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Moore in Brandenburg - LUGV - Land Brandenburg

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LUKAS LANDGRAF: DER MÖLLNSEE BEI LIEBEROSE 199<br />

Flachwasserbereiche (13% der Gesamtmoorfläche)<br />

entstanden (Abb. 19, 20). Größere<br />

Überstauungsflächen bildeten sich vor allem<br />

im Norden des Westbeckens an Stand- und<br />

Schwammmoor-Standorten. Im Ostbecken<br />

waren die Auswirkungen kaum erkennbar,<br />

da sich fast die gesamte Schw<strong>in</strong>gmoorfläche<br />

im Zentrum hob und lediglich der äußere<br />

Wasserr<strong>in</strong>g breiter wurde. Vom Sommer<br />

2007 bis zum Sommer 2008 war im Nordteil<br />

des Westbeckens deutlich die Ablösung<br />

untergetauchter Schwamm- und Schw<strong>in</strong>gmoorflächen<br />

zu beobachten.<br />

Im Westbecken fand auch die Hauptveränderung<br />

der Vegetation statt, <strong>in</strong>dem größere<br />

Flächen an Spitzmoos-Großseggen-Rieden<br />

mit Beständen von Sphagnum teres untertauchten.<br />

Die Flächen mit den besonders<br />

wertvollen Arten wie Liparis loeselii, Helodium<br />

blandowii und Paludella squarrosa<br />

schwammen bereits im Sommer 2007 an<br />

der Wasseroberfläche und zeigten lediglich<br />

<strong>in</strong> den Randbereichen Veränderungen. In<br />

den Flussschachtelhalm-Beständen am Ostufer<br />

tauchten Braunmoosbulten und e<strong>in</strong>ige<br />

gewässernahe Exemplare von Dactylorhiza<br />

<strong>in</strong>carnata unter, während Massenbestände<br />

an Menyanthes trifoliata und Eriophorum<br />

angustifolium ke<strong>in</strong>en Schaden nahmen. Die<br />

Auswirkungen auf die Moosflora beschreibt<br />

RÄTZEL (schrftl.) wie folgt: „Bultarten s<strong>in</strong>d<br />

zurückgegangen, flutende Arten haben<br />

nicht auffällig abgenommen”. Festzustellen<br />

ist, dass weiterh<strong>in</strong> die wertvollen Arten Helodium<br />

blandowii, Sphagnum teres, Paludella<br />

squarrosa und Hamatocaulis vernicosus alle<br />

noch vital s<strong>in</strong>d und große Schlenkenkomplexe<br />

mit Wasserschlaucharten der Entwicklung<br />

von Moosen neuen Raum bieten. Im<br />

Süden des Westbeckens tritt Sphagnum<br />

fallax zu Gunsten von Braunmoosen wie<br />

Drepanocladus cossonii und Calliergonella<br />

cuspidata als Zeichen abnehmender Versauerung<br />

zurück. Im West- und Ostbecken<br />

sterben e<strong>in</strong>ige Jungerlengruppen ab.<br />

Bemerkenswert ist die Reaktivierung sämtlicher<br />

ausgetrockneter Quellmoore im Westbecken<br />

(Abb. 21). Der Prozess begann<br />

schon 2007 im Nordteil und setzte sich bereits<br />

im Sommer 2009 am Westrand fort.<br />

Hier verschw<strong>in</strong>den Hochstaudenarten wie<br />

Brennnessel oder Wiesenarten wie Holcus<br />

lanatus während sich vor allem mesophile<br />

Arten wie Menyanthes trifoliata und Eriophorum<br />

angustifolium stark ausbreiten. Die<br />

Besiedlung mit E<strong>in</strong>zelgehölzen auf der<br />

Schw<strong>in</strong>gdecke wurde erwartungsgemäß<br />

nicht bee<strong>in</strong>flusst, weil sich dort der Wasserstand<br />

<strong>in</strong> Bezug zur Mooroberfläche nicht<br />

änderte.<br />

9.2 Übrige <strong>Moore</strong> und Gewässer<br />

Auch <strong>in</strong> den <strong>Moore</strong>n „E”, „F” und „G”<br />

stiegen die Wasserstände bis über die<br />

Mooroberfläche an. Vor allem das Quellmoor<br />

„E” zeigte erhebliche Vernässungsund<br />

neue Überrieselungsflächen. Erstaunlicherweise<br />

und von allen Beteiligten unerwartet<br />

füllte sich der Graben zwischen<br />

Moor „B” und dem Hetzmannteich, der zuvor<br />

e<strong>in</strong>en Abfluss von

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