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Moore in Brandenburg - LUGV - Land Brandenburg

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198 NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 19 (3, 4) 2010<br />

Bau des Hauptstaus am Seeabfluss. E<strong>in</strong> zu<br />

schneller Wasserspiegelanstieg musste mit<br />

Rücksicht auf die sensible Zwischenmoor-<br />

Vegetation vermieden werden. Anders als<br />

bei Torfmoosmooren konnte nicht ausgeschlossen<br />

werden, dass die Vegetation<br />

durch den Überstau längerfristigen Schaden<br />

nimmt oder abstirbt.<br />

Die Lösung war daher e<strong>in</strong>e stufenweise Wasserspiegelanhebung.<br />

Erschwerend kam am<br />

e<strong>in</strong>zig möglichen Staupunkt h<strong>in</strong>zu, dass der<br />

E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> den sehr sensiblen Lebensraum ger<strong>in</strong>g<br />

gehalten werden musste. Die Steuerung<br />

des Seespiegels hat e<strong>in</strong>e besondere naturschutzfachliche<br />

Bedeutung, da ungewollte<br />

Manipulationen verh<strong>in</strong>dert werden müssen.<br />

Die Entscheidung fiel zugunsten e<strong>in</strong>er überschütteten<br />

Stahlspundwand mit e<strong>in</strong>er Aussparung<br />

im Fließger<strong>in</strong>ne zum E<strong>in</strong>bau von<br />

Staubohlen. Sichtbar ist nur e<strong>in</strong> mit Wasserbauste<strong>in</strong>en<br />

abgedeckter Wall quer zum Gewässer<br />

(Abb. 16). E<strong>in</strong>e weitere Stützschwelle<br />

wurde kurz vor dem Durchlass an der <strong>Land</strong>straße<br />

zur Vernässung des Quellmoores<br />

„G” errichtet.<br />

Die Arbeiten begannen im Herbst 2006 und<br />

wurden im Frühjahr 2007 beendet.<br />

9 Auswirkungen des<br />

Projektes<br />

Während und nach Umsetzung der Maßnahmen<br />

2006/7 begann nach e<strong>in</strong>er längeren<br />

Phase mit vielen Trockenjahren seit<br />

1992 e<strong>in</strong>e niederschlagsreiche Zeit mit den<br />

überdurchschnittlich nassen Jahren 2007<br />

und 2008.<br />

Abb. 18: Übersicht über die Maßnahmen im Rahmen des Projektes „Verbesserung des Wasserrückhaltes<br />

im Quellgebiet des Möllnsees”<br />

Abb. 19: Relative Wasserstände im Kessel des Möllnsees bezogen auf die Mooroberfläche<br />

im Mai 2008<br />

9.1 Möllnsee<br />

Zunächst wurde im Frühjahr 2007 am<br />

Hauptstau der Seespiegel des Möllnsees um<br />

31,5 cm auf e<strong>in</strong>e Höhe von 20 cm am Pegel<br />

angehoben (45,70 m ü NN). Im W<strong>in</strong>ter<br />

2007/8 stauten Unbekannte den Wasserspiegel<br />

des Möllnsees auf bis zu 50 cm am<br />

Pegel (46,00 m ü NN) an. Dazu wurden die<br />

am Rand abgelagerten Wasserbauste<strong>in</strong>e<br />

über die Staubohlen <strong>in</strong> die Fließr<strong>in</strong>ne gelegt.<br />

Mitarbeiter des Wasser- und Bodenverbandes<br />

senkten den Wasserspiegel im März<br />

2008 wieder auf 35 cm am Pegel ab. Am 20.<br />

März 2008 vere<strong>in</strong>barten Vertreter der Unteren<br />

Naturschutzbehörde und des LUA nach<br />

Besichtigung der Auswirkungen am Möllnsee<br />

diesen Wasserstand als vorübergehendes<br />

Zwischenstauziel zu halten. Als Endstauziel<br />

ist e<strong>in</strong>e Wasserspiegelhöhe von 45 cm am<br />

Pegel vorgesehen. Dies entspricht dem Niveau<br />

des Quellmoorfuß im Westbecken. In<br />

der Folgezeit gab es wiederholt illegale Stauversuche,<br />

bis das LUA im April 2009 am<br />

Hauptstau e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weisschild errichtete.<br />

Interessant im H<strong>in</strong>blick auf die wertvolle Zwischenmoorvegetation<br />

war vor allem, wie sich<br />

die Schwamm- und Schw<strong>in</strong>gmoorflächen<br />

nach dem Wasserspiegelanstieg verhalten<br />

würden. Vor allem im Südteil existierten vor<br />

der Seespiegelanhebung bereits Flachwasserbereiche.<br />

Insgesamt s<strong>in</strong>d im Moor zusätzlich etwa 2 ha

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