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Moore in Brandenburg - LUGV - Land Brandenburg

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176 NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 19 (3, 4) 2010<br />

Die zwei Vegetationsaufnahmen im Offenmoor<br />

auf der alten Jagdschneise (ehemals<br />

gemäht, aktuell ke<strong>in</strong>e Nutzung) zeigen e<strong>in</strong>e<br />

starke Zunahme der Deckungen von Schwarzerle<br />

und Schilf (Tab. 2, VA-Nr. 3 und 4).<br />

Gleichzeitig s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Offenmoorarten<br />

zurückgegangen (Sphagnum teres, Drepanocladus<br />

cossonii, Schuppenfrüchtige Gelbsegge<br />

Carex lepidocarpa), Torfmoose der<br />

Moorbirkenwälder haben zugenommen<br />

(Sphagnum angustifolium, S. fimbriatum, S.<br />

squarrosum). Auf der VA-Nr. 3 hat sich<br />

zudem die mittlere Reaktionszahl der Zeigerwerte<br />

von 5,9 (2001) auf 4,6 (2008) verr<strong>in</strong>gert.<br />

Die Vegetation verändert sich hier<br />

von e<strong>in</strong>em subneutralen Braunmoos-Ried<br />

zu e<strong>in</strong>em Torfmoos-Kle<strong>in</strong>wasserschlauch-<br />

Schilf-Ried oder Torfmoos-Erlenwald.<br />

Die Sukzession im Nordmoor wird <strong>in</strong> den<br />

nächsten Jahren vermutlich zu weiteren<br />

tiefgreifenden Veränderungen der Pflanzengesellschaften<br />

führen. Aufgrund der vitalen<br />

Erlenverjüngung im Torfmoos-Moorbirken-<br />

Erlenwald wird hier vorraussichtlich e<strong>in</strong> Torfmoos-Erlenwald<br />

mit stärkerer Beschattung<br />

entstehen. Wenn sich im überfluteten Randsumpf<br />

die Baumschicht weiter auflichtet,<br />

können sich Offenmoorgesellschaften entwickeln,<br />

die jedoch vermutlich eher eutrophen<br />

als mesotrophen Charakter haben werden.<br />

Abb. 13: Torfmoos-<br />

Moorbirken-Erlenwald<br />

im Nordmoor<br />

Foto: F. Gottwald<br />

Abb. 14: Moorbirken-<br />

Erlenwald im Süden<br />

des Mellnmoores im<br />

Spätw<strong>in</strong>ter<br />

Foto: F. Gottwald<br />

Südmoor mit ehemaliger Jagdschneise<br />

Die Vegetation auf den Aufnahmeflächen<br />

im Torfmoos-Moorbirken-Erlenwald und<br />

Sumpffarn-Moorbirken-Erlenwald (Abb. 14)<br />

hat sich nur wenig verändert (Tabelle 1, VA-<br />

Nr. 10 und Tab. 2, VA-Nr. 11).<br />

Gravierende Veränderungen der Vegetation<br />

fanden dagegen auf dem Transekt auf der<br />

ehemaligen Jagdschneise statt. Die Schneise<br />

zieht sich vom Moorrand bis zum zentralen<br />

Hauptgraben und wurde bis zum Jahr 2000<br />

durch Mahd offengehalten. Bis 2003 war<br />

die Südschneise neben dem Braunmoosmoor<br />

der bedeutendste Standort für die<br />

Wenigblütige Sumpfsimse (Eleocharis qu<strong>in</strong>queflora,<br />

RL 1) und der e<strong>in</strong>zige Standort im<br />

Melln für die seltenen Moosarten Tomenthypnum<br />

nitens und Helodium blandowii<br />

(beide RL 1). Charakteristisch waren die als<br />

Schw<strong>in</strong>grasen ausgebildeten Dom<strong>in</strong>anzbestände<br />

von Eleocharis qu<strong>in</strong>queflora im mesotrophen<br />

mittleren Teil der Schneise<br />

(Abb. 15). Vermutlich trägt die ausgeprägte<br />

Wühlaktivität von Wildschwe<strong>in</strong>en wesentlich<br />

zur ständigen Neuentstehung von offenen<br />

Torfschlammflächen als Pionierstandort<br />

für diese Art bei.<br />

Im Untersuchungsjahr 2008 wurden folgende<br />

Entwicklungen festgestellt:<br />

• Die Randsumpfzone hat sich bis <strong>in</strong> die<br />

Schw<strong>in</strong>grasen der ursprünglich mesotrophen<br />

Zone ausgebreitet. Im gesamten<br />

Schneisenbereich hat die Überflutungsdauer<br />

und -höhe zugenommen, der Boden<br />

ist häufig tiefgründig weich und<br />

kaum begehbar.<br />

• Zunahme von Nährstoffzeigern und Anstieg<br />

der Stickstoff-Zeigerwerte (Abb.<br />

16). Dazu gehören Schilf, Nickender<br />

Zweizahn (Bidens cernua), Gewöhnli-

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