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Moore in Brandenburg - LUGV - Land Brandenburg

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JUTTA ZEITZ et al.: DIE BEDEUTUNG BRANDENBURGER MOORE FÜR DIE KOHLENSTOFFSPEICHERUNG 205<br />

Danksagung<br />

Die Forschungsarbeiten wurden durch die<br />

BGR Hannover f<strong>in</strong>anziert. Besonderer Dank<br />

gilt den Geologischen <strong>Land</strong>esämtern <strong>in</strong><br />

Mecklenburg-Vorpommern und <strong>Brandenburg</strong><br />

für die unkomplizierte Überlassung<br />

von Daten und die konstruktiven Fachdiskussionen.<br />

Abb. 6: Grenze zwischen Torf und Kalkmudde <strong>in</strong> 125 cm Tiefe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Verlandungsmoor<br />

(Bohrkern e<strong>in</strong>er Moorklappsonde)<br />

Foto: N. Roßkopf<br />

wässerung verursachten Pedogenese und<br />

den Bodeneigenschaften; im Oberboden ist<br />

die TRD 3 – 4 mal höher als im ständig<br />

wassergesättigten Unterboden (nHr-Horizont);<br />

der C-Gehalt dagegen ist <strong>in</strong>folge<br />

M<strong>in</strong>eralisation erheblich ger<strong>in</strong>ger. Diese<br />

Aussagen bestätigen die getroffene Annahme,<br />

dass HSK unterschiedliche Dichten<br />

und C-Gehalte <strong>in</strong> Abhängigkeit der <strong>Land</strong>nutzung<br />

aufweisen.<br />

Die Kohlenstoff Gesamtspeichermengen<br />

wie folgt berechnet: C-Speicherung <strong>in</strong> t/ha<br />

des jeweiligen HGMT multipliziert mit der<br />

Flächenangabe des jeweiligen HGMT<br />

(Flächenangaben nach LEHRKAMP 1990)<br />

(Tab. 4).<br />

Beachtet man das derzeitig vorhandene<br />

Wissen zu den Basisdaten, kann für <strong>Brandenburg</strong><br />

e<strong>in</strong>e C-Speichermenge von ca. 188<br />

Mt C geschätzt werden. ZAUFT et al. (2010)<br />

ermittelten nach gleichem methodischen<br />

Ansatz für die 280.000 ha Moorfläche von<br />

Mecklenburg-Vorpommern e<strong>in</strong>e C-Speichermenge<br />

von 450 Mt C, wobei der Unterschied<br />

<strong>in</strong> der C-Speicherung zu <strong>Brandenburg</strong><br />

sowohl auf der größeren Gesamtfläche<br />

als auch an dem höheren Flächenanteil an<br />

tiefgründigen Durchströmungsmooren beruht.<br />

Die Zahlen für beide Bundesländer<br />

s<strong>in</strong>d als Abschätzungen zu verstehen und<br />

be<strong>in</strong>halten vergleichbare Fehlerursachen.<br />

Die größte Unsicherheit besteht <strong>in</strong> der<br />

Flächengröße der e<strong>in</strong>zelnen HGMT und der<br />

Gesamtmoorfläche des jeweiligen Bundeslandes.<br />

Diese Zahlen beruhen auf Kartierungen<br />

<strong>in</strong> Vorbereitung von Meliorationsverfahren<br />

(so genannte Standortkartierungen)<br />

<strong>in</strong> der Zeit bis 1990 (im Sonderfall wie <strong>in</strong><br />

Mecklenburg-Vorpommern die Arbeiten zum<br />

Moorkataster mit Bodenschutzzielen aus<br />

der Zeit bis 1995). Insbesondere die flachgründigen<br />

Versumpfungsmoore unterliegen<br />

e<strong>in</strong>er starken Veränderung und bei angenommenen<br />

Moorverlusten von 1 - 2 cm/a<br />

unter den Standortbed<strong>in</strong>gungen <strong>Brandenburg</strong>s<br />

(ZEITZ 2001) könnten schätzungsweise<br />

60.000 ha bereits bezüglich der<br />

deutschen Bodenklassifikation nicht mehr<br />

als „Moor” e<strong>in</strong>zustufen se<strong>in</strong>. Derzeitig wird<br />

am Fachgebiet der Artikelautoren an Methoden<br />

zur besseren Abschätzung der aktuellen<br />

Moorflächen gearbeitet.<br />

Literatur:<br />

BYRNE, K. A., CHOJNICKI, B. CHRISTENSEN, T. R., DRÖSLER,<br />

M., FREIBAUER, A., FRIBORG, T., FROLKING, S., LINDROTH,<br />

A., MAILHAMMER, J., MALMER, N., SELIN, P., TURUNEN,<br />

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Deutschlands für die Klimaberichterstattung im<br />

Bereich <strong>Land</strong>nutzung und <strong>Land</strong>nutzungsänderung<br />

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<strong>Land</strong>bauforschung Völkenrode: Sonderheft.<br />

Bd. 280: 93-102<br />

GRAßL, H., SCHUBERT, R., KOKOTT, J., KULESSA, M.,<br />

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<strong>Land</strong>schaftsökologische Moorkunde. 2. Aufl.,<br />

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223-238<br />

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SUCCOW, M. & JOOSTEN, H. (Hrsg.): <strong>Land</strong>schaftsökologische<br />

Moorkunde. 2. Aufl., Stuttgart: 434-436<br />

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Peatlands. Proc. 13th IPS Congress, Tullmore: 653-<br />

656<br />

Anschrift der Verfasser:<br />

Jutta Zeitz, Michael Zauft & Niko Roßkopf<br />

Humboldt-Universität zu Berl<strong>in</strong><br />

Fachgebiet Bodenkunde und Standortlehre<br />

Albrecht-Thar-Weg 2<br />

14195 Berl<strong>in</strong><br />

Abb. 7: Blasenb<strong>in</strong>sentorf (Scheuchzeria palustris) aus e<strong>in</strong>em Regenmoor <strong>in</strong> Niedersachsen<br />

Foto: N. Roßkopf

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