Moore in Brandenburg - LUGV - Land Brandenburg
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LUKAS LANDGRAF: DER MÖLLNSEE BEI LIEBEROSE 197<br />
mierung der Schwammmoor-Bereiche und<br />
das Aufsetzen der äußeren Schw<strong>in</strong>gdecken<br />
auf den Untergrund. Auch die Wasserspiegel<br />
der übrigen an die Grabenentwässerung<br />
angeschlossenen <strong>Moore</strong> und des Großen<br />
Ziestesees sanken deutlich.<br />
7.2 Eutrophierung<br />
Das Trockenfallen der randnahen Torfe zog<br />
e<strong>in</strong>e Nährstofffreisetzung nach sich, die sich<br />
anhand der Vegetation nachweisen lässt.<br />
Auf e<strong>in</strong>igen Flächen am Rand des Westbeckens<br />
breiteten sich u. a. Brombeeren<br />
und Brennnessel-Hochstaudenfluren aus.<br />
Die Nährstofffreisetzung blieb jedoch vermutlich<br />
auf die äußersten Randflächen beschränkt.<br />
7.3 Bewaldung<br />
Infolge der Grabenentwässerung kam es zu<br />
Wasserstandsschwankungen auf den äußeren<br />
Schwamm- und Schw<strong>in</strong>gmoorflächen<br />
mit tieferen Absenkungen. Dies vergrößerte<br />
den Besiedlungserfolg durch Gehölze. Im<br />
Ostbecken haben sich zwei Erlengruppen<br />
rasant entwickelt, davon abgesehen treten<br />
Gehöze bie heute nur spärlich auf.<br />
Abb. 16: Der Hauptstau<br />
am Abfluss des<br />
Möllnsees ist regulierbar<br />
Foto: L. <strong>Land</strong>graf<br />
8 Das Projekt zur Verbesserung<br />
des Wasserrückhalts<br />
im Quellgebiet des<br />
Möllnsees<br />
Auf der Lieberoser Hochfläche f<strong>in</strong>det man<br />
die größte Konzentration an naturnahen<br />
Torfmoosmooren <strong>in</strong> <strong>Brandenburg</strong>. Seit Anfang<br />
der 1990er Jahre werden jedoch besorgniserregende<br />
Austrocknungen <strong>in</strong> den<br />
meist abflusslosen Senken beobachtet (Beutler<br />
und Buder mdl.).<br />
Aus diesem Grund hat das <strong>Land</strong>esumweltamt<br />
<strong>Brandenburg</strong> (LUA) im Jahr 2005 mit<br />
Planungen zur Verbesserung des Wasserhaushaltes<br />
auf der Lieberoser Hochfläche<br />
begonnen. Dafür wurde Kontakt mit der<br />
<strong>Land</strong>esforstverwaltung (Oberförstereien Lieberose<br />
und Tauer) aufgenommen, die im<br />
Rahmen des landesweiten Waldmoorschutzprogramms<br />
gezielten Waldumbau im E<strong>in</strong>zugsgebiet<br />
verschiedener <strong>Moore</strong> durchführen.<br />
Weiterh<strong>in</strong> wurden Grabensysteme<br />
zurückgebaut. Das LUA erfasste alle Quellgebiete<br />
und Grabenentwässerungen entlang<br />
des Hochflächenrandes. Die Ergebnisse<br />
dienen als Grundlage für die Planung von<br />
Vorhaben zum Rückbau von künstlichen<br />
Quellentwässerungen und sonstigen vermeidbaren<br />
Grundwasserabsenkungen am<br />
Hochflächenrand. Ziel des Gesamtvorhabens<br />
ist es, e<strong>in</strong>e maximal mögliche Grundwasseranreicherung<br />
und Wasserspiegelanhebung<br />
auf der von s<strong>in</strong>kenden Grundwasserständen<br />
betroffenen Hochfläche zu erreichen. Im<br />
Auftrag des LUA wird gegenwärtig von<br />
zwei Ingenieurbüros e<strong>in</strong>e hydrogeologische<br />
Studie mit Wasserbilanzierung erarbeitet.<br />
Daraus resultierend werden Maßnahmen<br />
zur Verbesserung des Wasserhaushaltes<br />
vorgeschlagen und h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Wirksamkeit<br />
bewertet.<br />
Abb. 17: Nach Anstau<br />
stieg der Wasserstand<br />
