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Moore in Brandenburg - LUGV - Land Brandenburg

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VERA LUTHARDT et al.: MOORE UNTER WASSERMANGEL? ENTWICKLUNGSTRENDS AUSGEWÄHLTER NATURNAHER MOORE ... 149<br />

Abb. 5: Grundwassergangl<strong>in</strong>ie des Pegel Poratz zwischen 1993 und 2008 und Seewasserstand<br />

des Redernswalder Sees zwischen 1995 und 2008 (LUA 2009, BR SC 2009)<br />

(Mittel 2008). Folglich liegt der oberste<br />

Grundwasserleiter <strong>in</strong> diesem Bereich 2,2 m<br />

unter dem Moorwasserspiegel.<br />

Neben der grundlegenden Wasserspeisung<br />

der <strong>Moore</strong> durch Oberflächen- und Zwischenabfluss<br />

(Hangzulaufwasser) aus dem<br />

oberirdischen E<strong>in</strong>zugsgebiet s<strong>in</strong>d sie auch<br />

<strong>in</strong> bedeutendem Maße abhängig vom<br />

Schwankungsverhalten des obersten Grundwasserleiters<br />

(TIMMERMANN 1998). Dieser<br />

weist jedoch im Untersuchungszeitraum e<strong>in</strong>en<br />

erheblich negativen Trend auf (s. Abb.<br />

5): Der nahe gelegene Pegel Poratz zeigt<br />

e<strong>in</strong>en Grundwasserabfall von 0,84 m <strong>in</strong>nerhalb<br />

der letzten 16 Jahre (LUA 2009). Der<br />

Seewasserspiegel des unweit gelegenen Redernswalder<br />

Sees sank zwischen 1995 und<br />

2008 gar um 1,4 m (BR SC 2009).<br />

Im Bereich der Endmoränenmoore s<strong>in</strong>d<br />

durch die heterogenen Substratverhältnisse<br />

wechselhaft aufgebaute und häufig nur lokal<br />

ausgebildete Grundwasserleiter vorherrschend<br />

(SCHOLZ 1962). Die Flurabstände des<br />

obersten Grundwasserleiters im Umfeld der<br />

3 untersuchten Endmoränenmoore liegen<br />

nach LGRB (2004) zwischen 10 und 20 m.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus ist davon auszugehen, dass<br />

kle<strong>in</strong>räumig wechselnde und höher gelegene<br />

lokale grundwasserführende Schichten<br />

über stauendem Substrat ausgebildet s<strong>in</strong>d,<br />

die zum<strong>in</strong>dest zeitweise den Moorwasserhaushalt<br />

bee<strong>in</strong>flussen. Die Hauptwasserspeisung<br />

erfolgt unter diesen geohydrologischen<br />

Verhältnissen und <strong>in</strong>sbesondere bei ausgeprägten<br />

Kessellagen jedoch über Oberflächen-<br />

und Zwischenabfluss (TIMMERMANN<br />

1998).<br />

3 Untersuchungsmethoden<br />

Die vorgestellten 9 <strong>Moore</strong> wurden im Zeitraum<br />

von 1993 bis 2008 anhand 4 verschiedener<br />

Methoden wiederholt untersucht und<br />

bewertet. E<strong>in</strong>en Überblick über die Methoden<br />

und spezifische Parameter gibt Tabelle 1.<br />

Die jeweilig auf die <strong>Moore</strong> angewendeten<br />

Methoden mit entsprechenden Zeiträumen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Tabelle 2 dargestellt.<br />

