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Die größten Unternehmen in Mittel- und ... - HA Hessen Agentur GmbH

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Helaba Volkswirtschaft/Research<br />

<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

April 2010


Herausgeber:<br />

Landesbank <strong>Hessen</strong>-Thür<strong>in</strong>gen Girozentrale<br />

Volkswirtschaft/Research<br />

Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirt/Leitung Research<br />

Redaktion Dr. Stefan Mitropoulos<br />

MAIN TOWER<br />

Neue Ma<strong>in</strong>zer Straße 52-58, 60311 Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />

Telefon: 0 69/91 32-20 24, Telefax: 0 69/91 32-22 44<br />

Ersche<strong>in</strong>t auch als Report Nr. 781 der<br />

<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Wirtschafts- <strong>und</strong> Regionalforschung<br />

Abraham-L<strong>in</strong>coln-Str. 38-42, 65189 Wiesbaden<br />

Telefon: 0 611/774-82 38, Telefax: 0 611/774-83 13<br />

Der Beitrag der <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> wurde f<strong>in</strong>anziert aus <strong>Mittel</strong>n<br />

des Hessischen M<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft, Verkehr <strong>und</strong><br />

Landesentwicklung.<br />

<strong>Die</strong> Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich<br />

unverb<strong>in</strong>dliche Analysen <strong>und</strong> Prognosen zu den gegenwärtigen <strong>und</strong> zukünftigen Marktverhältnissen.<br />

<strong>Die</strong> Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für<br />

deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber ke<strong>in</strong>e Gewähr übernehmen<br />

können. Sämtliche <strong>in</strong> dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information.<br />

Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden<br />

werden.


<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

Editorial<br />

Sehr geehrte Leser<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Leser,<br />

wer an <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen denkt, hat vermutlich eher grüne Hügel auf se<strong>in</strong>em Radar als große<br />

<strong>Unternehmen</strong>. So entspricht unser Titelbild wahrsche<strong>in</strong>lich den Erwartungen an e<strong>in</strong>e Publikation<br />

über diese Region. Doch was gibt es tatsächlich zu sehen?<br />

Für E<strong>in</strong>geweihte ist das e<strong>in</strong> Leichtes. Natürlich handelt es sich um die Wasserkuppe – mit 950<br />

Metern über dem Meeresspiegel der höchste Berg <strong>Hessen</strong>s. Und dieser kle<strong>in</strong>e r<strong>und</strong>e Pilz ist ke<strong>in</strong><br />

Wasserhäuschen, sondern Symbol e<strong>in</strong>er ehemaligen strategischen Position: Es handelt sich um<br />

e<strong>in</strong>e Radarkugel aus der Zeit des Kalten Krieges, die heute als Aussichtsplattform <strong>und</strong> Veranstaltungsort<br />

dient. Das ist aber noch nicht alles: Hätten Sie gewusst, dass die Wasserkuppe die Geburtsstätte<br />

des modernen Segelfluges ist?<br />

Was zeichnet die Region noch aus? Von der Schönheit der Landschaft abgesehen, kann sie mit<br />

kulturellen Gütern aufwarten. Aus Ökonomensicht stehen jedoch eher die wirtschaftlichen Aspekte<br />

im Vordergr<strong>und</strong>. Deshalb haben wir <strong>in</strong> der vorliegenden Studie „<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen“ die <strong>Unternehmen</strong> identifiziert, die die meisten Arbeitsplätze aufweisen.<br />

Neben namhaften <strong>Unternehmen</strong> wie K+S, VW Kassel, B.Braun Melsungen, Cont<strong>in</strong>ental, Viessmann,<br />

Buderus <strong>und</strong> Leica f<strong>in</strong>den sich darunter auch viele kle<strong>in</strong>ere, weniger bekannte <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Nichtsdestotrotz handelt es sich dabei häufig um <strong>in</strong>ternational erfolgreich agierende Firmen.<br />

Vielleicht ist das Wirken im Verborgenen etwas, was die Region auszeichnet. Oder hätten Sie<br />

gewusst, dass die für das Informationszeitalter wichtigste Innovation aus dieser Region kommt?<br />

Ne<strong>in</strong>, nicht Bill Gates hat den Computer erf<strong>und</strong>en. Es war der Erf<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Unternehmer Konrad<br />

Zuse. Er gründete 1949 nahe Hünfeld - quasi am Fuße der Wasserkuppe - die Zuse KG. Dort entwickelte<br />

er die Z3 weiter zur Z4, den zu jener Zeit e<strong>in</strong>zigen funktionierenden Computer <strong>in</strong> Europa<br />

<strong>und</strong> den ersten kommerziellen Computer weltweit.<br />

<strong>Die</strong> Region <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen br<strong>in</strong>gt also Innovationen mit globaler Dimension hervor. Forschung<br />

<strong>und</strong> Bildung s<strong>in</strong>d der Nährboden dafür, <strong>und</strong> dies gilt es auch <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

weiter zu fördern.<br />

Ihre<br />

Dr. Gertrud R. Traud Anja Gauler<br />

Chefvolkswirt/Leitung Research Leitung Standortentwicklung<br />

Helaba <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong><br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 3


<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

Inhalt<br />

Seite<br />

Editorial 3<br />

Zusammenfassung 5<br />

1 Mit wechselnder Gangart aus der Krise 6<br />

1.1 <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen langfristig überdurchschnittlich 6<br />

1.2 Wohl <strong>und</strong> Wehe der Industrie 7<br />

1.3 Ausblick 2010: Kräftemessen zwischen Konjunktur <strong>und</strong> Struktur 10<br />

2 <strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen 13<br />

2.1 Datenbasis <strong>und</strong> Methodik der Studie 13<br />

2.2 <strong>Die</strong> Rank<strong>in</strong>g-Tabelle 15<br />

2.3 <strong>Die</strong> 10 <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong>: Schwergewichte im Rank<strong>in</strong>g 17<br />

2.4 Regionale Konzentration 19<br />

2.5 Branchenschwerpunkt Industrie 21<br />

2.6 E<strong>in</strong>getrübte Beschäftigungsperspektiven 21<br />

3 Wachstumstrend bis 2030: <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen vorne 22<br />

Redaktionsschluss: 10. März 2010<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 4


Autoren:<br />

Barbara Bahadori,<br />

Helaba<br />

Telefon: 0 69/91 32-2446<br />

Uwe van den Busch,<br />

<strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong><br />

Telefon: 0 611/7 74-8333<br />

unter Mitarbeit von:<br />

Dr. Kerst<strong>in</strong> Fr<strong>in</strong>gs,<br />

<strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong><br />

Sabr<strong>in</strong>a Jeworrek,<br />

Helaba<br />

<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

Zusammenfassung<br />

Warum „<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen“?<br />

Anfang 2009 haben wir, Landesbank <strong>Hessen</strong>-Thür<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong>, die 100 <strong>größten</strong><br />

<strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> vorgestellt. Dabei zeigte sich, dass r<strong>und</strong> 80 <strong>Unternehmen</strong> ihre Hauptniederlassung<br />

im Süden <strong>Hessen</strong>s hatten. Um e<strong>in</strong> umfassenderes Bild auch für die anderen<br />

hessischen Regionen zu erstellen, wurde nun e<strong>in</strong>e „Extra“-Rangliste der <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen ermittelt.<br />

Beschäftigte als Maßstab<br />

Um die Bedeutung der <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>und</strong> für <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen zu messen, wurde nur<br />

auf die Mitarbeiter abgestellt, die an den Standorten der Firmen <strong>in</strong> der Region beschäftigt<br />

waren. Nach der Def<strong>in</strong>ition des Instituts für <strong>Mittel</strong>standsforschung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> das Rank<strong>in</strong>g Großunternehmen<br />

e<strong>in</strong>gegangen, die r<strong>und</strong> 500 <strong>und</strong> mehr Beschäftigte haben. Das Ergebnis s<strong>in</strong>d 79<br />

<strong>Unternehmen</strong> mit <strong>in</strong>sgesamt 126.500 Mitarbeitern. Bei den <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>-<br />

<strong>und</strong> Nordhessen s<strong>in</strong>d also 12 % der Erwerbstätigen <strong>in</strong> diesen Regionen tätig.<br />

Geografische Verteilung auf <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen fast ausgeglichen<br />

<strong>Die</strong> Aufteilung der Großbetriebe zwischen den zwei Regierungsbezirken ist nahezu ausgeglichen:<br />

39 Firmen liegen im <strong>Mittel</strong>hessischen <strong>und</strong> 40 im Nordhessischen. <strong>Die</strong>s entspricht <strong>in</strong><br />

etwa den wirtschaftlichen Gewichten der jeweiligen Region, denn der Norden <strong>Hessen</strong>s hat<br />

e<strong>in</strong>en Anteil am mittel- <strong>und</strong> nordhessischen BIP von 56 %. Auffällig ist, dass die meisten<br />

Großbetriebe entlang der Autobahnachsen angesiedelt s<strong>in</strong>d. <strong>Die</strong> logistische Anb<strong>in</strong>dung ist<br />

demnach e<strong>in</strong> wichtiger Aspekt für die Standortwahl der <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Ausblick 2010: Zyklische Wachstumskräfte setzen sich durch<br />

Mit e<strong>in</strong>em Rückgang des BIP von preisbere<strong>in</strong>igt 5 % hat Deutschland 2009 stärker als alle<br />

anderen großen Flächenstaaten <strong>in</strong> der Eurozone unter der Krise gelitten. <strong>Die</strong> Ursache für diesen<br />

E<strong>in</strong>bruch ist die überdurchschnittliche Bedeutung der zyklischen Industrie hierzulande.<br />

<strong>Die</strong>ser Nachteil im Abschwung kann jetzt zum Vorteil werden: <strong>Die</strong> weltweit expansive Geldpolitik<br />

sowie die umfangreichen Konjunkturpakete sorgen derzeit für erhebliche Wachstumsdynamik.<br />

Gleiches gilt auch für die Regionen <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen, die stark von der Industrie<br />

geprägt s<strong>in</strong>d. Aufgr<strong>und</strong> der Strukturprobleme, <strong>in</strong>sbesondere der weltweit hohen<br />

Staatsverschuldung, wird sich das Trendwachstum jedoch auf e<strong>in</strong>em niedrigeren Pfad e<strong>in</strong>pendeln.<br />

Damit kann 2010 <strong>in</strong> Deutschland mit e<strong>in</strong>em Wirtschaftswachstum von 1,7 % (nicht<br />

arbeitstäglich bere<strong>in</strong>igt) gerechnet werden, das <strong>Hessen</strong> <strong>in</strong> etwa auch erreichen dürfte.<br />

Langfristiger Wachstumstrend: <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen vorne<br />

<strong>Die</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> erstellt Langfristprognosen für <strong>Hessen</strong> <strong>in</strong>sgesamt <strong>und</strong> für die Regionen,<br />

die als Gr<strong>und</strong>lage für die Landesentwicklungsplanung dienen. In dem Prognosezeitraum von<br />

2009 bis 2030 weisen <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen e<strong>in</strong> Wachstum aus, das über dem hessischen<br />

Durchschnitt liegt. Allerd<strong>in</strong>gs dämpft die Wirtschaftskrise das Durchschnittswachstum bis<br />

2015 erheblich. In den sich anschließenden fünf Jahren können <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen im<br />

Jahresdurchschnitt mit real 1,5 % wachsen; Südhessens Wirtschaft kann e<strong>in</strong>e Steigerungsrate<br />

von 1,3 % erreichen. Danach flacht sich das Wachstum demografisch bed<strong>in</strong>gt ab. Damit sich<br />

die aufgezeigten Wachstumskräfte tatsächlich entfalten können, muss dem demografisch<br />

bed<strong>in</strong>gten Ause<strong>in</strong>anderlaufen von Nachfrage <strong>und</strong> Angebot auf den regionalen Arbeitsmärkten<br />

rechtzeitig gegengesteuert werden. Dabei gilt es nicht nur quantitative, sondern vor allem<br />

auch qualitative Aspekte – Stichwort: Fachkräftemangel – zu berücksichtigen. Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

von der Gr<strong>und</strong>schule bis <strong>in</strong>s hohe Alter s<strong>in</strong>d erfolgversprechende <strong>und</strong> notwendige<br />

Maßnahmen, um die Herausforderungen des demografischen Wandels zu bewältigen.<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 5


Regierungsbezirke<br />

stehen für die drei<br />

hessischen Regionen<br />

Südhessen dom<strong>in</strong>iert<br />

hessischen Durchschnitt<br />

<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

1 Mit wechselnder Gangart aus der Krise<br />

1.1 <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen langfristig überdurchschnittlich<br />

<strong>Hessen</strong> ist <strong>in</strong> drei Verwaltungsregionen gegliedert, wobei im Folgenden der Regierungsbezirk<br />

Gießen synonym für <strong>Mittel</strong>hessen, der Regierungsbezirk Kassel für Nordhessen <strong>und</strong> der Regierungsbezirk<br />

Darmstadt für Südhessen verwendet wird.<br />

Insgesamt leben <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen 2,3 Mio. E<strong>in</strong>wohner auf r<strong>und</strong> 13.700 km 2 . Damit bewohnen<br />

38 % aller <strong>Hessen</strong> 65 % der Fläche <strong>Hessen</strong>s. In der südlichen Region leben mit r<strong>und</strong> 3,8<br />

Mio. Menschen 62 % der hessischen Bevölkerung. <strong>Die</strong> Bevölkerungsdichte nimmt somit von<br />

Süden nach Norden deutlich ab.<br />

Hohe Konzentration der Wirtschaft im Süden<br />

Anteil an <strong>Hessen</strong> <strong>in</strong> %<br />

35%<br />

66%<br />

26%<br />

39%<br />

15%<br />

19%<br />

65 % der Fläche<br />

<strong>Hessen</strong>s<br />

34 % der Erwerbstätigen<br />

<strong>Hessen</strong>s<br />

Quellen: VGR der Länder, Helaba Volkswirtschaft/Research<br />

<strong>Mittel</strong>hessen<br />

Nordhessen<br />

Südhessen<br />

62%<br />

70%<br />

17%<br />

21%<br />

13%<br />

17%<br />

38 % der Bevölkerung<br />

<strong>Hessen</strong>s<br />

30% des BIP<br />

<strong>Hessen</strong>s<br />

Bevor e<strong>in</strong>e Beurteilung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessens vorgenommen<br />

wird, stellt sich die Frage nach dem adäquaten Vergleich. E<strong>in</strong> naheliegender Maßstab<br />

wäre der hessische Durchschnitt. <strong>Die</strong>ser ist allerd<strong>in</strong>gs deutlich von Südhessen geprägt, da <strong>in</strong> dieser<br />

