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Moore in Brandenburg - LUGV - Land Brandenburg

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VERA LUTHARDT et al.: MOORE UNTER WASSERMANGEL? ENTWICKLUNGSTRENDS AUSGEWÄHLTER NATURNAHER MOORE ... 147<br />

Abb. 1: Lage des Biosphärenreservats Schorfheide-Chor<strong>in</strong> <strong>in</strong>nerhalb <strong>Brandenburg</strong>s sowie der untersuchten <strong>Moore</strong><br />

weisen, ist von e<strong>in</strong>er weiteren Verschärfung<br />

der Wasserhaushaltssituation <strong>in</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />

auszugehen.<br />

Besonders sensibel gegenüber solchen Veränderungen<br />

von hydrologischen E<strong>in</strong>flussgrößen<br />

reagieren <strong>Moore</strong> als stark wasserabhängige<br />

Ökosysteme. Untersuchungen <strong>in</strong><br />

ausgewählten <strong>Moore</strong>n des BR SC zeigen<br />

auf, dass diese <strong>in</strong>nerhalb der letzten 16 Jahre<br />

<strong>in</strong>folge der veränderten Witterungsbed<strong>in</strong>gungen<br />

zum Teil erheblich austrockneten.<br />

Neun <strong>Moore</strong>, die Anfang der neunziger<br />

Jahre als naturnahe, nährstoffarm-saure<br />

„Perlen” klassifiziert wurden und seither<br />

ke<strong>in</strong>er direkten Entwässerung unterlagen,<br />

zeigen je nach ihrer landschaftlicher E<strong>in</strong>bettung<br />

e<strong>in</strong>e sehr unterschiedliche Entwicklung<br />

und dienen als Beispiel, um die Auswirkungen<br />

der vergangenen Witterungsperiode<br />

und veränderter Wasserhaushaltsgrößen zu<br />

verdeutlichen.<br />

2 Untersuchungsgebiet<br />

2.1 Lage<br />

Das BR Schorfheide-Chor<strong>in</strong>, <strong>in</strong> dem sich die<br />

Untersuchungsobjekte bef<strong>in</strong>den, liegt im<br />

Nordosten <strong>Brandenburg</strong>s (s. Abb. 1). Gemäß<br />

SCHOLZ (1962) gehören alle <strong>Moore</strong> der<br />

naturräumlichen Haupte<strong>in</strong>heit Uckermärkisches<br />

Hügelland an. Dieser an Seen und<br />

<strong>Moore</strong>n reiche Naturraum umfasst flachwellige<br />

Lehmplatten, die dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>geschnittene<br />

Ucker- und Randowniederung sowie<br />

das südlich anschließende Waldhügelland<br />

bis zur Pommerschen Endmoräne.<br />

Die <strong>Moore</strong> 1 - 6 liegen <strong>in</strong> der Poratzer Moränenlandschaft,<br />

<strong>Moore</strong> 7 und 8 s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der<br />

Gerswalder Staffel, e<strong>in</strong>er Zwischenstaffel der<br />

Pommerschen Hauptendmoräne, e<strong>in</strong>gebettet.<br />

Moor 9 bef<strong>in</strong>det sich im Süden des BR<br />

SC im Chor<strong>in</strong>er Endmoränenbogen (Abb. 1).<br />

2.2 Klima<br />

NO-<strong>Brandenburg</strong> ist durch e<strong>in</strong> subkont<strong>in</strong>ental<br />

geprägtes Mecklenburgisch-<strong>Brandenburg</strong>isches<br />

Übergangsklima mit e<strong>in</strong>er Jahresmitteltemperatur<br />

von 8,3 °C und e<strong>in</strong>er<br />

Jahresniederschlagssumme von 532 mm im<br />

langjährigen Mittel (1961-1990) geprägt<br />

(DWD 2009a). Zur Darstellung des Witterungsverlaufs<br />

der letzten 16 Jahre werden<br />

Daten der den <strong>Moore</strong>n nahe gelegenen<br />

Messstation Angermünde (DWD 2009b)<br />

herangezogen.<br />

Im Vergleich zum langjährigen Mittel ist die<br />

durchschnittliche Jahresmitteltemperatur <strong>in</strong>nerhalb<br />

des Untersuchungszeitraumes von<br />

1993 bis 2008 um 1,0 K angestiegen (vgl.<br />

Abb. 2). Im Vergleich der monatlichen Mittel<br />

zeigt sich die stärkere Erwärmung <strong>in</strong>sbesondere<br />

<strong>in</strong> der ersten Jahreshälfte. Die mittlere<br />

Jahresniederschlagssumme ist h<strong>in</strong>gegen<br />

weitgehend stabil geblieben und zeigt nur<br />

e<strong>in</strong>e sehr ger<strong>in</strong>ge Abnahme um 2 mm.<br />

Deutlich präsentiert sich aber e<strong>in</strong>e saisonale<br />

Verschiebung der Niederschlagsmengen:<br />

Abb. 3 lässt e<strong>in</strong>e Erhöhung <strong>in</strong> den W<strong>in</strong>terund<br />

Sommermonaten, die mit e<strong>in</strong>em deutlichen<br />

Rückgang im Frühjahr und Herbst<br />

e<strong>in</strong>hergeht, erkennen.<br />

Diese im Untersuchungsgebiet deutlich gewordenen<br />

Trends werden sich laut anerkannter<br />

Klimaprojektionen zukünftig noch<br />

verstärken. Während längere Zeit deutliche<br />

Abnahmen der künftigen Jahresniederschlagssumme<br />

für alle Regionen <strong>Brandenburg</strong>s<br />

angenommen wurden (GERSTENGARBE<br />

et al. 2003), zeigen die aktuellsten regionalisierten<br />

Projektionen im Auftrag des Umweltbundesamtes<br />

für <strong>Brandenburg</strong> e<strong>in</strong>e<br />

moderate Niederschlagsänderung von -2%<br />

bis +3% bis zum Jahr 2100 im Vergleich zur<br />

Periode von 1961 bis 1990 (JACOB et al.<br />

2008). Auch die neuesten Modellierungen<br />

vom Potsdam Institut für Klimafolgenfor-

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