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Moore in Brandenburg - LUGV - Land Brandenburg

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FRANK GOTTWALD et al.: ERFOLGSKONTROLLE DER WASSERSTANDSANHEBUNG IM MELLNMOOR 175<br />

der Bodenvegetation s<strong>in</strong>d vormals typische<br />

Arten wie Sumpf-Segge (Carex acutiformis)<br />

und Bittersüßer Nachtschatten (Solanum<br />

dulcamara) verschwunden oder stark zurückgegangen.<br />

Stark zugenommen haben<br />

die Wasserl<strong>in</strong>se (Lemna m<strong>in</strong>or) und die<br />

Ufer-Segge (Carex riparia). Unter den jetzigen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen erfolgt e<strong>in</strong>e Entwicklung<br />

<strong>in</strong> Richtung e<strong>in</strong>er eutrophen Röhricht- oder<br />

Wasserpflanzengesellschaft.<br />

Abb. 11: Jahresgänge 2008 von SRP (x3,1 entspricht PO4), NH4-N und NOx-N (NO2-N +<br />

NO3-N) im Hauptgraben und im Südwesten des Mellnmoores. Seitengraben = Ablauf vom<br />

Braunmoosmoor zum Hauptgraben (s. Abb. 2). Grundwasser im Braunmoosmoor aus 0,5 m<br />

Tiefe<br />

Abb. 12: Entwicklung<br />

der Baumund<br />

Moosschicht-<br />

Deckung auf dem<br />

Transekt Moorwald<br />

Nord.<br />

X-Achse: Entfernung<br />

der Aufnahme<br />

vom Anfang<br />

des Transekts (m).<br />

Rand = Moorrand,<br />

Off = Offenmoor<br />

(alte Jagdschneise),<br />

übrige Abk. s.<br />

Methodik. Lage<br />

von Transekt und<br />

Vegetationszonen<br />

s. Abb. 2<br />

Nordmoor<br />

Die Entwicklung der Vegetation im Nordmoor<br />

wird durch e<strong>in</strong>en Transekt vom Moorrand<br />

<strong>in</strong> Richtung Zentrum sowie durch vier<br />

Vegetationsaufnahmen dokumentiert (Tabelle<br />

1, VA-Nr. 1; Tab. 2, VA-Nr. 2 bis 4, Lage<br />

vgl. Abb. 2).<br />

Auf dem Transekt s<strong>in</strong>d folgende Veränderungen<br />

erkennbar:<br />

Im Bereich 80 - 220 m g<strong>in</strong>g sowohl die<br />

Baumschicht- als auch die Moosschichtdeckung<br />

sehr stark zurück (Abb. 12). Die Abnahme<br />

der Baumschicht g<strong>in</strong>g meist auf das<br />

Konto der Moorbirke (Betula pubescens).<br />

Zudem waren Jungpflanzen von Moorbirke<br />

auf dem gesamten Transekt selten, während<br />

die Schwarzerle (Alnus glut<strong>in</strong>osa) sowohl <strong>in</strong><br />

der Krautschicht als auch <strong>in</strong> der unteren<br />

Baumschicht e<strong>in</strong>e vitale Verjüngung zeigte.<br />

Am Moorrand und im Randsumpf haben<br />

nässezeigende sowie stellenweise nährstoffbedürftige<br />

Pflanzenarten zugenommen. Im<br />

nach der Wasserstandsanhebung ganzjährig<br />

überfluteten Randsumpf haben sich Wasserpflanzen<br />

wie die Armleuchteralge Chara<br />

globularis sowie die Wasserl<strong>in</strong>sen Lemna<br />

trisulca und L. m<strong>in</strong>or stark ausgebreitet<br />

(s. auch Tabelle 1, VA-Nr. 1). Parallel ist e<strong>in</strong>e<br />

Abnahme bei vielen typischen Erlenbruchwald-Arten<br />

des Carici-Alnetum glut<strong>in</strong>osae<br />

zu verzeichnen, während e<strong>in</strong>ige Arten nährstoffreicher<br />

Erlenbruchwälder wie z. B. die<br />

Sumpfsegge zugenommen haben. Stellenweise<br />

wurden aber auch mit dem Gewöhnlichen<br />

Wasserschlauch (Utricularia vulgaris),<br />

Straußblütigem Gilbweiderich (Lysimachia<br />

thyrsiflora) und dem Moos Calliergon cordifolium<br />

mesotraphente Arten der Torfmoos-Moorbirkenwälder<br />

neu aufgefunden.<br />

Im mesotrophen Torfmoos-Moorbirken-<br />

Erlenwald (280 - 380 m, Abb. 13) hat sich<br />

die Deckung der Torfmoose und anderer<br />

mesotraphenter Arten nach 2003 kaum verändert.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d zwei Arten nasser,<br />

reicherer Erlenbruchwälder neu e<strong>in</strong>gewandert,<br />

die Rispen-Segge (Carex paniculata)<br />

und die Sche<strong>in</strong>zypergras-Segge (C. pseudocyperus).<br />

Schilf (Phragmites australis) hat<br />

auf bis über 10% Deckung zugenommen<br />

und Arten des Walzenseggen-Erlenwaldes<br />

s<strong>in</strong>d zurückgegangen.<br />

Die Veränderungen <strong>in</strong> der Vegetation drücken<br />

sich teilweise <strong>in</strong> den mittleren Ellenberg´schen<br />

Zeigerwerten aus. Der Zeigerwert<br />

für Feuchte stieg auf den Aufnahmeflächen<br />

im Bereich 80 - 180 m an (2001: 6,5 - 7,3/<br />

2008: 7,9 - 11,0), ebenso der Zeigerwert für<br />

Stickstoff auf den Flächen 80 - 140 (2001:<br />

4,1 - 4,8/2008: 5,2 - 6,0) sowie im Offenmoor<br />

bei 400 m (2001: 2,3/2008: 3,9).

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