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Moore in Brandenburg - LUGV - Land Brandenburg

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192 NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 19 (3, 4) 2010<br />

Schilftorfe und Bruchwaldtorfe. In beiden<br />

Becken gab es m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e Trockenphase,<br />

die bereits <strong>in</strong> die Zeit des kalziumarmen<br />

Grundwasserzustroms fiel. Anschließend<br />

erfolgte e<strong>in</strong> rascher Wasserspiegelanstieg.<br />

Offensichtlich verläuft die Verlandung aufgrund<br />

der Gewässergröße (W<strong>in</strong>derosion) im<br />

Ostbecken langsamer als im deutlich kle<strong>in</strong>eren<br />

Westbecken.<br />

Auch die Moorbildung <strong>in</strong> den drei Becken<br />

des Steutzenseemoores bei Rhe<strong>in</strong>sberg zeigt<br />

e<strong>in</strong>en deutlichen Zusammenhang zwischen<br />

Verlandungsgeschw<strong>in</strong>digkeit und Beckengröße.<br />

Tabelle 2: Liste der am Möllnsee erfassten Moosarten. Kartierer: BEU – Beutler, KL – Klawitter, L – <strong>Land</strong>graf,<br />

MEI – Me<strong>in</strong>unger, MÜ – Müller und Rätzel, O – Otte, RÄ – Rätzel et al. 1997, ZÜ – Zünsdorf<br />

Moosart<br />

Rote Liste <strong>Brandenburg</strong><br />

(KLAWITTER et al. 2002)<br />

Erfasst von<br />

Bryum pseudotriquetrum 3 MEI<br />

Calliergon cordifolium Vorwarnliste KL<br />

Calliergon giganteum 2 BEU, KL, L, O, ZÜ<br />

Calliergon stram<strong>in</strong>eum 3 KL<br />

Bemerkungen<br />

Calliergonella cuspidata ungefährdet O bestandsbildend<br />

Climacium dendroides Vorwarnliste BEU, L, O<br />

Drepanocladus cossonii ungefährdet KL, L häufig<br />

Hamatocaulis vernicosus 1 BEU, L, MÜ, O, ZÜ häufig im Westbecken<br />

Helodium blandowii 1 BEU, L, MÜ, O, ZÜ<br />

Hypnum pratense 1 RÄ<br />

große Bestände <strong>in</strong> beiden<br />

Becken<br />

Leucobryum glaucum Vorwarnliste KL<br />

Marchantia polymorpha Vorwarnliste BEU, L, O häufig<br />

subsp. polymorpha<br />

Paludella squarrosa 1 BEU, L, MÜ, O, ZÜ 2 Vorkommen mit<br />

m<strong>in</strong>destens 100 m2 (RÄ)<br />

und 4 m2 im Westbecken<br />

Plagiomnium aff<strong>in</strong>e Vorwarnliste BEU<br />

Plagiomnium ellipticum 3 BEU, KL, L, O<br />

Plagiothecium ruthei<br />

Polytrichum commune 3 BEU, O<br />

Sphagnum fallax ungefährdet L, O<br />

Sphagnum obtusum 1 O, RÄ<br />

Sphagnum palustre ungefährdet L, O vere<strong>in</strong>zelt am Rand<br />

Sphagnum teres 3 BEU, L häufig und<br />

bestandsbildend<br />

Tomenthypnum nitens 1 MÜ<br />

Abb. 9: Im Gelbtorfmoos-Seggen-Ried vermitteln die Bestände an Dactylorhiza <strong>in</strong>carnata<br />

e<strong>in</strong>en wiesenartigen E<strong>in</strong>druck<br />

Foto: L. <strong>Land</strong>graf<br />

O<br />

Abb. 8: Liparis loeselii bevorzugt die flachen<br />

Bulten im Gelbtorfmoos-Seggen-Ried<br />

Foto: L. <strong>Land</strong>graf<br />

3.4 Hydrostatische Moortypen<br />

Der häufigste hydrostatische Moortyp ist<br />

das Standmoor, welches sich am gesamten<br />

Rand des <strong>Moore</strong>s entlang zieht (Abb. 7).<br />

Standmoor-Flächen setzen sich überwiegend<br />

aus Bruchwald-, Schilf- und amorphem<br />

Torf zusammen. Schwamm- und<br />

Schw<strong>in</strong>gmoorflächen weisen vorwiegend<br />

Braunmoos-Seggentorfe auf.<br />

Zur Abschätzung des Auftriebs e<strong>in</strong>zelner<br />

Torfe wurden im Westbecken aus jeder Zone<br />

zwei Torfwürfel mit e<strong>in</strong>er Kantenlänge<br />

von jeweils 20 cm samt Vegetation ausgestochen<br />

und <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Wasserbecken gesetzt.<br />

E<strong>in</strong>er der Schwammmoorwürfel stammte<br />

von e<strong>in</strong>em überstauten Torf. Die Torfwürfel<br />

aus dem Standmoor g<strong>in</strong>gen sofort unter.<br />

Die Würfel aus dem Schwammmoor ragten<br />

etwa 1 cm aus dem Wasser, hatten also<br />

leichten Auftrieb. Die Schw<strong>in</strong>gmoorwürfel<br />

hatten starken Auftrieb und ragten 4 bis 6<br />

cm aus dem Wasser. In ihnen war auch der<br />

Anteil lebender, luftgefüllter Seggenrhizome<br />

am größten. Nach zwei Monaten war die<br />

Vegetation abgestorben. Die Schwammmoorwürfel<br />

waren untergetaucht. Der Würfel<br />

vom überstauten Standort schwebte im<br />

Wasser, der andere befand sich am Grund<br />

des Gefäßes. Demgegenüber ragten die<br />

Schw<strong>in</strong>gmoorwürfel noch 1 cm aus dem<br />

Wasser heraus. Aus diesen Beobachtungen<br />

lassen sich für die untersuchten Torfe am<br />

Möllnsee folgende Schlüsse ziehen:<br />

- die Standmoortorfe s<strong>in</strong>d auch ohne Auflast<br />

von Gehölzen nicht schwimmfähig<br />

- der überstaute Schwammmoorwürfel

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