Region 70 % des hessischen Brutto<strong>in</strong>landsprodukts (BIP) konzentriert ist. Fast könnte man sagen,<br />

dass Südhessen = <strong>Hessen</strong> ist, wenn man von wirtschaftlichen Entwicklungen spricht. Der Vergleich<br />

mit dem hessischen Durchschnitt würde bedeuten, dass man <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen an<br />

e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>maligen Region mit <strong>in</strong>ternationalem F<strong>in</strong>anzplatz <strong>und</strong> globalem Logistikdrehkreuz<br />

misst. Dass diese Meßlatte nicht fair ist, versteht sich von selbst. Deshalb werden zur<br />

Beurteilung der Wirtschaftskraft der deutsche Durchschnitt <strong>und</strong> entsprechende Werte der Nachbarländer<br />

Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz, Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen, Niedersachsen <strong>und</strong> Thür<strong>in</strong>gen h<strong>in</strong>zugezogen.<br />

Wirtschaftskraft <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessens höher als <strong>in</strong> den meisten Nachbarländern<br />

Nom<strong>in</strong>ales BIP pro E<strong>in</strong>wohner <strong>in</strong> % von Deutschland, 2007<br />

135%<br />

Südhessen<br />

120%<br />

<strong>Hessen</strong> Deutschland<br />

100% 100% 99% 96%<br />

Nordhessen<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen<br />

Quellen: VGR der Länder, Helaba Volkswirtschaft/Research<br />

<strong>Mittel</strong>-/Nordhessen<br />

93%<br />

<strong>Mittel</strong>hessen<br />

88%<br />

Niedersachsen<br />

88%<br />

Rhe<strong>in</strong>land-<br />

Pfalz<br />

72%<br />

Thür<strong>in</strong>gen<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 6


BIP pro Kopf <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong><strong>und</strong><br />

Nordhessen<br />

durchschnittlich<br />

Überdurchschnittliche<br />

Dynamik<br />

<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

Der Anteil <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessens am gesamthessischen BIP beträgt 30 %. Wie ist es um die<br />

Wirtschaftskraft bestellt? <strong>Die</strong> Region <strong>in</strong>sgesamt erreicht <strong>in</strong>zwischen mit e<strong>in</strong>em BIP von r<strong>und</strong><br />

28.400 € pro E<strong>in</strong>wohner 96 % des gesamtdeutschen Durchschnitts. <strong>Die</strong> beiden Regierungsbezirke<br />

zusammen übertreffen damit die Nachbarländer Niedersachsen, Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz sowie Thür<strong>in</strong>gen<br />

<strong>und</strong> liegen nur ger<strong>in</strong>gfügig unter dem Pro-Kopf-BIP Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalens. Nordhessen für sich<br />

genommen hat dabei die Nase vorn mit e<strong>in</strong>er Wirtschaftskraft, die genau so hoch ist wie der B<strong>und</strong>esdurchschnitt.<br />

<strong>Mittel</strong>hessen ist auf diesem Niveau noch nicht angekommen <strong>und</strong> liegt bei 93 %<br />

des gesamtdeutschen BIP pro Kopf.<br />

<strong>Die</strong> besondere Rolle Südhessens zeigt sich <strong>in</strong> der Wirtschaftskraft, die den deutschen Durchschnitt<br />

bei weitem übertrifft. Dank des hohen Gewichts dieser Region liegt auch das hessische BIP pro<br />

Kopf um 20 % über der deutschen Durchschnittsleistung.<br />

Dynamisches <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

Nom<strong>in</strong>ale Veränderung des BIP, 2007 gegenüber 1997 <strong>in</strong> %<br />

28,9%<br />

28,5%<br />

Thür<strong>in</strong>gen <strong>Mittel</strong>hessen<br />

27,3% 26,9% 26,5% 26,5%<br />

Nordhessen<br />

<strong>Hessen</strong> Südhessen<br />

Quellen: VGR der Länder, Helaba Volkswirtschaft/Research<br />

Deutschland<br />

24,9%<br />

Niedersachsen<br />

22,6% 22,1%<br />

Rhe<strong>in</strong>land-<br />

Pfalz<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen<br />

Der letzte statistisch verfügbare Zehn-Jahreszeitraum für das Wirtschaftswachstum <strong>in</strong> den Regierungsbezirken<br />

erstreckt sich von 1997 bis 2007. Hier können <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen mit e<strong>in</strong>er<br />

nom<strong>in</strong>alen Wachstumsrate von 28,5 % bzw. 27,3 % punkten, die über dem B<strong>und</strong>esdurchschnitt<br />

<strong>und</strong> dem hessischen Zehnjahreswachstum liegt. Niedersachsen, Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz <strong>und</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen lassen diese Regionen weit h<strong>in</strong>ter sich. Nur Thür<strong>in</strong>gen konnte als neues B<strong>und</strong>esland e<strong>in</strong><br />

etwas höheres Wachstum verzeichnen. Nahezu die gleiche Rangfolge ergibt der Fünf-Jahresvergleich.<br />

1.2 Wohl <strong>und</strong> Wehe der Industrie<br />

Der Industrie getriebene Zyklus war die Ursache für das überdurchschnittliche Abschneiden <strong>Mittel</strong>-<br />

<strong>und</strong> Nordhessens. Summa summarum stieg die nom<strong>in</strong>ale Bruttowertschöpfung <strong>in</strong> der Industrie<br />

<strong>Mittel</strong>hessens zwischen 1997 <strong>und</strong> 2007 um 30 % <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Nordhessens um 23 %; das Industriewachstum<br />

<strong>in</strong> diesen Regionen war damit spürbar höher als <strong>in</strong> Südhessen (+12 %).<br />

Der <strong>in</strong>dustrielle Impuls konnte die regionale Konjunktur besonders <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>-, aber auch <strong>in</strong> Nordhessen<br />

<strong>in</strong> Schwung versetzen, da das Gewicht des Verarbeitenden Gewerbes vor allem hier hoch<br />

ist. Der Anteil an der Bruttowertschöpfung erreicht <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>hessen fast 30 % <strong>und</strong> <strong>in</strong> Nordhessen<br />

immerh<strong>in</strong> 25 %. In Südhessen dagegen trägt die Industrie nicht e<strong>in</strong>mal 20 % zum wirtschaftlichen<br />

Output der Region bei.<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 7


Industrie von<br />

Wirtschaftskrise stark<br />

betroffen<br />

<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

Regionen mit unterschiedlichem Profil<br />

Anteil an der Bruttowertschöfpung <strong>in</strong> %, 2007<br />

Öffentliche <strong>und</strong> private<br />

<strong>Die</strong>nstleister<br />

F<strong>in</strong>anzierung, Vermietung,<br />

<strong>Unternehmen</strong>sdienstleister<br />

Handel, Gastgew., Verkehr<br />

Baugewerbe<br />

Produzierendes Gewerbe<br />

(ohne Bau)<br />

Land-, Forstwirtschaft<br />

24% 24% 26% 22% 24% 24% 19% 17%<br />

28% 25% 24% 29% 25% 28% 37% 41%<br />

15% 17% 15% 18% 19% 17%<br />

19% 21%<br />

29% 29% 27% 27% 26% 25% 21% 19%<br />

<strong>Mittel</strong>hessen<br />

Rhe<strong>in</strong>land-<br />

Pflalz<br />

Quellen: VGR der Länder, Helaba Volkswirtschaft/Research<br />

Thür<strong>in</strong>gen Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen<br />

Niedersachsen<br />

Nordhessen<br />

<strong>Hessen</strong> Südhessen<br />

In dem letzten weltweiten Aufschwung stiegen auch die Exportquoten steil an, was die <strong>in</strong>ternationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit deutscher <strong>und</strong> <strong>in</strong>sbesondere mittel- <strong>und</strong> nordhessischer Produkte e<strong>in</strong>drucksvoll<br />

belegt. So viel zunächst zum Wohl der Industrie.<br />

Doch wie reagierten die Regionen auf die jüngste Wirtschaftskrise? Der weltwirtschaftliche Abschwung<br />

traf die mittelhessische Industrie härter als <strong>Hessen</strong> <strong>in</strong>sgesamt. Der Umsatzrückgang war<br />

2009 mit 19 % deutlich ausgeprägter als im hessischen Durchschnitt von 13 %. Immerh<strong>in</strong> blieb<br />

damit der Industriesektor <strong>Mittel</strong>hessens etwa auf dem Niveau der gesamtdeutschen Schrumpfung<br />

von 18 %. In Nordhessen musste die Industrie ebenfalls Absatze<strong>in</strong>bußen verkraften. Das Ausmaß<br />

war mit e<strong>in</strong>em M<strong>in</strong>us von 15 % aber ger<strong>in</strong>ger als <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>hessen.<br />

Exportquoten stagnieren auf hohem Niveau Industrie am heftigsten vom Abschwung erfasst<br />

Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz <strong>in</strong> % Nom<strong>in</strong>aler Umsatz: Veränderung gegenüber Vorjahr <strong>in</strong> %<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

<strong>Hessen</strong><br />

Deutschland<br />

Nordhessen<br />

<strong>Mittel</strong>hessen<br />

00 01 02 03 04 05 06 07 08 09<br />

2000-2007: Betriebe mit 50 <strong>und</strong> mehr Beschäftigten<br />

2008/2009: Betriebe mit 20 <strong>und</strong> mehr Beschäftigten<br />

Quellen: Hess. Stat. Landesamt, Helaba Volkswirtschaft/Research<br />

Heftige Rückgänge <strong>in</strong><br />

Metallbranche belasten<br />

<strong>Mittel</strong>hessen<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-15<br />

-20<br />

-25<br />

Deutschland<br />

<strong>Hessen</strong><br />

Nordhessen<br />

<strong>Mittel</strong>hessen<br />

01 02 03 04 05 06 07 08 09<br />

2009: <strong>Unternehmen</strong> mit 50 u. mehr Beschäftigten<br />

Quellen: Hess. Stat. Landesamt, Helaba Volkswirtschaft/Research<br />

Bei der Suche nach den Ursachen für die relativ moderate Schrumpfung <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> sowie die<br />

schwierigere Situation <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>hessen stößt man auf die regionale Industriestruktur. <strong>Die</strong> Metallbranche<br />

ist besonders stark <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>hessen vertreten. Gerade dieser Wirtschaftszweig musste auch<br />

auf B<strong>und</strong>esebene heftige E<strong>in</strong>bußen h<strong>in</strong>nehmen <strong>und</strong> kämpfte <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> mit e<strong>in</strong>em Umsatzrückgang<br />

von 26 % bei der Metallerzeugung/-bearbeitung <strong>und</strong> 30 % bei den Metallerzeugnissen. Fast e<strong>in</strong><br />

Drittel der mittelhessischen Industriebeschäftigten haben dort ihren Arbeitsplatz. Dass sich <strong>Mittel</strong>hessen<br />

dennoch im B<strong>und</strong>esvergleich behaupten kann, hängt mit der zweitwichtigsten Industriebranche<br />

der Region zusammen: Der hessische Masch<strong>in</strong>enbau schlägt sich konjunkturell wacker<br />

<strong>und</strong> musste bisher nur Umsatze<strong>in</strong>bußen verkraften, die spürbar unter dem gesamtdeutschen Wert<br />

liegen. <strong>Die</strong>s dürfte auch für die Mitte <strong>Hessen</strong>s gelten <strong>und</strong> den Negativkräften der konjunkturanfälligen<br />

Metallbranche entgegenwirkt haben.<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 8<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-15<br />

-20<br />

-25


<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

Industrielle Schwergewichte … … <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

Anteil an den sozialvers. Beschäftigten <strong>in</strong> %, Dezember 2008 Anteil an den sozialvers. Beschäftigten <strong>in</strong> %, Dezember 2008<br />

20%<br />

10%<br />

Metallerzeugnisse<br />

<strong>Mittel</strong>hessen Nordhessen <strong>Hessen</strong> Deutschland<br />

13% 13%<br />

Masch<strong>in</strong>enbau<br />

11%<br />

3%<br />

Metallerzeugung,<br />

-bearbeitung<br />

10% 9%<br />

Ernährungsgewerbe<br />

8%<br />

5%<br />

Mediz<strong>in</strong>-,<br />

Messtechnik,<br />

Optik, Uhren<br />

7%<br />

3%<br />

Geräte der<br />

Elektrizitätserzeugung/verteilung<br />

<strong>Mittel</strong>hessen Nordhessen <strong>Hessen</strong> Deutschland<br />

5%<br />

10%<br />

Gummi- u.<br />

Kunststoffwaren<br />

7%<br />

5%<br />

Chemische<br />

Industrie<br />

3% 4%<br />

Verlags-,<br />

Druckgewerbe,<br />

Vervielfältigung<br />

Datenträgern<br />

2% 2%<br />

Quellen: B<strong>und</strong>esagentur f. Arbeit, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: B<strong>und</strong>esagentur f. Arbeit, Helaba Volkswirtschaft/Research<br />

Konjunkturpakete<br />

stützen Fahrzeugbau<br />

Chemie/Pharma mit<br />

ger<strong>in</strong>geren Rückgangen<br />

In Nordhessen dagegen liegt der Schwerpunkt <strong>in</strong> dem Bereich Automobil<strong>in</strong>dustrie <strong>und</strong> deren Zulieferbranchen<br />

wie z. B. der Herstellung von Gummi- <strong>und</strong> Kunststoffwaren. Durch die Abwrackprämie<br />

im vergangenen Jahr wurden die Kfz-Produzenten unterstützt; die Schrumpfungsrate blieb<br />

<strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> mit 15 % sogar deutlich unter dem gesamtdeutschen Durchschnitt von 21 %. Davon<br />

dürften auch die nordhessischen <strong>Unternehmen</strong> profitiert haben.<br />

<strong>Die</strong> umfangreichen Konjunkturprogramme nicht nur <strong>in</strong> Deutschland sondern auch weltweit sorgten<br />

zudem für Halt im Wirtschaftszweig sonstiger Fahrzeugbau, zu dem die <strong>in</strong> Nordhessen aktiven<br />

