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BASEL TATTOO äxtra - Vogel Gryff

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<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> <strong>BASEL</strong> <strong>TATTOO</strong> äxtra<br />

15<br />

Eliteformation der Schweizer Militärmusik<br />

Ihren dritten Auftritt am<br />

Basel Tattoo garniert die<br />

Swiss Army Central Band<br />

mit einer Überraschung:<br />

Ein Hackbrett spielt mit.<br />

Von Markus Knöpfli<br />

Russland, Deutschland, Italien,<br />

Österreich, Skandinavien, Holland<br />

und 2009 Edinburgh – die Swiss<br />

Army Central Band kam in den<br />

letzten Jahren weit herum. Trotzdem<br />

beehrt die 70-köpfige Eliteformation<br />

der Schweizer Militärmusik<br />

das Basel Tattoo nun schon<br />

zum dritten Mal.<br />

Hauptmann Aldo Werlen, seit<br />

November 2010 musikalischer<br />

Leiter, freut sich auf den bevorstehenden<br />

Einsatz. «Es ist immer eine<br />

grosse Ehre, wenn man unter internationalen<br />

Top-Formationen das<br />

eigene Land vertreten darf.» Zudem<br />

sei die Stimmung im Publikum<br />

«weltweit nirgends so gut wie in<br />

Basel: Man merkt sofort, was den<br />

Leuten gefällt – und das ist für Musiker<br />

wertvoll», sagt Werlen. Er<br />

weiss, wovon er spricht, denn an<br />

den Auftritten 2006 und 2008<br />

hatte Werlen bereits als Leiter der<br />

Tambourenformation mitgewirkt.<br />

Neue Formationen als Marke<br />

Noch etwas fiel ihm damals auf: In<br />

Basel seien besonders viele junge<br />

Leute unter den Zuschauern. Ein<br />

gemischtes Publikum – das kommt<br />

dem Repräsentationsorchester der<br />

Schweizer Armee sehr entgegen,<br />

hat es sich doch musikalische Vielfalt<br />

auf seine Fahnen geschrieben.<br />

So setzen sich alle Auftritte jeweils<br />

aus den drei Sparten Unterhaltungsmusik,<br />

Schweizer Folklore<br />

und Marschmusik zusammen –<br />

quasi für jeden etwas.<br />

Folklore? «Ja», sagt Werlen,<br />

«wir haben schon Alphorn und<br />

Schwyzerörgeli eingebaut – und<br />

sogar ein Appenzeller Zäuerli<br />

Anzeige<br />

Aldo Werlen. Der<br />

Walliser freut sich<br />

auf das Basel Tattoo.<br />

Dort dirigiert er die<br />

Swiss Army Central<br />

Band, die dieses<br />

Jahr mit dem<br />

Hackbrett-Virtuosen<br />

Nicolas Senn auftritt.<br />

(Naturjodel) gesungen.» Auch<br />

beim Basel Tattoo 2011 warten<br />

Werlen und sein Choreograph,<br />

Stabsadjutant Philipp Rütsche, mit<br />

einem Novum auf: Für die achtminütige<br />

Show haben sie eigens<br />

den 21-jährigen Hackbrett-Virtuosen<br />

Nicolas Senn engagiert.<br />

«Am Basel Tattoo merkt<br />

man sofort, was den<br />

Leuten gefällt – und das ist<br />

für Musiker wertvoll.»<br />

Nur schon wegen dieser Einlage<br />

wird die Darbietung zweifellos aus<br />

allen andern herausstechen.<br />

Natürlich mit Absicht. «Solche<br />

neue Formen sind unser Markenzeichen»,<br />

sagt Werlen.<br />

Im Gegensatz zu den ausländischen<br />

Militärformationen, die vor<br />

allem Marschmusik spielen, hat<br />

die Swiss Army Central Band<br />

schon in den 90er-Jahren angefangen,<br />

andere Musikstile und Formen<br />

einzuführen. Seither bereichern<br />

die Tambouren die Musik<br />

des Blasorchesters mit fantasievollen<br />

Schlageffekten. Auch wurde<br />

die traditionelle Harmoniebesetzung<br />

(Blech- und Holzbläser,<br />

Schlagzeug, Trommeln, Pauken)<br />

öfters mal mit E-Gitarre oder E-<br />

Bass ergänzt.<br />

«Wir versuchen generell, auch<br />

ein junges Publikum anzusprechen»,<br />

erklärt Werlen. Umso mehr<br />

als das Milizorchester aus lauter<br />

WK-Soldaten im Alter zwischen 20<br />

und 28 Jahren besteht.<br />

Routine kommt nicht auf<br />

Noch etwas unterscheidet die<br />

Swiss Army Central Band von<br />

Militär-Orchestern im Ausland.<br />

Werlen: «Die ausländischen Bands<br />

sind Profiformationen, wir hingegen<br />

haben ausser ein paar Musikstudenten<br />

ausschliesslich sehr gute<br />

Amateurmusiker.» Der Vorteil: Bei<br />

den jungen Musikern – zu denen<br />

seit 2002 auch drei Frauen gehören<br />

– kommt keine Routine auf. Der<br />

Nachteil: Für Proben inklusive<br />

Präsenz am Tattoo muss jeweils ein<br />

dreiwöchiger WK genügen.<br />

Für das Tattoo 2011 rückten<br />

die 70 Musikerinnen und Musiker,<br />

darunter zwei Basler und sechs<br />

Baselbieter, am 27. Juni zur einzigen<br />

fünftägigen Probe ein. Darauf<br />

folgte eine einwöchige Pause –<br />

«damit sich das Ganze setzt», wie<br />

Werlen sagt. Und am 12. Juli rückten<br />

alle erneut ein, diesmal nach<br />

Basel zu den Gesamtproben mit<br />

den andern Formationen.<br />

«Unsere grösste Herausforderung<br />

ist immer der Zeitfaktor»,<br />

sagt Werlen. «Für die Show haben<br />

wir bloss acht Minuten Zeit, für die<br />

Proben nur fünf Tage.»<br />

Militärmusik auf<br />

CD gebannt<br />

knö. Aktuell sind drei CDs des<br />

Repräsentationsorchesters erhältlich<br />

• Tattoo Tribute – u.a. mit<br />

Marsch des Inf Rgt 13; Britsh<br />

Folk Song March; Pepe Lienhard<br />

Medley; Schwarzenegg-<br />

Ländler; Zäuerli; Air Nostalgique;<br />

Rock Fantasy<br />

• Portrait of Winds – u. a. mit<br />

Carnival of Venice; Radetzky<br />

Marsch; Pentagon; Malagueña;<br />

Music from Mission Impossible;<br />

Bulgarischer Tanz; Deep Purple<br />

Medley<br />

• Reach for the stars – u. a. mit<br />

A Salute From Lucerne; Reach<br />

For The Stars; Sugar Blues; Sister<br />

Act Medley; Sambasaramba;<br />

Brasil Time; Tiger Rag<br />

Bestellung der CDs<br />

www.blasmusik.ch<br />

www.militaermusik.ch

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