Sacred Bridges – Musik und Tanz - Ensuite
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FILM DEMNÄCHST<br />
anywhere but home, un<br />
conte de noël, natale a rio<br />
Von Simon Chen Bild: Natale a Rio mit Michelle Hunziker zVg.<br />
■ Wieder ist ein Jahr um, es glitzern die Einkaufsstrassen<br />
<strong>und</strong> blasen die Konsumtempel zur adventlichen<br />
Jagd auf Geschenke. Und wie jedes Jahr um<br />
diese Zeit macht uns eine Reihe von Weihnachtsfi lmen<br />
ihre Aufwartung. Auch hier steht der saisonbewusste<br />
Konsummensch vor der Qual der Wahl.<br />
«Anywhere but home» ist daher ein fast unschlagbares<br />
Paket. Der Film bietet ein Multipack von<br />
vier Weihnachtsfeiern zum Preis von einem! Der<br />
amerikanische Originaltitel lautet nämlich «Four<br />
Christmases», was mitten in der Immobilienkrise<br />
sicher auch geschäftsfördernder ist als einer, der<br />
an ein wertloses Eigenheim erinnert. Kate (Reese<br />
Witherspoon) <strong>und</strong> Brad (Vince Vaughn) leben als<br />
glücklich unverheiratetes Paar in San Francisco. Wie<br />
jedes Jahr versuchen die beiden dem Weihnachtsfest<br />
im Kreis der «lieben» Familien zu entkommen.<br />
Am Weihnachtsmorgen erfahren sie jedoch, dass<br />
ihr Flug ins exotische Urlaubsparadies wegen Bodennebels<br />
gestrichen ist. Eine der glänzendsten Expositionen<br />
der Filmgeschichte, die jede weitere Zusammenfassung<br />
überfl üssig macht! Ein Kinospass<br />
für die ganze Familie, ausser natürlich für diejenige<br />
im Film.<br />
Etwas mehr Tiefgang bietet der französische<br />
Adventstreifen «Un conte de Noël». Was klingt wie<br />
eine heil(ig)e Weihnachtsgeschichte entwickelt sich<br />
jedoch ebenfalls zu einem Familiendrama, welchem<br />
die Frage zugr<strong>und</strong>e liegt, was man sich wünscht,<br />
wenn man schon alles hat. Eine Familie unterschiedlichster<br />
Mitglieder kommt nach Jahren wieder<br />
einmal zum Weihnachtsabend zusammen. Doch<br />
die eigentliche Bescherung erwartet die Schicksalsgemeinschaft<br />
erst nach dem Aufreissen der<br />
Geschenkpakete. Die Mutter (Catherine Deneuve)<br />
eröffnet den Ihren, dass sie an Leukämie erkrankt<br />
ist <strong>und</strong> sich von einem ihrer Kinder eine Knochenmarkspende<br />
wünscht. Welches Kind ist kompatibel<br />
<strong>und</strong> opfert sich für die Mutter wie Jesulein für die<br />
Welt? So viel sei verraten: In «Un conte de Noël»<br />
geht die Lösung auf Konto von Weihnachten.<br />
Auch unser südliches Nachbarland schmeisst uns<br />
einen Weihnachtsfi lm unter den Christbaum, dass<br />
die Nadeln nur so fallen. «Natale a Rio» ist Made<br />
in Italy, strotzt von Latino-Flair <strong>und</strong> glänzt (Sonnenöl)<br />
mit Schweizer Beteiligung. Im Gegensatz zur<br />
Hollywood-Variante ist es den Protagonisten dieser<br />
Italo-Schmonzette gelungen, rechtzeitig abzuhauen<br />
<strong>und</strong> sich an den kritischen Tagen statt im nicht<br />
vorhandenen Schnee an den Stränden der Copacabana<br />
zu tummeln. Die Geschichte wäre schnell erzählt,<br />
doch da unser blonder Showschopf Michelle<br />
Hunziker im Mittelpunkt der Handlung steht, lässt<br />
sich die Zusammenfassung auf die schlichte Aussage<br />
beschränken: Ein Ausschnitt reicht, <strong>und</strong> man hat<br />
den ganzen Film gesehen.<br />
Für die Unschlüssigen hier nochmal die diesjährigen<br />
Weihnachtsfi lme in der Kurzbewertung:<br />
«Anywhere but home» - nach der Obama-Wahl<br />
ist die Euphorie für Amerika leider aufgebraucht.<br />
Und da der Film bereits in der ersten Adventswoche<br />
ins Kino kommt: 1 von 4 Kerzen.<br />
«Un conte de Noël» - französische Filme sind<br />
prinzipiell gut: 3 Kerzen.<br />
«Natale a Rio» - anywhere but in cinema!: Nicht mal<br />
das Streichholz wert.<br />
Weihnachtsmuffel oder Familienlose schauen<br />
sich aber getrost alle drei Filme an, nach Möglichkeit<br />
am 24., 25. <strong>und</strong> 26. Dezember. Immerhin verdient<br />
die Ökobilanz eines Kinobesuchs anstelle der<br />
(jahres)endzeitlichen Päckli-Emission fette 4 Kerzen<br />
<strong>und</strong> ein Halleluja! Denn der Gang ins Lichtspieltheater<br />
verursacht weit weniger Abfall, auch wenn der<br />
Film Schrott ist. Im Gegensatz zu den Geschenken<br />
kann man das Gesehene aber nicht retournieren.<br />
CH-Kinostart: «Anywhere but home» 4. Dezember,<br />
«Natale a Rio» <strong>und</strong> «Un conte de Noël» 18. Dezember.<br />
Der Autor der Filmversprechung legt Wert auf die<br />
Feststellung, dass er den Film nicht gesehen hat!<br />
Werbung tut<br />
weh - vor allem<br />
wenn man<br />
vergisst, zu<br />
buchen...<br />
Klassischer Fall: Sie haben das neue<br />
ensuite in den Händen <strong>und</strong> stellen fest,<br />
dass Sie vergessen hatten, Ihr Inserat<br />
zu buchen. Das können wir nicht mehr<br />
korrigieren! Im nächsten Monat werden<br />
wir Sie aber daran erinnern! Rufen Sie<br />
an: Telefon 031 318 60 50 - oder informieren<br />
Sie sich auf www.ensuite.ch<br />
ensuite - kulturmagazin Nr. 72 | Dezember 08 25<br />
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Cinéma