Branchen Schienenfahrzeugbau <strong>und</strong> Wehrtechnik gehören. <strong>Die</strong> M<strong>in</strong>usrate von 7 % blieb deutlich<br />

unter dem Durchschnittswert der nordhessischen Industrie von 15 %. Der nordhessische Branchenmix<br />

bewährte sich also <strong>in</strong> der Krise.<br />

Heftige E<strong>in</strong>bußen <strong>in</strong> den relevanten Industriezweigen <strong>Mittel</strong>hessens, Nordhessen weniger betroffen<br />

Nom<strong>in</strong>aler Umsatz 2009: Veränderung gegenüber Vorjahr <strong>in</strong> %<br />

Chemie Nahrungs- Sonst. Gummi-, Pharma Kraftu.FutterFahrzeugKunststoffwagen,mittelbau<br />

2 waren<br />

Kfz-teile<br />

-3<br />

-17<br />

-4<br />

-4<br />

-7<br />

-9<br />

-14<br />

<strong>Hessen</strong><br />

Deutschland<br />

-12<br />

-2<br />

-15<br />

-21<br />

Masch<strong>in</strong>enbau<br />

Quellen: Hess. Stat. Landesamt, Stat. B<strong>und</strong>esamt, Helaba Volkswirtschaft/Research<br />

-17<br />

-22<br />

-19 -18<br />

-26<br />

-34<br />

Kraftwagen,<br />

Kfz-Teile<br />

-23<br />

-27<br />

1%<br />

4%<br />

Sonst.<br />

Fahrzeugbau<br />

Elektr. Metall- EDV-Geräte, MetallAustrüserzeug.,<br />

Optik, erzeugtungen<br />

-bearbeit. Elektronik nisse<br />

Der hohe Anteil der chemischen <strong>und</strong> pharmazeutischen Industrie <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>in</strong>sgesamt milderte die<br />

Rezession. So sanken die Chemieumsätze 2009 nur ger<strong>in</strong>gfügig um 3 % <strong>und</strong> der Bereich Pharma<br />

schrumpfte weniger als die hessische Industrie <strong>in</strong>sgesamt. Allerd<strong>in</strong>gs zählen diese Branchen nicht<br />

zu den <strong>größten</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- oder Nordhessen, sondern sie s<strong>in</strong>d hauptsächlich im südhessischen Raum<br />

ansässig.<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 9<br />

-30<br />

-22


2010: Starke zyklische<br />

Kräfte<br />

<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

1.3 Ausblick 2010: Kräftemessen zwischen<br />

Konjunktur <strong>und</strong> Struktur<br />

Mit e<strong>in</strong>em Rückgang des BIP von real 5 % hat Deutschland 2009 stärker als alle anderen großen<br />

Flächenstaaten <strong>in</strong> der Eurozone unter der jüngsten Wirtschaftskrise gelitten. <strong>Die</strong> Ursache für diesen<br />

E<strong>in</strong>bruch ist die überdurchschnittliche Bedeutung der zyklischen Industrie hierzulande. <strong>Die</strong>ser<br />

Nachteil im Abschwung kann jetzt zum Vorteil werden: <strong>Die</strong> weltweit expansive Geldpolitik sowie<br />

die umfangreichen Konjunkturpakete sorgen derzeit für erhebliche Wachstumsdynamik.<br />

Weltwirtschaftliche Erholung 2010<br />

BIP: Reale Veränderung gegenüber Vorjahr <strong>in</strong> %<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

USA Eurozone Deutschland Asien<br />

ohne Japan<br />

Quellen: Hess. Stat. Landesamt, Helaba Volkswirtschaft/Research, <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong><br />

Japan Late<strong>in</strong>amerika<br />

Verstärkt wird dieser Aufschwung durch e<strong>in</strong>en kräftigen Lagerzyklus <strong>und</strong> den Nachholbedarf der<br />

<strong>Unternehmen</strong> nach e<strong>in</strong>er extremen Investitionszurückhaltung. <strong>Die</strong> Industrie profitiert als Erste vom<br />

<strong>in</strong> Gang kommenden Lagerzyklus <strong>und</strong> den weltweit aufgelegten Konjunkturprogrammen. Sowohl<br />

das Geschäfts- <strong>und</strong> das Exportklima als auch die Auftragslage haben sich deutlich verbessert.<br />

Insgesamt wird sich diese Erholung als nachhaltig erweisen, d.h. es kommt 2010 nicht zu e<strong>in</strong>em<br />

Rückfall <strong>in</strong> die Rezession. Als Reaktion auf die F<strong>in</strong>anzkrise <strong>und</strong> die durch sie akzentuierten Strukturprobleme<br />

wird sich das Trendwachstum jedoch auf e<strong>in</strong>em niedrigeren Pfad e<strong>in</strong>pendeln. Damit<br />

kann <strong>in</strong> Deutschland für 2010 mit e<strong>in</strong>em Wirtschaftswachstum von 1,7 % (nicht arbeitstäglich<br />

bere<strong>in</strong>igt) gerechnet werden, das auch <strong>Hessen</strong> <strong>in</strong> etwa erreichen dürfte.<br />

Zyklische Kräfte aktivieren Auftragse<strong>in</strong>gänge Auslandsnachfrage auch wieder am Steigen<br />

Volumen<strong>in</strong>dex (2005=100), Orig<strong>in</strong>alwerte <strong>Hessen</strong>: Volumen<strong>in</strong>dex (2005=100), Orig<strong>in</strong>alwerte<br />

150<br />

130<br />

110<br />

90<br />

70<br />

Jan<br />

08<br />

Mrz<br />

08<br />

Mai<br />

08<br />

Jul<br />

08<br />

Sep<br />

08<br />

Nov<br />

08<br />

Jan<br />

09<br />

Mrz<br />

09<br />

Mai<br />

09<br />

Jul<br />

09<br />

<strong>Hessen</strong><br />

Deutschland<br />

Sep<br />

09<br />

Nov<br />

09<br />

Jan<br />

10<br />

150<br />

130<br />

110<br />

90<br />

70<br />

130<br />

110<br />

90<br />

70<br />

Jan<br />

08<br />

Mrz<br />

08<br />

Mai<br />

08<br />

Jul<br />

08<br />

Sep<br />

08<br />

Nov<br />

08<br />

Jan<br />

09<br />

Ausland<br />

Mrz<br />

09<br />

175<br />

(Großauftrag)<br />

Quellen: Hess. Stat. Landesamt, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Hess. Stat. Landesamt, Helaba Volkswirtschaft/Research<br />

Auch <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> beg<strong>in</strong>nen die zyklischen Antriebskräfte zu wirken. <strong>Die</strong> Auftragse<strong>in</strong>gänge erholen<br />

sich seit dem 3. Quartal 2009 mit Veränderungsraten, die im Vorjahresvergleich wieder im positiven<br />

Bereich s<strong>in</strong>d. Dabei g<strong>in</strong>gen die Impulse zunächst stärker von der Inlandsnachfrage aus, die<br />

durch e<strong>in</strong>en Großauftrag zusätzlich vorangetrieben wurde. Zum Jahresende h<strong>in</strong> haben sich auch<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 10<br />

Mai<br />

09<br />

Inland<br />

Jul<br />

09<br />

Sep<br />

09<br />

Nov<br />

09<br />

Jan<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

-2<br />

-4<br />

130<br />

110<br />

90<br />

70


Talsohle <strong>in</strong> vielen<br />

Branchen durchschritten<br />

<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

die Auslandsorder stabilisiert. Im Januar 2010 lag die Zunahme gegenüber dem Vorjahr mit 23 %<br />

deutlich über den ebenfalls kräftig gestiegenen Inlandsaufträgen (14 %).<br />

<strong>Die</strong> Entwicklung <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Industriebranchen verläuft sehr unterschiedlich. In dem für<br />

<strong>Mittel</strong>hessen wichtigen Wirtschaftszweig Metallerzeugnisse kommt die Erholung bisher nur sehr<br />

schleppend voran. <strong>Die</strong> Talsohle sche<strong>in</strong>t zwar <strong>in</strong>zwischen durchschritten zu se<strong>in</strong>, doch konnte im<br />

Vorjahresvergleich erst im Januar 2010 e<strong>in</strong> leichtes Plus verbucht werden. Ähnliches gilt für elektronische<br />

<strong>und</strong> optische Erzeugnisse, die ebenfalls noch nicht voll von der e<strong>in</strong>setzenden Erholung<br />

profitieren können.<br />

Anders sieht es dagegen bei der Metallerzeugung <strong>und</strong> -bearbeitung sowie im Bereich elektrische<br />

Ausrüstungen aus. Hier nahmen die Auftragse<strong>in</strong>gänge im letzten Quartal 2009 um r<strong>und</strong> 50 % zu,<br />

nachdem Ende 2008 die Nachfrage stark gedrosselt worden war. Damit s<strong>in</strong>d die Aussichten für<br />

<strong>Mittel</strong>hessen <strong>in</strong>sgesamt zwar durchwachsen, doch sollten sich mit dem E<strong>in</strong>setzen des Investitionszyklus<br />

die positiven Tendenzen <strong>in</strong> allen Branchen verfestigen <strong>und</strong> entsprechend für wirtschaftliche<br />

Dynamik <strong>in</strong> der Region sorgen.<br />

Auftragse<strong>in</strong>gänge erholen sich … … unterschiedlich schnell<br />

Volumen<strong>in</strong>dex (2005=100), Orig<strong>in</strong>alwerte Volumen<strong>in</strong>dex (2005=100), Orig<strong>in</strong>alwerte<br />

150<br />

130<br />

110<br />

90<br />

70<br />

50<br />

30<br />

Metallerzeugung,<br />

-bearbeitung<br />

Chemie<br />

Pharma<br />

Metallerzeugnisse<br />

Jan 08 Apr 08 Jul 08 Okt 08 Jan 09 Apr 09 Jul 09 Okt 09 Jan 10<br />

150<br />

130<br />

110<br />

90<br />

70<br />

50<br />

30<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

Kraftwagen, -teile<br />

EDV-Geräte, elektronische<br />

u. optische Erzeugnisse<br />

Elektrische<br />

Ausrüstungen<br />

Masch<strong>in</strong>enbau<br />

Jan 08 Apr 08 Jul 08 Okt 08 Jan 09 Apr 09 Jul 09 Okt 09 Jan 10<br />

Quellen: Hess. Stat. Landesamt, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Hess. Stat. Landesamt, Helaba Volkswirtschaft/Research<br />

Arbeitsmarkt bislang<br />

robust<br />

In Nordhessen kommen die Impulse dank großer Aufträge aus dem Bereich sonstiger Fahrzeugbau,<br />

zu dem der Schienenfahrzeugbau <strong>und</strong> die Wehrtechnik gehören. Das Auftragsvolumen verdoppelte<br />

sich 2009 gegenüber dem Vorjahr. Für die Herstellung von Gummi- <strong>und</strong> Kunststoffwaren<br />

wird ke<strong>in</strong> Auftragse<strong>in</strong>gang veröffentlicht; aus der Umsatzentwicklung für ganz <strong>Hessen</strong> (-9 %) lässt<br />

sich aber schließen, dass die Wirtschaftskrise <strong>in</strong> dieser Branche nicht so gewütet hat. <strong>Die</strong>s dürfte<br />

zum Teil auf die Abnehmer aus dem Sektor Kraftwagen <strong>und</strong> Kfz-Teile zurückzuführen se<strong>in</strong>.<br />

2010 läuft jedoch die durch Abwrackprämien angekurbelte „Auto-Konjunktur“ <strong>in</strong> Deutschland<br />

<strong>und</strong> Europa aus. <strong>Die</strong>se Nachfragelücke kann zum Teil von den wieder stärker wachsenden asiatischen<br />

Ländern <strong>und</strong> Nordamerika ausgeglichen werden. Inwieweit deutsche Autohersteller davon<br />

profitieren können, bleibt abzuwarten. Für die weltweite Nachfrage nach Metallerzeugnissen <strong>und</strong><br />

Masch<strong>in</strong>en dürfte diese Entwicklung aber förderlich se<strong>in</strong>. Da diese Branchen <strong>in</strong> Nordhessen stark<br />

vertreten s<strong>in</strong>d, wird die Region an dem wirtschaftlichen Aufschwung teilhaben können.<br />

Arbeitsmarkt kann Schonfrist nutzen<br />

Gemessen an der Schwere des Wirtschaftse<strong>in</strong>bruchs war der Anstieg der Arbeitslosigkeit <strong>in</strong><br />

Deutschland bislang ger<strong>in</strong>g. <strong>Die</strong>s trifft auch auf <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen zu. So stieg 2009 die<br />

durchschnittliche Anzahl der Arbeitslosen <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>hessen nur um 1,7 %. In Nordhessen betrug die<br />

Zunahme 4,7 %, was <strong>in</strong> etwa dem B<strong>und</strong>esdurchschnitt von 4,8 % entsprach, aber noch deutlich<br />

unter dem westdeutschen Durchschnitt von 8,2 % lag. Allerd<strong>in</strong>gs hatte die Region nur zum Jahresanfang<br />

2009 stark gestiegene Arbeitslosenquoten zu verzeichnen. Im Jahresverlauf sank die Ar-<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 11<br />

205<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40


<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

beitslosenquote fast auf das mittelhessische Niveau. Auch <strong>in</strong>sgesamt stellt sich die Arbeitsmarktsituation<br />

<strong>in</strong> den hessischen Regionen gut dar. <strong>Die</strong> regionalen Arbeitslosenquoten liegen seit Jahren<br />

deutlich unter dem gesamtdeutschen Durchschnitt.<br />

<strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessens Arbeitslosenquote<br />

unterdurchschnittlich<br />

Nordhessischer Arbeitsmarkt startet 2010 gut<br />

Arbeitslosenquote <strong>in</strong> % aller Erwerbspersonen, Jahresdurchschnitte Arbeitslosenquote <strong>in</strong> % aller Erwerbspersonen<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

Nordhessen<br />

<strong>Mittel</strong>hessen<br />

Westdeutschland<br />

<strong>Hessen</strong><br />

Deutschland<br />

98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

9,5<br />

8,5<br />

7,5<br />

6,5<br />

5,5<br />

Nordhessen<br />

<strong>Hessen</strong><br />

Februar des<br />

jeweiligen Jahres<br />

<strong>Mittel</strong>hessen<br />

2007 2008 2009 2010<br />

Quellen: Hess. Stat. Landesamt, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Hess. Stat. Landesamt, Helaba Volkswirtschaft/Research<br />

