Moore in Brandenburg - LUGV - Land Brandenburg
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RÜDIGER MAUERSBERGER & NORBERT BUKOWSKY: MOOR-WIEDERVERNÄSSUNG ALS MAßNAHME ZUR GRUNDWASSERANREICHERUNG ... 169<br />
Abb. 3: Das Grenzbruch im Mai 2007: von Bulten der Steifsegge (Carex elata) durchsetzter flacher Wasserkörper<br />
Foto: R. Mauersberger<br />
blattes Myriophyllum verticillatum den E<strong>in</strong>druck<br />
e<strong>in</strong>es (gut) eutrophen Sees, wenn<br />
auch mit erhöhten Stickstoffwerten (Phosphor<br />
0,044 bis 0,052 mg/l, Nitrat 0,2 bis<br />
4,8 mg/l). Der Restsee im Hölzernen Krug<br />
erreichte zu dieser Zeit auch kaum Sichttiefen<br />
von mehr als e<strong>in</strong>em Meter, so dass<br />
ke<strong>in</strong>e große Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit bestand,<br />
dass aus der Überleitung e<strong>in</strong>e nennenswerte<br />
Belastung für die <strong>Moore</strong> resultieren könnte.<br />
Grenzbruch und Hölzerner Krug bilden<br />
<strong>in</strong>zwischen große Feuchtgebiete (s. Abb. 2<br />
und 3) mit reichhaltiger Fauna, z.B. Rohrweihe,<br />
Kranich, Zwergtaucher, Rothalstaucher,<br />
Bekass<strong>in</strong>e, Waldwasserläufer,<br />
Laubfrosch und Grüner Mosaikjungfer. Außerdem<br />
existiert hier e<strong>in</strong>e Fortpflanzungskolonie<br />
der Großen Moosjungfer (Leucorrh<strong>in</strong>ia<br />
pectoralis, FFH Anhang II) mit stark<br />
schwankenden, zeitweise jedoch sehr hohen<br />
Abundanzen.<br />
Als positive Effekte der Maßnahmen können<br />
daher festgehalten werden:<br />
• Revitalisierung der Moorflächen als Lebensraum<br />
gefährdeter Tier- und Pflanzenarten<br />
und zur Stoffakkumulation<br />
(Torf- und Muddeproduktion).<br />
• Verm<strong>in</strong>derung der Abflussmenge der<br />
Düsterbeek über den Karpfenteich bei<br />
Hochwasser um bis zu 30 %. Damit<br />
werden rückstaubed<strong>in</strong>gte Wasserstände<br />
über 74,60 m im Westteil der Ortslage<br />
Brüsenwalde vermieden.<br />
• Zusätzliche Versickerung von jährlich bis<br />
zu 200.000 m³ <strong>in</strong> den obersten Grundwasserleiter.<br />
Diese Wassermenge kommt<br />
den umliegenden Waldflächen zugute<br />
oder tritt zeitverzögert am Küstr<strong>in</strong>see<br />
zutage und trägt so zu e<strong>in</strong>er vergleichmäßigten<br />
Speisung des Sees und des<br />
Küstr<strong>in</strong>er Baches bei. In der angenommenen<br />
Abstromrichtung des versickerten<br />
Wassers bef<strong>in</strong>den sich mehrere<br />
unter Wassermangel leidende Feuchtgebiete<br />
(Großer und Kle<strong>in</strong>er Kiensee,<br />
Lange Wiese). Es besteht die Hoffnung,<br />
dass deren Speisung durch die Maßnahmen<br />
stabilisiert werden kann.<br />
• Erhöhte Verdunstung und damit verstärkte<br />
Taubildung und Kühlwirkung im<br />
Umfeld der <strong>Moore</strong>.<br />
Literatur<br />
INSTITUT FÜR LANDSCHFTSÖKOLOGIE UND NATURSCHUTZ<br />
(I.L.N.) GREIFSWALD 2004: Pflege- und Entwicklungsplan<br />
für das Naturschutzgroßprojekt Uckermärkische Seen.<br />
Templ<strong>in</strong><br />
MAUERSBERGER, R. 1998: Naturschutzgroßprojekt Uckermärkische<br />
Seen, <strong>Brandenburg</strong>. Natur und <strong>Land</strong>schaft<br />
73: 320-326<br />
PLANUNGSBÜRO WASSER & UMWELT KRASEMANN 2006:<br />
Bestandsaufnahme Brüsenwalde. Unveröff. Vermessungsgutachten.<br />
Templ<strong>in</strong><br />
Anschriften der Verfasser:<br />
Dr. Rüdiger Mauersberger<br />
Fördervere<strong>in</strong> Feldberg-Uckermärkische Seenlandschaft<br />
e.V.<br />
Naturschutzgroßprojekt Uckermärkische Seen<br />
Am Markt 13<br />
17268 Templ<strong>in</strong><br />
E-Mail: foerdervere<strong>in</strong>_uckermaerk.seen@<br />
t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
Norbert Bukowsky<br />
<strong>Land</strong>esumweltamt <strong>Brandenburg</strong><br />
Naturpark Uckermärkische Seen<br />
Zehdenicker Str. 1<br />
17279 Lychen<br />
Norbert.bukowsky@lua.brandenburg.de