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TEST - Freeride

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AxT im WAlde<br />

Als Norco das „Six“ ersatzlos aus dem Programm strich, waren wir enttäuscht. Das Bike war im Endurobereich eines<br />

der besten Räder für Spaß bergab. Bis jetzt gab es keinen rechten Ersatz im Sortiment. Das neue „Truax“ soll das<br />

ändern: 180 Millimeter Federweg, eine moderne Geo und dabei voll tourentauglich – das hörte sich für uns nach<br />

einem möglichen Nachfolger an. Der ferrarirote Viergelenker ist optisch ganz Norco: Die Kanadier quetschen ihre Bikes<br />

stärker als jeder andere Hersteller durch die Ölpresse. Beim „Truax“ sind sämtliche Rohre bis an die optische Schmerzgrenze<br />

verbogen, es wirkt aber mit der aus zwei Teilen verschweißten, geschmiedeten Wippe und dem „X-12“-Hinterachssystem<br />

sehr hochwertig. Norco setzt als einziger Hersteller im Test auf einen Fox „DHX RC2“-Stahlfederdämpfer. Vorne arbeitet die<br />

„36 Talas RC2“. Eastons „Havoc“-Lenker und -Vorbau, sowie die Race Face „Atlas“-Kurbel geben dem Bike eine edle Note.<br />

Die gute eThirteen-Kettenführung hält die SRAM „X-9“-Schaltung im Zaum. Die Maxxis „Minion“-Reifen sind<br />

in der etwas schmal ausfallenden 2.35er-Version aufgezogen. Eine Teleskopstütze fehlt, allerdings sind<br />

am Rahmen Zughalter für ein späteres Upgrade bereits verbaut. Gewichtsmäßig liegt das Bike<br />

noch über dem Canfield, was zum Teil natürlich dem schweren Dämpfer geschuldet ist. Auf<br />

den ersten Metern vergisst man das Gewicht aber fast. Das Norco fühlt sich leichter an, als<br />

es ist. Bergauf bleibt der Hinterbau auch ohne Druckstufenverstellung fast vollständig<br />

wippfrei. Der Sitzwinkel ist einen Tick zu flach für richtig guten Vortrieb, doch das<br />

lange Oberrohr sorgt zumindest für eine angenehme Fahrposition. Bergab ist dann<br />

alles eitel Sonnenschein: Das „Truax“ ist verspielt und lässt sich leicht in den Manual<br />

ziehen. Die Lenkerhöhe passt, das Tretlager ist genau richtig. Folge: Der Fahrer steht<br />

tief und ausgewogen im Bike. Der Hinterbau war mit der verbauten 400er-Feder<br />

minimal zu hart für einen 75-Kilo-Piloten. Trotzdem arbeitete der Dämpfer geschmeidig<br />

und schnell. Ähnlich dem Alutech zwingt einen das Norco quasi zum Spiel mit dem<br />

Gelände. Kleine Felsen und Wurzeln nutzt man gerne als Rampen für Sprünge und<br />

bei harten Landungen fühlt sich der Hinterbau nach viel Federweg an. Im direkten<br />

Vergleich mit dem „DHX“-Dämpfer spürt man erst, dass die Luftgabel eben doch<br />

nicht ganz so agil ist wie ein Modell mit Stahlfedern. Eine „Van“ würde das Fahrwerk<br />

noch satter machen. Im Gegenzug könnte man mit einem Luftdämpfer die Tourentauglichkeit<br />

noch etwas verbessern. Beides aber nur auf hohem Niveau. Kleines Problem im Testalltag: Die<br />

Verschraubungen des Hinterbaus lösten sich mehrfach – mal waren’s die Dämpferschrauben, mal die Lager<br />

der Wippe. Da muss Loctite-Kleber drauf!<br />

Fazit: Das Norco hat uns richtig gut gefallen. Das Handling ist bergab so, wie man es sich wünscht:<br />

agil, spritzig und trotzdem sicher. Bergauf wegen des Gewichts und des etwas flacheren<br />

Sitzwinkels nicht ganz so fix, aber da kann man noch tunen.<br />

Norco >TruaX Team<br />

herstellerangaben<br />

vertrIeB Fritz Wittich GmbH Tel. 0521/9320443<br />

www.norco-bikes.de<br />

materIaL/GröSSeN Alu/S,M (getestet),L<br />

PreIS/GewIcHt oHNe PeDaLe 4199 Euro/16 kg<br />

messdaten<br />

reacH / StacK 387,5 mm/607 mm<br />

LeNK-/SItzroHrwINKeL 65,5°/72°<br />

oBerroHr-/HINterBauLäNGe 590 mm/442 mm<br />

raDStaND/tretLaGerHöHe 1 157 mm/355 mm<br />

FeDerweG vo./HI. c180 mm/180 mm<br />

HINterBauSyStem Viergelenker<br />

ausstattung<br />

GaBeL/DämPFer Fox 36 Talas 180 RC2 FIT/Fox DHX RC2<br />

KurBeLN/ScHaLtuNG RaceFace Atlas/Sram X-9<br />

BremSaNLaGe Avid Elixir R<br />

LauFräDer Sun Ringlé Equalizer/Jumping Flea Naben,<br />

Maxxis Minion F+R 2,35 DH<br />

<strong>Freeride</strong>-PerFormance<br />

DH HiGHsPeeD<br />

Spec-Infos:<br />

Keine Teleskopstütze (Zugverlegung vorbereitet)<br />

Lenkerbreite: sehr gut (750 mm). Reifen schmal.<br />

Handling, tiefe Fahrposition, Hinterbau<br />

Gewicht<br />

allround<br />

DH tecHniscH Park/trix tour/trail BerGauF<br />

9,5<br />

<strong>Freeride</strong><br />

<strong>Freeride</strong><br />

Set-uP-tIPP (FaHrerGewIcHt 75 KILo)<br />

Geschmeidig: In letzter Instanz geht doch nichts über einen<br />

satten Stahlfederdämpfer. Klar, er ist schwer und aufwändiger<br />

aufs Gewicht abzustimmen, aber wenn’s rumpelig wird, ist er<br />

halt sensibler als die Luftfederkonkurrenz.<br />

rote rakete: Die Farbe des „truax“ ist<br />

einfach schön. und auch die Fahreigenschaften<br />

fanden wir klasse: Das Handling ist<br />

agil, die Federungsfunktion unaufällig und<br />

gut. ein Bike für viel Spaß bergab – ein würdiger<br />

Nachfolger des „Six“.<br />

Gabel: Die Luftkammer haben wir mit 65 psi befüllt, damit die Front besser mit dem etwas zu harten Heck harmoniert.<br />

Zugstufe: 6 Klicks. High-Speed-Druckstufe: ganz offen, Low-Speed-Druckstufe: 7 Klicks. Dämpfer: Die Federhärte (400) ist<br />

minimal zu hart. Erst eine 350er Feder sorgt für 33 Prozent SAG. Zugstufe: 8 Klicks, Lowspeed-Druckstufe: offen. Ausgleichsbehälter<br />

mit 170 psi befüllen.<br />

Steif: Die X-12 Steckachse ist bedienerfreundlich, lässt keine<br />

Hebel in der Gegend rumstehen und sieht sehr aufgeräumt<br />

aus. Perfekt.<br />

FREERIDE 3/11<br />

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