Branchenmix stützt<br />

Arbeitsmarkt <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong><strong>und</strong><br />

Nordhessen<br />

Steigende Insolvenzen<br />

belasten<br />

Selbst den Vergleich mit dem westdeutschen Durchschnitt braucht <strong>Hessen</strong> nicht mehr zu scheuen.<br />

<strong>Hessen</strong>s Arbeitslosenquote lag 2009 mit 6,8 % leicht unter der westdeutschen Quote von 6,9 % ,<br />

nachdem sie im Jahr zuvor 0,2 Prozentpunkte höher gewesen war. Der hohe <strong>Die</strong>nstleistungsanteil<br />

<strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> sorgt zudem dafür, dass Kurzarbeit weniger verbreitet ist. So liegt der Anteil der hessischen<br />

an den deutschen Kurzarbeitern mit 6,4 % (neuester Wert: September 2009) deutlich unter<br />

dem Anteil an den Erwerbstätigen von 7,8 %.<br />

Am aktuellen Rand hat besonders Nordhessen e<strong>in</strong> solides Ergebnis erzielt. So lag die Arbeitslosenquote<br />

im Februar 2010 mit 7,4 % zwar über dem hessischen Durchschnitt von 7,0 %, aber die<br />

Verbesserung gegenüber dem Vorjahreswert von 8,0 % ist beachtlich. In <strong>Mittel</strong>hessen blieb die<br />

Erwerbslosenrate im Vorjahresvergleich unverändert. <strong>Die</strong>s s<strong>in</strong>d Anzeichen, dass die Mischung aus<br />

Industrie, Forschung & Bildung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswirtschaft für den Arbeitsmarkt e<strong>in</strong>e Stütze darstellt.<br />

Zudem ist das Arbeitsplatzangebot gerade <strong>in</strong> der Industrie <strong>in</strong> etlichen Gebieten <strong>Hessen</strong>s so<br />

umfangreich, dass zum Teil schon e<strong>in</strong> Fachkräftemangel zu beobachten ist. <strong>Die</strong>s sowie der begonnene<br />

Aufschwung s<strong>in</strong>d die Gründe dafür, dass die <strong>Unternehmen</strong> versuchen, so lange wie möglich<br />

ihren Mitarbeiterstamm zu halten.<br />

Dennoch kann für 2010 ke<strong>in</strong>e Entwarnung gegeben werden. Wie nach früheren Rezessionen werden<br />

Insolvenzen <strong>und</strong> Arbeitslosigkeit noch weiter ansteigen, auch wenn die konjunkturelle Erholung<br />

schon begonnen hat. Viele <strong>Unternehmen</strong> zehren nämlich während der Krise e<strong>in</strong>en Großteil<br />

ihrer Reserven auf. Beispielsweise müssen sie arbeitsmarktpolitische Maßnahmen gegenf<strong>in</strong>anzieren,<br />

um sie <strong>in</strong> Anspruch nehmen zu können. Selbst bei anziehender Konjunktur bedarf es e<strong>in</strong>es<br />

spürbaren realwirtschaftlichen Impulses, um die Insolvenz- sowie die Arbeitsmarktentwicklung<br />

gr<strong>und</strong>legend zu verbessern. So dürfte zunächst <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> wie b<strong>und</strong>esweit mit weiter steigenden<br />

Insolvenzen zu rechnen se<strong>in</strong>, mit entsprechend negativen Folgen für den Arbeitsmarkt.<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 12<br />

9,5<br />

8,5<br />

7,5<br />

6,5<br />

5,5


Mitarbeiterzahl ist<br />

Messgröße im Rank<strong>in</strong>g<br />

Umsatz<br />

oder Wertschöpfung<br />

häufig nicht<br />

regionalisierbar<br />

E<strong>in</strong>grenzung auf nichtstaatliche<br />

<strong>Unternehmen</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

2 <strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong><br />

Nordhessen<br />

2.1 Datenbasis <strong>und</strong> Methodik der Studie<br />

Anfang 2009 haben wir, Landesbank <strong>Hessen</strong>-Thür<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong>, die 100 <strong>größten</strong><br />

<strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> vorgestellt. Dabei zeigte sich e<strong>in</strong> deutlicher regionaler Schwerpunkt, denn<br />

r<strong>und</strong> 80 <strong>Unternehmen</strong> hatten ihre Hauptniederlassung im Süden <strong>Hessen</strong>s. Um e<strong>in</strong> umfassendes<br />

Bild auch für <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen zu erstellen, wurde nun e<strong>in</strong>e „Extra“-Rangliste der <strong>größten</strong><br />

<strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen ermittelt. Denn jede Region hat ihre Besonderheiten <strong>und</strong><br />

„Leuchttürme“. Zumeist spielen dabei große <strong>Unternehmen</strong> e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle. Sie s<strong>in</strong>d<br />

häufig Kristallisationspunkte für den <strong>Mittel</strong>stand.<br />

<strong>Die</strong> Vorarbeiten für dieses sich über alle Branchen erstreckende Rank<strong>in</strong>g waren vielschichtig. So<br />

musste geklärt werden, nach welchen Kriterien die Rangliste aufgestellt werden sollte. <strong>Die</strong> Entscheidung<br />

fiel auf die Anzahl der Beschäftigten, wie bei der Studie für <strong>Hessen</strong> <strong>in</strong>sgesamt. Um die<br />

Bedeutung der <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>und</strong> für die Region zu messen, wurde somit nur auf die Mitarbeiter<br />

abgestellt, die an den mittel- <strong>und</strong> nordhessischen Standorten der Firmen beschäftigt waren. <strong>Die</strong><br />

gewählte Messgröße „Beschäftigte“ sorgte zudem <strong>in</strong> der später folgenden <strong>Unternehmen</strong>sbefragung<br />

für e<strong>in</strong>e hohe Antwortbereitschaft. Um den Aufwand der Informationsaufbereitung für die <strong>Unternehmen</strong><br />

ger<strong>in</strong>g zu halten, wurde auf e<strong>in</strong>e Umrechnung von Teilzeitbeschäftigten <strong>in</strong> Vollzeit-<br />

Äquivalente verzichtet.<br />

H<strong>in</strong>gegen war e<strong>in</strong>e Sortierung nach der Wertschöpfung oder dem Umsatz der <strong>Unternehmen</strong>, d.h.<br />

nach ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, nicht möglich. E<strong>in</strong> Großteil der „Großen“ ist nämlich<br />

national <strong>und</strong> <strong>in</strong>ternational tätig oder <strong>in</strong> Konzerne e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en, so dass e<strong>in</strong>e Abgrenzung des<br />

Umsatzes <strong>und</strong> der Vorleistungen auf das mittel- <strong>und</strong> nordhessische Territorium schwer darstellbar<br />

ist. Zudem erfordert dies Detail<strong>in</strong>formationen, die die <strong>Unternehmen</strong> nur den Statistischen Landesämtern<br />

zur Verfügung stellen. Auch s<strong>in</strong>d Kapitalgesellschaften mit der Veröffentlichung solcher<br />

Angaben außerhalb des Pflichtkanons sehr zurückhaltend.<br />

Methodik: Drei Stufen zur Datengew<strong>in</strong>nung<br />

<strong>Unternehmen</strong>sresearch der <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong>,<br />

Helaba, IHKs, Wirtschaftsförderer, Presse,<br />

Internet, Datenbank-Recherchen<br />

E<strong>in</strong>grenzung auf privatwirtschaftliche <strong>Unternehmen</strong>,<br />

Berücksichtigung b<strong>und</strong>esweit tätiger Firmen<br />

Kontaktaufnahme mit den <strong>Unternehmen</strong><br />

zwecks Aktualisierung der Daten<br />

Quellen: <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong>, Helaba Volkswirtschaft/Research<br />

Vorgegangen wurde nach e<strong>in</strong>em dreistufigen System: <strong>Die</strong> Gr<strong>und</strong>lage bildeten Ranglisten, die aus<br />

Datenbank-Recherchen, öffentlich zugänglichen Quellen <strong>und</strong> dem <strong>Unternehmen</strong>sresearch der<br />

<strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> erstellt wurden. <strong>Die</strong>se wurden kreisscharf aufbereitet <strong>und</strong> den jeweiligen Wirtschaftsförderern<br />

sowie den Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern zur Prüfung <strong>und</strong> Ergänzung vorgelegt.<br />

Für deren H<strong>in</strong>weise <strong>und</strong> kollegiale Unterstützung bedanken wir uns an dieser Stelle herzlich.<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 13


Aktualisierung des<br />

Datenmaterials durch<br />

direkten Kontakt<br />

Basisjahr 2008<br />

<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

Als Zweites erfolgten die Sichtung <strong>und</strong> Prüfung des Datenmaterials. Geme<strong>in</strong>nützige Organisationen<br />

<strong>und</strong> öffentliche E<strong>in</strong>richtungen, auch wenn sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er privatrechtlichen Rechtsform geführt<br />

werden, wurden nicht berücksichtigt. Ausnahmen s<strong>in</strong>d Versorgungsunternehmen <strong>und</strong> der öffentliche<br />

Bankensektor, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em marktwirtschaftlichen Umfeld agieren. Damit soll sichergestellt<br />

werden, dass die nicht-staatlichen Initiatoren der mittel- <strong>und</strong> nordhessischen Wirtschaftskraft ermittelt<br />

werden.<br />

Ergänzt wurden b<strong>und</strong>esweit tätige Firmen mit Hauptsitz außerhalb <strong>Hessen</strong>s, zu denen <strong>in</strong>sbesondere<br />

Versicherungen <strong>und</strong> E<strong>in</strong>zelhandelsketten gehören. Allerd<strong>in</strong>gs wiesen etliche dieser <strong>Unternehmen</strong><br />

ke<strong>in</strong>e regionalisierten Daten aus, so dass e<strong>in</strong>e Aufnahme <strong>in</strong> die Rangliste letztendlich nicht<br />

möglich war, obwohl ihre Bedeutung für <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen zum Teil erheblich se<strong>in</strong> dürfte.<br />

Im dritten Schritt erfolgte e<strong>in</strong>e Kontaktaufnahme zu jedem e<strong>in</strong>zelnen <strong>Unternehmen</strong>. <strong>Die</strong> Firmen<br />

wurden nach Mitarbeiterzahl, Tochtergesellschaften <strong>und</strong> Eigentumsverhältnissen befragt, um das<br />

vorhandene Datenmaterial zu aktualisieren <strong>und</strong> zu vervollständigen. Hierfür herzlichen Dank an<br />

die mittel- <strong>und</strong> nordhessischen Betriebe. Nur mit ihrer geduldigen Mitwirkung konnte das aufwändige<br />

Projekt verwirklicht werden.<br />

Dankend nehmen wir künftig Informationen entgegen, die uns trotz umfangreicher Recherchen auf<br />

nicht erfasste „große“ <strong>Unternehmen</strong> aufmerksam machen. E<strong>in</strong>ige uns bekannte <strong>Unternehmen</strong> hätten<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich <strong>in</strong> die Liste aufgenommen werden können, doch konnten die Angaben für <strong>Mittel</strong>-<br />

<strong>und</strong> Nordhessen ohne Mithilfe nicht ausreichend präzisiert werden. Vielleicht können wir diese<br />

Firmen beim nächsten Mal für e<strong>in</strong>e Teilnahme gew<strong>in</strong>nen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Unternehmen</strong>sbefragung erstreckte sich hauptsächlich über den Zeitraum September bis Dezember<br />

2009. Als letztes abgeschlossenes Geschäftsjahr stand daher bei den meisten Firmen das<br />

Jahr 2008 als Basis zur Verfügung. Tendenzaussagen für das Jahr 2009 ergänzen <strong>und</strong> aktualisieren<br />

das Rank<strong>in</strong>g.<br />

Da die Beschäftigtenangaben der <strong>Unternehmen</strong> <strong>und</strong> der öffentlich zugänglichen Quellen zum Teil<br />

nur <strong>in</strong> ger<strong>und</strong>eter Form zugänglich waren, wurden die Angaben der übrigen Firmen ebenfalls ger<strong>und</strong>et.<br />

Dabei wurde bei den <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> mit 5.000 <strong>und</strong> mehr Beschäftigten auf H<strong>und</strong>ert<br />

<strong>und</strong> bei den restlichen auf Fünfzig ger<strong>und</strong>et.<br />

E<strong>in</strong>gegangen <strong>in</strong> das Rank<strong>in</strong>g der Großunternehmen <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen s<strong>in</strong>d letztlich alle<br />

Betriebe mit 500 <strong>und</strong> mehr Beschäftigten. <strong>Die</strong>s entspricht der Def<strong>in</strong>ition des Instituts für <strong>Mittel</strong>standsforschung.<br />

Klassifizierung der <strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

Zahl der<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

Beschäftigten<br />

Umsatz € / Jahr<br />

kle<strong>in</strong> bis 9 bis unter 1 Million<br />

mittel 10 bis 499<br />

groß 500 <strong>und</strong> mehr<br />

Quelle: Institut für <strong>Mittel</strong>standforschung<br />

1 bis 50 unter<br />

Millionen<br />

50 Millionen<br />

<strong>und</strong> mehr<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 14


