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Moore in Brandenburg - LUGV - Land Brandenburg

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164 NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 19 (3, 4) 2010<br />

Abb. 10: Lage der <strong>Moore</strong>, Seen und Schutzgebiete (GORAL 2009)<br />

Tabelle 4: Kategorien der <strong>Moore</strong> und deren Flächenangaben im Untersuchungsraum:<br />

Handlungskategorie nach LUA<br />

(2000)<br />

Moorflächen mit vordr<strong>in</strong>glichem<br />

Handlungsbedarf<br />

Moorflächen mit hohem<br />

Handlungsbedarf<br />

Moorflächen mit mittlerem<br />

Handlungsbedarf<br />

Moorflächen mit ger<strong>in</strong>gem<br />

Handlungsbedarf<br />

Moorflächen mit Schutzbedarf<br />

Moorflächen nach LUA (2007),<br />

<strong>in</strong> der Digitalen Moorkarte<br />

nicht enthalten<br />

Beschreibung<br />

d<strong>in</strong>gs auf das Jahr 1985, so zeigt sich, dass<br />

vor allem <strong>in</strong> den höher gelegenen Sanderbereichen<br />

das ursprüngliche Niveau nicht<br />

wiederhergestellt werden kann (Abb. 8). Bis<br />

zum Jahr 2055 wären auch trotz Waldumbau<br />

Absenkungen im Vergleich zu 2005 zu<br />

erwarten, auch wenn diese schwächer als<br />

ohne Waldumbau ausfielen. Der Pegel läge<br />

auf großer Fläche ungefähr e<strong>in</strong>en Meter<br />

höher als ohne Waldumbau (GORAL 2009).<br />

Berücksichtigt man neben dem Waldumbau<br />

auch die Verlandung künstlicher Fließgewässer,<br />

erkennt man e<strong>in</strong> aufgrund der<br />

Gewässere<strong>in</strong>zugsgebiete lokal differenziertes<br />

Bild (Abb. 9). Durch die komb<strong>in</strong>ierte<br />

Nicht vernässte <strong>Moore</strong> mit sehr hohen Stoffausträgen und<br />

M<strong>in</strong>eralisationsraten; bei allen <strong>in</strong>tensive ackerbauliche Nutzung<br />

oder Ackerbrache<br />

Nicht vernässte <strong>Moore</strong> mit hohen Stoffausträgen und M<strong>in</strong>eralisationsraten;<br />

überwiegend degradiert und <strong>in</strong>tensiv genutzt<br />

Moor mit überwiegend nur vererdetem Oberboden mit nur<br />

mäßigen Stoffausträgen und Torfm<strong>in</strong>eralisationsraten; GW-<br />

Stände nicht tiefer als 6 dm unter Gelände<br />

stark degradierte, meist flachgründige <strong>Moore</strong> mit Tendenz zu<br />

Anmoor, z. T. mit schlechten Vernässbarkeitseigenschaften<br />

Naturnah bis ger<strong>in</strong>g bee<strong>in</strong>flusst; Nicht bis ger<strong>in</strong>g entwässerte<br />

Moorflächen; ganzjährig oberflächennahe GW-Stände, im<br />

Sommer nicht tiefer als 2 dm<br />

überwiegend typische, ger<strong>in</strong>g gestörte <strong>Moore</strong>; 29 ha ungestörte<br />

Moorflächen<br />

Fläche [ha]<br />

601<br />

858<br />

459<br />

Wirkung beider Maßnahmen könnte das<br />

Niveau von 1985 dabei im unmittelbaren<br />

E<strong>in</strong>zugsbereich der betroffenen Gewässer<br />

verwirklicht werden.<br />

Die starken Rückgänge der Grundwasserstände<br />

im FFH-Gebiet „Vietmannsdorfer<br />

Heide” (vgl. Abb 10) bei Waldumbau<br />

beruhen auf der angenommen Aufforstung<br />

derzeitiger Offenlandflächen.<br />

Ergebnisse im Moränenbereich um den<br />

Werbell<strong>in</strong>see können kaum verwendet<br />

werden, da die Modellkalibrierung aufgrund<br />

der speziellen hydrogeologischen<br />

Situation dort hohe Ungenauigkeiten<br />

aufwies (DHI-WASY 2008).<br />

2<br />

490<br />

286<br />

SUMME 2696<br />

4.3 Hydrologische Auswirkungen auf Zustand<br />

und Entwicklung der <strong>Moore</strong><br />

Derzeit nehmen <strong>Moore</strong> <strong>in</strong> der Schorfheide<br />

<strong>in</strong>sgesamt 2696 ha e<strong>in</strong> und machen damit<br />

e<strong>in</strong>en Flächenanteil von 6,1% aus (Abb. 10).<br />

Mehr als die Hälfte (1459 ha) dieser Moorflächen<br />

s<strong>in</strong>d jedoch stark entwässert und<br />

unterliegen <strong>in</strong>tensiver landwirtschaftlicher<br />

Nutzung (Tab. 4). Die Degradation dieser<br />

sich überwiegend <strong>in</strong> den Niederungen<br />

bef<strong>in</strong>denden Moorflächen beruht im Wesentlichen<br />

auf Grabenentwässerungen. Aus<br />

Sicht des Moorschutzes hat der Waldumbau<br />

auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen<br />

folglich ke<strong>in</strong>e hohe Bedeutung. Die übrigen<br />

Moorflächen liegen fast alle im Wald, größtenteils<br />

auf dem Schorfheide-Sander. Hier<br />

hat der Waldumbau größeren E<strong>in</strong>fluss auf<br />

die Wasserstände.<br />

Betrachtet man die bisherige Entwicklung<br />

dieser Flächen, liegt die Annahme nahe,<br />

dass sich erst ab Mitte der 1990er Jahre<br />

folgenreiche Rückgänge im Grundwasserspiegel<br />

ereignet haben müssen. Diese Annahme<br />

beruht auf dem Vergleich von Erhebungen<br />

aus den Jahren 1993 bis 1997<br />

(Biotopkartierung <strong>Brandenburg</strong>) und den<br />

davorliegenden Jahrzehnten (Digitale Moorkarte<br />

<strong>Brandenburg</strong>) mit Kartierungen ab<br />

dem Jahr 2005 (Sensible <strong>Moore</strong> <strong>in</strong> <strong>Brandenburg</strong>).<br />

Die ersten beiden Datenbestände<br />

stimmen noch weitestgehend übere<strong>in</strong>: Die<br />

Mehrheit der nicht landwirtschaftlich genutzten<br />

Moorflächen gilt hier als ger<strong>in</strong>g<br />

gestört oder naturnah oder weist Grund-

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