Moore in Brandenburg - LUGV - Land Brandenburg
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NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 19 (3, 4) 2010; 167-169 167<br />
IM NATURSCHUTZGROßPROJEKT „UCKERMÄRKISCHE SEEN” WURDEN UND WERDEN ZAHLREICHE WASSERRÜCK-<br />
HALTUNGSMAßNAHMEN DURCHGEFÜHRT. EIN BESONDERS EFFEKTIVES VORHABEN MIT „NEBENWIRKUNGEN”<br />
WIRD HIER VORGESTELLT.<br />
RÜDIGER MAUERSBERGER & NORBERT BUKOWSKY<br />
Moor-Wiedervernässung als Maßnahme zur Grundwasseranreicherung<br />
und Hochwasserableitung – Praxisbeispiel aus dem Naturpark<br />
Uckermärkische Seen<br />
Schlagwörter:<br />
Wiedervernässung, Moor-Revitalisierung, vorbeugender Hochwasserschutz,<br />
Grundwasseranreicherung<br />
Zusammenfassung<br />
Die Wiedervernässung zweier <strong>Moore</strong><br />
(„Grenzbruch” und „Hölzerner Krug”) bei<br />
Brüsenwalde zwischen Lychen und Boitzenburg<br />
wird hier vorgestellt. Es entstanden<br />
strukturreiche Feuchtgebiete mit hoher<br />
Artenvielfalt, daneben konnte aber auch e<strong>in</strong><br />
Beitrag zur Grundwasseranreicherung und<br />
zur Kappung der Hochwasserabflussspitzen<br />
erreicht werden.<br />
1 E<strong>in</strong>leitung<br />
Im Rahmen des von <strong>Land</strong> und Bund<br />
geförderten Naturschutzgroßprojektes<br />
„Uckermärkische Seen” (MAUERSBERGER<br />
1998) gehört die Revitalisierung von<br />
Moorstandorten und die Erhaltung und<br />
Optimierung der Lebensräume feuchtgebietsbewohnender<br />
Tier- und Pflanzenarten<br />
zu den vordergründigen Zielen.<br />
Die sich daraus ableitenden Maßnahmen<br />
zur Wasserrückhaltung und Wiedervernässung<br />
erfüllen jedoch Funktionen, die über<br />
diese enge Zielstellung h<strong>in</strong>ausgehen. Hiermit<br />
soll e<strong>in</strong> Beispiel aus den ca. 100 von<br />
1999 - 2009 bereits absolvierten Vorhaben<br />
im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes<br />
demonstrieren, wie gleichzeitig e<strong>in</strong> Beitrag<br />
zum Hochwasserschutz und zur Anreicherung<br />
des Grundwasserstromes geleistet<br />
werden konnte.<br />
2 Vorhabensgebiet<br />
Das Vorhabensgebiet, bestehend aus dem<br />
„Brüsenwalder Karpfenteich”, dem „Hölzernen<br />
Krug” und dem „Grenzbruch”,<br />
bef<strong>in</strong>det sich westlich des kle<strong>in</strong>en Ortes<br />
Brüsenwalde, gelegen zwischen Boitzenburg<br />
und Lychen. Der Karpfenteich speist<br />
sich aus der Düsterbeek, e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />
Fließgewässer, das unweit unterhalb se<strong>in</strong><br />
Wasser <strong>in</strong> den Großen Baberowsee und<br />
danach <strong>in</strong> den Großen Küstr<strong>in</strong>see abgibt.<br />
Zum oberirdischen E<strong>in</strong>zugsgebiet gehört<br />
neben den Waldflächen der „Ungeteilten<br />
Heide” auch der Ziestsee bei Rosenow, vor<br />
allem aber große, landwirtschaftlich genutzte<br />
Teile der Grundmoräne bei Rosenow,<br />
Ste<strong>in</strong>rode und Thomsdorf. Diese Flächen<br />
s<strong>in</strong>d großflächig dra<strong>in</strong>iert und enthalten<br />
zahlreiche entwässerte <strong>Moore</strong> und Toteislöcher.<br />
Hieraus resultiert das Problem extrem<br />
ungleichmäßiger Abflüsse: Im Frühjahr<br />
nach der Schneeschmelze fließt das überschüssige<br />
Wasser auf den lehmigen Böden<br />
schnell zusammen und erreicht über Gräben<br />
und Rohrleitungen den Ziestsee und die<br />
Düsterbeek, die angesichts der Mengen anschwillt.<br />
Vernässte Nutzflächen und nasse<br />
Keller <strong>in</strong> Brüsenwalde beschäftigten dann <strong>in</strong><br />
mehrjährigen Abständen die Grabenschau<br />
des Wasser- und Bodenverbandes „Uckermark-Havel”.<br />
Im Spätsommer h<strong>in</strong>gegen kommt der Ab-<br />
Abb. 1: Grenzbruch<br />
und Hölzerner Krug<br />
im E<strong>in</strong>zugsgebiet der<br />
Düsterbeek bei Brüsenwalde<br />
(Übersichtskarte)