<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

2.2 <strong>Die</strong> Rank<strong>in</strong>g-Tabelle<br />

Rang Name des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

Mitarbeiter<br />

<strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- u.<br />

Nordhessen<br />

2008 2009<br />

Branche,<br />

Tätigkeits-<br />

schwerpunkt<br />

Haupt-<br />

standorte<br />

<strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- u.<br />

Nordhessen<br />

1 Volkswagen AG Werk Kassel 13.200 13.100 Automobil<strong>in</strong>dustrie Baunatal<br />

2<br />

Universitätskl<strong>in</strong>ikum<br />

Gießen-Marburg <strong>GmbH</strong><br />

8.500<br />

etwa<br />

gleich<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

Gießen,<br />

Marburg<br />

3 B. Braun Melsungen AG 5.600 mehr Mediz<strong>in</strong>technik, Pharma Melsungen<br />

4 Cont<strong>in</strong>ental AG 5.500 weniger Automobilzulieferer Korbach<br />

5 K + S Gruppe 4.600<br />

etwa<br />

gleich<br />

6 Friedhelm Loh Gruppe 4.500 4.150<br />

7 Viessmann Gruppe 4.150<br />

8<br />

Fritz W<strong>in</strong>ter Eisengießerei<br />

<strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

etwa<br />

gleich<br />

3.450 2.800<br />

Düngemittel, Salze Kassel<br />

Metallerzeugnisse,<br />

Elektrotechnik<br />

Haiger<br />

Masch<strong>in</strong>enbau Allendorf<br />

Metallerzeugung,<br />

Metallbearbeitung<br />

Stadtallendorf<br />

9 Ferrero MSC <strong>GmbH</strong> & Co. KG 3.000 k.A. Ernährungsgewerbe Stadtallendorf<br />

·<br />

Daimler AG (Mercedes-Benz<br />

Werk Kassel)<br />

11 Schunk Gruppe 2.900<br />

12<br />

Böhler-Uddeholm AG<br />

(Buderus Edelstahl)<br />

3.000 k.A. Automobil<strong>in</strong>dustrie Kassel<br />

etwa<br />

gleich<br />

13 Bosch Gruppe 2.600 k.A.<br />

14 EDAG <strong>GmbH</strong> & Co. KGaA 2.550<br />

Materialtechnik,<br />

Masch<strong>in</strong>enbau<br />

Heuchelheim<br />

2.800 k.A. Metall<strong>in</strong>dustrie Wetzlar<br />

etwa<br />

gleich<br />

Masch<strong>in</strong>enbau,<br />

Metall<strong>in</strong>dustrie<br />

Ingenieurdienstleistungen,<br />

Masch<strong>in</strong>enbau<br />

Breidenbach<br />

Fulda<br />

15 SMA Solar Technology AG 2.500 mehr Solartechnik Niestetal<br />

· Gies <strong>Die</strong>nstleistungen <strong>GmbH</strong> 2.500<br />

17 Wicker Gruppe 2.000<br />

·<br />

tegut... Gutberlet Stiftung &<br />

Co.<br />

19 CSL Behr<strong>in</strong>g <strong>GmbH</strong> 1.850<br />

etwa<br />

gleich<br />

etwa<br />

gleich<br />

Gebäudemanagement,<br />

Zeitarbeit<br />

Stadtallendorf<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen Bad Wildungen<br />

2.000 k.A. Handel Fulda<br />

etwa<br />

gleich<br />

Pharma Marburg<br />

20 Siemens AG 1.800 k.A. Mediz<strong>in</strong>technik Marburg<br />

21 Asklepios Kl<strong>in</strong>iken 1.700 k.A. Ges<strong>und</strong>heitswesen Bad Wildungen<br />

22<br />

23<br />

Krauss-Maffei Wegmann<br />

<strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

Goodyear DunlopTires<br />

Germany <strong>GmbH</strong><br />

24 Sell <strong>GmbH</strong> 1.250<br />

· Kasseler Sparkasse 1.250<br />

1.500 k.A.<br />

1.400 k.A.<br />

etwa<br />

gleich<br />

etwa<br />

gleich<br />

Masch<strong>in</strong>enbau,<br />

Fahrzeugbau<br />

Gummi- <strong>und</strong><br />

Kunststoff<strong>in</strong>dustrie<br />

Kassel<br />

Fulda<br />

Leichtmetallbau Herborn<br />

Kreditgewerbe Kassel<br />

26 AKG Gruppe 1.200 1.100 Masch<strong>in</strong>enbau Hofgeismar<br />

·<br />

STI - Gustav Stabernack<br />

<strong>GmbH</strong><br />

1.200<br />

etwa<br />

gleich<br />

Verpackungen Lauterbach<br />

· Volksbank <strong>Mittel</strong>hessen eG 1.200 1.550 Kreditgewerbe Gießen<br />

· Novartis Behr<strong>in</strong>g 1.200 k.A. Pharma Marburg<br />

· Jumo Gmbh & Co. KG 1.200<br />

etwa<br />

gleich<br />

Mess-, Regeltechnik Fulda<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 15


<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

Rang Name des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

31<br />

32<br />

General Logistics Systems<br />

Germany <strong>GmbH</strong> & Co. OHG<br />

Edeka Handelsgesellschaft<br />

<strong>Hessen</strong>r<strong>in</strong>g mbH<br />

Mitarbeiter<br />

<strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- u.<br />

Nordhessen<br />

2008 2009<br />

Branche,<br />

Tätigkeits-<br />

schwerpunkt<br />

Haupt-<br />

standorte<br />

<strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- u.<br />

Nordhessen<br />

1.100 k.A. Verkehrsgewerbe Neuenste<strong>in</strong><br />

1.050<br />

etwa<br />

gleich<br />

Handel Melsungen<br />

· Küster <strong>Unternehmen</strong>sgruppe 1.050 k.A. Automobilzulieferer Ehr<strong>in</strong>gshausen<br />

34 Bickhardt Bau AG 1.000 1.100 Baugewerbe Kirchheim<br />

35 Hoppe AG 950 900 Metallerzeugnisse Stadtallendorf<br />

· Kühne + Nagel 950 1.000 Verkehrsgewerbe Haiger<br />

·<br />

Alternate Computerversand<br />

<strong>GmbH</strong><br />

950<br />

etwa<br />

gleich<br />

Handel L<strong>in</strong>den<br />

· E.ON Mitte AG 950 1.000 Energieversorgung Kassel<br />

·<br />

40<br />

·<br />

·<br />

Sparkasse Marburg-<br />

Biedenkopf<br />

Universal-Re<strong>in</strong>igungsdienst<br />

<strong>GmbH</strong> Fulda<br />

Bombardier Transportation<br />

<strong>GmbH</strong><br />

Kamax-Werke Rudoplh<br />

Kellermann <strong>GmbH</strong><br />

950<br />

900<br />

etwa<br />

gleich<br />

etwa<br />

gleich<br />

Kreditgewerbe Marburg<br />

Gebäudemanagement Fulda<br />

900 k.A. Fahrzeugbau Kassel<br />

900 k.A. Automobilzulieferer<br />

Homberg<br />

(Ohm)<br />

43 M<strong>und</strong>ipharma <strong>GmbH</strong> 850 900 Pharma Limburg<br />

· Sparkasse Fulda 850<br />

etwa<br />

gleich<br />

· Hübner <strong>GmbH</strong> 850 800<br />

46<br />

·<br />

Johnson Controls <strong>GmbH</strong> & Co.<br />

KG<br />

Rhe<strong>in</strong>metall Landsysteme<br />

<strong>GmbH</strong><br />

Kreditgewerbe Fulda<br />

Gummi- <strong>und</strong><br />

Kunststoffverarbeitung<br />

Kassel<br />

800 k.A. Automobilzulieferer Dautphetal<br />

800 800<br />

· Carl Zeiss AG 800 k.A.<br />

·<br />

Raiffeisen-Warenzentrale<br />

Kurhessen-Thür<strong>in</strong>gen <strong>GmbH</strong><br />

800<br />

etwa<br />

gleich<br />

Masch<strong>in</strong>enbau,<br />

Fahrzeugbau<br />

Optische <strong>und</strong><br />

Elektro<strong>in</strong>dustrie<br />

Kassel<br />

Wetzlar<br />

Handel Kassel<br />

· ThyssenKrupp Nirosta <strong>GmbH</strong> 800 weniger Metallerzeugung Dillenburg<br />

·<br />

Herz- <strong>und</strong> Kreislaufzentrum<br />

Rotenburg<br />

800 800 Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

Rotenburg<br />

a. d. Fulda<br />

52 BASF Gruppe 650 k.A. Energieversorgung Kassel<br />

· Seidel <strong>GmbH</strong> & Co. KG 650 k.A. Metallerzeugnisse Marburg<br />

· Libri <strong>GmbH</strong> (Logistik-Zentrum) 650 k.A. Verkehrsgewerbe Bad Hersfeld<br />

· QVC eServices Inc. & Co. KG 650 k.A. Call Center Kassel<br />

·<br />

·<br />

Roth Industries <strong>GmbH</strong> & Co.<br />

KG<br />

Eisenwerk Hasenclever <strong>und</strong><br />

Sohn <strong>GmbH</strong><br />

58 Sparkasse Gießen 600<br />

650 600 Masch<strong>in</strong>enbau Dautphetal<br />

650 600<br />

etwa<br />

gleich<br />

Metallverarbeitung,<br />

Automobilzulieferer<br />

Battenberg<br />

Kreditgewerbe Gießen<br />

· Performance Fibers <strong>GmbH</strong> 600 k.A. Kunststoffverarbeitung Bad Hersfeld<br />

· Sparkasse Wetzlar 600<br />

·<br />

Kl<strong>in</strong>iken Hartenste<strong>in</strong> <strong>GmbH</strong> &<br />

Co. KG<br />

600<br />

etwa<br />

gleich<br />

etwa<br />

gleich<br />

Kreditgewerbe Wetzlar<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen Bad Wildungen<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 16


78 <strong>Unternehmen</strong> mit 500<br />

<strong>und</strong> mehr Beschäftigten<br />

<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

Rang Name des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

Mitarbeiter<br />

<strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- u.<br />

Nordhessen<br />

2008 2009<br />

Branche,<br />

Tätigkeits-<br />

schwerpunkt<br />

Haupt-<br />

standorte<br />

<strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- u.<br />

Nordhessen<br />

62 Viehmeier <strong>GmbH</strong> & Co. KG 550 k.A. Ernährungsgewerbe Gilserberg<br />

· Berkenhoff <strong>GmbH</strong> 550 450 Metallerzeugnisse Heuchelheim<br />

·<br />

·<br />

L<strong>in</strong>de + Wiemann <strong>GmbH</strong>-<br />

Kommanditgesellschaft<br />

Pfeiffer Vacuum Technology<br />

AG<br />

550<br />

· HEWI He<strong>in</strong>rich Wilke <strong>GmbH</strong> 550<br />

·<br />

68<br />

Sparkasse Waldeck-<br />

Frankenberg<br />

Carl Cloos Schweißtechnik<br />

<strong>GmbH</strong><br />

etwa<br />

gleich<br />

Automobilzulieferer Dillenburg<br />

550 550 Masch<strong>in</strong>enbau Asslar<br />

etwa<br />

gleich<br />

Kunststoff-,<br />

Metallverarbeitung<br />

Bad Arolsen<br />

550 550 Kreditgewerbe Korbach<br />

500<br />

· Kasseler Bank eG 500<br />

etwa<br />

gleich<br />

etwa<br />

gleich<br />

Masch<strong>in</strong>enbau Haiger<br />

Kreditgewerbe Kassel<br />

· Tucker <strong>GmbH</strong> 500 500 Automobilzulieferer Gießen<br />

·<br />

Isabellenhütte Heusler <strong>GmbH</strong><br />

& Co. KG<br />

500 500<br />

Metallerzeugnisse,<br />

Elektrotechnik<br />

Dillenburg<br />

· Gebr. Bode <strong>GmbH</strong> & Co. KG 500 500 Automobilzulieferer Kassel<br />

·<br />

Christmann & Pfeifer <strong>GmbH</strong> &<br />

Co. KG<br />

500 500 Baugewerbe Angelburg<br />

· Technolit <strong>GmbH</strong> 500 k.A. Masch<strong>in</strong>enbau, Handel Großenlüder<br />

·<br />

· Wilhelm Felden <strong>und</strong> Kaiser &<br />

·<br />

·<br />

Kl<strong>in</strong>gspor Schleifsysteme<br />

<strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

Roth KG Handels <strong>GmbH</strong> & Co.<br />

Leica Microsystems CMS<br />

<strong>GmbH</strong><br />

Selzer Fertigungstechnik<br />

<strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

500 k.A.<br />

Herstellung von<br />

Schleifkörpern<br />

Haiger<br />

500 k.A. Handel Marburg<br />

500 500<br />

Optische <strong>und</strong><br />

Elektro<strong>in</strong>dustrie<br />

Wetzlar<br />

500 350 Automobilzulieferer Driedorf<br />

· TI Automotive <strong>GmbH</strong> 500 k.A. Automobilzulieferer Fuldabrück<br />

Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research, <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong><br />

2.3 <strong>Die</strong> 10 <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong>: Schwergewichte im Rank<strong>in</strong>g<br />

Das Rank<strong>in</strong>g der Großunternehmen <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen umfasst 79 Firmen, die nach der<br />

Def<strong>in</strong>ition des Instituts für <strong>Mittel</strong>standsforschung 500 <strong>und</strong> mehr Beschäftigte haben. Der Größenunterschied<br />

zwischen ihnen ist relativ hoch. <strong>Die</strong> Volkswagen AG, das größte <strong>Unternehmen</strong> im<br />

Rank<strong>in</strong>g, beschäftigte im Jahr 2008 r<strong>und</strong> 13.200 Arbeitnehmer <strong>in</strong> ihrem Werk <strong>in</strong> Baunatal.<br />

<strong>Die</strong> nächst<strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> haben bereits deutlich weniger Beschäftigte <strong>in</strong> der Region: Auf<br />

Platz zwei steht die Universitätskl<strong>in</strong>ikum Gießen-Marburg <strong>GmbH</strong> mit 8.500 Mitarbeitern. Dann<br />

folgt e<strong>in</strong>e Gruppe von zehn <strong>Unternehmen</strong>, die alle zwischen 3.000 <strong>und</strong> 5.600 Beschäftigte vorweisen.<br />

Bis auf die B. Braun Melsungen AG (drittgrößtes <strong>Unternehmen</strong>), die K+S Gruppe <strong>und</strong> Ferrero<br />

stammen diese aus dem Bereich Metall, Masch<strong>in</strong>enbau <strong>und</strong> Automobil<strong>in</strong>dustrie.<br />

Zur Kategorie mit 1.000 bis unter 3.000 Beschäftigten gehören 24 Großbetriebe. <strong>Die</strong> überwiegende<br />

Mehrheit der <strong>Unternehmen</strong>, nämlich 45 Firmen, hat e<strong>in</strong>en Mitarbeiterstamm, der zwischen 500<br />

<strong>und</strong> 950 Beschäftigen liegt.<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 17


Hohe Konzentration bei<br />

den ganz Großen<br />

<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

40 % der erfassten Mitarbeiter arbeiten bei den 10 Größten<br />

Kumulierter Beschäftigungsanteil <strong>in</strong> %<br />

Kumulierter Beschäftigungsanteil<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Anzahl der <strong>Unternehmen</strong><br />