Den Ausgangspunkt zur Darstellung der<br />

Entwicklungsreihe der verschiedenen <strong>Moore</strong><br />

bilden e<strong>in</strong> Gutachten sowie die darauf<br />

folgende Dissertation von TIMMERMANN<br />

(1993/1998). Die Standardkartierung für<br />

Niedermoore im Wald wurde 2003 durch<br />

die Fachhochschule Eberswalde und dem<br />

<strong>Land</strong>esumweltamt <strong>Brandenburg</strong> entwickelt,<br />

um alle relevanten Ist-Zustandsgrößen und<br />

E<strong>in</strong>flussfaktoren schematisiert für die Gesamtfläche<br />

des <strong>Moore</strong>s erfassen zu können<br />

und dient seitdem als offizielles Kartierverfahren<br />

für Waldmoore <strong>in</strong> <strong>Brandenburg</strong>. Die<br />

Langzeitbeobachtung von Ökosystemen<br />

(ÖUB), die gemäß den Anforderungen der<br />

UNESCO seit 1997 im BR SC umgesetzt<br />

wird, zielt auf die langfristige Erfassung,<br />

Dokumentation und Bewertung der regionaltypischen<br />

Entwicklung verschiedener<br />

Ökosysteme. Anhand standardisierter Methoden<br />

werden e<strong>in</strong>e Vielzahl von relevanten<br />

biotischen und abiotischen Komponenten<br />

als auch äußere E<strong>in</strong>flussfaktoren (z. B. <strong>Land</strong>nutzungsformen)<br />

mit hoher Genauigkeit <strong>in</strong><br />

festgelegten Untersuchungs<strong>in</strong>tervallen erfasst<br />

(LUTHARDT et al. 2007). Der Plötzen-<br />

Tabelle 1: Verwendete Untersuchungsmethoden und spezifische Parameter (TIMMERMANN 1993, 1998,<br />

LUTHARDT et al. 2006a, FH EBERSWALDE & LUA BRANDENBURG (Hrsg.) 2009)<br />

Methoden<br />

Gutachten (TIMMERMANN)<br />

Dissertation (TIMMERMANN)<br />

ÖUB Langzeitbeobachtung<br />

von Ökosystemen<br />

Standardkartierung für<br />

Niedermoore im Wald<br />

Parameter<br />

Tabelle 2: Auf die jeweiligen <strong>Moore</strong> angewandte Untersuchungsmethoden mit entsprechenden Untersuchungszeiträumen<br />

<strong>Moore</strong><br />

Methoden<br />

Gutachten<br />

(Timmermann)<br />

Dissertation<br />

(Timmermann)<br />

Vegetationszonierungen (Biotope), Vegetationsaufnahmen nach BRAUN-BLANQUET,<br />

Entwässerungsanlagen, E<strong>in</strong>zugsgebietscharakteristik, Fotodokumentation<br />

Vegetationsaufnahmen nach BRAUN-BLANQUET, Bodentyp/ Oberbodenzustand,<br />

Stratigrafie, hydrogenetischer Moortyp, hydrostatischer Typ, Moorrelief,<br />

Oszillation, Moorwasserstand (Pegel), Entwässerungsanlagen,<br />

E<strong>in</strong>zugsgebietscharakteristik, Fotodokumentation<br />

Vegetationszonierungen, Vegetationstransekte, Vegetationsaufnahmen nach<br />

BRAUN-BLANQUET, floristische Gesamtartenliste, Fauna (Odonata, Amphibia,<br />

Rhophalocera/Zygaenidae), Bodentyp/ Oberbodenzustand, Stratigrafie,<br />

Bodenchemismus, Moorwasserstand (Pegel), Wasserchemismus,<br />

Entwässerungsanlagen, E<strong>in</strong>zugsgebietscharakteristik, Fotodokumentation<br />

Vegetationszonierungen (Biotope), Vegetation/Flora (generalisierte Vegetationsliste),<br />

Moorrelief, Randsumpf und Quellen, hydrostatischer Typ, hydrogenetischer<br />

Moortyp, Bodentyp/Oberbodenzustand, Stratigrafie, Nutzung, Entwässerungsanlagen,<br />

E<strong>in</strong>zugsgebietscharakteristik und -ausgrenzung, Fotodokumentation<br />

ÖUB Langzeitbeobachtung von<br />

Ökosystemen<br />

Standardkartierung für Niedermoore<br />

im Wald<br />

Grundmoränenmoore Heilsee 1993 1998 - 2006, April & Sep. 2008<br />

Barschpfuhl 1993 1998 - 2006, April & Sep. 2008<br />

Krummer See 1993 1998 - 2006, April & Sep. 2008<br />

Fischbruch 1993 1998 - 2006, April & Sep. 2008<br />

Flaches Fenn 1993 1998 - 2006, April & Sep. 2008<br />

Plötzendiebel 1993 1998 1999, 2000, 2002, 2005, 2008 -<br />

Endmoränenmoore Große Mooskute - 1998 1999, 2002, 2005, 2008 -<br />

Kle<strong>in</strong>es Bärenbruch 1993 - - 2003<br />

namenloses Moor 1993 - - 2003

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