Moore in Brandenburg - LUGV - Land Brandenburg
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FRANK GOTTWALD et al.: ERFOLGSKONTROLLE DER WASSERSTANDSANHEBUNG IM MELLNMOOR 177<br />
Abb. 17: Veränderung der Artenzusammensetzung<br />
auf dem Transekt Südschneise.<br />
B = Baumschicht (Schwarzerle), Aln-Ph =<br />
Arten nährstoffreicher, nasser Erlenwälder<br />
und Phragmitetea-Arten, ZwM = Zwischenmoor-<br />
Arten und Magerkeitszeiger (p< 0,01<br />
Mediantest). n = 14 Aufnahmeflächen<br />
(Transektpunkte)<br />
Abb. 15: Schw<strong>in</strong>grasen mit der Wenigblütigen Sumpfsimse (Eleocharis qu<strong>in</strong>queflora) auf der<br />
ehemaligen Jagdschneise im Südmoor (2003)<br />
Foto: F. Gottwald<br />
• Drastischer Rückgang der Moosdeckung<br />
<strong>in</strong> den (ehemals) mesotrophen<br />
Teilen des Transekts (Abb. 15: 60 - 220<br />
m, z.B. Sphagnum teres, S. subnitens, S.<br />
warnstorfii, Aulacomnium palustre, Tomenthypnum<br />
nitens). Die auch schon<br />
vor 2004 seltenen Arten Helodium<br />
blandowii und Paludella squarrosa<br />
konnten 2008 nicht mehr nachgewiesen<br />
werden.<br />
• Drastischer Rückgang mesotraphenter<br />
Arten im Offenmoorbereich (Abb. 17).<br />
Betroffen s<strong>in</strong>d neben den genannten<br />
Moosen z.B. Gelb-Segge (Carex flava<br />
agg.), Sumpf-Dreizack (Trigloch<strong>in</strong> palustre),<br />
Moor-Reitgras (Calamagrostis<br />
stricta) und Eleocharis qu<strong>in</strong>queflora,<br />
deren Schw<strong>in</strong>grasen fast verschwunden<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
• Zunahme der Erlendeckung auf dem<br />
größten Teil der Schneise. Im Transektabschnitt<br />
240 - 360 m stieg die Deckung<br />
von im Mittel 6% auf 39% an<br />
(vgl. Abb. 17).<br />
cher Froschlöffel (Alisma plantagoaquatica),<br />
Weißes Straußgras (Agrostis<br />
stolonifera), Kle<strong>in</strong>e Wasserl<strong>in</strong>se sowie<br />
die Sche<strong>in</strong>zypergras-Segge. Letztere trat<br />
an allen Standorten im Offenmoor neu<br />
auf. Allerd<strong>in</strong>gs hat sich dort <strong>in</strong> den<br />
Schlenken auch der Kle<strong>in</strong>e Wasserschlauch<br />
(Utricularia m<strong>in</strong>or agg.) stellenweise<br />
stark ausgebreitet, e<strong>in</strong>e typische<br />
Art mesotropher Moorgesellschaften.<br />
Bemerkenswert ist, dass sich die N-Zeigerwerte<br />
im mittleren Teil der Schneise,<br />
der am weitesten vom Randsumpf und<br />
vom Hauptgraben entfernt liegt, kaum<br />
verändert haben (Abb. 16).<br />
Abb. 16: Entwicklung<br />
der Moosschicht-Deckung<br />
und des Zeigerwertes<br />
für Stickstoff auf<br />
dem Transekt Südschneise<br />
X-Achse: Entfernung der<br />
Aufnahme vom Anfang<br />
des Transekts (m).<br />
Rand = Moor-rand<br />
(Feuchtgrünlandbrache),<br />
T-Erl = junger<br />
Torfmoos-Erlen-Wald,<br />
Ried.m = mesotrophes<br />
Seggenried, Ried.eu =<br />
eutrophes Seggenried<br />
Südwesten mit Braunmoosmoor<br />
Im Walzenseggen-Erlenbruchwald (Tabelle 1,<br />
VA-Nr. 8) haben nässe- und nährstoffliebende<br />
Arten zugenommen (z.B. Wasserfeder<br />
Hottonia palustris, Ufersegge Carex riparia,<br />
Sumpf-Vergissme<strong>in</strong>nicht Myosotis scorpioides,<br />
Gift-Hahnenfuß Ranunculus sceleratus).<br />
Die Deckung der Baumschicht hat von<br />
80% auf 55% abgenommen. Entsprechend<br />
haben sich Halblichtpflanzen ausgebreitet<br />
bzw. s<strong>in</strong>d neu aufgetreten. Bei weiterer Auflichtung<br />
der Baumschicht wird die Entwicklung<br />
zu e<strong>in</strong>er eutrophen Offenmoorgesellschaft<br />
führen.<br />
Die Aufnahmefläche im Torfmoos-Moorbirken-Erlenwald<br />
(Tab. 2, VA-Nr. 7) bef<strong>in</strong>det<br />
sich an der Grenze zum eutrophen Erlenbruchwald<br />
zwischen Seitengraben und<br />
Braunmoosmoor. Auch hydrologisch liegt<br />
hier vermutlich e<strong>in</strong> Übergangsbereich zwischen<br />
den von Oberflächenwasser geprägten<br />
Erlenbruchwäldern <strong>in</strong> Richtung Hauptgraben<br />
und dem grundwassergeprägten<br />
Braunmoos-moor. Die Veränderungen <strong>in</strong> der<br />
Vegetation lassen noch ke<strong>in</strong>e klare Entwicklungsrichtung<br />
erkennen.<br />
Das Braunmoosmoor im Südwesten (Tab. 2,<br />
VA-Nr. 6a + 6b, Abb. 18) repräsentiert die<br />
im Mellnmoor artenreichste Ausbildung des<br />
Biotoptyps Basen-Zwischenmoor (FFH-LRT<br />
7140 bzw. 7230) mit torfmoosreichen Bulten<br />
(Sphagnum warnstorfii, Sphagnum teres,<br />
Paludella squarrosa) und braunmoosreichen<br />
Schlenken (Drepanocladus cossonii, Campylium<br />
stellatum) (Abb. 19 ). Weitere charakteristische<br />
Arten s<strong>in</strong>d u. a. Sumpf-Glanzkraut<br />
(Liparis loeselii, FFH-Art Anhang II),