10 20 30 40 50 60 70<br />

Quellen: Helaba Volkswirtschaft/Research, <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong><br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Insgesamt arbeiten r<strong>und</strong> 126.500 Beschäftigte bei den <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

mit 500 <strong>und</strong> mehr Mitarbeitern. Das s<strong>in</strong>d 12 % der Erwerbstätigen <strong>in</strong> diesen Regionen.<br />

Dabei konzentrieren sich die Arbeitnehmer auf die zehn <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong>: R<strong>und</strong> 45 % der im<br />

Rank<strong>in</strong>g erfassten Mitarbeiter s<strong>in</strong>d bei ihnen angestellt, während die letzten 50 % der <strong>Unternehmen</strong><br />

nur für 20 % der Beschäftigten e<strong>in</strong>en Arbeitsplatz bieten.<br />

Umsatzstarke Großunternehmen <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> Große <strong>und</strong> mittelgroße <strong>Unternehmen</strong> wichtige Arbeitgeber<br />

<strong>Hessen</strong>: Umsatzsteuerstatistik 2007, Anteil <strong>in</strong> % <strong>Hessen</strong> Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Juni 2008, Anteil <strong>in</strong> %<br />

90% 90%<br />

Anteil an<br />

allen <strong>Unternehmen</strong><br />

Kle<strong>in</strong>untern.<br />

Deutschland<br />

10% 10%<br />

0,4% 0,3%<br />

<strong>Mittel</strong>große<br />

Untern.<br />

Großuntern.<br />

8%<br />

Anteil am<br />

gesamten Umsatz<br />

66%<br />

62%<br />

<strong>Hessen</strong><br />

9%<br />

Kle<strong>in</strong>untern.<br />

25%<br />

28%<br />

<strong>Mittel</strong>große<br />

Untern.<br />

Großuntern.<br />

81%<br />

Anteil an<br />

80%<br />

allen <strong>Unternehmen</strong><br />

Kle<strong>in</strong>untern.<br />

Deutschland<br />

19% 19%<br />

<strong>Mittel</strong>große<br />

Untern.<br />

0,3% 0,2%<br />

Großuntern.<br />

Anteil an den sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten<br />

<strong>Hessen</strong><br />

16% 17%<br />

Kle<strong>in</strong>untern.<br />

60% 61%<br />

<strong>Mittel</strong>große<br />

Untern.<br />

Quelle: Stat. B<strong>und</strong>esamt, Helaba Volkswirtschaft/Research Quelle: B<strong>und</strong>esagentur f. Arbeit, Helaba Volkswirtschaft/Research<br />

Großbetriebe <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong><br />

besonders wichtig<br />

24%<br />

21%<br />

Großuntern.<br />

<strong>Die</strong> Bedeutung der großen <strong>Unternehmen</strong> zeigt sich jedoch nicht nur bei der Beschäftigtenzahl.<br />

E<strong>in</strong>e andere Quelle – die Umsatzsteuerstatistik – bietet Daten, aus denen sich ihr Anteil am Gesamtumsatz<br />

nach den Kriterien des Instituts für <strong>Mittel</strong>stand berechnen lässt. <strong>Die</strong>se <strong>Unternehmen</strong><br />

mit e<strong>in</strong>em Umsatz von 50 Mio. € <strong>und</strong> mehr nehmen <strong>in</strong> der hessischen <strong>Unternehmen</strong>sstruktur e<strong>in</strong>en<br />

herausragenden Platz e<strong>in</strong>: Sie steuern zwei Drittel zum Umsatz aller <strong>Unternehmen</strong> bei. Dabei ist<br />

die re<strong>in</strong>e Anzahl der großen Firmen <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> mit knapp 800 relativ ger<strong>in</strong>g, bezogen auf die Gesamtanzahl<br />

von r<strong>und</strong> 250.000 umsatzsteuerpflichtigen Firmen (Anteil: 0,3 %).<br />

In Deutschland ist die Relation ähnlich, aber der Beitrag der Großunternehmen etwas weniger<br />

ausgeprägt. Auch auf die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bezogen s<strong>in</strong>d Großbetriebe <strong>in</strong><br />

<strong>Hessen</strong> e<strong>in</strong> bedeutender Faktor. 24 % aller Arbeitnehmer s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Firmen mit 500 <strong>und</strong> mehr Beschäftigten<br />

angestellt; <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong>sgesamt liegt der Anteil etwas niedriger.<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 18


<strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

als Standort für<br />

Großunternehmen<br />

Anzahl der Großunternehmen<br />

<strong>in</strong> Landkreisen<br />

unterschiedlich<br />

<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

2.4 Regionale Konzentration<br />

Aus der Studie „<strong>Die</strong> 100 <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong>“ von Februar 2009 geht hervor, dass<br />

r<strong>und</strong> 80 % der Firmen ihren Hauptstandort <strong>in</strong> Südhessen haben. <strong>Die</strong>se hohe Konzentration korrespondiert<br />

mit dem gesamtwirtschaftlichen Schwerpunkt: Denn r<strong>und</strong> 70 % des hessischen BIP werden<br />

im Regierungsbezirk Darmstadt, also der Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>-Region, erwirtschaftet. E<strong>in</strong>e derartig<br />

hohe regionale wirtschaftliche Konzentration <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Regierungsbezirk ist <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em anderen<br />

B<strong>und</strong>esland anzutreffen.<br />

<strong>Die</strong>s war der Auslöser für weitere Untersuchungen, denn auch <strong>in</strong> den anderen Regionen <strong>Hessen</strong>s<br />

waren bedeutende <strong>Unternehmen</strong> zu vermuten. E<strong>in</strong>drucksvolle 79 Firmen mit 500 <strong>und</strong> mehr Beschäftigten<br />

s<strong>in</strong>d das Ergebnis dieser Suche <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen. Doch wie verteilen sie sich<br />

<strong>in</strong>nerhalb der Region?<br />

<strong>Die</strong> Aufteilung der Großbetriebe zwischen den zwei Regierungsbezirken ist nahezu ausgeglichen:<br />

39 Firmen liegen im <strong>Mittel</strong>hessischen <strong>und</strong> 40 im Nordhessischen. <strong>Die</strong>s entspricht <strong>in</strong> etwa den<br />

wirtschaftlichen Gewichten der jeweiligen Region, denn der Norden <strong>Hessen</strong>s hat e<strong>in</strong>en Anteil am<br />

mittel- <strong>und</strong> nordhessischen BIP von 56 %. Betrachtet man die regionale Beschäftigung <strong>in</strong> den<br />

Großunternehmen, korrespondiert diese ebenfalls mit den BIP-Anteilen. Es s<strong>in</strong>d 56 % der im Rank<strong>in</strong>g<br />

erfassten Arbeitnehmer bei nordhessischen Firmen angestellt.<br />

Großunternehmen nicht gleichverteilt über alle Landkreise <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

Anteil <strong>in</strong> %<br />

49<br />

44 44<br />

5651<br />

56 BIP-Anteil<br />

Anteil der Großunternehmen<br />

19<br />

12 13 12<br />

8 5<br />

24<br />

19<br />

11<br />

6<br />

1 1<br />

4 3 2<br />

Anteil der Beschäftigten <strong>in</strong> den Großunternehmen<br />

13<br />

16<br />

13 11<br />

14<br />

9 7 8 5 7<br />

4<br />

71012 6<br />

6 6 8<br />

4<br />

0 0<br />

<strong>Mittel</strong>hessen<br />

Lahn-Dill-Kreis<br />

Gießen, Lk.<br />

Marburg-<br />

Biedenkopf<br />

Limburg-<br />

Weilburg<br />

Quellen: Hess. Stat. Landesamt, Helaba Volkswirtschaft/Research, <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong><br />

Vogelsbergkreis<br />

Nordhessen<br />

In den Landkreisen ist die Situation sehr unterschiedlich. So gibt es Landkreise, die überdurchschnittlich<br />

viele Großunternehmen vorweisen können, aber bei den Arbeitsplätzen durchschnittlich<br />

abschneiden, wie beispielsweise der Lahn-Dill-Kreis <strong>und</strong> die Stadt Kassel. In den Landkreisen<br />

Marburg-Biedenkopf, Landkreis Kassel <strong>und</strong> Waldeck-Frankenberg s<strong>in</strong>d die Verhältnisse umgekehrt.<br />

Sie beheimaten Großunternehmen mit überdurchschnittlich vielen Mitarbeitern.<br />

Auffällig ist weiterh<strong>in</strong>, dass die meisten Großbetriebe entlang der Autobahnachsen angesiedelt<br />

s<strong>in</strong>d. <strong>Die</strong> logistische Anb<strong>in</strong>dung ist demnach e<strong>in</strong> wichtiger Aspekt für die Standortwahl der <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 19<br />

Kassel, St.<br />

Fulda, Lk.<br />

Kassel, Lk.<br />

Schwalm-Eder-<br />

Kreis<br />

Waldeck-<br />

Frankenberg<br />

Hersfeld-<br />

Rotenburg<br />

Werra-Meißner-<br />

Kreis


Straßennetz wichtig für<br />

Großunternehmen<br />

<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

Regionale Verteilung der <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

nach Hauptstandorten<br />

Quellen: Hess. Stat. Landesamt, Helaba Volkswirtschaft/Research, <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong><br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 20


Industrie überdurchschnittlich<br />

vertreten<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

zweitgrößte Branche im<br />

Rank<strong>in</strong>g<br />

<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

2.5 Branchenschwerpunkt Industrie<br />

<strong>Die</strong> Branchenauswertung des Rank<strong>in</strong>gs zeigt e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>deutigen Schwerpunkt: 67 % der erfassten<br />

Beschäftigten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Industrie angestellt. Verglichen mit der Struktur über alle mittel- <strong>und</strong><br />

nordhessischen Beschäftigten h<strong>in</strong>weg ist dieser Anteil deutlich überproportional. Innerhalb dieser<br />

Gruppe gibt es vier Hauptakteure: R<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Drittel der Industriearbeitnehmer s<strong>in</strong>d im Sektor Automobilhersteller/-zulieferer<br />

tätig. Masch<strong>in</strong>enbau <strong>und</strong> Elektrotechnik/Optik s<strong>in</strong>d zwei weitere<br />

Branchen, die bei der mittel- <strong>und</strong> nordhessischen Groß<strong>in</strong>dustrie mit e<strong>in</strong>em Beschäftigtenanteil von<br />

jeweils 20 % stark vertreten s<strong>in</strong>d. Metallerzeugung/-erzeugnisse ist ebenfalls e<strong>in</strong>e „starke“ Branche,<br />

<strong>in</strong> der gut 10 % der Beschäftigten der großen Industrieunternehmen angestellt s<strong>in</strong>d.<br />

Wichtigster Arbeitgeber im Rank<strong>in</strong>g: Industrie<br />

Anteil <strong>in</strong> %<br />

66,5<br />

Beschäftigtenstruktur der<br />

<strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen Beschäftigtenstruktur <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen <strong>in</strong>sgesamt<br />

27,7<br />

14,6<br />

10,7<br />

Industrie Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

15,0<br />

5,2<br />

9,2<br />

5,1<br />

2,1 4,2 3,6<br />

0,9 2,1<br />

4,8<br />

1,3 0,7 1,2<br />

5,4<br />

<strong>Unternehmen</strong>sdienstleister<br />

Kreditgewerbe<br />

Handel Bergbau, Verkehrs-<br />

Gew<strong>in</strong>nung v.<br />

Ste<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Erden<br />

gewerbe<br />

Quellen: B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit, Helaba Volkswirtschaft/Research, <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong><br />

Energieversorgung<br />

Baugewerbe<br />

In der Fokussierung des Rank<strong>in</strong>gs auf die Industrie kommt zum e<strong>in</strong>en der traditionsreiche Standort<br />

<strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen für Metall, Masch<strong>in</strong>enbau, Fahrzeugbau <strong>und</strong> Elektrotechnik/Optik zum<br />

Ausdruck. Andererseits ist die Regionalisierung der Beschäftigtenzahlen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es B<strong>und</strong>eslandes<br />

für viele <strong>Unternehmen</strong> nicht möglich. <strong>Die</strong>s führt dazu, dass besonders der <strong>Die</strong>nstleistungssektor<br />

<strong>in</strong> der Rangliste unterrepräsentiert ist.<br />

<strong>Die</strong> zweitgrößte Branche im Rank<strong>in</strong>g ist das Ges<strong>und</strong>heitswesen, <strong>in</strong> dem fast 11 % der Beschäftigten<br />

arbeiten. Namhafte Vertreter s<strong>in</strong>d: Universitätskl<strong>in</strong>ikum Gießen-Marburg <strong>GmbH</strong>, Wicker<br />

Gruppe, Asklepios Kl<strong>in</strong>iken. Damit ist das zweite Standbe<strong>in</strong> der Region <strong>Mittel</strong>hessen, Bildung/<br />

Forschung <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> der Mediz<strong>in</strong>, prom<strong>in</strong>ent bei den <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> vertreten <strong>und</strong><br />

ergänzt die pharmazeutischen <strong>und</strong> mediz<strong>in</strong>technischen <strong>Unternehmen</strong> aus dem Industriesektor.<br />

<strong>Unternehmen</strong>sdienstleister <strong>und</strong> Kreditgewerbe s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>em Anteil von jeweils gut 5 % im Rank<strong>in</strong>g<br />

repräsentiert. Da hier bei ersterer Branche viele kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong> mittelgroße <strong>Unternehmen</strong> aktiv<br />

s<strong>in</strong>d, bleibt ihre Bedeutung im Rank<strong>in</strong>g unter dem Beschäftigungsanteil für <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

<strong>in</strong>sgesamt. „Last but not least“ ist der Handel nicht unbedeutend. Allerd<strong>in</strong>gs ist der Handel im<br />

Rank<strong>in</strong>g der Großunternehmen vergleichsweise unterrepräsentiert, da auch für ihn e<strong>in</strong>e regionale<br />

Zuordnung der Beschäftigtenzahlen besonders schwer durchführbar zu se<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>t.<br />

2.6 E<strong>in</strong>getrübte Beschäftigungsperspektiven<br />

Dass das Jahr 2009 e<strong>in</strong> wirtschaftliches Krisenjahr war, wird nicht zuletzt <strong>in</strong> der Antwortbereitschaft<br />

der <strong>Unternehmen</strong> spürbar. Wollten für das gesamthessische Rank<strong>in</strong>g der 100 <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong><br />

nur 16 Großbetriebe ke<strong>in</strong>e Informationen zur aktuellen Beschäftigungssituation im Jahr<br />

