Moore in Brandenburg - LUGV - Land Brandenburg
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FRIEDEMANN GORAL & JÜRGEN MÜLLER: AUSWIRKUNGEN DES WALDUMBAUS IM WALDGEBIET DER SCHORFHEIDE ... 161<br />
Tabelle: 1: Flächen und Flächenanteile der Wald-/Forsttypen bei aktueller und potenziell natürlicher<br />
Vegetation (Quelle: Eigene Darstellung, Grundlage DHI-WASY/LUA 2008)<br />
<strong>Land</strong>nutzungstyp Aktuelle Vegetation PNV %-Änderung<br />
Hauptbaumart Buche o. ä.<br />
Laubbäume<br />
Fläche<br />
[km²]<br />
Anteil an Waldfläche<br />
[%]<br />
Fläche<br />
[km²]<br />
Anteil an Waldfläche<br />
[%]<br />
23,5 7,30 173,6 58,1 +50,8<br />
Hauptbaumart Eiche 25,6 8,0 0,9 0,3 -7,7<br />
Hauptbaumart Fichte 4,2 1,3 0,2 0,1 -1,2<br />
Hauptbaumart Kiefer 266,5 82,9 12,0 3,7 -79,2<br />
Hauptbaumart Lärche 1,6 0,5 0,0 0,0 -0,5<br />
Mischwald Buche – Eiche 0,0 0,0 2,1 0,7 +0,7<br />
Mischwald Eiche – Buche 0,0 0,0 43,2 13,4 +13,4<br />
Mischwald Kiefer – Eiche 0,0 0,0 91,2 28,2 28,2<br />
Tabelle 2: Übersicht über die verwendeten Modellvarianten<br />
Simulationsbezeichnung,<br />
Zeitraum<br />
Variante 1 (DHI-WASY 2008)<br />
1996 - 2005<br />
Variante 2 (DHI-WASY 2008)<br />
1981 - 1990<br />
Variante 8 (DHI-WASY 2008)<br />
2005 - 2055<br />
Variante 10<br />
2005 - 2055<br />
Variante 11<br />
2005 - 2055<br />
Kurzbeschreibung<br />
Referenzvariante für Kalibrierung des LWH-Modells, Aktuelle<br />
<strong>Land</strong>nutzungstypen, Witterungsdaten der Klimastation Angermünde,<br />
Aktuelle <strong>Land</strong>nutzungstypen, Witterungsdaten der Klimastation Angermünde<br />
Witterungsdaten des Klimaszenarios (PIK 2007) für die Klimastation<br />
Angermünde, Aktuelle <strong>Land</strong>nutzungstypen<br />
Witterungsdaten des Klimaszenarios (PIK 2007) für die Klimastation<br />
Angermünde, Potenziell natürliche Vegetation<br />
Witterungsdaten des Klimaszenarios (PIK 2007) für die Klimastation<br />
Angermünde, Potenziell natürliche Vegetation, Verlandung von künstlichen<br />
Fließgewässern im Biosphärenreservat Schorfheide-Chor<strong>in</strong> durch<br />
E<strong>in</strong>stellung der Unterhaltung: Döllnfließ von Quelle bis Kurtschlag,<br />
Raranggraben von Quelle bis Mündung, Hauptgraben Grunewald von Quelle<br />
bis Mündung, Trämmerfließ unterhalb Gr. Lotz<strong>in</strong>see bis oberhalb<br />
Trämmersee, Zehdenicker Hauptgraben von Quelle bis Mündung,<br />
Schönebecker Fließ von Quelle bis Waldkante (unterhalb Hirschberggraben)<br />
Tabelle: 3: Zeitliche Entwicklung der Grundwasserneubildung bei unterschiedlichen Modellvarianten<br />
Varianten 1/2<br />
(DHI-WASY<br />
2008)<br />
Variante 8<br />
(DHI-WASY<br />
2008)<br />
Mittlere Grundwasserneubildung (GWNB) [mm/a]<br />
1981-1990 1996-2005 2006-2015 2016-2025 2026-2035 2036-2045 2046-2055 Mittelwert<br />
57 53 55<br />
52 47 58 27 36 44<br />
Variante 10 65 63 74 39 45 57<br />
durch Mischwälder charakterisiert, wobei<br />
e<strong>in</strong> Mischungsverhältnis von 2 : 1 def<strong>in</strong>iert<br />
wurde, d.h. beispielsweise 2/3 Kiefer und<br />
1/3 Eiche bei Kiefern-Eichen-Beständen.<br />
Auch die Altersstruktur wurde berücksichtigt,<br />
wobei das Alter während des Simulationszeitraums<br />
konstant bleibt. Im IST-<br />
Zustand s<strong>in</strong>d 65% der Waldfläche mit<br />
Kiefernbeständen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Alter von 80 - 120<br />
Jahren bestockt (DHI-WASY/LUA 2008).<br />
