Moore in Brandenburg - LUGV - Land Brandenburg
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LUKAS LANDGRAF: DER MÖLLNSEE BEI LIEBEROSE 195<br />
Abb. 12: Das Gelbtorfmoos-Seggen-Ried mit Carex diandra <strong>in</strong> der typischen Fazies (Bildmitte)<br />
und <strong>in</strong> der Fazies mit Schoenoplectus tabernaemontani (Bildrand) Foto: L. <strong>Land</strong>graf<br />
Abb. 13: Lage der Trophiestufen und Vegetationsformen im Jahr 2008 am Möllnsee<br />
erectum. An „nur” kräftigen Standorten entwickelt<br />
sich e<strong>in</strong> Zungenhahnenfuß-Großseggen-Ried<br />
<strong>in</strong> Fazies von Carex acutiformis<br />
(7a und c), Equisetum fluviatile (7e) und<br />
seltener Fazies von Carex paniculata (7b)<br />
oder Schoenoplectus tabernaemontani (7d).<br />
Kennzeichnend für diese Vegetationsform ist<br />
bereits das H<strong>in</strong>zutreten mesophiler Arten<br />
wie Potentilla palustris und Menyanthes trifoliata.<br />
Ranunculus l<strong>in</strong>gua hat hier se<strong>in</strong>en<br />
Schwerpunkt. Nährstoffliebende Arten dom<strong>in</strong>ieren<br />
aber noch.<br />
Interessant s<strong>in</strong>d vor allem die Vegetationsformen<br />
der mesotrophen Standorte auf den<br />
Schw<strong>in</strong>gdecken und Schwammmoorflächen.<br />
Nährstoffliebende Arten treten hier nur noch<br />
vere<strong>in</strong>zelt auf. Insgesamt nimmt die oberirdische<br />
Biomasse sichtbar ab. Es handelt<br />
sich vorrangig um lichte Groß- und Kle<strong>in</strong>seggen-Riede.<br />
Das Spitzmoos-Großseggen-Ried<br />
(Trophiestufe „mittel”) f<strong>in</strong>det man <strong>in</strong> fünf<br />
Fazies. Im Flachwasser können Equisetum<br />
fluviatile (3e) und Typha latifolia (3c) faziesbildend<br />
se<strong>in</strong>. Auf Schw<strong>in</strong>gdecken s<strong>in</strong>d<br />
dies dagegen Torfmoose (3d) und Carex rostrata<br />
(3a und 3b). Menyanthes trifoliata<br />
und Eriophorum angustifolium kommen<br />
hier <strong>in</strong> größerer Deckung vor und zeigen <strong>in</strong>teressante<br />
Blüh- bzw. Fruchtaspekte.<br />
Von großem floristischen und vegetationsökologischen<br />
Wert ist das am Möllnsee weit<br />
verbreitete Gelbtorfmoos-Seggen-Ried (Trophiestufe<br />
„ziemlich arm”), das <strong>in</strong> vier Fazies<br />
auftritt (Tab. 3). Diese Vegetationsform ist<br />
<strong>in</strong> <strong>Brandenburg</strong> und Mecklenburg-Vorpommern<br />
akut vom Aussterben bedroht (KOSKA<br />
& TIMMERMANN 2004). Kennzeichnend s<strong>in</strong>d<br />
am Möllnsee Braunmoos-Teppiche aus euryöken<br />
Arten wie Calliergonella cuspidata,<br />
Marchantia polymorpha und Plagiomnium<br />
ellipticum sowie <strong>in</strong> Schlenken Drepanocladus<br />
aduncus. H<strong>in</strong>zu treten großflächige<br />
Bestände vor allem mit Helodium blandowii<br />
und Sphagnum teres auf. Wichtigste Seggenart<br />
ist hier Carex diandra, z.T. mit C. rostrata.<br />
Großflächige Teppiche mit S. teres, S. palustre<br />
und S. fallax s<strong>in</strong>d Anzeiger für versauernde<br />
Bestände. Im Westbecken bilden lockere<br />
Schoenoplectus tabernaemontani-Bestände<br />
e<strong>in</strong>e großflächige und relative nasse, weniger<br />
aus dem Wasserspiegel herausragende<br />
Fazies des Gelbtorfmoos-Seggen-Riedes auf<br />
Schwammmoor (Abb. 12). Die Seggen treten<br />
hier etwas zurück. Diese Vegetationsform<br />
ist <strong>in</strong> allen Fazies für Dactylorhiza<br />
<strong>in</strong>carnata, Epipactis palustris und Liparis<br />
loeselii das wichtigste Habitat am Möllnsee.<br />
Weniger großflächig kommt das Rohrkolben-Schnabelseggen-Ried<br />
vor. Typisch s<strong>in</strong>d<br />
schwach bis stark bultige Mittelseggen-<br />
Strukturen mit vielen Braunmoosen sowie<br />
Epipactis palustris und Eriophorum angustifolium.<br />
Auf Bulten kommt hier kle<strong>in</strong>flächig<br />
Helodium vor. Das Mikrorelief des Rohrkolben-Schnabelseggen-Riedes<br />
ist wesentlich<br />
stärker durch Schlenken geprägt als das des<br />
Gelbtorfmoos-Seggen-Riedes. Letzteres neigt<br />
bereits durch das deutliche Herauswachsen<br />
aus dem Wasserspiegel zur Austrocknung<br />
und Versauerung.