2008 herausgeben, so hielten sich 2009 bei der Umfrage <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen 26 von 79<br />

<strong>Unternehmen</strong> mit Angaben zum derzeitigen Beschäftigungsstand zurück.<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 21


Angaben für 2009 eher<br />

zurückhaltend<br />

<strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> erstellt<br />

Langfrist-Prognosen<br />

<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

Bei der Mehrzahl der Firmen, die Auskunft gaben – über 70 % –, sollte die Belegschaft 2009 weitgehend<br />

unverändert bleiben. <strong>Die</strong>ser Prozentsatz ist ger<strong>in</strong>ger als noch e<strong>in</strong> Jahr zuvor bei allen hessischen<br />

Großunternehmen (80 %) <strong>und</strong> spiegelt damit die Verschlechterung der Konjunktur wider.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs traf die Wucht des konjunkturellen Abschwungs im vergangenen Jahr nicht <strong>in</strong> gleichem<br />

Ausmaß den hessischen Arbeitsmarkt, so dass der Wert als noch relativ hoch e<strong>in</strong>zustufen ist. E<strong>in</strong>en<br />

Personalabbau planten oder realisierten 9 der 53 (17 %) der Firmen, die Angaben zur Beschäftigungssituation<br />

2009 gemacht haben. Immerh<strong>in</strong> 6 Großbetriebe (11 %) haben ihren Mitarbeiterstamm<br />

erweitert.<br />

<strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> nordhessische Großunternehmen spüren Krise<br />

Anteil an den <strong>Unternehmen</strong> mit Angaben zur Beschäftigungssituation 2009, <strong>in</strong> %<br />

etwa gleich<br />

72%<br />

Quellen: Helaba Volkswirtschaft/Research, <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong><br />

mehr<br />

Beschäftigte<br />

11%<br />

weniger<br />

Beschäftigte<br />

17%<br />

Insgesamt hat sich 2009 der Beschäftigungstrend aufgr<strong>und</strong> der Rezession auch bei den Großunternehmen<br />

gedreht. E<strong>in</strong>e schnelle Trendwende ist im laufenden Jahr nicht zu erwarten, laufen doch<br />

viele arbeitsmarktpolitische Maßnahmen aus. <strong>Die</strong>se müssen von den <strong>Unternehmen</strong> mitf<strong>in</strong>anziert<br />

werden, was angesichts der nur langsam steigenden Kapazitätsauslastung viele Betriebe überfordern<br />

dürfte. Auch die großen <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen werden deshalb weiterh<strong>in</strong><br />

Anpassungen vornehmen müssen.<br />

3 Wachstumstrend bis 2030:<br />

<strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen vorne<br />

Methodik der Prognose<br />

<strong>Die</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> erstellt für <strong>Hessen</strong> <strong>in</strong>sgesamt sowie für die Regionen langfristige Wirtschafts-,<br />

Arbeitsmarkt- <strong>und</strong> Bevölkerungsprognosen, die als Gr<strong>und</strong>lage für die Landesentwicklungsplanung<br />

dienen. Für die Wirtschaftsprognose wird <strong>in</strong> Anlehnung an den Deutschland Report 2030 von<br />

Prognos e<strong>in</strong>e sektoral differenzierte Abschätzung der Wirtschafts- <strong>und</strong> Erwerbstätigentrends vorgenommen.<br />

Darauf aufbauend werden Prognosen für <strong>Hessen</strong> <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e drei Regierungsbezirke bis<br />

2030 hochgerechnet. Da die Modellrechnungen e<strong>in</strong>en langfristigen Charakter haben, werden im<br />

Folgenden ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zelnen Jahre, sondern Entwicklungspfade für Mehrjahreszeiträume aufgezeigt.<br />

1 Wesentliche Annahmen von Prognos – z.B. zu den weltwirtschaftlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen,<br />

zur Wechselkursentwicklung oder zum technischen Fortschritt – werden dabei implizit übernommen,<br />

mögliche Strukturbrüche <strong>und</strong> externe Schocks außen vorgelassen. Zahlreiche ceteris<br />

paribus Annahmen liegen somit dieser Langfrist-Prognose zu Gr<strong>und</strong>e. Insgesamt wird für<br />

Deutschland davon ausgegangen, dass der Produktionse<strong>in</strong>bruch im Jahr 2009 erst 2015 wieder<br />

aufgeholt se<strong>in</strong> dürfte. Dann folgen Jahre, <strong>in</strong> denen an die Wachstumsdynamik der Vergangenheit<br />

1 E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gehende Erläuterung der Methodik <strong>und</strong> tiefer gehende Sektoral- <strong>und</strong> Regionalergebnisse werden im <strong>Hessen</strong>report<br />

2010 veröffentlicht.<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 22


<strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

im Basiszeitraum<br />

überdurchschnittlich<br />

<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

angeknüpft werden kann. Im Jahrzehnt 2020 bis 2030 wird laut Prognos der Rückgang der Bevölkerung<br />

zunehmend die Wirtschaftsentwicklung dämpfen.<br />

Überdurchschnittlicher Anstieg der Wirtschaftsleistung <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen bis 2030<br />

<strong>Die</strong> Berechnung der regionalen Wachstumstrends für <strong>Hessen</strong> basiert auf den Daten für den Zeitraum<br />

2000 bis 2008. Dabei musste die <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> zunächst e<strong>in</strong>e Preisbere<strong>in</strong>igung des statistischen<br />

Materials vornehmen, da die Rohdaten nur <strong>in</strong> nom<strong>in</strong>aler Form vorliegen. <strong>Die</strong> Berechnungen<br />

ergeben dann, dass <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen <strong>in</strong> der Wirtschaftsdynamik überdurchschnittlich abschnitten.<br />

<strong>Die</strong> Bruttowertschöpfung, d. h. alle entgeltlich erstellten Waren <strong>und</strong> <strong>Die</strong>nstleistungen,<br />

stieg <strong>in</strong> den Regierungsbezirken Gießen <strong>und</strong> Kassel jeweils real um 13 % an, bei e<strong>in</strong>em hessischen<br />

Durchschnitt von 10 %. <strong>Die</strong>s war etwas stärker als <strong>in</strong> Deutschland mit 12 % <strong>und</strong> übertraf die südhessische<br />

Wachstumsrate von 9 % deutlich.<br />

Der Wachstumsvorsprung <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessens gegenüber Südhessen fußt <strong>in</strong>sbesondere auf<br />

e<strong>in</strong>er dynamischeren Industrie. Aber auch im <strong>Die</strong>nstleistungssektor verlief die Entwicklung <strong>in</strong><br />

weiten Teilen günstiger als <strong>in</strong> Südhessen. Starke Wachstumsimpulse g<strong>in</strong>gen u. a. von den Bereichen<br />

Logistik, Mikro- <strong>und</strong> Optoelektronik, Mediz<strong>in</strong>technik sowie regenerative Energietechnik aus,<br />

allesamt Wirtschaftsbereiche mit guten Zukunftsaussichten.<br />

Wachstumsvorsprung bis 2030 ausgebaut <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen mit mehr Dynamik<br />

Reale Bruttowertschöpfung, Veränderung 2030 gg. 2008 <strong>in</strong> % Reale Bruttowertschöpfung, 2008 = 100, 5-Jahresdurchschnitte<br />

25,1%<br />

24,3%<br />

21,3%<br />

20,8%<br />

19,7%<br />

Nordhessen <strong>Mittel</strong>hessen <strong>Hessen</strong> Deutschland Südhessen<br />

Quelle: <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> Quelle: <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong><br />

Wachstum zunächst<br />

gebremst, dann wieder<br />

auf Potenzialpfad<br />

125<br />

120<br />

115<br />

110<br />

105<br />

100<br />

<strong>Mittel</strong>hessen Nordhessen Südhessen<br />

<strong>Hessen</strong> Deutschland<br />

2008 2015 2020 2025 2030<br />

2008 begann <strong>in</strong> Deutschland aufgr<strong>und</strong> der sich rapide verschärfenden Weltwirtschaftskrise e<strong>in</strong>e<br />

tiefe Rezession. Auch wenn nun deutliche Erholungszeichen sichtbar s<strong>in</strong>d, werden die Nachwirkungen<br />

noch länger zu spüren se<strong>in</strong>. Das durchschnittliche Wachstum wird im ersten prognostizierten<br />

Zeitraum bis 2015 spürbar gedämpft. Nach erfolgreicher Bewältigung der Krise sollte sich der<br />

Wachstumsvorsprung von <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen bis 2030 wieder zeigen. So dürften sich <strong>in</strong> dem<br />

anschließenden Prognosezeitraum von 2015 bis 2020 die Wachstumsraten erholen. <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong><br />

Nordhessen können dann im Jahresdurchschnitt mit real 1,5 % wieder entlang des langfristigen<br />

Potenzialpfads wachsen; Südhessens Wirtschaft kann e<strong>in</strong>e Steigerungsrate von 1,3 % erreichen.<br />

Auf den gesamten Prognosezeitraum von 2009 bis 2030 bezogen fallen die Wachstumsraten allerd<strong>in</strong>gs<br />

niedriger aus. Zu gravierend ist die Wirtschaftskrise zu Beg<strong>in</strong>n gewesen. Umgerechnet <strong>in</strong><br />

jahresdurchschnittliche Veränderungsraten steigt die reale Bruttowertschöpfung zwischen 2008<br />

<strong>und</strong> 2030 <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen jährlich um 1 %. Damit liegen die Regionen über dem gesamtdeutschen<br />

<strong>und</strong> dem hessischen Durchschnitt von 0,9 %. Auch der Abstand zu Südhessen<br />

weitet sich aus, da die Wachstumsrate dort nur bei 0,8 % liegt. Insgesamt dürfte die Wirtschaftsleistung<br />

bis 2030 <strong>in</strong> Nordhessen um real 25 % über dem Ausgangsniveau von 2008 liegen. <strong>Mittel</strong>hessen<br />

steht dem mit e<strong>in</strong>em Zuwachs von 24 % kaum nach. <strong>Die</strong> südhessische Region erreicht im<br />

gleichen Zeitraum voraussichtlich e<strong>in</strong>en Anstieg von real knapp 20 %.<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 23<br />

125<br />

120<br />

115<br />

110<br />

105<br />

100


<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

S<strong>in</strong>kende Erwerbstätigenzahlen <strong>in</strong> allen Regionen<br />

Mit dem Industrie getriebenen Aufschwung kam es bis <strong>in</strong>s Jahr 2008 h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> <strong>in</strong>sgesamt zu e<strong>in</strong>em<br />

kräftigen Anstieg der Erwerbstätigenzahlen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em spürbaren Rückgang der Arbeitslosenquoten.<br />

Aus heutiger Sicht dürften die damals erreichten Erwerbstätigenzahlen „Allzeit-Maximalwerte“<br />

darstellen: Für Deutschland weist die Statistik 40,3 Mio. <strong>und</strong> für <strong>Hessen</strong> 3,1 Mio. Erwerbstätige<br />

aus. <strong>Die</strong> Modellrechnungen für die Regierungsbezirke ergeben Erwerbstätigenzahlen von<br />

2,0 Mio. <strong>in</strong> Südhessen, 0,6 Mio. <strong>in</strong> Nordhessen <strong>und</strong> 0,5 Mio. <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>hessen.<br />

Für die Anpassungsphase nach der Wirtschaftskrise ist mit e<strong>in</strong>em Rückgang der Erwerbstätigkeit<br />

zu rechnen. Im ersten Prognosezeitraum bis 2015 dürften somit die Beschäftigtenzahlen <strong>in</strong>sgesamt<br />

um 2 bis 4 % zurückgehen. Südhessen <strong>und</strong> Deutschland lägen dann <strong>in</strong> etwa wieder auf dem Niveau<br />

des Jahres 2000, das zum Ende der New Economy Euphorie ke<strong>in</strong> schlechtes Jahr war. In<br />

<strong>Mittel</strong>hessen wird der Rückgang etwas gemäßigter ausfallen, <strong>in</strong> Nordhessen etwas stärker.<br />

Erwerbstätigenzahlen s<strong>in</strong>ken langfristig, … … aber demografische Bremse wirkt unterschiedlich<br />

Erwerbstätige, Veränderung 2030 gg. 2008 <strong>in</strong> % Erwerbstätige, 2008 = 100, 5-Jahresdurchschnitte<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

Beschäftigungshöchststand<br />

2008<br />

-6,4%<br />

-7,8%<br />

-7,8%<br />

-8,9%<br />

-9,1%<br />

<strong>Mittel</strong>hessen Südhessen <strong>Hessen</strong> Nordhessen Deutschland<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

100<br />

98<br />

96<br />

94<br />

92<br />

90<br />

<strong>Mittel</strong>hessen Nordhessen Südhessen<br />

<strong>Hessen</strong> Deutschland<br />

2000 2008 2015 2020 2025 2030<br />

Quelle: <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> Quelle: Hess. Stat. Landesamt, <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong><br />

Demografischer Wandel<br />

langfristig entscheidend<br />

für Arbeitsmarkt<br />

Zwischen 2015 <strong>und</strong> 2020 ist für alle hessischen Regionen e<strong>in</strong>e Stabilisierung der Erwerbstätigenzahlen<br />

zu erwarten, da die Wirtschaft wieder auf ihren langfristigen Wachstumspfad zurückkehrt.<br />

Spätestens ab 2020 wird die Entwicklung der Erwerbstätigen von der Demografie dom<strong>in</strong>iert. <strong>Die</strong>s<br />

führt zu rückläufigen Erwerbstätigenzahlen. Der Abwärtstrend wird gegen Ende des Beobachtungszeitraums<br />

etwa ab dem Jahr 2025 sogar noch leicht an Tempo gew<strong>in</strong>nen.<br />

Entscheidend für die Hochrechnungen der <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>in</strong> punkto Erwerbstätigkeit s<strong>in</strong>d die<br />

künftigen Bevölkerungsentwicklungen <strong>in</strong> den Regionen. <strong>Die</strong>s zeigt sich überdeutlich <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation<br />

mit alters- <strong>und</strong> geschlechtsspezifischen Erwerbsquoten: Ab 2020 werden die Engpässe auf den<br />

regionalen Arbeitsmärkten sehr klar hervortreten. <strong>Die</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>und</strong> die Gebietskörperschaften<br />

werden es zunehmend schwerer haben, selbst ihre rückläufige Nachfrage nach Arbeitskräften mit<br />

dem noch stärker schrumpfenden Angebot an Arbeitskräften <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Der demografische Wandel dürfte <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Nordhessen zu e<strong>in</strong>er Verknappung des Produktionsfaktors<br />