Bei der PNV wurde das Alter bei gleichen<br />
Hauptbaumarten wie im IST-Zustand beibehalten,<br />
während bei e<strong>in</strong>er Änderung der<br />
Hauptbaumart von e<strong>in</strong>em ca. 20-jährigen<br />
Baumbestand ausgegangen wurde. 46%<br />
der Waldfläche nach PNV s<strong>in</strong>d Buchenbestände<br />
zwischen 20 und 50 Jahren, 24%<br />
Kiefern-Eichen-Bestände von etwa 80 - 120<br />
Jahren und 10% etwa 50 jährige Eichen-<br />
Buchen-Bestände (DHI-WASY/LUA 2008).<br />
In Tabelle 1 s<strong>in</strong>d für die Wälder und Forsten<br />
die jeweiligen Flächen und Flächenanteile<br />
bei aktueller und potenziell natürlicher Vegetation<br />
angegeben. (DHI-WASY 2008)<br />
3.2 Charakterisierung der Modellvarianten<br />
Von DHI-WASY (2008) wurden bereits verschiedene<br />
Modellvarianten aufgebaut und<br />
simuliert. Diese wurden verwendet und darauf<br />
aufbauend das Klimaszenario B mit der<br />
<strong>Land</strong>nutzung nach PNV (Waldumbauszenario)<br />
gekoppelt und simuliert. In e<strong>in</strong>er<br />
weiteren Variante wurde zusätzlich die Verlandung<br />
von künstlichen Fließgewässern<br />
mit e<strong>in</strong>bezogen. Hierbei wurde e<strong>in</strong>e Reihe<br />
von Entwässerungsgräben im Modell nicht<br />
berücksichtigt (DHI-WASY 2008). Tabelle 2<br />
vermittelt e<strong>in</strong>en Überblick über die Varianten.<br />
Die Nummerierung entspricht der von<br />
DHI-WASY (2008) bzw. setzt diese fort.<br />
3.3 Zustand und Entwicklung der <strong>Moore</strong><br />
Für die Beurteilung des aktuellen Zustands<br />
und der bisherigen Entwicklung der Moorflächen<br />
im UG wurden vorhandene Datenbestände<br />
ausgewertet. Dazu gehören die<br />
Digitale Moorkarte <strong>Brandenburg</strong> (LUA<br />
2000), die Biotopkartierung <strong>Brandenburg</strong><br />
(LUA 2007) und die Sensiblen <strong>Moore</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Brandenburg</strong> (LUA 2009). Die Digitale Moorkarte<br />
wurde dabei ohne Siedlungs- und<br />
Bebauungsflächen bzw. Flächen sonstiger<br />
Nutzung sowie ohne Gewässer verwendet,<br />
von der Biotopkartierung <strong>Brandenburg</strong> wurden<br />
die Moor- und Sumpfbiotope (Biotoptypencode<br />
04) ausgewertet.<br />
beruht auf Color-Infrarot Daten von 2007<br />
und dem Digitalen Datenspeicher Wald von<br />
2004. Für das Waldumbauszenario wird bei<br />
gleichem Wald-Offenland-Verhältnis die<br />
potenziell natürliche Vegetation (PNV) angenommen.<br />
Diese wird <strong>in</strong> weiten Teilen<br />
Abb. 5: Zeitliche Entwicklung<br />
der korrigierten<br />
Niederschläge<br />
im Klimaszenario<br />
4 Ergebnisse<br />
4.1 Wasserbilanz<br />
Das verwendete Klimaszenario des PIK<br />
(2007) geht von e<strong>in</strong>er Erhöhung der Temperatur<br />
aus. Die Differenz zwischen dem<br />
Mittelwert des Beobachtungszeitraums<br />
1991 - 2003 und den letzten zehn Jahren<br />
des Simulationszeitraums 2046 - 2055 beträgt<br />
1,75 Kelv<strong>in</strong> (DHI-WASY 2008). Die<br />
potenzielle Verdunstung nimmt <strong>in</strong>folge<br />
dessen um etwa 13% zu, was die klimatische<br />
Wasserbilanz deutlich negativ bee<strong>in</strong>flusst.<br />
Wie aus Abb. 5 deutlich wird,<br />
nehmen im Klimaszenario gleichzeitig die<br />
Niederschlagsmengen ab, wobei auch e<strong>in</strong>e<br />
leichte Verschiebung der Niederschläge <strong>in</strong><br />
das W<strong>in</strong>terhalbjahr angenommen wird (DHI-