im Graben<br />
oberhalb des Hetzmannteiches<br />
um etwa<br />
1 Meter<br />
Foto: L. <strong>Land</strong>graf<br />
In diesem Zusammenhang erarbeitete das<br />
LUA bereits Projektskizzen, von denen Projekte<br />
am Butzener Bagen (Torfmoosmoor)<br />
und Rammoltsee am Westrand der Hochfläche<br />
im Jahr 2006 umgesetzt wurden. Der<br />
Rückbau des Entwässerungssystems am<br />
Möllnsee reiht sich <strong>in</strong> das Gesamtprojekt zur<br />
Verbesserung des Wasserhaushaltes <strong>in</strong> der<br />
Lieberoser Hochfläche e<strong>in</strong>. H<strong>in</strong>zu kommt<br />
die außerordentlich hohe Bedeutung des<br />
Möllnsees aus Sicht des Moorschutzes.<br />
Im Mai 2006 stellte das LUA dem Wasserund<br />
Bodenverband „Nördlicher Spreewald”<br />
e<strong>in</strong>e Projektskizze zum Wasserrückhalt im<br />
Quellgebiet des Möllnsees vor (LANDGRAF<br />
2006a). Dieser hatte bis dato ke<strong>in</strong>e Erfahrung<br />
mit derartigen Moorprojekten. Der<br />
Geschäftsführer, Herr Ronneberger, willigte<br />
angesichts dieser Herausforderung sofort e<strong>in</strong>.<br />
Die Entwurfs-, Genehmigungs- und Ausführungsplanung<br />
übernahm das Ing.-Büro<br />
IHC. Die Maßnahmen wurden über die<br />
<strong>Land</strong>schaftswasserhaushaltsrichtl<strong>in</strong>ie f<strong>in</strong>anziert.<br />
Den Flächenkauf f<strong>in</strong>anzierte der NaturSchutzFonds<br />
<strong>Brandenburg</strong>. Flächenkauf<br />
und -übertragung koord<strong>in</strong>ierte das LUA für<br />
die Stiftung Naturlandschaften <strong>Brandenburg</strong><br />
als zukünftiger Eigentümer.<br />
Die wichtigsten Ziele des Projektes waren<br />
(Abb. 18):<br />
g Stabilisierung der Wasserstände für die<br />
Zwischenmoorvegetation am Möllnsee<br />
und Zurückdrängung von Gehölzaufwuchs<br />
g Anhebung der Wasserstände <strong>in</strong> allen<br />
<strong>Moore</strong>n, im Mölln- und im Großen Ziestesee<br />
g Erhöhung des Grundwasserstandes im<br />
E<strong>in</strong>zugsgebiet<br />
g Herauslösung von Wiesennutzungen<br />
aus den <strong>Moore</strong>n „F” und „G”<br />
g Kauf von Privatflächen im Westbecken<br />
des Möllnsees und <strong>in</strong> den <strong>Moore</strong>n „F”<br />
und „G” zugunsten der Stiftung Naturlandschaften<br />
<strong>Brandenburg</strong><br />
Von Beg<strong>in</strong>n an entstand e<strong>in</strong>e vertrauensvolle<br />
Arbeitsbasis zwischen Ausführenden, Stiftungen<br />
und Behörden. Hervorzuheben ist<br />
die unkomplizierte und tatkräftige Unterstützung<br />
der Unteren Wasser- und Naturschutzbehörden<br />
des <strong>Land</strong>kreises Dahme-<br />
Spreewald.<br />
Das Projekt sah vor, die oberirdische Entwässerung<br />
oberhalb des Hetzmannteiches<br />
vollständig zu beenden (Abb. 18). Dafür<br />
wurden mehrere Grabenplomben (nicht<br />
überströmt Grabenverschlüsse) errichtet. Im<br />
eigentlichen Quellgebiet des Möllnsees sollten<br />
die Wasserstände durch E<strong>in</strong>bau von<br />
Stützschwellen (überströmt) angehoben<br />
werden. Das Moor F war ursprünglich ohne<br />
oberirdischen Abfluss. Dieser Zustand wurde<br />
mittels zweier Grabenplomben wiederhergestellt.<br />
Das Abflussniveau des aus dem<br />
Ostbecken <strong>in</strong> den Möllnsee e<strong>in</strong>mündenden<br />
Grabens wurde mit e<strong>in</strong>er Stützschwelle um<br />
40 bis 50 cm angehoben.<br />
Besondere Aufmerksamkeit erforderte der