Arbeit führen. So hat der Regierungsbezirk Kassel schon zwischen 2000 <strong>und</strong> 2008<br />

annähernd 12.000 E<strong>in</strong>wohner im Alter zwischen 18 <strong>und</strong> 45 Jahren durch Wegzüge verloren. <strong>Die</strong>se<br />

Personen fehlen zukünftig auf dem Arbeitsmarkt. <strong>Die</strong> Wanderungsbilanz im Regierungsbezirk<br />

Gießen war nahezu ausgeglichen (-2.250). Dagegen konnte Südhessen im gleichen Zeitraum über<br />

100.000 E<strong>in</strong>wohner dieses Alters durch Wanderungen gew<strong>in</strong>nen. Bezogen auf den Bevölkerungsbestand<br />

der 18- bis unter 45-Jährigen im Jahr 2008 musste Nordhessen e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>us von r<strong>und</strong> 3 %<br />

verkraften. In <strong>Mittel</strong>hessen blieb der Rückgang <strong>in</strong>nerhalb dieser Altersgruppe mit weniger als<br />

e<strong>in</strong>em Prozent moderat. Im Süden <strong>Hessen</strong>s war dagegen e<strong>in</strong> Plus von r<strong>und</strong> 8 % zu verzeichnen.<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 24<br />

100<br />

98<br />

96<br />

94<br />

92<br />

90


<strong>Die</strong> <strong>größten</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>in</strong> <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen<br />

Zuwachs der Arbeitsproduktivität <strong>in</strong> Nordhessen besonders hoch<br />

Im Jahr 2008 trug jeder Erwerbstätige <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> nom<strong>in</strong>al r<strong>und</strong> 63 Tsd. € zur Wirtschaftsleistung<br />

des Landes bei. <strong>Die</strong>ses Ergebnis liegt deutlich über dem B<strong>und</strong>eswert von 55 Tsd. € <strong>und</strong> ist auf den<br />

südhessischen Ballungsraum mit 68 Tsd. € pro Erwerbstätigen zurückzuführen. Dank dieses hohen<br />

Niveaus wird die Arbeitsproduktivität <strong>in</strong> Südhessen <strong>und</strong> <strong>Hessen</strong> selbst bei niedrigeren Wachstumsraten<br />

e<strong>in</strong>en größeren absoluten Zuwachs bis zum Jahr 2030 aufweisen als die meisten Regionen<br />

Deutschlands.<br />

Der Regierungsbezirk Kassel kann Schritt halten <strong>und</strong> erreicht die gleiche absolute Zunahme wie<br />

im hessischen Durchschnitt von etwa 40 Tsd. €. <strong>Mittel</strong>hessen kann die regionale Produktivität<br />

absolut um r<strong>und</strong> 37 Tsd. € steigern <strong>und</strong> bef<strong>in</strong>det sich damit etwa auf dem gesamtdeutschen Durchschnitt.<br />

Produktivität nimmt deutlich zu Großer Produktivitätszuwachs <strong>in</strong> Nordhessen<br />

Nom<strong>in</strong>ale Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen, <strong>in</strong> Tsd. € Nom<strong>in</strong>ale Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen, 2008 = 100<br />

56 55 55<br />

2008<br />

Produktivität steigt<br />

95<br />

2030<br />

langfristig<br />

92<br />

Nordhessen <strong>Mittel</strong>hessen Deutschland <strong>Hessen</strong> Südhessen<br />

92<br />

63<br />

Quelle: <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> Quelle: <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong><br />

Forschung <strong>und</strong> Bildung<br />

als langfristige<br />

Wachstumsmotoren<br />

103<br />

68<br />

108<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

<strong>Mittel</strong>hessen/Deutschland Nordhessen<br />

<strong>Hessen</strong> Südhessen<br />

2008 2015 2020 2025 2030<br />

Auf die zu erwartende Verknappung der Arbeitskräfte können die <strong>Unternehmen</strong> mit weiteren Produktivitätssteigerungen<br />

reagieren. Bereits <strong>in</strong> der Vergangenheit konnten die nordhessischen <strong>Unternehmen</strong><br />

höhere Produktivitätsfortschritte realisieren als <strong>in</strong> den übrigen Landesteilen. In <strong>Mittel</strong>hessen<br />

dürfte der Anstieg der Arbeitsproduktivität quasi identisch se<strong>in</strong> mit Deutschland, <strong>in</strong> Südhessen<br />

wird das Wachstum im gesamten Zeitraum von 2008 bis 2030 h<strong>in</strong>gegen verhaltener ausfallen, was<br />

allerd<strong>in</strong>gs auf das hohe Ausgangsniveau zurückzuführen ist.<br />

Fazit: Nachhaltiges Wachstum nur mit dem Faktor Mensch möglich<br />

Sollte sich die Entwicklung aus der Basisperiode bis 2030 fortsetzen, s<strong>in</strong>d die wirtschaftlichen<br />

Aussichten für <strong>Mittel</strong>- <strong>und</strong> Nordhessen langfristig als recht positiv zu bewerten. Damit sich die<br />

aufgezeigten Wachstumskräfte tatsächlich entfalten können, muss dem demografisch bed<strong>in</strong>gten<br />

Ause<strong>in</strong>anderlaufen von Nachfrage <strong>und</strong> Angebot auf den regionalen Arbeitsmärkten rechtzeitig<br />

gegengesteuert werden. Dabei gilt es nicht nur quantitative, sondern vor allem auch qualitative<br />

Aspekte – Stichwort: Fachkräftemangel – zu berücksichtigen. Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung von der<br />

Gr<strong>und</strong>schule bis <strong>in</strong>s hohe Alter s<strong>in</strong>d erfolgversprechende <strong>und</strong> notwendige Maßnahmen, um die<br />

Herausforderungen des demografischen Wandels zu bewältigen.<br />

Gefordert s<strong>in</strong>d <strong>Unternehmen</strong> <strong>und</strong> <strong>in</strong>sbesondere auch die Großunternehmen, möglichst frühzeitig<br />

Lösungskonzepte zu entwickeln <strong>und</strong> umzusetzen. Zudem sollte die Politik alles dafür tun, diesen<br />

Prozess zu fördern <strong>und</strong> die notwendigen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen zu schaffen, gerade was die staatlichen<br />

Bildungsangebote betrifft. Schließlich muss sich jeder e<strong>in</strong>zelne Mensch umstellen <strong>und</strong> gegenüber<br />

Bildung als Investition <strong>in</strong> die eigene Zukunft aufgeschlossen se<strong>in</strong>. %<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010· © Helaba 25<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100


Adressen der Landesbank <strong>Hessen</strong>-Thür<strong>in</strong>gen<br />

Hauptsitze<br />

Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />

MAIN TOWER<br />

Neue Ma<strong>in</strong>zer Straße 52-58<br />

60311 Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />

Telefon 0 69/91 32-01<br />

Telefax 0 69/29 15 17<br />

Erfurt<br />

Bonifaciusstraße 16<br />

99084 Erfurt<br />

Telefon 03 61/2 17-71 00<br />

Telefax 03 61/2 17-71 01<br />

Niederlassungen<br />

Kassel<br />

Ständeplatz 17<br />

34117 Kassel<br />

Telefon 05 61/7 06-60<br />

Telefax 05 61/7 06-8 65 72<br />

Dubl<strong>in</strong><br />

PO Box 3137<br />

5 George’s Dock<br />

IFSC<br />

Dubl<strong>in</strong> 1<br />

Irland<br />

Telefon +35 31/6 46 09 02<br />

Telefax +35 31/6 46 09 99<br />

London<br />

3rd Floor<br />

95 Queen Victoria Street<br />

London EC4V 4HN<br />

Großbritannien<br />

Telefon +44 20/73 34-45 00<br />

Telefax +44 20/74 89-03 76<br />

New York<br />

420, Fifth Avenue<br />

New York, N.Y. 10018<br />

USA<br />

Telefon +12 12/7 03-52 00<br />

Telefax +12 12/7 03-52 56<br />

Niederlassungen<br />

Paris<br />

118, avenue des Champs Elysées<br />

75008 Paris<br />

Frankreich<br />

Telefon +33 1/40 67-77 22<br />

Telefax +33 1/40 67-91 53<br />

Repräsentanzen<br />

Madrid<br />

(für Spanien <strong>und</strong> Portugal)<br />

General Castaños, 4<br />

Bajo Dcha.<br />

28004 Madrid<br />

Spanien<br />

Telefon +34 91/39 11-0 04<br />

Telefax +34 91/39 11-1 32<br />

Moskau<br />

Naberezhnaya Tarasa<br />

Shevchenko 23a<br />

Sektor B, 20th Floor<br />

121151 Moskau<br />

Russland<br />

Telefon +7 495 730-08-01<br />

Telefax +7 495 730-08-02<br />

Shanghai<br />

6450, Shanghai World<br />

F<strong>in</strong>ancial Center<br />

100 Century Avenue<br />

Shanghai 200120<br />

Ch<strong>in</strong>a<br />

Telefon +86 21 68 77 77 00<br />

Telefax +86 21 68 77 77 09<br />

Immobilienbüros<br />

Berl<strong>in</strong><br />

Potsdamer Platz 9<br />

10117 Berl<strong>in</strong><br />

Telefon 0 30/2 06 18 79-50<br />

Telefax 0 30/2 06 18 79-69<br />

Immobilienbüros<br />

München<br />

Brienner Straße 29<br />

80333 München<br />

Telefon 0 89/5 99 88 49-11<br />

Telefax 0 89/5 99 88 49-10<br />

Teilrechtsfähige Anstalt<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Infrastrukturbank <strong>Hessen</strong><br />

Strahlenbergerstraße 11<br />

63067 Offenbach am Ma<strong>in</strong><br />

Telefon 0 69/91 32-01<br />

Telefax 0 69/91 32-24 83<br />

Auswahl der Beteiligungs<strong>und</strong><br />

Tochtergesellschaften<br />

Frankfurter Sparkasse<br />

Neue Ma<strong>in</strong>zer Straße 47-53<br />

60311 Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />

Telefon 0 69/26 41-0<br />

Telefax 0 69/26 41-29 00<br />

1822direkt Gesellschaft der<br />

Frankfurter Sparkasse mbH<br />

Borsigallee 19<br />

60388 Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>fo@1822direkt.com<br />

Telefon 0 69/9 41 70-0<br />

Telefax 0 69/9 41 70-71 99<br />

Frankfurter<br />

Bankgesellschaft AG<br />

JUNGHOF<br />

Junghofstraße 26<br />

60311 Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />

Telefon 0 69/1 56 86-0<br />

Telefax 0 69/1 56 86-1 40<br />

Helaba Invest<br />

Kapitalanlagegesellschaft mbH<br />

JUNGHOF<br />

Junghofstraße 24<br />

60311 Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />

Telefon 0 69/2 99 70-0<br />

Telefax 0 69/2 99 70-6 30<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010 · © Helaba 26


Auswahl der Beteiligungs<strong>und</strong><br />

Tochtergesellschaften<br />

Helaba Trust<br />

Beratungs- <strong>und</strong><br />

Management-Gesellschaft mbH<br />

JUNGHOF<br />

Junghofstraße 24<br />

60311 Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />

Telefon 0 69/2 99 70-0<br />

Telefax 0 69/2 99 70-1 94<br />

<strong>HA</strong>NNOVER LEASING<br />

<strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

Wolfratshauser Straße 49<br />

82049 Pullach<br />

Telefon 0 89/2 11 04-0<br />

Telefax 0 89/2 11 04-2 10<br />

GWH<br />

Geme<strong>in</strong>nützige<br />

Wohnungsgesellschaft mbH<br />

<strong>Hessen</strong><br />

Westerbachstraße 33<br />

60489 Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />

Telefon 0 69/9 75 51-0<br />

Telefax 0 69/9 75 51-1 50<br />

OFB Projektentwicklung<br />

<strong>GmbH</strong><br />

Myliusstraße 33-37<br />

60323 Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />

Telefon 0 69/9 17 32-01<br />

Telefax 0 69/9 17 32-7 07<br />

LB Immobilienbewertungsgesellschaft<br />

mbH<br />

MAIN TOWER<br />

Neue Ma<strong>in</strong>zer Straße 52-58<br />

60311 Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />

Telefon 0 69/299 599-0<br />

Telefax 0 69/299 599-199<br />

GGM<br />

Gesellschaft für Gebäude-<br />

Management mbH<br />

Neue Rothofstraße 12<br />

60313 Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />

Telefon 0 69/77 01 97-0<br />

Telefax 0 69/77 01 97-77<br />

Auswahl der Beteiligungs<strong>und</strong><br />

Tochtergesellschaften<br />

Helaba Dubl<strong>in</strong><br />

Landesbank <strong>Hessen</strong>-Thür<strong>in</strong>gen<br />

International<br />

PO Box 3137<br />

5 George’s Dock<br />

IFSC<br />

Dubl<strong>in</strong> 1<br />

Irland<br />

Telefon +35 31/6 46 09 00<br />

Telefax +35 31/6 46 09 99<br />

Helaba<br />

International F<strong>in</strong>ance plc<br />

PO Box 3137<br />

5 George’s Dock<br />

IFSC<br />

Dubl<strong>in</strong> 1<br />

Irland<br />

Telefon +35 31/6 46 09 01<br />

Telefax +35 31/6 46 09 99<br />

LB(Swiss) Privatbank AG<br />

Börsenstraße 16<br />

8022 Zürich<br />

Schweiz<br />

Telefon +41 44/2 65 44-44<br />

Telefax +41 44/2 65 44-11<br />

Helaba Volkswirtschaft/Research · März 2010 · © Helaba 27


Helaba<br />

Landesbank<br />

<strong>Hessen</strong>-Thür<strong>in</strong>gen<br />

MAIN TOWER<br />

Neue Ma<strong>in</strong>zer Straße 52-58<br />

60311 Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />

Telefon 0 69/91 32-20 24<br />

Telefax 0 69/91 32-22 44<br />

Bonifaciusstraße 16<br />

99084 Erfurt<br />

Telefon 03 61/2 17-71 00<br />

Telefax 03 61/2 17-71 01<br />

www.helaba.de

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