Moore in Brandenburg - LUGV - Land Brandenburg
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144 NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 19 (3, 4) 2010<br />
des <strong>Brandenburg</strong>s, e<strong>in</strong>es <strong>Land</strong>kreises oder<br />
e<strong>in</strong>er Naturschutzorganisation. Noch nicht<br />
entschieden war zum Zeitpunkt Sept. 2009<br />
die Verfahrensweise h<strong>in</strong>sichtlich der Flächen<br />
des Nationalen Naturerbes (BVVG-Flächen).<br />
Größere prozentuale Anteile von „gesicherten<br />
Flächen” bef<strong>in</strong>den sich im Bollw<strong>in</strong>tal, <strong>in</strong><br />
der Löptener Fenne und an den Gramzowseen.<br />
Auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Quellmoor der<br />
„Kaltwasserteiche” im Gebiet „Mühlenfließ-Sägebach”<br />
konnte mit e<strong>in</strong>em Forstbetrieb<br />
als Eigentümer bereits grundsätzliches<br />
E<strong>in</strong>vernehmen hergestellt werden. Es besteht<br />
die Hoffnung, bereits im ersten Jahr<br />
des LIFE-Projektes mit der Maßnahmenumsetzung<br />
beg<strong>in</strong>nen zu können. Tab. 6 stellt<br />
die offiziellen Ziele der Flächensicherung <strong>in</strong><br />
den Gebieten dar. Insgesamt s<strong>in</strong>d im Rahmen<br />
der Planungs- und Genehmigungsphase<br />
ca. 1.000 Flurstücke zu bearbeiten und<br />
800 Eigentümerparteien zu beteiligen. In<br />
mehreren Gebieten f<strong>in</strong>det sich die für Niederungsbereiche<br />
typische kle<strong>in</strong>teilige Flurstücksstruktur.<br />
Die Durchschnittsgröße der<br />
Flurstücke beträgt 0,7 ha. Die Angaben des<br />
LIFE-Antrags stellen die als erreichbar bewerteten<br />
quantitativen Ziele dar. Während<br />
der Projektlaufzeit wird <strong>in</strong>sbesondere auf<br />
Basis der Flächensicherung die gebietsbezogene<br />
Prioritätensetzung optimiert. Die<br />
Gebietskulisse be<strong>in</strong>haltet daher bereits geeignete<br />
„Ersatzflächen”.<br />
7 Ausblick<br />
Mit dem LIFE-Projekt „Kalkmoore <strong>Brandenburg</strong>s”,<br />
dem Naturschutzgroßprojekt Uckermärkische<br />
Seen sowie e<strong>in</strong>er nennenswerten<br />
Anzahl weiterer E<strong>in</strong>zelvorhaben besteht die<br />
Hoffnung, dass der <strong>in</strong> <strong>Brandenburg</strong> vom<br />
Aussterben bedrohte, auf europäischem<br />
Niveau geschützte ökologische Moortyp<br />
„Basen- und Kalk-Zwischenmoor” auf größerer<br />
Fläche erhalten und revitalisiert werden<br />
kann. E<strong>in</strong> weiteres LIFE-Projekt zur<br />
Wiederherstellung der Sernitz-Quellmoore<br />
im SPA Schorfheide-Chor<strong>in</strong> bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong><br />
der Vorbereitung durch die Projektgruppe<br />
Moorschutz des LUA.<br />
Im Auftrag des LUA hat das Ingenieurbüro<br />
IHU e<strong>in</strong>en „FFH-Themenmanagementplan”<br />
für Braunmoosmoore erarbeitet (ROWINSKY<br />
2010). Dar<strong>in</strong> werden 51 ehemalige Braunmoosmoor-Standorte<br />
h<strong>in</strong>sichtlich des Bodenzustands,<br />
der Hydrologie, der Vegetation<br />
und <strong>in</strong> Bezug auf Störungen der Moorfläche<br />
und im E<strong>in</strong>zugsgebiet erfasst und ihre<br />
Eignung für e<strong>in</strong>e Wiederherstellung des ökologischen<br />
Moortyps „Braunmoosmoor” bewertet.<br />
Ziel des Vorhabens ist es, daraus<br />
weitere Renaturierungsprojekte abzuleiten,<br />
um zukünftig die Fläche an Braunmoosmooren<br />
<strong>in</strong> <strong>Brandenburg</strong> deutlich zu vergrößern.<br />
Literatur<br />
BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT (LFU) 2005:<br />
Leitfaden der Niedermoorrenaturierung <strong>in</strong> Bayern.<br />
140 S.<br />
BERNRIEDER, M. 2003. Renaturierung von land- und<br />
forstwirtschaftlich genutzten Hoch- und Übergangsmoorflächen<br />
<strong>in</strong> Mooseurach. In: Moorrenaturierung –<br />
Praxis und Erfolgskontrolle. Tagungsband. Bayerische<br />
Akademie für Naturschutz und <strong>Land</strong>schaftspflege:<br />
121-146<br />
BEUTLER, H. & BEUTLER, D. 2002: Katalog der natürlichen<br />
Lebensräume und Arten der Anhänge I und II<br />
der FFH-Richtl<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> <strong>Brandenburg</strong>. In: Natursch.<br />
<strong>Land</strong>schaftspfl. Bbg. 11 (1/2) 2002<br />
BRANDE, A., MÜLLER, M. & WOLTERS, S. 2001: Jungholozäne<br />
Vegetations- und <strong>Moore</strong>ntwicklung. In:<br />
Führer zur Geologie von Berl<strong>in</strong> und <strong>Brandenburg</strong>, Nr.<br />
4. Potsdam und Umgebung: 96-104<br />
COUWENBERG, J. & JOOSTEN, H. 1998: The multi-level<br />
approch: self-organsation of hihger order biodiversity.<br />
In: SUCCOW, M & H. JOOSTEN 2001: <strong>Land</strong>schaftsökolo-<br />
Abb. 18: Artenreiche Pfeifengraswiesen und Kle<strong>in</strong>seggen-Riede mit und ohne Mahdnutzung können <strong>in</strong> vielen Regionen <strong>Brandenburg</strong>s erhalten,<br />
verbessert oder wiederhergestellt werden, wenn die geeigneten Standorte <strong>in</strong> den nächsten Jahren konsequent renaturiert werden.<br />
Foto: L. <strong>Land</strong>graf