br />

Braunschweig stand.<br />

Das Backhaus an der Eickhorster<br />

Mühle<br />

Das Backhaus, wie es 1979 von der<br />

Eickhorster Mühlengruppe rekonstruiert<br />

worden ist, stammt aus dem Jahre 1879<br />

und wurde vor einem alten vorhandenen<br />

Backofen neu aufgebaut. Schwere<br />

Sandsteine bilden das Fundament, das<br />

Fachwerk ist aus Eichenholz, und die<br />

Gefache wurden mit handgeformten<br />

Feldbrennern und Duffsteinen<br />

ausgemauert. Als Dachboden wurden<br />

eichene Dielen aufgelegt, der Fußboden<br />

ist aus Höxter-Sandplatten. Dachziegel -<br />

übrigens die sehr seltenen Linksdecker -<br />

wie Fußboden stammen aus dem<br />

ehemaligen freien Burgmannshof derer<br />

von der Horst in Eickhorst.<br />

Mehr als 4 Stunden muß das ganze aus<br />

Roggenmehl gebackene, saftig kernige<br />

"Schwarzbrot" im Ofen bleiben, -um<br />

jenen unnachahmlichen "ausgebackenen"<br />

Geschmack zu bekommen, der dieses<br />

Brot berühmt gemacht hat.<br />

Text: Ortsheimatpfleger Hermann Hucke<br />

Fotos: Hans-Joachim Mroz

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